Ausgabe 3 (April 2022) | FNG-Magazin
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Ernährung<br />
LANGFRISTIGE GEWICHTSREDUKTION MIT DEM<br />
„FLEXIBLE DIETING“-ANSATZ<br />
Was ist der flexible dieting-Ansatz?<br />
Flexible dieting ist eine Ernährungsform, welche die Nachteile der meisten Diäten und Diätprogramme vermeiden möchte. Anstelle<br />
von rigiden und starren Plänen oder Regeln zur Ernährung, steht die Flexibilität der Lebensmittelauswahl im Vordergrund.<br />
Wenn man eine Pizza essen möchte, ist dies im Rahmen der flexible<br />
diet erlaubt. Ebenso wie Kekse, Kuchen, Gebäck und jegliche<br />
Lebensmittel, von denen man erstmal behaupten würde,<br />
dass diese in einer Diät fehl am Platz seien. Flexible dieting erlaubt<br />
es, während einer Diät vollständig am sozialen Leben teilnehmen<br />
zu können und auf Geburtstagen Kuchen zu essen oder<br />
auf einer Party Fastfood zu essen.<br />
Was jedoch zu berücksichtigen ist, ist die Kalorienmenge die<br />
über die Woche verteilt aufgenommen wird. Aus welchen Lebensmitteln<br />
die Kalorien jedoch bestehen, ist bei der flexible diet<br />
erstmal zweitrangig.<br />
Der Twinkie-Diet-Professor<br />
Ein gutes Beispiel dafür, dass der flexible diet Ansatz funktionieren<br />
kann, zeigte ein Professor aus Amerika namens Dr. Haub, der<br />
auch als „Twinkie-Diet-Professor“ bekannt ist. Er befragte seine<br />
Studierenden, was sie vermuteten, welche Punkte für eine Diät,<br />
mit dem Ziel der Fettreduktion, wichtig seien. Er gab 2 Antwortmöglichkeiten<br />
vor: 1. Die Kalorienmenge und 2. Das bevorzugen<br />
gesunder, natürlicher Lebensmittel. Die meisten Studierenden<br />
gaben den 2. Punkt als richtig an.<br />
Professor Haub wollte das Gegenteil beweisen, indem er 10<br />
Wochen lang die Twinkie-Diet verfolgte. Er ernährte sich für 10<br />
Wochen nur von Twinkies (Twinkies sind eine Art Kuchenrolle<br />
mit Marshmallowfüllung). In dieser Zeit verlor er ganze 12 Kilogramm<br />
Körpergewicht. Zudem veränderten sich einige seiner Gesundheitswerte,<br />
wie der Cholesterinspiegel, BMI und Blutdruck<br />
zum Positiven.<br />
Dr. Haub konsumierte seine Twinkies jedoch bewusst. Er nahm<br />
jeden einzelnen Tag unter 1.800 Kalorien zu sich. Alles was er<br />
aß waren jedoch ausschließlich Twinkies. Sein täglicher Kalorienverbrauch<br />
lag allerdings bei ungefähr 2.600 Kalorien. Er lag<br />
somit jeden Tag in einem Kaloriendefizit von ca. 800 Kalorien,<br />
was ein recht hohes Defizit darstellte. Dies äußerte sich auch in<br />
der rapiden Gewichtsabnahme von 12 Kilogramm in nur knapp<br />
zwei Monaten.<br />
Dieses recht extreme Experiment zeigt uns, dass die Kalorienmenge<br />
hauptverantwortlich für die Gewichtsabnahme ist. Die<br />
Fettreduktion und die Fettzunahme unterliegen einem physikalischen<br />
Gesetz: Dem Gesetz der Energiebilanz. Essen wir mehr<br />
als wir verbrauchen, nehmen wir Körpergewicht zu. Verbrauchen<br />
wir mehr als wir aufnehmen, reduziert sich unser Körpergewicht.<br />
Kalorien sind nichts anderes als messbare Energie, ebenso wie<br />
der Körper und die Körperzusammensetzung nichts anderes, als<br />
manifestierte Energie sind.<br />
Natürlich ist eine Diät, die ausschließlich aus Kuchenrollen oder<br />
Fastfood besteht für keinen Menschen langfristig empfehlenswert<br />
oder umsetzbar.<br />
Aber warum verbesserten sich Dr. Haubs Gesundheitswerte, obwohl<br />
er ausschließlich Zucker- und Transfette konsumierte und<br />
gänzlich auf Vitamine verzichtete? Ganz einfach: Weil eine Gewichtsreduktion,<br />
insbesondere eine Körperfettreduktion, immer<br />
gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, egal mit welchem Diätansatz<br />
dies erreicht wird.<br />
Alleine die Tatsache einen Körperfettanteil zu haben, der im gesunden<br />
Rahmen liegt, hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit.<br />
Wohingegen ein zu hoher Körperfettanteil die Hauptursache<br />
für die meisten Zivilisationskrankheiten, wie Diabetes, Bluthochdruck<br />
oder Arterienverkalkung ist. Aus psychologischer Sicht,<br />
ist es besser hin und wieder mal etwas zu essen, was man normalerweise<br />
als „nicht-diättauglich“ beschreiben würde, wie zum<br />
Beispiel eine Pizza. Dieses Vorgehen hat einen positiven psychologischen<br />
Effekt und macht das diäthalten alltagstauglicher und<br />
flexibler. Menschen haben durch Flexibilität weniger das Gefühl<br />
verzichten zu müssen. Das sorgt für Beständigkeit und vermeidet<br />
ein frühzeitiges Abbrechen der Diät.<br />
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