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BS 01-2021

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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Blick aus der Vogelperspektive auf das Areal der Neuss-Düsseldorfer Häfen<br />

© NDH<br />

Mehr Geld für die Infrastruktur<br />

Nach der Trennung von der Terminalbeteiligung wollen sich die Neuss-Düsseldorfer Häfen<br />

vor allem auf ihre Rolle als Dienstleister für die Anlieger konzentrieren. Für Reisholz läuft<br />

eine Machbarkeitsstudie für die künftige Nutzung der Industriebrache. Von Krischan Förster<br />

In den Neuss-Düsseldorfer Häfen wurden<br />

im vergangenen Jahr einige Weichen<br />

neu gestellt. Zum einen hat sich die<br />

Hafengesellschaft von ihrer Beteiligung<br />

am Neuss Trimodal Terminal getrennt<br />

und die Anteile werden von den bisherigen<br />

Partnern verkauft. Gleichzeitig soll<br />

die Infrastruktur im Hafen ausgebaut<br />

werden. Für mehr und bessere Gleise gibt<br />

es Geld vom Land Nordrhein-Westfalen.<br />

Für 373.000 €, das sind 75 % der Gesamtkosten,<br />

werden Schienen im Doppelhafen<br />

erneuert. »Damit können dringend<br />

erforderliche Ersatzinvestitionen<br />

umgesetzt werden«, sagt Sascha Odermatt,<br />

Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer<br />

Häfen (NDH). Ein weiteres Vorhaben<br />

ist ein »Brückenschlag« zum Containerterminal<br />

am Neusser Hafenbecken 5,<br />

um für effizientere Abläufe zu sorgen.<br />

Ziel sei es, durch die Anbindung der<br />

Umschlaganlagen an den Bahnhof Hessentor<br />

den Anteil von Bahn und Binnenschiff<br />

am Modal Split weiter zu erhöhen<br />

und die Zahl der Lkw im Hafen- und<br />

Stadtgebiet zu verringern. »Mit dem Ausbau<br />

unserer Eisenbahninfrastruktur wollen<br />

wir zur Verkehrswende beitragen«,<br />

sagt Odermatt. »Unsere Fachleute prüfen<br />

gerade mögliche Lösungen auf ihre technische<br />

und wirtschaftliche Machbarkeit.«<br />

Dazu gehört nach den Worten des Hafenchefs<br />

aber auch politische Unterstützung<br />

und eine finanzielle Förderung.<br />

Denn die erwartete Investition eines hohen<br />

zweistelligen Millionenbetrages<br />

»können wir aus eigener Kraft nicht allein<br />

stemmen.«<br />

»Unser Ziel ist es, den Kunden<br />

das Geschäft im Hafen<br />

bestmöglich zu erleichtern«<br />

NDH-Chef Sascha Odermatt<br />

Seit Mai 2<strong>01</strong>8 steht Odermatt nach seiner<br />

erfolgreichen Zeit in Krefeld an der<br />

Spitze der NDH. Er folgte auf den langjährigen<br />

Geschäftsführer Rainer Schäfer.<br />

Trotz Corona hat die Hafengesellschaft<br />

im vergangenen Jahr mit »stabilen Ergebnissen<br />

nach Plan« abgeschlossen, sagt<br />

Odermatt. »Aber wir haben natürlich,<br />

wie alle anderen auch, die Auswirkungen<br />

der Pandemie zu spüren bekommen, vor<br />

allem im operativen Geschäft.« Das betrifft<br />

in erster Linie die 50 %-Beteiligung<br />

an RheinCargo, dem Hafenverbund mit<br />

der Kölner HGK für insgesamt sieben<br />

Rheinhäfen. »In einigen Gütergruppen<br />

gab es deutliche Einbußen.«<br />

Bei der künftigen Ausrichtung werden<br />

die NDH deshalb noch stärker auf ihre<br />

Rolle als Infrastruktur-Gesellschaft ausgerichtet.<br />

Die 30 %-Beteiligung am Neuss<br />

Trimodal Terminal wurde deshalb an die<br />

vorherigen Partner Kombiverkehr (70 %<br />

der Anteile) und Ambrogio verkauft.<br />

»Die weitere Entwicklung des Terminals<br />

liegt jetzt in den Händen der Spezialisten«,<br />

erklärt Odermatt. Als Grundstückseigentümer<br />

und Dienstleister bleibe man<br />

den Gesellschaftern natürlich verbunden.<br />

»Unsere Aufgabe ist es, den Kunden das<br />

Geschäft im Hafen bestmöglich zu erleichtern«,<br />

sagt Odermatt.<br />

Auf einer Fläche von rund 88.000 m2<br />

werden am Terminal jährlich bis zu<br />

250.000 Ladeeinheiten umgeschlagen.<br />

Ein Großteil der Mengen kommt aus den<br />

Westhäfen Zeebrügge, Antwerpen und<br />

Rotterdam. Ergänzt werden die Containermengen<br />

durch Kontinentalverkehre<br />

von und nach Wien, Wels und Graz (Österreich),<br />

Budapest (Ungarn), Gallarate<br />

(Italien), Hefei (China) und einer hochfrequenten<br />

Containerverbindung nach<br />

Frenkendorf/Basel (Schweiz).<br />

Um national und international wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben, haben die<br />

Neuss-Düsseldorfer Häfen nach eigenen<br />

Angaben in den letzten Jahren rund<br />

36<br />

Binnenschifffahrt <strong>01</strong> | <strong>2021</strong>

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