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PSYCHISCHE GESUNDHEIT<br />

Ebenso typisch für eine depressive Erkrankung ist das<br />

zusätzliche Auftreten verschiedener neurologischer<br />

und körperlicher Beschwerden aus einer langen Liste<br />

möglicher Begleitsymptome: Zu nennen sind hierbei<br />

insbesondere Konzentrationsprobleme, innere Unruhe,<br />

verlangsamtes Denken sowie Überempfindlichkeit gegenüber<br />

Geräuschen. Es kann darüber hinaus auch zu<br />

schweren Schlafstörungen, drastischen Gewichtsveränderungen<br />

und völligem Libidoverlust kommen.<br />

Burnout<br />

Die meisten Experten betrachten das sogenannte Burnout-Syndrom<br />

als eine durch anhaltenden beruflichen<br />

Stress hervorgerufene Erschöpfungsdepression. Demnach<br />

resultiert aus dem Empfinden einer nicht zu bewältigenden<br />

Belastungssituation ein umfassender Erschöpfungs-<br />

und Frustrationszustand, der sich insbesondere<br />

in Form von Antriebsschwäche und Reizbarkeit äußert.<br />

Die Betroffenen leiden zumeist unter einem gefühlten<br />

Ungleichgewicht zwischen Leistung und Anerkennung<br />

im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit. Durch einen<br />

Mangel an greifbaren Erfolgserlebnissen macht sich bei<br />

ihnen das Gefühl breit, dass sie trotz größter Anstrengungen<br />

kaum etwas erreichen oder bewirken. So geht<br />

die körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung<br />

zumeist auch mit Gefühlen von Ohnmacht, Überforderung<br />

und Kontrollverlust einher. Zudem erleben viele<br />

Burnout-Patienten eine große innere Distanzierung von<br />

der eigenen Tätigkeit und entwickeln gegenüber Kollegen,<br />

Kunden, Patienten, Schülern etc. eine zunehmend<br />

feindselige Einstellung.<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Bei jeder Form der Depression ist ärztliche Hilfe unbedingt<br />

angeraten. Ab einem bestimmten Schweregrad<br />

ist auch eine medikamentöse Therapie unumgänglich.<br />

Bei drohender Selbstmordgefahr empfiehlt sich eine<br />

vorübergehende stationäre Behandlung dringend als<br />

erste Stabilisierungsmaßnahme. In jedem Fall sollte<br />

auch psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch<br />

genommen werden, um die emotionalen Ursachen<br />

der Erkrankung, wie beispielweise verdrängte Konflikte<br />

oder Traumata, zu beleuchten sowie problematische<br />

Denk- und Verhaltensmuster zu verstehen. Häufig sind<br />

in der Konsequenz auch nachhaltige Veränderungen der<br />

Lebensverhältnisse, wie beispielsweise ein Jobwechsel<br />

oder die Beendigung einer belastenden Beziehung,<br />

nicht zu vermeiden, um eine dauerhafte Genesung zu<br />

ermöglichen.<br />

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