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STADTBLATT August 2022

Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. #stadtblattosnabrück #stadtblatt #osnabrück www.stadtblatt-osnabrueck.de

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media<br />

beabadoobee<br />

Beatopia<br />

INDIE-ROCK Der Titel des zweiten Albums<br />

der philippinisch-britischen Singer-Songwriterin<br />

bezieht sich auf eine<br />

Fantasiewelt, in die sich Beatrice<br />

„Bea“ Laus als Siebenjährige imaginierte.<br />

Als Teenagerin bekam sie von<br />

ihrem Vater eine Gitarre, um ihre Depressionen<br />

zu lindern. Dann sah sie<br />

„Juno“ und verliebte sich in den<br />

Soundtrack: Zwei Akkorde, eine schöne<br />

Melodie und eine eigenwillige<br />

Stimme. Auf „Beatopia“ trifft so eine<br />

nun auf Billy-Corgan-Gedächtnis-<br />

Gitarrenwände. My Proud Virgin CHROM<br />

cd des monats<br />

DC Gore<br />

All These Things<br />

ART POP DC Gore wuchs<br />

an der „M25“-Autobahn auf.<br />

Schräge Nachbarn machten<br />

ihn früh mit Prog-Rock bekannt.<br />

Doch es waren die Pet<br />

Shop Boy, die dem Jungen<br />

den Weg wiesen. Nach dem<br />

frühen Tod seiner Mutter schrieb Gore seinen ersten Song. Und hörte nicht mehr<br />

auf. Nach Auflösung seines Trios Little Cub erscheint nun das erste Soloalbum, ein<br />

eigenes Art-Pop-Universum, das Inspiration aus Fotografie, Suburbia, J. G. Ballard<br />

