Die Kraft des Evangeliums 2/2022
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DER ÜBERGANG ZUM ARBEITEN<br />
Wir sind uns alle darin einig, dass Kinder spielen<br />
sollen. Wir alle sind uns einig, dass Erwachsene<br />
arbeiten sollen. Wie kommen wir also von dem einen<br />
zum andern? Es ist ein Prozess. In den ersten<br />
Jahren ihres Heranwachsens sind Kinder hauptsächlich<br />
am Spielen. Im Laufe der Jahre nimmt<br />
das Spielen ab und das Arbeiten zu, bis wir im Erwachsenenalter<br />
den größten Teil unserer Zeit mit<br />
Arbeiten verbringen. Wie finden wir die richtige<br />
Balance? Was ist für je<strong>des</strong> Alter angemessen? Wir<br />
sollten mehrere Faktoren berücksichtigen.<br />
Erstens erfolgt das Lernen schrittweise und allmählich.<br />
Das Arbeiten wird mit der Zeit und durch<br />
viel Übung erlernt. Wenn wir als Eltern alle Aufgaben<br />
im Haushalt selbst übernehmen und von unseren<br />
Kindern nichts verlangen, und wenn sie nur<br />
in der Schule mitarbeiten, wird das zu zwei Ergebnissen<br />
führen: Wenn sie mit sechzehn, achtzehn<br />
oder zweiundzwanzig Jahren in die Arbeitswelt<br />
eintreten, werden ihnen viele grundlegende Fähigkeiten<br />
fehlen, wie zum Beispiel das Aufräumen<br />
ihrer eigenen Unordnung, das Zubereiten von Essen<br />
und das Reparieren von Dingen. Außerdem<br />
werden sie von anderen erwarten, dass sie diese<br />
ihnen lästigen Aufgaben für sie erledigen. Wenn<br />
sie heiraten, werden sie einen Schock erleiden –<br />
oder ihr Ehepartner! Sie werden nicht in der Lage<br />
sein, einen Haushalt zu führen oder zu verwalten.<br />
Im Gegenteil, in den Sprüchen Salomos heißt<br />
es: »Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll, so<br />
wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird!« (Spr. 22,6).<br />
Ein altes Sprichwort lautet: »Gib mir ein Kind für<br />
die ersten sieben Jahre, und ich gebe dir den Mann<br />
zurück.« Der wichtigste Lernprozess findet in diesen<br />
frühen Jahren statt. Grundlegende Fähigkeiten<br />
wie Kommunikation und Interaktion mit anderen,<br />
persönliche Hygiene, Umgangsformen und grundlegende<br />
physikalische Kenntnisse über das Zusammenspiel<br />
der Dinge werden da erlernt.<br />
Wenn ihr Leben hauptsächlich aus Spielen<br />
und nur wenig Arbeit besteht, werden die Kinder<br />
frustriert sein, wenn die Zeit kommt, wo sie »reale<br />
Arbeit« zu verrichten haben, wie zum Beispiel<br />
die Wäsche zu waschen, zu bügeln oder die Garage<br />
aufzuräumen. Es ist viel besser, wenn die Arbeit<br />
ein Teil ihrer frühesten Erinnerungen ist, so dass<br />
es in ihren Köpfen verankert wird, dass das Arbeiten<br />
ein Teil <strong>des</strong> Lebens ist.<br />
Kinder in einem Landwirtschaftsbetrieb sind<br />
der Beweis dafür, dass Arbeit gut für sie ist. Sie<br />
lernen, wie man sich um Tiere kümmert, Lebensmittel<br />
anbaut und erntet, Geräte repariert und<br />
die eigenen Erzeugnisse verkauft oder einkauft.<br />
Darüber hinaus erlernen sie Ausdauer, Fleiß,<br />
Konzentration und das Arbeiten auf ein Ziel zu.<br />
<strong>Die</strong>se Gewohnheiten sind genauso wichtig wie<br />
die spezifischen Fähigkeiten selbst, da sie in jeder<br />
Situation angewendet werden können. Wenn ein<br />
Kind an der Seite seines Vaters lernt, Probleme zu<br />
lösen, während es einen Rasenmäher repariert,<br />
kann es diese Eigenschaft als Erwachsener auf<br />
seinen Job als Ingenieur anwenden.<br />
Wir können nicht alle Landwirte sein, aber<br />
wenn deine Kinder die Möglichkeit haben, an einem<br />
Wochenende oder im Sommer auf einem<br />
Bauernhof zu arbeiten, dann sollten sie es tun. Es<br />
wird ihnen gut tun. Sprüche 10,5 beschreibt den<br />
Jungen aus der Landwirtschaft; aber dieser Vers<br />
kann auf je<strong>des</strong> Kind angewendet werden: »Wer<br />
im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn, wer aber in der<br />
Ernte schläft, ist ein Sohn, der Schande macht.«<br />
Freunde von uns haben ein Blumengeschäft. Sie<br />
begannen damit vor Jahren in ihrer Garage, und<br />
sie haben immer hart und lange gearbeitet. Ihre<br />
größte Herausforderung besteht heute darin, zuverlässige<br />
Mitarbeiter zu finden, die stets ehrliche<br />
und aufrichtige Arbeit leisten und nicht versuchen,<br />
sich vor der Arbeit zu drücken, und die sich nicht<br />
über die Löhne und Sozialleistungen beschweren.<br />
Wir sollten uns der Herausforderung stellen, unsere Kinder<br />
dahingehend zu erziehen, dass sie eines Tages gute Arbeitnehmer sind,<br />
und vor allem, dass sie einen gottesfürchtigen und rechtschaffenen<br />
Lebenswandel führen. Um das zu erreichen, müssen wir jetzt<br />
damit beginnen. Lassen wir uns auf dieses Abenteuer ein!<br />
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