Ausgabe 6 (Juli 2022) | FNG-Magazin
Entdecken Sie die 6. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche
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Training<br />
MUSKELWACHSTUM<br />
ALS SPÄTFOLGE DES TRAININGS<br />
Muskelwachstum ist nichts anderes als die Reaktion des Körpers auf ein überschwelliges Training gegen Widerstände. Allerdings<br />
passiert das nicht beim Training, sondern in der Wiederherstellungsphase danach. Dazu gibt es Unterschiede zwischen Anfängern<br />
und Fortgeschrittenen, wie die Antwort des Körpers auf die Belastung ausfällt.<br />
Große Muskeln bedeuten<br />
auch einen großen Energieverbrauch<br />
Die ersten Anpassungserscheinungen bestehen in einer Vergrößerung des Wirkungsgrades und einer Verbesserung der Koordination<br />
innerhalb und zwischen den Muskeln. Dies ist auch der Grund, warum niemand erwarten kann, bereits nach den ersten Trainingswochen<br />
„aus dem Hemd zu platzen". Denn erst wenn die ersten „Verbesserungen", die unser Körper einleitet, immer noch nicht reichen,<br />
entschließt er sich zu einem einschneidenden Schritt: der Muskel wächst.<br />
Dieser Schritt fällt unserem Körper nicht ganz leicht, und je weiter man auf seinem Weg bereits fortgeschritten ist, desto schwieriger<br />
wird es. Dies liegt daran, dass große Muskelmasse aus der Sicht unserer biologischen „Programmierung" nicht sinnvoll ist, denn<br />
große Muskeln bedeuten auch einen großen Energieverbrauch. Damit aber sind überdurchschnittlich große Muskeln nicht „wirtschaftlich“,<br />
und da der Mensch nicht immer so im Überfluss gelebt hat, wie er das derzeit in den meisten Gebieten Westeuropas tut, „wehrt"<br />
sich unser Körper gegen einen übergroßen Ausbau „energiefressender" Muskulatur. Es bedarf also gewisser „Überredungskünste" in<br />
Form eines intensiven Trainings, um ihn von der Notwendigkeit des „unwirtschaftlichen" Muskelwachstums zu überreden.<br />
Die Erklärung<br />
für das sogenannte „Muskelgedächtnis“<br />
Hat man das geschafft, wächst er. Das Wachstum besteht darin, dass<br />
sich die bereits vorhandenen Muskelfasern verdicken. Die unmittelbar<br />
nach einer Übung zu beobachtende Verdickung des trainierten Muskels,<br />
der sogenannte Pumpeffekt", stellt dabei leider kein bleibendes<br />
Wachstum, sondern lediglich eine vorübergehende Flüssigkeitsverschiebungen<br />
dar.<br />
Behält man ein intensives Training über längere Zeit bei, kommt es zu<br />
einer Vermehrung der Muskelzellkerne. Während sich der Muskelquerschnitt<br />
nach einer längeren Pause wieder zurückbildet, bleiben die<br />
Muskelzellkerne erhalten. Das liefert die Erklärung für das sogenannte<br />
„Muskelgedächtnis“. Die höhere Anzahl an Zellkernen<br />
ermöglicht es dem Muskel, auch nach langer Trainingsunterbrechung<br />
viel schneller wieder in Form zu kommen als bei<br />
einem kompletten Neuanfang. Ob es bei längerem hochintensivem<br />
Krafttraining auch zu einer Vermehrung der<br />
Muskelfasern kommt, ist bis heute umstritten.<br />
Leider verfügen auch die Fettzellen über eine Art Gedächtnis,<br />
d.h. dass es nach vielen Jahren zu üppiger<br />
Energiezufuhr zu einer Vermehrung der Fettzellen<br />
kommt, die man mit einer Diät zwar zum Schrumpfen,<br />
aber nicht zum Verschwinden bringen kann. Sobald man<br />
wieder zu seinen alten Essgewohnheiten zurückkehrt, füllen<br />
sich auch die Fettzellen wieder. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass sich bereits im Kindesalter die entscheidet, mit welcher<br />
Anzahl an Fettzellen man den Rest seines Lebens verbringen muss.<br />
- <strong>FNG</strong> Redaktion<br />
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