Ausgabe 3 (April 2022) | FNG-Magazin
Entdecken Sie die 3. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche
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FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche
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FITNESS<br />
NEWS<br />
Germany<br />
APRIL <strong>2022</strong><br />
AUSGABE 3<br />
Das Fachmagazin für Fitness & Gesundheit<br />
Offizielles Fachorgan der Verbände:<br />
DEUTSCHER FITNESS<br />
& AEROBIC VERBAND<br />
german fitness & aerobic association<br />
... einfach gesund werden<br />
e.V.
13 – 16 APR 23 Exhibition Centre Cologne<br />
GLOBAL FITNESS<br />
For a strong and healthy society.
INHALT<br />
S.03<br />
Editorial<br />
Worte von Volker Ebener<br />
S.16<br />
Business Inside<br />
Fitness Trends <strong>2022</strong><br />
S.32<br />
Gesundheit<br />
Minimum und Optimum<br />
S.03<br />
S.04<br />
Wiedersehen zwischen Pionieren<br />
Volker Ebener und Phillip Mills<br />
tauschen Erinnerungen aus<br />
Business Inside<br />
Das leistet die Fitnessbranche<br />
S.17<br />
S.18<br />
Business Inside<br />
Der Hygiene-Faktor als Pluspunkt<br />
Business Inside<br />
Sergio de Feo - Im Talk mit <strong>FNG</strong>®<br />
S. 34<br />
S.36<br />
Gesundheit<br />
Stress und Stressmanagement<br />
Digitalisierung<br />
Auch die Sportswear geht Digital<br />
S.05<br />
Business Inside<br />
Öffentlichkeitsarbeit der Branche<br />
S.20<br />
Business Inside<br />
Luftreiniger im Fitnessstudio<br />
S.36<br />
Digitalisierung<br />
Moderne Sensorik<br />
S.06<br />
Business Inside<br />
Der Große FIBO-Rückblick<br />
S.21<br />
Business Inside<br />
INBODY 970 - Lässt tief Blicken<br />
S.37<br />
Training<br />
Auf Nummer sicher<br />
S.07<br />
Business Inside<br />
Glücksrad für die Ukraine<br />
S.22<br />
Events & Bildung<br />
Neuer Anfang<br />
S.38<br />
Training<br />
Maximalkraft<br />
S.08<br />
S.09<br />
Business Inside<br />
Mehr gesundheitsstudios braucht das Land<br />
Business Inside<br />
Fitnesstraining verbessert das Leben<br />
S.23<br />
S.23<br />
Business Inside<br />
Rimini-Wellness<br />
Will die FIBO-Messe <strong>2022</strong> Übertreffen<br />
Events & Bildung<br />
<strong>FNG</strong>® Event-Portal<br />
S.39<br />
S.40<br />
Training<br />
EMS-Training<br />
Nachhilfe für den Muskel<br />
Training<br />
Betreutes Muskeltraining hat Vorteile<br />
S.10<br />
S.11<br />
S.12<br />
Business Inside<br />
Seniorenstudios - Markt der Zukunft?<br />
Business Inside<br />
Die IDIAG Atem- und Rückentage<br />
Business Inside<br />
die Beliebtesten Kurse im Studio<br />
S.25<br />
S.26<br />
S.28<br />
Events & Bildung<br />
Volker Lichte<br />
Die FIBO hat Signalwirkung<br />
Events & Bildung<br />
Innovativ. Wissenschaftlich.<br />
Fundiert. Nachhaltig<br />
Events & Bildung<br />
Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn<br />
S.41<br />
S.42<br />
S.44<br />
Ernährung<br />
Die Kraft der Natur<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
Ernährung<br />
Langfristige Gewichtsreduktion<br />
Flexible Dieting<br />
Impressum<br />
Inserentenverzeichnis<br />
S.13<br />
S.14<br />
Business Inside<br />
Der Gravitycoach<br />
Business Inside<br />
Vom Olympiasieger zum Hyrox Erfinder<br />
S.30<br />
S.30<br />
Gesundheit<br />
Gesundheitsdientleister<br />
So machst du Karriere<br />
Gesundheit<br />
Stoffwechsel<br />
Die Unsichtbare Macht<br />
BRAND<br />
AKTUELL<br />
Die nebenstehende Nachricht<br />
erreichte uns von Prof. Dr. Theodor Stemper
Editorial<br />
Volker Ebener - FIBO Gründer<br />
Auf den ersten Blick ist der Aussteller- und Besucherrückgang<br />
der FIBO <strong>2022</strong> gegenüber der FIBO 2019 recht drastisch.<br />
Fakt ist, dass viele Aussteller und Besucher weiterhin sehr<br />
große Sorgen und Angst wegen der Corona-Pandemie haben.<br />
Ja, es gibt sogar weltweit agierende Unternehmen, die all ihren<br />
Mitarbeitern generell den Besuch von Messen und ähnlich<br />
großen Veranstaltungen verbieten. Auf den zweiten Blick und<br />
nach vielen Gesprächen mit den Ausstellern erkennt man jedoch<br />
als Messefachfrau und -mann, dass bei der FIBO <strong>2022</strong><br />
das Verhältnis von Besuchern mit Kaufkraft gemessen an der<br />
Anzahl der Aussteller absolut positiv war.<br />
Da die Hallen am Boulevard größtenteils wieder betrieben wurden,<br />
war für den regelmäßigen FIBO-Besucher nahezu dasselbe<br />
Bild und Gefühl der vergangenen Jahre gegeben.<br />
So sind die meisten Aussteller und Besucher mit einem positiven<br />
Erlebnis nach Hause gefahren.<br />
Wiedersehen zwischen Pionieren der Fitnessbranche<br />
Volker Ebener und Phillip Mills tauschen Erinnerungen aus<br />
Zumindest für die „alten Hasen“ ist die FIBO in jedem Jahr<br />
viel mehr als eine ganz normale Messe. Sie ist eine Art<br />
Klassentreffen der gesamten Branche. In den Hallen der<br />
Köln Messe trifft man in jedem Jahr Menschen, mit denen<br />
man seit vielen Jahren für die gemeinsame Sache arbeitet,<br />
die man aber zwischenzeitlich aus den Augen verloren<br />
hat, weil die Wege sich getrennt haben.<br />
Der erste Distributor für „Les Mills“ in Deutschland<br />
Das ist für alle Beteiligten eine schöne Nebenerscheinung,<br />
auf die man sich bereits im Vorfeld der FIBO freut.<br />
Die meisten dieser Begegnungen finden allerdings kaum<br />
den Eingang in ein Branchen-<strong>Magazin</strong> wie Fitness News<br />
Germany. Dazu müssen sich schon wirklich bedeutende<br />
Persönlichkeiten über den Weg laufen. So geschehen am<br />
Stand von <strong>FNG</strong>. Mit Volker Ebener und Phillip Mills trafen<br />
zwei Männer aufeinander, die sich nicht nur seit Jahrzehnten<br />
kennen und schätzen, sondern die auch Großes für die<br />
Fitness-Szene geleistet haben. Phillip Mills ist der Gründer<br />
des Gruppenfitness-Anbieters „Les Mills“ und Volker<br />
Ebener ist nicht nur Mitgründer der FIBO-Messe, er war<br />
auch der erste Distributor für „Les Mills“ in Deutschland.<br />
Entsprechend groß war die Freude auf beiden Seiten über<br />
das unerwartete Wiedersehen.<br />
Das sportliche Engagement kommt nicht von ungefähr<br />
Übrigens trägt das Unternehmen „Les Mills“ den Namen vom Vater des Groupfitness-Pioniers. Der hatte nämlich bereits 1968 in<br />
Neuseeland die „Les Mills Fitnessclubs“ aufgebaut und war 1972 in München Equipechef des Olympia-Teams. Das sportliche Engagement<br />
kommt also nicht von ungefähr. Vater, Mutter und Schwester gingen bei Olympischen oder Commonwealth Spielen an<br />
den Start. Auch Phillip Mills vertrat sein Heimatland zweimal bei den Commonwealth Spielen 1974 und 1978. Beim ersten Mal über<br />
110-Meter-Hürden, beim zweiten Mal ebenfalls über die 110-Meter-Hürden und die 400-Meter-Hürden. Mittlerweile liegt die Zahl der<br />
Länder, in denen Les-Mills-Kurse angeboten werden, im dreistelligen Bereich. Dieses Wiedersehen war tatsächlich mehr als die Begegnung<br />
zweier Männer, die sich längere Zeit nicht gesehen hatten. Es war ein Aufeinandertreffen zweier Erfolgsgeschichten.<br />
- Ralf Meier<br />
3<br />
LES MILLS GERMANY GmbH<br />
c/o WeWork Europa Passage<br />
Hermannstraße 13<br />
20095 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 524 7212 - 0<br />
info@lesmills.de<br />
www.lesmills.com
FITNESS<br />
NEWS<br />
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Business Inside<br />
THEMA VOLKSGESUNDHEIT<br />
DAS LEISTET DIE FITNESSBRANCHE<br />
Das deutsche Gesundheitssystem, das zu den besten der Welt gehört, verschlingt im Jahr mehrere hundert Mrd. Euro. In etwa so viel<br />
wie der komplette Bundeshaushalt. Zum Vergleich: Das komplette BIP Griechenlands liegt bei etwa 210 Mrd. Euro. Wir leisten uns<br />
also den Luxus, Jahr für Jahr deutlich mehr für unsere Gesundheit auszugeben als z. B. der griechische Staat in diesem Zeitraum<br />
erwirtschaftet.<br />
Krankentage kosten Milliarden Euro<br />
Ob wir uns das leisten können, sei einmal dahingestellt. Die<br />
Frage sollte vielmehr lauten, ob wir uns das auf Dauer leisten<br />
wollen oder ob man nicht zumindest mit einem Teil dieser ungeheuren<br />
Summe etwas Sinnvolleres machen könnte. Allein<br />
den Arbeitgebern gehen im Jahr mehrere Mrd. Euro durch Krankentage<br />
ihrer Beschäftigten verloren. Natürlich ist die Gesundheit<br />
ein hohes Gut und moderne medizinische Verfahren und<br />
Arzneien haben nun einmal ihren Preis. An der Behandlung soll<br />
und darf nicht gespart werden. Doch muss es überhaupt erst<br />
so weit kommen, oder ließe sich nicht die ein oder andere Erkrankung<br />
bereits im Vorfeld vermeiden? Welche Rolle spielt der<br />
Lebensstil für das Risiko, von einer sogenannten Zivilisationskrankheit<br />
heimgesucht zu werden? Also etwa Diabetes mellitus<br />
Typ 2, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Gelenk- und Wirbelsäulenschäden, Bluthochdruck oder<br />
gar an mehreren Dingen gleichzeitig, wie beim metabolischen<br />
Syndrom. Lässt sich diese Frage überhaupt beantworten, vielleicht<br />
sogar mit ganz konkreten Zahlen?<br />
Ergebnis hat selbst uns überrascht<br />
Wir haben jemanden gefragt, der sich lange Zeit mit diesem<br />
Thema professionell auseinandergesetzt hat, Prof. Dr. Theodor<br />
Stemper. Er hat sich für uns die wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />
angesehen, die es hierzu gibt. Das Ergebnis hat<br />
selbst uns überrascht. Denn konservativ geschätzt, könnten<br />
alljährlich mehrere Milliarden Euro eingespart werden, wenn<br />
jeder Einwohner die Bewegungsempfehlungen der WHO konsequent<br />
umsetzen würde. Gerade für die vielen Erkrankungen<br />
des Bewegungsapparates, die einen erheblichen Teil der Erkrankungen<br />
ausmachen, ist ein gezieltes Muskeltraining von<br />
unschätzbarem Wert. Allerdings weiß man mittlerweile, dass<br />
sich ein regelmäßiges Fitnesstraining mit moderater Intensität<br />
nicht nur günstig auf die bereits erwähnten Zivilisationserkrankungen<br />
auswirken kann. Sogar bei einigen Krebsformen kann<br />
Sport das Risiko einer Erkrankung reduzieren. Welche das sind<br />
und wie die Wissenschaft dieses Phänomen erklärt, beleuchten<br />
wir in einem weiteren Artikel zu diesem Thema.<br />
- Ralf Meier<br />
04
Business Inside<br />
MIT EINER STIMME<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DER BRANCHE<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit in der Fitnessbranche ist das A und O für die Wahrnehmung innerhalb der Bevölkerung und auch bei den<br />
politischen Verantwortlichen. Das gilt umso mehr in schwierigen Zeiten, wie wir sie aktuell sehen. Die Fitnessbranche in Deutschland<br />
hat laut Angaben von Statista zwar im Corona-Jahr 2020 einen deutlichen Umsatzeinbruch hinnehmen müssen. Doch mit 4,16 Mrd.<br />
Euro (inkl. Überbrückungshilfen) wird auch damit immerhin noch das Jahr 2012 übertroffen. Damit ist dieser Bereich weiter ein ernstzunehmender<br />
Wirtschaftssektor. Noch dazu einer, der sich in den nächsten Jahren wieder erholen und zu neuer Größe finden wird.<br />
Business as usual<br />
Auf dem Weg dahin kann es allerdings hilfreich sein, nicht gleich<br />
zum „Business as usual“ zurückzukehren, sondern das durch Corona<br />
erzwungene Abbremsen für einen Neustart mit noch mehr<br />
Power zu nutzen. Dazu könnte auch gehören, dass die Branche<br />
zukünftig enger zusammenrückt und gemeinsame Ressourcen<br />
bündelt. Damit ist nicht gemeint, dass ein einzelnes Unternehmen<br />
seine Interessen hintenanstellt. Vielmehr geht es darum,<br />
gemeinsame Interessen auch über eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu kommunizieren. Es gibt immer noch zahlreiche<br />
Vorbehalte gegen die Fitnessbranche, die nur mit einer gemeinsamen<br />
Anstrengung ausgeräumt werden können. Das fängt damit<br />
an, dass noch immer viele gut aufgestellte Qualitätsstudios<br />
nicht als Teil des Gesundheitsmarktes akzeptiert sind, und hört<br />
bei der Ungleichbehandlung von Fitnessstudios und Vereinen<br />
noch lange nicht auf. Doch gerade jetzt ist die Zeit gekommen,<br />
um zu zeigen, was die Branche zu leisten im Stande ist und welchen<br />
Beitrag die entsprechend positionierten Fitnessstudios für<br />
die Volksgesundheit beisteuern können.<br />
Sprachrohr der deutschen Fitnessbranche<br />
Doch sich nicht nur öffentlich Gehör zu verschaffen, sondern<br />
auch noch Prozesse anzustoßen, die mittelfristig zu<br />
einem Umdenken führen können, ist aufwendig. Es kostet<br />
Geld und bindet jede Menge Ressourcen. Je geringer die Kapazitäten<br />
in einem Unternehmen für solche Aufgaben sind,<br />
umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie scheitern<br />
oder gar nicht erst angegangen werden.<br />
Das ist allerdings auch gar nicht nötig. Warum sollte man<br />
das Rad zweimal erfinden?<br />
Fitness News Germany versteht sich als Sprachrohr der<br />
deutschen Fitnessbranche. An der Schnittstelle zwischen<br />
Industrie, Fitnessstudios und Endverbrauchern leisten wir<br />
Öffentlichkeitsarbeit, die durchdringt. Wir greifen alle relevanten<br />
Themen auf und weisen regelmäßig auf die bedeutenden<br />
Vorteile hin, die die Fitnessbranche zu bieten hat.<br />
Welchen Beitrag Sie dazu leisten können, damit wir gemeinsam<br />
mit einer Stimme sprechen? Liken, kommentieren und<br />
teilen Sie unsere Beiträge. So verschaffen wir uns das Gehör,<br />
dass die Branche benötigt, um von jetzt an nicht nur<br />
gefühlt, sondern tatsächlich als systemrelevant wahrgenommen<br />
zu werden. Stimmen gibt es viele, aber sie sollten<br />
durch ein Sprachrohr gebündelt werden.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
05
Events & Bildung<br />
ES WIRD DIGITAL<br />
DER GROSSE <strong>FNG</strong><br />
FIBO-RÜCKBLICK<br />
Drei Jahre hat die Branche diese vier Tage im <strong>April</strong> <strong>2022</strong> herbeigesehnt. Jedem, der beruflich von der ersten bis<br />
zur letzten Minute dabei war, kam das Wochenende wie ein langer Tag vor.<br />
Als dann am Sonntag um 18:00 Uhr die letzte Klappe gefallen war und die Aussteller und die Teams der Messebauer<br />
die Stände in ihre Einzelteile zerlegten, kam trotz der Müdigkeit fast schon so etwas wie Wehmut auf.<br />
Zurück zu alter Größe<br />
Bis dahin hatte sich die weltweit größte Messe für Fitness und<br />
Bodybuilding nach Jahren der erzwungenen Abstinenz von ihrer<br />
besten Seite gezeigt. Die noch immer durch Corona verursachten<br />
Unwägbarkeiten hatten zwar eine drastisch abgespeckte Variante<br />
erzwungen, aber der Optimismus, der vom 7. bis 10. <strong>April</strong><br />
durch die Hallen der Köln Messe wehte, ließ nur einen Schluss zu:<br />
Die FIBO ist auf dem Weg zurück zu alter Größe. Sie ist die Leitmesse,<br />
die der gesamten Branche Orientierung gibt. Daran wird<br />
sich auch nach Corona nichts ändern. Ein Eindruck, der sich noch<br />
verstärkte, als wir nach der Halbzeit die Gelegenheit hatten, die<br />
ersten Stimmen zur Messe einzufangen. Das Urteil war einhellig:<br />
Daumen hoch!<br />
Doch der Reihe nach. Bereits am Donnerstag lag nach zwei Jahren<br />
voller Einschränkungen bereits zu früher Stunde ein Hauch<br />
von Freiheit über dem Messegelände. An den Ständen wurden<br />
die letzten Vorbereitungen getroffen. Zwar wusste noch niemand,<br />
was passieren würde und ob nicht vielleicht vielen potenziellen<br />
Besuchern im letzten Moment das Risiko angesichts der<br />
hohen Inzidenzzahlen als zu hoch erscheinen würde. Doch wer<br />
zu diesem Zeitpunkt noch Zweifel hatte, wurde schnell eines Besseren<br />
belehrt. Corona war plötzlich ganz weit weg. Selbst Masken<br />
waren für die meisten Messebesucher kein Thema. Es war,<br />
als hätte es keine Pandemie gegeben.<br />
Vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten mit Gleichgesinnten<br />
Doch das tückische Virus hat natürlich auch der Fitnessbranche<br />
seinen Stempel aufgedrückt. Es hat auf allen Ebenen und in allen<br />
Bereichen die Digitalisierung beschleunigt. Nicht nur auf der<br />
Fläche und im Kursbereich erleichtern innovative Entwicklungen,<br />
die Kommunikation mit den Kunden und deren lückenlose Betreuung.<br />
Auch an anderen Stellen wird immer mehr auf kontaktlose<br />
und vernetzte Angebote gesetzt. Von der Zutrittskontrolle<br />
bis hin zum Getränkeausschank. Sogar zahlreiche physiotherapeutische<br />
Leistungen verlassen sich mittlerweile auf digital gesteuerte<br />
Sensoren und modernste Softwarelösungen.<br />
Dazu wird die Motivation der Studiomitglieder durch Gamification<br />
und vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten mit Gleichgesinnten<br />
sowie die Anbindung an Betreuungsmaßnahmen langfristig<br />
unterstützt. Ergänzt werden die klassischen Trainingsangebote<br />
durch ausgefeilte Möglichkeiten, die Koordination und die Reaktionsfähigkeit<br />
zu trainieren. Auch die gezielte Einbeziehung komplexer<br />
Muskelschlingen bei Bewegungen im freien Raum ergänzt<br />
das Training auf der Fläche und im Kursraum.<br />
06
Events & Bildung<br />
STIMMEN DER FIBO<br />
Fähigkeiten, die man am Stand der Bundeswehr in der Praxis<br />
testen konnte. Auf einem Parcour konnte sich der Nachwuchs in<br />
eigens zur Verfügung gestellten Uniformen einen ersten Eindruck<br />
davon machen, wie es sich anfühlt, voll aufgerödelt die Hindernisbahn<br />
zu bewältigen. Angeleitet von Kampfschwimmern und<br />
dem Team einer Sportkompanie, machten die jungen Leute einen<br />
tollen Job.<br />
FIBO 2023, wir sind dabei!<br />
Action nonstop gab es auch am Gemeinschaftsstand von Fitness<br />
News Germany mit dem DFAV e. V., dem BVGSD e. V. und<br />
Reha Vitalis Plus. Evelyn Reißmann, erfolgreiches Model und Influencerin<br />
sowie Miss 50plus Germany, bediente ebenso unser<br />
Glücksrad, um Spenden für die Ukraine zu sammeln, wie „Gladiator“<br />
Ralf Moeller.<br />
Wenn zwischen zwei Terminen einmal Zeit zum Luftholen blieb,<br />
wurde auch die gut genutzt. So nutzte Prof. Dr. Theodor Stemper<br />
