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Die Fassade des Universitätsklinikums <strong>ist</strong> noch schön<br />
anzusehen, aber im Inneren herrscht bereits Sanierungsbe<strong>da</strong>rf.<br />
<strong>Das</strong> Thema eines Neubaus der Uni-Klink<br />
erhitzt zur Zeit die kommunalpolitischen Gemüter.<br />
Professor Dr. Dr. h.c. Edgar Mayr, Chef der Unfall-<br />
Chirurgie und einer der Stellvertreter des kommissarischen<br />
Ärzte-Direktors der Uni-Klinik.<br />
Ärzten leichter, <strong>da</strong>mit auch bei<br />
den <strong>neue</strong>sten Entwicklungen in<br />
der Medizin mitzuhalten. Davon<br />
profitieren natürlich auch unsere<br />
Patientinnen und Patienten in<br />
besonderem Maße. In einigen<br />
Bereichen des Universitäts-Klinikums<br />
werden Patienten auch gefragt,<br />
ob Sie als „Studienpatient“<br />
zur Verfügung stehen. Auch <strong>da</strong>s<br />
<strong>ist</strong> zwar nicht neu, aber sicher<br />
in den letzten<br />
Jahren deutlich<br />
intensiviert<br />
worden.<br />
AJ: Die<br />
Kliniken und<br />
<strong>da</strong>s Gesundheitswesen<br />
allgemein sind immer noch im<br />
Corona-Modus gestresst. Wie<br />
schaffen Sie es in der Uni-Klinik,<br />
<strong>da</strong>mit so gut es geht fertig<br />
zu werden?<br />
Prof. Mayr: Der größte Stress<br />
für uns <strong>ist</strong> die Personalressource<br />
besonders im pflegerischen Bereich.<br />
Die Pandemie hat bei vielen<br />
WICHTIGE<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
MIT DER UNI<br />
Pflegekräften <strong>da</strong>zu geführt, <strong>da</strong>ss<br />
sie sich beruflich umorientiert<br />
haben, <strong>da</strong> die Belastung einfach<br />
zu groß war. Derzeit macht uns<br />
aber auch die von Neuem anlaufende<br />
Corona-Welle große Sorgen<br />
und auch reale Schwierigkeiten,<br />
<strong>da</strong> Corona bedingte Ausfälle des<br />
Personals deutlich mehr werden.<br />
Hilfreich <strong>ist</strong> es an dieser Stelle sicher,<br />
<strong>da</strong>ss bei den Mitarbeitern<br />
eine sehr hohe<br />
Impfquote besteht,<br />
so <strong>da</strong>ss<br />
schwere Krankheitsverläufe<br />
zum Glück selten<br />
sind und<br />
ein Corona bedingter<br />
Arbeitsausfall <strong>da</strong>mit zeitlich<br />
überschaubar <strong>ist</strong>. Außerdem<br />
bin ich der festen Überzeugung,<br />
<strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s Corona-Management der<br />
beiden vergangenen Jahre hier am<br />
Klinikum maßgeblich <strong>da</strong>für verantwortlich<br />
war, <strong>da</strong>ss wir trotz der<br />
enormen Belastung die Pandemie<br />
bislang gut überstanden haben.<br />
AJ: Jetzt haben wir ja nicht<br />
nur die Corona-Krise, auch ein<br />
Gas-Notstand droht. Was befürchten<br />
Sie <strong>da</strong> für den Betrieb<br />
in der Uni-Klinik?<br />
Prof. Mayr: Als prinzipiell<br />
positiv eingestellter Mensch bin<br />
ich mir sicher, <strong>da</strong>ss ein drohender<br />
Gas-Notstand nicht oder nur<br />
kaum spürbar auf den Betrieb<br />
im Universitäts-Klinikum durchschlagen<br />
wird. Der Stellenwert der<br />
Krankenversorgung <strong>ist</strong> in unserer<br />
Gesellschaft tief verankert. Und ich<br />
bin überzeugt, <strong>da</strong>ss jeder Einzelne<br />
von uns im privaten Einschränkungen<br />
hinnehmen würde bevor<br />
<strong>da</strong>s Gesundheitssystem betroffen<br />
wäre. Allerdings befürchte ich,<br />
<strong>da</strong>ss die Krankenhäuser mit den<br />
zu erwartenden finanziellen Belastungen<br />
allein gelassen werden<br />
und die gestiegenen Energiekosten<br />
selbst tragen müssen. Hier kann<br />
man nur an die Politik appellieren,<br />
mit dem richtigen Augenmaß für<br />
Unterstützung zu sorgen.<br />
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