Lobetal aktuell 3 2022
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Aus den Einrichtungen<br />
geben. Es gibt auch bei Differenzen, die bei<br />
der großen Vielfalt dazu gehören, immer<br />
ein positiv orientiertes Miteinander. Nicht<br />
nur unter den Lehrenden, sondern auch<br />
zwischen Schülerinnen und Schülern und<br />
dem Lehrpersonal.“<br />
„Geflasht von Toleranz“: 30+1 Jahre Diakonisches Bildungszentrum <strong>Lobetal</strong><br />
Mit der Zeit gewachsen in und mit den Strukturen vor Ort<br />
Mit einem Jahr coronabedingter Verspätung<br />
wurde das 30jährige Bestehen des<br />
Diakonischen Bildungszentrums <strong>Lobetal</strong> am<br />
20. Mai <strong>2022</strong> gefeiert, nun eben als 30+1.<br />
Das ist ein gute Gelegenheit, um zurückzublicken.<br />
Seit dem Gründungsjahr 1991, als<br />
die “Fachschule für Heilerziehungspflege“<br />
mit 26 Auszubildenden in zwei Unterrichtsräumen<br />
in <strong>Lobetal</strong> eröffnet wurde, hat sich<br />
viel getan. Bereits 1994 war die Zahl der<br />
Auszubildenden auf 140 angewachsen,<br />
und aufgrund des immer breiter gefächerten<br />
Bildungsangebotes wurde die Schule<br />
1997 zur „Fachschule für Sozialwesen“<br />
umbenannt. Die stetig steigenden Schülerzahlen<br />
machten Umzüge und Anbauten<br />
nötig. Das Bildungszentrum wurde durch<br />
weitere Bildungsgänge ergänzt, wurde international,<br />
wurde inklusiv und digital. Von<br />
Beginn an gibt es vielfältige Kooperationen<br />
mit den Bereichen der Hoffnungstaler Stiftung<br />
<strong>Lobetal</strong>. „Die Lage der Schule mitten<br />
in <strong>Lobetal</strong> macht sie zu etwas Besonderem“,<br />
sagte die ehemalige Lehrerin Dr. Silke<br />
Wolf, die seit 1992 über 25 Jahre lang am<br />
Bildungszentrum tätig war. Sie freute sich<br />
an diesem Jubiläumstag, ehemalige Kolleginnen<br />
und Kollegen wiederzusehen. „Die<br />
Möglichkeit, die Strukturen vor Ort für die<br />
Ausbildung zu nutzen, sind einzigartig“,<br />
sagt sie.<br />
Lehrende und Lernende hinterließen<br />
Spuren<br />
Gefeiert:<br />
30+1 Jahre Diakonisches Bildungszentrum<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. Viele sind gekommen, um mit dem Diakonischen Bildungszentrum zu feiern. Darunter auch<br />
(vl) Jeannette Pella, Bereichsleiterin Teilhabe, Doreen Heine, Regionalkoordinatorin sowie Andrea Lux, Verbundleitung. Schulleiter<br />
Dr. Johannes Plümpe freut sich über die guten Wünsche.<br />
Alle Lehrenden haben hier ihre Spuren hinterlassen.<br />
Gerlinde Lübbers, die Deutsch<br />
und Medienpädagogik lehrte, hat maßgeblich<br />
die internationalen Kontakte der Schule<br />
und die Bibliothek mit aufgebaut. Dr. Johannes<br />
Plümpe, der seit sechs Jahren das<br />
Bildungszentrum leitet, betonte, dass sich<br />
viele Themen seit der Gründung wie ein roter<br />
Faden durch die Schulgeschichte ziehen.<br />
„Viele Räume atmen das Wirken der Ehemaligen.<br />
Zu Recht blicken sie mit Stolz auf<br />
ihre Zeit an unserer Schule zurück“, ergänzte<br />
Dr. Plümpe. Zwar vermisse er die spektakulären<br />
Kekse der ehemaligen Lehrerin<br />
Gabriele Hartmann, aber die kreative Küche<br />
hier sei ihr Vermächtnis. Annett Nöthlings,<br />
Mitglied der Schulleitung, ergänzt: „So haben<br />
alle Lehrenden und Lernenden über die<br />
Jahre etwas hinzugefügt und das DBL zu<br />
dem gemacht, was es heute ist.“<br />
Lernprozess als Impulsgeber<br />
