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BS 05-2021

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SCHIFFFAHRT<br />

Der Rhein als wichtigste Wasserstraße hat noch freie Kapazitäten, unterliegt aber auch den Folgen des Klimawandels<br />

© Garrelmann<br />

Von der Optimierung hin zu Ruhehäfen<br />

Unbestritten ist der Rhein die wichtigste Wasserstraße in Deutschland und von<br />

großer wirtschaftlicher Bedeutung. Um die Verkehre weiter zu stärken, sind vielfältige<br />

Maßnahmen nötig. Von Hermann Garrelmann<br />

Dass die Schifffahrt auf dem Rhein<br />

reibungslos funktioniert, wird eigentlich<br />

als selbstverständlich vorausgesetzt.<br />

Mehr als 100.000 Schiffsbewegungen<br />

allein am Niederrhein machen<br />

dies deutlich. In die Schlagzeilen gerät<br />

der Rhein aber, wenn extremes Niedrigwasser,<br />

bedrohliches Hochwasser oder<br />

eine Havarie die Schifffahrt behindern<br />

oder unmöglich machen.<br />

Damit es auf der Rheinstrecke möglichst<br />

wenig Einschränkungen gibt, dafür<br />

sorgt die Bundeswasserstraßenverwaltung<br />

mit vielfältigen Aktivitäten. Welche<br />

kurz- und mittelfristigen Maßnahmen<br />

anstehen und welche langfristigen<br />

Entwicklungen die Schifffahrt<br />

beeinflussen, wurde jüngst bei der Vorstellung<br />

der Jahresbilanz erläutert. Neben<br />

baulichen Projekten steht bei der Generaldirektion<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt<br />

(GDWS) auch der Klimawandel und<br />

seine Folgen auf der täglichen Agenda.<br />

Mit Blick auf die Zahlen der Schiffsbewegungen<br />

und Gütertransporte der<br />

vergangenen drei Jahre machte Marcus<br />

Erdmann, Leiter der Abteilung Schifffahrt<br />

deutlich, wie sehr die pandemiebedingten<br />

Einbußen das vergangene Jahr<br />

geprägt haben. Nach wasserstandsbedingten<br />

Schwankungen und Einbußen<br />

in 2018 und 2019 (siehe folgenden Beitrag<br />

zu den wichtigsten Zahlen) wurde<br />

die Hoffnung auf ein »normales« Jahr<br />

2020 insbesondere in der Personenschifffahrt<br />

durch die Pandemie zunichte gemacht.<br />

Erdmann: »Wenn sich die Bilanz<br />

in der Güterschifffahrt noch als durchwachsen<br />

bis mager darstellte, zeigten die<br />

Zahlen der Personenschifffahrt eine absolut<br />

prekäre Situation.« Als Beispiel<br />

nannte Erdmann die Schleuse Iffezheim.<br />

In 2019 waren dort 2.961 Fahrgastkabinenschiffe<br />

geschleust worden. In<br />

2020 gab es lediglich 545 entsprechende<br />

Die Personenschifffahrt hatte 2020 einen<br />

schweren Stand<br />

© Rheinpoesie<br />

Schiffspassagen. Die pandemiebedingten<br />

Einschränkungen hätten bei einigen Betrieben<br />

der Personenschifffahrt zu Umsatzrückgängen<br />

von bis zu 90 % geführt.<br />

Eine positive Bilanz konnte Erdmann<br />

bei den Auswirkungen vermelden, die<br />

sich aus der Inanspruchnahme von Förderprogrammen<br />

des Bundes ergeben hätten.<br />

Insbesondere seien durch die verschiedenen<br />

geförderten Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Umweltbelastungen<br />

aus der Schifffahrt pro Jahr 10 % weniger<br />

CO2 und 43 % weniger NOx emittiert<br />

worden. Allein 2020 waren 2 Mio. € an<br />

Förderungen ausgegeben worden.<br />

500 Baustellen für die GDWS<br />

Heinz-Josef Joeris ging als Leiter der Abteilung<br />

Wasserstraßen in der GDWS auf<br />

eine Reihe von Projekten ein, die aktuell<br />

in der Planung oder Umsetzung sind.<br />

Von den bundesweit laufenden 500 größeren<br />

Baustellen (Volumen >5 Mio. €) sei<br />

bei lediglich 13 Projekten eine zeitweise<br />

Beeinträchtigung durch Covid-19 registriert<br />

worden. Auch prophylaktisch vorgenommene<br />

Reduzierungen von Schleusenzeiten<br />

hätten schnell wieder rück-<br />

10 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2021</strong>

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