Die Kraft des Evangeliums 2/2022
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esteht kein Zweifel daran, dass der vierte Mann<br />
kein anderer war als der Sohn Gottes Selbst.<br />
<strong>Die</strong> Heilige Schrift lehrt ganz eindeutig, dass<br />
der Sohn Gottes schon viele Male auf Erden<br />
in menschlicher Gestalt erschien, bevor Er in<br />
menschlichem Fleisch unter uns wohnte.<br />
Häufig wird Er in diesen Gotteserscheinungen<br />
vor Seiner Menschwerdung als »der Engel<br />
<strong>des</strong> Herrn« (z. B. 2.Mo. 3,2) oder »der Engel« beschrieben<br />
(1.Mose 48,16). Wir sind daher nicht<br />
überrascht, wenn wir hören, dass er in Vers 28 <strong>des</strong><br />
vorliegenden Kapitels als »Sein (Gottes) Engel«<br />
bezeichnet wird (Nebukadnezar bezeichnete Gott<br />
als den »Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos«).<br />
Der Herr Jesus Christus war es, der mit Sadrach,<br />
Mesach und Abednego in den Flammen<br />
umherging! Eine Verheißung, die Israel durch<br />
die Lippen <strong>des</strong> Propheten Jesaja gegeben wurde,<br />
erwies sich als wahr: »Wenn du durchs Wasser gehst,<br />
so will Ich bei dir sein, und wenn durch Ströme, so sollen<br />
sie dich nicht ersäufen. Wenn du durchs Feuer gehst, sollst<br />
du nicht versengt werden, und die Flamme soll dich nicht<br />
verbrennen« (Jes. 43,2).<br />
Wenn die drei einen Kompromiss geschlossen<br />
hätten, so hätten sie nie das Vorrecht gehabt, mit<br />
Christus in den Flammen <strong>des</strong> Feuerofens wandeln<br />
zu dürfen. Ihre Gemeinschaft mit Gott wäre unterbrochen<br />
worden, und sie wären für immer gebunden<br />
gewesen – nicht mit Seilen und Ketten, sondern<br />
mit einem alles durchdringenden Gefühl <strong>des</strong><br />
Versagens, der Enttäuschung und Nutzlosigkeit.<br />
Statt<strong>des</strong>sen hatten sie das Vorrecht, mit der<br />
zweiten Person der Dreieinigkeit, dem Sohn Gottes,<br />
schon 600 Jahre vor Seiner Geburt als Mensch<br />
umherwandeln zu dürfen. Durch ihre Weigerung<br />
zu sündigen hatten sie ein Erlebnis der Gemeinschaft<br />
mit dem Herrn Jesus Christus, das auf den<br />
Seiten <strong>des</strong> Alten Testaments beinahe einmalig ist.<br />
Wer hätte je geglaubt, dass so etwas möglich<br />
wäre?! Wenn sie versucht hätten, ihr Leben zu<br />
retten, dann hätten sie ihr Leben in Wirklichkeit<br />
verloren. Das Leben wäre für sie zu einer Existenz<br />
ohne Bedeutung und ohne Gemeinschaft geworden.<br />
Aber weil sie bereit waren, ihr Leben zu verlieren,<br />
hatten sie es gefunden.<br />
Niemand verliert etwas, wenn er sich zu sündigen<br />
weigert, was auch immer an Gegenteiligem<br />
gesagt werden mag. Sie erfuhren nicht Errettung<br />
vor dem Feuer, sondern Errettung im Feuer – das<br />
ist der Weg Gottes.<br />
Gott gibt Seinen Kindern, die sich weigern,<br />
Kompromisse zu schließen, sehr viele Tröstungen.<br />
Wie viel Eindruck hätten diese drei auf die<br />
Gottlosen gemacht, wenn sie sich wie alle anderen<br />
niedergeworfen hätten? Überhaupt keinen!<br />
Doch nun waren es die Gottlosen, die mit Erstaunen<br />
durch die Öffnung in der Seite <strong>des</strong> Ofens<br />
starrten und sich entsetzten. Sie waren Zeugen<br />
davon, dass diejenigen, die sie als »Abtrünnige«<br />
bezeichneten, nun mit Christus in den Flammen<br />
umherwandelten, und sie sahen, dass sie völlig<br />
unversehrt blieben. Soweit wir wissen, wurde<br />
niemand an jenem Tag bekehrt. Aber sie sollten<br />
einen Eindruck von der Macht Gottes bekommen,<br />
der sie ihr ganzes Leben hindurch nicht loslassen<br />
würde.<br />
Am Ende jenes bedeutsamen Tages drehte sich<br />
das Gespräch nur noch um den Gott Sadrachs,<br />
Mesachs und Abednegos. Das abscheuliche Bild<br />
wurde überhaupt nicht mehr erwähnt! Auf Nebukadnezars<br />
Bitte hin kommen die drei Gläubigen<br />
aus dem Feuer. Ihnen war nicht einmal ein Haar<br />
ihres Hauptes versengt worden! Auch ihre Kleider<br />
waren nicht angebrannt worden, und es war nicht<br />
einmal Brandgeruch an ihnen zu bemerken!<br />
Was für ein Gott! Seine Knechte sind völlig unversehrt!<br />
Was für ein großer Gott! Nebukadnezar<br />
hat sich hier noch nicht bekehrt; aber die Ereignisse<br />
<strong>des</strong> Tages sind zu viel für ihn. Einmal mehr wird<br />
er zu einer offenen Anerkennung Gottes getrieben.<br />
Es gab eine Zeit in unserem Land, als selbst die<br />
Unbekehrten eine gewisse Gotteserkenntnis hatten.<br />
Im Großen und Ganzen waren die Menschen<br />
ohne rettenden Glauben, und doch wurde Gott<br />
überall im Leben <strong>des</strong> Volkes anerkannt. Zehntausende<br />
– selbst unbekehrter Leute – besuchten<br />
regelmäßig die Gottesdienste, sprachen vor den<br />
Mahlzeiten Tischgebete und hielten die Sonntagsruhe<br />
ein. Viele weigerten sich, zu schwören, zu lügen<br />
und sich zu betrinken, und sie widerstanden<br />
denen, die versuchten, das Familienleben zu zerstören,<br />
die mit Geld spielten oder sich an irgendeiner<br />
Form von Unehrlichkeit beteiligten.<br />
<strong>Die</strong>s lag nicht daran, dass sie etwa bekehrt gewesen<br />
wären, sondern ergab sich aus dem starken<br />
Eindruck, den das Bewusstsein von Gott auf ihr<br />
Gewissen hatte. <strong>Die</strong> Sittlichkeit und die Moral un-<br />
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