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bayern Metall 04/2022

Stahlbau und Schweißen, Schweißtechnik, Mobilität der Zukunft, Korrosionsschutz, Automation, Robotertechnik, Laser, Verglasung, Druckregler, Pulverbeschichtung

Stahlbau und Schweißen, Schweißtechnik, Mobilität der Zukunft, Korrosionsschutz, Automation, Robotertechnik, Laser, Verglasung, Druckregler, Pulverbeschichtung

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Energetisches Dreigestirn<br />

In einer engen Kooperation mit Talishaus entwickelte Schüt-Duis ein<br />

fertigungstechnisches Verfahren für die Produktion von Heizisolierglasscheiben<br />

in großem Stil. Dies ermöglicht Talishaus, die Nutzung<br />

der von Schüt-Duis produzierten Vestaxx-Heizscheiben als Standard<br />

für die Beheizung seiner Holzfertighäuser anzubieten. Strahlungswärme<br />

ist das aktuelle Heizungskonzept – die Fensterverglasungen hierfür<br />

zu nutzen ist das geniale Heizungskonzept.<br />

Neueste Anlage bei Schüt-Duis ist ein digital gesteuertes Bearbeitungsmodul. Ein über die<br />

x-/y-Achsen geführter Laser entfernt am Rand der formatierten Glasscheiben die über Strom<br />

heizende <strong>Metall</strong>oxidschicht und ermöglicht so eine wirtschaftliche serielle Fertigung von<br />

Isolierglasheizscheiben.<br />

(Fotos: ©Schüt-Duis)<br />

immer einfach – der Teufel steckt im<br />

Detail.<br />

Spannungs- und sicherheitstechnisch<br />

insbesondere zu lösen war unter anderem<br />

der Randverbund der Sicherheitsscheiben.<br />

Hier kann eine elektrisch<br />

leitfähige Verbindung entstehen. Nach<br />

dem Zuschnitt der angelieferten, großflächig<br />

beschichteten Glasscheiben<br />

muss deshalb entlang der Schnittkanten<br />

nachträglich die Beschichtung wieder<br />

entfernt werden, um Kurzschluss<br />

sowie Spannungsüberschlag auf Personen<br />

über den Randverbund auszuschließen.<br />

Da der Markt hierfür keine<br />

standardisierten Maschinen anbietet,<br />

war eine serielle Produktion in großen<br />

Stückzahlen bisher wirtschaftlich nicht<br />

möglich. Dies jedoch ist Grundvoraussetzung,<br />

um die Fensterheizung wirtschaftlich<br />

zu gestalten und als Standard<br />

anbieten zu können.<br />

Als studierter Maschinenbauingenieur<br />

war Peer Gehrmann somit für Schüt-<br />

Duis mehr als ein Geschäftspartner für<br />

Fenster- und Türelemente, sondern er<br />

war entscheidender Ideengeber für die<br />

technische Entwicklung solch einer<br />

Anlage. Gemeinsam wurde ein großflächiges<br />

Bearbeitungsmodul entwickelt,<br />

auf dem auf einer Fläche von zirka drei<br />

auf vier Metern ein linear in der x-/y-<br />

Als Start-up-Unternehmen entwickelte<br />

Vestaxx bereits vor mehreren Jahren<br />

eine funktionssichere und produktionstechnisch<br />

wirtschaftlich umsetzbare<br />

Technologie für die Erwärmung von<br />

Glasscheiben. Von Anfang an als projektfördender<br />

Produzent beziehungsweise<br />

Entwicklungspartner mit dabei:<br />

Paco Schüt, Geschäftsführer des Auricher<br />

Fenster- und Türentechnik Unternehmens<br />

Schüt-Duis. Ziel der Kooperation<br />

war die Entwicklung einer<br />

Technologie für die serienmäßige Konfiguration<br />

von Heizscheiben, die in<br />

Fenster- und Türelementen verbaut, für<br />

die Beheizung von Gebäuden genutzt<br />

werden können.<br />

Das enorme Potenzial dieser innovativen<br />

Heiztechnik überzeugte auch den<br />

Husumer Fertighaushersteller Talishaus.<br />

Talishaus ist spezialisiert auf<br />

Holzhäuser in Block- und Ständerbauweise<br />

und bietet diese Gebäudeheiztechnik<br />

jetzt als Standard an. Dessen<br />

Geschäftsführer Peer Gehrmann ist<br />

mehr als überrascht von der hohen Akzeptanz<br />

dieser Heiztechnik bei den<br />

Käufern. Sie zeigt jedoch, wie tief sich<br />

Bauherrn mittlerweile in technische<br />

und ökologische Themen einarbeiten,<br />

bevor sie ihre Entscheidungen treffen.<br />

Das Konzept für die Erwärmung einer<br />

Glasscheibe ist relativ simpel: Über<br />

einen geregelten 230-V-Wechselstrom<br />

wird eine auf die Glasoberfläche nanotechnisch<br />

aufgebrachte <strong>Metall</strong>oxidschicht<br />

erwärmt. Mit dieser Technik<br />

sind Flächenleistungen von bis zu 300<br />

W/m 2 möglich. Die Beschichtung sitzt<br />

im Inneren der Isolierglascheibe, die<br />

Scheibe wirkt somit spannungstechnisch<br />

zugleich als Isolator und schützt<br />

vor ungewolltem Stromkontakt. Doch<br />

wie so häufig: Simpel ist per se nicht<br />

Mit den Geschäftsführern Andreas Häger<br />

(Vestaxx), Paco Schüt (Schüt-Duis) und Peer<br />

Gehrmann (Talishaus) (v. l. n. r.) haben sich<br />

drei überzeugte Befürworter moderner<br />

Energieeinsparung zusammengefunden.<br />

10 <strong>bayern</strong> <strong>Metall</strong> 4/<strong>2022</strong>

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