BS 08-2020
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SEEHÄFEN | SHortSEA<br />
HAMBURG/BRAUNSCHWEIG<br />
Zusammenarbeit vereinbart<br />
Die »Hanse« liegt am Container Terminal Altenwerder (CTA) in Hamburg<br />
Die Hamburger Hafen und logistik AG<br />
(HHlA) und die Hafenbetriebsgesellschaft<br />
Braunschweig gehen eine strategische<br />
Partnerschaft ein. Ziel sind mehr<br />
Container auf Binnenschiffen. Als größter<br />
Eisenbahnhafen Europas sei vor allem<br />
der schienengebundene Hinterlandverkehr<br />
eine der Stärken des Hamburger Hafens,<br />
heißt es. Auf kurzen Strecken könne<br />
dieser Wettbewerbsvorteil jedoch häufig<br />
nicht genutzt werden. So ist die Distanz<br />
zwischen Hamburg und Braunschweig<br />
mit rund 180 km zu kurz für die Bahn.<br />
Das Binnenschiff ist auf dieser Strecke<br />
jedoch eine attraktive Alternative zum<br />
lkw-transport. Die transitzeit über die<br />
Wasserstraße beträgt rund 24 Stunden.<br />
»Hamburg und Braunschweig sind über<br />
die Elbe, den Elbe-Seitenkanal und den<br />
Mittellandkanal hervorragend miteinander<br />
verbunden«, sagt HHlA-Betriebsvorstand<br />
Jens Hansen. Im vergangenen Jahr<br />
seien 70.000 tEU über die Wasserstraße<br />
zwischen Hamburg und Braunschweig<br />
bewegt und annähernd 40.000 lkw-Fahrten<br />
eingespart worden. Um weiteres Volumen<br />
auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger<br />
Binnenschiff zu verlagern,<br />
wollen die Häfen in Hamburg und Braunschweig<br />
neue transportkonzepte für die<br />
verlandende Wirtschaft entwickeln. Aktuell<br />
gibt es laut dem Braunschweiger Hafenchef<br />
Jens Hohls wöchentlich sieben<br />
Binnenschiffsabfahrten zwischen Hamburg<br />
und Braunschweig. Um zuverlässige<br />
Verkehre garantieren zu können, sei die<br />
strategische Partnerschaft mit der HHlA<br />
bedeutsam. Es handelt sich um die erste<br />
Kopperation dieser Art, die die HHlA<br />
mit einem Binnenhafen eingeht. Weitere<br />
sollen folgen, kündigt deren Vorstand<br />
Hansen an.<br />
n<br />
© HHlA<br />
NORD-OSTSEE-KANAL<br />
Befahrensabgabe wird bis Jahresende gestrichen<br />
Der Tanker »Selandia Swan«<br />
in der Schleuse Brunsbüttel<br />
© Wägener<br />
Der Haushaltsausschuss des Bundestags<br />
hat entschieden, auf die Befahrensabgabe<br />
für den Nord-ostsee-Kanal (NoK)<br />
zu verzichten. Bis zum 31. Dezember soll<br />
sie ausgesetzt werden. Dadurch wird die<br />
Schifffahrt um rund 10 Mio. € entlastet.<br />
Alexander Geisler, Geschäftsführer<br />
des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler<br />
(ZVDS), begrüßt den Schritt<br />
»außerordentlich«. Gemeinsam mit der<br />
Initiative Kiel Canal und anderen Partnern<br />
aus der maritimen Industrie haben<br />
wir in den letzten Wochen intensiv<br />
für den Verzicht der Befahrensabgabe<br />
zur Unterstützung des Kanals sowie der<br />
Schifffahrt geworben. Gleichzeitig betonte<br />
er: »Nun gilt es diesen wichtigen<br />
Schritt zügig umzusetzen, damit möglichst<br />
viele Schiffe davon profitieren können<br />
und wieder den Kanal nutzen.«<br />
laut Geisler stagnieren die Gütermenge,<br />
die mit Schiffen im Shortsea-Bereich<br />
transportiert wird, in den letzten 15 Jahren<br />
– auch wegen der vergleichsweise<br />
ungünstigen Kostenstruktur gegenüber<br />
anderen Verkehrsträgern. Dies sei<br />
auch der Grund, »warum der vollständige<br />
Verzicht auf die Befahrensabgabe –<br />
wie auf den Binnenwasserstraßen – unser<br />
mittelfristiges Ziel bleibt.«<br />
Etliche reeder schicken ihre Schiffe<br />
inzwischen auf den Umweg über das<br />
dänische Skagen, weil die zusätzlichen<br />
Kraftstoffosten nicht ins Gewicht fallen,<br />
so das Argument. So sparen sie die<br />
Gebühren für die Kanalpassage, die von<br />
der Schiffsgröße abhängen.<br />
n<br />
TFG TRANSFRACHT<br />
Bremen wird in<br />
Netz aufgenommen<br />
Ab dem 7. September integriert tFG<br />
transfracht den Standort Bremen in<br />
das AlbatrosExpress-Netzwerk, das<br />
22 terminals umfasst. Erstmalig werden<br />
damit transporte im Seehafenhinterlandverkehr<br />
zwischen Bremen und<br />
Österreich sowie der Schweiz angeboten.<br />
Somit gibt es künftig insgesamt<br />
etwa 100 transporte im containerisierten<br />
Seehafenhinterlandverkehr in<br />
die DACH-region (Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz, Ungarn). Die Bahnverkehre<br />
von und nach Bremen erfolgen<br />
in einer Partnerschaft mit dem<br />
Unternehmen roland Umschlag, das<br />
die Verantwortung für die Umschlagund<br />
logistiktätigkeiten übernimmt.<br />
Durch den AlbatrosExpress verbindet<br />
tFG transfracht nach eigenen Angaben<br />
täglich die Häfen Hamburg, Bremerhaven,<br />
Wilhelmshaven, Koper (Slowenien)<br />
und rotterdam (Niederlande)<br />
mit über 15.000 orten in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz. n<br />
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Binnenschifffahrt <strong>08</strong> | <strong>2020</strong>