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Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

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-2- 1. Einleitung<br />

der Geschäftszusammensetzung als Beschränkung zu verstehen. 6 Der Gr<strong>und</strong> hierfür ist die<br />

unternehmerische Zielsetzung der Sicherheit, die alle weiteren Ziele dominiert. 7 Die Sicher-<br />

heit des Unternehmens ist zugleich eine wesentliche Eigenschaft des angebotenen Versiche-<br />

rungsprodukts, da die Versicherungsnehmer ein begründetes Interesse an der dauerhaften Er-<br />

füllbarkeit der Versicherungsverpflichtungen haben. 8 Die Versicherungsproduktion ist somit<br />

untrennbar mit dem Management der gesamtunternehmensbezogenen Sicherheitslage verbun-<br />

den. 9<br />

<strong>Schaden</strong>- <strong>und</strong> Unfallversicherungsunternehmen bewegen sich in einem herausfordernden<br />

Marktumfeld, das sich durch volatile Finanzmärkte, hohe <strong>Schaden</strong>belastungen durch Natur-<br />

<strong>und</strong> Katastrophenschäden <strong>und</strong> einen zunehmenden Konkurrenzdruck auszeichnet. Besonders<br />

die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben in den letzten Jahren zu einer Reduktion der<br />

vorhandenen Eigenmittel <strong>von</strong> <strong>Schaden</strong>- <strong>und</strong> Unfallversicherungsunternehmen geführt. Zur<br />

Wahrung der <strong>St</strong>abilität haben Versicherungsunternehmen den Zugang zu finanziellen Mitteln<br />

aus Quellen der Innen- <strong>und</strong> Außenfinanzierung sicherzustellen. Auch hier setzt die wertorien-<br />

tierte <strong><strong>St</strong>euerung</strong> an: Um bei der externen Kapitalaufnahme wettbewerbsfähig gegenüber Un-<br />

ternehmen anderer Branchen zu bleiben, ist es für <strong>Schaden</strong>- <strong>und</strong> Unfallversicherungsunter-<br />

nehmen unverzichtbar, wertorientierten Gr<strong>und</strong>sätzen zu folgen. 10 Aber auch bei den Hauptfi-<br />

nanzierungsquellen des Versicherungsunternehmens, das sind das versicherungstechnische<br />

Kerngeschäft <strong>und</strong> die Gewinnthesaurierung, nimmt die wertorientierte <strong><strong>St</strong>euerung</strong> eine wichti-<br />

ge Rolle ein. Die Innenfinanzierung ist abhängig vom optimalen Einsatz des Eigenkapitals<br />

<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Produktqualität. Der zunehmende Konkurrenzdruck macht es<br />

notwendig, effizient zu wirtschaften. Dazu ist es erforderlich, sich mit den Quellen der Wert-<br />

schaffung auseinanderzusetzen. 11<br />

6 Vgl. Albrecht (1992), S. 16-19. Gründl/Schmeiser (2002a), S. 797-822 entwickeln einen Ansatz bei dem die<br />

Höhe des Eigenkapitals eine beeinflussbare Variable darstellt <strong>und</strong> so gewählt werden sollte, dass der Kapitalwert<br />

in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Zahlungsbereitschaftsfunktion der Versicherungsnehmer maximiert wird.<br />

In vorliegender Untersuchung wird, unter einer Marktwertmaximierungsprämisse, die Mindesthöhe des Eigenkapitals<br />

durch das erforderliche Sicherheitsniveau bestimmt. Überschüssiges Kapital muss demnach,<br />

zumindest mittel- bis langfristig, an die Eigentümer zurückgegeben werden.<br />

7 Das Sicherheitsziel ist jedoch nur als notwendige Gr<strong>und</strong>voraussetzung zu sehen, da kein Versicherungsunternehmen<br />

existiert, um zu existieren, sondern zu Erreichung spezifischer Ziele betrieben wird. Siehe hierzu<br />

Farny (2006), S. 331.<br />

8 Vgl. Farny (1983), S. 95 <strong>und</strong> Albrecht (1992), S. 16.<br />

9 Vgl. Schradin (1994), S. 58f, Gründl/Schmeiser (2002a), S. 806f <strong>und</strong> Schradin/Zons (2005), S. 164.<br />

10 Vgl. Schradin (2004), S. 811.<br />

11 Vgl. Utecht (2001), S. 529.

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