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vsao Journal Nr. 4 - August 2022

Spuren - Von Lupen und Teleskopen Politik - Wohin geht das Geld für die Weiterbildung? Onkologie - Keimzelltumoren des Mannes Infektiologie - Pathologie von Infektionskrankheiten

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<strong>vsao</strong><br />

Wie steht es nun damit, wenn der<br />

Arbeitgeber keine Zusatzarbeiten – Überzeiten<br />

– verlangt, oder nur indirekt, und/<br />

oder die Schwangere einfach ein schlechtes<br />

Gewissen hat, nach neun Stunden<br />

alles stehen und liegen zu lassen, und<br />

die Zusatzarbeiten trotzdem verrichtet?<br />

Kann sie diese Zeit in den folgenden<br />

Tagen kompensieren?<br />

Einen gesetzlichen Kompensationsanspruch<br />

darauf hat sie nicht. Auch der<br />

Lohn wurde grundsätzlich für 50 Stunden<br />

pro Woche vereinbart, und nicht für die<br />

45 Stunden, welche der Gesetzgeber zum<br />

Schutz der Schwangeren als maximale<br />

Arbeitszeit vorschreibt.<br />

Entsprechend kann in der Schwangerschaft<br />

bei einem 100 %-Arbeitspensum<br />

weder Minus- noch Überzeit generiert<br />

werden. Anders kann es jedoch bei einem<br />

Teilzeitpensum aussehen, z.B. bei einem<br />

50 %-Arbeitspensum verteilt auf fünf<br />

Tage, da auch dort lediglich die tägliche<br />

Höchstarbeitszeit von neun Stunden zu<br />

beachten ist, die gar nie erreicht wird.<br />

Entsprechend braucht es auch keine<br />

Anpassung des Dienstplanes, und die<br />

Arbeitszeiten können wie immer dokumentiert<br />

werden. In diesem Beispiel hat<br />

dies zwar eine Ungleichbehandlung der<br />

Vollzeit und Teilzeit tätigen Schwangeren<br />

zur Folge, dies ist aber vertretbar, da die<br />

gesetzliche Bestimmung der täglichen<br />

Maximalarbeitszeit in erster Linie zum<br />

Schutz des Ungeborenen erlassen wurde.<br />

Fortschrittliche Arbeitgeber haben<br />

die Problematik rund um die Planung an<br />

der Höchstarbeitsgrenze von 50 Stunden<br />

erkannt, und die Probleme, auch diejenige<br />

mit den schwangeren Mitarbeiterinnen,<br />

konnten am einfachsten mit einer<br />

verminderten Sollarbeitszeit für alle<br />

Mitarbeitenden gelöst werden. Einige<br />

Arbeitgeber, die die 50 Stunden zwar<br />

noch kennen, sind immerhin dazu<br />

übergegangen, eine separate Zeiterfassung<br />

von Schwangeren zu etablieren.<br />

Im Idealfall werden die Zeitsaldi bei<br />

Bekanntgabe der Schwangerschaft<br />

«eingefroren» und nach dem Mutterschaftsurlaub<br />

wieder fortgeführt. In der<br />

Zwischenzeit gilt die Höchstarbeitszeit<br />

von 45 Stunden pro Woche bzw. maximal<br />

neun Stunden pro Tag. Die Schwangeren<br />

werden durch Vorgesetzte gar angehalten,<br />

die vorgeschriebene Maximaldauer<br />

pro Tag absolut einzuhalten und – falls es<br />

die betrieblichen Bedürfnisse zulassen –<br />

eher Minuszeiten zu generieren, welche<br />

in der Folge keine Relevanz haben und<br />

ersatzlos gestrichen werden. Sollte es im<br />

betrieblichen Notfall doch einmal zur<br />

Überschreitung der maximal zulässigen<br />

neun Stunden kommen, was häufig gar<br />

nicht erst erfasst werden kann, dann soll<br />

die Schwangere in den darauffolgenden<br />

Tagen auch einmal grundlos etwas früher<br />

gehen dürfen bzw. Mut zur Minuszeit<br />

aufbringen.<br />

Wichtig ist aber auch, dass der<br />

Arbeitsinhalt der Schwangeren auf das<br />

reduzierte Pensum angepasst wird,<br />

genauso wie mittels Risikobeurteilung<br />

allenfalls beschwerliche und gefährliche<br />

Arbeiten zu eliminieren sind (Art. 35<br />

Abs. 2 ArG).<br />

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17 Uhr, Casino Bern<br />

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Patronatskomitee:<br />

Alec von Graffenried, Stadtpräsident Bern<br />

Flavia Wasserfallen, Nationalrätin<br />

Christa Markwalder, Nationalrätin<br />

Prof. Thierry Carrel, Herzchirurgie USZ<br />

Prof. Steffen Eychmüller, Palliativmedizin Inselspital<br />

Tickets:<br />

Susanne Hasse,<br />

Rechtsanwältin<br />

und Geschäftsführerin<br />

VSAO Zürich<br />

<strong>vsao</strong> /asmac <strong>Journal</strong> 4/22 19

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