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R064-das-los-der-galgos

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modernen Land entwickeln.» Dass Initiativen wie diese auf

Gegenwind stossen, sieht García Torres gelassen: «Es gibt immer

eine Gruppe, die gegen Veränderungen ist und sich trotzdem rasch

daran gewöhnt, denken wir an das Rauchverbot in Restaurants oder

die Picht, sich im Auto anzuschnallen.»

GRECO

Er wird hier eines Tages sterben dürfen. Vorher muss er nichts mehr

leisten. Zusammen mit sieben anderen Galgos lebt er auf einem

Fünfeinhalb-Hektar-Grundstück in einem Dorf nahe Toledo,

Castilla-La Mancha. Am liebsten isst er Lammeisch, liegt

stundenlang im Schaen oder in seiner sehr geräumigen Box, die er

mit niemandem teilen muss. Greco, neun Jahre alt, hat diesen

unverkennbaren «Gutmütiger Hund»-Blick. Seine Besitzerin hat ihn

mit der Flasche aufgezogen, während ihres Studiums in Madrid. Er

begann erst spät zu jagen, mit zweieinhalb Jahren. Schon in der

ersten Saison verletzte er sich auf dem harten, trockenen Boden

Zentralspaniens. Seither taugt Greco nicht mehr für die Jagd. Melisa

Vara Orozco hat ihn trotzdem behalten. Greco ist ihr Lieblingshund,

sie verbringe mehr Zeit mit ihm als mit ihrer Familie, sagt sie und

lacht. «Ich will das Beste für meine Tiere, aber ich vergesse nie, dass

sie Galgos sind.» Der Mensch dürfe nicht erlauben, dass ein Tier

humanisiert werde oder gar über ihm stehe. «Du bist der Chef, der

Hund ist unter dir.» Die -Jährige ist mit Galgos aufgewachsen.

Ihre Muer war Galguera, ihr Opa ernährte seine Familie von der

Jagd mit Windhunden. «Ich bin von Herzen Jägerin», sagt die junge

Frau. «Ein Hase muss eine reale Chance haben wegzulaufen, sonst

macht es keinen Spass.» Melisas Familie ist wohlhabend und kann

sich dieses kostspielige Hobby leisten. Um die Euro kostet

allein die Jagdgebühr, pro Jahr. Von allen Orten, die ich besuche,

geht es den Galgos bei ihr am besten. Nirgendwo haben sie so viel

Auslauf, nirgendwo sind die Gehege grösser, das Essen gesünder.

Unter den Galgueros ist Melisa Vara Orozco eine Berühmtheit. Es

gibt nicht viele junge Frauen mit Universitätsabschluss unter ihnen.

Die gelernte Journalistin hat ein Buch über Galgos veröentlicht

und schreibt ein Blog für Galgueros. Von Gleichgesinnten erhält sie

# MAI

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