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50 Jahre Landkreis – Ein eigenes Magazin zum Geburtstag!

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wird 50! Ein Grund zu feiern, denn die damalige Gebietsreform jährt sich bereits zum 50. Mal und seitdem ist viel auf regionaler Ebene passiert.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wird 50! Ein Grund zu feiern, denn die damalige Gebietsreform jährt sich bereits zum 50. Mal und seitdem ist viel auf regionaler Ebene passiert.

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Natur<br />

..<br />

Lebensraume im <strong>Landkreis</strong><br />

Streuobstwiesen<br />

Sie sind mit über <strong>50</strong>00 Tier- und Pflanzenarten einer der<br />

artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas und zugleich<br />

ein ganz wichtiger Teil der charakteristischen fränkischen<br />

Dorflandschaft. Viele dieser Arten stehen auf der Roten<br />

Liste und sind vom Aussterben bedroht. Streuobstbestände<br />

stellen heute wichtige Ersatzlebensräume für Arten dar,<br />

die in den offenen Kulturlandschaften früher weit verbreitet<br />

waren. Im Streuobstbau wurde über die Jahrhunderte<br />

eine beinahe unüberschaubare Vielfalt an Sorten gezüchtet.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> finden sich noch fast 1000 Apfel- und Birnen-,<br />

aber auch Zwetschgen- und Kirschsorten. Diese Vielfalt<br />

ist Teil der altmühlfränkischen Kultur und zudem eine<br />

Trockenrasenflächen entlang der Hänge.<br />

warmen Lebensräumen wie Ackerrändern, Hecken, Streuobstbeständen<br />

oder Felsen. Der Trockenrasen ist eine<br />

Kulturlandschaft. Er entstand an den steilen Hängen des<br />

Altmühltals durch die regelmäßige Beweidung mit Schafen<br />

und Ziegen. Sie sorgten dafür, dass die Hänge nicht<br />

mit Gebüsch zuwuchsen. Da es heute nicht mehr viele<br />

Hüteschäfer gibt, sind auch viele Trockenrasenflächen<br />

in Gefahr. Im <strong>Landkreis</strong> versucht man sie mit zahlreichen<br />

Maßnahmen zu erhalten.<br />

..<br />

Buchenwalder<br />

Streuobstwiesen in Altmühlfranken.<br />

wichtige genetische Ressource für zukünftige Züchtungen.<br />

Auf den Hügeln rund um die Dörfer prägten früher breite<br />

Streuobstwiesengürtel die Landschaft. Damals allerdings<br />

waren sie weniger aus ökologischen, sondern aus ökonomischen<br />

Gründen wichtig und dienten als Nahrungsquelle<br />

auch für die städtische Bevölkerung aus Nürnberg. Erfreulich<br />

ist, dass die Bestände der Streuobstwiesen nach einem<br />

Rückkgang insbesondere in den 1960er- und 1970er-<br />

<strong>Jahre</strong>n inzwischen wieder wachsen.<br />

Trockenrasen<br />

Auch die Trockenrasenflächen haben einen für Mitteleuropa<br />

außerordentlichen Artenreichtum vorzuweisen.<br />

Hier ist nicht Überfluss wie bei den Streuobstwiesen der<br />

Grund, sondern Mangel. Die trockenen, heißen Südhänge<br />

mit nur dünner Erdauflage zwingen zur Spezialisierung.<br />

Pflanzen, die mit solchen Bedingungen zurechtkommen,<br />

haben auf normalen Standorten aber oft keine Chance,<br />

weil sie überwuchert werden. 187 Pflanzen der Roten Liste<br />

sind auf Trockenrasen zu Hause <strong>–</strong> darunter fast die Hälfte<br />

der heimischen Orchideenarten. Nirgends gibt es in Mitteleuropa<br />

zudem mehr Heuschrecken- und Tagfalterarten<br />

als auf Kalkmagerrasen. Von besonderer Bedeutung ist<br />

die Verzahnung der Magerrasen mit weiteren trocken-<br />

Die Buchenwälder in der Region.<br />

Etwa ein Drittel der <strong>Landkreis</strong>fläche ist mit Wald bestockt.<br />

Dabei verteilt sich die Waldfläche unregelmäßig. Im Mittelfränkischen<br />

Becken, am Albanstieg und auf der Albhochfläche<br />

finden sich ausgedehnte Forste. Das Albvorland<br />

dagegen ist praktisch waldfrei. Buchenwälder sind<br />

für unsere Breiten die natürliche Bewaldung. Sie wurden<br />

über Generationen hinweg aber an vielen Stellen durch<br />

schnellwachsende und wirtschaftlich besser nutzbare Fichten<br />

ersetzt. Im Zuge des Umbaus forstlicher Monokulturen<br />

kehrt die Buche aber in viele Wälder zurück. In Weißenburg-Gunzenhausen<br />

haben sich ohnehin große Buchenwälder<br />

erhalten. Etwa im Weißenburger Stadtwald, dem<br />

Burgstallwald bei Gunzenhausen oder in großen Bereichen<br />

des Mittleren Hahnenkamms. Strukturreiche Buchenwälder<br />

sind wertvolle Lebensräume für zahlreiche, <strong>zum</strong> Teil<br />

seltene Tierarten, wie Mittelspecht, Bechsteinfledermaus,<br />

Uhu oder Wildkatze.<br />

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