und Jarvis Cocker zieht. Domino<br />

CHROM<br />

Davis John Patto<br />

Davis<br />

TROUBADOUR Was Ästhetik und Ausstrahlung<br />

angeht, erinnert der junge<br />

Mann aus Iowa etwas an den frühen<br />

Will Oldham. Die Themen für die Songs<br />

auf seinem Debüt findet Patton in<br />

Coffee Shops, der Natur und auf dem<br />

Gehweg. Alles ist Inspiration, Schönheit<br />

kann in Simplizität gefunden werden.<br />

„The Morning’s Blessings“ besingt<br />

den neuen Tag, bei „Vacant Airport“<br />

wartet Patton auf einem menschen -<br />

leeren Flughafen auf seinen wichtigsten<br />

Menschen. Ganz groß im Kleinen.<br />

Nettwerk<br />

CHROM<br />

Brezel Göring<br />

Psychoanalyse (Volume 2)<br />

TRAUERARBEIT Ende 1992 traf der Berliner<br />

Musiker Francoise Cactus, die sein<br />

Lebensmensch wurde. Als Stereo Total<br />

wurden Göring und die Französin zu<br />

einem Aushängeschild des Hauptstadt-Untergrunds.<br />

Als Cactus im letzten<br />

Jahr an Brustkrebs starb, begab<br />

sich Göring auf einen Road-Trip in<br />

Cactus Heimat Parentis-en-Born. Vor<br />

Ort arbeitete Göring an gemeinsamen<br />

Stücken weiter und schrieb neue. Auf<br />

dem Titelsong ist Cactus zu hören,<br />

das Cover stammt von ihr.<br />

Stereo Total Records<br />

CHROM<br />

Caamp<br />

Lavender Days<br />

AMERICANA Taylor Meier und Evan<br />

Westfall lernten sich in einem Sommercamp<br />

in der Junior High School<br />

kennen. Zehn Jahre später erscheint<br />

nun das dritte Album. „Lavender Days“<br />

bezeichnet die „Zwischentage“, die<br />

nicht die ereignisreichsten sind, aber<br />

die das Leben ausmachen. Meiers erinnert<br />

sich an das Parfüm der Großmutter,<br />

den Lufterfrischer im Auto der<br />

Mutter. Es geht um Schneeschuhe,<br />

Otter und den „Apfelbaum“-Blues,<br />

evoziert mit Westcoast-Folk, Banjo<br />

und Streichern. Mom + Pop Music CHROM<br />

Razz<br />

Everything You Will Ever Need<br />

MELLO POP So nennt die Band aus dem<br />

Emsland selbst das, was auf ihrem dritten<br />

Album zu hören ist. Bereits auf der<br />

EP „Might Delete Later“ öffneten Razz<br />

im letzten Jahr ihren Indie-Rock 80er-<br />

Pop und Folkanleihen. Das Produzentenduo<br />

Fabian Langer und Dennis Borger<br />

ist auch auf „Everything…“ wieder<br />

dabei und sorgt mit der Band für Songs<br />

zwischen Melancholie und Zwanglosigkeit,<br />

Selbstakzeptanz und der Erkenntnis,<br />

dass das Streben nach Perfektion<br />

zum Scheitern verurteilt ist. The<br />

Orchard<br />

CHROM<br />

Loudon Wainwright III<br />

Lifetime Achievement<br />

SINGER-SONGWRITER In einem Interview<br />

bezeichnete der legendäre Folk-<br />

Sänger seinen Songkatalog einmal als<br />

„Wandteppich“. Diesem fügt Loudon<br />

Wainwright III nun mit 75 Jahren etwas<br />

Neues hinzu. Auf „Lifetime Achievement“<br />

beschäftigt sich der Brummbär<br />

mit der eigenen Endlichkeit und<br />

preist die Liebe als das Höchste. Sein<br />

Wunsch: Songs schreiben, die bleiben.<br />

„One Wish“ kommt a capella, „Little<br />

Piece Of Me“ ist Bluegrass, bei „It Takes<br />

2“ wird das Akkordeon umgeschnallt.<br />

V2<br />

CHROM<br />

Quiet Confusion „Magella“. Viertes Album der Band aus Verona um<br />

Sänger und Gitarrist Antonio Cortina. Quiet Confusion sind das, was man<br />

gern ein Power-Trio nennt. Um die Kraft zu bündeln, wurde „Magella“<br />

ganz altmodisch live aufgenommen. Stoner Rock, tonnenweise Fuzz und<br />

Psychedelisches sowie Grunge. Go Down Records<br />

Georg auf Lieder „8-Spur Lockdown Tape“. Der Titel des vierten Albums<br />

des Hamburgers spricht für sich. Der 34-jährige schaffte es 2012 quasi von<br />

der Straße zu den großen Festivals, eröffnete später für Rea Garvey, spielt<br />

aber auch Wohnzimmerkonzerte. Wer auch nur ein kleines Bisschen für<br />

Bernd Begemann übrig hat, sollte Georg auf Lieder nicht verpassen. AAa<br />

Jitwam „Third“. Der Mann mit Wurzeln in Indien ist das, was man früher<br />

einen „Weltenbummler“ genannt hat. Sowohl ortstechnisch als auch musikalisch.<br />

Jitwam ist auch DJ und Label-Eigner, kennt sich im Jazz aus, hat<br />

die Finger in Tropicalia, Soul und Disco, inkorporiert live Gespieltes mit<br />

Samples und Edits. Tiefgängig und smart zugleich. Roya<br />

Vieux Farka Touré „Les Racines“. Der Sohn der Desert-Blues-Legende<br />

Ali Farka Touré erhielt einst den etwas verwirrenden Beinamen „Hendrix<br />

der Sahara“. Auf seinem neuen Album geht es um die Wurzeln („les racines“).<br />

Touré wünscht sich, die Kraft der Tradition mit Modernem zu verbinden.<br />

Das gelingt hier hervorragend. World Circuit<br />

The Ballroom Thieves „Clouds“. Das neue Album des Indie-Folk-Duos<br />

aus New England ist ein Liebesbrief an das Leben „on tour“, der auch die<br />

schwierigen Seiten nicht verhehlt. In den Songs von Martin Earley und<br />

Calin Peters ) geht es um Schlaflosigkeit, die Wut der Natur und, ja, Harry<br />

Styles. Musik für den Road-Trip im Oldtimer-Cabrio. Nettwerk<br />

The Kooks „10 Tracks To Echo In The Dark“. Der Grundstock für das<br />

sechste Album der Band aus Brighton wurde vor dem Brexit in Berlin gelegt.<br />

Dort traf Sänger und Songschreiber Luke Pritchard unter anderem auf den<br />

Produzenten Tobias Kuhn. Die „10 Tracks“ haben mal starke Popschlagseite<br />

wie bei Duran Duran, an anderer Stelle wird auch mal dekonstruiert. Awal<br />

Bobby Oroza<br />

Get On The Otherside<br />

SCHWÜL Soul-Crooner Bobby Oroza<br />

hat ein neues Album, und es ist fantastisch.<br />

Der Mann mit der weichen<br />

Stimme singt sich direkt in die Herzen<br />

seiner Zuhörer. Seine Band Cold Diamond<br />

& Mink spielen einen wunderbaren<br />

Retro-Sound dazu, der zum<br />

Engtanz animiert. Seine Homebase<br />

hat der Sohn einer bolivianischen<br />

Sängerin und eines finnischen Jazz-<br />

Gitarristen in Helsinki. Aber seine<br />

Musik klingt so warm wie der schwüle<br />

Sommer in Osnabrück.<br />

Big Crown Records<br />

TW<br />

Morton & Laaf<br />

Difficult Listening<br />

JAZZSCHLAGERSURF Überhaupt nicht<br />

difficult sondern (bis auf eine Ausnahme)<br />

easy und funny ist das Album, das<br />

Tex Morton und Andy Leaf aufgenommen<br />

haben. Der Gitarrist und der<br />

Schlagzeuger haben zusammen bei<br />

der Psychobilly-Band Mad Sin gespielt<br />

und frönen auf der Platte ihren Vorlieben<br />

für Rockabilly, Surf, Punk und die<br />

distinguierte Musik der 1950er Jahre,<br />

die Götz Alsmann „Jazz Schlager“<br />

nennt. „Difficult Listening“ ist eine<br />

wunderbare Ergänzung zur Leichtigkeit<br />

der Sommerfrische. Rundling TW<br />

32 <strong>STADTBLATT</strong> 8.<strong>2022</strong>

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