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Lobetal aktuell 3 2022

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Fotos: Renate Meliß, Felix Nimmich, Mechthild Rieffel<br />

Aus den Einrichtungen<br />

gang. „Wichtig ist, dass sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer bei uns und ihrer<br />

Beschäftigung wohl fühlen.“ In dem Raum<br />

stehen mehrere Industrienähmaschinen,<br />

Stoffe und Leder stapeln sich in Regalen.<br />

Traditionsreiches Handwerk<br />

wird fortgeführt<br />

• Die „WErkner“ -<br />

Gestartet haben die „WErkner“ bereits im Jahr 2021. Insgesamt<br />

sind es vier Bereiche, in denen Betroffene sich hier in der Tagesstätte<br />

je nach ihren Wünschen ausprobieren können: die Sattlerei,<br />

Holzwerkstatt, die Küche sowie der Verkaufsraum.<br />

Leder, Stoff, Holz und mehr: Einweihung WErkner in Erkner<br />

Mit einem Tag der offenen Tür am 18.<br />

Mai feierten die WErkner in Erkner ihre<br />

offizielle Einweihung. Gestartet haben<br />

die „WErkner“ bereits im Jahr 2021.<br />

Der Verkaufsraum an der Friedrichstraße<br />

32 in Erkner mit dem angeschlossenen<br />

kleinen Café strahlt Gemütlichkeit aus.<br />

Wer hierher kommt, kann sich sofort wohl<br />

fühlen. Felix Nimmich, Sozialpädagoge und<br />

Teamleiter sowie Sozialpädagogin Katharina<br />

Birke kümmern sich um derzeit sieben<br />

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen,<br />

20 bis 30 Plätze sollen es einmal<br />

werden. Das Café mit den angrenzenden<br />

Räumen ist ein Unterstützungsangebot für<br />

erwachsene Menschen mit chronischen<br />

psychischen Beeinträchtigungen. Insgesamt<br />

sind es vier Bereiche, in denen Betroffene<br />

sich hier in der Tagesstätte je nach<br />

ihren Wünschen ausprobieren können: die<br />

Sattlerei, Holzwerkstatt, die Küche sowie<br />

der Verkaufsraum. Gestartet haben die<br />

„WErkner“ bereits im Jahr 2021.<br />

Die Tagesstätte gliedert sich in zwei Gebäudeteile.<br />

Der „produktive“ Bereich befindet<br />

sich im hinteren Teil des Hofgeländes<br />

mit gut 200qm Beschäftigungsfläche.<br />

Hier gibt es die Sattlerei und die Holzwerkstatt.<br />

Vorn an der Straße sind Verkaufsraum<br />

und Küche. „Wir kochen jeden<br />

Tag selbst“, informiert Felix Nimmich.<br />

Anke Miltner ist eine der Teilnehmerinnen,<br />

die zu den WErknern kommt. Ihr<br />

gefällt es vor allem, sich in der Küche zu<br />

beschäftigen. Gerade ist sie dabei mit<br />

Luis Konrath, der hier sein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr absolviert, das Essen für<br />

