Die Kraft des Evangeliums 2/2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wie können wir Kinder zur<br />
Selbstständigkeit motivieren?<br />
Ein Auszug aus dem Buch »Teach Them to Work«,<br />
Reformation Heritage Books<br />
Vor kurzem las unsere Tochter, die verheiratet und Mutter von drei kleinen<br />
Kindern ist, einen Blog über das Muttersein. Eine junge Mutter<br />
fragte: »Soll ich die Spülmaschine ausräumen, während meine Tochter<br />
wach ist? Oder sollte ich nur mit ihr spielen?« Heutzutage herrscht die Meinung<br />
vor, dass die beste Erziehung darin bestehe, mit den Kindern zu spielen – sei<br />
es zum Lernen oder zum Spaß –, und zwar während ihrer gesamten Tageszeit.<br />
Von Kindern zu verlangen, schon in jungen Jahren eine Aufgabe im Haushalt<br />
zu übernehmen, wäre grausam und der Inbegriff von »Kinderarbeit«!<br />
Ich würde dem sofort widersprechen. Arbeiten zu lernen ist gut für Kinder! Es<br />
gibt darin viele Vorteile; aber wir müssen uns davor hüten, unsere Kinder zu<br />
überfordern. Wenn Kinder in die Arbeit der Familie einbezogen werden, dann<br />
werden sie auch in die Aktivitäten der Familie einbezogen. Sie spüren, dass sie<br />
gebraucht und geschätzt werden, was ihnen das Gefühl verleiht, wertvoll und<br />
nützlich zu sein. Außerdem werden durch die Arbeit Fertigkeiten für das Leben<br />
vermittelt. <strong>Die</strong> Kinder lernen dabei Gehorsam und Selbstdisziplin. Kleine<br />
Kinder haben Spaß an der Arbeit. Arbeit ist eine sinnvolle Nutzung der Zeit<br />
und gibt der Familie die Möglichkeit, miteinander Zeit zu verbringen. Es ist<br />
ehrenvoll, zu arbeiten.<br />
SPIELEN IST WERTVOLL<br />
»Das Spiel ist die Arbeit <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>«, sagte Maria Montessori, die Begründerin<br />
einer Erziehungsphilosophie, die in den nach ihr benannten Schulen gelehrt<br />
wird. Auch wenn ich nicht alle ihre Überzeugungen teile, würde ich dieser Aussage<br />
zustimmen. Sie war der Meinung, dass das Spiel die gesunde Entwicklung<br />
der Fein- und Grobmotorik, der Sprache, der Beziehungen, der persönlichen<br />
Wahrnehmung, <strong>des</strong> emotionalen Wohlbefindens, der Kreativität, der Fähigkeit,<br />
Probleme zu lösen, und <strong>des</strong> Lernvermögens <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> fördert.<br />
Spielen ist für Kinder eine Selbstverständlichkeit. Sie lernen spielerisch<br />
etwas über ihre Umwelt und über sich selbst. Im Sandkasten klopft Abigail<br />
Schlamm zu Kuchen, während Jamison mit seinem Bulldozer Straßen um einen<br />
See baut. Später erzählt Zoey ihrer Puppe eine Geschichte. William baut<br />
einen Turm aus Bauklötzen und reißt ihn dann wieder ein. Unsere Kleinen verbringen<br />
den größten Teil ihrer wachen Zeit mit Spielen. Spielen ist wunderbar!<br />
<strong>Die</strong> Bibel spricht in Sacharja 8,5 über spielende Kinder: »Und die Straßen der<br />
Stadt sollen erfüllt werden mit Knaben und Mädchen, die auf ihren Straßen spielen.« In 1.<br />
Korinther 13,11 sagt Paulus, dass er, als er ein Kind war, redete, dachte und urteilte<br />
wie ein Kind; als er aber ein Mann wurde, legte er das Kindliche ab.<br />
voiceofhope.de | 35