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Die Kraft des Evangeliums 2/2022

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4. IN BEDRÄNGNISSEN<br />

GOTT NICHT ANKLAGEN<br />

»Damit Du recht behältst, wenn Du re<strong>des</strong>t, und rein dastehst,<br />

wenn Du richtest« (Ps. 51,6). Wenn Gott Sein<br />

Volk richtet, dann weist Er sie zurecht oder züchtigt<br />

sie: »Denn wenn wir uns selbst richteten, würden<br />

wir nicht gerichtet werden; wenn wir aber gerichtet werden,<br />

so werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht<br />

samt der Welt verurteilt werden« (1.Kor. 11,31-32).<br />

Davids großes Anliegen – als er unter der bedrängenden<br />

Hand Gottes war – bestand darin,<br />

den Herrn von aller Ungerechtigkeit freizusprechen.<br />

»Ach, Herr!«, gestand er, »es gibt nicht das<br />

geringste Anzeichen, nicht den geringsten Makel,<br />

Fleck, Fehler oder irgendein Ersinnen von Ungerechtigkeit<br />

in allen Bedrängnissen, die Du über<br />

mich gebracht hast. Ich schäme mich und besiegle<br />

es, dass der Herr gerecht ist. Und darin, was der<br />

Herr mir zumisst, liegt keine Ungerechtigkeit, keine<br />

Grausamkeit, noch irgendein Missgeschick.«<br />

Genauso bestätigt der Psalmist <strong>des</strong> 119. Psalms<br />

in Vers 75 und 137 auf liebliche und bereitwillige<br />

Art die Gerechtigkeit Gottes inmitten der scharfen<br />

und heftigen Bedrängnisse, die Gott ihm widerfahren<br />

lässt. »HERR, ich weiß, dass Deine Bestimmungen<br />

gerecht sind, und dass Du mich in Treue gedemütigt<br />

hast ... Gerecht bist Du, o HERR, und Deine Bestimmungen<br />

sind richtig!« Gottes Bestimmungen sind immer<br />

richtig; Er züchtigt niemals, außer in Seiner<br />

Treue. Sein Wille ist das Gesetz der Gerechtigkeit;<br />

<strong>des</strong>halb wagt eine begnadete Seele nicht zu nörgeln<br />

oder Seine Handlungsweise zu hinterfragen.<br />

<strong>Die</strong> bedrängte Seele weiß, dass ein gerechter Gott<br />

nichts anderes wirken kann außer dem, was der<br />

Gerechtigkeit entspricht. Sie weiß, dass Gott nicht<br />

von jemandem beherrscht werden kann; daher<br />

steckt der bedrängte Mensch Seinen Mund in den<br />

Staub (Kla. 3,29) und schweigt still vor Gott. Wer<br />

getraut sich, Ihn zu fragen: »Warum tust Du dies?«<br />

(2.Sam. 16,10)?<br />

Wenn in der Türkei früher Straftäter auf grausame<br />

Weise ausgepeitscht wurden, dann waren sie verpflichtet,<br />

jenen Richter aufzusuchen, der den Befehl<br />

dazu gegeben hatte; sie mussten ihm die Hand<br />

küssen und ihm danken, ebenso jenen Beamten<br />

bezahlen, der sie ausgepeitscht hatte – dadurch<br />

stellten sie klar, dass der Richter und der Beamte<br />

frei von Ungerechtigkeit seien. Schweigend die<br />

Rute zu küssen und jene Hand, die mit dieser Rute<br />

schlägt, ist die erhabenste Art klarzustellen, dass<br />

der Herr frei von aller Ungerechtigkeit ist.<br />

<strong>Die</strong> babylonische Gefangenschaft war die<br />

schmerzlichste, die schwerste Bedrängnis, die<br />

Gott jemals über ein Volk unter dem Himmel verhängt<br />

hatte. <strong>Die</strong>s wird in 1. Samuel 12 und in Daniel<br />

9,12 usw. bezeugt. Und doch wird unter diesen<br />

schmerzlichen Bedrängnissen die Weisheit gerechtfertigt<br />

von ihren Kindern (Mt. 11,19). »Du bist<br />

gerecht in allem, was über uns gekommen ist; denn Du<br />

hast Treue bewiesen; wir aber sind gottlos gewesen« (Neh.<br />

9,33). »Der HERR ist gerecht; denn ich bin widerspenstig<br />

gewesen gegen Sein Reden« (Kla. 1,18).<br />

Eine heilige Stille erstrahlt nirgends heller als<br />

dort, wo man Gott auf demütige Weise freispricht<br />

und entlastet, wohingegen ein verderbtes Herz<br />

dazu angetan ist, Gott in Zeiten der Bedrängnis<br />

anzuklagen. Gott kann, weil Er gut ist, nichts geben<br />

noch etwas tun, was nicht gut ist. »Was andere<br />

häufig tun, ist für Gott unmöglich«, schreibt<br />

Luther zu Psalm 120.<br />

Entnommen aus dem Buch:<br />

ALS CHRIST IN BEDRÄNGNIS STILLHALTEN<br />

Unter dem Eindruck seiner eigenen Erfahrung inmitten von Prüfungen und Bedrängnissen<br />

verfasste Thomas Brooks dieses Buch 1659 als Ermutigung und Ermahnung für<br />

andere. Er setzt Bedrängnisse, Versuchungen, Prüfungen und menschliche Schwächen<br />

ins Verhältnis zu Schrifterkenntnis, indem er ermahnt zu glauben und zur demütigen<br />

Annahme der Situation. Denn die disziplinierende Hand Gottes soll den Kindern Gottes<br />

zum Gewinn werden; das Ziel ist, Ihn als unseren Vater zu erkennen.<br />

voiceofhope.de | 33<br />

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