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50 Jahre Landkreis – Ein eigenes Magazin zum Geburtstag!

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wird 50! Ein Grund zu feiern, denn die damalige Gebietsreform jährt sich bereits zum 50. Mal und seitdem ist viel auf regionaler Ebene passiert.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wird 50! Ein Grund zu feiern, denn die damalige Gebietsreform jährt sich bereits zum 50. Mal und seitdem ist viel auf regionaler Ebene passiert.

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Landratsamt<br />

Das Kammerorchester spielte zur Eröffnung.<br />

Der Kampf der Interessen im neuen Kreistag<br />

<strong>Ein</strong> neuer <strong>Landkreis</strong>, ein neuer Landrat,<br />

junge Fraktionsvorsitzende und<br />

ganz große Themen. Die Gründung<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Weißenburg-Gunzenhausen<br />

war auch im Kreistag ein<br />

politischer Kraftakt. <strong>Ein</strong>er, der mit<br />

hitzigen Debatten, aber auch dem<br />

Willen <strong>zum</strong> Kompromiss ins Ziel gebracht<br />

wurde.<br />

„Hitzköpfe gab es in allen Fraktionen“,<br />

erinnert sich der damalige<br />

SPD-Kreisrat Hermann Döbler aus<br />

Weißenburg, „Und man muss sich<br />

nicht in die Tasche lügen: Das war<br />

nicht immer alles nur freundschaftlich,<br />

es gab auch einige Differenzen.“<br />

Kein Wunder, immerhin wurden über<br />

Nacht drei Gebietskörperschaften zu<br />

einer zusammengefasst. Das hinterließ<br />

auch im Kreistag Spuren. Auf einmal<br />

saß man da mit Menschen in einer<br />

Fraktion, die man vorher noch nie<br />

gesehen hatte. Dafür war auf einmal<br />

für gestandene Kommunalpolitiker<br />

kein Platz mehr, die über Jahrzehnte<br />

hinweg in ihren Regionen Politik gemacht<br />

hatten.<br />

„Das hat schon gedauert, bis man<br />

sich da zusammengefunden hat",<br />

erzählt Rainer Messerer. Er führte damals<br />

als 29-Jähriger die SPD-Fraktion<br />

an und erschien im roten Cord-Anzug<br />

zur konstituierenden und ersten<br />

Sitzung des neuen Kreistags. „Das<br />

gab ein paar giftige Bemerkungen<br />

aus Richtung der CSU“, erzählt er im<br />

Rückblick schmunzelnd.<br />

Der neue Landrat Zink.<br />

Ansonsten überwogen bei dieser Sitzung<br />

aber die versöhnlichen Töne.<br />

Von allen Seiten wurde eine gute Zusammenarbeit<br />

und ein ums andere<br />

Mal die Notwendigkeit beschworen,<br />

dass man in jenem neuen Gremium<br />

und jenem neuen <strong>Landkreis</strong> ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

schaffen<br />

müsse. Als dann aber die ersten wichtigen<br />

Entscheidungen anstanden,<br />

war das schnell vergessen.<br />

Mit 31 zu 30 Stimmen drückten SPD,<br />

FDP und die Vorläufer der Freien<br />

Wähler gegen die CSU ein für sie vorteilhaftes<br />

Besetzungsverfahren der<br />

Ausschüsse durch. Dafür musste die<br />

SPD beim Kampf um einen gleichberechtigten<br />

zweiten Stellvertreter<br />

knapp die Segel streichen. Die Wortgefechte<br />

waren längst hitzig geworden.<br />

„Das waren damals alles sehr beeindruckende<br />

Persönlichkeiten“, erinnert<br />

sich Dr. Sigurd Schacht, der<br />

als einziger Kommunalpolitiker dem<br />

Kreistag von 1972 bis heute angehört.<br />

Persönlichkeiten, die mit Macht<br />

und Wucht für die Interessen ihrer Regionen<br />

eintraten, die aber doch auch<br />

um die Besonderheit der Situation<br />

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