die gute Gelegenheit zu einem Austausch mit dem neuen<br />
Mann im <strong>FNG</strong>-Kompetenzteam, Dr. med. Manuel Dornemann. Er<br />
wird uns zukünftig mit seiner langjährigen Erfahrung aus seinem<br />
Fachgebiet unterstützen. Neben seiner beruflichen Qualifikation<br />
ist der Orthopäde mehrfacher deutscher Meister über die 4x400<br />
m und 400-m-Europameister M40.<br />
Langeweile kam während der FIBO-Tage jedenfalls nicht auf, und<br />
eines steht für uns jetzt schon fest: FIBO 2023, wir sind dabei!<br />
- Ralf Meier<br />
GLÜCKSRAD FÜR DIE UKRAINE<br />
HILFE AUF DER FIBO<br />
Fitness News Germany und die drei Verbände BVGSD e. V., DFAV<br />
e. V. und Reha-Vitalis-Plus e.V. hatten zwar in Halle 8 nicht den<br />
gebuchten Platz erhalten, doch mit der Miss 50plus Germany an<br />
dem Glücksrad kam sukzessive doch eine beträchtlich Summe<br />
für die gemeinsame Spendenbox zusammen.<br />
Nahezu jeder gewann ein T-Shirt, ein Käppi oder einen Rucksack,<br />
die die Verbände und Fitness News Germany finanziert hatten,<br />
und wer dann doch nicht gewann, erhielt Trostpreise wie Handtücher,<br />
Kulis, Wasserbecher etc.<br />
So konnten die drei Verbandschefs Prof. Dr. Stemper, Volker Ebener<br />
und Bernd Schranz der Vertreterin von SeiStark e V. eine gut<br />
gefüllte Geldbox übergeben.<br />
- Volker Ebener<br />
07
Business Inside<br />
MEHR GESUNDHEITSSTUDIOS<br />
BRAUCHT DAS LAND<br />
Mehr Gesundheitsstudios braucht das Land, wenn uns die Kosten für unser Krankensystem in absehbarer Zukunft nicht völlig davonlaufen<br />
sollen. Deutschland wird immer älter, und das schon seit geraumer Zeit. Während sich unsere Vorfahren, die die Altersgrenze<br />
für die Regelaltersrente erreicht hatten, schon auf der Zielgraden des Lebens befanden, befinden sich heutzutage immer mehr Ruheständler<br />
erst in der Mitte des letzten Lebensdrittels. Im Normalfall liegen noch viele Jahre, oft sogar Jahrzehnte, vor ihnen. Das ist<br />
angenehm, solange man sich bester Gesundheit erfreut. Leider ist das bei vielen Menschen in fortgeschrittenem Alter nicht der Fall.<br />
Ein gezieltes Training der Muskulatur<br />
Das Alter ist die Zeit der chronischen Krankheiten, Gelenkbeschwerden<br />
und Rückenschmerzen. Der Körper will nicht mehr<br />
so wie in der Jugend. Die Gesundheit wird immer mehr zum<br />
Thema. Das Immunsystem schwächelt ebenso wie die Hormonproduktion<br />
und der Stoffwechsel. Damit steht auch die Tür für<br />
schwere, lebensbedrohliche Erkrankungen, z. B. Tumore oder Arteriosklerose,<br />
weit offen. Natürlich lassen sich diese Erkrankungen<br />
nicht komplett vermeiden. Krankheit und Tod gehören zum<br />
Leben dazu. Allerdings könnte ein nennenswerter Teil dieser sogenannten<br />
Alterserkrankungen vermieden oder zumindest nach<br />
hinten hinausgeschoben werden. Denn mehr noch als das Alter<br />
entscheidet auch der Lifestyle darüber, ob der Herbst des Lebens<br />
ein „goldener“ oder ein „verhangener“ wird. Gerade die von vielen<br />
so gefürchteten Zivilisationskrankheiten, wie ein Diabetes mellitus<br />
Typ 2, Arthrose oder ein metabolisches Syndrom, lassen sich<br />
durch ein gezieltes Training der Muskulatur und ein an den Nährstoffbedarf<br />
angepasstes Ernährungsverhalten günstig beeinflussen.<br />
Auch dann noch, wenn sie bereits aufgetreten sind. Wer früh<br />
genug mit einem gesunden Lifestyle startet, reduziert sogar das<br />
Risiko, dass solche Probleme überhaupt auftreten. Gesundheitsstudios<br />
können einen wichtigen Beitrag leisten, um Wege aufzuzeigen,<br />
wie das einzelne Mitglied seine gesundheitlichen Risiken<br />
mittel- und langfristig reduzieren kann.<br />
Zukunftsthema am Gemeinschaftsstand von <strong>FNG</strong>,<br />
DFAV, BVDSG und Reha Vitalis Plus<br />
Das bedeutet natürlich auch, dass die Studios entsprechend aufgestellt<br />
sein müssen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die<br />
Qualität der Ausbildungsgänge für das Trainingspersonal. Wer<br />
hierbei spart, spart am falschen Ende. Dabei geht es nicht nur um<br />
das Personal auf der Fläche und im Kursbereich, sondern auch in<br />
allen anderen gesundheitsrelevanten Bereichen, z. B. für die Erstellung<br />
individueller Ernährungspläne, die Durchführung physiotherapeutischer<br />
Maßnahmen in der Rehabilitation etc.<br />
Gesundheitsstudios müssen in der Lage sein, dieses Spektrum<br />
professionell abzudecken. Dazu müssen diese Angebote auf<br />
lokaler Ebene mit den Krankenkassen und zuständigen Gesundheitsbehörden<br />
kommuniziert werden. Die kommen nicht auf das<br />
einzelne Studio zu, sie müssen aktiv angesprochen werden. Auch<br />
auf der FIBO-Messe vom 07-10.<strong>April</strong> in Köln nahm das wichtige<br />
Zukunftsthema „Gesundheit“ am Gemeinschaftsstand von <strong>FNG</strong>,<br />
DFAV, BVDSG und Reha Vitalis Plus (Halle 8, Stand 48A) einen<br />
hohen Stellenwert ein. Mehr dazu in Kürze.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
Arbeitgeberverband<br />
für qualitätsorientierte Gesundheitsstudios<br />
Einsatz für politische Anerkennung<br />
von qualitativ hochwertigem Training als gesundheitspolitisch &<br />
volkswirtschaftlich bedeutsame gesellschaftliche Investition<br />
Ihr Sprachrohr<br />
innerhalb der Branche & im Dialog mit der Politik,<br />
Gesetzgebungsgremien sowie der Öffentlichkeit<br />
Qualität mit System<br />
System der Qualitätsprüfung & -sicherung<br />
sowie Zertifizierung nach Prae-Zert®<br />
08<br />
Hier klicken<br />
bvgsd.de<br />
1. Jetzt unverbindlich registrieren.<br />
2. Kostenlose „ONLINE-EVALUIERUNG“ des Studios.<br />
3. Auf Wunsch MITGLIED im BVGSD e.V. werden.<br />
Bundesverband Gesundheitsstudios<br />
Deutschland (BVGSD) e.V.<br />
Marie-Curie Str. 3<br />
50321 Brühl<br />
E-Mail: info@bvgsd.de<br />
Web: www.bvgsd.de
FITNESSTRAINING<br />
VERBESSERT DAS LEBEN<br />
Business Inside<br />
Fitnesstraining ist ein Begriff, den man im ersten Moment unweigerlich mit Jugend und unbändigem Bewegungsdrang verbindet.<br />
Warum ist das wohl so? Weil es die Realitäten des Lebens einfach so wollen. Wer eine Familie gründen oder Karriere machen möchte,<br />
vielleicht sogar beides gleichzeitig, der muss irgendwo Zeit einsparen. Das geschieht ganz automatisch zuerst bei den Dingen, die<br />
einem auf dem Weg zum selbstgewählten Ziel scheinbar wenig nützlich sind. Da verstaubt das geliebte Instrument dann plötzlich in<br />
der Ecke und die Sportschuhe verschwinden in der hintersten Ecke der Abstellkammer. Keine Zeit für Hobbys und das eigene Wohlbefinden<br />
muss erst einmal in den Hintergrund treten!<br />
Blick in die Zukunft<br />
Die Konsequenzen lassen selten lange auf sich warten. Scheinbar<br />
aus dem Nichts schiebt man plötzlich ein „gemütliches“<br />
Wohlstandsbäuchlein vor sich her oder ärgert sich über das<br />
Sommerkleid, das beim Waschen wohl eingelaufen sein muss.<br />
Kleine Äußerlichkeiten, die man mit Blick auf das große Ziel gerne<br />
in Kauf nimmt. Vielleicht wird daraus anfangs sogar eine Art<br />
Running Gag im Freundes- und Bekanntenkreis: „Wieviel willst Du<br />
denn noch abnehmen?“ Schenkelklopfen, schallendes Gelächter.<br />
Es sei ihnen gegönnt, denn den anderen geht es ja kaum besser.<br />
Schließlich steht man am gleichen Punkt im Leben und hat die<br />
gleichen Prioritäten. Und mit denen lassen sich sportliche Aktivitäten<br />
und der ständige Blick auf das Wohlbefinden nur schlecht<br />
vereinbaren.<br />
Vielleicht würde allen Beteiligten das Lachen im Halse stecken<br />
bleiben, wenn sie einen Blick in die Zukunft werfen könnten. Natürlich<br />
sind ein paar Kilogramm über dem Wunschgewicht nach<br />
dem Einstellen des Fitnesstrainings kein Problem. Zumindest optisch<br />
nicht.<br />
Das komprimierte Wissen, das wir Ihnen mit<br />
jeder <strong>Ausgabe</strong> zur Verfügung stellen, kann<br />
Ihnen als Inhaber oder Trainer in einem<br />
Fitnessstudio dabei helfen, das Leben vieler<br />
Menschen zu verbessern!<br />
Nur die Vorboten<br />
Leider sind die optischen Veränderungen nur die Vorboten dessen,<br />
was sich parallel dazu im Körperinneren vollzieht. Denn in<br />
Kombination mit dem Stress, den die hochgesteckten Ziele für<br />
den Körper bedeuten, nehmen ihm die Bewegungsarmut und die<br />
in aller Regel damit noch einhergehende ungesunde Ernährungsweise,<br />
jede Chance zu einem Ausgleich. Das macht in dem Alter,<br />
in dem dieser Einschnitt normalerweise stattfindet, zunächst<br />
noch keine Probleme. Mit Ende 20 oder Anfang 30 stehen die<br />
meisten Menschen „voll im Saft“. Nein, problematisch wird das<br />
erst viele Jahre später. In einem Alter, in dem man die Früchte<br />
des Engagements von „damals“ eigentlich genießen möchte. Im<br />
Beruf hat man es zu etwas gebracht, die Kinder sind aus dem<br />
Gröbsten raus. Trotzdem fehlt gerade jetzt vielen Menschen etwas.<br />
Nämlich ein Körper, der die Herausforderungen, denen sie<br />
sich gerne noch stellen würden, meistert. Reisen, etwas von der<br />
Welt sehen oder mit den Enkelkindern im Garten toben. Statt<br />
knallender Korken knacken die Blister in der Medikamentenpackung.<br />
Schleichend und nahezu unbemerkt haben sich im Zuge<br />
des zur Lebensmitte hin geänderten Lebensstils die Hormonproduktion<br />
und der Stoffwechsel an den Dauerstress und die Bewegungsarmut<br />
angepasst. Ein hoher Blutdruck oder ein aus den<br />
Fugen geratener Cholesterinspiegel entstehen nicht über Nacht.<br />
Sie sind nicht der Anfang, sondern das Ende eines langen Prozesses,<br />
dem man mit zwei bis drei Stunden Aufwand in der Woche<br />
frühzeitig Einhalt hätte gebieten können. Das Zauberwort heißt<br />
„Muskeltraining“! Muskeln, die beim Fitnesstraining regelmäßig<br />
oberhalb eines bestimmten Intensitätsniveaus belastet werden,<br />
halten nicht nur den Körper in Form, sie wirken auch regulierend<br />
auf die Hormonproduktion, das Stoffwechselgeschehen und die<br />
Körperzusammensetzung.<br />
Früher hat man gesagt: „An apple a day keeps the doctor away”!<br />
Aber mittlerweile weiß man, dass ein mindestens zweimaliges<br />
Muskeltraining pro Woche für die Gesundheit und das persönliche<br />
Wohlbefinden weitaus sinnvoller ist. Wer mag, kann sich den<br />
Apfel natürlich trotzdem gönnen.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
09
Business Inside<br />
SENIORENSTUDIOS<br />
MARKT DER ZUKUNFT?<br />
Seniorenstudios könnten tatsächlich in naher Zukunft eine echte Option für die Fitnessbranche werden. Bereits jetzt liegt in immer<br />
mehr Qualitätsanlagen der Altersdurchschnitt um oder sogar über 50 Jahre. Grund dafür ist eine atemberaubende Entwicklung, die<br />
sich bereits zur Jahrtausendwende angedeutet hat und deren Ende nicht abzusehen ist.<br />
Im fortgeschrittenen Alter vital und leistungsfähig<br />
Früher lief der Lebensweg in sehr klar unterteilten Phasen ab.<br />
Dazu gehörte, dass die sportlichen Aktivitäten nach der Berufsausbildung,<br />
spätestens jedoch mit 30 stark reduziert oder gar<br />
komplett eingestellt wurden.<br />
Sport war etwas für junge Menschen oder Profis. Zu einem seriösen<br />
Berufsleben passten Trainingsanzug und Sportschuhe nicht.<br />
Erst mit der weltweiten Fitnessbewegung hat glücklicherweise<br />
ein Umdenken stattgefunden. Das geschah auf verschiedenen<br />
Ebenen und hat einige Zeit in Anspruch genommen. Einerseits<br />
gab es zunehmend mehr ältere Menschen, die Dank ihres Fitnesstrainings<br />
auch im fortgeschrittenen Alter vital und leistungsfähig<br />
blieben. Andererseits nahm die Wissenschaft mit zahlreichen Erkenntnissen<br />
zu den gesundheitlichen Vorteilen eines betreuten<br />
Krafttrainings vielen Menschen die Scheu vor dem Gang ins Studio<br />
und unterstrich damit, dass auch für die sogenannten Best-<br />
Ager gilt: Von nichts kommt nichts!<br />
Andere Ansprüche an die Trainingsumgebung<br />
Das hat dazu geführt, dass wir heute drei Gruppen dieser Best-<br />
Ager in den Studios sehen können. Die völligen Neulinge, die<br />
Wiedereinsteiger und diejenigen, die seit ihrer Jugend dabei sind.<br />
Ähnlich den Rock-Fans, die gemeinsam mit den Idolen ihrer Jugendzeit<br />
alt geworden sind.<br />
Doch natürlich hat die riesige Zielgruppe der Best-Ager ganz<br />
andere Ansprüche an die Trainingsumgebung als Teens oder<br />
Twens. Studios, die das beizeiten erkannt und diese besonderen<br />
Bedürfnisse erfüllt haben, fahren heute die Früchte ihrer Bemühungen<br />
ein. Noch findet das alles als Teil des normalen Trainingsangebotes<br />
statt. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch reine<br />
Seniorenstudios ihren Siegeszug antreten werden. Nicht etwa als<br />
eine von vielen Modeerscheinung. Die Seniorenstudios kommen,<br />
um zu bleiben. Die Zeiten, in denen es genügt hat, Menschen in<br />
ihrem letzten Lebensdrittel in einem Stuhlkreis die Arme kreisen<br />
zu lassen, sind vorbei.<br />
-Ralf Meier<br />
Unsere Partner<br />
FITNESS<br />
NEWS<br />
Germany<br />
Offizielles Fachorgan<br />
e.V.<br />
... einfach gesund werden<br />
10
Business Inside<br />
TOOLS ZUR KUNDENAKQUISE<br />
DIE IDIAG ATEM- UND RÜCKENTAGE<br />
Die Idiag Atem- und Rückentage haben sich in zahlreichen Fitnessstudios als wertvolles Tool zur Kundenakquise bewährt. Zufall ist<br />
das nicht, denn ein wachsender Teil der Anlagen baut die Gesundheitsangebote kontinuierlich aus. Doch eine Positionierung als seriöser<br />
Gesundheitsdienstleister kann nur gelingen, wenn die anvisierte Zielgruppe über die Entwicklung auch ausreichend informiert<br />
wird. Mit den ausgefeilten Diagnostik- und Trainingsgeräten von Idiag, dem Idiag P100 Atemmuskeltrainer und<br />
dem Idiag M360 Rückenscan, können mögliche Kunden an den Atem- und Rückentagen gezielt angesprochen werden.<br />
Der Scan gibt wichtige Hinweise auf Auffälligkeiten<br />
an der Wirbelsäule<br />
Bei der Idiag M360 hat sicher nicht jeder sofort ein Bild vor Augen.<br />
Doch hinter dem Begriff verbirgt sich die ehemalige „Medi-Mouse“.<br />
Die heißt jetzt Idiag M360. An der Funktion hat sich<br />
nichts geändert. Mit dem handlichen Gerät lässt sich die Wirbelsäule<br />
in 3D-Ansicht abbilden. Der Scan gibt wichtige Hinweise<br />
auf Haltungs-, Beweglichkeits- und Stabilitätsdefizite und damit<br />
eventuell verbundene negative Auswirkungen auf die Gesundheit<br />
und das Wohlbefinden. Zudem generiert die Software des<br />
Produkts sofort entsprechende Empfehlungen und Trainingsvorschläge,<br />
um dem Problem zu begegnen.<br />
Was die Idiag M360 für die Wirbelsäule und Rückenprobleme ist,<br />
ist der Idiag P100 für die Atemmuskulatur. Auch hier lassen sich<br />
häufig Defizite beobachten, da immer mehr Menschen aufgrund<br />
ihrer sitzenden Tätigkeit viel zu flach atmen und die Muskulatur<br />
in diesem Bereich genauso atrophiert, wie es bei allen anderen<br />
unterforderten Muskeln auch geschieht. Doch damit nicht genug.<br />
Über Einstufungstests analysiert der Idiag P100 die Leistungsfähigkeit<br />
des Benutzers und stellt die Parameter für das Training<br />
entsprechend ein. So ist ein gezieltes, effektives, aber auch gesundheitsorientiertes<br />
Atemmuskeltraining möglich. Der Personenkreis<br />
für das Atemmuskeltraining ist riesig. Mit Atemmuskeltraining<br />
werden häufig Personen mit Atemwegserkrankungen<br />
assoziiert, doch die positiven Trainingseffekte reichen von Unterstützung<br />
bei Themen wie Gewichtsreduktion, Schnarchen oder<br />
Haltungsverbesserung bis hin zum Leistungssport, bei dem die<br />
Ausdauerleistung im Vordergrund steht.<br />
Atmung steht für Vitalität und Energie<br />
Rücken und Atmung. Mit beiden Themenfeldern lassen sich ganz<br />
gezielt Interessenten mit bereits bestehenden gesundheitlichen<br />
Problemen ansprechen. Aber nicht nur die. Auch Menschen, die<br />
es gar nicht erst so weit kommen lassen wollen, sind für hilfreiche<br />
Tipps dankbar. Denn Rückenbeschwerden sind in der Bevölkerung<br />
ein ebenso großes Thema wie ein optimaler Atemvorgang.<br />
Atmung steht für Vitalität und Energie. Wer hier seine Kompetenz<br />
unter Beweis stellen kann, ist einen großen Schritt vorangekommen,<br />
in seinem Einzugsgebiet als ernstzunehmender Gesundheitsdienstleister<br />
wahrgenommen zu werden. In Deutschland<br />
gibt es das Atemtrainingskonzept auch als §20 Präventionsprogramm,<br />
das von den Krankenkassen unterstützt wird. Die Idiag<br />
Rücken- und Atemtage bieten dafür ideale Rahmenbedingungen.<br />
Idiag GmbH<br />
Wotanstrasse 109<br />
D-80639 München<br />
Tel. +49 (0)89 2000 297 20<br />
info@idiag.de<br />
www.idiag.ch<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
11
Business Inside<br />
DIE BELIEBTESTEN<br />
KURSE IM STUDIO<br />
Die beliebtesten Kurse im Studio sind natürlich immer diejenigen, die man selbst besonders mag. Zumal man große Teile des Angebots<br />
oft gar nicht aus eigener Anschauung kennt. Bei der großen Vielfalt heutzutage ist es auch für eingefleischte Fans von Gruppenfitness-Angeboten<br />
kaum noch möglich, in alle zumindest einmal reinzuschnuppern.<br />
High- und Low-Impact<br />
Das war 1982, als Jane Fonda erstmals mit Leggins und Stulpen<br />
zur weltweiten Ikone der Aerobic-Bewegung wurde, noch völlig<br />
anders. Es war der Versuch, auf die Erkenntnisse des ehemaligen<br />
Air Force-Offiziers und Mediziners Dr. Kenneth Cooper zu reagieren.<br />
Der empfahl nach umfangreichen Studien ein aerobes Training<br />
zur Verbesserung der Herz-Kreislauf-Tätigkeit.<br />
Was im Rahmen der ersten Aerobic-Welle allerdings daraus gemacht<br />
wurde, war – einmal abgesehen vom Marketing - noch<br />
nicht wirklich durchdacht. Lediglich der unterschiedlichen körperlichen<br />
Verfassung der Teilnehmerinnen wurde Rechnung getragen,<br />
indem man die Kurse in High- und Low-Impact unterteilte.<br />
Wer sich irrtümlich in einen High-Impact-Kurs verirrte, dem war<br />
