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BS_2017-09

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Binnenschifffahrt<br />

<strong>09</strong><br />

<strong>2017</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

SCHIFFFAHRT<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

an der Elbe 8<br />

26.<strong>09</strong>.<strong>2017</strong> in Kalkar<br />

Forum Binnenschifffahrt<br />

und Messe STL (Stand 159)<br />

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September <strong>2017</strong> | 72. Jahrgang<br />

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Editorial<br />

Generalvertretung<br />

Krischan Förster<br />

Chefredakteur<br />

Mehr als ein Momentum<br />

Die Sperrung der Rheintalbahn hat<br />

der Binnenschifffahrt mehr Ladung<br />

gebracht. Notgedrungen mussten<br />

sich Verlader, Spediteure und Logistiker<br />

alternative Transportwege suchen<br />

und wurden auf dem Wasser<br />

fündig. Das Gleiche gilt, wenn wichtige<br />

Straßenbauwerke wie die Rheinbrücke<br />

der A 40 plötzlich dicht sind.<br />

Dann zeigt sich wieder einmal, dass<br />

Straßen und auch die Bahn an ihren<br />

Kapazitätsgrenzen angelangt, auf<br />

Flüssen und Kanälen dagegen durchaus<br />

freie Spitzen zu finden sind.<br />

Die Binnenschifffahrt besteht<br />

schon lange nicht mehr nur aus Einzelfahrern,<br />

die sich von der Ladung<br />

im Spotmarkt »treiben« lassen. Sie<br />

verfügt über moderne Tonnage, leistungsfähige<br />

Unternehmen und intelligent<br />

geknüpfte Transportsysteme.<br />

Zugegeben: Wie alle Verkehrsträger<br />

leidet auch sie unter den Anfälligkeiten<br />

einer zunehmend maroden Infrastruktur.<br />

Dazu kommen Wetterunbilden<br />

wie Hoch- und Niedrigwasser, die<br />

auch auf dem Wasser immer wieder<br />

Einschränkungen zur Folge haben.<br />

Dennoch: Will man den drohenden<br />

Verkehrskollaps verhindern,<br />

bleibt nur eine stärkere Nutzung der<br />

Wasserstraßen. Sie gilt es, mit gezielten<br />

Investitionen zu verbessern. Siehe<br />

Rheinvertiefung: Kein anderes Projekt<br />

im aktuellen Bundesverkehrswegeplan<br />

hat einen besseren Kosten-<br />

Nutzen-Faktor. Es lohnt also.<br />

Wichtige Projekte müssen priorisiert,<br />

mit ausreichendem Planungspersonal<br />

vorangetrieben und am<br />

Ende natürlich auch umgesetzt werden.<br />

Und zwar dort, wo es der Volkswirtschaft<br />

und dem Gewerbe hilft<br />

und nicht dort, wo Politiker Stimmen<br />

sammeln wollen. Das wäre eine<br />

sinnvolle Verkehrslenkung.<br />

Ebenso braucht es mehr Förderung<br />

für technische und logistische<br />

Innovationen. Es ist gar nicht einzusehen,<br />

dass die Bahn bei den Kosten<br />

entlastet und die Binnenschifffahrt<br />

über Gebühren und realitätsfremde<br />

Auflagen wie die verschärften Abgasgrenzwerte<br />

ab 2019 zusätzlich belastet<br />

wird. Es warten nach der Bundestagswahl<br />

viele Aufgaben auf die<br />

neue Regierung, aber auch die Abgeordneten<br />

in den Fachausschüssen.<br />

Auf geht’s.<br />

Um diese Themen geht es in unserer<br />

aktuellen Ausgabe und auch<br />

bei unserem »Forum Binnenschifffahrt«<br />

am 26. September in Kalkar.<br />

In mehreren Workshops diskutieren<br />

ausgewiesene Experten über die<br />

drängenden Probleme und praxisnahe<br />

Lösungen. Bereits zum fünften<br />

Mal wird zudem mit dem »Innovationspreis<br />

Binnenschifffahrt«, gestiftet<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 3


Inhalt September <strong>2017</strong><br />

Editorial<br />

Mehr als ein Momentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

Nachrichten 5<br />

Schifffahrt<br />

Eine Erfolgsgeschichte an der Elbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

Niedrigwasser hat die Elbe fest im Griff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />

Trimodal zurück in der Erfolgsspur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

WCX: Konkurrenz belebt das Geschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Neue Schleuse macht Weser zukunftsfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16<br />

neska: Wassertaxi statt Brückenstau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Anti-Terror-Übung auf der Donau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Reich-Flotte komplett mit Doppelhülle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Forum Binnenschifffahrt: Innovationen und Perspektiven. . . . . 24<br />

Schiffstechnik<br />

STL in Kalkar, zum vierten Mal:<br />

Rund um Technik und neue Angebote. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

K&J profitiert von Flusskreuzfahrt-Boom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42<br />

Crystal tauft ersten MV-Neubau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />

Eine Branche auf Erfolgskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46<br />

Flusskreuzfahrt – attraktiv für Finanziers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47<br />

Autarke Abwasserklärung schützt Umwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48<br />

Abfalltransport in der Schifffahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50<br />

MS »innogy«: Grüne Ausflüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54<br />

Erste Elektro-Binnenautofähre gedeiht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55<br />

CNC-Datenbank für die Auftragssuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56<br />

Innovative und umweltgerechte Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57<br />

Werft Malz: Alle Hände voll zu tun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58<br />

Logistik<br />

NVG feiert die 100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68<br />

Rheintalbahn bleibt bis Oktober gesperrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70<br />

Basel: Fahrtaufnahme nach schwachem Start. . . . . . . . . . . . . . . . . .71<br />

Multimodalität im Kommen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72<br />

Kunst und Kommerz auf der Seidenstraße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73<br />

Seehäfen | Shortsea<br />

Niedersachsen will Häfen weiter stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74<br />

Hamburg verstärkt »nasse Umfuhren« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76<br />

Westhäfen legen bei Containern erneut zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .77<br />

Wasserstraßen | Häfen<br />

Neckar: Ein zweiter Castor auf dem Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78<br />

Hafen Stuttgart plant Ausbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .80<br />

Bohmte darf auf Millionen hoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82<br />

Konferenz: Innovation im Hinterland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83<br />

Westtrog in Scharnebeck ist 2018 dran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .84<br />

Schleuse Meuschau: Freie Fahrt für Freizeitkapitäne . . . . . . . . . . .85<br />

In Zerben entsteht Neu neben Alt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .86<br />

Verjüngungskur für das Wehr Calbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88<br />

Schifferstadt Roßlau feiert fünf Tage lang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .90<br />

HTG-Info und Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93<br />

Recht 96<br />

Löschpflicht des Absenders? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .96<br />

Rubriken<br />

Buyer’s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />

Jobbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66<br />

Büchermarkt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

BDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .98<br />

Impressum | TV Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .99<br />

Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />

Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

FORUM<br />

Binnenschifffahrt<br />

<strong>2017</strong><br />

Verein für europäische<br />

Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

Hafentechnische<br />

Gesellschaft e.V.<br />

10<br />

16<br />

24<br />

28<br />

44<br />

4 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Nachrichten<br />

• GREIWING: Jürgen Burgholz verabschiedet<br />

sich ins Privatleben, seine<br />

Nachfolge als Geschäftsführer<br />

tritt<br />

Matthias Geiß<br />

an. Burgholz (62)<br />

war 24 Jahre Geschäftsführer<br />

der<br />

Greiwing logistics<br />

for you GmbH.<br />

insgesamt verbrachte er 38 Dienstjahre<br />

bei dem Familienunternehmen aus<br />

Greven und prägte dessen Entwicklung<br />

mit. Geiß gehört der erweiterten<br />

Greiwing-Geschäftsführung als Prokurist<br />

bereits seit mehr als drei Jahren<br />

an und hat zuvor den Greiwing-Standort<br />

in Leipheim geleitet.<br />

• DETTMER: Peter May, Leiter der<br />

Befrachtungsabteilung in Bremen,<br />

ist in den Ruhestand<br />

gegangen<br />

Seine Nachfolge<br />

hat Christian<br />

Eichinger (Bild)<br />

angetreten, der in<br />

der Abteilung nun<br />

die beiden Kollegen<br />

Sebastiaan van Vliet und Rainer<br />

Hayen in der Trockengüterbefrachtung<br />

unterstützt. Der ausgebildete Bürokaufmann<br />

Eichinger war zuvor bei<br />

verschiedenen Unternehmen als Disponent<br />

im kombinierten Verkehr tätig,<br />

zuletzt auch im Bereich Binnenschifffahrt.<br />

KÜSTENKANAL<br />

Schleuse Dörpen<br />

rüstet sich für GMS<br />

Es wird wohl noch bis 2019 dauern,<br />

dann aber können auch 110 m lange<br />

Großmotorgüterschiffe (GMS) die<br />

Schleuse des Küstenkanals in Dörpen<br />

nutzen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

braucht es aber im WSA in Meppen<br />

eine zusätzliche Ingenieursstelle. Die<br />

sei bereits ausgeschrieben worden, bestätigte<br />

Holger Giest, Chef der Meppener<br />

Dienststelle.<br />

Bei dem rund 1,8 Mio. € teuren Umbau<br />

der Schleuse wird ein Hochwasserschutztor<br />

versetzt, zudem werden die<br />

Schleusentore künftig nach außen anstatt<br />

nach innen geöffnet.<br />

ga<br />

VERKEHRSSTATISTIK<br />

Gütermengen auf deutschen Wasserstraßen bleiben stabil<br />

Die beförderte Gütermenge auf deutschen<br />

Wasserstraßen lag 2016 mit insgesamt<br />

221,4 Mio. t exakt auf dem Niveau<br />

des Vorjahres, wobei die Verkehrsleistung<br />

um 1,8% auf 54,3 Mrd. tkm gesunken<br />

ist. Das geht aus dem aktuellen statistischen<br />

Faltblatt »Daten & Fakten« des<br />

Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt<br />

(BDB) hervor.<br />

Die transportstärkste Region war das<br />

Rheingebiet mit 187,0 Mio. t (+0,7%), gefolgt<br />

vom westdeutschen Kanalgebiet<br />

mit 40,3 Mio. t (+2,3%) und dem Mittellandkanal<br />

mit 21,1 Mio. t (-2,8%). Güterzuwächse<br />

gab es auf dem Main (+4,7%;<br />

15,6 Mio. t) und im Wesergebiet (+2,4%;<br />

8,4 Mio. t), während es auf der Mosel<br />

(-11,1%; 9,6 Mio. t), auf der deutschen Donau<br />

(-7,0%; 5,3 Mio. t) und im Elbegebiet<br />

(-6,3%, 17,9 Mio. t) Rückgänge gab. Besonders<br />

häufig wurden Erze, Steine, Erden<br />

(54,9 Mio. t, 24,8% Anteil am Gütermix),<br />

Kokerei- und Mineralölerzeugnisse<br />

(37,3 Mio. t, 16,9%), Kohle, Rohöl, Erdgas<br />

(34,1 Mio. t, 15,4%) sowie Chemische Erzeugnisse<br />

(26,1 Mio. t, 11,8%) über den<br />

Wasserweg transportiert. Zunahmen gab<br />

es bei Chemischen Erzeugnissen (+4,8%)<br />

und Sonstigen Produkten (+7,8%) registriert.<br />

Positiv entwickelte sich der Containerverkehr<br />

mit 2,45 Mio. TEU (+2,5%).<br />

Zum 31. Dezember 2016 waren<br />

im deutschen Binnenschiffsregister<br />

1.978 Fahrzeuge für den Transport flüssiger<br />

und trockener Güter eingetragen<br />

(-21). Hinzu kommen 70 Bunkerboote<br />

(-10), 117 Schlepper (+2) und 299 Schubboote<br />

(+3). Die deutsche Fahrgastschifffahrt<br />

bildet weiterhin die größte »Weiße<br />

Flotte« Europas mit 981 Tagesausflugsschiffen<br />

(-2) und 62 Fahrgastkabinenschiffen<br />

(+2). Die Personenkapazität lag<br />

bei 206.376, die Bettenkapazität bei 9.006.<br />

Die Anzahl der Firmen in der gewerblichen<br />

Binnenschifffahrt sank von 923 im<br />

Jahr 2014 auf 884 im Jahr 2015. Davon<br />

waren 402 in der Trockengüterschifffahrt,<br />

138 in der Tankschifffahrt, 40 in<br />

der Schub- und Schleppschifffahrt sowie<br />

319 in der Personenschifffahrt tätig. Die<br />

Beschäftigtenzahl sank im gleichen Zeitraum<br />

von 6.878 auf 6.8<strong>09</strong>, wobei der Umsatz<br />

von 1,564 Mrd. € auf 1,625 Mrd. € gesteigert<br />

werden konnte.<br />

M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 5


Nachrichten<br />

KOOPERATION<br />

Wilhelmshaven und duisport prüfen weitere Zusammenarbeit<br />

Die Häfen Wilhelmshaven und duisport<br />

wollen noch enger zusammenrücken.<br />

Der Hinterland-Hub setzt auf den Tiefgang<br />

und die Hinterlandanbindung des<br />

JadeWeserPort.<br />

Aus Sicht der Duisburger wird Wilhelmshaven<br />

weiter wachsen und an Bedeutung<br />

gewinnen. Gleichzeitig will<br />

sich duisport noch stärker als »trimodale<br />

Logistic Drehscheibe in Zentraleuropa«<br />

und größter Hinterland-Hub<br />

in die Zusammenarbeit mit dem CTW<br />

einbringen.<br />

Der in Duisburg angestrebte Containerumschlag<br />

von 4 Mio. TEU für <strong>2017</strong> mache<br />

deutlich, dass es immer erstrebenswerter<br />

werde, mit restriktionsfreien<br />

Häfen wie Wilhelmshaven zusammen<br />

zu arbeiten, hieß es. Der Plan, für Wilhelmshaven<br />

einen Binnenwasserstraßenanschluss<br />

per seegängigen Binnenschiff<br />

herzustellen, weckte ebenfalls Interesse.<br />

»Damit könnte neben der guten Straßen-<br />

Duisburg will den JadeWeserPort stärker in den Fokus nehmen<br />

und Schienen-Hinterlandanbindung auch<br />

die Möglichkeit geschaffen werden, Güter,<br />

insbesondere Container, nach Duisburg<br />

zu transportieren«, hieß es weiter. M<br />

Foto: JadeWeserPort<br />

AUTONOMES RANGIEREN<br />

Bremisches IHATEC-Projekt gestartet<br />

In Bremen ist das Projekt »Rang-E – Autonomes<br />

Rangieren auf der Hafenbahn«<br />

gestartet worden. Ziel ist es, die Rangierprozesse<br />

in Seehäfen durch Optimierung<br />

und Automatisierung effzienter zu gestalten.<br />

Das Projekt läuft bis zum 31. Juli<br />

2019.<br />

Neben dem Institut für Seeverkehrswirtschaft<br />

und Logistik (ISL) sind das<br />

Bremer Institut für Produktion und Logistik<br />

(BIBA) sowie das Institut für Verkehrswesen,<br />

Eisenbahnbau und -betrieb<br />

(IVE) aus Braunschweig weitere Projektpartner.<br />

Vom Bundesverkehrsministerium<br />

gibt es eine Förderung im Rahmen<br />

des IHATEC-Programms für innovative<br />

Hafentechnologie.<br />

Ausschlaggebend für das Forschungsprojekt<br />

ist laut ISL der Umstand, dass die<br />

Schiene bei Empfang und Versand im<br />

Hafen durch bahnbetriebliche Regelungen<br />

und Vorschriften im intermodalen<br />

Vergleich zeitlich deutlich benachteiligt<br />

ist. Nach der Trennung der Streckenlok<br />

im Hafengebiet erfolgt der Transport der<br />

Züge bzw. Waggons in den meisten Fällen<br />

per Rangierlok zu den Terminals, in<br />

denen zunächst Kontrollarbeiten am Zug<br />

und an der Ladung erforderlich werden.<br />

In der Konsequenz erfolgten die ersten<br />

Ladungsbewegungen an einem Güterzug<br />

oft erst Stunden nach der Ankunft im<br />

Hafengebiet, so die Logistikexperten. Bei<br />

Zügen, die im Hafen zusammengestellt<br />

oder neu beladen würden, entstünden<br />

durch vorgeschriebene Bremsproben, Ladungskontrollen<br />

und Rangierarbeiten im<br />

Mittel ebenfalls etwa zwei Stunden Verzögerungen,<br />

bevor die Züge das Hafengebiet<br />

zu ihren Zielorten verlassen könnten.<br />

Rang-E untersucht die Potenziale und<br />

Hemmnisse für die Einführung einer intelligenteren<br />

Steuerung der Zugverkehre<br />

am Beispiel des Pilothafens Bremerhaven.<br />

Es werden verschiedene Automatisierungsstufen<br />

bis hin zur vollständigen Autonomie<br />

und Selbststeuerung von Rangiereinheiten<br />

beleuchtet. Zudem wird<br />

untersucht, inwieweit ein Diesel-unabhängiger<br />

Rangierbetrieb mittels elektrischer<br />

Akkumulatoren umsetzbar ist. M<br />

FRANKREICH<br />

Vorläufiges Aus für Seine-Nord-Kanal<br />

Der französische Präsident Emmanuel<br />

Macron hat den Seine-Nord-Kanal wegen<br />

der großen finanziellen Probleme<br />

des Landes von der Liste der prioritären<br />

Infrastrukturprojekte gestrichen.<br />

Noch im März hatte er als Präsidentschaftskandidat<br />

versprochen, den Kanal<br />

zwischen den industriellen Regionen<br />

Paris und dem Scheldebecken bauen zu<br />

wollen. Auch seine Vorgänger, die Präsidenten<br />

Hollande und Sarkozy hatten<br />

dieses Projekt verfolgt. Nach Angaben<br />

aus dem Transportministerium fehlen<br />

für dieses Bauvorhaben 700 Mio. €. Die<br />

Gesamtkosten wurden auf einen Betrag<br />

zwischen 5 und 5,5 Mrd. € geschätzt. Die<br />

angestrebte Mitfinanzierung über einen<br />

europäischen Fonds hatte sich nicht realisieren<br />

lassen.<br />

Damit ist eine verbesserte Verbindung<br />

zwischen den Häfen in Antwerpen und<br />

Rotterdam mit dem Norden Frankreichs<br />

und der französischen Hauptstadt in weite<br />

Ferne gerückt. Ursprünglich sollte der<br />

Kanal bis zum Jahr 2020 fertiggestellt<br />

sein. Nach Angaben aus dem Ministerium<br />

wird der Nutzen dieser neuen Kanalverbindung<br />

enorm überschätzt. Bislang<br />

erfolgt die Binnenschifffahrt mittels oft<br />

überalterter kleiner Schiffstypen, den so<br />

genannten Spitsen. Sie haben eine Tragfähigkeit<br />

von bis zu 600 t und transportieren<br />

häufig Waren und Güter im Einrichtungsverkehr<br />

mit Richtung Frankreich.<br />

Vermutet wird auch, dass die Franzosen<br />

befürchten, der Hafen in Le Havre<br />

könnte durch die neue Kanalverbindung<br />

in Richtung Rotterdam und Antwerpen<br />

an Bedeutung verlieren.<br />

ga<br />

6 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Nachrichten<br />

PREMIERE<br />

Erstes Flusskreuzfahrtschiff im Hafen Hanau<br />

Die vom britischen Reiseunternehmen<br />

Newmarket Holidays gecharterte<br />

»Olympia« ist das erste Flusskreuzfahrtschiff,<br />

das im Hafen Hanau festgemacht<br />

hat. Direkt dahinter lag das Partyschiff<br />

»Pure Liner«.<br />

Grund für den Besuch der mit rund<br />

100 Gästen gekommenen »Olympia« in<br />

Hanau war das Museumsfest in Frankfurt<br />

am Main, das ein Anlegen für Flusskreuzfahrtschiffe<br />

in der Metropole unmöglich<br />

machte.<br />

»Für uns ist das Neuland. Damit wollen<br />

wir Erfahrungen für weitere Anfragen<br />

dieser Art sammeln«, sagt Ewald<br />

Desch, Geschäftsführer der städtischen<br />

Hafengesellschaft. Die Situation mit<br />

gleich zwei Personenschiffen gleichzeitig<br />

sei für einen Frachthafen wie Hanau zwar<br />

neu, aber möglicherweise profitiere man<br />

ja künftig von einer steigenden Nachfrage<br />

nach Liegeplätzen für solche Schiffe.<br />

Die »Pure Liner« habe schon mehrmals in<br />

Hanau festgemacht, wenn in Frankfurt/<br />

Main kein Platz gewesen<br />

sei.<br />

Nicht nur die<br />

Branche der Schiffe<br />

für Partys, Betriebsfeiern,<br />

Kongresse<br />

und Präsentationen<br />

zu Wasser mit<br />

Platz für maximal<br />

600 Gäste wächst,<br />

sondern erst recht<br />

die für Flusskreuzfahrten.<br />

Deutschland,<br />

und damit<br />

auch der Main,<br />

gilt als wichtigster<br />

Markt für Flusskreuzfahrten<br />

in Europa. Entsprechend<br />

stark würden die Anfragen nach Hafenliegeplätzen<br />

ansteigen. Städte wie Regensburg<br />

sähen sich wegen des Booms<br />

sogar gezwungen, die Zahl der anlegenden<br />

Personenschiffe zu begrenzen, so der<br />

Hafen Hanau.<br />

Die »Olympia« ist der erste Flusskreuzfahrer im Hafen Hanau<br />

Für Newmarket Holidays ist die in<br />

Basel registrierte »Olympia« unterwegs<br />

von Mainz bis Budapest. Nach Hanau<br />

sind am Main Wertheim, Würzburg und<br />

Bamberg die nächsten Stationen, ehe es<br />

auf dem Main-Donau-Kanal weiter gen<br />

Österreich und Ungarn geht. M<br />

Foto: Hafen Hanau<br />

AUSBILDUNG<br />

13 Azubis beim WSA Schweinfurt<br />

Beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt beginnen<br />

13 junge Menschen ihre Berufsausbildung. In den kommenden<br />

drei bzw. dreieinhalb Jahren erhalten sie Ausbildungen<br />

als Bauzeichner, Binnenschiffer, Industriemechaniker,<br />

Holzmechaniker, Elektroniker und Verwaltungsfachangestellte.<br />

An den Standorten Würzburg und Schweinfurt bildet<br />

das WSA damit insgesamt 43 Auszubildende in sieben Berufen<br />

aus. Zuständig ist es für den Unterhalt von 200 km Main<br />

von Rothenfels bis Viereth, sowie 19 Schleusen.<br />

M<br />

HAFENERWEITERUNG<br />

Emmelsum erzielt Fortschritt<br />

Durch die Änderung des Regionalplans hat der Regierungsbezirk<br />

Düsseldorf den Weg für die Hafenerweiterung in<br />

Emmelsum-Voerde geebnet. Die Änderung sei erforderlich<br />

gewesen, weil andere Ziele der Raumordnung für den Erweiterungsbereich<br />

bestanden hätten, so die Hafengesellschaft<br />

DeltaPort.<br />

In einem umfangreichen Planungsprozess habe insbesondere<br />

die Verträglichkeit des Vorhabens gegenüber dem angrenzenden<br />

Vogelschutzgebiet und dem Hochwasserschutz<br />

nachgewiesen werden können. Durch die neue Festlegung<br />

als Bereich für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB)<br />

mit der Zweckbindung »Standort des kombinierten Güterverkehrs«<br />

bestehe nunmehr die rechtliche Voraussetzung, ein<br />

Planfeststellungsverfahren für die konkretere Hafenplanung<br />

durchzuführen. Nach eigenen Angaben nimmt DeltaPort derzeit<br />

die Vorbereitung der Antragsunterlagen vor.<br />

M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 7


Schifffahrt<br />

Podiumsdiskussion mit Hans-Wilhelm-Dünner (ganz links) und Krischan Förster (ganz rechts) als Moderatoren mit:<br />

