1. Mai 2022
- Schlau statt Stau: Stoppt das Chaos auf den Grazer Straßen - Eine Million Euro für den Ausstieg aus Gas und Öl - Lastenstraße wird komplett umgestaltet - Polizeistreifen in ÖBB-Zügen - Einblicke in den neuen Aiola Living Concept Store
- Schlau statt Stau: Stoppt das Chaos auf den Grazer Straßen
- Eine Million Euro für den Ausstieg aus Gas und Öl
- Lastenstraße wird komplett umgestaltet
- Polizeistreifen in ÖBB-Zügen
- Einblicke in den neuen Aiola Living Concept Store
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8 graz<br />
www.grazer.at <strong>1.</strong> MAI <strong>2022</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Fabian<br />
Kleindienst<br />
✏ fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Die Angst vor<br />
dem bitteren<br />
Erwachen<br />
3<br />
000 vorzeitige Todesfälle<br />
im Schnitt sind möglich,<br />
wenn wir es nicht<br />
schaffen, die Pariser Klimaziele<br />
einzuhalten, wenn die Klimaerwärmung<br />
über zwei Grad<br />
hinausgeht. Bedrückende<br />
Zahlen eigentlich, die Klima-Experte<br />
Karl Steininger vom Grazer<br />
Wegener Center vor einem Jahr<br />
im „Grazer“-Interview nannte.<br />
Und erst im März äußerte sich<br />
die Uni-Graz-Ökonomin Birgit<br />
Bednar-Friedl, leitende Autorin<br />
im Weltklima bericht, mit ebenso<br />
wenig erfreulichen Botschaften:<br />
Demnach müssen wir uns in<br />
den nächsten Jahren auf Dürren,<br />
Wasserknappheit und Überflutungen<br />
einstellen. Eigentlich<br />
Grund genug, sich nach<br />
Alternativen zu fossilen<br />
Brennstoffen umzusehen –<br />
schlussendlich waren es aber<br />
wohl doch der Krieg in der<br />
Ukraine, die Abhängigkeit von<br />
russischem Gas – und die<br />
drastisch steigenden Preise –, die<br />
jetzt auch wirklich die breite<br />
Öffentlichkeit überzeugen<br />
konnten. Na immerhin. Umso<br />
wichtiger, dass die Politik in den<br />
letzten Jahren aufgewacht zu<br />
sein scheint und den Umstieg<br />
mehr und mehr forciert und<br />
fördert. Denn klar, Österreich<br />
allein ist, was das globale Klima<br />
betrifft, kein nennenswerter<br />
Faktor. Doch abgesehen vom<br />
Vorbildcharakter gilt auch hier:<br />
Der frühe Vogel fängt den Wurm.<br />
Wer Innovation verschläft, dem<br />
droht ein schmerzliches<br />
Erwachen. Hoffentlich sind wir<br />
noch nicht zu spät.<br />
Ursula Lackner<br />
Land fördert Wärmepumpen:<br />
Eine Million für<br />
Öl- und Gasausstieg<br />
NACHHALTIG. Ein neuer Fördercall für Wärmepumpen soll den Ausstieg<br />
aus Öl und Gas vorantreiben und große Vorzeigebeispiele ermöglichen.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Der Sektor Gebäude, so<br />
informiert der Klimaschutzbericht<br />
2021 des<br />
Umweltbundesamts, wies im Jahr<br />
2019 Treibhausgas-Emissionen in<br />
Höhe von 8,1 Millionen Tonnen<br />
CO2-Äquivalent auf. Immerhin<br />
um ganze 4,7 Millionen weniger<br />
als noch 1990. Gleichzeitig werden<br />
die Auswirkungen der Klimakrise<br />
immer deutlicher spürbar, der<br />
Ausstieg aus Öl und Gas ist aber<br />
nicht zuletzt im Zusammenhang<br />
mit dem Krieg in der Ukraine aktuell<br />
wieder in aller Munde. Um die<br />
Dynamik hier weiter voranzutreiben,<br />
startete das Land Steiermark<br />
um Klimaschutzlandesrätin Ursula<br />
