25.07.2022 Aufrufe

Ausgabe 6 (Juli 2022) | FNG-Magazin

Entdecken Sie die 6. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche

Entdecken Sie die 6. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins.
FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gesundheit & Therapie<br />

WIE SPORT DAS<br />

ATMUNGSSYSTEM BEEINFLUSST<br />

Wir haben ja bereits mehrfach darauf hingewiesen, welche Rolle die Atmung beim Training spielt. Daher wollen wir heute einen Blick<br />

darauf werfen, wie unser Atemsystem überhaupt funktioniert, und wie es sich an Trainingsreize anpasst.<br />

Die wichtigste Aufgabe besteht natürlich darin, unseren Organismus ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Dazu gehört die Aufnahme<br />

von Sauerstoff mit der Atemluft, die Weiterleitung dieses Sauerstoffs durch die Lungenbläschen in das kapillare Gefäßsystem,<br />

die Bindung des Sauerstoffs an die roten Blutkörperchen, der Transport des Sauerstoffs an den Ort des Bedarfs, also z.B. zum Gehirn<br />

und zur Muskulatur, und die dortige Abgabe des Sauerstoffs.<br />

Atemfrequenz<br />

Die Atemfrequenz ist ganz einfach die Anzahl der Atemzüge pro<br />

Minute. In körperlicher und psychischer Ruhe beträgt die Atemfrequenz<br />

zwischen 12 und 20 Atemzüge pro Minute, bei hoher<br />

Belastung kann sie auf 50 bis 70 Atemzüge ansteigen.<br />

Vitalkapazität<br />

Die Vitalkapazität ist quasi das äußerste Volumen an Luft, das<br />

von der Lunge bewältigt werden kann. Es wird ermittelt, indem<br />

nach tiefster Einatmung so tief, bzw. so weit möglich ausgeatmet<br />

wird. Lungenfachärzte, aber bisweilen auch Internisten und<br />

Allgemeinmediziner besitzen in der Regel Messgeräte in ihrer<br />

Praxis, mit der sich die Vitalkapazität in ganz kurzer Zeit ermitteln<br />

lässt. Bei Sportlern ist die Vitalkapazität allgemein höher als<br />

bei Untrainierten. Nicht nur „atemintensive“ Sportarten wie Langstreckenlauf<br />

führen zu einer Verbesserung, in denen es sehr auf<br />

eine korrekte Atmung ankommt. Nicht umsonst sind Auftritte,<br />

bei denen eine Wärmflasche zum Platzen gebracht wird, eine Domäne<br />

von Kraftsportlern, die die dafür notwendige Vitalkapazität<br />

mitbringen. Kommen vorwiegend sitzend tätige Durchschnittsmenschen<br />

auf etwa vier Liter, kommen Sportler in der Regel deutlich<br />

über sechs, in Ausnahmefällen auch über acht Liter.<br />

Atemzugvolumen<br />

Dies ist die Luftmenge, die mit einem einzigen Atemzug ein- und<br />

wieder ausgeatmet wird. Im Zustand körperlicher Ruhe sind das<br />

zumeist lediglich 0,5 bis 0,8 Liter, d.h. dass im unbelasteten Fall<br />

mit jedem Atemzug nur ein kleiner Prozentsatz der Luft in unserer<br />

Lunge ausgetauscht wird. Bei sportlich hoher Belastung kann<br />

das Atemzugvolumen allerdings um ein Vielfaches zunehmen,<br />

und zwar auf bis zu 60 % und mehr der Vitalkapazität. Da trainierte<br />

Sportler, wie eben erwähnt, eine höhere Vitalkapazität haben<br />

als Untrainierte, ist bei ersteren folglich auch das Atemzugvolumen<br />

unter Belastung größer.<br />

Atemminutenvolumen<br />

Das Atemminutenvolumen ist diejenige Luftmenge, die von unseren<br />

Lungen pro Minute umgesetzt wird. Logischerweise ist es zugleich<br />

das Produkt aus Atemzugvolumen und Atemfrequenz. In<br />

körperlicher Ruhe atmen wir nur ungefähr acht bis zwölf Liter pro<br />

Minute ein oder aus. Bei Höchstbelastung kann dieser Wert sehr<br />

stark ansteigen. So werden bei hochtrainierten Männern Werte<br />

von über 250 Liter erreicht, bei Frauen über 180 Liter! Wie gerade<br />

erwähnt, hängt das Atemminutenvolumen sowohl von der Atemfrequenz<br />

als auch von der Atemtiefe ab. Bei einem Atemzugvolumen<br />

von 0,5 Litern muss man also zwangsläufig zwanzigmal in<br />

der Minute Luft holen, um auf ein durchschnittliches Ruhe-Atemminutenvolumen<br />

von 10 Litern zu kommen. Bei ansteigender Belastung<br />

nimmt zunächst die Atemtiefe stärker zu als die Atemfrequenz.<br />

Von einer bestimmten Belastungsintensität an steigt<br />

allerdings die Atemfrequenz anteilig stärker als die Atemtiefe.<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!