Die Kraft des Evangeliums 2/2022
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steht im Widerspruch zu allen Vorstellungen, die<br />
sich auf eine Rechtfertigung durch eigene Werke<br />
oder die Werke anderer Personen stützen. Christus<br />
allein ist es, der rettet und uns zu Teilhabern<br />
<strong>des</strong> Heils macht. So haben wir einen Herrn und einen<br />
Glauben.<br />
5. Eine Taufe<br />
Wir kommen zur nächsten Aussage: eine Taufe.<br />
Auch hier müssen wir sehr sorgfältig vorgehen.<br />
Ich erinnere mich dabei an den Kommentar eines<br />
christlichen Wochenblattes, worin der Schreiber<br />
leichthin erklärte: »Natürlich bedeutet das die<br />
Wassertaufe durch Untertauchen.« Doch der Zusammenhang<br />
<strong>des</strong> Textes erlaubt es nicht, hier lediglich<br />
einen Hinweis auf die Art und Weise der<br />
Taufe herauszulesen.<br />
Wie wir sehen, wird hier die Taufe in Verbindung<br />
gebracht mit dem Ausdruck »ein Herr«. Was<br />
bedeutet das? Es ist der eine Herr, an den wir glauben,<br />
und um Seinetwillen sind wir durch den Glauben<br />
gerettet. Doch wir sind nicht nur gerettet, wir<br />
sind auch ein Leib mit Ihm. Und eben das will Paulus<br />
sagen. Er hat von dem einen Leib gesprochen,<br />
und in Vers 15 heißt es, dass Christus das Haupt<br />
<strong>des</strong> Leibes ist. Darum muss sich die Bezeichnung<br />
»eine Taufe« auf unsere geistliche Taufe in Christus<br />
hinein beziehen. Es geht nicht nur um eine<br />
Taufe in Seinem Namen, denn das würde unsere<br />
Aufmerksamkeit wieder auf das äußerliche Taufgeschehen<br />
lenken. Nein, hier steht die geheimnisvolle<br />
Vereinigung mit Ihm im Vordergrund, die<br />
durch den Taufakt dargestellt wird. Mit anderen<br />
Worten wird das Gleiche zum Ausdruck gebracht,<br />
was der Apostel in 1. Korinther 12,13 sagt. Hier wie<br />
dort spricht er von dem einen Leib: »Denn wir sind<br />
ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden,<br />
ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie,<br />
und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.«<br />
<strong>Die</strong> Einheit, die es zu bewahren gilt, betrifft<br />
die Einheit <strong>des</strong> einen Leibes. Der Glaube ist das<br />
Instrument, das uns zu Christus hinführt. Doch<br />
darüber hinaus sind wir Teil Seines Leibes, sind<br />
in Ihn hineingetauft, sind in Christus. Den gleichen<br />
Gedanken drückt Paulus aus, wenn er sagt,<br />
dass uns alle Segnungen zuteilwerden, weil wir<br />
mit Christus vereinigt sind: lebendig gemacht mit<br />
Ihm, auferweckt mit Ihm, mit Ihm sitzend in der<br />
Himmelswelt. Nichts anderes lesen wir in Römer<br />
6: »Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus<br />
Jesus hinein getauft sind, in Seinen Tod getauft sind? Wir<br />
sind also mit Ihm begraben worden durch die Taufe in den<br />
Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit <strong>des</strong><br />
Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir<br />
in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit Ihm<br />
einsgemacht und Ihm gleich geworden sind in Seinem Tod,<br />
so werden wir Ihm auch in der Auferstehung gleich sein«<br />
(Röm. 6,3-5). Das ist die große und erhabene Lehre<br />
von der Vereinigung der Gläubigen mit dem Herrn<br />
Jesus Christus. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.<br />
6. Ein Gott und Vater aller<br />
<strong>Die</strong> wichtige und wunderbare Aussage betrifft den<br />
Vater: »ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle<br />
und in euch allen.« Das ist der Schluss und zugleich<br />
auch der Höhepunkt <strong>des</strong> Erlösungswerkes. Mit<br />
dem Herrn Jesus Christus haben wir noch nicht<br />
das Letzte erreicht. Er, der Sohn Gottes, kam und<br />
starb, wie Petrus uns erinnert, »damit Er uns zu Gott<br />
führte« (1.Pt. 3,18). Erst hier sind wir an der Quelle<br />
aller Einheit angelangt – bei Gott, dem alleinigen<br />
Gott, der die große Errettung geplant und Seinen<br />
Sohn gesandt hat. Wir sind Sein Volk. Wir alle gehen<br />
gemeinsam zu Ihm und beten Ihn an als unseren<br />
Vater. »Das ist aber das ewige Leben«, sagt unser<br />
Herr, »dass sie Dich, den allein wahren Gott, und den<br />
Du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen« (Joh. 17,3).<br />
<strong>Die</strong> Erkenntnis Gottes, sie ist das höchste Ziel, der<br />
edelste Besitz. Es gibt nur einen Gott, und wir dürfen<br />
Ihn als unseren Vater erkennen.<br />
Das ist das Fundament unserer Einheit. Wir<br />
sind Kinder <strong>des</strong> gleichen Vaters. Wir wissen, Er<br />
hat ein wunderbares Erbe für uns bereitet. Und<br />
wir sind zu der Einheit derer gelangt, die Miterben<br />
Christi sind, die auf die letzte Vollendung<br />
warten, auf ihren Eintritt in die Gegenwart Gottes.<br />
»Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie<br />
werden Gott schauen!« (Mt. 5,8). Er ist »über allen und<br />
durch alle und in euch allen«. Auf diese ausführliche<br />
Weise erklärt der Apostel das Wesen der Einheit.<br />
Und er betont, dass nur da Einheit möglich ist, wo<br />
wir Ihm in Bezug auf diese Wahrheiten zustimmen<br />
und an ihnen teilhaben. Das ist die Grundlage<br />
und das Wesen der christlichen Einheit. Und<br />
getrennt von diesen göttlichen Wahrheiten darf<br />
sie niemals gesehen und verstanden werden.<br />
Ein Auszug aus dem Buch »Einig in Wahrheit«, 3L-Verlag.<br />
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