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Technik + Wissenschaft<br />

Ein EJ200-Blisk wird mit Hilfe des Wolframplasma-Lichtbogenschweißens repariert.<br />

Nach der Reparatur weist eine detaillierte Vermessung<br />

nach, dass der Blisk exakt in den Toleranzen<br />

liegt.<br />

Auch die Wärmebehandlung ist ein Prozessschritt<br />

nach der eigentlichen Reparatur.<br />

Atmosphäre, um Oxidationsprozesse zu vermeiden.<br />

„Das reparierte Bauteil zeichnet sich<br />

durch eine hundertprozentige Porenfreiheit<br />

der Schweißnaht aus. Es hat Neuteilqualität“,<br />

betont Armin Eberlein vom Repair<br />

Engineering Militärische Triebwerke. Bevor<br />

die Schweißnaht mit einem adaptiven<br />

Fräsprozess bearbeitet wird, um ein optimales<br />

Profil zu erhalten, erfolgt eine Wärmebehandlung<br />

des reparierten Bereichs. „Mit<br />

Induktionsspulen erzeugen wir ein lokales<br />

Temperaturfeld“, erläutert Lauer. „Dabei<br />

werden thermische Spannungen, die beim<br />

Schweißen entstanden sind, vollständig entfernt.“<br />

Auf den anschließenden Fräsprozess<br />

folgt das Verfestigungsstrahlen. Hierbei wird<br />

ein Druckspannungszustand erreicht, der die<br />

im Flugbetrieb auftretenden Zugspannungen<br />

im Bauteil wieder aufhebt.<br />

Mit Hilfe des <strong>MTU</strong> Plus Laser Powder Cladding werden<br />

abgenutzte Schaufelspitzen wieder repariert.<br />

„Beim militärischen EJ200-Programm haben<br />

wir umfassende Fähigkeiten in den Bliskreparaturen<br />

entwickelt, von denen jetzt auch<br />

unsere zivilen Kunden profitieren“, sagt<br />

Bernd Stimper, Senior Manager Blisk Repair.<br />

„Die anspruchsvollen Blisktechnologien können<br />

wir auf zivile Antriebe übertragen, zum<br />

Beispiel auf die Typen PW300, PW500,<br />

PW6000, GP7000 und GE90.“<br />

Anspruchsvoll ist auch das Hochtemperaturlötverfahren,<br />

das <strong>MTU</strong>-Spezialisten für die<br />

Reparatur des Turbinenzwischengehäuses<br />

(TCF) im A380-Antrieb GP7000 entwickeln.<br />

„Wir haben das Bauteil ausgelegt und kennen<br />

seine Beanspruchung“, sagt Hans Banhirl<br />

vom Repair Engineering GP7000. Die Herausforderung:<br />

Im TCF kommt ein neuer<br />

Werkstoff zum Einsatz, für den es bislang<br />

kein geeignetes Reparaturverfahren gab.<br />

„Reparaturschweißen kam nicht in Frage,<br />

weil sich in der hochwarmfesten Nickelgusslegierung<br />

Risse bilden würden“, erläutert<br />

Karl-Heinz Manier vom Repair Development.<br />

Unter seiner Leitung forschte ein Expertenteam<br />

an einem Lötwerkstoff und einem optimalen<br />

Wärmebehandlungszyklus, der zu<br />

einer hohen Festigkeit führt – mit Erfolg.<br />

Banhirl: „Unser neues Verfahren steht zur<br />

Serieneinführung des GP7000 zur Verfügung.“<br />

„Reparieren statt Ersetzen“ lautet auch die<br />

Devise der <strong>MTU</strong> Maintenance Hannover.<br />

Dort verantwortet Dr. Frank Seidel die<br />

Reparaturentwicklung: „<strong>MTU</strong> Plus Repair heißt<br />

der Markenname für unsere innovativen<br />

Reparaturverfahren, mit denen wir flexibler<br />

auf individuelle Kundenwünsche eingehen<br />

können. <strong>MTU</strong> Plus Repair erfüllt anspruchsvolle<br />

Kriterien wie verbesserte Lebensdauer<br />

Das Balance Stripping-Verfahren wird in der Galvanik<br />

in Hannover durchgeführt.<br />

und Funktion.“ Zu diesen Verfahren gehört<br />

das <strong>MTU</strong> Plus Balance Stripping, ein elektrochemischer<br />

Entschichtungsprozess. Der<br />

Clou: Die Entschichtung erfolgt für jede<br />