der Fehler spätestens nach der ersten Stunde klar. Rückblickend<br />
war vieles damals sicher gut gemeint, aber es haperte an allen<br />
Ecken. Gehüpft und gesprungen wurde häufig auf Böden, die dafür<br />
gar nicht gedacht waren. Entsprechend häuften sich die Klagen<br />
über schmerzende Gelenke und andere Belastungsschäden.<br />
Die Medien überschlugen sich mit Warnungen vor dem neuen<br />
Trend. Es kam, wie es kommen musste. Ende der 80er Jahre war<br />
der Hype ebenso schnell vorbei, wie er aufgetaucht war.<br />
Böden mit hohem Komfort<br />
Es dauerte eine Weile, bis sich neue, durchdachte und gut durch<br />
choreografierte Kursangebote in den Studios gleichberechtigt<br />
neben dem Flächentraining etablieren konnten. Zudem hatte<br />
man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Die Kursräume<br />
erhielten Böden mit hohem Komfort, schallmindernd und schonend<br />
für die Gelenke. Aus dem manchmal etwas unbeholfenen<br />
Gezappel der Anfangszeit waren hochprofessionelle Angebote<br />
mit mitreißender Musikuntermalung geworden. Mehr noch, die<br />
Vielfalt zog in den Kursbereich ein. Vom hochintensiven Training<br />
mit Zusatzbelastung bis hin zu Kursen, die die Körpersysteme<br />
durch gezielte Entspannungsmaßen nach einem stressigen Arbeitstag<br />
wieder herunterfahren.<br />
Alle Angebote haben ihren eigenen Fan-Kreis. Doch natürlich gibt<br />
es Kurse, die besonders gefragt sind. Und da führt Indoor-Cycling<br />
die Hitliste relativ unangefochten an. Tatsächlich sind schweißtreibende<br />
Kurse, wie HIIT, besonders gefragt. Doch auch Pilates<br />
und Yoga gehören zur Verfolgergruppe, die hinter Indoor-Cycling,<br />
um eine gute Platzierung kämpft. Dabei erwächst den etablierten<br />
Angeboten immer wieder neue Konkurrenz, denn auch Functional-Training<br />
Kurse erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
12
Business Inside<br />
WAS IST DIESE GRAVITY (SCHWERKRAFT)?<br />
WER IST ISAAC NEWTON? UND WAS HAT DAS<br />
ALLES MIT EINEM OMINÖSEN APFEL ZU TUN?<br />
Vor ungefähr 350 Jahren, als man seine Freizeit noch in der Natur und nicht im Internet verbrachte, lag ein junger Mann entspannt<br />
im Schatten eines Baumes. Plötzlich fiel ihm ein Apfel auf den Kopf. Dieses banale Unglück brachte ihn dazu, sich zu fragen: „Wieso<br />
fällt der Apfel eigentlich senkrecht nach unten? Warum nicht nach links oder rechts?“ Der junge Mann war Isaac Newton, einer der bedeutendsten<br />
Wissenschaftler aller Zeiten. Und der Apfel sollte der Beginn seiner wohl wertvollsten Arbeit sein: das Gravitationsgesetz<br />
oder auch Gesetz der Schwerkraft (engl. gravity) genannt.<br />
Dieses Naturgesetz besagt – einfach ausgedrückt – dass sich alle Objekte im Universum gegenseitig anziehen. Je schwerer das<br />
Objekt ist, desto stärker ist auch seine Anziehungskraft. Auch du übst eine Anziehungskraft auf Dinge in deiner Umgebung aus. Diese<br />
Anziehung / Schwerkraft ist aber so gering, dass du sie gar nicht merkst. Die unserer Erde ist allerdings deutlich zu spüren. Sie begleitet<br />
dich ein Leben lang. Sie lässt den Apfel nach unten fallen und hält auch alle anderen Dinge auf dieser Welt in ihrem Bann.<br />
Was hat die gravity mit deinem Körper zu tun?<br />
Was das Ganze mit dir zu tun hat, fragst du dich? Nun, nicht nur<br />
der Apfel des jungen Newton wird von der Erde angezogen –<br />
auch dein Körper tut das. Tag für Tag. Unsere Knochen, Muskeln,<br />
Faszien und Sehnen – sie alle dienen nur dem einen Zweck: der<br />
Erdanziehung zu trotzen. Dein Körper ist geschaffen, um sich zu<br />
bewegen. Die „gravity“ ist sozusagen der Designer deines Körpers.<br />
YOU ARE MADE BY GRAVITY.<br />
Und genau wie Isaac Newton etwas ganz Banales hinterfragte,<br />
so solltest auch du deinen Körper nicht als selbstverständlich sehen.<br />
Er ist ein großartiges Wunderwerk und stets bestrebt, deinen<br />
Körperschwerpunkt so effizient wie möglich zu managen. Daher<br />
ist zum Beispiel die Biomechanik der Atmung ein entscheidender<br />
Schlüssel zur Steuerung des Körperschwerpunktes. Eines der<br />
Steckenpferde vom gravitycoach®.<br />
Der Mann hinter gravitycoach®<br />
Manuel Guarrera arbeitet seit 2001 in der Fitnesswelt. Er betreute<br />
Fitnessstudios, bildete Personal Trainer aus und hat seine eigene<br />
Marke gegründet: gravitycoach®.<br />
Manuel inspiriert dich zu neuen Sichtweisen und hilft dir, ungeahntes<br />
Potenzial deiner Fitness zu entfalten. Er liefert Antworten,<br />
die du nirgends in der Fitnesswelt geliefert bekommst und beweist,<br />
wie smart Fitness sein kann. Erlebe ein neues Paradigma<br />
der Fitness und sei Teil einer neuen „Bewegung“.<br />
You and gravity: Die einzige Beziehung der Welt, die nur der Tod<br />
scheiden kann.<br />
- Ralf Meier<br />
Das Besondere an gravitycoach®<br />
Hier wird Fitness nicht nur im Kontext der Physik, sondern auch<br />
im Licht der Evolution betrachtet. Es gibt tatsächlich eine Art<br />
Matrix für Bewegung, dessen Entschlüsselung wundersame<br />
und schnelle Resultate im Training zur Folge hat. Wusstest du<br />
zum Beispiel, dass wir Menschen die besten Ausdauerläufer der<br />
Welt sind. Wird man dieser evolutionären Bestimmung des Körpers<br />
auch im Training gerecht, beginnt eine scheinbar magische<br />
Transformation.<br />
Mehr Infos zum gravitycoach gibt es hier:<br />
https://www.instagram.com/gravitycoach<br />
http://www.gravitycoach.com/<br />
13
Business Inside<br />
MORITZ FÜRSTE<br />
VOM OLYMPIASIEGER<br />
ZUM HYROX-ERFINDER<br />
Moritz Fürste gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und 2012 in London<br />
mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft die Goldmedaille. 2016 holte er mit<br />
dem Team in Rio de Janeiro Bronze. Ein Jahr später riefen er und Christian Toetzke mit<br />
Hyrox eine neue sportliche Disziplin ins Leben, die sich schnell zu einem weltweiten<br />
Trendsport entwickelte. Fitness News Germany hat er verraten, wie es dazu kam.<br />
<strong>FNG</strong>: „Herr Fürste, wie kamen Sie als zweifacher Hockey-Olympiasieger auf die Idee,<br />
gemeinsam mit Christian Toetzke 2017 mit Hyrox eine völlig neue sportliche Disziplin<br />
ins Leben zu rufen?“<br />
Moritz Fürste: „Christian hatte den Grundgedanken im Kopf, dass es in der Welt der<br />
Fitness einfach keinen Wettkampfsport gibt, an dem jeder einfach teilnehmen kann, so<br />
wie man als Läufer in zig Läufen jedes Wochenende starten kann. Wir haben gesehen,<br />
dass es beim Fitness-Training so ist, als würde man 3 x die Woche zum Fußballtraining<br />
gehen, aber nie an einem Spiel teilnehmen. HYROX soll das „Spiel“ für jeden Menschen<br />
sein, der ins Gym geht und sich fit hält. Über 50% der Menschen in Gyms sagen, dass Fitness<br />
ihr Sport ist. Was spannend ist, da eben der Wettkampf - das Spiel - bisher fehlte.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Innerhalb weniger Jahre hat Hyrox auch international den Durchbruch geschafft,<br />
mit zahlreichen Events und einer Weltmeisterschaft, für die sich Hobbysportler<br />
ebenso qualifizieren können wie Profis. Was macht Hyrox so attraktiv?“<br />
Moritz Fürste: „Ich denke es ist eine Mischung aus dem Sport an sich, der ja sehr hybrid<br />
angelegt ist, mit einem Schwerpunkt auf das Laufen und die functional Workouts. Das<br />
Training ist sehr spezifisch (wie in jeder Sportart) und man sieht schnell Verbesserungen.<br />
Zusätzlich kommt das Eventerlebnis dazu. 99% der Teilnehmer haben noch nie die<br />
Bühne gehabt, die ihnen ein HYROX Event liefert. Bis zu 5.000 Menschen in einer Halle,<br />
die einen frenetisch anfeuern, und im Ziel wird man per Mikrofon begrüßt. Aber über allem<br />
steht, denke ich, die Tatsache, dass es den Sport des Fitness-racing bisher einfach<br />
nicht gab. Das bietet vielen Menschen endlich ein zu Hause für das, was sie sowieso<br />
schon seit Jahren machen.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Hyrox lebt nicht zuletzt von der Wettkampf-Atmosphäre. Wegen Corona mussten<br />
zahlreiche Events abgesagt oder verschoben werden. Wie stark hat die Pandemie<br />
ihre Planungen beeinträchtigt?“<br />
Moritz Fürste: „Die Pandemie hat HYROX sehr stark getroffen. Aber wir haben keine<br />
Lust und Zeit uns mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Aktuell zählt immer nur der<br />
nächste Tag bzw. das nächste Event. Wir haben große Ziele und wollen in den nächsten<br />
Jahren stark wachsen - überall auf der Welt.“<br />
14
Business Inside<br />
<strong>FNG</strong>: „In immer mehr Fitnessstudio ist Hyrox ein Thema. Einige entsenden komplette<br />
Teams zu den Veranstaltungen. Bestehen Kooperationen in die Studiobranche?“<br />
Moritz Fürste: „Wir haben in Deutschland etwa 300 Gym-Partner. Unsere Lizenz ist im<br />
Verhältnis sehr günstig und auch nicht unser Kernbusiness. Wir wollen Partner für jedes<br />
Studio/box/gym/was auch immer sein, weil wir einen zusätzlichen Mehrwert für alle<br />
Partner aus der Branche liefern. Wer sich bei HYROX anmeldet, wird sich auf den Event<br />
vorbereiten und davon profitieren die Gyms. Eine Win-Win-Situation, die die Zusammenarbeit<br />
mit den Gyms super spannend macht.“<br />
<strong>FNG</strong>: „In wenigen Wochen stehen nach zahlreichen Qualifikations-Wettkämpfen die<br />
Weltmeisterschaften in Las Vegas an. Auf welche Fähigkeiten kommt es bei einem<br />
Wettkampf, der so unterschiedliche Anforderungen stellt, besonders an?“<br />
Moritz Fürste: „Das müssten die Topathleten beantworten ;-) Aber in der Spitze ist es<br />
insbesondere die läuferische Qualität nach einer starken funktionellen Belastung. Der<br />
Amateur verliert unheimlich viel Zeit nach den Workouts, wo die Profis einfach sofort<br />
zum normalen Tempo übergehen. Das ist schon beeindruckend zu sehen.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Schon nach wenigen Jahren hat Hyrox seine ersten internationalen<br />
Stars hervorgebracht. Hunter McIntyre, Lauren Weeks oder Viola Oberländer<br />
sind Publikumsmagneten mit einer großen Anhängerschaft auch in den sozialen<br />
Medien. Wie ist das so schnell gelungen?“<br />
Moritz Fürste: „Ich denke, dass das social media Zeitalter da natürlich stark geholfen<br />
hat. Und trotzdem ist der eigentliche Grund dafür, dass diese Athleten einfach unfassbare<br />
Leistungen zeigen. Jeder, der mal bei HYROX mitgemacht hat, weiß die Leistungen,<br />
die die Topstars abliefern, einzuordnen. Und so können auch schnell Stars geboren werden.<br />
Das ist kein Fake - die Leistungen sind echt und wirklich faszinierend. Das ist alles<br />
organisch gewachsen und die Athleten haben sich das auch verdient.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!“<br />
- Ralf Meier<br />
15
Business Inside<br />
FITNESS<br />
TRENDS <strong>2022</strong><br />
IbIza<br />
Dance & More Week<br />
Mit Fitness Trends ist es seit jeher so eine Sache. Nicht alles, was in neuem Gewand daherkommt, ist auch tatsächlich neu. Doch<br />
ausgerechnet das Corona-Virus, das der Studiobranche so übel mitgespielt hat, scheint zahlreiche aktuelle Entwicklungen begünstigt<br />
und beschleunigt zu haben. Dazu gehört natürlich auch die Digitalisierung, die die Studios geradezu flächendeckend erreicht hat. Das<br />
Training findet heutzutage vernetzt statt. Geräte, Mitglieder und Trainer sind zu einer Einheit verschmolzen, die ohne Trainingstagebücher<br />
und regelmäßige Leistungstests funktioniert. Das übernimmt die Software.<br />
07.05. - 14.05.<strong>2022</strong><br />
Niveau eines erfahrenen Personal Trainers<br />
Digitale Technologien, z. B. in Form von mit Trainingsgeräten verknüpften<br />
Wearables, erfassen die für die Leistungsentwicklung<br />
wichtigsten Parameter und halten alle Beteiligten auf dem Laufenden.<br />
Mehr noch, aus den aktuellen Daten können sie Empfehlungen<br />
für die nächsten Trainings- und Ernährungsmaßnahmen<br />
ableiten. Das alles auf dem Niveau eines erfahrenen Personal<br />
Trainers. Nicht nur die Fläche ist von der Digitalisierung erreicht<br />
worden, auch im Kurs- und im Servicebereich werden die modernen<br />
technologischen Möglichkeiten genutzt.<br />
Gerade bei den jetzt wieder steigenden Temperaturen zieht es<br />
die Menschen unweigerlich nach draußen. Nicht nur zum Spazierengehen<br />
oder in Cafés mit Außenterrasse. Denn auch Outdoor-Bereiche<br />
liegen voll im Trend. Die haben abgesehen von<br />
dem außergewöhnlichen Feeling auch noch einen weiteren nicht<br />
zu unterschätzenden Vorteil. Wer Sorge hat, sich beim Training<br />
mit Corona anzustecken, kann sich im Außenbereich unbesorgt<br />
verausgaben. An dem neuen Trainingsgefühl wird sich auch nach<br />
Corona nicht viel ändern.<br />
Persönliche Beratungsleistungen<br />
Auch die älteren Studiomitglieder werden in diesem Jahr weiter<br />
an Bedeutung gewinnen. Das ist zwar kein völlig neuer Trend.<br />
Aber die Entwicklung wird sich auch im Jahr <strong>2022</strong> ungebrochen<br />
fortsetzen. Die Älteren werden die Studios von morgen prägen.<br />
Ebenfalls nicht ganz neu sind die zahlreichen Varianten des HIIT-<br />
Trainings, die ihren Ursprung im Intervalltraining haben. Ihrer Beliebtheit<br />
tut das keinen Abbruch. Verständlich, schließlich macht<br />
es zumindest hin und wieder Spaß, sich einmal in kürzester Zeit<br />
richtig zu verausgaben.<br />
Begrüßenswert ist ein Trend, der in dieser Form vor einigen Jahren<br />
kaum vorauszusehen war. Immer mehr Menschen wünschen<br />
sich persönliche Beratungsleistungen und sind auch gerne bereit,<br />
dafür zu zahlen, z. B. für einen Personal Trainer oder Dienstleister<br />
aus dem Gesundheitssektor. Das hängt natürlich auch wieder<br />
damit zusammen, dass immer mehr Senioren in die Fitness- und<br />
Gesundheitsstudios zieht.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
IbIza<br />
Dance & More Week<br />
07.05. - 14.05.<strong>2022</strong><br />
16<br />
www.pure-emotion.de • Buchungshotline: 0 21 51 - 65 44 860<br />
Dance • Step • Yoga • Pilates • Functional • Rücken Fit • Cycling
Business Inside<br />
DER „HYGIENE-FAKTOR“<br />
ALS PLUSPUNKT<br />
Einmal Hand auf´s Herz. Wer hat vor Corona großartig über mögliche Ansteckungsgefahren oder einen „Hygiene-Faktor“ im Fitnessstudio<br />
nachgedacht? Vielleicht von einigen Situationen abgesehen, wenn einem das Niesen oder Husten um einen herum im Winter<br />
zu nahekam. Ansonsten hat es völlig ausgereicht, wenn alles schön sauber und staubfrei war und sich die Gewichtsschlitten an den<br />
Geräten ruckelfrei bewegen ließen.<br />
Gefühl der Sicherheit<br />
Diese Zeiten dürften für viele Jahre hinter uns liegen. Zwar<br />
haben Untersuchungen immer wieder gezeigt, dass die Ansteckungsgefahr<br />
in Studios eher gering einzustufen ist, dennoch<br />
wird ein Gefühl des Unbehagens in geschlossenen Räumen viele<br />
Menschen auch in Zukunft begleiten. Die Umfragen dazu sind<br />
eindeutig. Obwohl das Maskengebot in den meisten Bundesländern<br />
seit Anfang <strong>April</strong> in weiten Bereichen aufgehoben wurde,<br />
will dennoch mehr als die Hälfte der Deutschen auch weiterhin<br />
auf diesen Hygieneartikel beim Einkauf nicht verzichten. Die<br />
Vorsicht als „Mutter der Porzellankiste“ ist im Alltag angekommen<br />
und wird auch vorerst ein ständiger Begleiter bleiben.<br />
Umso wichtiger ist es gerade in diesen Zeiten für Studioinhaber,<br />
ihren Mitgliedern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Ein<br />
wichtiger Ansatz ist es dabei, einen Teil der Hygienevorschriften<br />
fortzuführen, auch wenn sie vom Gesetzgeber nicht mehr zwingend<br />
vorgeschrieben sind. Den risikofreudigeren Mitgliedern<br />
schadet das nicht, aber allen anderen werden diese freiwilligen<br />
Anstrengungen, den „Hygiene-Faktor“, als Pluspunkt verbuchen.<br />
Auch vorsichtigen Menschen die Rückkehr<br />
ins Fitnessstudio erleichtern<br />
Ganz oben auf der Liste steht dabei natürlich das regelmäßige<br />
Desinfizieren der Geräte. Vor allem die besonders stark genutzten<br />
Geräte und Maschinen, z. B. die Griffe an den Zugtürmen,<br />
kommen tagtäglich mit einigen Dutzend Menschen in<br />
Berührung. Dass zahlreiche Mitglieder sich gerade in solchen<br />
sensiblen Bereichen desinfizierende Maßnahmen wünschen,<br />
ist nachvollziehbar. Auch die während der Pandemie vielerorts<br />
aufgestellten Luftreinigungssysteme sollten weiterhin in Betrieb<br />
bleiben und den Mitgliedern ein gutes Gefühl vermitteln.<br />
Ein hohes Maß an Aufmerksamkeit sollte bei der dauerhaften<br />
Installation des „Hygiene-Faktors“ aber nicht nur den Geräten<br />
geschenkt werden, sondern generell allen Bereichen mit<br />
hohem Publikumsverkehr, z. B. der Theke, den Sanitäranlagen<br />
und Duschen, Toiletten und vor allem der Sauna. Ein weiterhin<br />
konsequent umgesetzter und entsprechend kommunizierter<br />
Hygieneplan kann auch vorsichtigen Menschen die Rückkehr ins<br />
Fitnessstudio erleichtern.<br />
- Ralf Meier<br />
Auf der diesjährigen FIBO präsentierte die Fitness Nation<br />
GmbH ihre neue Mitgliedersoftware für Fitnessstudios.<br />
Bei der neuen Mitgliedersoftware der Fitness Nation<br />
GmbH wurden sämtliche Prozesse vollständig automatisiert<br />
und digitalisiert. Mitgliedergewinnung, -betreuung<br />
und -bindung wird dadurch wesentlich einfacher. Über die<br />
App im eigenen Studiodesign werden 90 % der Verwaltungsarbeit<br />
von der Software oder dem Mitglied selbst<br />
erledigt, womit Zeit und Personal eingespart werden.<br />
Eine vollständig digitalisierte Trainingsbetreuung, der<br />
eigene Online-Shop, gemafreien Sound und Kursmusik<br />
oder ein abwechslungsreiches TV-Programm – bei der<br />
Fitness Nation GmbH bekommt man alles aus einer Hand,<br />
garantiert ohne Fremdprodukte. Jedes einzelne Tool wurde<br />
auf der Basis von über 20 Jahren Branchenerfahrung<br />
entwickelt und bietet damit eine geeignete Lösung für alle<br />
Problematiken des operativen Alltags im Fitnessstudio.<br />
17