Karl-Heinz Ehrhardt, Helmut Herdt, Heiner Dettmer, Minister Armin Willingmann und Oberbürgermeister Lutz Trümper<br />

Foto: SUT Verlag/Nutsch<br />

Eine Erfolgsgeschichte an der Elbe<br />

Magdeburg ist nach Hamburg der zweitgrößte Binnenhafen an der Elbe und der<br />

zehntgrößte Standort im Bundesgebiet. Die Hafengesellschaft feierte kürzlich ihr<br />

25-jähriges Bestehen – gemeinsam mit der Dettmer Group, ihrem wichtigsten Kunden<br />

Von Krischan Förster<br />

Den Magdeburger Hafen gibt es als<br />

Handelsplatz bereits seit dem 19.<br />

Jahrhundert. Die jüngere Geschichte<br />

reicht mittlerweile ein Vierteljahrhundert<br />

zurück und beginnt 1992 mit<br />

der Gründung der »Transportwerk<br />

Magdeburger Hafen GmbH« im Jahr<br />

2 nach der Deutschen Einheit. Grund<br />

genug für das städtische Unternehme,<br />

zur Jubiläumsfeier einzuladen –mehr als<br />

400 Gäste kamen in den Hafen.<br />

Der Hafen war und ist eine Erfolgsgeschichte.<br />

Mit seinen 625 ha Gewerbefläche<br />

und der 6,7 km langen Kaimauer ist<br />

er nicht nur der größte Binnenhafen Ostdeutschlands,<br />

sondern nach Hamburg<br />

der zweitgrößte Hafen an der Elbe.<br />

Rund 4 Mio. t an Gütern wurden im<br />

vergangenen Jahr umgeschlagen. Weniger<br />

als 2015, aber weit mehr als noch<br />

vor drei Jahren (3 Mio.t). Rund 1,2 Mio.t<br />

gingen dabei auf die Bahn, der Rest zum<br />

größten Teil aufs Schiff. Der Containerumschlag<br />

erreicht inzwischen rund<br />

25.000 TEU. Das schlägt sich auch in der<br />

Bilanz der Transportwerk Magdeburger<br />

Hafen GmbH für 2016 mit einem operativen<br />

Jahresergebnis von rund 1,5 Mio. €<br />

(vor Steuern).<br />

Dabei profitiert Magdeburg von der<br />

besonderen Lage direkt am Wasserstraßenkreuz<br />

Rothensee. Über die Sparschleuse<br />

ist der Hafen direkt mit dem Mittellandkanal<br />

verbunden.<br />

»Es war damals eine für Magdeburg<br />

sehr wichtige Entscheidung, dieses Kreuz<br />

zu bauen«, sagte Hafen-Chef Karl-Heinz<br />

Ehrhardt während der Feierstunde. Dies<br />

Karl-Heinz Ehrhardt,<br />

Magdeburger Hafen-Chef<br />

Foto: Nutsch / SuT<br />

sei ein ganz entscheidender Schritt in<br />

die Zukunft gewesen. 2001 zog sich das<br />

Land Sachsen-Anhalt als Gesellschafter<br />

zruück, aber darin sieht Ehrhardt bis<br />

heute keinen Nachteil. »Damit sind wir<br />

noch flexibler geworden.«<br />

Zumal das Land den Hafen weiter<br />

als wichtigen Wirtschaftsstandort und<br />

-faktor pflegt und bislang mit insgesamt<br />

rund 30 Mio.€ an Fördermitteln bedacht<br />

hat. Erst in diesem Frühjahr überbrachte<br />

Wirtschaftsminister Armin Willingmann<br />

einen weiteren Fördermittelbescheid<br />

über 40 Mio. €. Es ist bereits das<br />

zweite große Investitionsvorhaben innerhalb<br />

dieses Jahrzehnts.<br />

Vor gut drei Jahren war die neue Niedrigwasserschleuse<br />

in Betrieb genommen<br />

worden, die seither den Wasserstand<br />

konstant bei 4 m hält. So kann der Hafen<br />

unabhängig vom Wasserstand der Elbe<br />

ganzjährig von Binnenschiffen angelaufen<br />

werden. Seit die Schleuse in Betrieb<br />

ist, stieg die Zahl der abgefertigten Schiffe<br />

um 20% auf 3.800. Nun folgen weitere<br />

40 Mio. €, um auch den Industriehafen<br />

an das Kanalnetz anzuschließen<br />

und von den Auswirkungen möglicher<br />

Wetterkapriolen abzukoppeln.<br />

Dazu sollen unter anderem ein<br />

neuer Damm und Kaianlagen errichtet<br />

sowie ein Trenndamm entfernt werden.<br />

Geplant sind zudem die Sanierung<br />

des Schrägufers und eine Begradigung<br />

des Hafenbeckenbodens (Sohlsprung).<br />

Die Hafengesellschaft hat zudem eine<br />

36.000 m² große Freifläche am Rand des<br />

Hafenbeckens gekauft, um sie Investoren<br />

anzubieten. Sie ist ebenso trimodal angebunden<br />

wie eine 6000 m² große Halle mit<br />

Krananlage. Der Großteil der Investition<br />

(90%) kommt von der EU, der Rest wird<br />

von Stadt und vom Hafen co-finanziert.<br />

»Mit diesem Ausbau wird die infrastrukturell<br />

wertvolle Investition in die<br />

Niedrigwasserschleuse ergänzt und damit<br />

die künftige Entwicklung mittel- bis<br />

langfristig abgesichert«, sagt Hafenchef<br />

Ehrhardt. 2020 soll alles fertig sein. Ehrhardt<br />

rechnet mit mindestens 10% mehr<br />

Güterumschlag durch den Ausbau. Es ist<br />

gleichzeitig sein letztes Projekt vor dem<br />

für 2018 vorgesehenen Ruhestand.<br />

Ehrhardt sieht gute Möglichkeiten, das<br />

Logistik-Drehkreuz Magdeburg weiterzuentwickeln<br />

und neue Ansiedlungskunden<br />

und Investoren zu gewinnen. Rund<br />

60 % aller Güter werden vom Hafen aus<br />

in die Region bis zu einer Entfernung von<br />

50 km per Lkw weitertransportiert, die<br />

restlichen 40 % nehmen weitere Wege.<br />

8 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

Das Hanse-Terminal im<br />

Magdeburger Hafen<br />

Foto: Hafen Magdeburg<br />

Hauptkunde ist das zur Bremer Dettmer-Gruppe<br />

gehörende Tanklager<br />

MUT mit einer Tankkapazität von rund<br />

80.000 m3. »Als wir uns damals für Magdeburg<br />

entschieden, haben uns einige<br />

für verrückt erklärt«, erinnert sich Unternehmenschef<br />

Heiner Dettmer. Die Abkürzung<br />

»MUT« für Magdeburger Umschlag<br />

und Tanklager habe daher sehr gut<br />

in die damalige Zeit gepasst.<br />

Viele seien damals der Ansicht gewesen,<br />

dass man dieses Gebiet auch von den<br />

bestehenden Tanklägern im Westen oder<br />

von der Raffnerie in Leuna mitversorgen<br />

könne und man am Standort Magdeburg<br />

kein neues Lager brauche. Dies hätte aber<br />

auch zwangsläufig mehr Transport über<br />

längere Strecken auf der Straße bedeutet.<br />

Mehr als 50% des gesamten Hafenumschlags<br />

entfalle heute auf den Umschlag<br />

von flüssigen Gütern, angeliefert von der<br />

Bahn (Dettmer Rail) oder mit der eigenen<br />

Binnenschiffsflotte. » In 25 Jahren<br />

haben wir insgesamt fast 33 Mio. t hier<br />

umgeschlagen«, so Dettmer. Im Hafengebiet<br />

können aber auch alle anderen Massengüter<br />

umgeschlagen werden, dazu<br />

gehören chemische Erzeugnisse, Steine,<br />

Erden, Düngemittel, Güter aus Landund<br />

Forstwirtschaft, Erdöl, Eisen, Stahl,<br />

Brennstoffe, Erze, Nahrungs- und Futtermittel,<br />

Abfälle oder Projektladung für die<br />

Windenergie-Branche.<br />

Demnächst auch Container für Ikea?<br />

Der schwedische Einrichtungsriese baut<br />

derzeit in Magdeburg ein neues Möbelhaus.<br />

Im Hafen könnte ein Verteillager<br />

entstehen, um ostdeutsche Filialen von<br />

Magdeburg aus zu beliefern.<br />

M<br />

Pumpen<br />

1:1 * Pumpentausch gegen Wettbewerbsprodukte.<br />

Erreichen Sie die höchste Stufe der Qualität.<br />

*Einbau erfolgt aufgrund von diversen Vorkehrungen zum<br />

größten Teil ohne Rohrleitungsänderungen im System.<br />

ALLWEILER *<br />

SNF( H ) 10<br />

SNF( H ) 20<br />

SNF( H ) 40<br />

SNF( H ) 80<br />

SNF( H ) 120<br />

SNF ( H ) 210<br />

SNF ( H ) 280<br />

SNF ( H ) 440<br />

SNF( H ) 660<br />

SNF ( H ) 940<br />

SNF ( H ) 1300<br />

SNF ( H ) 1700<br />

S 40<br />

SPF 10<br />

SPF 20<br />

SPF 40<br />

S3F210<br />

S3F280<br />

0<br />

TRL 40<br />

TRL 140<br />

V 250<br />

V 350<br />

V 550<br />

0<br />

SPZ 20<br />

SPZ 40<br />

BORNEMANN *<br />

PDHU 25/4<br />

PDHU 32/ 4<br />

PDHU 38/ 4<br />

PDHU 45/ 4<br />

PDHU 52/ 4<br />

PDHU 60/ 4<br />

PDHU 70/ 4<br />

PDHU 80/4<br />

PDHU 90<br />

PDHU 100<br />

PDHU 110<br />

PDN 5<br />

PDN 7.5<br />

PDN 10<br />

PDN 15<br />

PDN 20<br />

PDN 32<br />

PDN 42<br />

PDN 55<br />

PDN 74<br />

PDN 85<br />

PDN 105<br />

PDN 118<br />

PDN 160<br />

PDN 210<br />

PDM 20<br />

PDM 25<br />

PDM32<br />

PDM 40<br />

PDM 45<br />

PDM 55<br />

PDM 60<br />

PDM 70<br />

PDM 80<br />

PDM 90<br />

PDM 100<br />

PDH / F / S 25<br />

PDH / F / S 32<br />

PDH / F / S 38<br />

PDH / F / S 45<br />

PDH / F / S 52<br />

PDH / F / S 60<br />

PDH / F / S 70<br />

PDH / F / S 80<br />

PDH / F / S 90<br />

PDH / F / S 100<br />

PDH / F / S 110<br />

LEISTRITZ *<br />

L3NG 25<br />

L3NG 32<br />

L3NG-38<br />

L3NG-45<br />

L3NG 52<br />

L3NG 60<br />

L3NG 70<br />

L3NG 80<br />

L3NG 90<br />

L3NG 100<br />

RICKMEIER *<br />

R 25/6.3 FL - Z-DB -GLRD (U)- SO<br />

NIPPON OIL PUMP CO., LTD. *<br />

TOP 210 OS<br />

KOSAKA LABORATORY LTD. *<br />

GH-R3T-93<br />

GH-R2T-101<br />

IMO *<br />

ACE 025<br />

ACE 032<br />

ACE 038<br />

ACG 045<br />

ACG 052<br />

ACG 060<br />

ACG 070<br />

NANIWA *<br />

ALGT-40CG<br />

TLG-2MR<br />

ALGT-50CQ<br />

ALG-40Q<br />

ALGT-80CQ<br />

ALG-65Q<br />

PUMPENAUSTAUSCHLISTE DOWNLOADEN<br />

SHIN SHIN *<br />

NLG10<br />

NLG 6<br />

NLG12<br />

NLG 7,5<br />

NLG 7.5<br />

NLG 2<br />

NLG 4<br />

NLG 2.5<br />

NLG 1.5<br />

screw-pumps.kral.at<br />

TAIKO KIKAI<br />

MSE-10XA<br />

MSE-5X<br />

MSM-3B<br />

MSHS-1<br />

MSHS-7<br />

MSHS-1<br />

MSHS-1<br />

MSHS-20AB<br />

MSHS-25AB<br />

MSH-12AB<br />

MSH-3AB<br />

MSH-4AB<br />

MSH-10XA<br />

MSH-10XJ<br />

MSH-10XA<br />

MSH-5XA<br />

MSH- 6XA<br />

MSH-3XA<br />

MSH-3XA<br />

MSH-3XJ<br />

MSB-10<br />

NHG - 4MAB<br />

NHG- 12MT<br />

NHG-2.5MA<br />

NHG-2.5<br />

NHG-5MAB<br />

NHGH-1<br />

NHGH2<br />

NHGH3<br />

NHGH 6<br />

NHGH 7<br />

NHGH 1<br />

NHGH20<br />

NHGH 1<br />

Ersetzen Sie Ihre<br />

Zahnrad- und Schraubenspindelpumpen<br />

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durch Pumpen von KRAL.<br />

KRAL AG, 6890 Lustenau, Austria, Tel.: +43 / 55 77 / 8 66 44 - 0, E-Mail: kral@kral.at<br />

www.kral.at<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 9


Schifffahrt<br />

Niedrigwasser hat die Elbe fest im Griff<br />

Die Schifffahrt ist stark eingeschränkt oder sogar eingestellt, nachdem die Pegelstände<br />

dramatisch gesunken sind. Häfen und Wirtschaft fordern schnelle Abhilfe nach den<br />

Vorgaben des Gesamtkonzepts Elbe<br />

Von Christian Knoll<br />

Niedrigwasser schränkt nun schon<br />

seit Monaten die Schifffahrt auf der<br />

Elbe ein. Nicht einmal die Sächsische<br />

Dampfschiffahrtsgesellschaft (SDG) mit<br />

ihren flachgehenden Seitenraddampfern<br />

konnte noch alle Strecken des Fahrplanes<br />

kontinuierlich bedienen. Zumindestens<br />

aber wurde den Touristen noch ein ausreichender<br />

Fahrdienst angeboten. Auch<br />

das Dampfschiff-Fest einschließlich der<br />

Großen Schiffsparade konnte stattfinden<br />

– dank einer Flutwelle aus den Speicherbecken<br />

der tschechischen Nachbarn.<br />

Die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe<br />

(SBO) versuchen, das Beste aus der<br />

Situation zu machen. So erreichte trotz<br />

des geringen Wasserstandes das tschechische<br />

Schubschiff »Vida 10« der Prager<br />

Reederei EVD mit zwei Leichtern den<br />

Alberthafen in Dresden-Friedrichstadt.<br />

Insgesamt 600 t Schrott kamen vom Hafen<br />

Děčín nach Dresden. Für das Schubschiff<br />

hieß es dann anschließend allerdings<br />

»Leinen festmachen«, da aufgrund<br />

weiter fallender Pegel ein Fortkommen<br />

nicht mehr möglich war.<br />

Der Hafen Aken vermeldete für Mai<br />

bis Ende August ausreichende Tauchtiefen<br />

»zu Tal«, so dass bei 1,25 m Wasserstand<br />

eine Containerschubeinheit nach<br />

Hamburg auf den Weg geschickt werden<br />

konnte. Von/bis Aken hätten Container<br />

und Schwergüter in diesem Jahr immer<br />

noch gefahren werden können, berichtet<br />

Hafen-Chef Peter Ziegler. Über Magdeburg<br />

gebe es Anschluss an den Mittellandkanal.<br />

Elbaufwärts sei dagegen bei einer<br />

Tauchtiefe von knapp über 1 m keine Güterschifffahrt<br />

mehr möglich gewesen.<br />

Anfang August hatte die Elbe in Dresden<br />

einen Pegelstand von 60 cm erreicht,<br />

was einer Tauchtiefe von 71 cm entspricht.<br />

Sogar das Baggerschiff »Meissen«<br />

des WSA Dresden musste daraufhin die<br />

Arbeiten in der Fahrrinne einstellen.<br />

Widerstand in Riesa<br />

Extremes und lang anhaltendes Niedrigwasser<br />

in der Elbe gibt - wie so oft schon<br />

– neues Wasser auf die Mühlen vieler Naturschützer,<br />

die gern die Sinnhaftigkeit<br />

einer Elbe-Schifffahrt grundsätzlich in<br />

Frage stellen. In Riesa wurde erneut versucht,<br />

geplante Ausbaumaßnahmen zu<br />

verhindern.<br />

Dabei wurde die Spundwand für das<br />

neue Containerterminal am Südufer des<br />

»Alten Hafens« bereits 2013 fertiggestellt.<br />

Im August 2015 wurde feierlich eine neue<br />

Containerservicehalle in Betrieb genommen.<br />

Doch dann kamen Einsprüche bei<br />

der Planfeststellungsbehörde über angebliche<br />

Lärmbelästigungen. Die SBO wurde<br />

daraufhin aufgefordert, die Planfeststellungsunterlagen<br />

nachzubessern.<br />

»Bei umweltpolitischen Einsprüchen<br />

neue Planfeststellungsunterlagen zu erstellen,<br />

ist nichts, was man aus dem Ärmel<br />

schütteln kann. Das erfordert eine<br />

ausgesprochen gründliche Arbeit. Die<br />

wollen und werden wir auch leisten und<br />

werden die überarbeiteten Unterlagen<br />

im September einreichen«, sagte SBO-<br />

Geschäftsführer Heiko Loroff gegenüber<br />

der »Binnenschifffahrt«.<br />

Ein weiteres, mögliches Konfliktfeld:<br />

Hinter dem neuen Containerterminal ist<br />

am Südufer ein umstrukturiertes Wohnund<br />

Geschäftsgebiet entstanden. »Manche<br />

Leute verkennen, wie wichtig eine florierende<br />

Elbschifffahrt ist. Wir brauchen<br />

10 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

das neue Terminal dringend, weil auf der<br />

Nordseite mit Bahn- und Lkw-Transporten<br />

der derzeitige Bedarf an Containern<br />

nicht mehr bewältigt werden kann«, betont<br />

Loroff. Eine im Umfeld des Hafens<br />

wachsende Industrie brauche die Binnenschifffahrt,<br />

um ihre Güter zu transportieren.<br />

»Widerstand dagegen ist unlogisch<br />

und unvernünftig – nur begreifen muss<br />

man es können«, sagt der Hafenchef.<br />

Die Hoffnungen der Wirtschaft ruhen<br />

nun darauf, dass das Gesamtkonzept<br />

Elbe nach der grundsätzlichen Einigung<br />

schnell umgesetzt wird. Es sieht behutsame<br />

Eingriffe unter Ausschluss eines Ausbaus<br />

der Elbe vor. Das dies nötig ist, zeigt<br />

die aktuelle Zahl: Das WSA Magdeburg<br />

hatte demnach mit 350.000 Gütertonnen<br />

im vergangenen Jahr den zweitniedrigste<br />

Wert seit 1997 ausgewiesen.<br />

Loroff hält auch da dagegen: »Diese<br />

Tonnen-Ideologie ist doch Schnee von<br />

gestern.« Die Mengendiskussion könne<br />

vielleicht für Massengüter geführt werden,<br />

die tatsächlich weniger würden.<br />

Containerverkehre sowie Schwergut- und<br />

Anlagentransporte nähmen dagegen weiter<br />

zu. »Die können auch bei Tauchtiefen<br />

von 1,40 m noch rentabel gefahren werden<br />

und sind in ihrer Wertigkeit viel höher<br />

als Massengut zu bewerten«, so Loroff.<br />

Niedrigwasser sei gleichwohl ein Problem,<br />

dass auch die drei Siemens-Werke<br />

in Görlitz, Dresden und Erfurt betreffe.<br />

Dort würden Turbinen, Transformatoren<br />

und Generatoren hergestellt, die in Dresden<br />

per Schwerlastkran mit Einzelgewichten<br />

von bis zu 600 t direkt ins Schiff<br />

Die Kapazität im Containerumschlag ist erschöpft. Ein neues Terminal wird daher dringend<br />

gebraucht. Das kleine Foto zeigt das dafür gedachte Areal<br />

verladen werden können. Aufgrund ihrer<br />

Größe und Schwere gelangen solche<br />

Großanlagen hauptsächlich per Schiff in<br />

die Seehäfen. »Bei den derzeitigen Wasserständen<br />

müssen sie allerdings erst<br />

einmal auf Lager produziert werden«,<br />

so Loroff. Die Verkehrspolitik müsse daher<br />

schnell aktiv werden, um Abhilfe zu<br />

schaffen.<br />

Schiffe bei der Schiffsparade am 19. August in der Abenddämmerung<br />

Fotos: Knoll<br />

Foto: Michael Hillmann<br />

Der nach zähen Verhandlungen erzielte<br />

Kompromiss sieht vor, dass die<br />

Elbe künftig mehr als elf Monate im<br />

Jahr befahrbar sein soll –bei einer<br />

durchschnittlich 1,40 m tiefen Fahrrinne.<br />

Bedarf besteht vor allem an der<br />

Strecke zwischen Elster- und Saalemündung<br />

und an der sogenannten Reststrecke<br />

bei Dömitz.<br />

M<br />

Foto: Andreas Gruhl<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 11


Schifffahrt<br />

Trimodal zurück in der Erfolgsspur<br />

Der Blick richtet sich nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorn. Mit mehr<br />

Binnenschiffen und demnächst auch wieder mit der Bahn will die Bremer Firmengruppe<br />

