WOLL Elternratgeber Ausbildung + Karriere 2022/2023 Kreis Soest
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weiteres, wichtiges Herzensanliegen. „Das Handwerk<br />
hat tolle Angebote für junge Menschen mit neuen<br />
Berufsbildern und neuen Herausforderungen.“ Als Stichpunkte<br />
nennt Schmitt u. a. Digitalisierung, technischer<br />
Fortschritt, demografischer Wandel, Klimawandel oder<br />
Ressourcenknappheit. „Wir haben florierende Betriebe<br />
am Markt. Die Meister und Mitarbeiter sind Persönlichkeiten,<br />
die genau wissen, was sie können. Das Handwerk<br />
hat allen Grund, sich selbstbewusst zu präsentieren.“<br />
Dies auch vor dem Hintergrund, dass das Handwerk als<br />
Wirtschaft aus der Region ein eigenes, berufliches Bildungssystem<br />
aufweist. Das Berufsbildungszentrum (bbz)<br />
als Technologietransfer-Stelle für Auszubildende und<br />
Meister (14 Meisterkurse) „bildet als Kernaufgabe die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren beruflichen<br />
Fähigkeiten aus und weiter, wo sie in ihrem beruflichen<br />
Lebenszyklus stehen“. Die Elektromobilität beispielsweise<br />
erfordere die Beherrschung neuer Techniken. „Wir<br />
machen die Leute fit.“<br />
Unabhängig von den beruflichen Perspektiven weiß<br />
Schmitt, dass das Handwerk einiges aufzuarbeiten hat.<br />
Ein bedeutender Aspekt sei, dass „viele Kinder und<br />
Jugendliche den Alltagskontakt zum Handwerk verloren<br />
haben“. Das traditionell ortsgebundene Handwerk sei bis<br />
auf das Lebensmittelhandwerk weitgehend verschwunden.<br />
„Das tägliche Erleben fehlt.“<br />
„Das tägliche Erleben des Handwerks fehlt“<br />
(Hendrik Schmitt)<br />
Daher gelte es, das verlorene Terrain zurückzugewinnen.<br />
Die HWK sei auf diesem Weg u.a. mit dem Team Fachkräftesicherung,<br />
mit <strong>Ausbildung</strong>sbotschaftern, Willkommenslotsen,<br />
mit Betriebsberatern für die Firmen sowie<br />
mit Marketing und Öffentlichkeitsarbeit breit aufgestellt.<br />
„Auch die Betriebe sind inzwischen bei der Nachwuchsgewinnung<br />
kreativ unterwegs“, betont Dirk Berkemeyer,<br />
Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation.<br />
„Mit den Kindern die W-Fragen erörtern”<br />
Was die Rekrutierung des Handwerker-Nachwuchses angeht,<br />
haben Studien herausgefunden, dass die Eltern die<br />
wichtigsten Ratgeber für ihre Kinder sind. „Was die Eltern<br />
beruflich machen, bestimmt nicht selten die Berufswahl<br />
der Kinder“, meint Schmitt. Der Trend, ein Studium zu<br />
„Meister und Mitarbeiter im Handwerk<br />
sind Persönlichkeiten“ (Hendrik Schmitt)<br />
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
Südwestfalen: Hendrik Schmitt<br />
beginnen, sei zuletzt zwar ein wenig rückläufig, aber immer<br />
noch hoch, aber ebenso die Zahl der Studium-Abbrecher.<br />
Schmitt rät den Eltern, mit ihren Kindern nicht über<br />
einen Beruf zu reden, sondern vielmehr mit den Kindern<br />
die sogenannten „W-Fragen“ zu erörtern: Wie stellt Ihr<br />
Euch die eigene Lebenswirklichkeit im Beruf vor? Wie, wo<br />
und wann wollt Ihr arbeiten? Mit wem wollt Ihr den Beruf<br />
ausüben? Wo wollt Ihr als Mensch hin?<br />
Dass junge Menschen mit einem Studium und anschießendem<br />
Berufseinstieg ein ebenso erfülltes Leben<br />
führen können, sei natürlich auch möglich, so Schmitt,<br />
aber: „Wenn ein junger Mensch ein selbstbestimmtes,<br />
kreatives und erfolgreiches (Berufs-)Leben führen will,<br />
dann ist eine duale <strong>Ausbildung</strong> im Handwerk ein erfolgversprechender<br />
Weg. Dafür gebe ich eine Garantie.“ ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> <strong>2022</strong> - 29