Download Pdf [2,31 MB] - MTU Aero Engines
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Hightech rund<br />
ums Triebwerk<br />
Patrick Hoeveler<br />
Mit vollem Schub hebt der Airbus A380 von der Piste in Toulouse<br />
ab. In der Ferne blinken schon die Landescheinwerfer des nächsten<br />
Mega-Airbus. Wenig später setzt der Riese auf. Dank der Schubumkehr<br />
kommt er erstaunlich schnell zum Stehen. Testalltag in<br />
Toulouse: Der Airliner und seine Systeme werden auf Herz und<br />
Nieren geprüft. Das gilt auch für die Triebwerksgondeln, die mit dem<br />
Flugzeug und nicht mit dem Antrieb zugelassen werden.<br />
Elektrisch betätigte Schubumkehr, ausgeklügelte<br />
Lärmdämpfer, niedriges Gewicht bei<br />
enormen Ausmaßen: Moderne Triebwerksgondeln<br />
stecken voller Herausforderungen.<br />
Bei den Verkleidungen des GP7200-Antriebs<br />
für den Airbus A380 gehen die Ingenieure<br />
neue Wege. Dabei ist ein enger Dialog zwischen<br />
allen Beteiligten unerlässlich, da die<br />
Gondeln eine hochtechnische Verbindung<br />
zwischen Flugzeug und Triebwerk darstellen.<br />
„Die meisten Leute denken, dass eine Triebwerksgondel<br />
nur eine Röhre um den Antrieb<br />
ist. Aber in Wirklichkeit handelt es sich um<br />
ein ausgeklügeltes System“, erklärt Benoît<br />
Gosset, Leiter der Large Nacelles Division<br />
von Aircelle in Toulouse. Das zur SAFRAN-<br />
Gruppe gehörende Unternehmen produziert<br />
unter anderem die Triebwerksverkleidungen<br />
des Pratt & Whitney-Triebwerks PW6000 für<br />
den Airbus A<strong>31</strong>8 und des Engine Alliance-<br />
Antriebs GP7200 für den A380. Die Hauptherausforderungen<br />
liegen im Gewicht und in<br />
der Akustik: „Die Flugzeughersteller verlangen<br />
Gondeln, die so leicht wie möglich sind<br />
und so wenig Lärm wie möglich zulassen“,<br />
erläutert Gosset. „Das Gewicht ist eine<br />
Frage der Materialien. Ein großer Teil der<br />
Gondel besteht aus Verbundwerkstoffen.<br />
Aber auch Aluminium, Titan und Stahl kommen<br />
zum Einsatz.“ Das ganze System muss<br />
temperaturbeständig sein und Deformationen<br />
aushalten. Eine große Rolle spielt die<br />
<strong>Aero</strong>dynamik, um möglichst wenig Widerstand<br />
zu erzeugen. Eine typische Gondel<br />
besteht aus rund 4.000 Teilen; knapp die<br />
Hälfte davon macht allein die Schubumkehr<br />
aus.<br />
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