NWL / Trimodal ihr Angebot an Containertransporten weiter ausbauen<br />

Von Krischan Förster<br />

Die Bremer Acos Gruppe hatte vor<br />

zwei Jahren keine Perspektive mehr.<br />

Sie gehörte mit einem Jahresumsatz von<br />

zuletzt 85 Mio. € zu den größten mittelständischen<br />

Logistikern des Landes, spezialisiert<br />

auf trimodale Transporte im sogenannten<br />

»nassen Dreieck« zwischen<br />

Hamburg, Bremerhaven und Bremen sowie<br />

im Hinterland der Seehäfen entlang<br />

der Nordrange.<br />

Doch nach dem plötzlichen Tod des<br />

Firmengründers und geschäftsführenden<br />

Gesellschafters Helmut Frank im August<br />

2015 musste die Firmengruppe Insolvenz<br />

anmelden. Ein Neuanfang war nötig –<br />

und er ist gelungen. »Wir haben die Kurve<br />

bekommen«, sagt Christopher Beplat,<br />

Geschäftsführer der NWL.<br />

Die Insolvenz und ihre Folgen sind<br />

längst bewältigt. Die Rhenus Partner-<br />

Ship (Duisburg) wurde im August vergangenen<br />

Jahres zum neuen Mehrheitsgesellschafter.<br />

Die Internationaal<br />

Bevrachtingskantoor van der Veen B.V.<br />

aus Delfzijl blieb mit 22 % Anteilen dabei.<br />

Die NWL wiederum übernahm 50,2<br />

% an dem Schwesterunternehmen Trimodal<br />

Logistik GmbH. Die übrigen Gesellschafter<br />

der Trimodal sind unverändert<br />

Eurogate Intermodal (26 %) und die<br />

EVB (Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe<br />

Elbe-Weser, 23,8 %).<br />

Die beiden Gesellschaften haben sich<br />

unter der Leitung von Thomas Maaßen<br />

(Rhenus) und Beplat neu aufgestellt. »Es<br />

war eine Chance für das Unternehmen<br />

und uns alle«, sagt Beplat. Die Flotte von<br />

seinerzeit neun Binnenschiffen konnte<br />

gehalten und sogar ausgebaut werden.<br />

Heute sind zwölf Einheiten eingechartert,<br />

alle sind langfristig an das Unternehmen<br />

gebunden.<br />

Das Haupt-Fahrtgebiet ist noch immer<br />

der Nordwesten. Mit drei wöchentlichen<br />

Umläufen fährt ein Binnenschiffs-Shuttle<br />

zwischen der Stromkaje in Bremerhaven<br />

und den stadtbremischen Häfen<br />

mit einer Kapazität von 384 TEU. Viermal<br />

pro Woche geht es mit 60 TEU von<br />

Bremerhaven/Bremen die Mittelweser<br />

hinauf bis nach Minden und Hannover,<br />

bei Nachfrage auch bis nach Braunschweig<br />

(WMCS). Mit bis zu vier Schiffen<br />

je 60 TEU pro Woche fährt die NWL<br />

von Bremerhaven in die ARA-Häfen. Bei<br />

Bedarf wird am c-port, in Dörpen, Papenburg,<br />

Emden oder Eemshaven gehalten.<br />

Angeboten werden auch Fahrten<br />

12 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


N<br />

Schifffahrt<br />

zwischen den ARA-Häfen rheinaufwärts<br />

nach Duisburg, Neuss oder Ludwigshafen<br />

und von Bremerhaven/Bremen zum<br />

Rhein bis nach Basel.<br />

Das Bremer Unternehmen kann dabei<br />

auf das Rhenus-Netzwerk zurückgreifen.<br />

»Wir haben jederzeit Zugriff auf zusätzliche<br />

Kapazität«, berichtet Beplat. »Wenn<br />

wir paarig fahren können, machen wir es<br />

selbst, sonst greifen wir auf Tonnage von<br />

Contargo oder van der Veen zurück.«<br />

Nach einer kleiner Delle zum Jahreswechsel<br />

2015/2016 in Folge der Insolvenz<br />

laufen die Geschäfte bestens. Die Flotte<br />

ist von neun auf zwölf Schiffe angewachsen,<br />

der Umsatz ist stabil, es sei gelungen,<br />

neue Kunden zu gewinnen. »Und es gibt<br />

noch jede Menge Potenzial«, sagt der Geschäftsführer.<br />

Da stört es nicht einmal, dass mit der<br />

Spedition Bobe ein langjähriger Partner<br />

aus dem gemeinsamen Projekt »Weser-<br />

Mittelland Container Service« (WMCS)<br />

ausgestiegen ist. Als Kunde ist Bobe aber<br />

weiterhin im Boot. »Wir machen eigenständig<br />

und mit erweiterter Kapazität<br />

weiter«, so Beplat.<br />

Die Binnenschifffahrt ist und bleibe<br />

die Kernkompetenz bei NWL. 90% aller<br />

Transporte gehen übers Wasser, dazu<br />

kommen etwa 10% an Vor- und Nachläufen<br />

per Lkw. 120.000 TEU werden jährlich<br />

transportiert. Tendenz: gleichbleibend.<br />

»Das Thema Binnenschifffahrt ist<br />

immer noch mit viel Überzeugungsarbeit<br />

verbunden«, konstatiert Beplat. »Bei vielen<br />

Unternehmen sind wir noch nicht auf<br />

dem Radar, es wird nur an Lkw und Bahn<br />

gedacht.« Daher wurde jüngst mit Hannes<br />

Finken ein Custom Relations Manager<br />

engagiert, der sich ausschließlich<br />

um die Kundenakquise und –betreuung<br />

kümmert.<br />

Künftig könnten – wie einst bei der<br />

Acos-Gruppe – wieder Bahnverkehre<br />

im »nassen Dreieck« zwischen den Seehäfen<br />

Hamburg, Bremerhaven/Bremen<br />

und Wilhelmshaven dazukommen. Und<br />

auch Verbindungen von der Küste nach<br />

Bayern oder in die Schweiz. Man reagiere<br />

damit auf Nachfragen vieler Kunden. Mit<br />

der EVB und Eurogate Intermodal habe<br />

man starke Partner, ebenso mit Contargo.<br />

»Damit können wir künftig alles ›aus<br />

einer Hand‹ anbieten.« Ursprünglich sollte<br />

es bereits im Sommer losgehen, doch<br />

nun ist mit einigen Wochen Verzögerung<br />

alles klar für den Start. Zwei neue Mitarbeiter<br />

sind bereits eingestellt.<br />

Aber auch auf dem Wasser sieht Beplat<br />

noch Entwicklungschancen durch die<br />

Erweiterung des Netzwerks. »Wir wollen<br />

nicht nur verwalten, was wir haben,<br />

sondern nach Möglichkeit unser Angebot<br />

ausweiten.« Im Nordwesten könnten<br />

die neue Schleuse und der geplante RegioPort<br />

in Minden die Containertransporte<br />

voranbringen. Es gebe bei der NWL<br />

durchaus Interesse, den Terminal zu betreiben,<br />

sagt Beplat.<br />

Auch der Einsatz von GMS auf der Weser<br />

wird geprüft. »Die bestehenden Begegnungsverbote<br />

machen die Kalkulation<br />

aber nicht leichter.« Ohne die versprochenen<br />

Maßnahmen wie Uferrückverlegungen<br />

sei der Betrieb kaum wirtschaftlich<br />

darstellbar. »Wenn die Strecke Minden–<br />

Bremen nicht in 14 Stunden zu schaffen<br />

ist, rechnet sich das nicht.«<br />

Da richtet sich der Blick eher nach<br />

Westen. In Ost-Westfalen, gerade in den<br />

kleineren Häfen, werde noch viel per Lkw<br />

bewegt. »Da können wir eine gute Alternative<br />

per Schiff anbieten«, meint Beplat.<br />

Auf mehr als 100.000 TEU schätzt er das<br />

Ladungspotenzial, das es zu erschließen<br />

gilt. Mit Contargo gebe es inzwischen<br />

eine enge Verzahnung, auch wenn beide<br />

Unternehmen völlig eigenständig agierten.<br />

»Aber so, wie wir unser Einzugsgebiet<br />

bis zum Rhein erweitert haben, können<br />

Kunden der Contargo auch unsere<br />

Verkehre im Nordwesten buchen.« Im<br />

Konzernverbund könnten weitere Vorteile<br />

genutzt werden wie der Abschluss<br />

günstiger Versicherungsleistungen.<br />

Mit 17 Mitarbeitern und dem ersten eigenen<br />

Auszubildenden fällt der Ausblick<br />

bei der Bremer Firmengruppe optimistisch<br />

aus. »Wir schauen nach vorn«, sagt<br />

Beplat. Getreu dem Firmenmotto: Trimodal<br />

in die Zukunft.<br />

M<br />

Die Containertransport-Alternative<br />

• Trimodale Logistikonzepte mit Binnenschiff, LKW und Bahn<br />

• Binnenschiffshuttle zwischen Bremerhaven und Bremen<br />

• Binnenschiffshuttle zwischen Bremerhaven und Minden<br />

• Binnenschiffshuttle zwischen Bremen, Mittellandkanal, Ems,<br />

Küstenkanal, Rhein, BeNeLux (Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam)<br />

• Flexibel & kostengünstig<br />

• Verlässlich & pünktlich<br />

• Umweltfreundlich<br />

Foto: NWL<br />

Gerne beraten wir Sie zu den vielen Möglichkeiten<br />

I E D E R L A N D E<br />

Telefon 0421-98 98 27-0<br />

Telefax 0421-98 98 27-98<br />

Martinistraße 62-66<br />

info@binnenschiff.eu<br />

www.binnenschiff.eu<br />

28195 Bremen<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 13


Schifffahrt<br />

Konkurrenz belebt das Geschäft<br />

Die Unternehmensgruppe Rhein-Umschlag aus Oldenburg stellt sich breiter auf.<br />

Mit Weser Container Xpress (WCX) gibt es in Nordwestdeutschland künftig einen<br />

weiteren Anbieter für Containertransporte mit dem Binnenschiff<br />

Von Claudia Behrend<br />

Koordiniert durch:<br />

www.mariko-leer.de<br />

D-ZIB<br />

Deutsches Zentrum<br />

für innovative<br />

Binnenschifffahrt<br />

EIBIP|European Inland Barging Innovation Platform<br />

Das Deutsche Zentrum für innovative Binnenschifffahrt (D-ZIB)<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, die Innovationsleistung der Binnenschifffahrt<br />

in Deutschland zu erhöhen.<br />

Dazu arbeitet das D-ZIB an der Entwicklung von innovationsfördernden<br />

Maßnahmen in folgenden Bereichen:<br />

• Einzelbetriebliche Beratung<br />

• Projektentwicklung und -management<br />

• Informationsvermittlung<br />

• Vernetzung<br />

• Aus- und Fortbildung<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.d-zib.eu<br />

Mit derzeit zwei Schiffen bietet WCX Container transporte per Binnenschiff an<br />

Seit Juli vergangenen Jahres hat das<br />

Wasserstraßennetz im Nordwesten<br />

Deutschlands neue Nutzer: Mit WCX,<br />

eine Tochtergesellschaft der mittelständischen<br />

Unternehmensgruppe aus Oldenburg,<br />

positioniert sich derzeit ein neuer<br />

Anbieter auf dem Markt.<br />

Die in Privatbesitz befindliche Unternehmensgruppe<br />

Rhein-Umschlag betreibt<br />

mit Partnern eine bereits eine Binnenschiffcontainerlinie<br />

im Osten, die<br />

Börde Container Feeder (BCF) sowie<br />

mehrere Containerterminals. Die Aktivitäten<br />

in der Containerlogistik werden<br />

von Hergen Hanke geleitet, der auch die<br />

Geschäftsführung bei diesen Aktivitäten<br />

innehat.<br />

Das im Juli 2016 gegründete Unternehmen<br />

WCX bietet Binnenschiffstransporte<br />

zwischen den stadtbremischen Häfen<br />

und dem Hinterland – insbesondere auf<br />

dem Küstenkanal und der Mittelweser<br />

an. »Konkret sind das derzeit die Relationen<br />

Bremen–Bremerhaven/Bremerhaven–Minden<br />

–Hannover–Braunschweig<br />

und von den bremischen Häfen zum<br />

Rhein«, berichtet die Prokuristin Cordula<br />

Radtke. »Unser Ziel ist es, die Dienste<br />

Schritt für Schritt auszubauen.«<br />

Ihre Hauptaufgabe liege gegenwärtig<br />

darin, bei den Kunden Container für den<br />

Transport zu akquirieren. Dafür kann<br />

Radtke auf ihre langjährige Berufserfahrung<br />

in Bremen im Auf- und Ausbau von<br />

Containerbinnenschiffsdiensten zurückgreifen.<br />

Dass ihr ehemaliger Arbeitgeber,<br />

von dem sie zu Rhein-Umschlag in Oldenburg<br />

wechselte, nun ein Wettbewerber<br />

ist, sieht sie sportlich: »Es ist immer<br />

besser, wenn es mehr als nur einen Anbieter<br />

gibt.«<br />

Wettbewerbsfähige Angebote<br />

Die Kunden kennt sie in jedem Fall gut.<br />

Ihnen bietet das Unternehmen die komplette<br />

Dienstleistung, also den Vor- und<br />

Nachlauf per Lkw oder Bahn, und den<br />

Hauptlauf per Binnenschiff an. Wichtig<br />

ist ihr dabei, mit einem Vorurteil aufzuräumen:<br />

»Es müssen nicht – wie in einigen<br />

Studien behauptet – 300 km sein,<br />

damit sich das Binnenschiff rechnet.«<br />

Das sei schlichtweg falsch. Grundsätzlich<br />

komme es immer auf den jeweiligen<br />

Dienst und das jeweilige Geschäft an.<br />

Ein gutes Beispiel sei die maximal 70 km<br />

lange Strecke zwischen Bremen und Bremerhaven.<br />

Radtke: »Die können wir im<br />

Kombinierten Verkehr wettbewerbsgerecht<br />

anbieten.«<br />

Insgesamt entscheidend für den Kunden<br />

sei nach wie vor eine kostengünstige,<br />

flexible und absolut zuverlässige<br />

Transportdienstleistung, berichtet Radtke.<br />

Auch die im Vergleich zum Lkw zum<br />

Teil längere Transportzeit sei nicht immer<br />

Nachteil: »Dafür reduzieren sich die<br />

Standzeiten an den Terminals deutlich«,<br />

betont Radtke.<br />

Ein wirkliches Umdenken zugunsten<br />

des Binnenschiffs gebe es jedoch leider<br />

noch nicht. Die gute Ökobilanz werde<br />

vor allem als Zusatznutzen gesehen.<br />

Radtke selbst will auf jeden Fall alles tun,<br />

damit der Verkehrsträger noch attraktiver<br />

wird: »Das Binnenschiff war und ist<br />

immer schon mein Lieblingsverkehrsträger<br />

– und das wird auch so bleiben.«<br />

Tauglich für den Transport auf dem<br />

Wasser seien dabei im Prinzip alle Container,<br />

besonders die schwereren, so<br />

Radtke. Auf der Relation von Haldens-<br />

Foto: WCX<br />

14 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

leben und Fallersleben nach Hamburg,<br />

die von BCF angeboten werden, könnten<br />

beispielsweise auch Kühlcontainer<br />

transportiert werden. »Es gibt keinen<br />

Container, den wir ausschließen«, betont<br />

auch der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe<br />

Rhein-Umschlag,<br />

Nico Steudel.<br />

Ein Schwerpunkt des Geschäfts von<br />

WCX liegt auf dem Transport von Import-<br />

und Exportcontainern aus dem<br />

Seehafen Bremerhaven, die für die Region<br />

am Mittellandkanal bestimmt sind<br />

oder aus ihr stammen. »Im Seehafenhinterlandverkehr<br />

ab Hamburg sind wir bereits<br />

erfolgreich«, berichtet Steudel. »In<br />

Bremerhaven wollen wir weiter wachsen,<br />

zudem unsere Verbindungen zwischen<br />

den Binnenterminals ausbauen<br />

und so insgesamt mit flexiblen Dienstleistungen<br />

noch mehr Güter auf das Binnenschiff<br />

verlagern.« Hilfreich sei dabei<br />

das in beiden Häfen steigende Volumen,<br />

an dem auch die Binnenschifffahrt partizipiere.<br />

Auch Wilhelmshaven habe man<br />

im Blick, sagt Radtke. »Im Moment sind<br />

wir da nicht aktiv, verfolgen das aber interessiert«,<br />

ergänzt Steudel.<br />

Immerhin wurde jüngst nach sechsjähriger<br />

Bauzeit die neue Schleuse in Minden<br />

in Betrieb genommen werden, bereits<br />

2013 war der Neubau in Dörverden<br />

eingeweiht worden. Allerdings sollte die<br />

alte Schleuse nicht wie geplant außer Betrieb<br />

genommen werden, sondern parallel<br />

weiter betrieben werden. Auch für das<br />

Geschäftsfeld Kieshandel der Rhein-Umschlag<br />

mit ihren insgesamt 200 Mitarbeitern<br />

sei dies von großer Bedeutung.<br />

Positiv sieht Steudel das geplante Container-Hub<br />

in Minden, das mit drei Liegeplätzen<br />

auf einer Länge von 350 m bis<br />

zum Ende des Jahrzehnts fertiggestellt<br />

sein und in der Endausbaustufe vier<br />

Gleisanlagen haben soll: »Wir halten den<br />

RegioPort Minden für ein wichtiges Projekt.«<br />

Durch ihn entfalle in Minden die<br />

Beschränkung auf Europaschiffe, künftig<br />

könnten GMS und verlängerte Europaschiffe<br />

eingesetzt werden.<br />

M<br />

IDEA SBA<br />

Mehr Schiffe geplant<br />

Derzeit sind für die WCX-Transporte<br />

zwei Europaschiffe in Langzeitcharter<br />

im Einsatz. Mit ihnen werden sowohl<br />

Tramp- als auch Linienschiffsdienste mit<br />

gegenwärtig zwei Abfahrten pro Woche<br />

angeboten. Derzeit sucht WCX weiteren<br />

Schiffsraum zur Ergänzung der Dienste.<br />

»Es gibt zwar genügend Schiffe auf dem<br />

Markt, aber wir haben spezielle Anforderungen«,<br />

so Radtke.<br />

Insgesamt sei das Potenzial groß, betont<br />

auch Steudel. »Wir sind sicher, dass<br />

wir unseren bereits erfolgreich gestarteten<br />

Liniendienst vor allem auf der Mittelweser<br />

weiter ausbauen können.« Das<br />

Team von derzeit zwei Mitarbeitern, die<br />

sich um den Aufbau von WCX kümmern,<br />

soll ebenfalls noch wachsen.<br />

Anpassung der Mittelweser nötig<br />

Eine Herausforderung ist allerdings nach<br />

wie vor das Fahrtgebiet. Zwar wurde im<br />

Rahmen eines Verwaltungsabkommens<br />

zwischen dem Bund und Bremen von<br />

1997 die Mittelweser für GMS (Großmotorgüterschiff)<br />

ausgebaut, aber eben<br />

nur unvollständig. »Die gesamte Industrie<br />

an der Mittelweser kämpft weiter für<br />

den Ausbau in der ursprünglich geplanten<br />

Form«, berichtet Steudel.<br />

Die nächste Generation<br />

der Flotten-Management Software<br />

• Schnelle Installation, einfache Bedienung<br />

• Geringe Erstinvestition<br />

• Reduzierung der Lagerhaltungskosten<br />

• Wartungen für die gesamte Flotte<br />

• Bestands- und Crew-Management<br />

• Mobile Offline-Anwendung (SBA-App)<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 15


Schifffahrt<br />

Auf einen Blick<br />

• Nutzlänge: 139 m<br />

• Lichte Breite: 12,50 m<br />

• Bauwerkshöhe: 23,80 m<br />

• Wasserbedarf pro Schleusung:<br />

25 400 m3<br />

• Bauzeit: 2010-<strong>2017</strong><br />

• Kosten: rund 92 Mio. €<br />

Neue Schleuse macht Weser zukunftsfest<br />

Das war nicht nur für Minden sondern für die Binnenschifffahrt in Deutschland<br />

ein großer Moment: Nach sieben Jahren Bauzeit öffneten sich zum ersten Mal die Tore<br />

der neuen Weserschleuse: für den Containerfrachter »Glückauf«<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Es sei ein Jahrhundertbauwerk, sagte<br />

Enak Ferlemann, Staatssekretär m<br />

Bundesverkehrsministerium. Es werde<br />

Gemeinsam das letzte Signal geben: Mit einem symbolischen Knopfdruck<br />

wurde die neue Weserschleuse in Betrieb genommen<br />

künftig Schiffe mit einer Länge von 110 m<br />

zwischen Weser und Mittellandkanal heben<br />

und senken. Trotz diverser Engstellen<br />

zwischen Bremen und Minden habe<br />

die Schifffahrt zwischen Rhein, Oder und<br />

Nordsee nun eine neue Durchgängigkeit.<br />

Die neue Schleuse ermöglicht der Schifffahrt<br />

die Überwindung eines Höhenunterschiedes<br />

von 13,30 m bei einer<br />

Nutzlänge von 139 m und einer Kammerbreite<br />

von 12,50 m. Auch der Präsident<br />

der Generaldirektion Wasserstraßen<br />

und Schifffahrt (GDWS), Hans-Heinrich<br />

Witte, sprach von der freien Schifffahrt<br />

zwischen Bremen und Basel. »Die Infrastruktur,<br />

die nötig ist, um mehr Verkehre<br />

von der Straße auf das Schiff zu verlagern,<br />

ist jetzt vorhanden«, so Witte. Die neuen<br />

Möglichkeiten müssten nun aber seitens<br />

der Wirtschaft auch genutzt werden. Erst<br />

dann, so der Behördenleiter, seien weitere<br />

Ertüchtigungen über das bereits verkündete<br />

Maß hinaus zu rechtfertigen.<br />

Bekanntlich sollen sechs der noch vorhandenen<br />

Engstellen auf der Mittelweser<br />

in den kommenden Jahren beseitigt werden,<br />

die Aufträge dazu sind vergeben. Zudem<br />

entstehe eine neue Leitzentrale in<br />

Minden, damit von 2020 an alle Schleusen<br />

an der Mittelweser zentral gesteuert<br />

werden könnten.<br />

16 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

Blick von Norden auf das Oberhaupt<br />

der neuen Weserschleuse<br />

Fotos: Binnenschifffahrt / Hermann Garrelmann<br />

Ab sofort, so Staatssekretär Ferlemann,<br />

könnten Großmotorgüterschiffe<br />

mit einer Länge von 110 m, einer Breite<br />

von 11,45 m und einer Abladetiefe von<br />

2,50 m die neue Weserschleuse passieren<br />

und die Mittelweser befahren. Mit weiteren<br />

geplanten Maßnahmen an der Mittelweser,<br />

darunter Sanierungen von Wehren<br />

und Schleusentoren, Uferrückverlegungen<br />

sowie dem Ersatz von Dalben und<br />

Leitwerken werde eine positive Entwicklung<br />

des Schiffsverkehrs unterstützt.<br />

Spranzi: »Kapazitäten sind da«<br />

Auf die Engstellen verwies auch Roberto<br />

Spranzi. Der Vizepräsident des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Binnenschifffahrt<br />

(BDB) will dennoch nach der Freigabe<br />

der neuen Schleuse einen Boom auf<br />

der Mittelweser nicht ausschließen. »Wir<br />

haben aureichende Kapazitäten, um Straße<br />

und Schiene zu entlasten«, sagte er. Allerdings<br />

müsse dafür auch geworben werden.<br />

»Die Kunden der Binnenschifffahrt<br />

müssen dies noch verinnerlichen«, appellierte<br />

er an die Logistikbranche.<br />

Spranzi mahnte zugleich, bei den Anstrengungen<br />

zum Ausbau der Infrastrukturausbau<br />

nicht nachzulassen. Schließ-<br />

Expertise im Ingenieur- und Brückenbau: die Schleuse Minden.<br />

Unsere Geschäftsbereiche<br />

Straßenbau<br />

Bahnbau<br />

Wasserbau<br />

Erdbau<br />

Johann Bunte<br />

Bauunternehmung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Niederlassung Ingenieurund<br />

Brückenbau<br />

Von-Röntgen-Straße 8<br />

48683 Ahaus<br />

Tel. (02561) 429 31-0<br />

www.johann-bunte.de<br />

Ingenieur- & Brückenbau<br />

Project Investment<br />

Schlüsselfertigbau<br />

Logistik<br />

Asphaltmischwerke<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 17


Schifffahrt<br />

Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen,<br />

sieht eine positive Ausstrahlung des<br />

Neubaus bis an den Rhein.<br />

»Ein hoch komplexes Jahrhundertbauwerk<br />

lässt sich sich nur mit Profis am Bau,<br />

partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />

und viel Erfahrung erfolgreich realisieren«,<br />

sagte Manfred Wendt, Sprecher der<br />

Geschäftsführung der Johann Bunte Bauunternehmung<br />

in seinem Grußwort. Sein<br />

Unternehmen habe in diesem noch jungen<br />

Jahrtausend bereits eine Vielzahl an<br />

Schleusenbauwerken in Deutschland realisiert.<br />

Doch zum ersten Mal habe Bunte<br />

eine komplette Schleuse schlüsselfertig<br />

als Generalunternehmer errichtet.<br />

Das erste Schiff in der neuen Schleuse war der Containerfrachter »Glückauf«<br />

