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sortimenterbrief juni 2022

Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Juni 2022.

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unte kochideen für die naturküche<br />

Fritz: Dabei haben wir ein Blütentagebuch<br />

geführt und waren ständig miteinander<br />

in Kontakt, haben uns Bilder<br />

geschickt, wenn wir beispielsweise beim<br />

Spazierengehen mit dem Hund auf neue<br />

Weggeschenke gestoßen sind.<br />

Grünig: Es war eine schöne Zeit des Entdeckens<br />

und Ausprobierens, voller Neugierde<br />

und Freude am Schauen und am<br />

Schmecken. Das spiegelt sich auch im<br />

Buch wider: Im Gegensatz zu anderen<br />

Blütenbüchern ist es viel lustvoller, es regt<br />

alle Sinne an. Man muss die Rezepte auch<br />

nicht unbedingt nachkochen, die vielen<br />

schönen Texte und Bilder laden jeden<br />

und jede zum Genießen und Nachdenken<br />

über die Natur ein. Wir wollten kein<br />

Rezeptbuch im herkömmlichen Sinn realisieren,<br />

sondern ein Zusammenspiel von<br />

Rezepten, Pflanzenbildern in der Natur<br />

und poetischen Pflanzenporträts.<br />

Welche Herausforderungen gab es bei<br />

der Entwicklung der Rezepte mit Zutaten<br />

wie Harz, Haselblüte und Giersch?<br />

Gmür-Stalder: Ich bin mit dem Gebiet<br />

der Naturzutaten schon seit Langem<br />

vertraut, habe mich immer wieder damit<br />

beschäftigt. Grundsätzlich ist es wie<br />

mit allen anderen Produkten: Um ein<br />

Rezept zu kreieren, braucht es Fantasie,<br />

Kreativität, Vorstellungsvermögen und<br />

Erfahrung, damit man weiß, was man<br />

kombinieren kann und welche Zutatenmischung<br />

nicht nur optisch, sondern<br />

auch geschmacklich überzeugt.<br />

Haben Sie durch die Rezepte viele neue<br />

Geschmackswelten erkundet?<br />

Gmür-Stalder: Die Palette der Geschmäcker<br />

in unseren Rezepten ist sehr<br />

reich und interessant: von der Apfelblüte<br />

mit ihrem süßlichen Geschmack und der<br />

besonderen Konsistenz ihrer Blattzellen<br />

bis hin zum Fichtenharz mit seinem<br />

sehr komplexen und intensiven Aroma.<br />

Die Naturzutaten kann man wie einen<br />

Gewürzschrank betrachten, sie bieten<br />

beim Kochen neue Elemente, mit denen<br />

man spielen und experimentieren kann.<br />

Worauf sollte man beim Sammeln der<br />

Zutaten achten?<br />

Fritz: Wichtig ist, in Maßen zu sammeln<br />

und an die anderen zu denken. Wir leben<br />

mit der Natur, wir sollten sie nicht als<br />

eine Art Einkaufszentrum betrachten,<br />

aus dem wir uns alles aneignen können.<br />

Gmür-Stalder: Man sollte zudem nichts<br />

essen, das man nicht kennt. Im Zweifelsfall<br />

sollte man die Pflanze immer lieber<br />

stehen lassen und sie mit den Augen und<br />

nicht mit dem Mund genießen. Auch der<br />

Standort ist beim Sammeln wesentlich,<br />

je unbelasteter, desto besser.<br />

Welche sind Ihre Lieblingsrezepte im<br />

Buch?<br />

Grünig: Einer meiner Favoriten ist das<br />

Sauerampferblüten-Eis, weil es einerseits<br />

stets Kindheitserinnerungen bei<br />

mir weckt. Andererseits ist die Mischung<br />

aus süß, bitter und sauer einfach toll.<br />

Fritz: Für mich ist es das Lamm mit<br />

Bärlauch-Pfeffer. Vor unserer Recherche<br />

wusste ich nicht, dass man die Samen von<br />

Bärlauch essen kann und dass sie einen<br />

so wunderbaren Geschmack entfalten.<br />

Gmür-Stalder: Mein Lieblingsrezept ist<br />

die Magnolien-Torte, nicht nur, weil die<br />

Blüten traumhaft schön sind, sondern<br />

auch wegen ihres zart-feinen, fruchtigen<br />

und blumigen Geschmacks. Die Rottannen-Panna-cotta-Torte<br />

finde ich durch die<br />

Kombination des waldigen Aromas mit<br />

der cremigen Masse ebenfalls großartig.<br />

Fritz: Aufgrund der Fülle haben wir<br />

übrigens nicht alle unsere Rezepte und<br />

Geschmackserlebnisse im Buch untergebracht.<br />

Deshalb arbeiten wir bereits<br />

an einem Nachfolgewerk, das die<br />

Leser:innen im nächsten Jahr erwartet.<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />

Judith Gmür-Stalder, Kathrin Fritz, Maurice K. Grünig<br />

Dahlienchips und Berberitzenreis<br />

Köstliches aus Wiese, Wald und Garten<br />

352 Seiten, Fotos von Maurice K. Grünig, Hardcover,<br />

978-3-03902-161-1, € 41,– | AT Verlag<br />

<strong>sortimenterbrief</strong> 6/22<br />

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