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Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

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-4- 1. Einleitung<br />

hen können. 15 Es kann aber nicht argumentiert werden, dass die Interessen der übrigen Grup-<br />

pen in einer für sie optimalen Weise verfolgt werden. 16 Einzelne Gruppen können durch stra-<br />

tegische Entscheidungen <strong>und</strong> Handlungen durchaus schlechter gestellt werden. Trotz der the-<br />

oretischen Vorbehalte erscheint die Anwendung wertorientierter <strong><strong>St</strong>euerung</strong>skonzepte aus<br />

praktischen Überlegungen auch in Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit bzw. öffent-<br />

lich-rechtlichen Versicherern sinnvoll. 17<br />

Zusätzlich zu den Besonderheiten der Versicherungswirtschaft erscheinen einige konzeptio-<br />

nelle Fragestellungen der wertorientierten <strong><strong>St</strong>euerung</strong> im Versicherungsunternehmen nicht<br />

gelöst. Beispielsweise fehlt häufig eine einheitliche Wertdefinition, die im Zentrum der Ma-<br />

ximierungsbemühungen steht. 18 Oftmals wird der Wert des Eigenkapitals durch eine ökono-<br />

mische Substanzwertbetrachtung ermittelt oder durch das Kapitalerfordernis in der <strong><strong>St</strong>euerung</strong><br />

berücksichtigt. Diese Wertansätze unterscheiden sich allerdings vom Marktwert des Unter-<br />

nehmens, der im Zentrum der Maximierungsbemühungen steht. Die verschiedenen Definitio-<br />

nen <strong>von</strong> Kapital erschweren somit eine Umsetzung. Ein wesentlicher Aspekt in der Umset-<br />

zung wertorientierter <strong><strong>St</strong>euerung</strong>ssysteme ist die Erhöhung der Transparenz der Wertschaf-<br />

fung. Ein <strong>Schaden</strong>- <strong>und</strong> Unfallversicherungsunternehmen kann im Wesentlichen auf zwei<br />

Geschäftsfelder reduziert werden: den versicherungstechnischen Kernbereich <strong>und</strong> das Kapi-<br />

talanlagegeschäft. 19 Erst, wenn Unternehmen in der Lage sind, die Quellen der Wertschaffung<br />

transparent zu machen, können Entscheidungen getroffen werden, die es ermöglichen, nach-<br />

haltig Wert für die Eigentümer zu schaffen. Weitere konzeptionelle Aspekte, die im Zusam-<br />

menhang mit wertorientierten <strong><strong>St</strong>euerung</strong>skonzepten zu berücksichtigen sind betreffen: die<br />

Berechnung des Risikokapitalerfordernisses, die Bestimmung der Kapitalkosten, die Mög-<br />

lichkeit der Geschäftsbereichssteuerung über Kapitalverteilungsmechanismen <strong>und</strong> die Wahl<br />

einer Spitzenkennzahl.<br />

Die intensive Beschäftigung mit konzeptionellen Fragen der Bewertungstechnik <strong>und</strong> versiche-<br />

rungstechnischen Besonderheiten ist eine notwendige Gr<strong>und</strong>voraussetzung der praktischen<br />

Umsetzung. Zumindest gleichbedeutend für den Umsetzungserfolg sind aber Veränderungen<br />

15 Vgl. Neumann (2001), S 333 <strong>und</strong> Schradin (2004), S. 803ff.<br />

16 Vgl. Wagner (1997), S. 478 <strong>und</strong> Schmeiser (2006), S. 6f.<br />

17 Vgl. Buck (1997), S. 1660, Oletzky (1998), S. 172 bzw. Oletzky/Schulenburg (1998), S. 76 <strong>und</strong> Schmeiser<br />

(2006), S. 7.<br />

18 Vgl. Gründl/Schmeiser (2002a), S. 798.<br />

19 Vgl. Hancock/Huber/Koch (2002), S. 8ff.

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