Verbandszeug 01/2022
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Wohltuendes Sommerlager
Wenn ich 100 unterschiedliche Pfadfinder*innen aus unserem DV frage, welche Aktion oder Fahrt ihr persönliches
Highlight des Pfadfinderjahres darstellt, dann ist zwar meine Stichprobe zu klein und nicht repräsentativ,
aber ich bin mir sicher, dass die meisten von ihrem Sommerlager berichten werden. Und das Spannende
wird sein, dass selbst Leitende sich jedes Jahr erneut drauf freuen. Das bestätigt zumindest euer Engagement
für die einzelnen Sommerlager in euren Stämmen.
Gehen wir aber noch einmal einen Satz zurück, warum
engagieren sich Leitende ehrenamtlich für ein Sommerlager,
in dem sie ja bekanntlich auch den ganzen Tag
Kinderbetreuung und Leitungsverantwortung tragen
müssen (falls jemand jetzt einen Antrag zur Geschäftsordnung
oder Einspruch erheben möchte, ich muss zugeben,
dieser Satz ist überspitzt dargestellt).
Ja, warum tust du es eigentlich?
Natürlich ist die Antwort klar, der Titel des Textes lautet
„Wohltuendes Sommerlager“ und ja, jetzt spreche ich
aus eigener Erfahrung, ein Sommerlager ist für mich
wohltuend. Nun ist wohltuend nicht mehr das gebräuchlichste
Wort in unserem täglichen Wortschatz,
deswegen habe ich einmal nach dem Dudeneintrag
geschaut. Die Bedeutung wird wie folgt angegeben: „(in
seiner Wirkung) angenehm, erquickend, lindernd“ 1 . Und
ich finde diese Beschreibung trifft auf eine Leitungstätigkeit
während des Sommerlagers gut zu.
Ich führe dazu aus:
1.
In der Wirkung ist ein Sommerlager angenehm. Angenehm,
weil wir mit Menschen umgeben sind, die
wir wertschätzen und mögen. Die Zusammenarbeit der
Leiter*innenrunde als eigene Gruppendynamik während
des Lagers. Wir entdecken versteckte Potenziale, bauen
Vertrauen zueinander auf oder vertiefen es und quatschen
bei Feuerrunden oft die ganze Nacht durch.
2.
Ein Sommerlager ist erquickend (oder einfacher
neu belebend, erfrischend). Durch den Austausch
und die Interaktion mit Leitenden oder Teilnehmenden
erleben wir immer neue Dinge. Seien es Herausforderungen,
mit denen wir uns konfrontiert sehen, seien es
Momente, die wir nicht vorhersehen können, seien es
unterschiedliche Lebenswelten, die aufeinandertreffen
und sich gegenseitig bereichern.
Dabei muss ich immer an heterogene Leiter*innenrunden
denken, die einzelnen Leitenden stehen an ganz unterschiedlichen
Punkten in ihrem Leben. Dadurch entsteht
nicht nur für die Teilnehmenden ein weites Spektrum für
den Austausch mit unterschiedlichen Lebensmodellen,
1
https://www.duden.de/rechtschreibung/wohltuend