15.06.2022 Aufrufe

Die Kraft des Evangeliums 2/2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

esteht kein Zweifel daran, dass der vierte Mann<br />

kein anderer war als der Sohn Gottes Selbst.<br />

<strong>Die</strong> Heilige Schrift lehrt ganz eindeutig, dass<br />

der Sohn Gottes schon viele Male auf Erden<br />

in menschlicher Gestalt erschien, bevor Er in<br />

menschlichem Fleisch unter uns wohnte.<br />

Häufig wird Er in diesen Gotteserscheinungen<br />

vor Seiner Menschwerdung als »der Engel<br />

<strong>des</strong> Herrn« (z. B. 2.Mo. 3,2) oder »der Engel« beschrieben<br />

(1.Mose 48,16). Wir sind daher nicht<br />

überrascht, wenn wir hören, dass er in Vers 28 <strong>des</strong><br />

vorliegenden Kapitels als »Sein (Gottes) Engel«<br />

bezeichnet wird (Nebukadnezar bezeichnete Gott<br />

als den »Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos«).<br />

Der Herr Jesus Christus war es, der mit Sadrach,<br />

Mesach und Abednego in den Flammen<br />

umherging! Eine Verheißung, die Israel durch<br />

die Lippen <strong>des</strong> Propheten Jesaja gegeben wurde,<br />

erwies sich als wahr: »Wenn du durchs Wasser gehst,<br />

so will Ich bei dir sein, und wenn durch Ströme, so sollen<br />

sie dich nicht ersäufen. Wenn du durchs Feuer gehst, sollst<br />

du nicht versengt werden, und die Flamme soll dich nicht<br />

verbrennen« (Jes. 43,2).<br />

Wenn die drei einen Kompromiss geschlossen<br />

hätten, so hätten sie nie das Vorrecht gehabt, mit<br />

Christus in den Flammen <strong>des</strong> Feuerofens wandeln<br />

zu dürfen. Ihre Gemeinschaft mit Gott wäre unterbrochen<br />

worden, und sie wären für immer gebunden<br />

gewesen – nicht mit Seilen und Ketten, sondern<br />

mit einem alles durchdringenden Gefühl <strong>des</strong><br />

Versagens, der Enttäuschung und Nutzlosigkeit.<br />

Statt<strong>des</strong>sen hatten sie das Vorrecht, mit der<br />

zweiten Person der Dreieinigkeit, dem Sohn Gottes,<br />

schon 600 Jahre vor Seiner Geburt als Mensch<br />

umherwandeln zu dürfen. Durch ihre Weigerung<br />

zu sündigen hatten sie ein Erlebnis der Gemeinschaft<br />

mit dem Herrn Jesus Christus, das auf den<br />

Seiten <strong>des</strong> Alten Testaments beinahe einmalig ist.<br />

Wer hätte je geglaubt, dass so etwas möglich<br />

wäre?! Wenn sie versucht hätten, ihr Leben zu<br />

retten, dann hätten sie ihr Leben in Wirklichkeit<br />

verloren. Das Leben wäre für sie zu einer Existenz<br />

ohne Bedeutung und ohne Gemeinschaft geworden.<br />

Aber weil sie bereit waren, ihr Leben zu verlieren,<br />

hatten sie es gefunden.<br />

Niemand verliert etwas, wenn er sich zu sündigen<br />

weigert, was auch immer an Gegenteiligem<br />

gesagt werden mag. Sie erfuhren nicht Errettung<br />

vor dem Feuer, sondern Errettung im Feuer – das<br />

ist der Weg Gottes.<br />

Gott gibt Seinen Kindern, die sich weigern,<br />

Kompromisse zu schließen, sehr viele Tröstungen.<br />

Wie viel Eindruck hätten diese drei auf die<br />

Gottlosen gemacht, wenn sie sich wie alle anderen<br />

niedergeworfen hätten? Überhaupt keinen!<br />

Doch nun waren es die Gottlosen, die mit Erstaunen<br />

durch die Öffnung in der Seite <strong>des</strong> Ofens<br />

starrten und sich entsetzten. Sie waren Zeugen<br />

davon, dass diejenigen, die sie als »Abtrünnige«<br />

bezeichneten, nun mit Christus in den Flammen<br />

umherwandelten, und sie sahen, dass sie völlig<br />

unversehrt blieben. Soweit wir wissen, wurde<br />

niemand an jenem Tag bekehrt. Aber sie sollten<br />

einen Eindruck von der Macht Gottes bekommen,<br />

der sie ihr ganzes Leben hindurch nicht loslassen<br />

würde.<br />

Am Ende jenes bedeutsamen Tages drehte sich<br />

das Gespräch nur noch um den Gott Sadrachs,<br />

Mesachs und Abednegos. Das abscheuliche Bild<br />

wurde überhaupt nicht mehr erwähnt! Auf Nebukadnezars<br />

Bitte hin kommen die drei Gläubigen<br />

aus dem Feuer. Ihnen war nicht einmal ein Haar<br />

ihres Hauptes versengt worden! Auch ihre Kleider<br />

waren nicht angebrannt worden, und es war nicht<br />

einmal Brandgeruch an ihnen zu bemerken!<br />

Was für ein Gott! Seine Knechte sind völlig unversehrt!<br />

Was für ein großer Gott! Nebukadnezar<br />

hat sich hier noch nicht bekehrt; aber die Ereignisse<br />

<strong>des</strong> Tages sind zu viel für ihn. Einmal mehr wird<br />

er zu einer offenen Anerkennung Gottes getrieben.<br />

Es gab eine Zeit in unserem Land, als selbst die<br />

Unbekehrten eine gewisse Gotteserkenntnis hatten.<br />

Im Großen und Ganzen waren die Menschen<br />

ohne rettenden Glauben, und doch wurde Gott<br />

überall im Leben <strong>des</strong> Volkes anerkannt. Zehntausende<br />

– selbst unbekehrter Leute – besuchten<br />

regelmäßig die Gottesdienste, sprachen vor den<br />

Mahlzeiten Tischgebete und hielten die Sonntagsruhe<br />

ein. Viele weigerten sich, zu schwören, zu lügen<br />

und sich zu betrinken, und sie widerstanden<br />

denen, die versuchten, das Familienleben zu zerstören,<br />

die mit Geld spielten oder sich an irgendeiner<br />

Form von Unehrlichkeit beteiligten.<br />

<strong>Die</strong>s lag nicht daran, dass sie etwa bekehrt gewesen<br />

wären, sondern ergab sich aus dem starken<br />

Eindruck, den das Bewusstsein von Gott auf ihr<br />

Gewissen hatte. <strong>Die</strong> Sittlichkeit und die Moral un-<br />

6 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 2/<strong>2022</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!