Business Inside<br />
SERGIO DE FEO<br />
IM TALK MIT <strong>FNG</strong>®<br />
TECHNOGYM ZIEHT POSITIVES FIBO-FAZIT<br />
„Nach drei Jahren Abstinenz sind wir froh, dass die Kunden wieder unsere Neuigkeiten sehen können“, bringt Sergio de Feo es auf<br />
den Punkt. Fitness News Germany hatte während der FIBO Gelegenheit, mit dem Sales Director von Technogym zu sprechen. Wie bei<br />
zahlreichen anderen Ausstellern war man auch am Stand des Traditionsunternehmens froh, mit den Interessenten wieder in einem<br />
größeren Rahmen in Kontakt treten zu können. Die Pandemie hatte der gesamten Branche ein Korsett angelegt. In den Hallen der Köln<br />
Messe wurde es Anfang <strong>April</strong> gesprengt.<br />
Zahlreiche Innovationen<br />
Das wurde nach den ganzen Einschränkungen während der Pandemie<br />
auch Zeit. Denn Technogym hat die zurückliegenden Jahre<br />
gut genutzt und zahlreiche Innovationen auf den Markt gebracht,<br />
die sowohl den Mitgliedern als auch den Inhabern von Fitnessstudios<br />
das Leben leichter machen. Dazu gehört natürlich auch<br />
Technogym Ride, das den direkten Zugang zu den beliebtesten<br />
Cycling Apps wie Zwift, Strava, Rouvy, TrainingPeaks, Kinomap<br />
und Bkool bietet. Einfach einloggen, und schon „quält“ man sich<br />
den berühmt-berüchtigten Alpe d‘Huez hinauf oder tourt durch<br />
die Dolomiten. Die Trainingspläne können individuell auf die Ziele<br />
der Trainierenden abgestimmt werden. Viel abwechslungsreicher<br />
kann das Training auf einem „Stationary Bike“ kaum sein.<br />
Und die FIBO bietet die optimale Bühne, solche Neuerungen, zu<br />
denen auch der medizinisch zertifizierte Biocircuit gehört, der<br />
Öffentlichkeit vorzustellen.<br />
Die Leute schauen alle positiv in die Zukunft<br />
Obwohl die Firmenzentrale von Technogym im italienischen Cesena<br />
liegt, ist die FIBO für das Unternehmen ein Heimspiel. Es<br />
war vom Startschuss der Messe an dabei. Die FIBO und Technogym<br />
gehören einfach zusammen. „In diesem Jahr kamen zwar<br />
weniger Menschen, wegen der Regularien. Aber die Gespräche,<br />
die wir hatten, waren hervorragend“, freute sich Sergio de Feo.<br />
„Die Leute schauen alle positiv in die Zukunft, sind auch investitionsbereit<br />
und möchten gerne das Alte hinter sich lassen.“<br />
- Ralf Meier<br />
TECHNOGYM GERMANY GmbH<br />
Frankfurter Str. 211<br />
63263 Neu-Isenburg<br />
Fax:+49/(0) 6102/ 822 38 10<br />
0800 0556633<br />
info@technogym.com<br />
www.technogym.com<br />
18
Kundenseite<br />
DEUTSCHER FITNESS<br />
& AEROBIC VERBAND<br />
german fitness & aerobic association<br />
www.bgsd.de<br />
www.dfav.de<br />
www.egym.com<br />
www.ergo-fit.de<br />
®<br />
www.fibo.com<br />
www.fh-mittelstand.de<br />
www.fitness-event.de<br />
www.fitness-nation.com<br />
www.gravitycoach.com www.idiag.ch<br />
www.inbody.com www.lesmills.com<br />
R<br />
www.matrixfitness.com<br />
www.myline24.de www.nac-germany.de www.pure-emotion.de<br />
e.V.<br />
... einfach gesund werden<br />
www.en.riminiwellness.com<br />
www.rehavitalisplus.de<br />
www.technogym.com<br />
www.video-factory-nrw.de<br />
19
Business Inside<br />
LUFTREINIGER<br />
IM FITNESSSTUDIO<br />
Luftreiniger im Fitnessstudio sind erst durch die Corona-Pandemie zu einem Thema geworden. Tatsächlich beschäftigten<br />
sich vorher wohl eher Allergiker mit der Frage, wie man die Raumluft von Mikropartikeln reinigen könnte. Das hat sich<br />
durch Corona auf dramatische Art und Weise geändert. Denn das Virus brachte neben den Luftreinigern einen weiteren<br />
Begriff auf die Tagesordnung, den kaum jemand vorher kannte: Aerosole.<br />
Verbreitung des Virus<br />
Aerosole sind winzige luftgetragene Mischungen aus festen und<br />
flüssigen Partikeln, die u.a. Bakterien oder Viren wie das Corona-Virus<br />
transportieren können. Problematisch werden sie dadurch,<br />
dass sie sich in einem Schwebezustand lange Zeit in der<br />
Luft halten können. Daher bezeichnet man sie auch als Schwebeteilchen.<br />
Je leichter diese Partikel sind, umso länger können<br />
sie ihre Umgebung unsicher machen. Schwerere Partikel folgen<br />
der Schwerkraft deutlich schneller. Gerade in geschlossenen<br />
Räumen mit einer unzureichenden Luftzirkulation können diese<br />
Schwebeteilchen zu einer Herausforderung werden. Am Beginn<br />
der Corona-Pandemie zeichnete sich schon nach wenigen Wochen<br />
ab, dass infektiöse Aerosole eine wichtige Rolle für die<br />
Verbreitung des Virus spielen könnten. Im Grund funktioniert die<br />
Art der Übertragung ähnlich wie bei der bekannteren Tröpfcheninfektion.<br />
Auch Tröpfchen sind Aerosole. Sie sind nur so groß,<br />
dass sie relativ schnell zu Boden sinken und sich damit die Gefahr<br />
einer Ansteckung reduziert. Die direkte Übertragung durch<br />
Husten oder Niesen sind Beispiele für Tröpfcheninfektionen.<br />
Einsatz von Luftreinigungsanlagen<br />
Die Tücke der Übertragung durch leichtere Aerosole besteht darin,<br />
dass man sich selbst dann anstecken kann, wenn man allein<br />
in einem Raum ist. Ideale Bedingungen dafür können z. B.<br />
in Fahrstühlen herrschen. Hier können sich Aerosole bis zu 20<br />
Minuten in der Luft halten.<br />
Die Erkenntnis, dass Aerosole eine wichtige Rolle bei der Übertragung<br />
des Corona-Virus spielen können, hatte auch Auswirkungen<br />
auf die Studiobranche. Im Rahmen der einzuhaltenden Hygienekonzepte<br />
wurden die Studiobetreiber verpflichtet, auch Maßnahmen<br />
zu ergreifen, um die Belastung von Räumen mit Aerosolen<br />
zu minimieren. Zum einen durch eine ausreichende Belüftung,<br />
zum anderen setzten viele Studios auf den Einsatz sogenannter<br />
Luftreinigungssysteme.<br />
Was die ganzen Hygienekonzepte letztendlich gebracht haben,<br />
hat sich in den darauffolgenden Monaten gezeigt. Ungeachtet<br />
aller Bemühungen folgten lange Lockdowns, die die gesamte<br />
Branche hart getroffen haben.<br />
Den Siegeszug von Luftreinigungsanlagen hat das jedoch nicht<br />
stoppen können. Die High-Tech-Filtersysteme haben nicht nur in<br />
Fitnessstudios, sondern auch in Schulen, Büros, Arztpraxen und<br />
anderen Einrichtungen den Stresstest bestanden. Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass vor allem Geräte mit großem Volumenstrom<br />
und hochwertigen Filtern durchaus geeignet sind, das Ansteckungsrisiko<br />
durch Aerosole zu reduzieren.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
20
Business Inside<br />
INBODY 970<br />
LÄSST TIEF BLICKEN<br />
Je präziser die Werte sind, die bei der Ermittlung der Körperzusammensetzung ermittelt werden, umso besser lässt sich aus dem<br />
Ergebnis ableiten, welche Schritte eingeleitet sollten, um seine sportlichen Ziele nach Möglichkeit ohne große Umwege erreichen zu<br />
können. Die Firma InBody gehört zu den renommierten Anbietern in diesem Sektor. Mit der InBody 970 hat das Unternehmen erneut<br />
unterstrichen, dass man auch in Zukunft auf Qualität und Innovation setzt.<br />
Aufwand lohnt sich für den Nutzer<br />
Vor allem die altersspezifischen Besonderheiten und Unterschiede<br />
gilt es bei den Messungen und der anschließenden Auswertung<br />
zu berücksichtigen. Um die bei der Messung erhobenen Befunde<br />
richtig einordnen zu können, müssen große Datenmengen<br />
der verschiedenen Altersgruppen miteinander verglichen und<br />
bewertet werden können. Doch der Aufwand lohnt sich für den<br />
Nutzer. Denn je mehr Informationen man z. B. über die aktuelle<br />
Körperzusammensetzung hat, umso besser können sowohl das<br />
weitere Training als auch die Ernährung gesteuert. Bei weiteren<br />
Messungen erhält man zudem einen ziemlich guten Eindruck davon,<br />
ob die Bemühungen erfolgreich waren oder ob an der einen<br />
oder anderen Stelle noch einmal nachjustieren muss. Die hierzu<br />
früher eingesetzten Kriterien, z. B. der kritische Blick in den Spiegel,<br />
der morgendliche Gang auf die Waage und das Maßband<br />
sind leider nicht immer so zuverlässig, wie es nötig wäre.<br />
Von außen nicht zu sehen<br />
So brachte eine interessante Untersuchung an den Tag, dass es<br />
durchaus passieren kann, trotz sinkendem Körperfettanteil beim<br />
Viszeralfettanteil zuzulegen. Das geschieht völlig unbemerkt von<br />
Waage und Spiegel, denn dieser Gewebetyp ist zwar von außen<br />
nicht zu sehen, wird aber mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung<br />
gebracht, wenn man zu viel davon mit sich herumträgt.<br />
Es macht also durchaus Sinn, solche neuen Technologien, wie<br />
sie in der InBody 970 stecken, gerade auch im Fitness- und Gesundheitsbereich<br />
einzusetzen, um bei einer entsprechenden Entwicklung<br />
rechtzeitig gegensteuern zu können. Das kann im Falle<br />
eines zu hohen Anteils an viszeralem Körperfett z.B. durch ein<br />
gezieltes HIIT-Training geschehen.<br />
- Ralf Meier<br />
InBody Europe B.V. Niederlassung Deutschland<br />
Mergenthalerallee 15 – 21<br />
D-65760 Eschborn<br />
+49 (0) 6196 76916-62<br />
www.inbody.com<br />
21
Events & Bildung<br />
NEUER ANFANG<br />
Jetzt gilt es die positive Stimmung in der Branche vor allem nach<br />
dem tollen Re-Start der Fibo mit aufzunehmen und durchzustarten.<br />
Das sagen nicht nur die verschiedenen Branchenindexe, sondern<br />
das spürt man auch bei sich selbst und bei den Kunden. Jedoch<br />
gilt es hier die „Asche zu bewahren“, aber gleichzeitig auch<br />
das „Feuer weiterzugeben“.<br />
Damit sind nicht nur die neuen gesetzlichen Bedingungen, die Digitalisierung,<br />
die Energie- u. Personalkostensteigerung gemeint,<br />
sondern auch die wirtschaftliche und inhaltliche Ausrichtung des<br />
Angebotes auf die Bedürfnisse und Wünsche der jeweiligen Zielgruppen,<br />
die man erreichen will.<br />
Blick über den Tellerrand<br />
Dabei ist es wichtig sich klar zu werden, wo man steht und wo<br />
man hinwill. Das hört sich banal an ist aber in der Umsetzung<br />
sehr komplex und verlangt einige Entscheidungen und Kompromisse<br />
ab. Das ist auch ein Marathon/ Prozess und kein Sprint.<br />
Die Erwartungshaltung der Kunden zu den angebotenen Konzepten<br />
hat sich deutlich nach oben entwickelt. Angebote ohne Konzept<br />
und Struktur sind in der Zukunft nur sehr schwer aufrecht<br />
zu erhalten oder nur durch persönlichen Einsatz zu kompensieren.<br />
Daher gilt es jetzt, wenn nicht schon geschehen, sich seiner<br />
zukünftigen Ausrichtung klar zu werden und dieser Vision alles<br />
unterzuordnen. Egal ob von Personallos bis Therapie, jede Ausrichtung<br />
hat seine Berechtigung, aber auch seine „Spielregeln“.<br />
Dabei sind die Kostenbudgets und die Umsatzplanung genau im<br />
Auge zu halten. Denn wer heute noch glaubt „Geräte verkaufen<br />
Mitgliedschaften“ braucht sich nicht zu wundern, warum beim<br />
Nachbarn Lösungs- u. Kundenorientierte Konzepte und womöglich<br />
noch in einem schlüssigen Ambiente besser funktionieren,<br />
als das fünfte Laufband was nicht den gewünschten Erfolg und<br />
Kundennutzen bringt.<br />
Ohne Gesundheit gibt es kein Glück<br />
Nur glückliche und zufriedenen Kunden kommen gerne und<br />
bezahlen einen fairen Preis. Nur wann ist ein Kunde glücklich<br />
und zufrieden? Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten,<br />
sondern findet im jeweiligen Angebotskonzept seine Antwort.<br />
In einem personallosen Studio liegt die Kundenzufriedenheit in<br />
der absolut individuellen Zugangsberechtigung zum Studio zu<br />
Grunde. Es fühlt sich für den Kunden so an, als ginge er mit dem<br />
Zugangscode in sein Studio. Beim fachlich betreuten Ansatz<br />
kommt es darauf an, dass der Kunde überhaupt erst einmal regelmäßig<br />
kommt und dann auch noch nach den Trainingsregeln<br />
richtig trainiert, um auf Dauer Ergebnisse zu erzielen. Hier sind<br />
neben festen Strukturen, Softwareunterstützung, festen betreuten<br />
Einheiten und oder digitaler Gerätesteuerung elementare Bestandteile<br />
des Unternehmenserfolges.<br />
RehaBox – Gesundheitssport mit System<br />
Wir haben das für unseren Reha- u. Gesundheitsbereich mit dem<br />
Konzept „RehaBox – Gesundheitssport mit System“ ein Rundumsorglospaket<br />
entwickelt bei dem alle Parameter berücksichtigt<br />
wurden. Neben den bereits angesprochenen Punkten auch die<br />
Themen wie Aus- u. Fortbildung, Performance Marketing und Leadgenerierung,<br />
aber auch Controlling und Coaching sind elementare<br />
Bestandteile des Konzeptes. Unsere Kooperationspartner<br />
runden den Know How Transfer ab und somit entwickeln wir das<br />
Produkt mit Starken Partnern in der Branche immer weiter. Im<br />
nächsten Schritt wird gerade das Angebot auf den Übernahmepunkt<br />
aus der Rehaklinik abgestimmt. Das Reha Nachsorgeprogramm<br />
mit dem evidenzbasierten med. Gesundheitstraining wird<br />
dann ein weiteres Angebotsmodul in der RehaBox sein. Bleiben<br />
Sie neugierig und informiert zu den Bereichen, die für Sie wichtig<br />
sind. Für den Reha- u. Gesundheitssport freuen wir uns über jeder<br />
Anfrage, aber auch unsere beiden Partnerverbände der BVGSD<br />
und der DFAV sind hier ausgezeichnete Ansprechpartner und beantworten<br />
Ihre Fragen gerne.<br />
Herzliche Grüße - Ihr Bernd Schranz<br />
JETZT STARTEN!<br />
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RehaVitalisPlus<br />
erfolgreich!<br />
REHABOX<br />
#GERADEJETZT<br />
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Ihre Ansprechpartner:<br />
Friedo Hannemann I f.hannemann@rehabox.de<br />
Niklas Arnold I n.arnold@rehabox.de I rehabox.de<br />
Alles aus einer Hand.<br />
Experten in jedem Fachbereich.<br />
Täglich erreichbar!<br />
In Kooperation mit
Events & Bildung<br />
RIMINI-WELLNESS<br />
WILL DIE FIBO-MESSE<br />
IN <strong>2022</strong> ÜBERTREFFEN<br />
Auch die Rimini-Wellness hat in den letzten Jahren unter der Corona-Pandemie gelitten.<br />
So fiel die Rimini-Wellness 2020 aus und selbst 2021 wurde der zunächst angesetzte<br />
Termin vom 2.6.2021 bis 5.6.2021 auf den 24.-26. September verschoben. Die Zahl der<br />
Aussteller und Besucher hielt sich im September 2021 in Grenzen.<br />
Doch jetzt plant Rimini den großen Coup, denn man will nach über 25 Jahren erstmals<br />
die FIBO-Messe bei der Zahl der Aussteller und Besucher schlagen. So wirbt die Rimini-<br />
Wellness mit der Aussage: „Das weltweit größte Treffen für Fitness, Wohlbefinden, Wirtschaft,<br />
Sport, Körperkultur und gesunde Ernährung. Eine Veranstaltung, die alle großen<br />
Unternehmen des Wellness-Universums unter einem Dach vereint.“<br />
Vor über 30 Jahren besuchte mich der Gründer der Rimini-Wellness und bat darum, 10<br />
Tage bei mir hospitieren zu dürfen. Er sagte, ich brauche mich mit der riesigen FIBO<br />
doch nicht über eine Messe in Italien zu ängstigen.<br />
Heute sieht es aber ganz anders aus. Wir fahren Anfang Juni <strong>2022</strong> nach Rimini und<br />
werden Ihnen berichten.<br />
- Volker Ebener<br />
ITALIAN EXHIBITION GROUP SpA -<br />
Via Emilia 155, 47921 Rimini (Italy)<br />
info@iegexpo.it<br />
www.riminiwellness.com<br />
<strong>FNG</strong>® EVENT-PORTAL<br />
Die Fitness-Branche legt langsam die Starre der Corona-Pandemie ab und erwacht zu neuem Leben. Spätestens die FIBO <strong>2022</strong><br />
bildete den Auftakt für zahlreiche größere und kleinere Veranstaltungen und Events. Einen Überblick gibt unser neues Event-Portal.<br />
Hier findet ihr interessante Branchentreffen in übersichtlicher Abfolge mit Terminen und den wichtigsten Informationen.<br />
Veranstalter können sich gerne per Mail an die Redaktion wenden und die Daten zu anstehenden Ereignissen übermitteln:<br />
redaktion@fitness-news-germany.de<br />
<strong>April</strong><br />
30.4.<strong>2022</strong><br />
NAC Frey Classic<br />
NAC Dt. Newcomer Meisterschaft<br />
Koblenz<br />
30.4.<strong>2022</strong><br />
HYROX Challenge<br />
London<br />
Mai<br />
1.5.<strong>2022</strong><br />
NAC Int. Ostdeutsche Meisterschaft<br />
Fürstenwalde<br />
1.-11.5.<strong>2022</strong><br />
WM Junioren/Juniorinnen Gewichtheben<br />
Heraklion<br />
2.-8.5.<strong>2022</strong><br />
European Equipped Open, Sub-Junior &<br />
Junior Powerlifting Championships<br />
Powerlifting Championships<br />
Pilsen<br />
7.5.<strong>2022</strong><br />
HYROX Challenge<br />
Essen<br />
7.5.<strong>2022</strong><br />
NAC 31. Int. Nordseecup<br />
Cuxhaven<br />
8.5.<strong>2022</strong><br />
NAC Süddeutsche Meisterschaft<br />
Freiberg am Neckar<br />
14.5.<strong>2022</strong><br />
HYROX WM<br />
Las Vegas<br />
15.5.<strong>2022</strong><br />
NAC Int. Westdeutsche Meisterschaft<br />
Rheinbach<br />
21.5.<strong>2022</strong><br />
NAC Deutsche Meisterschaft und<br />
WM-Qualifikation<br />
Walsrode<br />
23
Anzeige<br />
24
Events & Bildung<br />
VOLKER LICHTE<br />
DIE FIBO HAT SIGNALWIRKUNG<br />
Volker Lichte (Matrix), blickt optimistisch in die Zukunft. Bei den Ausstellern der FIBO-Messe <strong>2022</strong> herrschte allenthalben große<br />
Erleichterung, dass es nach der langen Zwangspause endlich wieder losgeht. Natürlich kann immer noch niemand in die Zukunft<br />
blicken und mit Sicherheit sagen, wie es mit Corona weitergeht. Dennoch hat die FIBO zum richtigen Zeitpunkt ein wichtiges Signal<br />
gesendet. Die Branche ist bereit und wird sich auch in Zukunft allen Herausforderungen stellen.<br />
Statement mit einer ersten Zwischenbilanz<br />
Auch für Volker Lichte, Key-Account-Manager bei Matrix, bot die<br />
Messe eine willkommene Gelegenheit, sich wieder mit Kunden<br />
und Besuchern auszutauschen und zu zeigen, dass das Unternehmen<br />
auch zukünftig für seine Kunden da ist. Der Stand war<br />
wie gewohnt von beeindruckender Größe. Trotz des Trubels<br />
nahm Volker Lichte sich noch während der Messe die Zeit für<br />
ein kurzes Statement mit einer ersten Zwischenbilanz. Was er zu<br />
berichten hatte, ist auch in unserem großen FIBO-Film zu sehen.<br />
Soviel können wir an dieser Stelle jedoch bereits verraten. Auch<br />