L. Kluth & Co.<br />

G.m.b.H.<br />

Schiffsmakler<br />

Zum Verkauf: Motorschiff 2600 t, Baujahr 1985, Abmessungen<br />

110 x 10,50 x 3,20 m, Motor: Deutz 1200 PS, 1 Laderaum,<br />

Wallgänge, Eisenstrau, Schiebeluken<br />

Motorschiff 1540 t, Baujahr 1971, Abmessungen<br />

85 x 9,50 x 2,90 m, Motor: MTU 1400 PS, 1 Laderaum,<br />

Wallgänge, Fr.-Kap-Luken, Eisenstrau, 81 TEU<br />

Motortanker 2790 t, Baujahr 2004, Abmessungen<br />

110 x 11,45 x 3,50 m Tiefgang, Motor: ABC, 1750 PS,<br />

G.L. Typ C, 9 Tanks 3700 cbm, 2 Pumpen<br />

Fahrgastschiff 180 Personen, Baujahr 1996,<br />

Abmessungen 26,50 x 5,50 x 1,10 m, Motor: Iveco 250 PS,<br />

Bugstrahlruder, großes Sonnendeck<br />

Weitere Angebote auf Anfrage<br />

L. Kluth & Co. GmbH | Schiffsmakler<br />

Moorhof 2e | 22399 Hamburg | Tel. 040 600 466-0 | info@kluth-hamburg.de<br />

lich müssten nach Expertenschätzung in<br />

den kommenden 20 Jahren 100 Schleusen<br />

durch Neubauten ersetzt werden.<br />

»Und wie viele haben wir in den letzten<br />

zehn Jahren neu gebaut? Ganze sieben<br />

Schleusen.«<br />

Bremens Bürgermeister Carsten Sieling<br />

betonte die Bedeutung der Schleuse speziell<br />

für die bremischen Seehäfen: Bund<br />

und Bremen hätten mit ihren Investitionen<br />

gemeinsam dafür gesorgt, dass<br />

die Mittelweser nun auch von größeren<br />

Schiffen befahren werden könne, um die<br />

Anbindung an das deutsche und europäische<br />

Binnenwasserstraßennetz zu verbessern.<br />

Und auch Hendrik Wüst, der neue<br />

www.kluth-hamburg.de<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

Als Sparschleuse konzipiert<br />

Die als sogenannte Sparschleuse mit drei<br />

Sparbecken gebaute Schiffshebeeinrichtung<br />

kann 60 % des benötigten Wassers<br />

in den Sparbecken speichern. Der<br />

Wasserbedarf pro Schleusung beträgt<br />

25.400 m3. Die Befüllung und Entleerung<br />

der Schleuse erfolgt über ein so genanntes<br />

Grundlaufsystem, also ein Kanalsystem<br />

unterhalb der Schleusenkammer.<br />

Gefüllt und geleert wird die Schleusenkammer<br />

über 288 Öffnungen in der<br />

Grundlaufdecke. Das neue Wasser sparende<br />

System ermöglicht eine Schleusung<br />

von Berg zu Tal und umgekehrt als so genannte<br />

Kreuzschleusung in 37 min. Für<br />

die neue flach gegründete Schleuse wurden<br />

100.000 m3 Beton und rund 12.000 t<br />

Betonstahl verbaut.<br />

Fernüberwachung aller Schleusen<br />

Die neue Weserschleuse wird von der<br />

Leitzentrale des Wasserstraßen und<br />

Schifffahrtsamtes Minden aus betrieben<br />

und überwacht. Darüber hinaus ist eine<br />

Steuerung aus dem neuen Schleusenbetriebsgebäude<br />

in Minden möglich. Die<br />

Schleusung der Schiffe wird durch Videokameras<br />

beobachtet und kontrolliert.<br />

In der östlichen Schleusenkammer sorgen<br />

sieben Schwimmpoller für ein sicheres<br />

Festmachen. Zusätzlich befinden sich<br />

auf beiden Kammerseiten Nischenpoller<br />

und auf der Schleusenoberkante Kantenpoller.<br />

Das Obertor der Schleuse ist ein<br />

Drehsegment, das zum Öffnen nach unten<br />

in die Torgrube gedreht wird. Es wird<br />

einseitig mit einem Elektrohubzylinder<br />

angetrieben. Das Untertor wurde als<br />

Stemmtor in Faltwerkbauweise gebaut.<br />

Ein Untertorflügel wiegt 80 t. Kammerseitig<br />

schützt ein Seilstoßschutz das Untertor<br />

Vorschiffsanforderungen. M<br />

18 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

Foto: neska<br />

Wassertaxi statt Brückenstau<br />

GMS Avance<br />

• Länge: ..... 70 m<br />

• Breite: . ...7,20 m<br />

• Tiefgang: 2,59 m<br />

• Kapazität: ..853 t<br />

• Baujahr: . ...1953<br />

Die A 40 verbindet das Ruhrgebiet mit dem Niederrhein und den<br />

Nieder landen. Jede Störung oder gar Sperrung ist fatal. Die Unternehmen schlagen Alarm<br />

und warnen vor Kosten in Millionenhöhe. Neska setzt deshalb ein Container-Taxi ein<br />

Von Martin Heying<br />

Die 1970 erbaute Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp<br />

musste erst im<br />

August tagelang gesperrt werden. Unternehmen<br />

der Region schlugen Alarm:<br />

»Die Sperrung der Brücke kostet die Unternehmen<br />

pro Tag 1,2 Mio. €«, warnte<br />

Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen<br />

IHK.<br />

Ein Ersatzbau soll erst 2023 fertig sein.<br />

»Wir brauchen sowohl Sofort-Maßnahmen,<br />

mittelfristige Aktivitäten als auch<br />

eine langfristige Perspektive. Es darf<br />

nicht sein, dass die Unternehmen und<br />

ihre Beschäftigten als Pendler die Zeche<br />

zahlen«, so Landers. 90.000 Pkw und<br />

10.000 Lkw passieren täglich die Brücke.<br />

Man brauche dringend eine Beschleunigung<br />

des europäischen Planungsrechts,<br />

sagt der Hauptgeschäftsführer des Logistikverbandes<br />

VVWL, Christoph Kösters.<br />

Während Logistikverbände und Handwerkskammern<br />

versuchen, auf politischer<br />

Ebene Lösungen voranzutreiben,<br />

hat neska mit einem ebenso kurzfristigen<br />

wie praktischen Angebot auf die prekäre<br />

Verkehrssituation reagiert: Ein »Wassertaxi«,<br />

das GMS »Avance«, bedient auf<br />

den Rheinkilometern 764 bis 780 die Terminals<br />

KCT, RRT »Home« und »Gateway-West«<br />

sowie DIT, D3T, DeCeTe zwischen<br />

Krefeld und Duisburg. Täglich<br />

etwa 100 Lkw-Transporte können so ersetzt<br />

werden.<br />

Die Umgehung von Straßenverkehren<br />

ist kein »Neuland«: Die Linie OWX1, eine<br />

Bahnverbindung zwischen Duisburg und<br />

Bönen, fährt die Strecke sechs Mal in der<br />

Woche, der OWX2, die Verlängerung der<br />

Linie nach Minden mit Zwischenhalt in<br />

Rheda-Wiedenbrück, verkehrt drei Mal<br />

in der Woche. »Finanziell bringen diese<br />

Inter-Terminal-Verbindungen keine<br />

nennenswerten Vorteile«, erklärt Thomas<br />

Waldmüller vom KCT, »aber wir entlasten<br />

die Straßen und können auf den<br />

Bahnstrecken verlässlicher planen.«<br />

Nach diesem Konzept habe man auch<br />

die deutlich längere Linie von Rotterdam<br />

über Duisburg nach Stuttgart eingerichtet,<br />

die dreimal wöchentlich verkehrt.<br />

Dazu werden Kurzstrecken bedient,<br />

wie die tägliche Verbindung vom Niehler<br />

Hafen zum benachbarten Chemiepark<br />

Hürth-Knapsack. Per Schiff gibt es<br />

bereits die Linie von Köln-Niehl zum Terminal<br />

Mertert in Luxemburg.<br />

Auch die erste Kurzstrecke per Binnenschiff<br />

zwischen Krefeld und Duisburg<br />

war neska schon länger in Planung.<br />

»Wir hatten dieses Shuttle ursprünglich<br />

für die Leercontainer-Logistik unserer<br />

Terminals in Krefeld und Duisburg geplant«,<br />

erläutert Waldmüller, »durch die<br />

Sperrung der A40-Brücke haben wir den<br />

Start kurzfristig vorgezogen«.<br />

Das »Wassertaxi« ist bei den Betreibern<br />

der Terminals über die Sperrung der Brücke<br />

hinaus beliebt. Es entlastet die Abläufe<br />

sozusagen »nebenbei«, denn es steuert<br />

die Kaimauern an, wenn die frachtbringenden<br />

Schiffe nicht da sind. »Die ›Avance‹<br />

kann schnell und flexibel angefordert<br />

werden«, sagt Waldmüller.<br />

Aus dem »neska-Shuttle« ist somit unverhoff<br />

ein »Niederrhein-Wassertaxi«<br />

entstanden, vielleicht der Anfang für<br />

weitere Terminal-übergreifender Optimierungsprojekte.<br />

Der Geschäftsführer<br />

der Neuss Düsseldorfer Häfen, Rainer<br />

Schäfer, sieht hier noch reichlich Potenzial:<br />

»Die Leistungsfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />

auf Kurzstrecken hat man<br />

noch gar nicht erkannt. Wenn man die<br />

Branche hier mehr fordert, wird sie auch<br />

liefern«, ist er sich sicher.<br />

M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 19


Schifffahrt<br />

Foto: BMI/Gerd Pachauer<br />

Anti-Terror-Übung auf der Donau<br />

Polizei-Spezialeinheiten aus Deutschland, Slowakei, Slowenien und Ungarn beenden bei<br />

einer Übung eine gestellte Geiselnahme auf einem Donau-Kreuzfahrtschiff.<br />

Bei einer großangelegten Anti-Terror-Übung<br />

wurde auf eine Kreuzfahrtschiff<br />

der Reederei »Viking River<br />

Cruises« eine Geiselnahme mit akuter<br />

Terror-Bedrohung gestellt. An der<br />

Übung nehmen 135 Polizisten mit Booten<br />

und Hubschraubern teil. Auch Spezialisten<br />

aus Deutschland waren mit dabei.<br />

Das Szenario: An der ungarisch-slowakischen<br />

Grenze haben fünf Terroristen<br />

ein 134 m langes Kreuzfahrtschiff gekapert<br />

und die Passagiere an Bord als Geiseln<br />

genommen. Kurz vor Wien erfolgt<br />

der Zugriff.<br />

Die Beamten erstürmten das fahrende<br />

Schiff mit vier Booten von der Wasserseite<br />

aus, außerdem seilen sich 16 Spezialkräfte<br />

von Hubschraubern ab. Nach wenigen<br />

Minuten ist der Spuk vorbei, das<br />

Schiff wieder gesichert. 95 Kabinen und<br />

alle Treppenhäuser werden durchsucht,<br />

20 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

die »Geiselnehmer« sind festgenommen,<br />

die vermeintlichen Geiseln an Bord befreit.<br />

»Wie wir an den schrecklichen Anschlägen<br />

in Barcelona und anderen europäischen<br />

Städten sehen, müssen unsere<br />

Einsatzkräfte auf alle Szenarien vorbereitet<br />

sein«, sagte Österreichs Innenminister<br />

Wolfgang Sobotka. »Die Donau ist<br />

ein internationaler Wasserweg, auf dem<br />

jährlich rund 1,2 Millionen Menschen<br />

befördert werden. Daher ist auch die polizeiliche<br />

Zusammenarbeit mit unseren<br />

Nachbarstaaten von großer Bedeutung.«<br />

An der Übung waren Polizei-Spezialeinheiten<br />

aus vier Nachbarländern beteiligt.<br />

Aus Deutschland waren Beamte<br />

des Spezialeinsatzkommando (SEK)<br />

Nordbayern, des Spezialeinsatzkommandos<br />

(SEK) Südbayern mit einem Zugriffsboot<br />

sowie des Bundesgrenzschutz-<br />

Einsatzkommandos »GSG 9« nach Wien<br />

gekommen. Die Slowakei hatte ihre Antiterroreinheit<br />

»LYNX-Command« mit<br />

zwei Hubschraubern entsandt, aus Slowenien<br />

waren es Polizisten der Antiterroreinheit<br />

»Red Panther« mit einem Zugriffsboot,<br />

Ungarn beteiligte sich mit<br />

der Antiterroreinheit »TEK« (Hungarian<br />

Counter Terrorism Centre).<br />

»Ich danke allen Spezialeinheiten für<br />

den reibungslosen und professionellen<br />

Ablauf der Übung, der gezeigt hat, dass<br />

wir den Terror am besten mit internationaler<br />

Zusammenarbeit bekämpfen können.<br />

Vielen Dank auch an die Reederei<br />

›Viking Cruises‹, die uns nicht nur das<br />

Schiff zur Verfügung gestellt, sondern<br />

auch die Initiative für diese Übung gesetzt<br />

hat«, sagte der Innenminister. M<br />

Foto: BMI/Gerd Pachauer<br />

alle Fotos: BMI / Gerd Pachauer<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 21


Schifffahrt<br />

Reich-Flotte komplett mit Doppelhülle<br />

Die Flotte der Reich-Schifffahrtsbetriebe ist rechtzeitig komplett mit Doppelhüllen-Tankern<br />

unterwegs. Im August wurde der Neubau »Lisa Reich« übernommen, der auf der GSYard in<br />

Groningen entstanden ist<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Fünf Schiffe, allesamt Tanker und alle<br />

mit einem Familiennamen versehen,<br />

gehören zur Flotte der in Lauenburg ansässigen<br />

Reederei Reich. Der jüngste Zuwachs<br />

heißt »Lisa Reich«.<br />

Der Neubau ersetzt den jetzt ausgemusterten<br />

Einhüllentanker »Nautic«,<br />

den Markus Reich seit Jahren als Charterschiff<br />

betrieben hat. Damit verfügt die<br />

Reederei von der Elbe bis zum Stichtag<br />

Anfang 2018 über eine ausschließlich aus<br />

Doppelhüllern bestehende Flotte.<br />

Den Entschluss hatte Markus Reich<br />

schon vor mehr als Jahresfrist getroffen,<br />

erzählt er im Gespräch mit der »Binnenschifffahrt«.<br />

Spätestens, als er zur Taufe<br />

des Sunrise-Tankers »Rothensee« eingeladen<br />

worden war, den sein ehemaliger<br />

Schiffsführer Alexander Ristig hatte bauen<br />

lassen, befasste sich Reich intensiver<br />

mit diesem Schiffstyp.<br />

Nicht nur harte Fakten wie ein optimaler<br />

Schiffsentwurf mit höherer Tragfähigkeit<br />

oder eine minimale Länge bei<br />

geringerer Motorisierung hatten ihn<br />

überzeugt. Auch sein »Bauchgefühl«<br />

habe ihm gesagt, dass ein solches Projekt<br />

lohnen könnte. Nicht zuletzt die guten<br />

Erfahrungen seines ehemaligen Mitarbeiters<br />

Ristig seien dann der Grund<br />

gewesen, mit Christian Hochbein und<br />

Daniel Gausch, den Chefs der GSYard,<br />

Kontakt aufzunehmen.<br />

Schon Erfahrungen mit der Werft<br />

Die beiden kannte er, seit er 2008 seinen<br />

Tanker »Heike Reich« in Groningen hatte<br />

bauen lassen. Während des Sommerfestes<br />

der Werft im vergangenen Jahr habe<br />

man dann erstmals über den Neubau eines<br />

Sunrise-Tankers gesprochen. Nur wenig<br />

später sei man dann »unter seriösen<br />

Bedingungen« zügig und erfolgreich einen<br />

Bauvertrag unterschrieben.<br />

Mit dem Neubau sei Anfang dieses<br />

Jahres begonnen worden, am 13. April<br />

war das Kasko vom Stapel gelaufen. Nur<br />

18 Wochen später stand schon die Probefahrt<br />

an, mit Markus Reich am Ruder.<br />

Letzte Kleinigkeiten seien danach binnen<br />

einer guten Woche erledigt worden.<br />

Inzwischen ist die Jungfernfahrt absolviert,<br />

an Bord Mineralöl von der Raffnerie<br />

in Lingen nach Salzgitter. Auch erste<br />

Rheinreisen stehen im Logbuch.<br />

Mit der nun kompletten Doppelhüllenflotte<br />

bricht bei der Reederei Reich auch<br />

personell eine neue Ära an. Erstmals ist<br />

Sebastian Reich als Miteigentümer mit<br />

von der Partie. Für den Sohn von Markus<br />

Reich, er studiert nach einer Ausbildung<br />

im elterlichen Betrieb derzeit<br />

an der Hochschule Emden-Leer Schiffsund<br />

Reedereimanagement, ist das der<br />

Einstieg in die Nachfolge seines Vaters.<br />

Nach dem Abschluss des Studiums will<br />

Sebastian Reich die noch fehlenden Patente<br />

machen, um auch diese Seite des<br />

Schifffahrtsgeschäftes von Grund auf zu<br />

beherrschen. So verfolgt er zielstrebig seinen<br />

schon immer vorhandenen Wunsch,<br />

in der Binnenschifffahrt zu arbeiten.<br />

Für Senior Markus Reich ist die aktive<br />

Fahrenszeit schon einige Zeit vorbei.<br />

Nur in Ausnahmefällen sitzt er als Springer<br />

noch im Ruderhaus. »Selbst Vollzeit<br />

zu fahren und zeitgleich eine Reederei zu<br />

führen, geht nun mal nicht«, so Reich.<br />

Auf dem neuen Tanker in der Reich-<br />

Flotte gibt es nur geringe Abweichungen<br />

gegenüber dem Standard-Sunrise-Entwurf.<br />

Einerseits fehlt ein Autokran, andererseits<br />

ist die »Lisa Reich« mit 86 m<br />

einen Meter länger, kann 23 t mehr an Ladung<br />

aufnehmen. Das Fahrrevier, in dem<br />

der Tanker unterwegs ist, lässt diese Länge<br />

zu. Bei einem Tiefgang von 2,80 m be-<br />

Die »Lisa Reich« vor der Probefahrt.<br />

Gut erkennbar: Die Wohnung reicht über<br />

die gesamte Schiffsbreite – ein typisches<br />

Merkmal der Sunrise-Schiffe<br />

22 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

trägt das Ladevermögen nun 1.546 t. Mit<br />

der »Lisa Reich« wird die schon bei der<br />

»Nautic« bewährte Befrachtung durch<br />

Fluvia Tankrode fortgesetzt. Die anderen<br />

Schiffe der Reederei sind überwiegend<br />

auf der Rheinschiene unterwegs,<br />

sie werden daher von der Reederei Jaegers<br />

befrachtet.<br />

Für den Neubau »Lisa Reich« trat die<br />

GSYard als Turn-Key-Unternehmer auf.<br />

Nach der Entwicklung der Typenpläne,<br />

an der die Ingenieurtechnik KWL, Futureship<br />

sowie der Germanische Lloyd<br />

beteiligt waren, wurden immer weitere<br />

Optimierungen realisiert. Die Maßgabe<br />

dabei war: Gewicht sparen, Tragfähigkeit<br />

erhalten, Verbrauch reduzieren.<br />

Bei der »Lisa Reich« heißt das unter<br />

anderem: Motorisierung mit zwei Motoren<br />

von Volvo Penta D13MH, Kraftübertragung<br />

über ein Reintjes-Wendegetriebe<br />

WAF 164, Schubentfaltung durch<br />

Vierblattpropeller von Promarin mit<br />

1.400 mm Durchmesser in einer Van der<br />

Giessen »Optima«-Düse laufend.<br />

Tischlerei & Alubau Wessels,<br />

das Rohrleitungssystem<br />

und die Pumpen wurden<br />

von Deymann Rohrbau<br />

montiert, letztere<br />

stammen beide aus<br />

Haren.<br />

Nach den ersten<br />

Reisen zeigt<br />

sich Markus Reich<br />

mit dem Neubau<br />

mehr als zufrieden:<br />

»Auch wenn<br />

sich Mannschaft<br />

und Schiff noch aneinander<br />

gewöhnen<br />

müssen, sind unsere<br />

Erwartungen an ein<br />

leistungsfähiges Kanalschiff<br />

komplett erfüllt«, sagt<br />

Reich. Mit diesen Erfahrungen<br />

und den betrieblichen Nachwuchsoptionen<br />

könne er nun optimistisch<br />

in die Zukunft schauen. M<br />

Stolz auf den Neubau: Christian Reich<br />

(links) und sein Vater Markus auf dem Deck<br />

des neuen Tankers<br />

Bewährte Truppe beim Ausbau<br />

Beim weiteren Ausbau trat die bei vielen<br />

Sunrise-Projekten bewährte Mannschaft<br />

an Zulieferern und Subunternehmen an:<br />

Elektrik, Navigation und Tankmesseinrichtungen<br />

kommen von Kadlec & Brödlin,<br />

die Instrumente von Alphatron, Anker<br />

und Wellen von Heinrich Harbisch,<br />

Ruderblätter und -technik von Van der<br />

Velden, Bugstrahler (in Vertikalaufstellung)<br />

von Verhaar-Omega. Den Ausbau<br />

des Steuerhauses und die Tischlereiarbeiten<br />

in der Wohnung erfolgten durch die<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 23


Schifffahrt<br />

Rund 100 Teilnehmer kamen 2016 nach Kalkar<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

Treffen für Innovationen und Perspektiven<br />

Bereits zum dritten Mal gibt es in Kalkar eine Kombination aus Messe und intensivem<br />

Meinungsaustausch: Hochkarätige Experten diskutieren aktuelle Themen und Trends auf<br />

dem Forum Binnenschifffahrt – parallel zur Messe »Shipping | Technics | Logistics« (STL)<br />

