audimax Wi.Wi. 2-2021 - Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Jobs, Gründer, Trends und Chefs, die jetzt was zu sagen haben*** Vorhang auf für unsere liebsten Traineeprogramme *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke
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BRANCHENEINBLICK<br />
Foto: Matthew Henry / unsplash.com; www.beruf-wirtschaftspruefer.de; Text: Vanessa Götzl<br />
REICHT DER BACHELOR FÜR EINE BEWERBUNG?<br />
Definitiv ja! Ob du den Bachelor- oder Masterabschluss in<br />
der Tasche hast, ist erstmal nicht ausschlaggebend. In der<br />
<strong>Wi</strong>rtschaftsprüfung werden sowohl Bachelor- als auch Master-Absolvent*innen<br />
gesucht. Strebst du allerdings das <strong>Wi</strong>rtschaftsprüfungsexamen<br />
an, dann ist <strong>für</strong> die Zulassung zum<br />
Examen die Dauer der Berufspraxis von Bedeutung. Bei einer<br />
Regelstudienzeit von weniger als acht Semestern musst<br />
du mindestens vier Jahre in dem Beruf tätig sein. Bist du mit<br />
deinem Studium bei acht Semestern oder mehr, in die Berechnung<br />
gehen alle abgeschlossenen Studiengänge mit ein,<br />
kannst du schon nach drei Jahren zum Examen zugelassen<br />
werden.<br />
WIE LÄUFT DAS WIRTSCHAFTSPRÜFEREXAMEN AB?<br />
Zuerst muss ein Antrag <strong>für</strong> die Zulassung zum Examen gestellt<br />
werden. Wenn dieser positiv bestätigt wird, folgt das<br />
Examen. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und<br />
einem mündlichen Teil und wird zweimal im Jahr an je<br />
einem konkreten Termin angeboten. In vier Themengebieten<br />
werden insgesamt sieben Klausuren geschrieben. Diejenigen,<br />
die den geforderten Notendurchschnitt im schriftlichen<br />
Teil erreichen, werden zur mündlichen Prüfung<br />
zugelassen. Außerdem kann die Prüfungskommission eine<br />
Ergänzungsprüfung in ein oder zwei Prüfungsgebieten anordnen.<br />
Ob das der Fall ist, hängt von der Endnote ab.<br />
By the way: Für das WP-Examen gibt es sogar spezielle Vorbereitungslehrgänge<br />
und Crash-Kurse. Anbieter versprechen<br />
niedrigere Durchfallquoten ihrer Kursteilnehmenden. Allerdings<br />
lassen sich die Dienstleister dieses Versprechen gut<br />
bezahlen. Alternativ bieten die Big 4, aber auch viele andere<br />
<strong>Wi</strong>rtschaftsprüfungs-Gesellschaften, einen berufsbegleitenden<br />
Master an, der einen nicht nur auf das Examen vorbereitet,<br />
sondern durch den mindestens zwei Themengebiete abgedeckt<br />
werden können.<br />
WELCHES STUDIUM IST FÜR DEN JOB GEEIGNET?<br />
Eine konkrete Studienrichtung ist kein Muss, dennoch bietet<br />
sich ein BWL-Studium an. Als <strong>Wi</strong>rtschaftsprüfer*in<br />
brauchst du ein breit angelegtes betriebswirtschaftliches<br />
<strong>Wi</strong>ssen und musst Gesamtzusammenhänge in Unternehmen<br />
verstehen können. Mehr als drei Viertel aller Beschäftigten<br />
in diesem Beruf haben BWL studiert. Aber nicht<br />
nur BWLer*innen fassen Fuß in dieser Branche. Auch<br />
Absolvent*innen der VWL, des <strong>Wi</strong>rtschaftsrechts, der Informatik<br />
oder Jura findest du in der Riege der Prüfer*innen.<br />
WAS SOLLTEN BERUFSEINSTEIGER*INNEN WISSEN?<br />
Nutze alle Möglichkeiten, deinen Horizont zu erweitern!<br />
Branchen- und themenübergreifendes Interesse ist hier von<br />
Vorteil. Auslandsaufenthalte helfen dir dabei, andere Kulturen<br />
und deren Berufsalltag zu verstehen. Auch neben der<br />
beruflichen Tätigkeit ist es immer hilfreich, sich weiterzubilden,<br />
zum Beispiel mithilfe von Schulungen oder berufsbegleitenden<br />
Masterprogrammen. Gesetzliche Veränderungen<br />
und Rechnungslegungsstandards sind das täglich Brot von<br />
Prüfer*innen, weshalb sie zum Grundwissen gehören.<br />
WIE SIEHT DIE ZUKUNFT IN DER WP AUS?<br />
Gut! Denn als <strong>Wi</strong>rtschaftsprüfer*in kannst du in vielen Bereichen<br />
unterkommen. Egal ob als Prüfer*in, Berater*in,<br />
Gutachter*in oder Treuhänder*in in mittelständischen<br />
Familienunternehmen, öffentlichen Einrichtungen oder börsennotierten<br />
Unternehmen in der Automobil-, Handels- oder<br />
Versicherungsbranche. Als Mitarbeiter*in in der <strong>Wi</strong>rtschaftsprüfung<br />
wirst du quasi überall gebraucht. Wenn du außerdem<br />
ein leistungsorientierter Mensch bist, dann ist der<br />
Job genau das Richtige <strong>für</strong> dich. Langeweile? Fehlanzeige!<br />
Als Dienstleister*in <strong>für</strong> Mandanten müssen Trends,<br />
Innovationen und Arbeitsmarktveränderungen im Auge behalten<br />
und geprüft werden.<br />
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