25.12.2012 Aufrufe

Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

Wertorientierte Steuerung von Schaden- und ... - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-34- 2. Enterprise Risk Management<br />

Risiken zu den Kernrisiken. Trotz der aus dem Sharma-Report bekannten Auswirkungen <strong>von</strong><br />

operationellen Risiken hinkt deren Erfassung <strong>und</strong> Bewertung noch immer hinterher.<br />

2.2.4.5 Andere Risiken<br />

Unter der Gruppe der anderen Risiken sind vor allem sonstige Unternehmensrisiken zu nen-<br />

nen, die das Unternehmen als Ganzes betreffen aber keine eindeutig abgrenzbaren Ursachen-<br />

systeme aufweisen <strong>und</strong> nur schwer quantifizierbar sind. 135 Es betrifft diejenigen Risikofakto-<br />

ren, die keinen unmittelbaren Bezug zur Bereitstellung des Versicherungsschutzes aufwei-<br />

sen. 136 Es ist jedoch vom operationellen Risiko, das sich auf fehlerhafte Prozesse, Systeme<br />

<strong>und</strong> unangemessenes Verhalten <strong>von</strong> Mitarbeitern bzw. externe Ereignisse bezieht, zu unter-<br />

scheiden. 137 Zu den anderen Risiken zählen vor allem strategische- <strong>und</strong> Reputationsrisiken.<br />

<strong>St</strong>rategische Risiken ergeben sich aus strategischer Planung sowie strategischen Geschäftsent-<br />

scheidungen eines Versicherungsunternehmens. 138 <strong>St</strong>rategische <strong>und</strong> Reputationsrisiken treten<br />

in der Regel in Kombination mit anderen Risikoarten auf <strong>und</strong> manifestieren sich, ähnlich dem<br />

operationellen Risiko, durch einen kausalen Wirkungszusammenhang. 139 Der Unterschied<br />

zwischen Reputations- <strong>und</strong> operationellen Risiken ist die Reihenfolge des Auftretens. Bei<br />

operationellen Risken sind meist die Kontrollinstrumente unzureichend bzw. Prozesse fehler-<br />

haft um bei Eintritt eines weiteren Risikofaktors angemessene Risikoentscheidungen zu tref-<br />

fen. 140 Reputationsrisiken sind hingegen nachgelagert <strong>und</strong> treten meist in Folge <strong>von</strong> anderen<br />

Risikoereignissen auf. Beispielsweise tragen Versicherungsunternehmen das Risiko eines<br />

K<strong>und</strong>enverlusts, wenn andere Risikoereignisse, wie z.B. Betrugsfälle, öffentlich bekannt wer-<br />

den. Dies führt zu einer Verstärkung des ursprünglichen Risikos <strong>und</strong> kann insbesondere im<br />

Finanzdienstleistungsbereich die Existenz <strong>von</strong> Unternehmen gefährden.<br />

Im weiteren Verlauf der Arbeit wird eine Risikodefinition verwendet, die sowohl die positi-<br />

ven als auch negativen Abweichungen in einer finalen finanziellen Dimension betrachtet. Da-<br />

135 Vgl. Farny (2006), S. 534.<br />

136 Vgl. Schradin (1994), S. 35. Es ist zu beachten, dass in dieser Definition die operationellen Risiken enthalten<br />

sind. Gegensätzlich hierzu Tillmann (2005), S. 17; Die operationellen Risiken <strong>und</strong> die allgemeinen Geschäftsrisiken<br />

sind Unterkategorien der sonstigen Unternehmensrisiken.<br />

137 Vgl. Romeike (2008), S. 350.<br />

138 Vgl. Romeike (2008), S. 350f <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (2009), S. 9<br />

139 Vgl. B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (2009), S. 9.<br />

140 Vgl. Sharma (2002), S. 9.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!