den heutigen Tag vorzubereiten. Auch er<br />

ist begeistert. „Mir macht die Arbeit hier<br />

richtig Spaß, jeder Tag ist immer wieder<br />

Gitarrenbauer Philipp Funk leitet die Holzwerkstatt.<br />

Offiziel am Start<br />

anders“, sagt Luis Konrath.<br />

Kreativ in Arbeitsstruktur finden<br />

Hinter dem Verkaufsraum befindet sich ein<br />

gemütlich eingerichteter Ruheraum, rechts<br />

der Speiseraum und dahinter die Küche. Im<br />

oberen Stockwerk arbeitet die Sattlerei.<br />

„Hier werden auch Aufträge angenommen,<br />

so zum Beispiel Taschen für Laptops<br />

oder die Aufarbeitung von kleinen Möbeln“,<br />

zeigt Felix Nimmich bei einem Rund-<br />

Aus alten Stoffen werden lustige Figuren.<br />

Einst war hier eine traditionsreiche Sattlerei<br />

für Boote ansässig. Viele Restmaterialien<br />

waren also noch vorhanden vom<br />

einstigen Besitzer. Zudem hatte eine Autosattlerei<br />

aus dem westlichen Deutschland<br />

Ledermaterial gespendet. So konnte der<br />

Charakter der einstigen Werkstatt sogar<br />

erhalten bleiben und jetzt Menschen helfen,<br />

durch die kreativen Möglichkeiten in<br />

eine Arbeitsstruktur zu finden.<br />

Ein Stockwerk höher erlernen die Beschäftigten<br />

den Umgang mit Holz: „Wir haben<br />

uns Upcycling auf die Fahnen geschrieben.“<br />

Damit ist gemeint, das aus Altem<br />

Neues entsteht oder einfach etwas ganz<br />

Besonderes. Da steht ein alter Sessel,<br />

das Material zur Erneuerung liegt bereits<br />

auf der Sitzfläche, dann gibt es „Beute“<br />

aus dem Wald, gefundenes Holz, das am<br />

Wegesrand lag oder gespendet wurde,<br />

und nun einer neuen Bestimmung zugeführt<br />

wird. Die lustigen Holzwichtel und<br />

anderes sind bereits fertig und im Verkaufsraum<br />

ausgestellt.<br />

Maren Hirsch an der Bandsäge und Philipp<br />

Funk an der Tischkreissäge sind nach dem<br />

Mittagessen schon wieder beim Werkeln.<br />

Aus alt mach kreativ. Wegwerfholz wird zu Dekoartikeln gestaltet.<br />

Der Verkaufsraum an der Friedrichstraße 32 in Erkner mit dem angeschlossenen kleinen Café<br />

strahlt Gemütlichkeit aus.<br />

Und auf dem Hof steht Jan Hoffmann und<br />

schleift seine wunderschön anzusehenden<br />

Holzherzen.<br />

Hoffnungsbär Nr. 44<br />

Wieder zurück im Verkaufsraum erzählt<br />

Katharina Birke von der kürzlich stattgefundenen<br />

Erkneraner Kuscheltier-Jagd.<br />

Veranstaltet von der Stadt Erkner mit<br />

dem Bündnis Gesunde Kinder waren vom<br />

9. bis 24. April 80 Kuscheltiere in Erkner<br />

versteckt, u.a. in Gärten, Kinderzimmeroder<br />

Schaufenstern. Alle versehen mit einem<br />

Schild mit Namen und Nummer. Wer<br />

sie gesichtet hatte, der oder die sollte sie<br />

auf eine so genannte Jagdschein-Liste<br />

schreiben und konnte am Ende einen Preis<br />

gewinnen. Auch die WErkner hatten sich<br />

daran mit ihrem selbst entworfenen und<br />

genähten Hoffnungsbär mit der Nr. 44 beteiligt.<br />

Für Frau Birke eine wichtige Aktion,<br />

der Teilhabe. „Wir verstehen uns hier als Teil<br />

der Gemeinschaft und möchten noch viele<br />

gemeinsame Aktivitäten durchführen.“<br />

RM<br />

Die Beschäftigungstagesstätte „Die<br />

WErkner“ an der Friedrichstraße 32<br />

hat folgende Öffnungszeiten:<br />

Montag, Mittwoch, Freitag von<br />

9.00 Uhr bis 14.00 Uhr,<br />

Dienstag und Donnerstag von<br />

9.00 Uhr bis 16.00 Uhr.<br />

„Mir macht<br />

die Arbeit hier richtig<br />

Spaß, jeder Tag ist<br />

immer wieder anders“<br />

Felix Nimmich,<br />

Sozialpädgaoge und<br />

Teamleiter<br />

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