wenn Volker Lichte es gewohnt ist, um die Welt zu jetten und die<br />
Größen des internationalen Spitzensports mit Matrix-Geräten<br />
auszustatten, hat er die vier Tage in Köln auf der FIBO genossen.<br />
Genial, wieder hier zu sein<br />
Auf unsere Frage, was es für ein Gefühl sei, nach drei Jahren<br />
Corona-bedingter FIBO-Pause wieder auf der Messe zu sein, kam<br />
seine Antwort umgehend.<br />
„Es ist einfach genial, wieder hier zu sein. Es ist wirklich drei Jahre<br />
her… Man kann es gar nicht glauben. Für uns ist es ein tolles<br />
Gefühl, wieder Präsenz zu zeigen.“<br />
– Volker Lichte, Matrix<br />
Eine Einstellung, die er mit vielen anderen Ausstellern teilte. Das<br />
ist die einzige Schlussfolgerung, die die positiven Stimmen während<br />
und nach Messe zulassen.<br />
- Ralf Meier<br />
Matrix Fitness Deutschland<br />
Europaallee 51<br />
50226 Frechen<br />
Telefon: +49 (0) 2234/ 9997-100<br />
Fax: +49 (0) 2234/ 9997-200<br />
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AUSGEZEICHNET:<br />
INNOVATIV. WISSENSCHAFTLICH<br />
FUNDIERT. NACHHALTIG<br />
Die ERGOFIT GmbH bringt mit dem Silent Row ein innovatives Ruderergometer auf den Markt, welches mit neuartiger Bremstechnologie,<br />
wissenschaftlicher Fundiertheit und besonderer Nachhaltigkeit zu überzeugen vermag - nicht zuletzt auch die Jury des FIBO<br />
Innovation und Trend Awards.<br />
Rudern: ganzheitliches Training für Kraft, Ausdauer und Gesundheit<br />
Das Rudern, ob auf dem Wasser oder dem Ergometer, begünstigt<br />
die Gesundheit des Sporttreibenden multifaktoriell. Neben der generellen<br />
Kondition, Koordination und dem Kraftzuwachs, wirkt sich<br />
das Training an einem Ruderergometer (außerdem) positiv auf das<br />
kardiovaskuläre System, die Vitalkapazität sowie die Stoffwechsel-<br />
Aktivität aus. Bereits nach wenigen Trainingseinheiten lassen sich<br />
diese Effekte erkennen, so verbessert sich das Herz-Schlag-Volumen.<br />
Das Herz arbeitet also ökonomischer, der Blutdruck und der<br />
Puls sinken. Auch die Atmung passt sich den neuen Reizen an.<br />
Außerdem kann das Training zur Senkung der Cholesterin- sowie<br />
Insulinwerte beitragen.<br />
Rudern kann demnach dabei helfen Herzkrankheiten, Stoffwechselstörungen<br />
und Atembeschwerden sowohl prophylaktisch vorzubeugen<br />
als auch zu therapieren (Altenburg, et. al. 2013; Steinacker<br />
1988; Fritsch 2014).<br />
Beim Rudern werden bis zu 80% der gesamten Muskulatur aktiv beansprucht.<br />
Die Knochendichte sowie die Festigkeit der Sehnen nehmen<br />
zu. Die Beweglichkeit des Rückens und der Gelenke, vor allem<br />
des Knie- und Hüftgelenks, verbessert sich (Altenburg, et. al. 2013).<br />
Ein ganzheitliches Training am Ruderergometer wirkt sich also positiv<br />
auf nahezu die gesamte Skelettmuskulatur und somit den Bewegungsapparat<br />
aus.<br />
ERGOFIT GmbH<br />
Blocksbergstraße 165<br />
66955 Pirmasens<br />
Telefon: +49 (6331) 2461-0<br />
Telefax: +49 (6331) 2461-55<br />
E-Mail: info@ergo-fit.de<br />
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DAS NEUE SILENT ROW<br />
VON ERGOFIT®<br />
Innovation: Fluidmotion Technologie<br />
Es befinden sich eine Vielzahl von Ruderergometern auf dem Markt, die mit verschiedenen<br />
Bremssystemen arbeiten. Dazu gehören mechanische Bremsen, hydraulischer Widerstand,<br />
Magnetbremsen, Wasserräder und Luftstrombremsen. Alle Systeme erfüllen<br />
ihren Zweck, es fällt jedoch auf, dass die mechanische Bremse, der hydraulische Widerstand<br />
und die Magnetbremse kein ruderähnliches Verhalten zeigen. Dadurch, dass sie<br />
zum Teil nicht geschwindigkeitsabhängig sind oder die Systeme zu stark abbremsen,<br />
entsteht keine richtige Gleitphase. Bei den übrigen Systemen, welche den Widerstand<br />
über ein Fluid erzeugen, wie die Luftstrombremse oder das Wasserrad, wird ein ruderähnliches<br />
Verhalten geschaffen. Um dieses Verhalten zu ermöglichen, sind diese Systeme<br />
aber meist sehr laut in ihrer Nutzung oder benötigen spezielle Chemikalien für einen<br />
sicheren Gebrauch. Aus diesem Grund hat ERGOFIT® in Zusammenarbeit mit deutschen<br />
Hochschulen die innovative Fluidmotion-Bremstechnologie entwickelt. Diese vermittelt<br />
ein echtes Wassergefühl und garantiert ein immersives Rudererlebnis. Bei dem<br />
Patent-angemeldeten Bremsprinzip wirkt kein Dauerwiderstand, sondern die Bremsleistung<br />
verändert sich abhängig von der tatsächlich eingebrachten Zugkraft. Da das Silent<br />
Row hauptsächlich rein mechanisch läuft, ist kein Strom für den Betrieb notwendig. Die<br />
Bremse läuft mit unter 50 dB und bietet so ein berauschendes Flow-Erlebnis.<br />
Ehrlich. Nachhaltig. Für Dich.<br />
Genau wie die anderen Trainingsgeräte, wird auch das Silent Row zu 100% Made in Germany<br />
und in Gänze aus einer Hand in der ERGOFIT® Manufaktur in Pirmasens produziert.<br />
Neben der hochwertigen Fertigung besteht das Row zu über 90% aus Metall und<br />
nachhaltigen Materialien, wie Holz. Diese werden größtenteils von lokalen Zulieferern<br />
bezogen, wodurch sowohl die regionale Wirtschaft des Pfälzer Waldes als auch die Etablierung<br />
kurzer Lieferwege gefördert werden.<br />
Als erster klimaneutraler Gerätehersteller gleicht ERGOFIT® die bei der Produktion entstehenden<br />
CO2 Emissionen vollständig durch Klimazertifikate aus. Auch bei der innovativen<br />
Fluidmotion-Bremse wird größtenteils auf Kunststoff und den Einsatz gesundheitsgefährdender<br />
Chemikalien verzichtet. All diese Attribute überzeugten auch die Jury<br />
des diesjährigen FIBO Innovation & Trend Awards <strong>2022</strong> - eine Auszeichnung, die Innovationen<br />
und neue Ideen der Branche honoriert. Das Silent Row belegte in der Kategorie<br />
Ökologie und Nachhaltigkeit den ersten Platz.<br />
- Ergofit<br />
Literatur:<br />
Altenburg, Dieter; Mattes, Klaus; Steinacker, Jürgen M. (2013): Handbuch Rudertraining. Technik - Leistung - Planung.<br />
(2), Wiebelsheim: Limpert.<br />
Fritsch, Wolfgang (2014): Rudern Basics. (4), Aachen: Meyer & Meyer.<br />
Steinacker, Jürgen Michael (1988): Rudern. Springer: Berlin Heidelberg.<br />
27
Events & Bildung<br />
EIN BLICK ZURÜCK,<br />
EIN BLICK NACH VORN<br />
EGYM SENIOR BUSINESS MANAGER JAN SCHERZER IM INTERVIEW<br />
Es ist schon eine Herausforderung, am fünften Arbeitstag im neuen Job gleich auf der weltweit größten Fitness-Messe für eines der<br />
führenden Unternehmen der Branche präsent zu sein. Jan Scherzer hat sich dieser Herausforderung in seinem neuen Verantwortungsbereich<br />
als Senior Business Manager bei EGYM im Team von Chief Customer Officer Christoph Bischoff gestellt. Im Gepäck<br />
hatte er dabei natürlich seine langjährige Branchen-Erfahrung. Für Fitness News Germany blickt er auf seine erste Woche bei EGYM<br />
zurück und stellt die neuesten Entwicklungen vor.<br />
<strong>FNG</strong>: „Herr Scherzer, die erste Woche bei EGYM ist noch nicht<br />
ganz vorbei und Sie sind bereits auf der FIBO am Start. Mit<br />
welchem Gefühl?“<br />
Jan Scherzer: „Mit einem hervorragenden Gefühl. Das ist zwar<br />
erst mein fünfter Tag bei EGYM, aber hinter mir liegen 20 aufregende<br />
Jahre in dieser Branche. Außerdem habe ich bei EGYM<br />
optimale Bedingungen vorgefunden. Es macht Spaß, in diesem<br />
Team zu arbeiten. Alle unsere 400 EGYMees arbeiten hochprofessionell.<br />
Sie alle verbindet ein gemeinsames Ziel, das Training<br />
massiv zu vereinfachen und dennoch so effizient wie möglich<br />
zu machen. Das Onboarding verlief genau so, wie man es sich<br />
von einem professionell agierenden Unternehmen vorstellt. Die<br />
strukturierten Arbeitsprozesse haben mich sofort überzeugt.<br />
Alles ist auf unsere Vision hin ausgerichtet, Mitgliedern das für<br />
sie beste Training und Betreibern ein erfolgreiches Business zu<br />
ermöglichen. Die wichtigste Frage lautet derzeit, warum die Studios<br />
während des Lockdowns so viele Mitglieder verloren haben.<br />
Hier steht vor allem die emotionale Bindung an das Trainingserlebnis<br />
im Fokus.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Kann Ihr Unternehmen auch dazu einen Beitrag leisten?“<br />
Jan Scherzer: „Das tun wir schon jetzt: Im für unsere Branche so<br />
schwierigen letzten Jahr lag die EGYM Nutzung signifikant höher<br />
als bei anderem Equipment. Ein klares Votum für das einzigartige<br />
Trainingserlebnis an unseren Geräten.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Wo sehen Sie noch Entwicklungspotenziale?“<br />
Jan Scherzer: „EGYM war, ist und bleibt ein Innovationsführer der<br />
Branche. Denken Sie an unsere vernetzten Smart Strength und<br />
Smart Flex Geräte, die Trainingskurve, den EGYM Hub oder unsere<br />
Apps mit dem beliebten Bio Age. Gerade bringt der neue Open<br />
Modus das Training auf der freien Fläche auf ein völlig neues<br />
Level. Und unser Entwicklerteam arbeitet bereits mit Hochdruck<br />
an weiteren aufregenden Innovationen.“<br />
28<br />
<strong>FNG</strong>: „Was bedeutet der Open Modus für die Benutzer?“<br />
Jan Scherzer: „Damit kann ich an den EGMY Smart Strength Geräten<br />
auch außerhalb des Zirkels trainieren wie ich will, z. B auch<br />
mal nur die Beine. Der neue Trainingsbalken auf dem Bildschirm<br />
zeigt mir immer meine aktuelle und meine Gesamtleistung und<br />
motiviert mich jedes Mal aufs Neue, noch eine Schippe draufzulegen!<br />
Ich trainiere smart und sehe direkt meinen Trainingsfortschritt.<br />
Und jetzt kann ich auch auf der freien Fläche mit allen<br />
EGYM Trainingsmethoden trainieren – regulär, negativ, adaptiv,<br />
isokinetisch oder explonisch. Ganz nach meinen individuellen<br />
Vorlieben. Wie gewohnt merkt sich das Gerät den Trainingsverlauf,<br />
so dass man beim nächsten Mal auf den gespeicherten<br />
Daten aufbaut. Alles ist wie bei EGYM gewohnt sehr intuitiv. Gamification-Elemente<br />
motivieren ungemein. Und für die Betreiber<br />
bietet der Open Modus zusätzliche Monetarisierungsmöglichkeiten,<br />
denn sie können die EGYM Smart Strength Maschinen<br />
im Zirkel für Einsteiger oder ganz ohne Aufpreis jetzt auch für<br />
Fortgeschrittene im Open Modus laufen lassen. Diese Flexibilität<br />
ist neu, einmalig und ermöglicht neue Potenziale im Studio- und<br />
Physiobereich.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Werfen Sie manchmal auch einen Blick zurück, der weiter<br />
reicht als die letzten Tage?“<br />
Jan Scherzer: „Natürlich. Ich habe emotional sehr viele schöne<br />
Erinnerungen an die INLINE-, INJOY- und ACISO-Zeiten und die<br />
Menschen dort.“<br />
<strong>FNG</strong>: „Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg an<br />
Ihrer neuen Wirkungsstätte!“<br />
- Ralf Meier<br />
EGYM GmbH<br />
Einsteinstraße 172<br />
81677 München, Deutschland<br />
E-Mail: support@egym.de<br />
Fax: +49 89 9213105 99
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abnehmen: myline<br />
www.myline24.de/kennenlernen<br />
29
GESUNDHEIT<br />
GESUNDHEITSDIENSTLEISTER -<br />
SO MACHST DU KARRIERE<br />
Ein Studium zum B. Sc. Physiotherapie lohnt sich<br />
Einige Tausend Studenten mit einem Bachelor-Abschluss verlassen nach einem Sport- und/oder Fitness-orientierten Studium eine<br />
Hochschule in Deutschland. Zumeist haben sie die Hoffnung auf einen Job in der Leitung eines Fitnessstudios. Das war bereits vor<br />
Corona nicht so einfach und ist nach Corona, mit fast 1.500 Studios weniger, noch schwerer.<br />
Wieso denn gerade Fitnessstudios?<br />
Jetzt gibt es jedoch ein Studium, bei dessen erfolgreichem Abschluss<br />
ein gut bezahlter, führender Job nahezu gesichert ist.<br />
Über 30.000 Fitnessstudios und Praxen suchen auch ausgebildete<br />
Physiotherapeuten. Da fragt sich manch einer: Wieso denn<br />
gerade Fitnessstudios? Weil die meisten Studiobetreiber während<br />
der Corona-Lockdowns gemerkt haben, dass man ein vom<br />
nächsten Gesundheitsamt anerkanntes Gesundheitsstudio auch<br />
während der Corona-Pandemie offenhalten darf.<br />
Ärztlich verordnete Leistungen<br />
Eine der Voraussetzungen ist, dass dieses Studio ärztlich verordnete<br />
Leistungen erbringt. Das war schon bei Reha-Kursen<br />
während der Lockdowns der Fall. Krankengymnastik am Gerät<br />
und jede sonstige ärztliche Verordnung eines Trainings hat den<br />
Physio-Praxen mit einem „Kraftraum“ große Gewinne während<br />
der Pandemie beschert. Ein Physiotherapeut in der Leitung eines<br />
Fitnessstudios wird daher immer häufiger gesucht. Also hängen<br />
Sie noch 24 Monate an Ihr Studium dran und werden Sie ein gesuchter<br />
Mitarbeiter bzw. eine Fitnessperson.<br />
- Volker Ebener<br />
STOFFWECHSEL - DIE UNSICHTBARE MACHT<br />
„Stoffwechsel“, den Begriff werden die meisten schon einmal gehört haben, aber so richtig anfangen können viele nichts damit. Falls<br />
das Thema nicht gerade bei einer Abi-Klausur oder während des Medizinstudiums ansteht, muss man natürlich auch nicht bis in die<br />
letzten Abläufe verstehen, wie der Körper z. B. seine Energie gewinnt. Trainer, die ihre Schützlinge ohne große Umwege ans Ziel führen<br />
möchten, sollten allerdings zumindest eine grobe Vorstellung davon haben, wie der menschliche Stoffwechsel funktioniert und<br />
welche Auswirkungen das sowohl auf die Leistungsfähigkeit als auch auf die Figur haben kann.<br />
In winzig kleine Einheiten zerlegt<br />
Vor allem für die Figur, aber auch für Langzeitausdauerleistungen<br />
spielt der Fettstoffwechsel – auf den wir in einem weiteren Artikel<br />
noch eingehen werden - eine ganz besondere Rolle. Allerdings repräsentiert<br />
der nur einen kleinen Ausschnitt, der komplexen biochemischen<br />
Vorgänge, die tagtäglich in unseren Zellen ablaufen.<br />
Bildlich betrachtet ist der Stoffwechsel die Aufbereitungsanlage<br />
zwischen allem, was wir aus der Umwelt aufnehmen und dem,<br />
was schließlich als Energieträger und Bau- oder Mineralstoff in<br />
den Zellen um- und abgebaut wird. Ob Bratkartoffeln mit Spiegelei<br />
oder veganes Schnitzel, nichts davon steht so, wie es verzehrt<br />
wird, im Organismus zur Verfügung. Alles wird zunächst in winzig<br />
kleine Einheiten zerlegt, bevor diese über die Darmwand ins Blut<br />
gelangen. Ein ausgeklügeltes Schutzsystem, mit dem sich der<br />
Körper von der Umwelt abschottet, ohne völligen Verzicht üben<br />
zu müssen. Erst dann entscheidet sich, wie die aufgenommenen<br />
Nährstoffe Verwendung finden, z. B. zur Energiegewinnung<br />
oder zum Aufbau von Zellwänden, Nerven, Knochen und natürlich<br />
auch neuem Muskelgewebe. Die Steuerung dieser aufwendigen<br />
und vielfältigen Prozesse wird durch Hormone und über das Nervensystem<br />
gesteuert. Im Normalfall werden so z. B. die Energieträger,<br />
mit dem bei der Atmung aufgenommenen Sauerstoff, in<br />
der Zelle verbrannt. Werden zu viel von den wichtigsten Energieträgern,<br />
den Fetten und Kohlenhydraten, aufgenommen, wird der<br />
nicht genutzte Rest als Körperfett abgespeichert. Rein rechnerisch<br />
zumindest. In der Praxis verfügen wir zum Glück über einige<br />
Kompensationsmechanismen, die es erlauben, gelegentlich<br />
auch mal über die Stränge zu schlagen. Geschieht das zu häufig<br />
und zu regelmäßig, lassen sich die ungeliebten Rettungsringe an<br />
den Hüften nicht vermeiden.<br />
30<br />
Vorne an steht eine proteinreiche Ernährung<br />
Zwar hat der Stoffwechsel sich über einen langen Zeitraum zu einem<br />
ziemlich wirkungsvollen Instrument entwickelt, trotzdem ist<br />
er nicht völlig vor äußeren Einflüssen gefeit. Tatsächlich können<br />
u.a. klimatische Bedingungen, aber auch der individuelle Lifestyle<br />
auf das Stoffwechselgeschehen abfärben. Aber kann das<br />
Resultat dieser Einflussnahme tatsächlich so etwas wie ein bei<br />
Übergewicht gern als Schuldiger ausgemachter „langsamer oder<br />
träger Stoffwechsel“ sein?<br />
Dabei muss man zwischen dem sogenannten Grundumsatz, also<br />
dem Energieverbrauch, den man selbst bei absoluter Schonhaltung<br />
hat, und dem Leistungsumsatz, also der im Alltag zusätzlich<br />
verbrauchten Energie unterscheiden. Der Grundumsatz kann individuell<br />
sehr unterschiedlich sein und ist weitgehend genetisch<br />
festgelegt. Den Leistungsumsatz kann man dagegen sehr wohl<br />
positiv beeinflussen.<br />
Das wichtigste Hilfsmittel dazu ist die Muskulatur. Muskulatur<br />
ist im Gegensatz zu Körperfett ein echter „Energiefresser“, selbst<br />
im Ruhezustand, was dann zumindest indirekt auch noch einen<br />
positiven Einfluss auf den Grundumsatz hat. Allerdings kann<br />
man noch einiges mehr tun, um den Stoffwechsel auch nach<br />
bewegungsärmeren Jahren oder ständigen Diäten wieder in<br />
Schwung zu bringen. Die Ernährung ist dabei ein wichtiges Hilfsmittel,<br />
denn es gibt eine ganze Reihe Nahrungsmittel, die einen<br />
günstigen Einfluss auf das Stoffwechselgeschehen haben. Ganz<br />
vorne an steht eine proteinreiche Ernährung. Aber auch Mandeln,<br />
Zitrusfrüchte und Schokolade mit einem sehr hohen Kakaoanteil<br />
gehören in diese Kategorie. Wer es dazu scharf mag, kann seine<br />
Gerichte gern mit Chili würzen. Der Stoffwechsel wird dafür sehr<br />
dankbar sein.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam
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Gesundheit<br />
MINIMUM UND OPTIMUM<br />
WIE VIEL AKTIVITÄT IST GESUNDHEITSFÖRDERLICH?<br />
Jede Aussage, die sich auf den Wert des gesundheitsförderlichen körperlichen Trainings bezieht, ist immer nur so zutreffend und<br />
haltbar, wie die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnis dazu. Und die ist, wie in der Geschichte oft schon belegt, immer nur eine Momentaufnahme,<br />
die für uns heute im Rückblick manchmal irritierend, z. T. sogar unverständlich wirkt.<br />
Risikofaktor „Bewegungsmangel“<br />
Heutzutage ist kaum noch vorstellbar, dass der „Bewegungsmangel“<br />
(heute eher als „sedentary behaviour“, „sitzende (bewegungsarme)<br />