Birgit Preußner ist seit fast 30 Jahren hier<br />
tätig und immer wieder begeistert von dem<br />
respektvollen Umgang miteinander. „Es<br />
werden allen, die an dieser Schule sind,<br />
viele Freiräume für ihre Entscheidungen ge-<br />
Eine Musikkaravane zieht zum Auftakt<br />
durch <strong>Lobetal</strong>.<br />
Fotos: Mechthild Rieffel<br />
Wie vielfältig das DBL ist, zeigt die Veranstaltung<br />
selbst. Die ganze Schule war auf<br />
den Beinen und in diversen Workshops<br />
wurde die ganze Bandbreite der Bildungsangebote<br />
deutlich. Zu den Gästen aus<br />
<strong>Lobetal</strong> und Umgebung gesellten sich Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus den Partnerschulen<br />
in Polen und den Niederlanden. In<br />
den Grußworten von Geschäftsführung,<br />
Bürgermeister und Ortsvorsteher wurde<br />
deutlich, welch einen wichtigen, geschätzten<br />
Platz die Bildungseinrichtung sowohl<br />
in der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> als<br />
auch im Ortsteil <strong>Lobetal</strong> und in Bernau hat.<br />
Hier wird in weltanschaulicher Offenheit<br />
der Nachwuchs für morgen ausgebildet.<br />
Der Prozess des Lernens, der sich<br />
durch engagierte Lehrerinnen und Lehrer<br />
und kreative und sehr lebendige Schülerinnen<br />
und Schüler ständig weiterentwickelt,<br />
ist wichtiger Impulsgeber nach innen und<br />
nach außen. Der Jubiläumstag erlaubte<br />
einen ausführlichen Blick auf die ereignisreiche<br />
Geschichte. Er zeigte ganz deutlich,<br />
mit wie viel Fachkenntnis, Herzblut, Ein-<br />
„Das<br />
Schönste ist, dass<br />
uns die Lehrerinnen<br />
und Lehrer so unterstützen.<br />
Da sind sie immer sehr<br />
kreativ.“<br />
Die Auszubildenden heizten mit ihrer Band ordentlich ein.<br />
fallsreichtum und Toleranz hier gelehrt und<br />
gelernt wird.<br />
Ansprechpartnerin für jedes<br />
Problem<br />
Heike Lehmann, die seit 2019 im Schulsekretariat<br />
alle Fäden in der Hand hält, hat<br />
hier ein ganz neues Menschenbild erfahren.<br />
„Ich halte das hier für die perfekte Schule.<br />
Wir sind einfach ein ganz, ganz tolles<br />
Team.“ Sie hat im DBL ihre Scheu vor Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen verloren und<br />
ihre besondere Liebe für Schülerinnen und<br />
Anett Nöthlings und Dr. Johannes Plümpe<br />
erinnern an Höhepunkte und Ereignisse<br />
der letzten 30 Jahre.<br />
Schüler mit Ecken und Kanten entdeckt.<br />
„Die Schüler hier sind einfach genial!“ Die<br />
Möglichkeit, sich einzubringen und etwas<br />
zu bewegen, ist etwas, das alle am DBL<br />
schätzen. Schüler Ash Bandow erzählte:<br />
„Ich war geflasht von der Toleranz hier. Du<br />
findest hier einfach immer Ansprechpartner,<br />
egal für welches Problem.“ Das bestätigten<br />
auch Annemarie Pilz und Sitara Dusanova<br />
aus der Pflegeschule in Bernau. Sie stehen<br />
kurz vor ihrer Abschlussprüfung und finden<br />
es besonders gut, dass sie von den Lehrenden<br />
so individuell unterstützt werden. „Da<br />
fühlt man sich einfach aufgehoben.“<br />
MR<br />
Wie vielfältig das DBL ist, zeigt die Veranstaltung<br />
selbst. Die ganze Schule war auf den Beinen und in<br />
diversen Workshops wurde die ganze Bandbreite<br />
der Bildungsangebote deutlich.<br />
Annemarie Pilz<br />
Sitara Dusanova<br />
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<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />
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