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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
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TITEL ENERGIEWENDE: KRISE ALS CHANCE
Fortsetzung von Seite 23
Stärkung des Gesundheitsmanagements verspricht
sich der Verband etwas, indem Monteure länger
fit und gesund ihren Beruf ausüben können. Die
Verbesserung der Produktivität in den Betrieben
könnte für eine bessere Ausnutzung des vorhandenen
Stundenpotenzials sorgen, etwa durch effizientere
Arbeitsvorbereitung der Baustellen sowie
durch Optimierung des Installations- und auch
des kaufmännischen Prozesses im Datenmanagement.
Integration von Fachkräften
mit Migrationshintergrund
Und schließlich ruht eine Hoffnung auch auf der
Integration von Fachkräften aus dem Ausland –
aktuell auch der Geflüchteten aus der Ukraine –
durch gezielte Aus- und Weiterbildung. Hier
macht der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft
Remscheid eine Einschränkung: „Wir haben
das in der Vergangenheit schon gesehen:
Ohne Sprachkompetenz in Wort und Schrift geht
es in diesen sicherheitsrelevanten Berufen der
SHK- und Elektroinnungen nicht“, mahnt Fred
Schulz. Wer mit Heiztechnik und Strom arbeite,
müsse Anweisungen genau verstehen – sowohl
mündlich als auch schriftlich. Ergo müssen die
Anstrengungen zunächst auf den Spracherwerb
fokussiert sein, um dann Menschen mit Migrationshintergrund
eine neue berufliche Perspektive
im Handwerk zu geben. Und noch eine Unsicherheit
bringt Schulz aufs Tapet: „Alle Maßnahmen
der Energiewende müssen auch bezahlt werden.“
Es stelle sich die Frage, ob alle Vorhaben durch
private Haushalte und Wirtschaft auch finanziert
werden könnten.
Automotive: Weg durch den Tunnel
Zur Energiewende gehört unzweifelhaft die Mobilitätswende.
Hier sahen sich die Automobil-Hersteller
und ihre Zulieferer trotz aller Schwierigkeiten
gut aufgestellt. Bis der russische Angriff auf
die Ukraine für eine Zäsur sorgte. „Unsere Region
war auf einem guten Weg. Die Unternehmen haben
sich sehr in die Transformation eingebracht“,
sagt Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der
Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungs-
Die Energiewende-Macher NRW
Für Klimaschutz und Wirtschaftsförderung
Der Landesverband Erneuerbare Energien
NRW e.V ist ein Zusammenschluss von kleinen
und großen Unternehmen, von Vereinen,
Initiativen und auch engagierten Bürgern,
die sich für den landesweiten Ausbau aller
Formen regenerativer Energien stark machen.
Von Wind-, Solar- und Bioenergie über Wasserkraft
bis hin zu Geothermie: Gemeinsam
will man die starke Stimme der Erneuerbaren
Energien in Nordrhein-Westfalen sein
und sich konsequent für eine erfolgreiche
Energiewende einsetzen. Um Umwelt und
Klima zu schützen und gleichzeitig die Wirtschaft
zu fördern, soll die Energieversorgung
bis spätestens 2045 vollständig auf Erneuerbaren
Energien beruhen. Damit sollen CO2-
Emissionen gesenkt, regionale Wertschöpfung
gefördert, Arbeitsplätze geschaffen und
eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffimporten
erreicht werden.
Forderungen an die Politik
Weil das SHK-Handwerk die Energiewende
im Gebäudesektor umsetzen muss, ist die
Politik gefragt, um gerade das Personalproblem
zu lösen. Dazu gehört die Forderung
einer intakten Infrastruktur im Hinblick
auf den Berufsschulbereich zur Sicherung
einer qualifizierten Ausbildung. Um die
benötigten Lehrkräfte zu gewinnen, sollten
Barrieren für Quereinsteiger reduziert
werden. Werbung für die Ausbildungsberufe
müssten verstärkt auch in den allgemeinbildenden
Berufen erfolgen. Und schließlich
empfiehlt der ZVSHK eine Abkehr von einseitigen
Empfehlungen für eine Hochschulbildung.
Vor dem Hintergrund, dass rund 75
Prozent aller Wohngebäude in Deutschland
mit fossilen Energieträgern beheizt werden,
fordert die SHK-Branche realisierbare
Maßnahmen zur Abkehr von fossilen Brennstoffen
sowie eine Systemoffenheit und
freie Energieträgerwahl zur Erreichung der
maximalen CO2-Einsparung bei Bau- und
Ausbauprojekten.
28 www.bvg-menzel.de