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Verbandszeug 01/2022

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Sommer im Herzen – Die Wohlfühlausgabe 13

Was uns guttut und was mir

die Pfadfinderschaft bedeutet

Es war einmal ein junger Bursche, er war 12 Jahre alt, hieß

Ludwig Tovar und lebte in Beckum. In seiner freien Zeit spielte

er mit seinen Nachbarsjungen auf dem Bolzplatz an der Realschule

in der Nähe Fußball . Die Mitspieler waren meist aus seiner

Schulklasse in der Antonius-Grundschule, einige Ältere waren

auch dabei und führten die Mannschaften an .

Einer der älteren Nachbarsjungen erzählte so beiläufig,

dass er Pfadfinder sei und immer im Raum unter

der Liebfrauenkirche mit gleichaltrigen Jungen eine

tolle Gruppenstunde veranstaltet würde. Er hätte dort

schon gelernt, wie man einen Knoten bindet, Hölzer

ganz ohne Nägel miteinander verbindet oder sich mit

geheimen Morsezeichen verständigen könnte. Das mache

viel Spaß und in einem kleinen Buch würden alle

diese Dinge aufgeschrieben und festgehalten, und wer

alle Proben bestanden hat, werde in die Sippe aufgenommen

und gehöre dann zur großen Gemeinschaft

der Pfadfinder, von denen es in der ganzen Welt Mitglieder

gibt. Das hörte sich für mich sehr spannend an,

und ich wollte einmal sehen, wer da alles mitmacht

und wer dort der Anführer war.

Gesagt, getan. Die Truppstunden waren immer samstags

und nach einigen Nachmittagen wurde ich in den

Trupp Landuis aufgenommen.

So kam ich zu den Pfadfindern, wurde in den Jungpfadfinder-Trupp

aufgenommen und gleich im Sommer

1965 fand ein Lager in Tirol in der Wildschönau statt.

Ich durfte mitfahren und mit einem Omnibus ging es

auf große Fahrt. Viele meiner Mitfahrer waren bei mir

in der Klasse und wir erlebten tolle drei Wochen in den

Bergen. Meine Schwester und mein Schwager waren

auch bei den Pfadfindern in Liebfrauen und Schwager

Franz leitete einen Jungpfadfinder-Trupp.

So gingen die Jahre ins Land, aus dem Jungpfadfinder-

Alter war ich längst heraus, und ich wurde Trupphelfer

bei Schwager Franz und lernte so auch die anderen

Pfadfinder aus der Liebfrauen-Gemeinde kennen. Als

ich 20 Jahre alt war, lernte ich Georg Bienemann kennen,

der im Jahre 1970 als Diözesanreferent für die

Jungpfadfinder-Stufe in Sendenhorst im Diözesanbüro

wohnte. Er sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte,

als Referent für die Jungpfadfinder im südöstlichen

Münsterland tätig zu werden. Ich sagte zu und meine

Mitstreiter waren Magnus Weidlich aus Oelde und Ferdi

Leifeld aus Ahlen, wir drei waren nun für die Juffi-Stufe

im Kreis Warendorf zuständig.

Sehr oft trafen wir uns im Büro in Sendenhorst und

auch viele Tagungen und Infotreffen fanden in den

kommenden Jahren statt, viele auch im Gilwell in Haltern.

Lange Zeit war ich im Bezirk aktiv, habe viele Lager

und Treffen organisiert oder an der Vorbereitung

teilgenommen, und die Pfadfinderei bedeutete mir

sehr viel.

Da ich neben der Pfadfinderei noch das Hobby Fußball

hatte, war eine Auszeit von der DPSG angesagt, bis ich

mit meiner Schwester zum Stammesjubiläum nach

Sendenhorst gefahren bin, bei dem ich meinen alten

Freund Georg Bienemann wiedertraf, der Mitglied bei

den Freunden & Förderern in der Diözese Münster und

außerdem der Leiter des Archivteams war. Auch ich bin

alsbald im Jahre 2013 dieser Gruppe beigetreten und

seit dieser Zeit wieder verstärkt bei den Pfadfindern

aktiv. Im Jahre 2017 wurde ich vom Diözesanvorstand

zum Leiter des Archiv- und Geschichtswesens ernannt

und wurde somit Mitarbeiter in der Diözese.

Pfadfindersein bedeutet mir sehr viel in meinem Leben.

Viele Freunde habe ich im Laufe der Jahrzehnte

kennen gelernt und viele haben mein Leben beeinflusst.

Einige krankheitsbedingte Rückschläge musste

ich wegstecken. Die Pandemie in den letzten Jahren

konnte mich nicht dazu bringen, der Pfadfinderei den

Rücken zu kehren und viele Begegnungen mit Freunden

und Weggefährten haben mich bestärkt, an das

Gute zu glauben und daran, dass die Pfadfinderei mir

Halt gibt und mich bestärkt, am Leben teilzunehmen.

Ludwig Tovar, AG Archiv- und Geschichtswesen

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