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Ausgabe 6 (Juli 2022) | FNG-Magazin

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Gesundheit & Therapie<br />

DIE AUSWIRKUNGEN<br />

VON BEWEGUNG AUF DAS GEHIRN<br />

UND UNSERE PSYCHE<br />

Die Auswirkungen von Bewegung auf das Gehirn und unsere Psyche<br />

Leider denken viele Menschen, dass sich Bewegung nur auf die physiologischen Komponenten auswirkt, wie auf das Herzkreislaufsystem<br />

oder die Muskulatur. Die Auswirkungen von sportlicher Aktivität und Bewegung auf unser Gehirn sind jedoch enorm groß,<br />

vielfältig und sehr vielen Menschen noch unbekannt.<br />

Die meisten Menschen beginnen aus gesundheitlichen Gründen<br />

mit dem Sport oder weil sie ihre Optik verändern möchten. Kaum<br />

einer denkt jedoch daran Sport zu machen, um die kognitive Leistungsfähigkeit<br />

zu verbessern oder seiner psychischen Gesundheit<br />

etwas Gutes zu tun.<br />

Durch Sport und Bewegung finden erstaunliche Prozesse statt,<br />

die sich auf unser Gehirn auswirken. Wir schützen unser Gehirn<br />

vor dem altersbedingten Abbau von Nervenzellen und dem absterben<br />

von Gehirnzellen. Wir fördern sogar die Entwicklung neuer<br />

Gehirnzellen und einer Vergrößerung unseres Hippocampus.<br />

Auch unsere Neurotransmitter und Hormonspiegel verändern<br />

sich positiv durch Bewegung und Sport. Endorphine und Serotonin<br />

sorgen für eine bessere Stimmung, Noradrenalin und Dopamin<br />

sorgen für erhöhte Motivation, Antrieb, Aufmerksamkeit und<br />

eine bessere Konzentration.<br />

Im Folgenden werden die Auswirkungen von Bewegung auf das<br />

Gehirn etwas genauer erläutert.<br />

Endorphine und Neurotransmitter<br />

werden ausgeschüttet<br />

Neurotransmitter sind Botenstoffe unserer Neuronen des Gehirns<br />

und sind für die Informationsübertragung zwischen Nervenzellen<br />

im Gehirn und dem gesamten Körper verantwortlich. Serotonin<br />

beispielsweise fördert die Stimmung, reduziert Depressionen<br />

und sorgt für mehr Freude am Leben. Dopamin dagegen sorgt für<br />

Antrieb, Motivation, Hoffnung und eine bessere Stressresistenz.<br />

Ein weiterer wichtiger Neurotransmitter, der durch Sport und Bewegung<br />

erhöht wird, ist das Noradrenalin. Es regt Neuronen zum<br />

Wachstum an, macht uns wach, aufmerksam und motivierter.<br />

Endorphine hingegen sind Substanzen, die körpereigen sind und<br />

in der Hirnanhangsdrüse gebildet werden. Sie tragen dazu bei,<br />

dass wir positive Gefühle haben, uns wohlfühlen oder unsere<br />

Sorgen vergessen. Sowohl Ausdauer- als auch Kraftsport können<br />

die Produktion von Neurotransmittern und Endorphinen anregen,<br />

aber auch leichte Bewegung wie Spaziergänge oder Fahrradfahren<br />

sorgen schon für positive Effekte.<br />

BDNF wird gefördert<br />

BDNF steht für „brain-derived neurotropic factor“ und ist ein ist<br />

ein Protein, welches die Neuronen im Gehirn schützt und repariert.<br />

BDNF schützt und repariert nicht nur unsere Neuronen, sondern<br />

sorgt auch für Wachstum von neuen Neuronen und Gehirnzellen.<br />

BDNF reguliert zudem die Stimmung und sorgt für geistige Klarheit.<br />

Es ist somit essenziell für ein gut funktionierendes Langzeitgedächtnis.<br />

Laut der Studienlage haben körperlich aktive Menschen<br />

nicht nur ein geringeres Risiko für kognitive Degeneration,<br />

sondern sie haben ebenfalls ein geringeres Risiko an Depressionen,<br />

Alzheimer oder Demenz zu erkranken. Dies ist unter Anderem<br />

auf BDNF durch sportliche Aktivitäten zurückzuführen.<br />

Kognition und Gedächtnis<br />

Durch Training kommt es zum Wachstum des Hippocampus. Der<br />

Hippocampus ist das am besten erforschte Gehirnareal. Er ist insbesondere<br />

für unsere Erinnerungen, das Lernen, unser Gedächtnis<br />

und die kognitive Leistungsfähigkeit verantwortlich. Tatsächlich<br />

kann der Hippocampus im Laufe des Lebens wachsen, aber auch<br />

wieder schrumpfen. Diese Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern,<br />

nennt sich auch Neuroplastizität.<br />

Körperliches Training aktiviert zudem ein Wachstumshormon namens<br />

IGF-1 in den Muskeln, welches über den Blutkreislauf ins Gehirn<br />

gelangt und dadurch zu einer verbesserten Kognition beiträgt.<br />

Bessere Sauerstoffversorgung des Gehirns<br />

Unser Gehirn macht zwar nur ca. 2% unseres Körpers aus, allerdings<br />

verbraucht es über 20% des Sauerstoffs und der Nährstoffe<br />

im Körper. Einer der wichtigsten Nährstoffe für unser Gehirn ist<br />

Sauerstoff. Ohne Sauersoff könnten wir und unser Gehirn nicht<br />

überleben. Durch Erhöhung des Pulses und intensive Sporteinheiten<br />

verbessert sich die Durchblutung und die Versorgung mit<br />

Sauerstoff im Gehirn. Dadurch werden Nährstoffe effizienter zum<br />

Gehirn transportiert und dort besser aufgenommen. Zudem verbessert<br />

sich auch der Abtransport von Abfallstoffen.<br />

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