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Geschäftsbericht 2006 - Tierpark Hellabrunn

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© Archiv <strong>Hellabrunn</strong><br />

Erläuterungen zum Tierbestand<br />

Puma<br />

mäßigen Klauenwachstum. Insofern gilt unser besonderer<br />

Dank unserem Tierpfleger Matthias Bartek, dem es erstmals<br />

in der Geschichte <strong>Hellabrunn</strong>s gelungen ist, bei den<br />

Elchen drei Zwillingspaare aufzuziehen.<br />

Wie wohl sich unsere Kleinen Pandas auf ihrer Anlage fühlen,<br />

die aus dem Innen- und Außengehege der alten<br />

Löwenanlage entstanden ist, zeigt die wiederum erfolgreiche<br />

Aufzucht von einem Jungtier. Nach einer Tragzeit<br />

von ca. 450 Tagen brachte unser Netzgiraffenweibchen<br />

„Kabonga“ mit „Jimmy“ ihr 5. Jungtier zur Welt. „Kabonga“<br />

kam 1994 aus dem Duisburger Zoo zu uns, der Vater<br />

„Togo“ wurde 1991 in der WILHELMA/Stuttgart geboren<br />

und kam gleichzeitig zu uns. Durch die enge Vernetzung<br />

der Zoos untereinander im Rahmen des EEP (Europäisches<br />

Erhaltungszuchtprogramm) bleibt der genetische Fluss<br />

bei der Nachzucht der verschiedenen bedrohten Arten<br />

gewährleistet, was zur Erhaltung eines gesunden Tierbestandes<br />

besonders wichtig ist. Bei unseren Flamingos<br />

können wir mit 13 aufgezogenen Küken einen hervorragenden<br />

Zuchterfolg vermelden. In unserer Reptilienabteilung<br />

konnte eine Uracoan-Klapperschlange erfolgreich<br />

aufgezogen werden. Ein besonders erfreulicher<br />

Nachzuchterfolg ist mit dem Schlupf einer Madagassischen<br />

Strahlenschildkröte verbunden, die in ihrer Heimat vom<br />

Aussterben bedroht ist. Strahlenschildkröten sind mit<br />

ihrer so lebendigen Zeichnung beliebte Terrarientiere,<br />

werden aber nur selten nachgezogen.<br />

Tierverluste<br />

Besonders schmerzlich war für uns der Tod des im vorigen<br />

Jahr von den Elternvögeln aufgezogenen Königspinguins,<br />

in dessen Magen ein Fremdkörper gefunden wurde, der zu<br />

einem nachfolgenden Multiorganversagen führte. Bei<br />

einem weiteren, sehr alten Königspinguin, der schon auf<br />

einem Auge erblindet war, kam es nach einem Schnabelgefecht<br />

zur Verletzung des noch gesunden Auges. Wegen<br />

10<br />

der anschließenden Erblindung mussten wir den Vogel<br />

aus tierschützerischen Gründen einschläfern. Wegen Traumata<br />

mussten eine Mhorrgazelle und eine Mesopotamische<br />

Damhirschkuh eingeschläfert werden. Bei unseren<br />

Tauben trat eine virusbedingte Erkrankung auf, die durch<br />

eine zugeflogene Stadttaube übertragen worden war.<br />

Wegen einer chronischen Lahmheit mussten wir einen<br />

Bantengstier und wegen eines Kreuzverschlags (Myoglobinorie)<br />

eine Tarpanstute einschläfern. An einer vermutlich<br />

virusbedingten Herzmuskelentzündung starb unser<br />

Eisbär „Michi“ trotz einer über zwei Wochen dauernden<br />

Intensivtherapie. Zootiere werden heute sehr viel älter<br />

als Tiere in freier Wildbahn, daher treten in Zoos entsprechende<br />

altersbedingte Erkrankungen auf, die therapeutisch<br />

nicht beeinflussbar sind. Aus tierschützerischen<br />

Gründen werden bei uns unheilbar erkrankte Tiere transportfrei,<br />

angstfrei und schmerzlos eingeschläfert. Bei<br />

unseren Mayottemakis musste so ein über 25 Jahre altes<br />

Weibchen ebenso eingeschläfert werden wie unser fast<br />

21 Jahre alter Löwe „Wiggerl“, eine 16 Jahre alte Mesopotamische<br />

Damhirschkuh und eine Mhorrgazelle.<br />

Bei den Nyalas starben drei Weibchen durch Trauma und<br />

sekundäre Kokzidioseinfektionen. Weitere Traumata traten<br />

bei zwei Mhorrgazellen und bei einem Kuduweibchen<br />

nach Ausgrätschen auf der Anlage auf. Bei den Flinkkängurus<br />

und bei den Roten Riesenkängurus gab es zwei<br />

Ausfälle durch Nekrobazillose. Ein junger Ozelot starb<br />

an einer Infektion im Nackenbereich vermutlich vom Herumtragen<br />

durch das Muttertier. Bei unseren Przewalski-<br />

Urwildpferden kam es eventuell infolge einer panischen<br />

Reaktion zu einer Genickfraktur im Stall. Bei unserem<br />

Przewalskihengst „Askold“, den wir vor 2 1/2 Jahren aus<br />

Askania Nova/Ukraine bezogen haben, kam es infolge<br />

von einer Verwicklung des linken Hinterlaufes mit einem<br />

Elektrozaunband zu einer Durchtrennung der Streck-<br />

und Beugesehnen, so dass wir den Hengst nur noch einschläfern<br />

konnten. Erfreulicherweise hat er aber mit<br />

der Nachzucht eines Hengstfohlens für die Weitergabe<br />

seiner Gene gesorgt.<br />

Zwei Weißnackenkranichküken verloren wir leider durch<br />

eine vermutlich von Wildvögeln übertragene Herpesvirusinfektion.<br />

Erfreulicherweise blieben wir von Tierseuchenausbrüchen<br />

verschont und auch die monatelange Stallpflicht,<br />

bedingt durch die drohende Vogelgrippe, führte bei<br />

unseren Vögeln zu keinen Ausfällen. Allerdings setzten<br />

die Roten Sichler die Brutsaison aus, so dass nicht ein einziges<br />

Nest gebaut, geschweige denn ein Ei gelegt wurde.<br />

Tierärztliche Behandlungen<br />

Große Sorge bereiteten uns über mehrere Tage die sich<br />

hinziehende Erkrankung bei der Elefantenkuh „Steffi“ und<br />

dem Elefantenbullen „Gajendra“, deren Erscheinungsbild

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