Geschäftsbericht 2006 - Tierpark Hellabrunn
Geschäftsbericht 2006 - Tierpark Hellabrunn
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Tier-, Natur- und Artenschutz<br />
Im August 2005 wurde auf Initiative des Münchner<br />
<strong>Tierpark</strong> <strong>Hellabrunn</strong> die Arbeitsgemeinschaft Przewalski-<br />
Urwildpferd gegründet, deren Schirmherrschaft<br />
Schirmherrschaft: Oberbürgermeister der Landeshauptstadt<br />
München Christian Ude<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Przewalski-Urwildpferd – in<br />
Folge „AP“ genannt – umfasst eine freie, internationale,<br />
rechtsunverbindliche Gruppe von Haltern und Züchtern<br />
der sog. A-Linie des Przewalski-Urwildpferdes – in Folge<br />
„P“ genannt.<br />
1. Partner:<br />
1 Münchner <strong>Tierpark</strong> <strong>Hellabrunn</strong> (MTH), federführend,<br />
<strong>Tierpark</strong>str. 30, 81543 München<br />
2 Tiergarten Nürnberg, Am Tiergarten 30,<br />
90480 Nürnberg<br />
3 Zoo Cottbus, Kiekebuscher Str. 5,<br />
03042 Cottbus<br />
4 Landschaftspflegeverband Mittelfranken/<br />
Tennenlohe<br />
5 Nationalpark Bayerischer Wald<br />
6 Zoo Almaty/Kasachstan<br />
7 Nationalpark Altyn Emel/Kasachstan<br />
8 Zoo San Diego/USA<br />
9 Zoo Calgary/Kanada<br />
10 Falz-Fein Biosphere Reserve „Askania Nova“<br />
11 Wissenschaftlicher Beirat:<br />
Prof. Klingel, Deutschland<br />
Prof. Groves, Australien<br />
Akademie der Wissenschaften, Almaty/Kasachstan<br />
Wolfgang Frey, Deutschland<br />
2. Richtlinien und Ziel:<br />
Zweck und Ziel der AP ist es, das P in reiner A-Linien-<br />
Zucht zu erhalten, zu vermehren und in ehemaligen<br />
Stammgebieten wieder einzubürgern. Dazu werden<br />
von den genannten Institutionen die P vermehrt,<br />
genetisch koordiniert und ausgetauscht. Die Institutionen<br />
4-6 können dank ihrer großen Freiflächen<br />
die Tiere unter natürlichen Freilandbedingungen halten.<br />
Eine derartige Zwischenphase erleichtert gerade<br />
bei im Zoo geborenen P die schwierige Wiedereinbürgerung<br />
in die freie Wildbahn. Dafür hat die<br />
AP den NP Altyn Emel/Kasachstan für die nächsten<br />
10 Jahre vorgesehen. Die Aufteilung der <strong>Hellabrunn</strong>er<br />
Zuchtherde (Istbestand Juni 06: 15,20) hat<br />
zudem eine prophylaktische Bedeutung, da so das<br />
Risiko seuchenhafter Verluste (vgl. Herpesinfektion<br />
in der Lippizanerzucht in Wien) erheblich verringert<br />
wird.<br />
12<br />
dankenswerterweise am 19.10.05 Herr Oberbürgermeister<br />
Christian Ude übernahm. Die damals aufgestellte Vereinbarung<br />
hat folgenden Wortlaut:<br />
Vereinbarung der Arbeitsgemeinschaft Przewalski-Urwildpferd<br />
3. Kosten:<br />
Die eingestellten Tiere werden von den Haltern auf<br />
deren Kosten tierartgerecht gehalten und versorgt.<br />
Dazu gehört die Haltung, Pflege, Zufütterung im Winter,<br />
tiermedizinische Betreuung, Schutzimpfungen,<br />
Markierung, Führung einer Krankenkartei, Narkoseprotokolle,<br />
Meldungen von Geburten und Abgängen<br />
an den MTH, Erstellung von Sektionsprotokollen und<br />
Abschluss einer Haftpflichtversicherung bei Schäden<br />
gegenüber Dritten.<br />
Für die Transporte innerhalb der BRD gilt generell,<br />
dass der Empfänger die Kosten dafür übernimmt.<br />
Die Kosten für die Wiedereinbürgerung werden anteilig<br />
umgelegt.<br />
Der MTH sammelt alle Daten und teilt sie spätestens<br />
zum Jahresende allen Teilnehmern der AP mit.<br />
4. Einstellungen:<br />
Die Einstellungsbedingungen werden jeweils unter den<br />
Partnern der AP vertraglich für 10 Jahre geregelt.<br />
5. Dauer:<br />
Als Zeitraum für die Vereinbarung werden 10 Jahre<br />
festgelegt, um eine langjährige Funktionsgarantie<br />
dafür zu gewährleisten. Danach ist eine Verlängerung<br />
auf 15 Jahre vorgesehen.<br />
Bei Nichteinhaltung der Richtlinien und im gegenseitigen<br />
Einvernehmen der Vertragspartner können<br />
Verträge und Vereinbarung sofort aufgelöst werden.<br />
6. Sponsoren/Marketing:<br />
Wenn im Rahmen der Verträge u/o der Vereinbarungen<br />
Sponsoren gewonnen werden oder Marketingverträge<br />
abgeschlossen werden sollen, so ist dies vorher mit<br />
dem MTH abzustimmen.<br />
Im Rahmen dieser Arbeitsgemeinschaft fand nun vom<br />
28.– 30.6.<strong>2006</strong> bei uns das II. <strong>Hellabrunn</strong>er Symposium<br />
über das Przewalski-Urwildpferd statt. Alle Teilnehmer<br />
trugen mit Vorträgen (deutsch/russisch) zum Gelingen<br />
dieses Symposiums bei:<br />
Wiebkea Bromisch, Gebietsbetreuerin Naturschutzgebiet<br />
Tennenloher Forst<br />
Hans Kiener, Oberforstrat, Nationalparkverwaltung<br />
Bayerischer Wald<br />
Wolfgang Frey, Germering<br />
Dr. Jens Kämmerling, Direktor Zoo Cottbus