Die Kraft des Evangeliums 2/2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Welche Folgen wird ihre Haltung haben?<br />
<strong>Die</strong> Folge war, dass die drei kompromisslos gläubigen<br />
jungen Männer, Sadrach, Mesach und<br />
Abednego, ins Feuer geworfen wurden. Aber mitten<br />
im Feuer erfahren sie Errettung. Wir müssen<br />
beachten, dass sie die Errettung im Feuer empfingen<br />
und nicht vor dem Feuer.<br />
<strong>Die</strong> Heftigkeit <strong>des</strong> Zornes Nebukadnezars veränderte<br />
sogar seinen Gesichtsausdruck (V. 19)! In<br />
seiner Wut befiehlt er, dass der Feuerofen siebenmal<br />
heißer als gewöhnlich gemacht werden solle.<br />
Wenn diejenigen, die Gott mehr fürchten als<br />
alles andere, den Kompromiss ablehnen, dann<br />
kennt der Zorn der Gottlosen keine Grenzen. <strong>Die</strong>jenigen,<br />
die sagen, dass sie bereit seien, um <strong>des</strong><br />
Herrn willen in den Feuerofen zu gehen, müssen<br />
zu der Erkenntnis gebracht werden, dass jener<br />
Feuerofen um einiges heißer sein könnte, als sie<br />
es sich überhaupt vorstellen können.<br />
Es ist anhand von Vers 20 offensichtlich, dass Nebukadnezar<br />
Widerstand gegen seinen Befehl, die<br />
drei Abtrünnigen hinzurichten, erwartete, weil er<br />
diese Aufgabe in die Hände der stärksten Männer<br />
seiner Armee legte.<br />
In den Versen 21-23 sehen wir, wie sie die drei<br />
jungen Männer, gefesselt und in ihrer Hofkleidung,<br />
an die Öffnung <strong>des</strong> Ofens bringen. Der Ofen<br />
ähnelte einem großen Topf. In Bodennähe befand<br />
sich seitlich eine Tür, durch die er geheizt wurde.<br />
Nach oben war er offen.<br />
Zu dieser Öffnung werden nun Gottes treue<br />
junge Männer gebracht. Der Ofen ist so heiß, dass<br />
Nebukadnezars Helfer, die sie hinaufbringen, von<br />
der starken Hitze getötet werden – aber nicht, bevor<br />
Sadrach, Mesach und Abednego hineingeworfen<br />
wurden.<br />
<strong>Die</strong>jenigen, die das Ganze beobachten, sehen<br />
die jungen Männer durch die Flammen bis an den<br />
Boden <strong>des</strong> Ofens fallen. Sie sind gefesselt und hilflos,<br />
und das Feuer, das bereits diejenigen getötet<br />
hat, die doch draußen blieben, wird nun sicher<br />
auch sie töten. <strong>Die</strong>s bedeutet offensichtlich das<br />
Ende <strong>des</strong> kleinen Überrestes <strong>des</strong> Volkes Gottes.<br />
Aber das ist eben nur eine Vermutung! Das wahre<br />
Volk Gottes wird nie ein Ende finden! <strong>Die</strong> Welt<br />
wird niemals erleben, dass der treue Überrest vom<br />
Erdboden verschwindet. Ihre Zahl mag klein sein,<br />
doch sie werden nie zu existieren aufhören. Niemals!<br />
Bis Jesus wiederkommt, wird Er die Seinen<br />
immer schützen und bewahren. Das ist ein Trost<br />
für alle wahren Christen.<br />
Ich las von der Situation in Albanien vor 1990.<br />
Man konnte dort keine sichtbaren Zeichen der<br />
Gemeinde Jesu mehr finden. Und noch weniger<br />
gab es sichtbare Anzeichen dafür, dass die Christen<br />
einen Einfluss auf die albanische Nation ausgeübt<br />
hätten. Kein Buch in irgendeiner Bibliothek<br />
enthielt den Namen Gottes, außer zu dem Zweck,<br />
Seinen Namen zu missbrauchen. Es gab auf keinem<br />
Friedhof auch nur ein einziges Kreuz. Und<br />
doch gab es in diesem Land immer noch viele echte<br />
Gläubige, die Christus von ganzem Herzen liebten<br />
und bereit waren, für Ihn zu leiden. <strong>Die</strong> systematischen<br />
»Säuberungsaktionen« hatten mit<br />
ihrem Versuch, die Gläubigen auszurotten, keinen<br />
Erfolg gehabt. Man kann den Überrest Gottes niemals<br />
loswerden.<br />
Nebukadnezar und seine <strong>Die</strong>ner hatten sicher<br />
erwartet, ein kurzes Aufschreien zu hören und<br />
die drei Leichname in den Flammen verbrennen<br />
zu sehen. Das wäre, so dachten sie, das Ende der<br />
Angelegenheit gewesen. Es würden keine Abtrünnigen<br />
übrigbleiben. Jeder lebende Mensch in Babylon<br />
würde dann bereit sein, vor Nebukadnezars<br />
Bild niederzufallen.<br />
Aber Nebukadnezar sah – wie alle bösen Menschen,<br />
die sich gegen das wahre Volk Gottes verschworen<br />
haben – nicht das, was er sehen wollte.<br />
Statt<strong>des</strong>sen sah er etwas, was ihn veranlasste, von<br />
seinem Sitz aufzuspringen und dies mit seinen<br />
Staatsmännern zu überprüfen!<br />
»Haben wir nicht drei Männer gebunden in das<br />
Feuer werfen lassen?«<br />
»Ja, drei«, lautet die Antwort.<br />
»In welchem Zustand?«, fragt der König.<br />
»Gefesselt.«<br />
»Wie kommt es dann, dass ich jetzt vier Männer<br />
in den Flammen frei umhergehen sehe – ohne<br />
Anzeichen von Fesseln? Und wie kommt es, dass<br />
der Vierte ein übernatürliches Aussehen hat?«,<br />
fragt der König weiter.<br />
Natürlich beschrieb Nebukadnezar die vierte<br />
Person im Feuer mit den Begriffen, die er aus seinem<br />
eigenen religiösen System kannte. Er nannte<br />
ihn einen »Sohn der Götter«. Ebenso eindeutig<br />
voiceofhope.de | 5