Ausgabe 6 (Juli 2022) | FNG-Magazin

Gesundheit & Therapie
FLEXIBEL
BIS INS HOHE ALTER
Natürlich muss sich ein Training nicht allein auf die Herausbildung der Ausdauer- und Kraftfähigkeiten beschränken.
Ein wichtiger Bestandteil der Fitness ist die Flexibilität der Muskulatur. Die Beweglichkeit wird durch zwei Faktoren eingeschränkt:
1. durch die anatomischen Gegebenheiten der Gelenke und des Bandapparates und
2. durch Spannung der Muskelantagonisten.
Die Spannung der Muskelantagonisten
Die anatomischen Gegebenheiten könnten theoretisch im Kindesalter
beeinflusst werden. Dies sollte jedoch auf jeden Fall
unterbleiben, denn Beweglichkeit kann bei Kindern auch im Übermaß
entwickelt werden. Dies führt zu irreversiblen Deformationen
der Gelenke und Bänder.
Entscheidend für ein Beweglichkeitstraining ist also vor allem die
Spannung der Muskelantagonisten, also der Muskeln, die sich im
ständigen Wechselspiel mit dem zu dehnenden Muskel befinden:
Wird der Beugemuskel gedehnt, kann dies nur durch die Spannung
des Streckmuskels geschehen.
Die Anspannung des Antagonisten und die Entspannung des zu
dehnenden Muskels müssen exakt aufeinander abgestimmt werden.
Mit zunehmendem Alter wird die Dehnfähigkeit noch durch
einen weiteren Faktor eingeschränkt, die elastischen Eigenschaften
der Muskeln und der Bänder lassen dann nämlich langsam,
aber stetig nach. Hierdurch wird sogar das Halten der bereits erworbenen
Fähigkeiten stark erschwert und verlangt nach immer
größeren Trainingspensen.
Ein zufriedenstellendes Maß an Flexibilität
Für den normal Trainierenden, der nicht kurz vor dem Rentenalter
noch Ambitionen auf eine Karriere als Zirkusakrobat entwickelt,
ist ein zufriedenstellendes Maß an Flexibilität jedoch auch in höherem
Alter noch mit relativ bescheidenem Aufwand zu realisieren.
Die Einschränkungen durch eine Abnahme der elastischen
Eigenschaften machen sich mehr im Hochleistungssport bemerkbar.
Ansonsten sind auch ältere Menschen noch zu erstaunlichen
Leistungen im Hinblick auf ihre Flexibilität fähig, bei denen
viele 20-Jährige passen müssen. Wer sein Leben lang an seiner
Flexibilität gearbeitet hat, der kann durchaus auch mit über 60
Jahren noch in der Lage sein, einen Spagat auszuführen.
- FNG Redaktion
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