Das Forum Binnenschifffahrt hat<br />

bereits eine mehrjährige Tradition.<br />

Nach 2010 und 2011 gab es im Jahr<br />

2013 den fachlichen Meinungsaustausch<br />

mit ausgewiesenen Experten in Duisburg,<br />

ein Jahr darauf fand das Branchentreffen<br />

in Köln statt. Vor zwei Jahren schließlich<br />

zog das Forum nach Kalkar um, zeitlich<br />

unmittelbar vor die Messe STL.<br />

Veranstalter sind der Schiffahrts-Verlag<br />

»Hansa« mit seiner Fachzeitschrift<br />

»Binnenschifffahrt« und der SUT-Verlag<br />

mit dem Magazin »Schifffahrt & Technik«,<br />

zwei der führenden maritimen Publikationen<br />

in Deutschland. Wir nutzen<br />

auch in diesem Jahr den Synergieeffekt<br />

mit der STL. Die eintägige Konferenz am<br />

26. September wird von zahlreichen Verbänden<br />

unterstützt, angeführt vom Bundesverband<br />

der Deutschen Binnenschifffahrt<br />

(BDB).<br />

Wie gewohnt ist das Forum hochkarätig<br />

besetzt, unter anderem mit Spitzenvertretern<br />

der Binnenschifffahrtsverbände<br />

und von Reedereien, aus der verladenen<br />

Chemie- und Stahlindustrie, von Banken<br />

und Versicherungen sowie Repräsentanten<br />

von führenden maritimen Zulieferern<br />

und Institutionen. In Vorträgen und Diskussionen<br />

sollen praxistaugliche Lösungen<br />

diskutiert und aufgezeigt werden, wie<br />

das Gewerbe den vielfältigen Herausforderungen<br />

der Binnenschifffahrts- und<br />

Logistikmärkte begegnen kann – erstmals<br />

gebündelt an nur einem Tag, am 26.<br />

September von 9:00 bis 17:00.<br />

Eingebunden in das Forum ist die Verleihung<br />

des Europäischen Innovationspreises<br />

Binnenschifffahrt durch die Allianz<br />

Esa, den Hauptsponsor des Forums.<br />

Diese Auszeichnung wird bereits zum 5.<br />

Mal vergeben, der Preisträger allerdings<br />

erst am Veranstaltungstag verraten. Wie<br />

immer wird es um technische Leistungen<br />

und unternehmerischen Mut gehen,<br />

die eine Vorbildfunktion für die gesamte<br />

Branche ausüben können.<br />

Digitalisierung und Innovationen<br />

Binnenschifffahrt-Chefredakteur Krischan<br />

Förster wird das Forum am 26.<br />

September um 9:00 Uhr eröffnen. Nach<br />

einem Grußwort von Stefan Franke von<br />

der Allianz Esa hält Gerd Deimel als Vorsitzender<br />

des Deutschen Seeverladerkomitees<br />

im BDI (DSVK) und Sprecher der<br />

Deutschlands ältester und<br />

größter Versicherungsspezialist<br />

der Binnenschifffahrt.<br />

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24 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

V. l.: Krischan Förster, Klaus Dirksen, Herbert Berger, Rolf Bach, Patrick Gottschall, Kerstin Wendt, Stefan Franke und Hans-Wilhelm Dünner<br />

»Initiative Infrastruktur« beim Verband<br />

der Chemischen Industrie (VCI) seine<br />

Keynote-Rede zur »Digitalisierung der<br />

Wasserstraßen – Wachstumsimpulse<br />

für die Binnenschifffahrt?« Dabei wird er<br />

den Bogen von den Erwartungen an eine<br />

moderne Infrastruktur hin zum Potenzial<br />

der digitalen Technologien spannen.<br />

»Vom Dieselmotor zu Bits und Bytes«,<br />

so lautete in diesem Jahr das übergreifende<br />

Motto. Ein thematischer Schwerpunkt<br />

ist die Motorentechnik. Dem bewährten<br />

Dieselmotor setzt die Europäische Kommission<br />

mit ihrer Richtlinie für »Non-<br />

Road mobile Machinery« ab 2019 verschärfte<br />

Grenzwerte für Schadstoff- und<br />

Partikelemissionen entgegen, die mit<br />

dem derzeitigen Stand der Technik und<br />

den zur Verfügung stehenden Kraftstoffen<br />

nicht erfüllt werden können. Vertreter<br />

führender Motorenhersteller wie<br />

MTU und MAN präsentieren ihre Konzepte<br />

und stellen sich der Diskussion mit<br />

den Teilnehmern eines Workshop (siehe<br />

ausführliches Programm).<br />

Die Verleihung des Innovationspreises<br />

Binnenschifffahrt durch die Allianz Esa ist<br />

FORUM<br />

Binnenschifffahrt<br />

<strong>2017</strong><br />

ebenso wie die Grußansprache von Reinhard<br />

Klingen, Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium,<br />

und die Festrede<br />

des BDB-Präsidenten Martin Staats<br />

Teil der Eröffnungszeremonie (11:00 Uhr<br />

bis 12:00 Uhr) für Deutschlands einzige<br />

Binnenschifffahrts-Fachmesse STL, die<br />

an zwei Tagen ebenfalls auf dem Messegelände<br />

in Kalkar stattfindet. Nach einer<br />

Mittagspause folgen drei weitere hoch aktuelle<br />

Workshops »am Puls der Zeit«.<br />

In Workshop II »Alternative Antriebe<br />

und Kraftstoffe« erörtern wir das technische<br />

Potenzial von LNG und GTL sowie<br />

des innovativen Flex Tunnels. Geplant<br />

sind kurze, praxisorientierte Impulsreferate<br />

. Es folgt eine Podiumsdiskussion<br />

zu »Innovationen und ihre Umsetzung<br />

in der Binnenschifffahrt« zu technischen<br />

Lösungen auf Kreuzfahrtschiffen<br />

(Dirk Sobotka, A-Rosa), zum Einsatz einer<br />

Brennstoffzelle auf einem Schubboot<br />

(Prof. Gerd Holbach, TU Berlin), zur<br />

Weiterentwicklung der Kraftstoff-Wasser-Emulsion<br />

(Stefan Fischer, exomission),<br />

zu SCR und Partikelfiltern (Bernhard<br />

Franken, Tehag), zu Chancen eines<br />

modernen Schiffs- und Flottenmanagements<br />

(Tobias Allebrodt, SpecTec) und<br />

über marinisierte Lkw-Motoren (Christian<br />

Hochbein, GS Yard).<br />

Nach einer Kaffeepause folgt Workshop<br />

IV zur »Logistik 4.0: Chancen und<br />

Herausforderungen für die Binnenschifffahrt«<br />

mitsamt einem Impulsreferat von<br />

Martin Staats, Vorstand der MSG e.G.<br />

und Präsident des BDB. An der abschließenden<br />

Podiumsdikussion nehmen neben<br />

Staats auch Gerd Deimel (DSVK, VCI),<br />

Stefan Franke (Allianz Esa), Karl-Heinz<br />

Ehrhardt (Transportwerk Magdeburger<br />

Hafen), Martin Deymann (Reederei<br />

Deymann) und Herbert Berger (Rhenus<br />

Schiffsmanagement) teil.<br />

M<br />

Weitere Info gibt es auf<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 25


Schifffahrt<br />

FORUM<br />

Binnenschifffahrt<br />

Programm<br />

<strong>2017</strong><br />

»Vom Diesel zu Bits und Bytes«<br />

08:00 Registrierung, Empfang mit Kaffee/Imbiss<br />

<strong>09</strong>:00 Eröffnung: Krischan Förster,<br />

Chefredakteur »Binnenschifffahrt«<br />

<strong>09</strong>:05 Grußwort: Stefan Franke,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der<br />

Allianz Esa EuroShip GmbH, Köln<br />

<strong>09</strong>:15 Keynote-Speech:<br />

»Digitalisierung der Wasserstraßen –<br />

Wachstumsimpulse für die Binnenschifffahrt?«<br />

Gerd Deimel, Vorsitzender Deutsches<br />

Seeverladerkomitee im BDI (DSVK), Sprecher der VCI<br />

Initiative Infrastruktur beim Verband der Chemischen<br />

Industrie (VCI)<br />

Workshop I – Die EU-Motorenrichtlinie NRMM<br />

(Non Road Mobile Machinery Emissions) ab 2019<br />

und ihre Umsetzung in der Binnenschifffahrt<br />

<strong>09</strong>:30 Einführung ins Thema: Krischan Förster<br />

<strong>09</strong>:35 Kurzstatements von führenden Vertretern<br />

der Motorenindustrie<br />

Stand der Technik, neue Motoren,<br />

Nachfrage und Angebot, Finanzierung<br />

• Björn Luttert (MTU)<br />

• Heiner Pranger (August Storm),<br />

• NN (MAN)<br />

10:05 Podiumsdiskussion:<br />

Technische Herausforderungen für Schiffsmotoren,<br />

begrenzte Ressourcen: Was ist in der Praxis möglich?<br />

Dienstag, 26. September,<br />

Konferenzzentrum, Raum Kalkar<br />

• Rainer Bauer (MSG-Werft)<br />

• Christoph Garrelmann (Reederei Deymann)<br />

• Dieter Schneider (Bank für Schiffahrt)<br />

• Herbert Berger (Rhenus Schiffsmanagement)<br />

10:30 Transfer zur Ausstellungseröffnung in der Hanse-Halle<br />

der Messe Kalkar<br />

10:45 Begrüßung der Aussteller und Teilnehmer des Forums<br />

Binnenschifffahrt im Foyer der Hanse-Halle<br />

Ansprache: Reinhard Klingen, BMVI, Abteilungsleiter<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt<br />

11:00 Öffnung der Messe für Besucher<br />

11:25 Eröffnung der Fachmesse<br />

»Shipping | Technics | Logistics« Kalkar <strong>2017</strong><br />

Eröffnungsrede: Martin Staats, Präsident des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB):<br />

»System Wasserstraße – Wachstumsfaktor<br />

für die Wirtschaft«<br />

11:40 Verleihung des Innovationspreises Binnenschifffahrt,<br />

gestiftet von der Allianz Esa EuroShip GmbH,<br />

Bad Friedrichshall<br />

Laudatio: Klaus Krahnke,<br />

Leiter Marktmanagement Allianz Esa EuroShip GmbH<br />

11:55 Mittagspause<br />

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26 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schifffahrt<br />

Workshop II – Alternative Antriebe in der Binnenschifffahrt<br />

13:00 Kurzstatements à 15 Minuten:<br />

• LNG – Kraftstoff, Flotte, Infrastruktur<br />

(NN, Shell*, Hamburg)<br />

• GTL – Erfahrungen und Potenzial<br />

(Frank Böhm, H<strong>BS</strong>, Hamburg)<br />

• »Der Flex-Tunnel – von der Idee zum Patent<br />

und zur Realisierung«<br />

Joachim Zöllner (DST), Steffen Augspurger (Heinz<br />

Mertz & Co), Torsten Sandrock (Van der Velden)<br />

Workshop III – Innovationen und ihre Umsetzung<br />

in der Binnenschifffahrt: Beispiele für eine erfolgreiche<br />

Verbindung von Theorie und Praxis<br />

13:45 Podiumsdiskussion:<br />

• Dirk Sobotka (A-Rosa):<br />

Innovationen in der Fahrgast- und Kreuzfahrtschifffahrt<br />

• Prof. Gerd Holbach (TU Berlin): SB »Elektra« –<br />

Antrieb mittels Brennstoffzelle<br />

• Stefan Fischer (exomission): KWE –<br />

Von der Kraftstoffersparnis zum Umweltproblem-Löser<br />

• Bernhard Franken (Tehag): SCR und Partikelfilter –<br />

Top oder Flop?<br />

• Tobias Allebrodt (SpecTec): Chancen des<br />

Schiffs- und Flottenmanagements<br />

• Christian Hochbein (GS Yard): Marinisierte<br />

Lkw-Motoren – Ausweg aus dem Dilemma?<br />

14:45 Kaffeepause<br />

Workshop IV – Logistik 4.0: Chancen und<br />

Herausforderungen für die Binnenschifffahrt<br />

15:30 Impulsreferat: Martin Staats,<br />

Vorstand MSG, Präsident BDB<br />

15:45 Podiumsdiskussion:<br />

• Gerd Deimel, BDI, VCI<br />

• Martin Staats, Vorstand MSG, Präsident BDB<br />

• Stefan Franke, Allianz Esa<br />

• Karl-Heinz Ehrhardt,<br />

Transportwerk Magdeburger Hafen<br />

• Martin Deymann, Reederei Deymann<br />

• Herbert Berger, Rhenus Schiffsmanagement<br />

16:45 Schlusswort: Hans-Wilhelm Dünner,<br />

Herausgeber »Schiffahrt Hafen Bahn und Technik«<br />

Veranstalter: Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Hamburg<br />

SUT Verlags GmbH, St. Augustin<br />

Veranstaltungs-Partner: Bundesverband<br />

der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB)<br />

Durch die Niedrigwasserschleuse sind wir an 365 Tagen<br />

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„Das Projekt hat Vorbildcharakter für andere Häfen.“<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 27


Schiffstechnik<br />

28 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

STL in Kalkar, zum vierten Mal:<br />

Rund um Technik und neue Angebote<br />

»Was dreimal passiert, ist Tradition«, sagt man im Rheinland. Demnach zählt<br />

die zweitägige Messe »Shipping | Technics | Logistics« (STL) schon zum Brauchtum,<br />

findet sie doch in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Am 26. und 27. September öffnen sich<br />

die Tore in den Messehallen am<br />

Niederrhein. Leon Westerhof war schon<br />

zum Ende der letztjährigen Veranstaltung<br />

mehr als zufrieden mit dem Erfolg<br />

der »einzigen Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />

in Deutschland mit hervorragender<br />

Qualität«, wie es heißt.<br />

Nachdem es jahrelang keine Binnenschiffsmesse<br />

mehr in Deutschland gegeben<br />

hatte, trägt der Ehrgeiz von Westerhof<br />

nun Früchte. Rund 5.000 Besucher<br />

fanden im letzten Jahr den Weg an den<br />

Niederrhein, wo sich auch in diesem Jahr<br />

wieder etwa 200 Aussteller und Anbieter<br />

zwei Tage auf intensive Kundenkontakte<br />

freuen.<br />

Dabei ist die STL auch in der vierten<br />

Auflage weniger eine Verkaufs-, als<br />

vielmehr eine Kontakt- und Präsentationsmesse.<br />

Viele Gespräche, dazwischen<br />

kurze Wege und die Möglichkeit, sich<br />

kompakt aber umfassend über neue Entwicklungen,<br />

Produkte, Trends und Innovationen<br />

zu informieren, machen die STL<br />

für die Besucher attraktiv.<br />

Nicht zu vergessen das Bewirtungskonzept,<br />

das die Veranstalter aus den<br />

Niederlanden mitgebracht haben. Mit<br />

dem Eintritt sind Getränke und zahlreiche<br />

Imbissangebote frei. Ein Rundumpaket<br />

für Aussteller lässt kaum Wünsche<br />

offen.<br />

Ganze Bandbreite der Themen<br />

Deutsche und niederländische Aussteller,<br />

zudem einige aus dem europäischen Ausland,<br />

zeigen die gesamte Themenbandbreite<br />

in der Binnenschifffahrt. Hersteller<br />

von Motoren und Generatoren, Entwickler<br />

von Navigationstechnik, Werften und<br />

ihre Zulieferer, Schiffsausrüster wie auch<br />

Anbieter mit Nischenprodukten zeigen<br />

<strong>2017</strong> erneut in vier Hallen die Vielfalt<br />

der Branche.<br />

Mit der engen zeitlichen Anbindung<br />

des »Forums Binnenschifffahrt« ist ein<br />

Synergieeffekt gegeben, der viele Branchenakteure<br />

dazu bewegt, für zwei Tage<br />

nach Kalkar zu kommen. In diesem Jahr<br />

neu ist zudem am zweiten Messetag ein<br />

Praxisworkshop »Partikulierschifffahrt«<br />

mit einem moderierten Fachgespräch angesetzt.<br />

Und am ersten Tag zieht das Forum<br />

Binnenschifffahrt zahlreiche Gäste<br />

auf das Veranstaltungsgelände (lesen sie<br />

dazu den separaten Beitrag auf S. 24).<br />

In den vier Messehallen werden mehr<br />

als 200 Aussteller, teils auf kombinierten<br />

Ständen, ihre Produkte und Dienste<br />

zeigen und potentielle Kundschaft zu<br />

überzeugen versuchen. Auch wenn ganz<br />

spezielle Trends derzeit nicht erkennbar<br />

sind, stehen Themen wie Abgastechnik,<br />

Motoroptimierung, alternative Antriebssysteme<br />

und Mitarbeiter-Recruiting oben<br />

auf der Agenda.<br />

Fragen der optimierten Betriebsführung<br />

und des verbessertes Managements dürf-<br />

INSPEKTIONEN ZUM FESTPREIS<br />

DAMIT ALLES IM FLUSS BLEIBT.<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 29


Schiffstechnik<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

ten ebenso diskutiert werden. Gesprächsstoff<br />

ist sicher noch immer die von der Europäischen<br />

Kommission verabschiedete<br />

Richtlinie für Non-Road Mobile Machinery<br />

(NRMM). An Themen also mangelt es<br />

sicher nicht an den Ständen der STL <strong>2017</strong>.<br />

Eine große Anzahl an Dienstleistern,<br />

von der Personalwirtschaft wie Cuneus<br />

(Stand 160) bis hin zu Branchenverbänden<br />

nutzt die Messe als Plattform. Der<br />

Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt<br />

(BDB), der sich mit dem Bundesverband<br />

Öffentlicher Binnenhäfen<br />

(BÖB) und weiteren ideellen Ausstellern<br />

den Stand 207 teilt, ist ebenso vertreten<br />

wie der BDS, Abteilung Binnenschifffahrt<br />

(Stand 314) oder die Koninklijke<br />

BLN/Schuttevaer (179).<br />

Auch eine Reihe von Reedereien ist<br />

vertreten. Sei dem letzten Jahr dabei<br />

sind auch die Ausbildungsinitiative Binnenschifffahrt<br />

auf Stand 405. Um Ausbildungsmöglichkeiten<br />

geht es auch bei<br />

der Akademie Barth aus Duisburg, die<br />

auf Stand 414 informiert.<br />

Volle Besuchen Leistung Sie im uns<br />

auf der STL, 26. & 27.<strong>09</strong>.<strong>2017</strong>, Stand 132<br />

Handumdrehen.<br />

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Dienstleister stark vertreten<br />

Die Bank für Schifffahrt (BfS) informiert<br />

auf Stand 187 über zeitgemäße Möglichkeiten<br />

der Schiffsfinanzierung, ein Besuch<br />

ist sicher nicht nur für Existenzgründer<br />

interessant.<br />

Als Serviceunternehmen in und für die<br />

Binnenschifffahrt ist auch die Vereinigte<br />

Schiffs-Versicherung (VSV) präsent, die<br />

erneut auf Stand 188 zu finden ist. »Als<br />

führender spezieller Binnenschiffsversicherer<br />

ist es für uns eine Selbstverständlichkeit,<br />

auf der einzigen heimischen<br />

Messe Flagge zu zeigen«, begründet<br />

Vorstandsvorsitzender Detlef Kohlmeier<br />

die Messepräsenz. »Rund ein Drittel<br />

der deutschen Güter- und Fahrgastschifffahrtsunternehmer<br />

vertrauen seit Jahrzehnten<br />

auf unsere Kompetenz.«<br />

Eine eingespielte Mannschaft, die sich<br />

zu 100% mit der Materie auskennt, als<br />

Patentinhaber, Schiffs- und Maschinenbauingenieur<br />

oder Versicherungsspezialisten,<br />

stehe den Kunden an den drei<br />

Standorten Hannover, Duisburg und<br />

Wörth am Main 365 Tage im Jahr im<br />

24/7-Service zur Verfügung, beschreibt<br />

Kohlmeier die Stärken des Hauses.<br />

Versicherer und Genossenschaften<br />

Als Versicherer mit einem vielfältigen<br />

Portfolio für den Binnenschiffer ist auch<br />

Pantaenius auf der STL vertreten. »Gerade<br />

in Zeiten der Krise und der wirt-<br />

30 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

schaftlichen Ungewissheit ist es wichtig,<br />

einen verlässlichen Partner an seiner<br />

Seite zu haben«, weiß Lars Töppner aus<br />

der Hamburger Zentrale. Mit Flusskasko-,<br />

Transport- und Haftpflichtversicherungen,<br />

mit Maschinenversicherung sowie<br />

Loss of Hire – Versicherungen bietet<br />

Pantaenius ein großes Paket an Assekuranzen,<br />

die auf den individuellen Bedarf<br />

zugeschnitten werden.<br />

Zum zweiten Mal dabei sind die DTG<br />

(Deutsche Transport Genossenschaft,<br />

Stand 103) sowie die Imperial Shipping<br />

Service auf Stand 408. Imperial wird sicherlich<br />

von den Erfahrungen berichten<br />

können, die sich mit dem im vergangenen<br />

Jahr vorgestellten »Integrierten Flotten<br />

Management System« (IFMS) bislang<br />

ergeben haben.<br />

Mit dieser technischen Lösung nutzt<br />

Imperial eine Möglichkeit, die Flottenleistung<br />

durch eine optimierte Organisation<br />

spürbar zu verbessern. Am zweiten<br />

Messetag lädt Imperial in der Messehalle<br />

A um 13 Uhr sowie um 15 Uhr zu einem<br />

Vortrag zum Thema IFMS ein.<br />

Schwerpunkt Motorentechnik<br />

Ein Schwergewicht unter den Ausstellern<br />

stellen die erfahrenen und bekannten<br />

Motorenherstellern dar. Mit Caterpillar,<br />

MaK, Volvo Penta, Cummins, Deutz<br />

und Scania bis Mitsubishi, Yanmar und<br />

Wärtsilä sind viele namhafte Unternehmen<br />

auch durch Serviceunternehmen<br />

vertreten.<br />

Spannend bleibt dabei, welcher der<br />

Hersteller überzeugende Konzepte entwickelt<br />

hat, um die ab 2019 geltenden Anforderungen<br />

der NRMM-Richtlinie bei<br />

Neumotorisierungen zu erfüllen. Darüber<br />

haben sich auch Motorendienstleister<br />

wie Koedood Dieselservice, De Groot,<br />

De Ruyter, Zeppelin Power Systems Gedanken<br />

gemacht. Auf der STL werden sie<br />

dazu Antworten geben können.<br />

August Storm informiert Kunden<br />

Wie Handwerk unter höchsten Ansprüchen<br />

geht, zeigt August Storm aus Spelle,<br />

anzutreffen auf Stand 166. Im Gepäck<br />

nach Kalkar haben die Motorenexperten<br />

einen Mitsubishi S6R. Mit einer Vor-<br />

Ort-Blockbearbeitung, ausgeführt an einem<br />

Motorblock eines Deutz 8-16, lässt<br />

Storm auf der Messe entsprechende Einblicke<br />

zu.<br />

Zudem informiert der emsländische<br />

Motorenspezialist über das im Hause<br />

mit entwickelte Verfahren zum Kaltgasschweißen.<br />

Mit dieser Technik ist es<br />

möglich, verschleißbedingte Abriebe materialkonform<br />

wieder zu ersetzen.<br />

Ob Industriemotoren oder Motoren für<br />

Baumaschinen oder Bohrgerät, Pumpenaggregate,<br />

Notstromanlagen, Stromaggregate,<br />

USV, Lok- oder Marinemotoren<br />

– die Henkelhausen-Gruppe projektiert,<br />

installiert, wartet und repariert jede Antriebsquelle<br />

basierend auf Dieselmotoren.<br />

»Wir sorgen dafür, dass alles rund läuft«<br />

heißt die Devise des Krefelder Unternehmens.<br />

Neu in der Messepräsentation ist<br />

die Zusammenarbeit mit dem finnischen<br />

Hersteller Visedo, mit dem in Zukunft<br />

dieselelektrische oder rein elektrische Antriebskonzepte<br />

angeboten werden.<br />

Wenn’s eng wird, ist ein verlässlicher Partner gefragt<br />

• Kasko- und Haftpfl ichtversichungen (P&I)<br />

Transport- und Verkehrshaftungsversicherungen<br />

• Risk-Management-Lösungen für Hafen- und<br />

Logistikunternehmen<br />

Hamburg · Düsseldorf · München · Nürnberg<br />

Ansprechpartner Lars Toeppner · Tel. +49 40 370 91 123 · E-Mail: LToeppner@pantaenius.com<br />