Lebensweise“, gelegentlich auch „Hypokinetose“ bezeichnet)<br />
als Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen, vor allem<br />
die koronare Herzkrankheit, erst seit den 80er Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts von den führenden wissenschaftlichen Fachgesellschaften<br />
nur allmählich als bedeutsamer Faktor akzeptiert<br />
wurde. Zuvor galten fast ausschließlich klinische Symptome, wie<br />
erhöhter Blutzuckerspiegel (Diabetes), erhöhter Blutdruck (Hypertonie)<br />
oder erhöhter Blutfettspiegel (Hypercholesterinämie<br />
bzw. Hypertriglyzeridämie) als wichtige Risikofaktoren, die dann<br />
i. d. R. medikamentös behandelt werden sollten. Von den verhaltensbedingten<br />
Faktoren, also Bewegung, Ernährung, Psychoregulation<br />
(Entspannung) und Genussmittelkontrolle, wurde lediglich<br />
das inhalierende Rauchen als Risikofaktor erwähnt – Letzteres<br />
allerdings gegen stetige, massive und teils auch erfolgreiche Interventionen<br />
der Tabakindustrie! Seit den 50er Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts hat sich so u. a. aus diesen medizinischen Vorstellungen<br />
heraus eine bis heute milliardenschwere Pharmaindustrie<br />
entwickelt, die nach wie vor die ärztlichen Therapien dominiert.<br />
Das deutsche „Gesundheitswesen“ ist seither i. W. immer noch<br />
ein Krankheitswesen.<br />
Schutzfaktor „körperliche Aktivität“<br />
Dabei gilt heutzutage vor allem ausreichende Bewegungsaktivität<br />
als einer der wesentlichsten Schutzfaktoren für zahlreiche<br />
Krankheiten – wenn diese nicht sogar an erster Stelle für ein tatsächlich<br />
wirksames Gesundheitsverhalten steht. Doch immer<br />
noch wird diesem Faktor im „Gesundheitswesen“ viel zu wenig<br />
Beachtung geschenkt, was vor allem für die niedergelassenen<br />
Ärzte gilt. Daher war es sehr zu begrüßen, dass kürzlich auf der<br />
FIBO <strong>2022</strong> die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention<br />
(DGSP) in ihrem Symposium den Fokus auf die Initiative<br />
„exercise is medicine“ (E = M) gelegt und die Verbände DFAV<br />
e.V., Rehavitalis e.V. und BVGSD e.V. ihr Symposium mit „Der Weg<br />
zum Gesundheitsstudio“ überschrieben hatten. Denn heute besteht<br />
bekanntlich doch auch seitens der WHO Konsens darüber,<br />
dass regelmäßige körperliche Aktivität für den Erhalt und die<br />
Steigerung der Gesundheit unumgänglich ist (WHO, 2020).<br />
Aktivitäts-Minimum und Optimum<br />
Aktuell werden daher aufgrund der heute verfügbaren wissenschaftlichen<br />
Evidenz von allen entsprechenden Fachgesellschaften,<br />
wie auch von der WHO (Weltgesundheits-Organisation), pro<br />
Woche etwa 150 Minuten (2 ½ Stunden) moderate ausdauernde<br />
Aktivität plus zwei ca. 20-30 minütige Einheiten Ganzkörperkräftigung<br />
sowie die bestmögliche Einschränkung des sitzenden<br />
Verhaltens für den Schutz vor Krankheiten und frühzeitige Todesfälle<br />
empfohlen, was für weite Bevölkerungskreise bereits eine<br />
gut umsetzbare Orientierung darstellt. Allerdings ist besonders<br />
für Trainingsanfänger oder bisherige „Bewegungsmuffel“ auch<br />
schon etwas körperliche Aktivität hilfreich, die dann durchaus<br />
auch schon einen - natürlich aber geringeren - Nutzen hat. Das<br />
WHO-Ziel kann und sollte für diese genannte Gruppe folglich<br />
über mehrere Monate langsam aufbauend erreicht werden. Dafür<br />
kann etwa als Einstieg auch gut ein Präventionskurs nach §<br />
20 SGB V (z. B. im Sinne eines „Fitnessführerscheins“) oder auch<br />
ein Rehasport-Angebot nach § 64 SGB IX dienen, die beide zwar<br />
eher im unteren Bereich des empfohlenen Bewegungsumfangs<br />
der WHO liegen, die aber damit zumindest das Minimum von<br />
etwa 30-45 Minuten wöchentlicher Aktivität erfüllen.<br />
Auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Studien stellt sich<br />
aber auch immer klarer heraus, wo das gesundheitsförderliche<br />
(präventive) Optimum für die häufigsten Zivilisations-Krankheiten<br />
(Herz-Kreislauf, Atemwege, Krebs) liegen könnte. Dieses wird<br />
heute bei etwa 50 MET-Stunden pro Woche gesehen (vgl. zuletzt<br />
dazu Lee et al., 2021). Bei einer moderaten Belastungsintensität<br />
mit 5 MET (1 MET = Ruheumsatz) würde das somit 10 Stunden<br />
körperliche Aktivität pro Woche bedeuten (z. B. durch etwas anstrengende<br />
gymnastische Übungen plus Radfahren mit 15 km/h<br />
oder Walking mit 5 km/h). Für bereits Trainierte, die mit einem<br />
Tempo von etwa 10 km/h zügig laufen können und die außerdem<br />
intensives Muskeltraining im Gesundheitsstudio betreiben,<br />
was jeweils mit ca. 10 MET zu Buche schlägt, halbiert sich dann<br />
die Belastungsdauer auf 5 Stunden pro Woche. Trainingsumfänge<br />
darüber hinaus haben dann allerdings nur noch einen geringfügig<br />
höheren Nutzen, sind aber, anders als in früheren Studien<br />
aufgrund statistischer Fehelberechnungen behauptet, durchaus<br />
weiter gesundheitsförderlich (vgl. Lee et al., 2021).<br />
32
Gesundheit<br />
Umfang und Art des Trainings<br />
Um die gesundheitsrelevanten Ziele zu erreichen, ist aber nicht nur der Umfang der Belastung, ausgedrückt in MET-Stunden pro<br />
Woche, wichtig, sondern auch die Art der Muskelbelastung. Wenngleich richtig ist, dass jede Form körperlicher Aktivität bereits<br />
ein wenig nützlich ist, wird in den aktuellsten wissenschaftlichen Publikationen doch einerseits eine, wie oben beschrieben, nicht<br />
unbedeutend höhere Quantität, ebenfalls aber auch eine ganzheitliche Qualität empfohlen. So steht heutzutage im Gegensatz<br />
zu früheren Konsensuspapieren nicht mehr nur Ausdauertraining, sondern, als ebenso bedeutend, intensives Muskeltraining<br />
(Krafttraining) im Fokus der WHO-Empfehlungen. Dass dies aus gutem Grund geschieht, zeigen nicht zuletzt wieder aktuelle Publikationen<br />
zur Bedeutung des Muskeltrainings, die nicht nur den speziellen Einfluss dieser Bewegungsqualität für den Gesundheitserhalt,<br />
speziell in einer alternden Gesellschaft, sondern auch für die Lebensverlängerung belegen (Momma et al., <strong>2022</strong>),<br />
dessen Wirkprinzip ausführlich erläutern (McLeod et al., 2016) und nicht zuletzt sogar auch für die COVID-19-Prophylaxe (Sallis<br />
et al., 2021) wissenschaftlich begründen.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse nun nicht mehr nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Gesundheitsstudios<br />
wahrgenommen und auch im medizinischen Alltag umgesetzt werden. Der BVGSD e.V. und seine Partnerverbände werden dafür<br />
ihr Möglichstes tun.<br />
- Prof. Dr. Theodor Stemper<br />
Vorsitzender BVGSD e.V.<br />
Literatur<br />
Lee, D. H., Rezende, L. F. M., Ferrari, G. et al. (2021). Physical activity and all-cause and cause-specific mortality: assessing<br />
the impact of reverse causation and measurement error in two large prospective cohorts. Eur J Epidemiol, 36, 3, 275-285.<br />
McLeod, M., Breen, L., Lee Hamilton, D., Philp, A. (2016). Live strong and prosper: the importnace of skeletal muscle strength<br />
for healthy ageing. Biogerontology, 17, 497-510.<br />
Momma, H., Kawakami, R., Honda, T. & Sawada, S. S. (<strong>2022</strong>). Muscle-strengthening activities are associated with lower risk<br />
and mortality in major non-communicable diseases: a systematic review and meta-analysis of cohort studies. Br J Sports<br />
Med (online-version). https://bjsm.bmj.com/content/bjsports/early/<strong>2022</strong>/01/19/bjsports-2021-105061.full.pdf<br />
Sallis, R., Rohm Young, D., Tartof, S. Y. et al. (2021). Physical inactivity is associated with a higher risk for severe COVID-19<br />
outcomes: a study in 48 440 adult patients. Br J Sport Med, 55, 1099–1105. http://orcid.org/0000-0001-7633-7345.<br />
WHO (2020). WHO guidelines on physical activity and sedentary behaviour. ISBN 978-92-4-001512-8 (electronic version).<br />
https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/336656/9789240015128-eng.pdf .<br />
33
Gesundheit<br />
STRESS UND<br />
STRESSMANAGEMENT<br />
Was ist Stress überhaupt?<br />
Es gibt vielerlei Definitionen und Betrachtungsweisen des Stressbegriffs. Eine allgemeingültige Definition,<br />
die man häufig insbesondere in der psychologischen Literatur findet, lautet wie folgt:<br />
„Stress ist ein subjektiv intensiv unangenehmer Spannungszustand, der aus der Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, zeitlich<br />
nahe (oder bereits eingetretene) und lang andauernde Situation sehr wahrscheinlich nicht vollständig kontrollierbar ist, deren Vermeidung<br />
aber subjektiv wichtig erscheint“.<br />
Stress ist also ein unangenehmer Zustand, der jedoch stark durch<br />
unsere subjektive Wahrnehmung entsteht. Stress kann durch äußere<br />
und sichtbare Belastungen, wie Lärm, Zeitdruck oder toxische<br />
Stoffe entstehen. Stress kann jedoch auch durch internale<br />
Belastungen, die innerhalb der Person liegen aufkommen. Beispielsweise<br />
durch Angst vor Misserfolgen, schwierigen Aufgaben,<br />
negativen Glaubenssätzen oder kognitiven Konflikten. Auch<br />
soziale Faktoren stellen häufig Stressoren dar, wie zum Beispiel,<br />
Konflikte mit Familienmitgliedern oder Kollegen, ein schlechtes<br />
Betriebsklima, Isolation oder fehlende Anerkennung.<br />
Chronische, belastende Stresszustände führen zur Beeinträchtigung<br />
des psychischen Wohlbefindens und können sowohl psychische<br />
als auch physische Krankheiten begünstigen.<br />
Kurzer Stress ist wichtig,<br />
chronischer Stress ist gefährlich<br />
Kurzandauernder Stress in Form von körperlichen Reaktionen<br />
auf äußere Reize und Belastungen ist überlebensnotwendig. Die<br />
wichtigste Rolle spielt dabei das Stresshormon namens Cortisol.<br />
Wenn Cortisol fehlt, können wir nicht mit körperlichem Stress<br />
umgehen. Daher ist es in geringer Dosis und in kurzen Schüben<br />
lebensnotwendig. Zum Problem wird Stress jedoch, wenn er<br />
chronisch ist und das Cortisol nicht mehr abgebaut wird. Ohne<br />
kurzanhaltende Stressreaktionen unseres Körpers, könnten wir<br />
nicht überleben. Ist unser Stresslevel jedoch dauerhaft erhöht<br />
können Krankheiten entstehen. Sowohl auf physiologischer als<br />
auch auf psychologischer Ebene hat chronischer Stress negative<br />
Auswirkungen. Das Stresssystem ist sehr komplex. Gehirn,<br />
Immunsystem, Zellen, Darm, Muskulatur, Gefäße, parasympathisches<br />
und vegetatives Nervensystem sind alle miteinander verbunden<br />
und stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander.<br />
Disstress und Eustress<br />
(„schlechter“ und „guter“ Stress)<br />
Von Eustress spricht man, wenn ein Stressor im Körper zwar<br />
Stressreaktion auslöst, diese aber nicht als Bedrohung, sondern<br />
als Herausforderung wahrgenommen werden und als etwas<br />
positives interpretiert werden. Eustress spornt uns zu höherer<br />
Leistung an und sorgt häufig für Motivation, Antrieb und Erfolgserlebnisse.<br />
Bei Disstress hingegen fühlt sich der Betroffene hilflos,<br />
überfordert und erfährt all die negativen körperlichen Auswirkungen<br />
im Körper, die im nächsten Abschnitt genauer erläutert<br />
werden.<br />
Allerdings gibt es keine genaue Trennlinie zwischen positivem<br />
und negativem Stress. Festzuhalten ist, dass die Interpretation,<br />
ob ein Stressor positiv oder negativ ist, stark subjektiv ist und<br />
häufig von vergangenen Erfahrungen geprägt wird.<br />
Auswirkungen von<br />
chronischem Stress auf unseren Körper<br />
Die Studienlage zeigt ziemlich eindeutig, dass wir Menschen heute<br />
sehr viel mehr negativen (chronischen)Stress erleben, als vor<br />
30 Jahren. Höhere gesellschaftliche Ansprüche, weniger Freizeit,<br />
erhöhter Termindruck, zunehmende Technologien, Reizüberflutung<br />
und mangelnde Work Life Balance, sorgen dafür, dass wir<br />
vermehrt subjektiven Stress erleben. Obwohl unsere Lebensmittelversorgung,<br />
unser Wohlstand und die Infrastruktur so gut<br />
wie noch nie zuvor sind, herrscht ein enorm hoher Stresspegel in<br />
unserer Gesellschaft.<br />
Das physiologische Stresssystem ist so alt wie der Mensch<br />
selbst. Früher wurden wir von gefährlichen Tieren angegriffen<br />
und waren einem Nahrungsmangel oder langen Durststrecken<br />
ausgesetzt. Die damaligen Stressoren sind das Äquivalent zu<br />
dem modernen Stress von heute: Stau, Streit mit Kollegen, Termindruck<br />
oder unbeantwortete E-Mails. Unser Körper reagiert<br />
noch genauso wie damals auf den Stress, indem er das Stresshormon<br />
Cortisol ausschüttet, und unseren Puls und den Blutdruck<br />
in die Höhe treibt. Zudem sorgt Stress für einen Anstieg<br />
des Blutzuckerspiegels. Das war damals wichtig, da wir nur mit<br />
erhöhtem Blutzuckerspiegel effizient jagen oder dem Stressor<br />
entkommen konnten. Das Problem ist jedoch, dass wir uns heute<br />
deutlich weniger bewegen und uns zusätzlich ungesund und<br />
hochkalorisch ernähren. Das wiederum führt dazu, dass Cortisol<br />
von unserem Körper nicht mehr vollständig abgebaut wird und<br />
in der Blutbahn dauerhaft vorhanden bleibt. Des Weiteren mangelt<br />
es vielen Menschen an effektiven Bewältigungsstrategien<br />
den Stress wieder abzubauen. Das kann im schlimmsten Fall zu<br />
chronisch erhöhten Cortisolwerten im Blut führen.<br />
34
Gesundheit<br />
Auswirkungen von chronischem Stress auf unseren Körper und unsere Psyche:<br />
• Herzkreislaufkrankheiten<br />
• dauerhafte Blutdruck- und Pulssteigerung<br />
• Niedriggradige Entzündungen (sog. Low grade inflammation)<br />
• geschwächtes Immunsystem<br />
• langsamere Wundheilung<br />
• höheres Risiko für Übergewicht<br />
• höheres Risiko für Fehlgeburten bei Frauen<br />
• Fruchtbarkeitsprobleme<br />
• negative Auswirkungen auf den Fötus bei Schwangeren<br />
• Burn Out Syndrom<br />
• Höheres Risiko für psychosomatische Beschwerden und Probleme<br />
• Depressionen, Resignation und Unzufriedenheit<br />
• Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungseinbruch<br />
• … und Weiteres<br />
Stressmanagement: Stress in den Griff kriegen und<br />
entspannter werden<br />
Um Cortisol abzubauen, benötigen wir funktionierende Bewältigungsstrategien.<br />
Generell unterscheidet man bei den Strategien zum Umgang mit<br />
Stress zwischen Verhältnisveränderungen und Verhaltensveränderungen.<br />
Die Verhältnisse beziehen sich auf die äußeren Bedingungen im<br />
Leben des Menschen, zum Beispiel der Arbeitsplatz samt Ausstattung<br />
und Arbeitsbedingungen, die sozialen Beziehungen<br />
oder die Wohnsituation und Umgebung.<br />
Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2013, bestehend aus 2467<br />
Studien, hat herausgefunden, dass die häufigsten Faktoren für<br />
stressbedingte Krankheiten am Arbeitsplatz der Zeitdruck, zu<br />
hohe psychologische Anforderungen, geringer Entscheidungsfreiraum<br />
und mangelnde soziale Unterstützung sind.<br />
Daraus lässt sich schließen, dass eine Anpassung des Umfeldes<br />
einen positiven Beitrag im Stressmanagement leisten kann. Indem<br />
der Lebens- und Arbeitsstil, die sozialen Beziehungen und<br />
die äußere Umgebung gesundheitsförderlicher gestaltet werden,<br />
lässt sich Stress in den Griff kriegen. Externe Stressoren sollten<br />
in dem Maße reduziert werden, in dem es möglich ist.<br />
Zu den Verhaltensänderungen zählt alles, was der Mensch selbst<br />
an seinen Gedanken und Handlungen verändern kann. Dazu gehört<br />
zum Beispiel aktives Stressmanagement, Entspannungsmaßnahmen,<br />
Zeitmanagement, Selbstberuhigungsstrategien<br />
und körperliche sowie mentale Übungen.<br />
Die internen Ressourcen des Menschen spielen eine wichtige<br />
Rolle im Stressmanagement. Man spricht in der psychologischen<br />
Literatur von sogenannten „Coping-Strategien“. Die eigenen<br />
Überzeugungen, die ein Mensch hat, haben großen Einfluss darauf,<br />
wie anfällig jemand für Stressoren ist. Je stärker ein Mensch<br />
davon überzeugt ist, seine Umgebung und seine Situation selbst<br />
kontrollieren zu können, desto geringer ist sein Stressempfinden.<br />
Häufig wird auch von der sogenannten Resilienz gesprochen.<br />
Eine Person verfügt über eine gut ausgeprägte Resilienz, wenn<br />
sie besonders widerstandsfähig und in der Lage ist, die Probleme,<br />
Herausforderungen und Stressoren eigenständig zu meistern,<br />
ohne starken psychischen Leidensdruck zu erleben.<br />
Besonders gut belegt ist die positive Wirkung von Stressmanagement-Trainings,<br />
in welchen sowohl emotions- als auch problembezogene<br />
Bewältigungsstrategien erlernt werden. Auch die<br />
Meditations- und Achtsamkeitsforschung zeigt, dass mentale<br />
Übungen helfen können, besser mit Stress umgehen zu können.<br />
Auch körperliche Bewegung, wie Kraft-, Ausdauer-, oder Freizeitsport<br />
können für mehr Ausgeglichenheit und ein besseres<br />
Stressmanagement sorgen. Insbesondere Sport und Bewegung<br />
in der freien Natur wirken sich positiv auf das psychische Wohlbefinden<br />
aus.<br />
Fazit<br />
Stress kann uns krank machen, wenn er chronisch ist und als<br />
negativ interpretiert wird. Positiver, kurzer Stress ist jedoch überlebenswichtig<br />
und treibt uns an, indem er für Antrieb und Motivation<br />
sorgt.<br />
Wenn Stress chronisch ist, wird Cortisol nicht mehr vollständig<br />
abgebaut, was eine Kaskade von negativen Effekten im Körper<br />
auslöst. Im schlimmsten Fall führt es zum Burn-Out-Syndrom<br />
oder anderen körperlichen Erkrankungen.<br />
Für einen besseren Umgang mit Stress kann man die äußeren<br />
Verhältnisse anpassen, sodass Stress reduziert wird. Zudem<br />
kann man das Verhalten der Personen optimieren, damit die<br />
Person besser mit Stress umgehen kann oder eine gesündere<br />
Bewertung der Stressoren stattfindet. Mit Verhaltensveränderungen<br />
sind insbesondere die Stärkung der Resilienz und (Re-) Aktivierung<br />
von internen Ressourcen der Person gemeint.<br />
- Vanessa Klein<br />