Schaufel separat. Der Messroboter der hochwertigen<br />

Maschine, die seit 2006 im Einsatz<br />

ist, vermisst jede Schaufel, um zu ermitteln,<br />

wie dick die Schichten sind und wie lange sie<br />

in den chemischen Bädern behandelt werden<br />

muss. „Es wird nur so viel von den alten<br />

Schichten entfernt, wie erforderlich ist“,<br />

erläutert Seidel. „Das schont die Wandstärke.<br />

Die Schaufeln sind dadurch mehrfach<br />

reparabel und erhalten ein zweites, drittes<br />

oder viertes Leben. Das verschafft unseren<br />

Kunden Kostenvorteile bei höchster Qualität.“<br />

Das gilt auch für das <strong>MTU</strong> Plus Laser Powder<br />

Cladding: Mittels Schweißen werden die<br />

abgenutzten Spitzen von Hochdruckturbinenschaufeln<br />

repariert. Mit einem Laserstrahl<br />

wird Metallpulver, das bei 1.500 Grad<br />

Celsius schmilzt, auf das Bauteil aufgetragen.<br />

Die Schweißwulst wird anschließend<br />

präzise abgeschliffen. Dabei wird eine Qualität<br />

erreicht, die mit manueller Arbeit nicht zu<br />

erzielen wäre. Die selbstentwickelte vollautomatische<br />

Maschine garantiert Prozessstabilität.<br />

Seidel: „Mit lückenlosen Kontrollen, zum<br />

Beispiel mit Röntgen, stellen wir sicher, dass<br />

nur Teile in bester Qualität in das Triebwerk<br />

eingebaut werden.“<br />

Die Reparaturentwicklungsaktivitäten an den<br />

<strong>MTU</strong>-Standorten werden zentral koordiniert,<br />

um Synergien zu nutzen – beispielsweise bei<br />

den Industriegasturbinen LM2500 und<br />

LM6000, die von den Flugtriebwerken CF6-6<br />

und CF6-80C2 abgeleitet sind. Verfahren für<br />

die LM-Serie, die wir bei der <strong>MTU</strong> Mainte-<br />

Mit der fünfachsigen Fräsmaschine – hier in Ludwigsfelde<br />

– erhalten verformte Schaufeln vollautomatisch<br />

ihre alte Kontur wieder zurück.<br />

nance Berlin-Brandenburg entwickeln, können<br />

auch in Hannover bei CF6-Triebwerken<br />

angewendet werden“, sagt Christian Hornig,<br />

Mitarbeiter in der Reparaturentwicklung am<br />

<strong>MTU</strong>-Standort Ludwigsfelde. Eine Stärke des<br />

Standorts ist das vollautomatische adaptive<br />

Rekonturieren von verformten Schaufeln der<br />

LM-Serie. Was früher zeitintensiv manuell geschliffen<br />

werden musste, leistet heute eine<br />

fünfachsige Fräsmaschine mit ausgeklügelter<br />

Software. „Die Herausforderung, die wir<br />

zu meistern hatten, ist die Geometrie-Individualität<br />

der Schaufeln aus dem laufenden<br />

Betrieb – jede ist anders abgenutzt“, führt<br />

Hornig aus. Die Maschine erfasst die Ist-<br />

Kontur und gleicht sie mit der Originalkontur<br />

der Schaufel ab. Aus den Ist- und Solldaten<br />

generiert sie ein vollautomatisches Fräsprogramm.<br />

Hornig: „Die Automatisierung spart<br />

Zeit und Kosten, so dass wir das Reparaturverfahren<br />

günstig anbieten können.“<br />

Um die Instandhaltungskosten pro Flugstunde<br />

für die Kunden weiter zu reduzieren, werden<br />

die Reparaturen kontinuierlich weiterentwickelt<br />

und verbessert. „Ein Schwerpunkt ist<br />

der Ausbau unseres Teilereparaturgeschäfts“,<br />

sagt Kriegl. „Wir wollen überproportional<br />

wachsen und werden verstärkt neue Reparaturen<br />

einführen.“<br />

Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema:<br />

Bernd Kriegl<br />

+49 89 1489-3<strong>31</strong>5<br />

Bilderdownloads zu diesem Artikel unter:<br />

http://www.mtu.de/107Reparatur<br />

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