MARY BEEKE Lehre sie ZU ARBEITEN 34 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 2/<strong>2022</strong>
Wie können wir Kinder zur Selbstständigkeit motivieren? Ein Auszug aus dem Buch »Teach Them to Work«, Reformation Heritage Books Vor kurzem las unsere Tochter, die verheiratet und Mutter von drei kleinen Kindern ist, einen Blog über das Muttersein. Eine junge Mutter fragte: »Soll ich die Spülmaschine ausräumen, während meine Tochter wach ist? Oder sollte ich nur mit ihr spielen?« Heutzutage herrscht die Meinung vor, dass die beste Erziehung darin bestehe, mit den Kindern zu spielen – sei es zum Lernen oder zum Spaß –, und zwar während ihrer gesamten Tageszeit. Von Kindern zu verlangen, schon in jungen Jahren eine Aufgabe im Haushalt zu übernehmen, wäre grausam und der Inbegriff von »Kinderarbeit«! Ich würde dem sofort widersprechen. Arbeiten zu lernen ist gut für Kinder! Es gibt darin viele Vorteile; aber wir müssen uns davor hüten, unsere Kinder zu überfordern. Wenn Kinder in die Arbeit der Familie einbezogen werden, dann werden sie auch in die Aktivitäten der Familie einbezogen. Sie spüren, dass sie gebraucht und geschätzt werden, was ihnen das Gefühl verleiht, wertvoll und nützlich zu sein. Außerdem werden durch die Arbeit Fertigkeiten für das Leben vermittelt. <strong>Die</strong> Kinder lernen dabei Gehorsam und Selbstdisziplin. Kleine Kinder haben Spaß an der Arbeit. Arbeit ist eine sinnvolle Nutzung der Zeit und gibt der Familie die Möglichkeit, miteinander Zeit zu verbringen. Es ist ehrenvoll, zu arbeiten. SPIELEN IST WERTVOLL »Das Spiel ist die Arbeit <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>«, sagte Maria Montessori, die Begründerin einer Erziehungsphilosophie, die in den nach ihr benannten Schulen gelehrt wird. Auch wenn ich nicht alle ihre Überzeugungen teile, würde ich dieser Aussage zustimmen. Sie war der Meinung, dass das Spiel die gesunde Entwicklung der Fein- und Grobmotorik, der Sprache, der Beziehungen, der persönlichen Wahrnehmung, <strong>des</strong> emotionalen Wohlbefindens, der Kreativität, der Fähigkeit, Probleme zu lösen, und <strong>des</strong> Lernvermögens <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> fördert. Spielen ist für Kinder eine Selbstverständlichkeit. Sie lernen spielerisch etwas über ihre Umwelt und über sich selbst. Im Sandkasten klopft Abigail Schlamm zu Kuchen, während Jamison mit seinem Bulldozer Straßen um einen See baut. Später erzählt Zoey ihrer Puppe eine Geschichte. William baut einen Turm aus Bauklötzen und reißt ihn dann wieder ein. Unsere Kleinen verbringen den größten Teil ihrer wachen Zeit mit Spielen. Spielen ist wunderbar! <strong>Die</strong> Bibel spricht in Sacharja 8,5 über spielende Kinder: »Und die Straßen der Stadt sollen erfüllt werden mit Knaben und Mädchen, die auf ihren Straßen spielen.« In 1. Korinther 13,11 sagt Paulus, dass er, als er ein Kind war, redete, dachte und urteilte wie ein Kind; als er aber ein Mann wurde, legte er das Kindliche ab. voiceofhope.de | 35