Quellen<br />
Braun, O. L. (2020). Positive Psychologie, Kompetenzförderung und Mentale Stärke. Springer Berlin Heidelberg.<br />
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59665-4<br />
Geurts, S. A. E., & Sonnentag, S. (2006). Recovery as an explanatory mechanism in the relation between acute stress<br />
reactions and chronic health impairment. Scandinavian Journal of Work, Environment & Health, 32, 482–492.<br />
Greif, S., Möller, H., & Scholl, W. (2018). Handbuch Schlüsselkonzepte im Coaching. Springer Berlin Heidelberg.<br />
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49483-7<br />
Nerdinger, F. W., Blickle, G., & Schaper, N. (2019). Arbeits- und Organisationspsychologie. Springer Berlin Heidelberg.<br />
https://doi.org/10.1007/978-3-662-56666-4<br />
Richter, P. (2004). Gesundheitsförderung in Organisationen. Arbeits- und organisationspsychologische Präventionsansätze.<br />
In J. Wegge & K.- H. Schmidt (Hrsg.), Förderung von Arbeitsmotivation und Gesundheit in Organisationen (S.<br />
197–214). Göttingen: Hogrefe<br />
35
Digitalisierung<br />
AUCH DIE<br />
SPORTSWEAR GEHT DIGITAL<br />
Digitale Sportswear hört sich spannend an und ist auch genau das. Als mit Anbietern wie Nike und Reebok in den 80er Jahren plötzlich<br />
bunte Farben Einzug ins Training hielten, war das ein echter Gewinn. Vorher war man damit im Sport eher sparsam umgegangen.<br />
Dominant waren schwarz und weiß. Vielleicht war das Thema einfach zu ernst, um durch die Bekleidung einen Hauch von Spaß und<br />
guter Laune aufkommen zu lassen.<br />
Ganz praktische Vorteile<br />
Mittlerweile ist der Anblick von weißen oder schwarzen Unterhemden<br />
in Fitnessstudios eher eine Seltenheit geworden.<br />
Ein Verlust ist das nicht.<br />
Doch moderne Sportswear kann noch viel mehr, als einfach modisch<br />
daherzukommen. Die Fähigkeit, Flüssigkeiten wie Schweiß<br />
aufzusaugen, und ein hohes Maß an Atmungsaktivität erwartet<br />
man heute als Selbstverständlichkeit. Dass T-Shirts und Cardio-<br />
Bras digitale Messsysteme enthalten, die den aktuellen körperlichen<br />
Zustand, z.B. die Pulsfrequenz oder die Atemfrequenz,<br />
erfassen können, ist dagegen noch relativ neu. Möglich wurde<br />
dies erst durch die enormen technologischen Fortschritte. Das<br />
Ende der Fahnenstange, an dem alle nötigen Sensoren, Prozessoren<br />
und die hierfür nötige Energieversorgung im Textil verarbeitet<br />
sind, liegt noch in der Zukunft. Aber bereits jetzt ist es keine<br />
große Sache mehr, auf den Brustgurt zu verzichten und trotzdem<br />
jederzeit seine Pulsfrequenz im Blick zu behalten.<br />
Neben dem Gefühl, technisch vorn mit dabei zu sein, hat dies<br />
auch ganz praktische Vorteile. Bei längeren Cardioeinheiten kann<br />
der Gurt ziemlich lästig werden.<br />
HILFESTELLUNG FÜR DIE TRAINER<br />
MODERNE SENSORIK UNTERSTÜTZT DEN KONTROLLBLICK<br />
Es gibt Dinge, die kann auch der beste Trainer nur raten. Die Einflüsse, denen unsere Leistungsfähigkeit ausgesetzt ist, sind einfach zu<br />
vielfältig, um durch einen schnellen Kontrollblick von außen erfasst zu werden. Im Hochleistungssport hat man daher schon vor Jahrzehnten<br />
versucht, durch den Einsatz moderner Technologien, blutchemischer Analysen und bildgebender Verfahren dem tatsächlichen<br />
Ist-Zustand näherzukommen. Die ersten computergestützten Trainingsmaschinen wurden für diese Zwecke entwickelt. Jetzt ist die<br />
Digitalisierung mit aller Macht auch in den Fitnessstudios angekommen.<br />
Rückschlüsse auf die Abläufe im Körperinneren<br />
Die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz moderner Sensorik<br />
und entsprechender Software aufgetan haben, katapultieren<br />
auch den Freizeitsport auf ein völlig neues Niveau. Blitzschnell<br />
erfassen sie die Daten zu den verschiedensten körperlichen Parametern,<br />
die Rückschlüsse auf die Abläufe im Körperinneren zulassen.<br />
Die Sensoren gewähren Einblicke in Körpersysteme, die<br />
bislang nur durch medizinische Untersuchungen möglich waren.<br />
An Pulsmessgeräte haben wir uns ja längst gewöhnt. Auch daran,<br />
dass diese im Lauf der Zeit immer kleiner, komfortabler<br />
und optisch ansprechender geworden sind. Aber die ständige<br />
Kontrolle der Herzfrequenz ist nur der Anfang gewesen. Längst<br />
lassen sich auch Daten zum Blutdruckverhalten, zur Sauerstoffsättigung,<br />
zur Durchblutungssituation oder zur Körperzusammensetzung<br />
erfassen und mit den anderen Werten abgleichen.<br />
Sogar die Schweißmenge lässt sich problemlos nachhalten.<br />
36<br />
Überwachung von Vitalfunktionen bei chronisch<br />
kranken Menschen<br />
Doch die Pulsmessung ist nur ein Schritt in die richtige Richtung.<br />
Dank Bluetooth und neuer Kooperationen zwischen den großen Anbietern<br />
von Sportbekleidung und App-Entwicklern gibt es mittlerweile<br />
auch Schnittstellen, die eine problemlose Auswertung und<br />
Speicherung der beim Training ermittelten Daten ermöglichen.<br />
Damit trägt auch die Sportswear modernen Anforderungen an den<br />
digitalen Wandel Rechnung. Gedanklich sind einige Sportbekleidungsunternehmen<br />
sogar noch weiter. Sie möchten die Textilien<br />
auch für den Gesundheitsbereich fit machen, z. B. zur Überwachung<br />
von Vitalfunktionen bei chronisch kranken Menschen.<br />
- Ralf Meier<br />
Spektakuläre Möglichkeiten<br />
Doch nicht nur der Mensch ist durch die neuen Technologien mittlerweile<br />
nahezu „durchsichtig“ geworden. Auch die Trainingsmaschinen<br />
und sogar spezielle Bodenbeläge sind in der Lage, auf das Bewegungsverhalten<br />
der jeweiligen Benutzer zu „reagieren“.<br />
Für den Fitnessbereich ergeben sich daraus spektakuläre Möglichkeiten.<br />
Die Trainer brauchen weder aufwendige Tests noch sauber<br />
ausgefüllte Trainingstagebücher, um die Programme an die Zielsetzung<br />
anpassen zu können. Die Software gibt die optimale Belastungsgestaltung<br />
vor. Gespeichert und jederzeit vom Mitglied und<br />
dem Trainer-Team in der App einsehbar.<br />
Der Trainer kann sich voll und ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren<br />
und z. B. bei Unsicherheiten in der Ausführung korrigierend<br />
eingreifen. Auch zur Motivation leistet die Digitalisierung einen<br />
wichtigen Beitrag. Die Möglichkeiten zur Vernetzung machen die<br />
Bildung kleiner Trainingsgruppen ebenso möglich wie große, international<br />
angelegte Challenges.<br />
Man darf schon jetzt gespannt auf die weiteren Entwicklungen sein.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam
Training<br />
AUF NUMMER SICHER:<br />
DER PERFEKTE EINGANGS-CHECK<br />
Wissen ist Macht. Das kann man so auch ohne Abstriche für das Training im Sportstudio stehen lassen. Je genauer man weiß, an<br />
welchem Punkt ein neues Mitglied aktuell steht und wie belastbar der Organismus ist, umso einfacher wird es, ihm auf dem Weg zu<br />
seinen sportlichen Zielen zur Seite zu stehen. Früher meldete man sich an, dann sagte der Inhaber: „Mach einfach das gleiche wie der da<br />
hinten. Der ist schon eine Weile dabei!“ Das Ergebnis war ein mehrtägiger Muskelkater, der eher an eine flächendeckende Entzündung<br />
des gesamten Körpers erinnerte.<br />
Eine langfristig ausgerichtete Trainingsstrategie<br />
Einige Jahre später versuchte man, sich mit Hilfe eines Anamnesebogens<br />
einen ersten Überblick zu verschaffen. Das machte<br />
einen guten Eindruck, weil es ein bisschen wie beim Arzt wirkte.<br />
So richtig befriedigend war das leider auch noch nicht. Man<br />
musste sich halt darauf verlassen, dass die Befragten nicht aus<br />
Scham den einen oder anderen Hinweis einfach unter den Tisch<br />
fallen ließen. Auch Maximalkrafttests oder Abwandlungen davon<br />
haben in der Praxis ihre Grenzen. Über die Pulsmessung unter<br />
Belastung kam man zumindest auf der Herz-Kreislauf-Ebene<br />
einen Schritt weiter.<br />
Jetzt hat die Digitalisierung den Einstieg ins Training nicht nur<br />
komfortabler und sicherer gemacht, sie trägt auch dazu bei, Ziele<br />
schneller und ohne Umwege zu erreichen. Dank neuer Technologien<br />
ist es heute weitgehend unnötig, dass man aus den Antworten<br />
eines Neumitglieds Rückschlüsse darauf ziehen muss, wie<br />
er sich fühlt oder was er zu leisten im Stande ist. So lässt sich in<br />
jedem Alter nicht nur ein maßgeschneiderter Trainingsplan, sondern<br />
eine langfristig ausgerichtete Trainingsstrategie erstellen,<br />
die auch bestehende Zipperlein oder mögliche Bewegungseinschränkungen<br />
berücksichtigt. Moderne Messsysteme erstellen<br />
aussagekräftige Profile des Mitglieds und geben gleich Empfehlungen<br />
für das Training, die auch dem Team auf der Fläche und<br />
im Kursraum jederzeit zugänglich sind. Das gewährleistet eine<br />
hochwertige Betreuung, die weit über die Vermittlung von Übungen<br />
hinausgeht.<br />
Ein wichtiges Verkaufsargument<br />
Der Bereich, der sich heute durch moderne technologische Möglichkeiten<br />
auftut, ist nicht nur für die Trainierenden ein unglaublicher<br />
Schritt. Er ist auch für Studioinhaber ein wichtiges Verkaufsargument.<br />
Gerade älteren Menschen, die gesundheitlich motiviert den<br />
Weg ins Fitnessstudio finden, bietet ein umfangreicher Check zum<br />
Beginn die nötige Sicherheit und die Gewissheit, sich in guten Händen<br />
zu befinden. Doch warum ist es eigentlich so wichtig zu wissen,<br />
wie hoch die fettfreie Körpermasse ist, wo das biologische Alter liegt<br />
oder sich Schwächen innerhalb einer Bewegung zeigen? Für die Trainer<br />
liegt die Antwort auf der Hand. Sie behalten jederzeit den Überblick,<br />
an welchen Stellschrauben sie drehen müssen. Für die Neulinge<br />
sind die Informationen noch viel wichtiger. Sie zeigen selbst<br />
kleine, aber stetige Fortschritte. Und Fortschritt heißt Erfolg. Für die<br />
Motivation gibt es keine bessere Nahrung als diese kleinen Erfolgserlebnisse.<br />
Gleichgültig, wie klein sie auch sein mögen, Hauptsache<br />
sie stellen sich regelmäßig und messbar ein. Und der Eingangs-<br />
Check ist die ideale Grundlage dafür.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
37
Training<br />
DIE MAXIMALKRAFT<br />
Beim Maximalkrafttraining geht es einzig und allein darum, die Kraft für eine einzige Wiederholung in bestimmten Übungen zu optimieren.<br />
Beim Gewichtheben sind das Reißen und Stoßen, beim Kraftdreikampf Bankdrücken, Kniebeuge und Kreuzheben. Es gibt aber auch<br />
zahlreiche weitere Disziplinen, die ein hohes Maß an Kraft in bestimmten Übungen erfordern. So sind gute Kugelstoßer durchweg erstklassige<br />
Bankdrücker, und auch ihre Kniebeugenleistungen können sich sehen lassen. Sie alle trainieren mit dem Ziel, möglichst viele Fasern<br />
eines Muskels gleichzeitig aktivieren zu können und das Zusammenspiel der an einer Bewegung beteiligten Muskeln zu verbessern.<br />
Nah an der aktuellen Leistungsgrenze<br />
Ersteres nennt man intramuskuläre Koordination, letzteres ist die<br />
intermuskuläre Koordination. Je besser die intermuskuläre Koordination<br />
funktioniert, desto höhere Widerstände können bewegt<br />
werden, ohne dass es zu einer tatsächlichen Kraftsteigerung gekommen<br />
sein muss. Das ist auch der Grund, warum Anfänger<br />
schon nach wenigen Wochen oft nennenswerte Leistungssteigerungen<br />
verzeichnen können.<br />
Die Fähigkeit, so viele Fasern wie möglich eines Muskels gleichzeitig<br />
zu aktivieren, setzt ein Training mit Gewichten voraus, die<br />
sich möglichst nah an der aktuellen Leistungsgrenze befinden.<br />
Während Anfänger noch relativ schnell an Kraft gewinnen, müssen<br />
langjährig Aktive mindestens 85% ihres Maximalgewichts<br />
bewegen, um weitere Fortschritte zu erzielen. Zwangsläufig sinkt<br />
dabei die Wiederholungszahl drastisch, sodass reine Kraftsportler<br />
pro Satz kaum mehr als 3-5 Wiederholungen absolvieren.<br />
Die verlangen ihnen allerdings auch alles ab, denn bei den dabei<br />
auftretenden extremen Belastungen gewinnt die psychische<br />
Komponente mehr und mehr an Bedeutung. Das Zentralnervensystem<br />
wird bis an die Grenze belastet. Im Extremfall kann sogar<br />
Angst vor dem zu bewältigenden Gewicht auftreten. Versagensängste<br />
im Wettkampf gehören ebenso dazu, wie die Angst vor<br />
möglichen Verletzungen.<br />
Reize im submaximalen Bereich erhöhen<br />
Schon daran wird deutlich, dass für ein Maximalkrafttraining im Fitnesssport<br />
auf Einsteigerniveau noch kein Platz ist. Später können<br />
aber auch Fitnesssportler von einem periodisch durchgeführten<br />
Maximalkraftzyklus durchaus profitieren, denn auch hier müssen bestimmte<br />
Reizschwellen, die sich an der aktuellen Maximalkraft orientieren,<br />
überschritten werden, um Verbesserungen zu provozieren.<br />
Dazu muss man natürlich erst einmal seine aktuellen Maximalkraftwerte<br />
kennen, zum anderen müssen diese auch hin und wieder hinausgeschoben<br />
werden, um die Reize im submaximalen Bereich erhöhen<br />
zu können. Bevor es so weit ist, sollten man jedoch zunächst<br />
einmal ausreichend Trainingserfahrung mit höheren Wiederholungszahlen<br />
und niedrigeren Gewichten sammeln. Wie gesagt, zu Beginn<br />
stellen sich die Fortschritte quasi von allein ein.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
38
Training<br />
EMS-TRAINING<br />
NACHHILFE FÜR DEN MUSKEL<br />
EMS-Training (Elektromyostimulation)scheint unter Puristen ein wenig der Makel anzuhängen etwas für unsportliche Menschen zu<br />
sein, die noch dazu keine Lust auf Bewegung haben. EMS-Training quasi als eine Art Gewissensberuhigung. Aber ist damit wirklich<br />
alles gesagt? Glücklicherweise nicht, denn richtig eingesetzt kann EMS-Training zu bemerkenswerten Resultaten führen.<br />
Wirksamkeit beider Vorgehensweisen bestätigt<br />
Warum das so ist? Nun, EMS-Training stimuliert lediglich Vorgänge,<br />
die ohnehin bei der Muskelkontraktion im Körper ablaufen.<br />
Dabei werden Muskelfasern über Stromimpulse aktiviert,<br />
die vom Gehirn über das Rückenmark an die Nervenanbindungen<br />
im Muskel ausgesendet werden. Beim EMS-Training nimmt<br />
man eine Abkürzung. Hier gelangt der Strom von außen über die<br />
Elektroden einer speziellen Weste und feuchte Pads auf der Haut<br />
direkt zu den Nervenenden. Abhängig von der Frequenz, mit der<br />
der Strom zur Muskulatur geleitet wird, kann das Ergebnis von<br />
einem leichten Zucken bis zur kompletten Kontraktion reichen.<br />
Beim EMS-Training kann man diese Impulse auf zwei unterschiedlichen<br />
Wegen nutzen. Zum einen kann man den Strom<br />
unterstützend nutzen, indem man die Trainierenden die Muskulatur<br />
isometrisch anspannen lässt, oder - und das könnte aus<br />
verschiedenen Gründen von Vorteil sein - wenn die Übungen dynamisch<br />
ausgeführt werden. Tatsächlich haben Untersuchungen<br />
die Wirksamkeit beider Vorgehensweisen bestätigen können,<br />
mit einem leichten Plus für die dynamische Variante. Teilweise<br />
wurden ganz erstaunliche Verbesserungen festgestellt, und zwar<br />
über alle Leistungsniveaus hinweg. Nicht umsonst ergänzen<br />
auch immer mehr Hochleistungssportler ihr Training durch den<br />
Einsatz der EMS-Technolgie.<br />
Zweimal ist besser<br />
Die im Vergleich zu traditionellen Studios oft höheren Beiträge lohnen<br />
sich vor allem für Menschen, die ihren Körper nach vielen Jahren<br />
der Inaktivität wieder fordern möchten. Auch für ältere Menschen,<br />
die ihre Muskulatur möglichst gelenkschonend trainieren möchten,<br />
kann sich der Gang in ein EMS-Studio lohnen. Vor allem das hohe<br />
Maß an Betreuung dort hilft bei der Überwindung der Angst, sich vielleicht<br />
mehr zu schaden als zu nutzen. Diese übergroße Vorsicht lässt<br />
sich vor allem bei Menschen beobachten, die kein gewachsenes Verhältnis<br />
zu ihrem Körper entwickelt haben. Aus welchen Gründen<br />
auch immer. Da der Körper auf das EMS-Training reagiert wie auf<br />
ein klassisches Gewichtstraining, sollte man im Idealfall auch hier<br />
versuchen, zweimal pro Woche ins Studio zu gehen. Einmal ist gut,<br />
zweimal ist besser.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
39
Training<br />
BETREUTES MUSKELTRAINING HAT<br />
UNSCHÄTZBARE GESUNDHEITLICHE VORTEILE<br />
Betreutes Muskeltraining hat unschätzbare gesundheitliche Vorteile, die leider immer noch viel zu wenig bekannt sind. Selbst unter Medizinern<br />
hält sich oft hartnäckig die Ansicht, dass Schwimmen oder Laufen bei gesundheitlichen Problemen die Sportarten der Wahl sind.<br />
Ein intensives Widerstandstraining ist dagegen nach wie vor mit zahlreichen Vorurteilen behaftet. Es sei schlecht für den Blutdruck. Die<br />
Belastung auf die Gelenke sei zu hoch, und das Herz-Kreislauf-System würde schon gar nicht davon profitieren.<br />
Bluthochdruck ist heute kein generelles Ausschlusskriterium<br />
mehr<br />
Tatsächlich wissen wir es heute besser. Zahlreiche Studien sind<br />
längst zu einer ganz anderen Einschätzung gekommen und<br />
lassen das Muskeltraining in einem völlig neuen Licht erscheinen.<br />
Auf den Einfluss der Myokine (im Muskel produzierte Botenstoffe)<br />
haben wir ja schon in unserem Artikel „Myokine und<br />
die Bedeutung für die Gesundheit“ hingewiesen. Doch auch die<br />
Erkenntnisse aus anderen Bereichen sind erfreulich. Sogar Bluthochdruck<br />
ist heute kein generelles Ausschlusskriterium für betreutes<br />
Muskeltraining mehr, solange die Übungen auf die individuelle<br />
Leistungsfähigkeit abgestimmt sind und während der<br />
Bewegung richtig geatmet wird. Zudem sollten Hypertoniker von<br />
ihrem Arzt medikamentös optimal eingestellt sein und der<br />
obere Blutdruckwert sollte die Schwelle von 200 auch während<br />
des Trainings nicht überschreiten.<br />
Günstige Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung<br />
Dennoch ist die Sinneswandlung erstaunlich, denn lange Zeit galt<br />
jede intensivere Anstrengung bei Bluthochdruck unter Internisten<br />
