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WOLL Elternratgeber Ausbildung + Karriere 2022/2023 Kreis Soest

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chen Kompetenzen ist Querschnitts- und Gemeinschaftsaufgabe<br />

für alle Schulfächer, in denen auch diese Kompetenzen<br />

vermittelt werden.“ Wichtig seien soziale Kompetenzen. „In<br />

allen Unterrichtsfächern werden auch soziale Kompetenzen<br />

(Teamgeist, Fairness …) entwi ckelt, die im Berufsleben<br />

wichtig sind. Und der Besuch eines Bauernhofes im Erdkundeunterricht<br />

der 5. Klasse beinhaltet auch erste Einblicke in<br />

die Lebens- und Arbeitswelt“, so Kremer. Für die Berufliche<br />

Orientierung gibt es an jeder Schule eine Koordinatorin bzw.<br />

einen Koordinator (StuBo) oder ein Stubo-Team.<br />

Potenzialanalyse ist<br />

wichtige Säule<br />

Der Berufsorientierungs-Prozess<br />

an allen Schulen ab der Klasse 8<br />

ist strukturiert, standardisiert und<br />

verbindlich. Nach der Elterninformation<br />

startet der Prozess mit einer<br />

Potenzialanalyse der Schülerinnen und<br />

Schüler. Sie findet eintägig bei außerschulischen<br />

Bildungsträgern statt. In der<br />

Analyse werden persönliche Potenziale wie Motivation<br />

oder Leistungsbereitschaft, praktische Kompetenzen<br />

(Handgeschicklichkeit, Sprachkompetenz), methodische Potenziale<br />

(strukturiertes Vorgehen oder Aufgabenverständnis)<br />

und soziale Potenziale wie Team- und Kommunikationsfähigkeit<br />

beobachtet. Die Potenzialanalyse wird durch die Schule<br />

vor- und nachbereitet. Die Eltern und die Bundesagentur für<br />

Arbeit werden miteinbezogen. Die Ergebnisse sind Grundlage<br />

für den weiteren Prozessverlauf. Dieser wird mit einer<br />

dreitätigen betrieblichen Berufsfelderkundung in mindestens<br />

drei Berufsfeldern fortgesetzt. „Die Schülerinnen und Schüler<br />

schnuppern in der Berufswelt“, betont Maria Büse-Dallmann.<br />

„Sie erhalten erste praxisnahe Einblicke.“<br />

Maria Büse-Dallmann<br />

Als weitere Stufe folgt in der Jahrgangsstufe 9 oder auch<br />

10 ein zwei- bis dreiwöchiges Betriebspraktikum in Betrieben,<br />

Verwaltung oder Institutionen. Es besteht zudem die<br />

Möglich keit eines zweiten verbindlichen Schülerbetriebspraktikums,<br />

die Ent scheidung darüber fällt die Schulkonferenz.<br />

Weitere Kurzzeitpraktika sind an allen Schulformen möglich.<br />

Schülerinnen und Schüler mit gymnasialer Oberstufe können<br />

ein Praktikum durchführen, das akade mische Berufsfelder oder<br />

entsprechend ge eignete duale <strong>Ausbildung</strong>skurse in den Blick<br />

nimmt. Jugendliche mit Handicaps können an Praxiskursen<br />

teilnehmen und die KAoA-STAR-Angebote nutzen, die sie<br />

entsprechend ihrer individuellen Bedarfe begleiten.<br />

Konkrete<br />

Anschlussvereinbarung<br />

Der Prozess wird mit der Erarbeitung<br />

einer individuellen Anschlussperspektive<br />

abgeschlossen. Diese wird mit<br />

einer konkreten Anschlussvereinbarung<br />

dokumentiert.<br />

Ingo Maschoty<br />

Ein „persönlicher und zugleich wichtiger Begleiter“ im Orientierungsprozess<br />

der Jugendlichen ist der Berufswahl-Pass,<br />

ein Ordner mit farbigen Registerblättern. Er ist ein wichtiges<br />

Informations-, Planungs- und Dokumentations-Instrument,<br />

mit dem die Jugendlichen ihr Lernen eigenverantwortlich<br />

gestalten und sich vor allem ihr Kompetenz-Profil bewusst<br />

machen. Er richtet sich auch an die Eltern.<br />

Kein Abschluss ohne Anschluss: KAoA gilt inzwischen als<br />

Erfolgsmo dell mit Vorbildcharakter in den unterschiedlichen<br />

(Aus-)Bildungswegen. „Wir haben in NRW vor dem<br />

Hintergrund des lebenslangen Lernens ein hervorragendes<br />

Bildungssystem mit vielen Säulen,<br />

Übergängen und großer Durchlässigkeit“,<br />

sagt Andreas Kremer.<br />

„Vor allem wegen der<br />

dualen <strong>Ausbildung</strong> werden<br />

wir weltweit beneidet.“ ■<br />

„Unabhängig von Corona ist eine <strong>Ausbildung</strong> auch in<br />

den nächsten Jahren eine der besten Voraussetzungen für<br />

einen erfolgreichen Berufs einstieg und ein sicheres berufliches<br />

Weiterkommen. Weniger junge Leute und mehr<br />

Ältere, die in Rente gehen, führen gerade in den Krei sen<br />

Hochsauerland, <strong>Soest</strong> und Olpe im Vergleich mit anderen<br />

Regionen zu besonders guten Chancen, einen <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />

zu finden. <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe einerseits<br />

und Schülerinnen und Schüler andererseits sollten alle<br />

Möglichkeiten nutzen, sich gegenseitig kennenzulernen<br />

und vorzustellen zum Beispiel auch durch Praxisphasen<br />

in den Betrieben oder durch Videokonferenzen. Die<br />

Betriebe können dem Fachkräftemangel entgegenwirken,<br />

wenn sie sich mit ihren beruflichen Angeboten den<br />

jungen Nachwuchskräften präsentieren, sich um sie bemühen<br />

und den Wert der dualen <strong>Ausbildung</strong> oder eines<br />

dualen Studiums aufzeigen.“<br />

“<br />

Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident Arnsberg<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> <strong>2022</strong> - 103

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