2022/11 | Unternehmen | Mai 2022 | !
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MACHEN unternehmen [!]<br />
Mit Folien- und Digitaldruck ist<br />
die Firmengruppe Schlegel<br />
groß geworden.<br />
FOTOS: © VIKTORIA GAVRILINA/SHUTTERSTOCK.COM, FIRMENFOTO<br />
Bloß nicht<br />
festkleben<br />
Familienunternehmen Drei<br />
Firmen, drei Übergaben. Was in<br />
vielen Fällen mit Konflikten<br />
und Ärger verbunden ist, gelang<br />
dem dreifachen Firmeninhaber Eugen<br />
Schlegel konfliktfrei– eine reibungslose<br />
Nachfolgeregelung.<br />
Eugen Schlegel hat drei<br />
Firmen gegründet in seinem<br />
beruflichen Leben.<br />
Alle werden inzwischen<br />
von seinen drei Kindern geführt.<br />
„Geschäftlich“ sei alles geregelt,<br />
erzählt der 65-Jährige mit einigem<br />
Stolz am Firmensitz von<br />
Modiscript Schlegel-Werbung in<br />
Unterstadion (Alb-Donau-<br />
Kreis). Dort, wo sich einst die<br />
elterliche Landwirtschaft befand,<br />
hat der gelernte Industriekaufmann<br />
1986 den Grundstein<br />
für sein kleines Imperium gelegt<br />
und aus dem anfänglich winzigen<br />
Fachbetrieb für Beschriftungen,<br />
Werbeanlagen und Leitsysteme<br />
einen Partner von Industriebetrieben<br />
und Konzernen<br />
für die auftragsbezogene Kennzeichnung<br />
entwickelt.<br />
Zum Beispiel auch für die Firmengruppe<br />
Liebherr, nicht ganz<br />
zufällig auch sein vormaliger<br />
Arbeitgeber. Kommt ein Kran<br />
der größten Sorte zur Auslieferung,<br />
müssen nach Schlegels<br />
Worten bis zu 150 Sicherheitsaufkleber<br />
darauf angebracht<br />
werden. Hinzu kommen noch<br />
rutschfeste Matten und kundenspezifische<br />
Beschriftungen.<br />
Was auf Folien gedruckt war,<br />
sei früher noch händisch ausgeschnitten<br />
worden. Schlegel hatte<br />
das Gespür für die Chancen,<br />
die sich damals auftaten: die rasante<br />
Weiterentwicklung der<br />
auf Foliendruck beruhenden<br />
Technologien (etwa der Digitaldruck)<br />
sowie das Verlangen auf<br />
Kundenseite (in spe), sich der<br />
damit verbundenen Aufgaben<br />
zu entledigen. Das Industriegeschäft<br />
ist inzwischen zum wichtigsten<br />
Standbein geworden. Bei<br />
den beiden größten Kunden<br />
sind seine Mitarbeiter sogar vor<br />
Ort dauerpräsent.<br />
„Die Digitalisierung hat uns<br />
geholfen, neue Türen aufzustoßen“,<br />
erläutert Matthias Schlegel<br />
(29), der in der Firma inzwischen<br />
das Steuer übernommen<br />
hat. Damit könne die Herstellung<br />
der zahlreichen, oft länderspezifischen<br />
Aufkleber perfekt<br />
Die<br />
Digitalisierung<br />
hat uns geholfen,<br />
neue Türen<br />
aufzustoßen.<br />
Matthias Schlegel<br />
Firmenchef<br />
in den Workflow des Partners<br />
eingefügt werden. „Unser Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber Billiganbietern“,<br />
sagt der Junior-Chef<br />
und gelernte Werbetechniker,<br />
„ist die direkte<br />
Onlineanbindung“. Zwischen<br />
der Einspeisung des Auftrags<br />
mit automatischer Erstellung<br />
des Angebots und der Übermittlung<br />
der Daten bis zur Auslieferung<br />
vergingen höchstens zehn<br />
Tage. Als weiteres Plus nennt er<br />
die Qualität der Arbeit.<br />
Im Laufe der Zeit gründete<br />
sein Vater noch zwei weitere<br />
<strong>Unternehmen</strong>. Industriepoint.<br />
com, aus einem übernommenen<br />
Werkzeughandel für Gewerbekunden<br />
im benachbarten Munderkingen<br />
hervorgegangen, wird<br />
inzwischen von Sohn Philipp<br />
(27) geführt. Ergänzt um Mer-