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Die Kraft des Evangeliums 2/2022

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seres Lan<strong>des</strong> war eng mit ihrem Gespür von der<br />

Existenz Gottes verknüpft.<br />

Mittlerweise ist unser Volk weit von jener Position<br />

entfernt und bewegt sich derzeit tatsächlich<br />

immer weiter davon weg. Der Abfall vom Glauben<br />

begann, als die Gemeinden und Christen allgemein<br />

anfingen, Kompromisse zu schließen. Je<br />

mehr sie versuchten, modern zu sein und »mit der<br />

Zeit zu gehen«, <strong>des</strong>to weniger Einfluss für Gott ist<br />

auf die Gesellschaft ausgeübt worden.<br />

Als die Gemeinden begannen, ihre Botschaft zu<br />

verwässern, so dass sie nichts mehr predigten, was<br />

in irgendeiner Form Anstoß erregen könnte, und<br />

statt<strong>des</strong>sen »besucherfreundliche« Gottesdienste<br />

gestalteten, war der Augenblick gekommen, in<br />

dem sie ihre <strong>Kraft</strong> verloren. Sie haben ihre <strong>Kraft</strong><br />

nicht in erster Linie <strong>des</strong>halb verloren, weil sie keinen<br />

Anstoß erregen wollten, sondern weil sie von<br />

der Wahrheit <strong>des</strong> rettenden <strong>Evangeliums</strong> abgewichen<br />

sind. Im Zentrum <strong>des</strong> Gottesdienstes steht<br />

nicht mehr eine Predigt, in der das Wort Gottes<br />

ausgelegt und an die Herzen angewandt wird. Es<br />

sind eher Mini-Predigten für Mini-Christen, und<br />

es gibt viel Unterhaltungsprogramm mit Musik.<br />

Nur dann, wenn das wahre Volk Gottes »Nein!«<br />

zu dem sagt, was Gott missfällt – wie unangenehm<br />

dies für andere auch sein mag –, kann es einen<br />

mächtigen Eindruck für Gott auf unsere gottlose<br />

Gesellschaft hinterlassen.<br />

Schauen wir uns an, zu welcher Erkenntnis Nebukadnezar<br />

gebracht wurde. Von Vers 28 an sehen<br />

wir, dass er anerkannte, wer Gott ist. Er kam<br />

zur Erkenntnis, dass Gott Knechte hat, dass Gott<br />

Seinen Engel gesandt hatte, dass Gott mächtiger<br />

ist als er selbst, obgleich er der mächtigste Mann<br />

in der Welt war, und dass Gott größer ist als jeder<br />

andere Gott und es verdient, angebetet zu werden.<br />

Noch hatte er nicht erkannt, dass Gott der alleinige<br />

Gott ist. Er kam auch noch nicht zum Glauben<br />

an Christus. Doch gewisse Wahrheiten wurden<br />

dem Herzen dieses Mannes eingebrannt.<br />

Seine Reaktion war der Erlass <strong>des</strong> Befehls, von<br />

dem wir in Vers 29 lesen. Wir können keineswegs<br />

gutheißen, was er hier befahl.<br />

Doch wir müssen bedenken, dass er immer<br />

noch ein unbekehrter Mann war, und es war in allen<br />

Jahrhunderten für solche Männer typisch, zu<br />

versuchen, andere durch die Gewalt <strong>des</strong> Schwertes<br />

für irgendeine Glaubensform zu gewinnen.<br />

<strong>Die</strong> Menschen kommen auf diese Weise nicht<br />

zum lebendigen Glauben, aber nur Männer und<br />

Frauen <strong>des</strong> Glaubens selbst haben das geistliche<br />

Unterscheidungsvermögen, um das zu erkennen<br />

– Nebukadnezar war noch nicht so weit.<br />

So geschah es, dass er befahl, dass jeder, der<br />

Schlechtes über den Gott Sadrachs, Mesachs und<br />

Abednegos reden würde, »in Stücke zerhauen und<br />

sein Haus zu einem Misthaufen gemacht werden soll«<br />

(V. 29). Von seinem Befehl distanzieren wir uns<br />

ausdrücklich. Aber wir nehmen die Tatsache zur<br />

Kenntnis, dass die Ereignisse einen gewaltigen<br />

Eindruck auf ihn gemacht hatten. <strong>Die</strong> Gottesfürchtigen<br />

waren durch Gottes gnädige Macht bewahrt<br />

worden, und das Zeugnis für Gott wurde in<br />

jenem heidnischen Weltreich fortgesetzt.<br />

Ob das wahre Zeugnis für Gott in dieser Welt Bestand<br />

hat oder nicht, hängt von einem einzigen<br />

Wort ab. <strong>Die</strong> ganze <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> wahren Volkes Gottes,<br />

die es braucht, um den Menschen um sie herum<br />

ein effektives Zeugnis sein zu können, kann<br />

durch ein einziges Wort zunichte gemacht werden.<br />

Das Wort, das alles zunichte macht, lautet »Ja«.<br />

Wenn die Gottlosen zur Sünde verleiten und die<br />

Kinder Gottes, die ein Licht und Zeugnis in dieser<br />

Welt sein sollen, darin einwilligen, dann werden<br />

sie schnell so wie jeder andere auch. Auf diese<br />

Weise verlieren sie all ihre <strong>Kraft</strong>, Gutes zu tun<br />

oder die Wahrheit zu erhalten.<br />

Wenn jedoch Versuchungen zur Sünde mit einem<br />

standhaften »Nein!« beantwortet werden,<br />

dann ist die Lage völlig anders. Zunächst einmal<br />

ist der »Feuerofen« gewiss. <strong>Die</strong> Gläubigen müssen<br />

sich entweder außerhalb <strong>des</strong> Feuerofens auf der<br />

Seite Nebukadnezars befinden oder in dem Feuerofen<br />

bei Christus. Es gibt keinen Mittelweg. Doch<br />

der Platz der beispiellosen Hitze ist auch der Platz<br />

der beispiellosen Gemeinschaft mit dem Herrn.<br />

<strong>Die</strong>jenigen, die dort wandeln, genießen auch die<br />

Gewissheit, dass sie am Gewissen der Unbekehrten<br />

ergreifende Spuren für Gott hinterlassen.<br />

<strong>Die</strong> Menschen können keinen »Feuerofen« erfinden,<br />

der das Volk Gottes zerstören könnte. Wenn<br />

sie meinen, solche Feueröfen hergestellt zu haben,<br />

erweisen sich diese tatsächlich gerade als das<br />

Mittel, das Gott gebraucht, um Seinen Überrest<br />

aus allen Völkern zu bewahren und Seine Wahrheit<br />

in der Welt aufrecht zu erhalten.<br />

voiceofhope.de | 7

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