pantaenius.eu<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 31


Schiffstechnik<br />

Fotos: Thomas Wägener<br />

Know-how von Henkelhausen<br />

Als Regionalvertretung West der Deutz<br />

AG, Servicepartner von MWM, Volvo<br />

Penta, MTU und Vulkan Coupling<br />

steht Henkelhausen für ein umfassendes<br />

motoren- und elektrotechnisches<br />

Know-how und einen exzellenten Kundendienst.<br />

Carl Baguhn, seit 1979 Vertragshändler<br />

von Volvo Penta, nimmt Motoren von<br />

Volvo in den Mittelpunkt der Messepräsentation.<br />

Am Stand 157 werden, so Stephan<br />

Johns, je ein 16-Liter und ein 9-Liter<br />

Volvo Motor stehen. Die seien, so<br />

Johns, besonders unter dem Gesichtspunkt<br />

der Kraftstoffsparsamkeit interessant.<br />

Jubiläum bei Promarin<br />

Promarin aus Erftstadt, in <strong>2017</strong> im Zeichen<br />

des 25-jährigen Firmenjubiläums,<br />

zeigt in Kalkar erneut ein – allerdings<br />

verbessertes – komplettes Antriebsmodell<br />

mit Propeller, Düse, Welle und Getriebe.<br />

Damit wird unter anderem die<br />

Zusammenarbeit mit DMC und Reintjes<br />

dokumentiert.<br />

Ohnehin, so Sebastian Nagel von Promarin,<br />

wolle man künftig mehr komplette<br />

Antriebsstränge anbieten. Zusätzlich<br />

zu den Propellern, Düsen und Getrieben<br />

enthielte das Gesamtpaket auch Berechnungen<br />

und Konstruktion für Wellenanlagen.<br />

Abgastechnik bleibt ein Trend<br />

Die Tehag Deutschland befasst sich mit<br />

dem Thema Abgasnachbehandlung. Sie<br />

zeigt auf Stand 198, dass Abgase von<br />

off-road Maschinen, Lokomotiven und<br />

Schiffen auch heute schon effektiv von<br />

Dieselruß und gasförmigen Schadstoffen<br />

wie Kohlenmonoxyd, Kohlenwasserstoff<br />

und Stickoxyden befreit werden können.<br />

Mit erfolgreichen Nachrüstungen, mit<br />

einer kombinierten Abgasreinigungsanlage,<br />

bestehend aus einem passiv regenerierenden<br />

CWF-Rußpartikelfilter und einer<br />

Adblue NO x reduction SCR-Anlage<br />

stellte Tehag dies schon mehrfach unter<br />

Beweis.<br />

Immer öfter setzt Tehag aber auch aktive<br />

Systeme ein, um so die oft nicht erreichbare<br />

Abgastemperatur zu erzielen,<br />

die für eine wirksame Regenration erforderlich<br />

ist. Das betriff insbesondere<br />

Gensets oder kleinere Motorenanlagen<br />

an Bord.<br />

ScanDiesel (Stand 166) arbeitet mit<br />

der Fischer Abgastechnik GmbH & Co.<br />

KG aus Emsdetten zusammen und zeigt<br />

das Smartline-SCR-System, mit dem die<br />

Abgasgrenzwerte gemäß der IMO III<br />

(MARPOL) und der zukünftigen NRMM<br />

Stufe/Tier 5 bei den von Scan Diesel vertretenen<br />

AGCO Power, Scania und Mitsubishi<br />

Schiffsmotoren eingehalten werden<br />

können.<br />

Rainer Dierks von ScanDiesel: »Wenn<br />

ein Kunde eine Antriebsanlage für die<br />

zukünftige EU Stufe V nachfragt, wir<br />

können diesen Antriebsstrang komplett<br />

mit abgestimmtem Abgassystem und<br />

Steuerung liefern.«<br />

Komplette Klärwerke bei Virtus<br />

Um Reinigungsanlagen ganz anderer<br />

Art geht es auf Stand 312 bei der Virtus<br />

GmbH. Komplette Klärwerke, von kleinen<br />

Schiffen wie auch von Kreuzfahrtschiffen,<br />

werden in diesem Bereich hochleistungsfähige<br />

Systeme benötigt. »Die Zeiten, in<br />

denen alles unbehandelt über Bord ging,<br />

sind vorbei«, findet Virtus-Geschäftsführer<br />

Rolf-Dieter Klaeke. Mit modernen Abwasser-Klärsystemen<br />

und Vakuum-Anlagen<br />

mit Unterdruck löst das Virtus-Team<br />

die anstehenden Aufgaben mit Erfahrung<br />

und speziellem Know-how.<br />

Sicherer Durchblick<br />

Als Innovation bezeichnet Uwe Held,<br />

der unter anderem Omru-Schiffsfenster<br />

vertreibt und einbaut, das thermisch ge-<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der Messe STL in Kalkar<br />

26.<strong>09</strong>-27.<strong>09</strong>.<strong>2017</strong><br />

Halle D, Stand 180<br />

ABGASNACHBEHANDLUNG EU STUFE V|THERMOMANAGEMENT|KATALYSATOREN|PARTIKELFILTER|U.V.M<br />

Fischer Abgastechnik GmbH & Co. KG | Spatzenweg 17 | 48282 Emsdetten | T +49(0) 25 72/9 60 49-49 | info@fischer-at.de | www.fischer-at.de<br />

32 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

trennte Profil, speziell für die kommerzielle<br />

Schifffahrt entwickelt. »Mit einer<br />

Bautiefe von 42 mm kann es ohne Veränderung<br />

der Innenverkleidungen in den<br />

meisten Fällen verwendet werden. Das<br />

spart erhebliche Kosten«, so Held.<br />

Die Lösung habe Wohnungsbaustandard<br />

und könne bei Bedarf getönt, als<br />

Schallschutzglas oder als beheizte Verglasung<br />

geliefert werden. Seit 2016 hat Held<br />

auch die Vertretung der dänischen Firma<br />

<strong>BS</strong>I Moonlight übernommen, einem seit<br />

über 30 Jahren bestehenden Hersteller von<br />

Decksluken und Standardfensterserien.<br />

Moonlight ist Erstausrüster von vielen<br />

bekannten Werften und produziert zusätzlich<br />

auch spezielle Lukenserien für<br />

Windkraftanlagen. Die Stärke von Moonlight<br />

ist die Auswahl an produzierbaren<br />

Formaten, aber auch die Möglichkeit,<br />

Decksluken in Einzelanfertigung herzustellen.<br />

»So kann für nahezu jede Decksöffnung<br />

eine Maßluke hergestellt werden«,<br />

bietet Held individuelle Lösungen an.<br />

Konsolen von Alphatron<br />

Auf dem Stand von Kadlec & Brödlin<br />

(141) zeigt dessen Lieferant Alphatron<br />

verschiedene Konsolen, die mit Alphatron<br />

Marine Equipment ausgerüstet sind.<br />

Neu im Programm sind »MF-s/m/l«-Displays,<br />

die mit zeitgemäßer Touch-Screen<br />

arbeiten.<br />

Mit auf dem Stand von Kadlec &<br />

Brödlin ist auch die Endress & Hauser<br />

als Systempartner von Kadlec<br />

& Brödlin und zeigt Produkte für<br />

Durchfluss, Füllstand, Druck, Analyse,<br />

Temperatur, Datenerfassung und<br />

digitale Kommunikation.<br />

Ebenso ist der Frequenzumrichter-Hersteller<br />

VACON mit im Boot in<br />

Kalkar. »Weiterhin zeigen wir praxisnahe<br />

Beispiele aus dem Bereich der<br />

Automation und Visualisierung«,<br />

verspricht Christian Kadlec interessante<br />

Informationen für die Standbesucher.<br />

Kraftstoff-Additiv spart Kosten<br />

Hermann Lohmann Schiffs- und Industriebedarf,<br />

im vergangenen Jahr<br />

nicht nur wegen des Formel-I-Simulators<br />

beliebter Anlaufpunkt, promotet<br />

erneut das Kraftstoff-Additiv<br />

Longlife-Diesel. Dies spart nicht nur<br />

Kraftstoff, sondern wirkt auch Schadstoff-reduzierend,<br />

mit verringerten<br />

Wartungskosten.<br />

Wolfgang Feith, eigentlich für den<br />

Vertrieb zuständig, freut sich schon<br />

auf einen besonderen Messejob. Er<br />

arbeitet auf dem Stand von Lohmann<br />

mit Terco-Entrostungsscheiben, und<br />

der unvermeidbaren Portion Lebenslust,<br />

die er gern mit den Standbesu-<br />

Dynamisch<br />

unterwegs<br />

Die ScanDiesel GmbH ist der Exklusiv-<br />

Importeur in Deutschland für innovative und<br />

weltweit anerkannte Dieselmotoren technik<br />

von JCB Power Systems, AGCO Power,<br />

Scania und Mitsubishi.<br />

Unsere Produkte vereinen alle Vorteile der<br />

kostengünstigen Groß serienanfertigung und<br />

der Möglichkeit einer individuellen Lösung<br />

für die unterschiedlichsten Einsatz- und Betriebsbedingungen.<br />

Wir liefern Dieselmotoren und<br />

diesel- elektrische Antriebskonzepte<br />

mit neuester Abgasreinigungstechnik<br />

gemäß EU Stufe V von:<br />

Leistungsbereich von 47 bis 129 kW<br />

Leistungsbereich von 74 bis 275 kW<br />

Leistungsbereich von 162 bis 846 kW<br />

Leistungsbereich von 320 bis 3.580 kW<br />

Unser weiteres Leistungsspektrum:<br />

®<br />

Marine and Offshore Doors – Made in Germany.<br />

Established in 1919<br />

Motorensteuerungen,<br />

Kontrollsysteme,<br />

Regler<br />

Motorensteuerungen,<br />

Automatisierungs- und<br />

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ScanDiesel GmbH<br />

Ermlandstr. 59<br />

28777 Bremen<br />

Tel.: +49 421 67532-10<br />

Fax: +49 421 67532-20<br />

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www.scandiesel.de<br />

www.podszuck.eu<br />

Ihr Partner für Motoren<br />

und Komponenten<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 33


Schiffstechnik<br />

Fotos: Thomas Wägener<br />

chern teilt. Und gleich im Eingangsbereich<br />

lädt Lohmann zum Verweilen ein:<br />

Mit einer kreativen Chill-Zone will der<br />

Harener Schiffsausrüster vermitteln:<br />

»Wer mit uns arbeitet, kann sich ruhig<br />

zurücklehnen.«<br />

Viele bekannte Akteure<br />

Die in Kiel ansässige Podszuck als Spezialist<br />

für Schiffstüren aller Art präsentiert<br />

ein umfassendes Spektrum ihrer<br />

Stahltüren, Feuerschutztüren und Zargen<br />

für die Schiffauindustrie. Im Bereich<br />

Feuerschutztüren gehört Podszuck<br />

zu den führenden Herstellern in Europa.<br />

Die umfassende Produktreihe deckt<br />

die Nachfrage der Innenausbauer, Reeder<br />

und Werften nach Feuerschutztüren<br />

weltweit ab.<br />

Zahlreiche Gemeinschaftsstände<br />

Wer bei Wessels Tischlerei & Alubau auf<br />

Stand 115 das Gespräch sucht, erfährt<br />

vielleicht interessante Details für seinen<br />

nächsten Neu- oder Umbau auf einem<br />

Binnenschiff.<br />

Auf Stand 132 lädt der Hamburger Motorendienstleister<br />

Marx ein. Mit Erzeugnissen<br />

von Yamaha und Suzuki, Innenbordern<br />

von Yanmar, Navigationstechnik<br />

von VDO deckt das Hamburger Unternehmen<br />

einen speziellen Lieferungs- und<br />

Service-Bereich ab.<br />

Geballte Kompetenz gibt es auf dem<br />

Gemeinschaftsstand 111. Die FS Schiffstechnik<br />

GmbH & Co. KG, die Heinrich<br />

Harbisch Schiffswerft GmbH, Straathof<br />

Controls B.V., Ostseestaal, Formstaal<br />

GmbH & Co. KG sowie die Kräutler Elektromaschinen<br />

GmbH bündeln dort ihre<br />

Präsentationen und zeigen damit die intensive<br />

Zusammenarbeit.<br />

Frank Schröder kündigt an: »Wir zeigen<br />

einen hydraulischer Ruderantrieb<br />

für elektrisch angetriebene Schiffe als<br />

energieeffzenten Antrieb.« Der Motor<br />

für die Pumpe drehe nur bei Bedarf,<br />

die Motordrehrichtung sei reversibel,<br />

es seien keine Ventile für Ruderbefehle<br />

mehr nötig.<br />

Die Rudergeschwindigkeit werde über<br />

die Drehzahl des Motor geregelt. Zudem<br />

gibt es ein neues Bedienteil für Ruderanlagen<br />

in neuem Design mit Folientastatur.<br />

»Darüber hinaus zeigen wir den<br />

EBF Kombipilot im FS Design.« Es gebe<br />

zwei Fahrhebeltypen von EBF, im Design<br />

passend zum neuen Bedienteil der<br />

FS Ruderanlage. Auch das EBF- Sichtge-<br />

Wir sind Ihr<br />

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34 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

rät vom Kombipilot im Design passend zu FS werde in<br />

Kalkar gezeigt.<br />

Das gilt auch für die Stände 194/195, auf denen die Wittig<br />

GmbH ihr Lieferungs- und Leistungsprofil darstellt.<br />

Auf 100 m² präsentiert der Schiffsausrüster zusammen<br />

mit Premium-Partnern das Angebot sowie Lösungen für<br />

die Schifffahrt.<br />

Von Farben, Schleifmitteln, PSA über Steuerhausstühle<br />

und Tauwerk, die Firma Wittig ist mit ihrem breit aufgestelltem<br />

Sortiment und Know-How immer mit dem<br />

Ohr am Kunden. Das Motto lautet: »Zufriedenheit ist,<br />

wenn der Kunde wiederkommt, nicht das Produkt.«<br />

Wittig schreibt Service groß<br />

»Wir beliefern unsere Kunden nicht einfach nur. Wir beraten<br />

und informieren Sie zu Neuerungen von Produkten<br />

und zu Änderungen von Vorschriften. Zum Beispiel<br />

dürfen laut ADN nur noch nach EN 16852:2010 geprüfte<br />

Flammschutzsiebe genutzt werden. Wir waren sofort in<br />

der Lage, unsere Kunden mit genannten Flammschutzsieben<br />

auszurüsten.«<br />

Am 21. April 2018 ende die Übergangsfrist für die<br />

neue PSA Verordnung (EU) 2016/425. »Kommen Sie zu<br />

uns an den Stand und lassen Sie sich beraten. Mit uns<br />

stehen Sie auf der sicheren Seite«, lädt Ralf Wittig zum<br />

Standbesuch ein. Seit 119 Jahren, und seit 2016 auch zertifiziert<br />

nach ISO 9001, ist man im Namen der Schiffsund<br />

Industrieausrüstung tätig. Mit dem Stammhaus in<br />

Duisburg, dem Lager in Wesel, dem Verbringungslager<br />

in Wien und den Außendienstlern ist man immer nah<br />

am Geschehen und flexibel um effzient mobile Kunden<br />

»just in time« zu beliefern.<br />

Neue Firmenzentrale in Duisburg<br />

Das Familienunternehmen in der 4. Generation baut zurzeit<br />

eine neue Firmenzentrale. Am Bunkerhafen, im Herzen<br />

des Ruhrorter Hafens in Duisburg, lautet dann die<br />

neue Adresse. Der Neubau ist ein klares Bekenntnis zur<br />

Geburtsstadt der Firma: Duisburg mitsamt seines Hafens.<br />

Mit der massiven Erweiterung der Lagerkapazitäten<br />

ist Wittig gerüstet für die 5. Generation. Zum 120 jähri-<br />

STL <strong>2017</strong><br />

Besuchen Sie uns<br />

am Stand 115<br />

Industriestraße 10<br />

D-49733 Haren/Ems<br />

Tel. +49(0)5932 - 99 77-0<br />

Fax +49(0)5932 - 99 77-20<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 35


Schiffstechnik<br />

gen Geburtstag soll die feierliche Neueröffnung<br />

stattfinden.<br />

Breites Portfolio bei Allianz Esa<br />

Die Allianz Esa, sie tritt auch als<br />

Hauptsponsor des Forums Binnenschifffahrt<br />

auf, bietet auf Stand 142 aktuelle<br />

Informationen über ihr Versicherungsportfolio.<br />

Als Spezialagentur für<br />

die gewerbliche Schifffahrt bietet das<br />

Unternehmen nicht nur Versicherungen<br />

für Schiffe und sonstige schwimmende<br />

Anlagen und Geräte sondern<br />

auch weitergehenden Schutz für viele<br />

Bereiche des Binnenschiffs-Transportes<br />

bis hin zur Flusskasko-Komplett-<br />

Versicherung.<br />

Neu auf dem Markt der Binnenschifffahrt<br />

ist die Buss-Data aus Leer. Mit<br />

speziellen Softwarelösungen für das<br />

Schiffsmanagement, die auf einer großen<br />

Erfahrung in der Seeschifffahrt basieren,<br />

nimmt der in Leer ansässige Spezialist<br />

nun die Binnenschiffsbranche ins<br />

Visier. Wer sich für entsprechende Lösungen<br />

interessiert, ist bei Buss-Data<br />

auf Stand 181 an der richtigen Adresse.<br />

Ein vergleichbares Spektrum deckt<br />

die Düsseldorfer SpecTec ab. Auf Stand<br />

506 demonstriert Geschäftsführer Tobias<br />

Allebrodt den Besuchern gern, mit<br />

welchen Lösungen man an der Verbesserung<br />

des Schiffsmanagements arbeiten<br />

kann.<br />

In der Zeit zwischen den beiden<br />

Messetagen öffnet die Schiffsbar, in der<br />

zur Dock&Rock Messe-Party eingeladen<br />

wird. Mit Live-Musik und kühlen<br />

Getränken dürften sich dort viele<br />

Möglichkeiten zum Plauschen oder<br />

zum Netzwerken ergeben.<br />

M<br />

Messe-Premiere für das D-ZIB<br />

Einen neuen, gebündelten und strategischen<br />

Ansatz verfolgt das im vergangenen<br />

Jahr gegründete Deutsche Innovationszentrum<br />

für Binnenschifffahrt,<br />

kurz D-ZIB genannt. Mit erstmaliger<br />

Messepräsenz (Stand 176) will das Zentrum<br />

innovative Themen der Branche<br />

transportieren und eine möglichst starke<br />

Rückkopplung aus der Branche mitnehmen.<br />

D-ZIB entstand im Verbund mit weiteren<br />

europäischen Partnereinrichtungen<br />

auf Initiative und durch Finanzierung<br />

der Europäischen Kommission.<br />

Das D-ZIB ist Teil des EIBIP (European<br />

Inland Barging Innovation Platform).<br />

Die Zuständigkeit von D-ZIB bezieht<br />

sich auf Deutschland. Im Mittelpunkt<br />

der Betrachtung stehen die deutsche<br />

Binnenschifffahrtswirtschaft, die Binnenschifffahrtstransportwege<br />

mit Flüssen<br />

wie Rhein, Main, Donau, Elbe, Weser,<br />

Ems und den verbundenen Kanälen,<br />

die Binnenschifffahrtshäfen und -logistik<br />

sowie die Wissenseinrichtungen für<br />

die (Binnen)schifffahrt. Angesiedelt ist<br />

das D-ZIB im Maritime Kompetenzzentrum<br />

Mariko in Leer.<br />

Ziel von D-ZIB ist es, die Innovationsfähigkeit<br />

und Innovationstätigkeit<br />

der Binnenschifffahrt in Deutschland<br />

zu erhöhen. Dies erfolgt im Verbund<br />

des EIBIP (European Inland Barging<br />

Innovation Platform) in dem auch die<br />

drei anderen Binnenschifffahrts-Innovationszentren<br />

in Rotterdam, Paris und<br />

Wien zusammen arbeiten. So will man<br />

europaweit einen »Innovationsschub«<br />

erzeugen. Dahinter steht das Grundziel,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />

in Europa auch gegenüber<br />

anderen Verkehrsträgern zu erhöhen<br />

und mehr Güter vom LKW auf das Binnenschiff<br />

zu verlagern.<br />

Vor diesem Hintergrund erstellt das<br />

D-ZIB konzeptionelle und strategische<br />

Überlegungen, wie die Innovationstätigkeit<br />

der Binnenschifffahrt erhöht<br />

werden kann. »Dieses kann Informations-<br />

und Beratungsangebote beinhalten,<br />

ebenso wie die Initiierung und<br />

aktive Unterstützung pilothafter Innovationsvorhaben.<br />

Ein wesentlicher<br />

Punkt wird sein, ein möglichst niedrigschwelliges<br />

Beratungsformat zu entwickeln«,<br />

erklärt Katja Baumann, die als<br />

Geschäftsführerin von Mariko gleichzeitig<br />

für das D-ZIB verantwortlich ist.<br />

Bestandteil und Ausgangspunkt der<br />

Strategieentwicklung ist zunächst die<br />

Ermittlung des aktuellen Innovationsstandes<br />

in der Binnenschifffahrt. Zudem<br />

sollen bestehende Innovationshemmnisse<br />

ermittelt und realistische<br />

Innovationsziele für die Branche und<br />

für die Tätigkeit des D-ZIB ausgearbeitet<br />

werden.<br />

Für die zunächst bis Ende 2018 gesetzte<br />

Laufzeit des D-ZIB steht ein Budget<br />

von 375.000 € zur Verfügung. Dabei<br />

wird auch auf personelle Ressourcen aus<br />

dem Mariko zurückgegriffen, die mit<br />

umfangreicher Erfahrung bereits zahlreiche<br />

Projekte erfolgreich auf den Weg<br />

gebracht haben. Dazu gehören beispielsweise<br />

die LNG-Initiative Nordwest, das<br />

Projekt »Green Shipping Niedersachsen«<br />

oder das Vorhaben »Marigreen«,<br />

was zwischen 2011 und 2015 koordiniert<br />

wurde.<br />

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36 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

