BS 05-2021
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Der »große Grüne«<br />
Die Danubia Speicherei im österreichischen<br />
Ennshafen setzt auf einen wahren Umschlag-<br />
Giganten: Der Sennebogen 895 ist der größte<br />
Umschlagbagger der Welt<br />
Fahrer Peter Streimelweger ist<br />
überzeugt, dass er den schönsten<br />
Arbeitsplatz im Hafen hat<br />
© Sennebogen<br />
Mit der Abfahrt von der nahegelegenen<br />
Bundesstraße eröffnet sich der<br />
Ausblick auf das Hafengelände im österreichischen<br />
Enns: Mit 3,5 Mio. m2 und<br />
rund 2.500 m Kailänge ist der Donauhafen<br />
einer der bedeutendsten Binnenhäfen<br />
Zentraleuropas. Dank der Investition der<br />
Danubia Speicherei ist er jetzt um ein<br />
Wahrzeichen reicher.<br />
Mit dem Umschlagbagger 895 aus der<br />
E-Serie von Sennebogen hat modernste<br />
Umschlagtechnik bei der Danubia Speicherei<br />
Einzug gehalten: »Wir waren auf<br />
der Suche nach der perfekten Lösung für<br />
unseren Betrieb, und zwar ohne Kompromisse«,<br />
sagt Georg Dobesberger, Geschäftsführer<br />
der Danubia Speicherei.<br />
Die bisherige Lösung mit zwei seilbetriebenen<br />
Hafenkranen war zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits in die Jahre gekommen,<br />
die Ersatzteilversorgung aufgrund des Alters<br />
immer aufwändiger und das Umschlagvolumen<br />
am Kai kontinuierlich gestiegen.<br />
Mittlerweile werden jährlich rund<br />
950.000 t Material aller Art, von Getreide<br />
über Düngemittel bis hin zu Salz und<br />
Georg Dobesberger,<br />
Geschäftsführer Danubia Speicherei<br />
Stückgütern bewegt. Das Besondere ist jedoch,<br />
dass die Kaimauern, je nach Wasserstand,<br />
relativ hoch sind – und nur der<br />
Sennebogen-Kran 895 mit seinen Ausmaßen<br />
sämtliche Anforderungen hinsichtlich<br />
Reichweite, Reichtiefe und Geschwindigkeit<br />
erfüllen konnte.<br />
Zusammen mit dem Vertriebspartner<br />
Ascendum Baumaschinen wurden die<br />
Überlegungen konkretisiert: Ein auf die<br />
Spurbreite der vorhandenen Schienen<br />
angepasstes Schienenportal, 35 m Reichweite,<br />
eine um 7 m hoch- und runterfahrbare<br />
Hafenkabine, ein durchdachtes Aufstiegskonzept<br />
sowie eine Stromversorgung<br />
über 300 m Fahrstrecke hinweg.<br />
Der 895 arbeitet dabei nach Angaben<br />
Sennebogens doppelt sparsam. Denn<br />
neben dem Elektroantrieb sei modernste<br />
Rekuperationstechnik verbaut, mit der<br />
sich ein Maximum an Energie einsparen<br />
lasse. Sennebogens »Green Hybrid-<br />
System« arbeitet demnach nahezu ohne<br />
Kraftverlust entlang des gesamten Zylinderwegs.<br />
Aufgrund des großen Systemvolumens<br />
der beiden Hydraulikzylinder<br />
am Ausleger in Kombination mit den<br />
Stickstoff- und Kolbenspeichern neben<br />
dem Ausleger-Anlenkpunkt bleibt die<br />
Kraft konstant und kompensiert das Eigengewicht<br />
des 54 t schweren Auslegers.<br />
Wie bei einer Feder wird durch das<br />
Senken des Auslegers und die Komprimierung<br />
von Gas überschüssige Energie<br />
gespeichert. Diese Energie nutzt das<br />
System anschließend für die nächste Hubaufgabe,<br />
wobei sich die Feder entspannt.<br />
34 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2021</strong>