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audimax Wi.Wi. 2-2021 - Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler

100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Jobs, Gründer, Trends und Chefs, die jetzt was zu sagen haben*** Vorhang auf für unsere liebsten Traineeprogramme *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke

100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Jobs, Gründer, Trends und Chefs, die jetzt was zu sagen haben*** Vorhang auf für unsere liebsten Traineeprogramme *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke

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RUBRIK<br />

HIMMEL<br />

VOLLER<br />

STEFAN RIPPLER UND BRANKO WOISCHWILL,<br />

TRAINEE-EXPERTEN UND BUCHAUTOREN, LIEFERN EUCH<br />

INPUT ZU DEN WICHTIGSTEN FRAGEN IN SACHEN TRAINEESHIP.<br />

GEIGEN<br />

1/2 ANZEIGE<br />

Trainee-Programm gleich Trainee-<br />

Programm? Gibt es Unterschiede?<br />

Im Gegensatz zu Praktika und Berufsausbildungen<br />

gibt es <strong>für</strong> Trainee-Programme bisher<br />

keinerlei rechtsgültige Standards oder allgemeinverbindliche<br />

Richtlinien. Generell lassen<br />

sich klassische Traineeprogramme und Fachtrainee-Programme<br />

voneinander unterscheiden.<br />

In einem klassischen Trainee-Programm<br />

bilden Unternehmen ihren eigenen Fach- und<br />

Führungskräftenachwuchs aus. Dazu durchläuft<br />

ein*e Trainee während des meist zwölf bis<br />

24 Monate dauernden Programms in einer Arbeitsplatz-Rotation<br />

verschiedene Abteilungen<br />

<strong>für</strong> jeweils einige Wochen oder Monate. Bei international<br />

tätigen Firmen oft auch im Ausland,<br />

um das Unternehmen in seiner Gesamtheit kennenzulernen.<br />

Fachtrainee-Programme sind auf<br />

eine Übernahme in eine Fach- oder Führungsposition<br />

ausgerichtet, beinhalten regelmäßige<br />

Weiterbildungsmaßnahmen und zeichnen sich<br />

durch eine Arbeitsplatz-Rotation aus. Der wesentliche<br />

Unterschied besteht darin, dass ein*e<br />

Trainee hier nicht alle Abteilungen des Unternehmens<br />

durchläuft, sondern lediglich die <strong>für</strong><br />

seinen bzw. ihren Schwerpunkt relevanten.<br />

Daneben gibt es noch ein Trainee-Studium –<br />

eine duale Management-Ausbildung, die Uni-<br />

Studium mit Trainee-Programm kombiniert.<br />

Soll ich oder nicht? Welches Traineeship<br />

eignet sich <strong>für</strong> wen?<br />

Trainee-Programme bei Global Playern wie ehemals<br />

Daimler-Benz, Allianz oder Siemens sind<br />

oft nur Überflieger*innen vorbehalten. Hardund<br />

Soft Skills der Bewerber*innen werden in<br />

mehrstufigen Auswahlverfahren getestet, wenn<br />

sie denn überhaupt vom Unternehmen eingeladen<br />

werden. Ohne Prädikatsexamen, Auslandserfahrung,<br />

Praktika, außeruniversitärem Engagement<br />

und Co. bleibt vielen Bewerber*innen<br />

der Karrierestart als Trainee bei großen Konzernen<br />

verwehrt. Doch auch ein Trainee-Programm<br />

bei Firmen aus dem Mittelstand kann<br />

ein Karrieresprungbrett sein. Bei kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen (KMU) haben<br />

zudem oft auch Quereinsteiger*innen,<br />

Studienabbrecher*innen und Absolvent*innen<br />

von Orchideenfächern eine Chance. Bewerber*<br />

innen sollten sich immer gut informieren, das<br />

Gesamtpaket betrachten und das Angebot in<br />

Relation zu ihren Qualifikationen und beruflichen<br />

Zielen setzen.<br />

Welche Vorteile bietet das Trainee-<br />

Programm gegenüber dem Direkteinstieg?<br />

Die Arbeitsplatz-Rotation im klassischen Trainee-Programm<br />

hat nicht nur den Vorteil, dass<br />

das Fußfassen durch den Einblick in viele einzelne<br />

Abteilungen und den Netzwerkaufbau<br />

im Vergleich zum Direkteinstieg erheblich<br />

leichter fällt. Mit seinen mehrwöchigen oder<br />

gar mehrmonatigen Stationen in den unterschiedlichsten<br />

Abteilungen eines Unternehmens<br />

bietet ein Trainee-Programm jedem bzw.<br />

jeder Absolvent*in die Möglichkeit den Einsatzbereich<br />

zu finden, der am besten zu einem<br />

passt, sei es Marketing, Vertrieb, Personalwesen,<br />

Entwicklung oder Geschäftsführung.<br />

Trainee-Programme sind somit besonders <strong>für</strong><br />

Generalist*innen interessant, die sich noch<br />

nicht festgelegt haben, in welchem Bereich sie<br />

tätig werden möchten. Fachtrainee-Programme<br />

und Trainee-Arten, die direkt auf einen Einstieg<br />

in eine bestimmte Abteilung hin ausbilden, sind<br />

davon ausgeschlossen. Doch selbst in diesen<br />

Programmen merkt man während der Trainee-<br />

Zeit, welche Aufgabenbereiche einem mehr liegen,<br />

in welchen man noch Weiterentwicklungspotenzial<br />

hat und welche auch zum Job gehören<br />

werden, ohne dass sie einem jemals wirklichen<br />

Spaß bereiten.<br />

Stichwort Kompetenz: Was sollten<br />

Absolvent*innen <strong>für</strong> ein Traineeship<br />

unbedingt mitbringen?<br />

Alle HR-Verantwortlichen, mit denen wir im<br />

Laufe der Zeit über Traineeprogramme gesprochen<br />

haben, setzen <strong>für</strong> Bewerber*innen ein<br />

überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

voraus. Sehr spezialisierte Firmen<br />

priorisieren bestimmte Fachrichtungen,<br />

wie etwa <strong>Wi</strong>rtschaftsinformatik, Ingenieurwesen,<br />

Informatik oder ähnliches. Viele Konzerne<br />

setzen auf Generalist*innen aus den Geistes-<br />

und Sozialwissenschaften – kombiniert mit<br />

einem sehr guten unternehmerischen Denken.<br />

Relevante Soft Skills: Überdurchschnittliche<br />

Eigeninitiative, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Neugierde und Offenheit – schließlich kommt<br />

man als Trainee mit sehr vielen Kolleg*innen<br />

unterschiedlichster Bereiche in Kontakt.<br />

AUF DEN PUNKT<br />

Dr. Branko Woischwill ist<br />

Karriere-Berater bei Hesse/<br />

Schrader, Bestseller-Autor und hat<br />

an der Freien Universität Berlin zum<br />

Thema Vertrauen promoviert.<br />

Stefan Rippler ist selbstständiger Journalist,<br />

Berater, Bestseller-Autor und Papa. Nach leitenden<br />

Positionen in Medienkonzernen wie Bauer Media<br />

oder Axel Springer liegt sein Schwerpunkt<br />

als Autor auf Karriere-<br />

Themen. Als Berater fokussiert<br />

er sich auf Change und<br />

Führungskräfte-Coaching.<br />

Illustrationen: masha_tace/depositphotos.com, freepik.com, Text: Vivien Herzog<br />

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