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159<br />

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Ingang<br />

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D<br />

159<br />

Stand Firmenname / Bedrijfsnaam Stand Firmenname / Bedrijfsnaam<br />

212 ABATO Motoren BV, NL<br />

507 Abhitech Energycon s.r.o., CZ<br />

414 Akademie Barth, D<br />

500 Aktionsbühne, D<br />

503 Albert Seine GmbH, D<br />

142 Allianz Esa, D<br />

141 Alphatron, NL<br />

192 Armador Marine Services, B<br />

166 August Storm GmbH & Co. KG, D<br />

405 Ausbildungsinitiative Binnenschiffahrt e.V., D<br />

113 Auto Gilles, D<br />

187 Bank für Schiffahrt, D<br />

125 Bargelink, D<br />

186 Baudouin, NL<br />

314 BDS Abt. Binnenschiffahrt, D<br />

308 Bekker Transporte und Logistik GmbH, D<br />

107 Bing Kaiser, D<br />

149 Blommaert NV, B<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 37


Schiffstechnik<br />

Stand Firmenname / Bedrijfsnaam Stand Firmenname / Bedrijfsnaam<br />

125 Bonapart, D<br />

205 Bondewel IST B.V., NL<br />

178 Boterman Techniek B.V, NL<br />

210 Bridgescout BV, NL<br />

122 Brinkmann & Niemeijer Motoren, NL<br />

152 Buchloh Handels- und Vertriebsn GmbH, D<br />

207 Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V., D<br />

207 Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V., D<br />

120 Bunkerpartner Millingen, NL<br />

120 Bunkerstation Heijmen, NL<br />

158 Burmeister Feuerschutz GmbH, D<br />

181 BUSS DATA GmbH, D<br />

157 Carl Baguhn GmbH & Co KG, D<br />

200 Catec Oberflächentechnik, D<br />

100 Caterpillar, D<br />

192 Cibalia scheepsbouw en reparatie B.V., NL<br />

192 Cummins Engine, NL<br />

160 Cuneus Duisburg GmbH, D<br />

117 Damen Marine Components, NL<br />

151 De Binnenvaartkrant BV, NL<br />

313 De Graveur, NL<br />

192 De Groot Diesel Marine Service, NL<br />

114 De Ruyter Dieseltechniek B.V., NL<br />

2<strong>09</strong> De Stroming Media, NL<br />

186 Detegasa, NL<br />

150 Deutz, D<br />

121 Dintra Transmissies V.O.F., NL<br />

4<strong>09</strong> Dockmarks BV, NL<br />

132 DOEN Waterjets, N<br />

501 Donaldson Europe b.v.b.a, NL<br />

410 Double Energy GmbH, D<br />

154 Draaijer Turbo Service BV, NL<br />

195 Dräger Safety AG & Co. KGaA, D<br />

168 Drews Marine, D<br />

134 Dromec B.V., NL<br />

404 DST Entwicklungszentrum für Schiffstechnik<br />

und Transportsysteme e.V., D<br />

103 DTG Deutsche Transport-Genossenschaft, D<br />

197 Duisburger Kettenfabrik u. Hammerwerk<br />

H.D›Hone GmbH & Co.KG, D<br />

140 E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH, D<br />

129 EBR B.V., NL<br />

99 Emigreen B.V., NL<br />

141 Endress & Hauser, D<br />

147 EOC onderlingen schepenverzekering U.A., NL<br />

171 Esco Antriebstechnik GmbH, D<br />

107 Eurotehnic Grup SRL, RO<br />

131 F.K.H. Batterijen B.V., NL<br />

190 FDMAN B.V., NL<br />

180 Fischer Abgastechnik GmbH & Co. KG, D<br />

111 Formstaal GmbH & Co KG, D<br />

111 FS Schiffstechnik, D<br />

186 GE, NL<br />

174 Gebr. de Jonge Shipbuilding Services B.V., NL<br />

126 Gebr. Sluyter BV, NL<br />

142 Generalvertretung Allianz Versicherungs-AG, D<br />

204 Glass›n fit BV, NL<br />

182 GS Yard, NL<br />

125 Guspaf GmbH, D<br />

137 H.Lohmann Schiffs- und Industriebedarf e.k., D<br />

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38 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

Stand Firmenname / Bedrijfsnaam Stand Firmenname / Bedrijfsnaam<br />

161 Hamann A.G., D<br />

318 HDX perts A / S, D<br />

168 Heinen & Hopman, NL<br />

111 Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH, D<br />

150 Henkelhausen GmbH & Co. KG, D<br />

191 Heuwinkel & Boeing Hydraulik GmbH, D<br />

132 Himoinsa, SP<br />

412 HKD Systems GmbH, D<br />

124 Hoenderop BV, NL<br />

154 Holland Energie Service B.V., NL<br />

311 HUG Engineering GmbH, D<br />

99 Hybrid Ship Propulsion, NL<br />

401 HYDRO ARMOR, NL<br />

119 Hyflexar Hydaulik-Technik Schlauch-u. Armaturen GmbH, D<br />

508 IG-Binnenschiffe, D<br />

408 Imperial Shipping Services GmbH, D<br />

140 Innovative Navigation, D<br />

127 IPS Industrial Powersystems N.V., SUR<br />

113 Jacobs NCI, NL<br />

307 Jonkmanfotografie, NL<br />

141 Kadlec & Brödlin GmbH, D<br />

165 Kalkman Scheepstechniek, NL<br />

152 Karl Kaerker, D<br />

195 Kind Arbeitssicherheit GmbH, D<br />

132 Kobelt Manufacturing Co. Ltd., CA<br />

110 Koedood Dieselservice B.V., NL<br />

130 Koedood Propulsion GmbH, D<br />

177 Kölner Schiffswerft Deutz GmbH & Co.KG, D<br />

183 Koning Technisch Bedrijf BV, NL<br />

179 Koninklijke BLN-Schuttevaer, NL<br />

111 Kräutler Elektromaschinen, A<br />

194 Krohne Messtechnik GmbH, D<br />

406 Kuhne Industrie BV, NL<br />

195 Lalizas, GR<br />

310 LCGB, LU<br />

207 LogistikCluster NRW, D<br />

100 MaK Motoren, D<br />

192 MAN Official Dealer, NL<br />

176 MARIKO GmbH, D<br />

102 Marinetec Holland BV, NL<br />

305 Maritime Holland, NL<br />

305 Maritime Vacaturebank.nl, NL<br />

139 Markerink BV, NL<br />

132 Marx, Friedrich Marx GmbH & Co. KG, D<br />

132 Mase Generators Spa, I<br />

306 Mediacorner, D<br />

199 Meidericher Schiffswerft GmbH, D<br />

202 Micfil Filters Fine Filters Ltd., D<br />

157 MIM GmbH, D<br />

406 MIM Marine- und Industrie-Montage GmbH, D<br />

110 Mitsubishi, NL<br />

127 MRC-Motoren Revisie Curacao, CUW<br />

133 MSG eG, D<br />

504 Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, D<br />

150 MWM, D<br />

102 Naval Marine GmbH, D<br />

305 Navingo BV, NL<br />

505 NDI tec GmbH, D<br />

132 Neander Shark GmbH, D<br />

186 NedPower Marine Engine Solutions, NL<br />

98 Neptun Werft GmbH & Co. KG, D<br />

207 Niederrheinische Industrie- und Handelskammer, D<br />

145 Observator Vision, NL<br />

99 Oechies, NL<br />

192 Official MAN Dealer: De Groot Diesel Marine Service, NL<br />

105 Offshore & Maritime krant, NL<br />

211 OMRU Scheepsramen, NL<br />

127 Pasman Motoren & Aggregaten C.V., NL<br />

184 PAT -Kueger systems GmbH, D<br />

191 PIRTEK Wesel / Rees, D<br />

316 Pörtner Seats GmbH, D<br />

413 Powerworld, D<br />

194 PPG Coatings Deutschland GmbH, D<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 39


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Stand Firmenname / Bedrijfsnaam Stand Firmenname / Bedrijfsnaam<br />

113 Protec GmbH, D<br />

140 Radio Holland, NL<br />

117 Reintjes GmbH, D<br />

317 Rheinmuseum Emmerich, D<br />

155 Roechling Engineering Plastics, D<br />

319 RRG Industrietechnik GmbH, D<br />

402 Salamon und Zimmermann Reinigungstechnik AG, D<br />

166 Scan Diesel GmbH, D<br />

166 Scania, D<br />

105 Scheepvaartkrant Media, NL<br />

185 Scheepvaartwinkel Marine BV, NL<br />

123 Schiffahrt und Technik Verlags GmbH, D<br />

159 Schiffahrts-Verlag Hansa GmbH & Co. KG, D<br />

404 Schiffer-Berufskolleg Rhein, D<br />

207 Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V., D<br />

112 Schottel GmbH, D<br />

210 Sensor Partners BV, NL<br />

189 Shipyard Gelria B.V., NL<br />

174 Shipyard Kladovo, SRB<br />

506 SpecTec GmbH, D<br />

413 Staplerworld, D<br />

206 Steffens-Engineering GmbH, D<br />

173 Stoll Seal System UG, D<br />

111 Straathof Controls BV, NL<br />

123 SUT Verlags GmbH, D<br />

172 SW Steger & Windhagen GmbH Windenbau, D<br />

550 Tagungsraum, D<br />

413 TechTex-Verlag GmbH & Co. KG, D<br />

198 Tehag Deutschland GmbH, NL<br />

406 TENMAT / RAILKO Marine Bearings, UK<br />

406 Tenmat Ltd, UK<br />

182 THG Schiffsmakler, D<br />

190 Timm Ropes, NOR<br />

115 Tischlerei und Alubau Wessels GmbH, D<br />

300 Toyota Material Handling Deutschland, D<br />

175 Triton Werft Jacobs Formstahl GmbH, D<br />

113 TÜV Nord, D<br />

136 TVM Verzekeringen, NL<br />

207 Unternehmerverband Ruhr-Niederrhein e.V., D<br />

105 Used Maritime (Dé maritime marktplaats), NL<br />

403 UW Bed Professional, NL<br />

141 Vacon, D<br />

192 Van Ballegooy boegschroefsystemen, NL<br />

104 Van der Velden Marine Systems B.V., NL<br />

192 VDE Marine, NL<br />

193 VEKA Group BV, NL<br />

207 Verband Verkehrswirtschaft u. Logistik NRW e.V., D<br />

207 Verein f. Europäische Binnenschifffahrt u.<br />

Wasserstraßen e.V., D<br />

188 Vereinigte Schiffs-Versicherung V.A.G., D<br />

128 Verhaar Omega BV, NL<br />

312 Virtus GmbH, D<br />

1<strong>09</strong> Visscher Scheepsreparatie B.V., NL<br />

157 Volvo Penta / Carl Baguhn GmbH & Co KG, D<br />

1<strong>09</strong> Volvo Penta Nederland, NL<br />

107 VOS Kaiser GmbH, D<br />

207 VSM-Verband für Schiffbau, D<br />

502 W. Arnold GmbH, D<br />

207 Walter-Eucken-Berufskolleg, D<br />

110 Wärtsilä, FIN<br />

194 WEICON GmbH & Co., D<br />

415 Weihe GmbH, D<br />

301 Wein- u. Sektkellerei Jakob Gerhardt Niersteiner<br />

GmbH & Co.KG, D<br />

97 Wilh. Schroer Schiffselektrik GmbH, D<br />

194 Wittig GmbH, D<br />

195 Wittig GmbH, D<br />

132 Yanmar, D<br />

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40 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 41


Schiffstechnik<br />

K&J profitiert von Flusskreuzfahrt-Boom<br />

Das Hamburger Unternehmen Knaack & Jahn (K&J) hat sich u. a. auf die<br />

Feuerlöschtechnik spezialisiert. Vor allem Flusskreuzfahrtschiffe stehen im Fokus<br />

Von Thomas Wägener<br />

Zum Angebot von Knaack & Jahn gehören<br />

neben Rohrleitungssystemen<br />

und Betriebstechnik auch verschiedene<br />

Brandschutzsysteme. Aufgrund von<br />

technischen Entwicklungen, gesteigerten<br />

Ansprüchen und verschärften Sicherheitsvorschriften<br />

hat sich beim Thema<br />

Brandschutz auf Schiffen in den vergangenen<br />

Jahren eine Menge verändert. Dies<br />

gilt insbesondere für Flusskreuzfahrtschiffe,<br />

eine Branche, in der die Passagierzahlen<br />

in der jüngeren Vergangenheit<br />

stetig nach oben gegangen sind.<br />

Seit dem Jahr 2011 rüstet das Unternehmen<br />

national und international<br />

Binnenschiffe und hier vorwiegend<br />

Flusskreuzfahrtschiffe mit Brandschutztechniken<br />

aus. Beim Brandschutz gilt<br />

es, zum einen die Vorschriften der zuständigen<br />

Klassifikationsgesellschaften<br />

zu erfüllen und zum anderen die der<br />

Die Sprinklerraumabschnittsventile<br />

Zentralen Untersuchungskommission<br />

(ZSUK), die sich in Deutschland um<br />

Binnenschiffe kümmert.<br />

Eine Hürde, die Knaack & Jahn nach<br />

eigenen Angaben genommen hat, ist die<br />

sogenannte »50 Düsen pro Sektion Regelung«.<br />

Diese besagt, dass nicht mehr als<br />

50 Düsen pro Sektionsventil verwendet<br />

werden dürfen. Diese Zahl könne auf einem<br />

Flusskreuzfahrtschiff jedoch sehr<br />

schnell erreicht werden, sagt Michael Kowalski,<br />

Manager der Abteilung für Brandschutzsysteme<br />

bei Knaack & Jahn. Ab der<br />

50. Düse müsste daher eigentlich ein weiteres<br />

Ventil verwendet werden. Dies würde<br />

aber zu mehr Gewicht auf dem Schiff<br />

führen, zudem müssten zusätzliche Rohre<br />

verlegt werden. »Dieser Passus wurde<br />

nunmehr ergänzt und kann jetzt mit entsprechenden<br />

Nachweisen bei der Behörde,<br />

bei Erfüllung bestimmter Kriterien auch<br />

mit mehr als 50 Düsen pro Ventil genehmigt<br />

werden«, so Kowalski.<br />

Fotos: Knaack & Jahn<br />

Nach eigenen Angaben hat Knaack<br />

& Jahn bisher 21 Flusskreuzfahrtschiffe<br />

mit Brandschutzequipment ausgestattet.<br />

Die Hamburger haben dabei nicht nur<br />

den europäischen Binnenschiffsmarkt<br />

im Blick, auch nach Fernost gebe es gute<br />

Kontaktbrücken. Vor allem der chinesische<br />

Binnenschiffmarkt wachse umfassend,<br />

informiert der Feuerschutzexperte.<br />

Das Portfolio im Bereich Brandschutz<br />

lässt sich im Wesentlichen in die drei Sparten<br />

Wasserlöschsysteme, Gaslöschsysteme<br />

und Service unterteilen. Im Bereich Wasserlöschsysteme<br />

werden klassische Sprinklersysteme<br />

geliefert. Diese würden jedoch<br />

kaum noch nachgefragt. »Die Kunden haben<br />

vielmehr die Vorteile und Funktionen<br />

unseres Niederdruckwassernebelsystems<br />

zu schätzen gelernt«, sagt Kowalski.<br />

Wasserlöschsysteme<br />

Sowohl das Niederdruckwassernebelsystem<br />

als auch das Sprinklersystem wird<br />

für Kabinen, Lagerräume, Treppenhäuser,<br />

Kühlräume (bis -25°C) öffentliche<br />

Bereiche, Brücke und Schalträume verwendet.<br />

Es würden selbstauslösende Düsen<br />

installiert, die über ein Glas, das mit<br />

einer alkoholischen Flüssigkeit gefüllt sei<br />

und bei einer bestimmten Temperatur<br />

breche, automatisch aktiviert würden,<br />

beschreibt der Brandschutzspezialist.<br />

Eine Pumpeneinheit besteht aus einer<br />

Steuerung und diversen Messinstrumenten.<br />

Alarmierungseinrichtungen würden<br />

im System die ausgelöste Düse erkennen<br />

und automatisch alle notwendigen Komponenten<br />

ohne weiteres Eingreifen seitens<br />

der Crew starten. Das System ist gemäß<br />

den geltenden Vorschriften ausgestattet.<br />

Darüber hinaus ist ein zusätzlicher Sicherheitsaspekte<br />

eingebaut, denn im Falle eines<br />

Fehlers der Hauptpumpe, übernimmt<br />

eine Ersatzpumpe den Löschvorgang.<br />

42 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

Das Niederdrucknebelwassersystem<br />

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Zusätzlich bieten die Hamburger ein manuell auszulösendes<br />

Fritteusen-Löschsystem an. Hierfür würden<br />

spezielle Düsen verwendet, die ohne Gefahr einer Fettexplosion<br />

für den Anwender, einen sehr feinen Wassernebel<br />

erzeugten.<br />

Gaslöschsysteme<br />

Gaslöschsysteme werden, je nach Schiffyp, für Maschinenräume,<br />

Küchenabluftkanäle und Frachträume<br />

verwendet. Früher seien eher CO2-Systeme verwendet<br />

worden, blickt Kowalski zurück. Derzeit sei aber das ungiftige<br />

Novec1230-System populär. Die Flaschen für ein<br />

Novec1230 System könnten im zu schützenden Bereich<br />

aufgestellt und über eine elektronische Auslösung aktiviert<br />

werden, die über redundante Loops durchgeführt<br />

werde. Das Löschgas verteile sich dann im zu schützenden<br />

Bereich und entziehe dem Feuer die Energie, erklärt<br />

Kowalski. Entsprechend der Vorschriften würden Alarme<br />

vorab aktiviert und Signale zwecks Abschaltungen<br />

an Fremdsysteme übergeben.<br />

Darüber hinaus hat der Service für Knaack & Jahn einen<br />

hohen Stellenwert, denn schließlich dürfe der Kunde<br />

nie das Gefühl haben, vor einem Problem alleine zustehen.<br />

Man stehe bei Fragen und Wartungen der eingebauten<br />

Systeme daher jederzeit zur Verfügung.<br />

Aktuell rüstet das Hamburger Unternehmen die bei<br />

MV Werften für Crystal River Cruises gebauten Flusskreuzfahrtschiffe<br />

»Crystal Mahler«, »Crystal Debussy«<br />

und »Crystal Ravel« aus. Zu den baugleichen Einheiten<br />

zählt auch die bereits abgelieferte »Crystal Bach«. All<br />

diese Schiffe erhalten entsprechend den Vorschriften für<br />

die öffentlichen und technischen Bereiche ein Niederdruckwassernebelsystem<br />

und für die Maschinenräume<br />

zusätzlich ein E-Gas-System mit dem Löschmittel Novec1230.<br />

Künftig will Knaack & Jahn nach eigener Auskunft<br />

weitere Technikentwicklungen vorantreiben und sich<br />

stärker im Bereich Megayachten engagieren. Dafür<br />

will man neue Produkte anbieten. Darüber hinaus sei<br />

die kontinuierliche Verbesserung des KJ-FireOff-Systems<br />

eine klare, entwicklungsorientierte Businessvorstellung,<br />

so Kowalski. Ein weiterer Zukunftsaspekt ist<br />

die Förderung von Auszubildenden mit guten Lehrabschlussnoten.<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 43


Schiffstechnik<br />

Crystal tauft ersten MV-Neubau<br />

Crystal River Cruises hat in Rüdesheim das erste von vier Schiffen der Rhein-Klasse,<br />

die »Crystal Bach«, getauft. Das bei MV Werften gebaute Schiff soll neue Maßstäbe<br />

in der Flotte setzen<br />

Das 135 m lange und 11,4 m breite<br />

6-Sterne-Schiff wurde speziell für<br />

Flusskreuzfahrten durch Europa konzipiert.<br />

Bis zu 106 Passagiere werden in<br />

55 Balkonsuiten entlang des Rheins, der<br />

Donau und des Mains reisen. Damit ist<br />

das erste Neubauprojekt der MV Werften<br />

erfolgreich abgeschlossen, drei weitere<br />

Schiffe dieser Klasse folgen noch. Laut<br />

Werft wurden Navigations- und Sicherheitsstandards<br />

hochseetauglicher Schiffe<br />

auf die Flusskreuzfahrtflotte von Crystal<br />

übertragen. Dazu zählen Ruderpropeller<br />

für eine optimale Manövrierbarkeit und<br />

ein hochmoderner Steuerstand.<br />

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Wir wünschen der Reederei Crystal Cruises<br />

und der gesamten Flotte allzeit gute Fahrt!<br />

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Hamburg, hat die gesamte Technik der<br />