als No-Go. Ganz anders die Orthopäden. Sie haben die Vorteile<br />
einer leistungsfähigen Muskulatur zur Stabilisierung von Gelenken<br />
und Wirbelsäule schon früh erkannt und sowohl für die Rehabilitation<br />
als auch die Prävention zahlreicher Erkrankungen des<br />
passiven Bewegungsapparates empfohlen. Dass eine kräftige<br />
Muskulatur für die im Alltag anfallenden Belastungen besser gerüstet<br />
ist, liegt ja auch ohne großangelegte Studie auf der Hand.<br />
Zudem weiß man mittlerweile, dass durch die wechselnde Druckbelastung<br />
beim betreuten Muskeltraining der lokale Stoffwechsel<br />
aktiviert wird und eine Herabsetzung der Empfindlichkeit des<br />
sogenannten nozizeptiven Systems (Sensorische Rezeptoren)<br />
erfolgt. Die Folge: eine günstige Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung.<br />
Auch die Knochendichte profitiert von einem<br />
gezielten Widerstandstraining. Warum das so ist, haben wir in<br />
unserem Artikel „Osteoporose & Muskeltraining“ erläutert. Doch<br />
darüberhinausgehende gesundheitliche Vorteile hatte man lange<br />
Zeit eher bei den<br />
Ausdauerdisziplinen erwartet.<br />
Dann allerdings ging es Schlag auf Schlag. Sogar die renommierte<br />
Harvard Medical School kam schließlich zu dem Schluss, dass der<br />
gesundheitliche Nutzen eines regelmäßigen Krafttrainings unterbewertet<br />
ist. Spätestens seit diesem Zeitpunkt begegnen sich Kraftund<br />
Ausdauertraining auch offiziell auf Augenhöhe. Tatsächlich<br />
können sich beide Bereiche sogar gegenseitig ergänzen und zu noch<br />
besseren Resultaten führen. Vor allem die gefürchteten Zivilisationskrankheiten,<br />
die sich in den zurückliegenden Jahrzehnten immer<br />
mehr ausgebreitet haben, können sich durch das Training der Muskulatur<br />
vielfach verhindern oder zumindest in ihrem Verlauf mildern<br />
lassen.<br />
Einfluss der Muskulatur auf die Gewichtsregulierung<br />
Schon vor Jahren sorgten die Ergebnisse der von der Harvard School<br />
of Public Health durchgeführten Health Professionals Follow-up<br />
Study (HPFS) für Aufsehen. An ihr hatten über einen Zeitraum von<br />
18 Jahren mehr als 30.000 Männer teilgenommen. Alle waren zu<br />
Beginn der Studie älter als 43. Jahre. Im Abstand von zwei Jahren<br />
wurden die Teilnehmer untersucht und auch nach ihren sportlichen<br />
Aktivitäten befragt. Für alle Sportbegeisterten klingt es wenig erstaunlich,<br />
dass mit zunehmender wöchentlicher Trainingsdauer<br />
auch das Risiko sank, einen Diabetes Typ II zu entwickeln. Bei zweieinhalb<br />
Stunden Krafttraining in der Woche sank die Wahrscheinlichkeit<br />
um immerhin 34%. Kombiniert mit einer Ausdauerkomponente<br />
ergab sich sogar ein Wert von 59%. Einer der Gründe dafür dürfte im<br />
Einfluss der Muskulatur auf die Gewichtsregulierung zu finden sein.<br />
Je höher der Muskelanteil, umso höher ist der Energieverbrauch. Das<br />
allein führt zwar noch nicht zu dem für die Gesundheit so wichtigen<br />
Idealgewicht. Der Weg dahin wird aber deutlich leichter.<br />
Alles in allem gute Gründe, die für ein Krafttraining sprechen und das<br />
Risiko für zahlreiche Krankheiten frühzeitig eindämmen.<br />
- Ralf Meier<br />
40
Ernährung<br />
DIE KRAFT DER NATUR<br />
SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE<br />
Das Wissen um die so genannten sekundären Pflanzenstoffe (Phytochemicals) ist noch relativ jung. Besondere Bedeutung kommt dabei<br />
den zu den Polyphenolen gehörenden Flavonoiden zu. Diese wasserlöslichen Substanzen finden sich in Obst, Gemüse, Gewürzen,<br />
aber – und das ist die erfreuliche Nachricht – auch in Genussmitteln wie Wein und Tee.<br />
Ein echtes „französisches Paradoxon“<br />
Natürlich ist das zur Verfügung stehende Datenmaterial zu sekundären<br />
Pflanzenstoffen im Vergleich zu den nutritiven Nährstoffen<br />
noch ein wenig dürftig, aber es gibt berechtigte Hoffnung,<br />
dass vor allem das Herz von einer reichlichen Flavonoidzufuhr<br />
(sekunderäre Pflanzenstoffe) profitieren könnte. So kam übrigens<br />
auch der Rotwein zu seinem Ruf als gesundes Genussmittel.<br />
Aufgrund des „french paradox“ gilt Rotwein heute als eine<br />
Art Wundermittel im Kampf gegen den Herzinfarkt, vor allem bei<br />
Rotweintrinkern. Das mag vielleicht etwas übertrieben sein und<br />
schon gar nicht einen literweisen Genuss des Rebensaftes rechtfertigen.<br />
Tatsächlich fielen die Franzosen den Wissenschaftlern<br />
allerdings durch drei bemerkenswerte Faktoren auf, zu denen<br />
auch ihr Rotweinkonsum gehörte: Ein erstens mit allen westlichen<br />
Nationen vergleichbares Risikopotential durch die Ernährung,<br />
eine zweitens trotzdem viel geringere Sterblichkeit durch<br />
Herzinfarkte (Finnland: ca. 1.000 tödliche Herzinfarkte / 100.000<br />
Einwohner * Frankreich: ca. 200) und drittens einen extrem hohen<br />
Rotweinkonsum, der die schädigenden Faktoren der Ernährung<br />
aufzuheben scheint. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Ein<br />
echtes „französisches Paradoxon“ also, das es wert schien, genauer<br />
untersucht zu werden.<br />
Dabei erwies sich Rotwein – übrigens abhängig vom Anbaugebiet<br />
mit großen Unterschieden – als eine wahre Flavonoid-<br />
Schatzkammer. Vom Querzetin bis zum Resveratrol finden sich<br />
die sekundären Pflanzenstoffe nicht nur in großer Menge, sondern<br />
auch in bemerkenswerter Vielfalt. Trotz dieser Vorzüge ist<br />
regelmäßig zu hoher Alkoholkonsum allerdings nach wie vor<br />
nicht nur der Gesundheit sportlicher Menschen abträglich. Mehr<br />
ist in diesem Fall also auf keinen Fall besser. Ein bis zwei Gläser<br />
am Tag dürfen es, müssen es aber natürlich nicht sein, denn die<br />
Natur bietet auch ohne Rotwein reichlich Möglichkeiten, seine<br />
Flavonoidzufuhr hoch zu halten und in den Genuss der antioxidativen<br />
Wirkungen zu kommen.<br />
Five a day<br />
Seit der Forscher Harman 1981 in „The aging process“ auf die Bedeutung<br />
freier Radikaler für den Alterungsprozess hingewiesen hat,<br />
gilt eine großzügige Zufuhr von Antioxidantien als das wirkungsvollste<br />
Mittel im Kampf gegen das Alter und die damit verbundenen<br />
vermehrt auftretenden chronischen Erkrankungen. Der regelmäßige<br />
Verzehr von möglichst frischem Obst und Gemüse ist eine der einfachsten<br />
Möglichkeiten, ein breites Spektrum an antioxidativ wirksamen<br />
Substanzen zu sich zu nehmen. Besonders gute „Lieferanten“<br />
sind Tomaten, Spinat, grüne Bohnen, Broccoli, alle Kohlsorten,<br />
Knoblauch, Mandeln, Erdbeeren, Äpfel, Orangen, Heidelbeeren (reich<br />
an Gerbsäure), Pflaumen und Hamamelis. Immer mehr Anerkennung<br />
findet auch Kakao aufgrund seines hohen Anteils an zu den sekundären<br />
Pflanzenstoffen zählendenden Bioflavonoiden. Allerdings nicht<br />
in Form von Milchschokolade. Mindestens 60% Kakaoanteil sollte<br />
das bevorzugte Produkt schon enthalten. In der Süßwarenabteilung<br />
schaffen das leider nur einige Bitterschokoladen, die zeichnen sich<br />
jedoch durch ihre bemerkenswerten antioxidativen und sogar blutverdünnenden<br />
Eigenschaften aus. Der Geschmack ist für den an<br />
Milchschokolade gewöhnten Gaumen zugegebenermaßen ein wenig<br />
gewöhnungsbedürftig.<br />
Die wichtigste Faustregel lautet jedoch: „Five a day“ - also 5 Portionen<br />
am Tag – sie gilt nicht umsonst mittlerweile als anerkannte<br />
Strategie zur Vorbeugung auch schwerer Erkrankungen wie Krebs.<br />
Gemeint ist damit der über den Tag verteilte Verzehr von 5 Portionen<br />
Obst und Gemüse. Hört sich viel an, ist es aber nicht, denn mit Portion<br />
sind vergleichsweise geringe Mengen gemeint, wie eine Handvoll<br />
Erdbeeren oder Trauben als Zwischenmahlzeit, eine Tomate oder ein<br />
Stück Paprika zum Abendbrot. Eine Gemüsebeilage zur Hauptmahlzeit<br />
sollte für leistungs- und gesundheitsbewusste Seniorensportler<br />
ohnehin obligatorisch sein.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />
41
Ernährung<br />
LANGFRISTIGE GEWICHTSREDUKTION MIT DEM<br />
„FLEXIBLE DIETING“-ANSATZ<br />
Was ist der flexible dieting-Ansatz?<br />
Flexible dieting ist eine Ernährungsform, welche die Nachteile der meisten Diäten und Diätprogramme vermeiden möchte. Anstelle<br />
von rigiden und starren Plänen oder Regeln zur Ernährung, steht die Flexibilität der Lebensmittelauswahl im Vordergrund.<br />
Wenn man eine Pizza essen möchte, ist dies im Rahmen der flexible<br />
diet erlaubt. Ebenso wie Kekse, Kuchen, Gebäck und jegliche<br />
Lebensmittel, von denen man erstmal behaupten würde,<br />
dass diese in einer Diät fehl am Platz seien. Flexible dieting erlaubt<br />
es, während einer Diät vollständig am sozialen Leben teilnehmen<br />
zu können und auf Geburtstagen Kuchen zu essen oder<br />
auf einer Party Fastfood zu essen.<br />
Was jedoch zu berücksichtigen ist, ist die Kalorienmenge die<br />
über die Woche verteilt aufgenommen wird. Aus welchen Lebensmitteln<br />
die Kalorien jedoch bestehen, ist bei der flexible diet<br />
erstmal zweitrangig.<br />
Der Twinkie-Diet-Professor<br />
Ein gutes Beispiel dafür, dass der flexible diet Ansatz funktionieren<br />
kann, zeigte ein Professor aus Amerika namens Dr. Haub, der<br />
auch als „Twinkie-Diet-Professor“ bekannt ist. Er befragte seine<br />
Studierenden, was sie vermuteten, welche Punkte für eine Diät,<br />
mit dem Ziel der Fettreduktion, wichtig seien. Er gab 2 Antwortmöglichkeiten<br />
vor: 1. Die Kalorienmenge und 2. Das bevorzugen<br />
gesunder, natürlicher Lebensmittel. Die meisten Studierenden<br />
gaben den 2. Punkt als richtig an.<br />
Professor Haub wollte das Gegenteil beweisen, indem er 10<br />
Wochen lang die Twinkie-Diet verfolgte. Er ernährte sich für 10<br />
Wochen nur von Twinkies (Twinkies sind eine Art Kuchenrolle<br />
mit Marshmallowfüllung). In dieser Zeit verlor er ganze 12 Kilogramm<br />
Körpergewicht. Zudem veränderten sich einige seiner Gesundheitswerte,<br />
wie der Cholesterinspiegel, BMI und Blutdruck<br />
zum Positiven.<br />
Dr. Haub konsumierte seine Twinkies jedoch bewusst. Er nahm<br />
jeden einzelnen Tag unter 1.800 Kalorien zu sich. Alles was er<br />
aß waren jedoch ausschließlich Twinkies. Sein täglicher Kalorienverbrauch<br />
lag allerdings bei ungefähr 2.600 Kalorien. Er lag<br />
somit jeden Tag in einem Kaloriendefizit von ca. 800 Kalorien,<br />
was ein recht hohes Defizit darstellte. Dies äußerte sich auch in<br />
der rapiden Gewichtsabnahme von 12 Kilogramm in nur knapp<br />
zwei Monaten.<br />
Dieses recht extreme Experiment zeigt uns, dass die Kalorienmenge<br />
hauptverantwortlich für die Gewichtsabnahme ist. Die<br />
Fettreduktion und die Fettzunahme unterliegen einem physikalischen<br />
Gesetz: Dem Gesetz der Energiebilanz. Essen wir mehr<br />
als wir verbrauchen, nehmen wir Körpergewicht zu. Verbrauchen<br />
wir mehr als wir aufnehmen, reduziert sich unser Körpergewicht.<br />
Kalorien sind nichts anderes als messbare Energie, ebenso wie<br />
der Körper und die Körperzusammensetzung nichts anderes, als<br />
manifestierte Energie sind.<br />
Natürlich ist eine Diät, die ausschließlich aus Kuchenrollen oder<br />
Fastfood besteht für keinen Menschen langfristig empfehlenswert<br />
oder umsetzbar.<br />
Aber warum verbesserten sich Dr. Haubs Gesundheitswerte, obwohl<br />
er ausschließlich Zucker- und Transfette konsumierte und<br />
gänzlich auf Vitamine verzichtete? Ganz einfach: Weil eine Gewichtsreduktion,<br />
insbesondere eine Körperfettreduktion, immer<br />
gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, egal mit welchem Diätansatz<br />
dies erreicht wird.<br />
Alleine die Tatsache einen Körperfettanteil zu haben, der im gesunden<br />
Rahmen liegt, hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit.<br />
Wohingegen ein zu hoher Körperfettanteil die Hauptursache<br />
für die meisten Zivilisationskrankheiten, wie Diabetes, Bluthochdruck<br />
oder Arterienverkalkung ist. Aus psychologischer Sicht,<br />
ist es besser hin und wieder mal etwas zu essen, was man normalerweise<br />
als „nicht-diättauglich“ beschreiben würde, wie zum<br />
Beispiel eine Pizza. Dieses Vorgehen hat einen positiven psychologischen<br />
Effekt und macht das diäthalten alltagstauglicher und<br />
flexibler. Menschen haben durch Flexibilität weniger das Gefühl<br />
verzichten zu müssen. Das sorgt für Beständigkeit und vermeidet<br />
ein frühzeitiges Abbrechen der Diät.<br />
42
Ernährung<br />
Die Berücksichtigung der Kalorienbilanz ist dennoch<br />
wichtig<br />
Flexible dieting bedeutet jedoch nicht, dass man so viel essen<br />
kann wie man möchte. Die Kalorienmenge und ein vorliegendes<br />
Kaloriendefizit sind von essenzieller Bedeutung, wenn man<br />
einen Gewichtsverlust anstrebt. Zunächst sollte herausgefunden<br />
werden, mit welcher Kalorienmenge ein langsamer aber stetiger<br />
Fettverlust stattfindet. Die geeignete Kalorienmenge bestimmt<br />
man, indem man für einen Zeitraum von ungefähr 2-4 Wochen<br />
täglich die aufgenommenen Kalorien und das Körpergewicht<br />
dokumentiert. Nach einigen Wochen kann man anhand beider<br />
Durchschnittswerte sehen, ob sich im Durchschnitt in einem Kaloriendefizit<br />
oder einem Kalorienüberschuss befunden wurde.<br />
Ist das Gewicht in dieser Zeit verringert worden, so kann man<br />
davon ausgehen, dass die aufgenommene Kalorienmenge ein<br />
Defizit darstellte. Ist das Gewicht konstant geblieben hat man<br />
vermutlich ungefähr genauso viel gegessen, wie man verbraucht<br />
hat. Hat man an Gewicht zugenommen, befand man sich höchstwahrscheinlich<br />
in einem Kalorienüberschuss. Wichtig ist jedoch,<br />
dass immer die Durchschnittswerte betrachtet werden, da es immer<br />
tagebedingte Schwankungen gibt.<br />
Warum flexible dieting vielen anderen Diätformen<br />
überlegen ist<br />
Eine kurzfristige Gewichtsreduktion ist für die meisten Menschen<br />
kein Problem. Das Problem ist jedoch, dass ca. 90-95%<br />
aller Menschen, die eine Diät machen, dieses Gewicht nicht langfristig<br />
beibehalten können. Sie verlieren das Gewicht erfolgreich,<br />
nehmen es nach der Diät jedoch wieder zu. Teilweise wird sogar<br />
noch über das Ausgangsgewicht hinweg zugenommen. Um sein<br />
Gewicht langfristig halten zu können, fließen psychologische<br />
Komponenten mit ein, die dazu beitragen, dass die Ernährungsform<br />
langfristig umgesetzt werden kann. Neben der Gewichtsveränderung<br />
muss also auch eine Veränderung der Einstellung,<br />
der Gewohnheiten und der Verhaltensweisen stattfinden.<br />
Folgende Vorteile hat die flexible diet gegenüber den<br />
meisten konventionellen Diäten:<br />
Kein Schwarz-Weiß-Denken und keine Alles-oder-Nichts-Einstellung,<br />
da alle Lebensmittel prinzipiell erlaubt sind und es keine Verbote<br />
gibt<br />
Perfektionistische Erwartungen an die eigene Ernährung entfallen<br />
Langfristige Auslegung, ohne ein Ende der Diät in Sicht zu haben.<br />
Flexible dieting ist eine langfristige Ernährungsstrategie, die keine<br />
zeitliche Begrenzung hat<br />
Der Fokus liegt auf der Veränderung allgemeiner Ernährungsgewohnheiten,<br />
ohne einem strikten, unflexiblen Plan zu folgen<br />
Der Reaktanzeffekt entfällt. Reaktanz bedeutet, dass wir immer<br />
mehr von dem wollen, was wir nicht haben dürfen oder können<br />
Die Lebensmittelauswahl ist individuell und kann den eigenen Präferenzen<br />
angepasst werden, ohne Richtlinien oder Mengenangaben<br />
zu verfolgen<br />
Fokus auf die Umsetzbarkeit und Integration in den Alltag<br />
Keine Einschränkung des Soziallebens oder Verzicht auf die Teilnahme<br />
an sozialen Events<br />
Eine positive und zielführende Verhaltensveränderung findet statt,<br />
die für Beständigkeit sorgt<br />
Vielfältigkeit der Lebensmittelauswahl kann genossen werden und<br />
an die eigenen Präferenzen angepasst werden<br />
Unterschiedliche Ziele erfordern auch ein unterschiedliches Maß<br />
an Genauigkeit in der Ernährung, aber alle Ziele benötigen eine gewisse<br />
Beständigkeit. Der Grad der Flexibilität, sollte immer an das<br />
Ziel des Individuums angepasst werden. Der Grundgedanke der<br />
flexible diet besteht darin, keine völlige Perfektion und Strenge im<br />
Diätverhalten anzustreben, sondern seine individuellen Ziele mit<br />
höchstmöglicher Flexibilität erreichen zu können<br />
- Vanessa Klein<br />
Quellen:<br />
- Helms, Eric, Valdez, Andrea and Morgan, Andy, The muscle and strenght pyramid nutrition (2015)<br />
- McDonald, Lyle, A guide to flexible dieting: how being less strict wit your diet can make it work better (2005)<br />
- -Tiffany M. Stewart, Donald A. Williamson, Marney A. White, Rigid vs. flexible dieting: association with eating disorder symptoms<br />
in nonobese women, Appetite, Volume 38, Issue 1, 2002, Pages 39-44<br />
- Adrian Meule, Joachim Westenhöfer, Andrea Kübler, Food cravings mediate the relationship between rigid, but not flexible control<br />
of eating behavior and dieting success, Appetite, Volume 57, Issue 3, 2011, Pages 582-584,<br />
43
Inserentenverzeichnis / Impressum<br />
Inserentenverzeichnis<br />
BVGSD e.V. S. 08<br />
DFAV e.V. S. 10<br />
Egym S. 28<br />
Ergofit GmbH S. 26<br />
Fachhochschule des Mittelstands S. 31<br />
FIBO Reed Exhibitions Deutschland GmbH S. 1<br />
Fitness Event S. 23<br />
fitness nation S. 17<br />
Gravitycoach S. 11<br />
IDIAG S. 51<br />
InBody S. 21<br />
LesMills S. 9<br />
Matrix S. 25<br />
myLine S. 29<br />
NAC S. 24<br />
Pure Emotion GmbH S. 23<br />
Riminiwellness S. 23<br />
RehaVitalisPlus S. 22<br />
Technogym S. 18<br />
Videofactory NRW S. 24<br />
44
FITNESS<br />
NEWS<br />
Germany<br />
Das Fachmagazin für Fitness & Gesundheit<br />
<strong>FNG</strong> | FITNESS NEWS GERMANY<br />
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POTSDAMER PLATZ 2 | 53119 BONN<br />
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Verlag & Herausgeber<br />
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