Lackner jetzt eine neue Förderung.<br />
Eine Million Euro werden<br />
für innovative Wärmepumpen im<br />
Geschoßwohnbau, im Gewerbe<br />
und der Industrie zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
„Die aktuelle Situation steigender<br />
Energiepreise und schmerzhafter<br />
Abhängigkeiten verstärkt<br />
nochmals die Notwendigkeit, aus<br />
Öl und Gas auszusteigen“, erklärt<br />
Lackner und ergänzt: „In Einfamilienhäusern<br />
nehmen Wärmepumpen<br />
dabei schon eine zentrale<br />
Rolle ein. Damit diese Technologie<br />
auch in größeren Maßstäben<br />
konkurrenzfähig wird, starten wir<br />
nun eine eigene Förderung.“ Denn<br />
die Umgebungswärme mittels<br />
Wärmepumpentechnologie habe<br />
enormes Potenzial, sei aber noch<br />
kaum bekannt. Mit der Förderung<br />
will das Land jetzt Vorzeigebeispiele<br />
hervorbringen, damit die<br />
Technologie bei großen Gebäuden<br />
häufiger zum Einsatz kommt.<br />
Wichtiger Schub<br />
Für Industrie und Gewerbe sind<br />
elektrisch und thermisch angetriebene<br />
Wärmepumpen mit einer<br />
Nennwärmeleistung ab 50 kW förderungsfähig,<br />
auch Geschoßbauten<br />
ab 15 Wohneinheiten können<br />
um Förderung ansuchen. 30 Prozent<br />
der Mehrkosten im Vergleich<br />
zu einer „Standard-Anlage“, den<br />
Mit einer<br />
neuen Förderung<br />
will<br />
das Land<br />
Steiermark<br />
die Technologie<br />
der<br />
Wärmepumpen<br />
in der<br />
Steiermark<br />
bekannter<br />
machen.<br />
GETTY, LAND STEIER-<br />
MARK/PURGSTALLER<br />
Referenzwert bildet eine Gasheizung,<br />
werden gefördert. Bei Sanierungsprojekten<br />
und der Verwendung<br />
alternativer Energiemittel ist<br />
eine erhöhte Förderung möglich.<br />
Ab sofort und bis 3<strong>1.</strong> Dezember<br />
sind Einreichungen möglich, danach<br />
entscheidet eine Expertenjury.<br />
„So geben wir innovativen<br />
Wärmepumpen einen Schub und<br />
sammeln wichtige Erkenntnisse<br />
für den Weg zu einer klimaneutralen<br />
Steiermark“, so Lackner.<br />
Weitere Förderungen<br />
Diese Woche wurde auch ein weiterer<br />
Fördercall seitens des Landes<br />
präsentiert. Ab <strong>1.</strong> Juni steht<br />
eine Million für die Einspeisung<br />
grüner Energie in die Fernwärmenetze<br />
zur Verfügung. Und auch<br />
der Umsetzungszeitraum für die<br />
Heizungstauschförderung wurde<br />
diese Woche rückwirkend für alle<br />
Anträge ab <strong>1.</strong> Jänner 2021 auf 18<br />
Monate verlängert. Immerhin gab<br />
es im ersten Quartal ein Antragsplus<br />
von 80 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 |<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich |ASSISTENZ & MARKETING: Silvia Pfeifer (0664/80 66666 41) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION:<br />
Fabian Kleindienst (CvD Print, 0664/80 666 6538), Verena Leitold (CvD Digital, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENAN-<br />
NAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/<br />
80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528 ) | OFFICE MANAGEMENT: Biljana Cosic (0664/ 80 666 6642) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE<br />
PRINT: 176.193 (Der Grazer, wö, ÖAK <strong>1.</strong>HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.