25.12.2012 Aufrufe

Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-14- 2. Enterprise Risk Management<br />

2.2 Definition <strong>und</strong> Abgrenzung des Risikobegriffs<br />

2.2.1 Systematisierung des Risikobegriffs<br />

Die Risikoübernahme beschreibt im Wesentlichen den Transfer unterschiedlicher Wahr-<br />

scheinlichkeitsverteilungen <strong>von</strong> Versicherungsnehmern zum Versicherungsunternehmen. 36<br />

Das Aggregat der einzelnen Wahrscheinlichkeitsverteilungen ermöglicht einen Ausgleich im<br />

Kollektiv <strong>und</strong> über die Zeit. Der Risikogehalt des Unternehmens wird durch die Verteilungs-<br />

art, den Erwartungswert <strong>und</strong> die Schwankung charakterisiert. 37 Das Versicherungsprodukt ist<br />

das Versprechen der dauernden Fähigkeit der Erbringung der Versicherungsleistung im Ver-<br />

sicherungsfall. 38 Das Risiko kann somit als Rohstoff im Produktionsprozess der Versicherung<br />

bezeichnet werden. 39 Aus dieser Produktionsdefinition der Versicherung geht hervor, dass die<br />

Auswirkungen durch die Übernahme des Risikos gegen Entgelt, sowohl positiver als auch<br />

negativer Natur sein können. Das heißt neben dem negativen Risikoverständnis ist Risiko<br />

auch die notwendige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg. 40<br />

Aus der betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre kann im Zusammenhang mit der vor-<br />

handenen Information über zukünftige Umweltzustände eine Unterscheidung der Begriffe:<br />

Unsicherheit, Sicherheit, Risiko <strong>und</strong> Ungewissheit vorgenommen werden. 41 Abbildung 2-1<br />

vermittelt den Zusammenhang zwischen der Informationsgüte <strong>und</strong> den daraus ableitbaren<br />

Entscheidungen.<br />

36 Die Versicherungsunternehmen übernehmen eine Reihe <strong>von</strong> weiteren Risiken, die nicht mit dem versicherungstechnischen<br />

Kerngeschäft in Zusammenhang stehen. Zur Behandlung dieser Risiken siehe insbesondere<br />

Abschnitt 2.3.<br />

37 Vgl. Farny (2006), S. 78.<br />

38 Vgl. Albrecht (1992), S. 41.<br />

39 Vgl. zur Analyse des Risikos als Produktionsfaktor Nell (1990), S. 275-285.<br />

40 Vgl. Tillmann (2005), S. 10 <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (2009), S. 7.<br />

41 Vgl. Wöhe (2000), S. 153f <strong>und</strong> Schulenburg (2005), S. 185-251.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!