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blu September | Oktober 2022

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14 Stadtgespräch<br />

AVANTGARDE<br />

FOTO: ROMAIN BERGER<br />

KOMPROMISSLOS SCHWUL:<br />

SEX UTOPIA<br />

Rinaldo Hopf „Axel in Havanna“<br />

Große Namen und angesagte<br />

Avantgardisten der LGBTIQ*-<br />

Community vereint das im Herbst<br />

erscheinenden Buch „Mein schwules<br />

Auge #19 – Sex Utopia“ von Fedya<br />

Ili und Rinaldo Hopf. Unter anderem<br />

Arnoldas Kubilius, Pierre et Gilles, Igor<br />

Zeiger und Romain Berger sind mit<br />

dabei.<br />

Der Titel verrät es, das große Thema<br />

des 400 Seiten starken Buches ist Sex.<br />

„Es geht um die Erforschung erotischer<br />

Utopien, den Sex der Zukunft oder<br />

die Zukunft des Sex, um geheime<br />

Wünsche, Fantasien und Geschichten,<br />

um feuchte Träume und die Bilder, die<br />

die Künstler bisher noch nicht zu zeigen<br />

gewagt haben. Es geht um Freiheit<br />

und Experimente mit Neuem“, so die<br />

beiden Herausgeber schriftlich. „Wie in<br />

den vorangegangenen Ausgaben gibt es<br />

Essays, Gedichte und Kurzgeschichten<br />

von renommierten Autoren und neuen<br />

Talenten – sowie Gemälde, Zeichnungen<br />

und Fotos von internationalen<br />

Künstlern. Der gemeinsame Nenner ist<br />

die Auseinandersetzung mit schwuler<br />

Erotik und Sexualität, sowohl explizit<br />

pornografisch als auch eher ästhetisch,<br />

politisch, satirisch und poetisch.“<br />

Das Cover kommt von Pierre et Gilles:<br />

Seit den 1970er-Jahren inszenieren<br />

Fotograf Pierre und Maler Gilles<br />

makellose Menschen und weltbekannte<br />

Persönlichkeiten wie die „Queen of<br />

Pop“ Madonna, die queere Disco-Diva<br />

Amanda Lear, Australiens Popperin<br />

Kylie Minogue, Pornostern Jeff Stryker,<br />

Punk-Heldin Nina Hagen oder auch<br />

Modelegende Karl Lagerfeld und Eurodancer<br />

Stromae. Ihr Stilmittel ist die<br />

Ikonisierung. Durch viel Pathos, Kitsch<br />

und Referenzen an große Meister<br />

werden die Fotografien zu Gemälden,<br />

nichts bleibt dem Zufall überlassen,<br />

alles ist schön – auch das Leid. Pierre<br />

et Gilles verschließen sich nicht den<br />

ernsten Themen, setzen diese in ihren<br />

Werken aber so um, dass man sie ohne<br />

Gräuel, aber nicht ohne danach darüber<br />

nachzudenken betrachten kann. Zum<br />

Beispiel die Verschmutzung der Ozeane.<br />

Die wunderschönen Ergebnisse zeigen<br />

die beunruhigende Veränderung, die die<br />

Welt durchmacht. Ohne Anklage. Mit<br />

trauender Schönheit. Im Mittelpunkt<br />

ihres künstlerischen Outputs steht<br />

immer der Mensch. Jedoch nicht losgelöst<br />

von seiner Umgebung, sondern<br />

im glamourösen Austausch mit der ihn<br />

umgebenden – auch darbenden – (Märchen-)Welt.<br />

„Mein schwules Auge #19<br />

– Sex Utopia“ von Fedya Ili und Rinaldo<br />

Hopf soll Mitte <strong>Oktober</strong> zur Frankfurter<br />

Buchmesse erscheinen. *rä<br />

www.mygayeye.com

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