Aluminium_Lieferverzeichnis_2022_Leseprobe
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REDAKTIONELLER TEIL<br />
EDITORIAL SECTION<br />
Präsident Biden angekündigten Infrastrukturinvestitionen<br />
profitieren. Daneben sehen wir auch in anderen<br />
Schwellenländern Asiens ein Anziehen der Bauproduktion.<br />
Automobilindustrie <strong>2022</strong>: Erholungsprozess<br />
setzt sich fort<br />
Nachdem 2020 die Produktion von Light Vehicles auf<br />
knapp 75 Millionen eingebrochen war, wird für 2021<br />
ein Ausstoß von 83 Millionen und dann <strong>2022</strong> eine Jahresproduktion<br />
von 90 Mio. Fahrzeugen erwartet. Das<br />
bisherige Spitzenniveau von 95 Mio. Light Vehicles wird<br />
erst für 2024 bzw. 2025 für möglich gehalten.<br />
Wesentlich dynamischer entwickelt sich dagegen die<br />
Produktion von E-Vehicles: Diese konnten schon 2020<br />
ihren Umsatzanteil beträchtlich ausweiten. Eine gute<br />
Einschätzung hierzu gibt die Studie der International<br />
Energy Agency (IEA) vom Dezember 2020. Die Analysten<br />
der IEA betrachten zwei mögliche Trendszenarien<br />
für die zukünftige Bedeutung der Batterie- und Hybridantriebe<br />
für den Markt von Light Vehicles.<br />
In dem STEPS (Stated Policies Scenario) genannten<br />
Szenario, welches praktisch das Basisszenario der<br />
IEA darstellt, setzt man auf den schon beschlossenen<br />
und verabschiedeten Regulierungen und Vorgaben<br />
der Regierungen und internationalen Organisationen<br />
auf und berücksichtigt zusätzlich Firmenverlautbarungen<br />
und Absatzpläne. Bei der Variante SDS<br />
(Sustainable Development Scenario) wird angenommen,<br />
dass es gelingt, alle Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens<br />
zu erreichen, und die bisher<br />
von 11 Ländern verabschiedeten Vorgaben für den<br />
Anteil der E-Vehicles am gesamten Pkw-Absatz auch<br />
erreicht werden.<br />
Nicht überraschend ist daher, dass es in der Variante<br />
SDS zu einer wesentlich höheren Quote von Batterieund<br />
Hybridfahrzeugen kommt (s. Schaubild 3). Während<br />
bei STEPS im Jahr 2025 lediglich etwa 14 Mio.<br />
Light Vehicles mit irgendeiner Variante des Elektroantriebs<br />
verkauft werden, sind es bei Erreichung der SDS-<br />
Ziele schon 25 Mio. Stück. Allerdings dominieren in beiden<br />
Szenarien im Jahr 2025 noch die Hybridvarianten.<br />
Dagegen werden im Jahr 2030 bei STEPS 25,5 Mio.<br />
Light Vehicles abgesetzt, während es bei Erreichung<br />
der SDS-Variante gelingt, schon 45 Mio. Light Vehicles<br />
an den Kunden zu veräußern. Bei dieser Lösung liegen<br />
dann auch die batteriebetriebenen Varianten vor den<br />
Hybridantrieben.<br />
EV sales in mio. vehicles<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Schaubild 3<br />
2019 2025 Stated Policies<br />
Scenario<br />
2025 Sustainable<br />
Development<br />
Scenario<br />
2030 Stated Policies<br />
Scenario<br />
China Europa USA Japan Indien Sonstige<br />
Quelle: McKinsey<br />
2030 Sustainable<br />
Development<br />
Scenario<br />
Der <strong>Aluminium</strong>absatz profitiert jedoch überproportional<br />
von der E-Mobility: Einer der Hauptgründe hierfür<br />
liegt im Trend zum Leichtbau in der Pkw-Produktion.<br />
Wird etwa ein klassischer Verbrennungsmotor<br />
inklusive Peripherie durch eine komplette Batterie ersetzt,<br />
so steigt das Gesamtgewicht des Light Vehicles.<br />
Dies gilt selbst bei Verwendung eines Batteriegehäuses<br />
aus <strong>Aluminium</strong>guss. Dann muss aber an anderer<br />
Stelle Gewicht aus dem Fahrzeug herausgenommen<br />
werden.<br />
Daher ist nicht verwunderlich, dass der <strong>Aluminium</strong>einsatz<br />
im Pkw weiter stark anzieht. Wurden 2019 noch<br />
durchschnittlich 179 kg <strong>Aluminium</strong> im Pkw verbaut,<br />
dürften es 2021 bereits 8 kg mehr sein. Bis 2027 soll der<br />
Einsatz je Light Vehicle dann schon über 210 kg betragen.<br />
Zum Vergleich: vor 30 Jahren lag dieser lediglich<br />
bei 60 kg.<br />
06 | <strong>Aluminium</strong> <strong>Lieferverzeichnis</strong> <strong>2022</strong>