Stromerzeugung und Verteilung, einschließlich<br />

des elektrischen Hybridantriebs<br />

der Schiffe, entwickelt und die für<br />

die Herstellung der Schaltanlagen notwendigen<br />

Pläne ausgearbeitet.<br />

Die vier baugleichen Schiffe erhalten<br />

diesel-elektrische Antriebsanlagen<br />

mit jeweils zwei Bordaggregaten in einem<br />

Bug- und einem Heck-Maschinenraum.<br />

Für den Generatorantrieb wurden<br />

schnelllaufende Dieselmotoren gewählt.<br />

Den Schiffsantrieb liefern vier nebeneinander<br />

am Heck eingeordnete Ruderpropeller<br />

sowie ein Pump Jet als Manövrierhilfe<br />

und Notantrieb. Mit der Technik<br />

von E-MS müssen die Generatoren nicht<br />

mehr synchronisiert werden. Sie liefern<br />

den Verbrauchern den Strom über Umrichter<br />

und einen Gleichspannungs-Zwischenkreis.<br />

Dies spare Kraftstoff und<br />

schone die Umwelt.<br />

Nach dem erfolgreichen Einsatz der<br />

E-PP Technik auf rund 50 Flusskreuzfahrtschiffen<br />

von Viking River Cruises,<br />

die seit 20<strong>09</strong> in Dienst gestellt wurden, sei<br />

diese Anwendung auf den Schiffen von<br />

Crystal Cruises der nächste Meilenstein,<br />

den E-MS mit seinen Lösungen für die<br />

diesel elektrische Schiffsantriebstechnik<br />

erreicht habe. Gegenüber der bislang auf<br />

Binnenschiffen ausgeführten Lösung arbeiten<br />

die Generatoren auf den Crystal<br />

Schiffen mit zwei Höchstdrehzahlen, im<br />

normalen Betrieb mit 1.50 min-1 und bei<br />

erhöhtem Energiebedarf mit 1.800 min-1.<br />

Damit stehen pro Aggregat jeweils rund<br />

100 kW zusätzlich zur Verfügung.<br />

Bei den Viking-Schiffen waren je<br />

zwei Caterpillar C32 ACERT (994 kW,<br />

1.800min-1) und zwei C18 Acert (383 kW,<br />

1.500min-1) mit Asynchrongeneratoren<br />

von AEM Dessau zum Einsatz gekommen,<br />

Ruderpropeller und Pumpjet kamen von<br />

Schottel (s. <strong>BS</strong> 04/2012). Dem Vernehmen<br />

nach soll das Konzept nun ähnlich sein.<br />

Edie Rodriguez, CEO und President<br />

von Crystal, führte gemeinsam mit Mark<br />

44 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 45


Schiffstechnik<br />

Eine Branche auf Erfolgskurs<br />

Mit 1,3 Mio. Passagieren im Jahr 2016 (+2,7 %) setzt die<br />

europäische Flusskreuz fahrtbranche ihren Expansionskurs<br />

fort. Die Größte Nachfrage kommt aus Nordamerika<br />

Knapp 39% der Kreuzfahrer kamen<br />

aus den USA und aus Kanada:<br />

»Nordamerika entwickelt sich zu<br />

einem immer wichtigeren Markt für Europas<br />

Kreuzfahrtreedereien, ebenso wie<br />

Großbritannien mit einem Passagieranstieg<br />

von 11%«, sagt Frederik Erdmann,<br />

Branchenexperte und Korrespondent<br />

von Seatrade Cruise Review:<br />

Foto: Croisi<br />

Für jedes Fahrtgebiet gibt es passende Schiffe<br />

Die Herausforderungen und Möglichkeiten<br />

für die europäische Flusskreuzfahrtbranche<br />

waren ein Schwerpunkt<br />

auf der Messe Seatrade Europe <strong>2017</strong> vom<br />

6. bis 8. September in Hamburg. Branchenvertreter<br />

wie Daniel Buchmüller,<br />

Chief Services Offcer bei River Advice<br />

und Präsident der IG RiverCruise, diskutierten<br />

aktuelle Sicherheitsfragen und<br />

Trends: »Im Laufe der vergangenen Jahre<br />

wurde die Entwicklung hin zu modernen,<br />

komfortableren Flusskreuzfahrtschiffen<br />

konsequent vorangetrieben.<br />

Andererseits werden die Herausforderungen<br />

in Bezug auf Umwelt und Gesellschaft<br />

immer größer. Innovation ist ein<br />

Schlüssel, um neue Passagiere zu gewinnen<br />

– und alte Hasen zu überraschen. Sicherheit<br />

wiederum ist entscheidend, um<br />

das Vertrauen der Passagiere zu erhalten.<br />

Die Seatrade Europe reflektiert die Themen,<br />

die die Branche heute bewegen.«<br />

Neue Schiffe, neue Konzepte<br />

Durch mehr ausländische Gäste<br />

werden neue Schiffe mit neuen Konzepten<br />

folgen. 2016 wurden allein<br />

in Europa 22 neue Einheiten in Betrieb<br />

genommen – bei einem weltweiten<br />

Auftragsvolumen von 31 Schiffen.<br />

Weitere 17 Neubauten folgen dieses Jahr.<br />

»Wir erleben im Bereich der Flusskreuzfahrt<br />

die Ankunft neuer Visionen, neuer<br />

Ideen und neuer Konzepte. Die »Crystal<br />

Bach« und die »Crystal Mahler« von<br />

Crystal River Cruises sind zwei spektakuläre<br />

Beispiele dafür. Aus technischer<br />

Sicht hat die erfolgreiche Rückkehr des<br />

Schaufelradantriebs für Reedereien neue<br />

Destinationen möglich gemacht – speziell<br />

auf Flüssen mit niedrigem oder saisonal<br />

schwankendem Wasserstand«, so<br />

Erdmann.<br />

Bei allen positiven Entwicklungen steht<br />

die Branche in Europa auch vor Herausforderungen:<br />

Es gibt von Land zu Land<br />

noch immer sehr unterschiedliche Regeln<br />

und Vorschriften, bestimmte touristische<br />

Hotspots weisen Anzeichen von Überfüllung<br />

auf, das Anheuern von Personal gestaltet<br />

sich zunehmend schwieriger und<br />

das Thema Sicherheit dominiert genauso<br />

wie bei Kreuzfahrtschiffen auf Ozeanen.<br />

»Die Anlegeuhrzeiten sowie -Orte müssen<br />

neu geplant werden. Bisher führen<br />

niedrige Wasserstände und Überbuchungen<br />

der Terminals in der Sommerhochsaison<br />

zu Überkapazitäten. An der Donau<br />

und der Drau gibt es fünf Passagierterminals<br />

im Abstand von<br />

nur 150km. Damit es keine<br />

Verzögerungen bei den<br />

Landausflügen gibt<br />

und die Zufriedenheit<br />

unserer Gäste<br />

nicht leidet, müssen<br />

wir die Kreuzfahrtpassagiere<br />

auf<br />

den nächstgelegenen<br />

Terminal umbuchen«,<br />

so Alen<br />

Jakumetovć, Managing<br />

Director der Port<br />

Authority Vukovar.<br />

2016 kamen 22 Schiffe in Fahrt, 17 folgen <strong>2017</strong><br />

Foto: Neptun Werft<br />

Die Passagiersicherheit war noch nie<br />

so streng geregelt wie heute. Lucas Sandmeier,<br />

General Manager Operation bei<br />

Scenic Luxury Cruises & Tours: »Die Herausforderung<br />

besteht darin, Kompromisse<br />

zu finden, die den Erfolg von Flusskreuzfahrten<br />

nicht schmälern. Wenn Sie<br />

die ständig steigenden Anforderungen in<br />

Bezug auf Passagiersicherheit, die zunehmenden<br />

Vorschriften und Wünsche seitens<br />

der Behörden, Gesetzgeber, Regierungen<br />

und Gewerkschaften mit dem<br />

Wunsch, dem Gast ein einmaliges Erlebnis<br />

zu bieten, kombinieren, dann ergibt<br />

sich daraus ein Produkt, das nur wenig<br />

Ähnlichkeit mit der so erfolgreichen<br />

Flusskreuzfahrt von heute hat.«<br />

Aufgrund der guten Wachstumsaussichten<br />

in Europa dringen immer mehr<br />

Anbieter von Meereskreuzfahrten in den<br />

Markt – darunter Fred Olsen Cruise Lines.<br />

Justin Stanton, Director Sales and<br />

Marketing: »Wir sind stolz<br />

darauf, unsere Erfahrung<br />

und Schifffahrtstradition<br />

jetzt auch in<br />

den Markt<br />

für Flusskreuzfahrten<br />

einzubringen.«<br />

M<br />

Foto: Croisi<br />

Schaufelrad statt<br />

Popeller in flachem<br />

Wasser<br />

46 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

Flusskreuzfahrt – attraktiv für Finanziers<br />

Mit der schwierigen Ertragssituation in der Binnenschifffahrt verringern sich auch die<br />

Möglichkeiten der Finanzierung von Neubauten. Die Flusskreuzschifffahrt bleibt jedoch<br />

ein interessanter Markt<br />

Foto: AmaWaterways<br />

Von Felix Selzer<br />

Oft lohnt sich ein Binnenschiffsneubau<br />

derzeit wirtschaftlich kaum, zudem<br />

verlangen die Banken höhere Eigenbeteiligungen.<br />

Die steigende technische<br />

Komplexität treibt zudem die Kosten in<br />

die Höhe, die Relationen ändern sich.<br />

Eine Ausnahme bildet die Boom-Branche<br />

Flusskreuzschifffahrt. Ende 2016 waren<br />

335 Schiffe im europäischen Fahrtgebiet<br />

unterwegs, Tendenz steigend.<br />

Sehr aktiv in der Finanzierung von<br />

Flusskreuzfahrtschiffen (Cruisern) ist seit<br />

rund zehn Jahren zum Beispiel die Banque<br />

CIC (Suisse), eine Tochtergesellschaft der<br />

französischen Gruppe Crédit Mutuel. Sie<br />

konzentriert sich dabei auf Schiffe, die auf<br />

europäischen Flüssen unterwegs sind.<br />

Laut Bernard A. Ledermann, Leiter des<br />

Bereichs Shipping, erklärt sich der Erfolg<br />

in dem Sektor mit der Entwicklung des<br />

Städtetourismus. Im Prinzip ist ein Flusskreuzfahrtschiff<br />

ein Hotel, das auf dem<br />

Wasser fährt und seine Gäste rasch von<br />

einem kulturellen Höhepunkt zum anderen<br />

bringen kann. Dagegen stehen die<br />

Angebote der Seeschiffe zu Topdestinationen<br />

mit einer ungleich grösseren Vielfalt<br />

in Konkurrenz und müssen zudem<br />

auch viele technische Aspekte beachten.<br />

Die Finanzierungen der CIC liegen<br />

bei den Cruisern bei bis zu 75%, und die<br />

Kosten pro Schiff liegen zwischen 17 und<br />

25 Mio. €. Im Frachtschiffau liegt dagegen<br />

heute die geforderte Eigenkapitalquote<br />

bei 40 bis 50% – auch bei geringeren<br />

Schiffswerten eine hohe Anforderung<br />

an die Liquidität.<br />

In Deutschland ist unter anderem die<br />

KfW Ipex Bank neben der Finanzierung<br />

von Seeschiffsneubauten auch im Bereich<br />

Cruiser aktiv. Sie finanzierte in den letzten<br />

Jahren z.B. die Longship-Serien von<br />

Viking River Cruises mit Stückpreisen<br />

von 25 Mio. €. Im Vergleich zum Hochseebereich<br />

ist das Volumen jedoch klein.<br />

Für <strong>2017</strong> wurden aber schon die Finanzierung<br />

von vier Flusskreuzern für die US<br />

Marke Crystal Cruises unter dem Schiffs-<br />

CIRR zugesagt, die im Bau sind.<br />

Insgesamt sind auf dem Markt der<br />

Flusskreuzfahrtfinanzierung die Player<br />

weniger geworden, weil sich viele, die<br />

vor allem Seeschiffsneubauten finanziert<br />

hatten, aus dem Sektor zurückgezogen<br />

haben. Damit fallen sie auch für die<br />

Flusskreuzfahrt aus. Fünf bis sechs Akteure<br />

mischen derzeit noch mit. Andererseits<br />

könnte die Nähe zur Hotelfinanzierung<br />

aber künftig auch Neueinsteigern<br />

den Einstieg in dieses Spezialsegment erleichtern.<br />

Das Segment scheint in seinem Wachstum<br />

noch lange nicht am Ende angelangt<br />

zu sein. Zwar hat der Markt sich in den<br />

vergangenen Jahren sehr stark entwickelt,<br />

die großen Reedereien schicken<br />

immer mehr neue Luxusschiffe auf die<br />

europäischen Flüsse. Doch noch immer<br />

ist das Angebot kleiner als die Nachfrage.<br />

»Es kommen zehn bis 15 neue Schiffe<br />

pro Jahr auf den Markt, aber das befriedigt<br />

die steigende Nachfrage noch nicht<br />

vollumfänglich«, sagt Ledermann.<br />

Das liege auch daran, dass sich neue<br />

Kundengruppen erschlossen hätten. Neben<br />

den klassischen Flusskreuzfahrtpassagieren<br />

im Pensionsalter gibt es immer<br />

mehr Special-Interest- oder Familienangebote.<br />

Dennoch bleiben die Banker vorsichtig.<br />

»Unsere Strategie ist opportunistisch,<br />

und auf jeden Fall wollen wir eine<br />

vorsichtige Risikopolitik verfolgen«, sagt<br />

Ledermann.<br />

Risiken, die das Wachstum der Branche<br />

in Zukunft bremsen könnten, sehen<br />

die Finanzierer unter anderem in Terroranschlägen<br />

in Europa. Gäbe es neue Negativschlagzeilen,<br />

könne sich auch das<br />

Buchungsverhalten, besonders der Amerikaner,<br />

die die wichtigste Kundengruppe<br />

der Reedereien darstellen, verändern.<br />

Aber auch klimatische Entwicklungen<br />

könnten schnell Einfluss haben, so Ledermann,<br />

wenn wegen Hoch- oder Niedrigwasser<br />

Reisen abgesagt werden müssten.<br />

Technische Risiken gebe es wegen<br />

der im Durchschnitt sehr jungen Flotte<br />

dagegen kaum. Zudem hätte die Branche<br />

aus Fehlern der Vergangenheit gelernt.<br />

Im deutschen Markt hatte vor zwei Jahren<br />

der Preiskampf sogar zur Insolvenz<br />

eines Anbieters geführt, heute fokussieren<br />

die Akteure verstärkt auf hochpreisige<br />

Angebote und konkurrenzieren<br />

sich mit Qualität und Leistung statt mit<br />

günstigen Preisen.<br />

M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 47


Schiffstechnik<br />

Autarke Abwasserklärung schützt Umwelt<br />

An der RWTH Aachen wird aktuell an neuen Umwelttechnologien zur zielgerichteten<br />

Optimierung des betrieblichen Umweltschutzes von Flusskreuzfahrtschiffen geforscht.<br />

Es ist die Fortsetzung eines Projekts aus den Jahren 2011 und 2012<br />

Zentrale Forschungsgegenstände von<br />

SLIM (Excess sludge minimization<br />

aboard river cruise ships by using new<br />

developed and innovative membrane<br />

modules) waren bzw. sind Möglichkeiten<br />

zur Entsorgung der an Bord produzierten<br />

Abwässer »häuslicher Herkunft«<br />

sowie der bei einer bordeigenen Behandlung<br />

entstehenden Reststoffe. Während<br />

das Vorgängerprojekt die Implementierung<br />

geeigneter Technologien zur Abwasserbehandlung<br />

an Bord von Flusskreuzfahrtschiffen<br />

zum Thema hatte,<br />

schließt sich das aktuelle Vorhaben mit<br />

technologischen Optionen zur Verbesserung<br />

der Reststoffentsorgung an. Beide<br />

Projekte werden von der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.<br />

Abwässer »häuslicher Herkunft« und<br />

Reststoffe gelten gemäß den Bestimmungen<br />

des Abfallübereinkommens CDNI als<br />

Schiffsbetriebsabfälle und unterliegen einem<br />

generellen Einleitverbot. Die Reststoffe<br />

werden im CDNI unter dem Begriff<br />

Die »TUI Sonata« war Teil des<br />

ersten Forschungsprojektes<br />

Schematische Darstellung des aktuellen und des vorherigen Forschungsvorhabens<br />

Foto und Grafik: Arndt Kaiser<br />

»Klärschlamm« zusammengefasst, und<br />

setzen sich aus Rückständen mechanischer<br />

Behandlungsstufen, wie z.B. Rechen und<br />

Siebe sowie aus sogenanntem Überschussschlamm<br />

zusammen, der bei der biologischen<br />

Behandlung produziert wird.<br />

Klärschlamm muss an Bord zwischengespeichert<br />

und zur fachgerechten Entsorgung<br />

an Land abgegeben werden. Der<br />

Betreiber von Flusskreuzfahrtschiffen<br />

hat für die ordnungsgemäße und nachweispflichtige<br />

Abgabe selbst zu sorgen.<br />

Die Kosten können dem Schiffsführer<br />

gesondert angelastet werden (Artikel<br />

7 und 9.03 CDNI). Im Gegenzug wurden<br />

die Staaten verpflichtet, Annahmestellen<br />

für Klärschlämme einzurichten, wobei<br />

mobile Entsorgungseinrichtungen<br />

wie z.B. Tanklastwagen ebenso zu nutzen<br />

sind wie ortsfeste Anschlüsse an öffentlichen<br />

Kanalsystemen.<br />

Der Klärschlammanfall wurde im ersten<br />

Forschungsprojektes näher beleuchtet.<br />

Auf Grundlage untersuchter Stoffströme<br />

wurde ein Klärschlammanfall von<br />

ca. 3 m3 je 100 m3 behandeltem Abwasser<br />

errechnet. Für ein Flusskreuzfahrtschiff<br />

mit einer Kapazität von 200 Personen<br />

(Fahrgäste+Crew), einer Einsatzdauer<br />

von 250 Tagen im Jahr und einem personenspezifischen<br />

Abwasseranfall von 140 l/<br />

(P*d) bedeutet dies ein jährliches Abwasseraufkommen<br />

von 7.000 m3 Abwasser<br />

bzw. einen Klärschlammanfall von 210 m3<br />

(äquivalent zu einem Gewicht von ~210 t).<br />

Klärschlämme bestehen zum Großteil<br />

aus Wasser und nur zu einem geringen<br />

Anteil aus Feststoffen, der bis zu 2%<br />

betragen kann. Bei einem Feststoffgehalt<br />

von 2% fallen bei einer jährlichen Klärschlammmenge<br />

von 210 m3 damit 4,2 t<br />

Feststoffe an. Die Landentsorgung der darin<br />

enthaltenen Feststoffe ist das eigentliche<br />

Ziel der Klärschlammentsorgung.<br />

48 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

Wird bei einer mobilen Entsorgung mit Tanklastwagen<br />

von einer spezifischen Transportkapazität von 10 m3<br />

bzw. 10 t je Tanklastwagen ausgegangen, wäre nur eine<br />

Abfuhr für eine Entsorgung der reinen Feststoffmenge<br />

von 4,2 t jährlich vorzunehmen. Tatsächlich sind jedoch<br />

21 Abfuhren pro Jahr erforderlich, um die im Klärschlamm<br />

enthaltene Wassermenge mit zu entsorgen. Aus<br />

diesen Betrachtungen heraus kann eine an Bord stattfindende<br />

Aufkonzentration von Feststoffen im Klärschlamm<br />

zu deutlichen Vorteilen hinsichtlich eines minimierten<br />

Entsorgungsaufwandes und einer damit einhergehenden<br />

Reduzierung von Entsorgungskosten führen.<br />

Hier setzt das aktuelle DBU-Forschungsvorhaben<br />

SLIM an. Ziel ist es, Membranmodule aus der Abwasserbehandlung<br />

zu modifizieren, um den Überschussschlamm<br />

gezielt an Bord zu entwässern. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass sich für das oben betrachtete Flusskreuzfahrtschiff<br />

die zu entsorgende Klärschlammmenge<br />

auf ca. 70 m3/a reduzieren lässt. Damit sind nur noch<br />

sieben anstelle von 21 Abfuhren jährlich erforderlich.<br />

Die Entwässerung des Klärschlammes führt jedoch zu<br />

einem neuen Stoffstrom, dem Filtrat aus der Fest-Flüssigtrennung<br />

der Membranmodule, der entsorgt werden<br />

muss. Die Forschungsaufgaben konzentrieren sich daher<br />

auch auf Maßnahmen, das Filtrat in Verbindung mit dem<br />

Ablaufwasser aus der Bordkläranlage in die Wasserstraße<br />

einleiten zu können. Vor dem Hintergrund eines vorausschauenden<br />

Umweltschutzes soll vermieden werden,<br />

dass durch den neuen Stoffstrom die Nährstoffemissionen<br />

signifikant ansteigen.<br />

Die Innovation des Projektes liegt primär in einer<br />

wegweisenden Verbesserung einer autarken Abwasserentsorgung<br />

an Bord. Eine kurzfristige Umsetzung<br />

positiver Projektergebnisse ist gegeben, da vorhandene<br />

Schlammspeichertanks mit den neu entwickelten<br />

Schlamm-Membranmodulen mit geringem Aufwand<br />

nachgerüstet werden könnten. Die Entwicklungsarbeiten<br />

zum Membranmodul erfolgen aktuell unter Einsatz<br />

einer Versuchsanlage an Land.<br />

Für die Fahrtsaison 2018 ist die Installation eines<br />

Prototypen des Membranmoduls in den Schlammsammeltank<br />

eines Flusskreuzfahrtschiffes geplant, um<br />

Langzeiterfahrungen zu Betriebsstabilitäten und Dauerhaftigkeiten<br />

der eingesetzten Materialien unter Realbedingungen<br />

zu gewinnen. Der Praxisbetrieb wird in der<br />

Wintersaison 2018/2019 ausgewertet.<br />

Projektkoordinator des Forschungsvorhabens ist das<br />

Prüf- und Entwicklungsinstitut für Abwassertechnik<br />

an der RWTH Aachen. Projektpartner aus der Industrie<br />

ist das Unternehmen Martin Membrane Systems,<br />

das bereits über 100 Flusskreuzfahrtschiffe in Europa<br />

mit Membran-Bordkläranlagen aus- bzw. umgerüstet<br />

hat. Assoziierter Partner aus der Flussschifffahrtsbranche<br />

ist das Bereederungsunternehmen River Advice<br />

(KD Cruise Services). Die erfolgreiche Partnerschaft des<br />

DBU-Vorgängerprojektes wird hiermit fortgeführt.<br />

Autor: Arndt Kaiser,<br />

Prüf- und Entwicklungsinstitut für Abwassertechnik<br />

an der RWTH Aachen<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 49


Schiffstechnik<br />

Abfalltransport in der Schifffahrt<br />

Zur Entsorgung der weltweit anfallenden Müllmengen müssen oftmals weite Entfernungen<br />

vom Abfallerzeuger oder Abfallzwischenlager zur Entsorgungsanlage überbrückt werden.<br />

Schiffe eignen sich dafür besonders, es gibt jedoch strenge Vorschriften zu beachten<br />

Der Vorteil einer Abfallbeförderung<br />

über den Wasserweg liegt auf der<br />

Hand: Auf einen Lkw können maximal<br />

etwa 30 t Abfälle geladen werden – der<br />

Laderaum eines Schiffes nimmt ein Vielfaches<br />

davon auf.<br />

Befindet sich ein mit Abfall beladenes<br />

Schiff, gleich welcher Nationalität,<br />

innerhalb deutscher Hoheitsgewässer<br />

(»12 sm-Zone« und Binnenwasserstraßen<br />

Deutschlands), haben Schiffsführer<br />

und Reeder einige Besonderheiten<br />

des deutschen Abfallrechts zu beachten.<br />

Dies betriff sowohl die nationalen abfallrechtlichen<br />

Vorschriften als auch die Bestimmungen<br />

zum grenzüberschreitenden<br />

Abfallverbringungsrecht.<br />

Die Abfallbeförderung kann in Form<br />

von Schütt- oder Massengut (beispielsweise<br />

Althölzer, Schrotte), in Containern<br />

(z. B. Altreifen), in Bigbags (Filterstäube<br />

u. ä.) oder auch in Intermediaten Bulk<br />

Containern (IBC) sowie auf Tankschiffen<br />

(z. B. flüssige Altchemikalien) erfolgen.<br />

Doch schon bei der Definition des Begriffes<br />

»Abfall« treten erste Schwierigkeiten<br />

auf. Nicht selten kann darüber<br />

gestritten werden, ob ein Stoff oder Gegenstand<br />

(noch oder überhaupt) Abfall<br />

im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und<br />

des Abfallverbringungsrechts ist.<br />

Der Art. 3 Nr. 1 der EU-Abfallrahmenrichtlinie<br />

definiert Abfall als »jeden Stoff<br />

oder Gegenstand, dessen sich sein Besitzer<br />

entledigt, entledigen will oder entledigen<br />

muss.«<br />

Damit eine EU-Richtlinie unmittelbare<br />

Wirkung in den Mitgliedsländern<br />

der EU entfaltet, bedarf sie grundsätzlich<br />

der Umsetzung in nationales Recht.<br />

Hinsichtlich der Begriffsbestimmung<br />

für Abfall ist das durch § 3 Abs. 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

(KrWG) geschehen<br />

– durch diesen Paragraphen ist die<br />

vorstehende Definition der EU-Abfallrahmenrichtlinie<br />

1:1 in nationales Recht<br />

überführt worden.<br />

Das Abfallrecht unterscheidet zwischen<br />

gefährlichen und nicht gefährlichen<br />

Abfällen. Alle Abfälle bzw. Abfallarten,<br />

die in der Verordnung über<br />

50 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung<br />

- AVV) mit<br />

einem »*« versehen sind, gelten als gefährlich<br />

(z. B. Säure bildende Aufbereitungsrückstände<br />

aus der Verarbeitung<br />

von sulfidischem Erz, etc.). Alle anderen<br />

Abfälle sind nicht gefährlich im Sinne des<br />

Abfallrechts.<br />

Diese Unterscheidung ist wichtig, da<br />

an die Entsorgung und Überwachung<br />

gefährlicher Abfälle nach dem Abfallrecht<br />

besondere Anforderungen gestellt<br />

werden (§ 48 KrWG). Hierzu zählen besondere<br />

Erlaubnispflichten für die Abfallbeförderung<br />

und Anforderungen an die<br />

Nachweisführung über den Verbleib dieser<br />

Abfälle sowie Pflichten zur Registerführung<br />

hinsichtlich der Entsorgung von<br />

Abfällen generell.<br />

Abfalltransport über Grenzen<br />

Wenn Abfälle in einem deutschen Hafen<br />

verladen und ins Ausland verschiff werden<br />

(Export) oder umgekehrt (Import),<br />

spricht man von grenzüberschreitenden<br />

Abfällen. Soweit sich das Schiff in deutschen<br />

Hoheitsgewässern (»12-sm-Zone«)<br />

befindet, unter deutscher Flagge fährt<br />

oder auf dem Transitweg durch Deutschland<br />

ist, ist für solche Beförderungen das<br />

nationale Abfallrecht einschlägig. Hinzu<br />

kommen die besonderen Bestimmungen<br />

der Vorschriften zur grenzüberschreitenden<br />

Abfallverbringung, die für diese Beförderungen<br />

eigenständige Regelungen<br />

zur Mitführung entsprechender Begleitpapiere,<br />

Kontrollbefugnisse und –verpflichtungen<br />

für die Überwachungsbehörden<br />

sowie Sanktionsvorschriften im<br />

Falle von Verstößen gegen diese Vorschriften<br />

enthalten.<br />

Im Zusammenhang mit der Sammlung<br />

oder Beförderung gefährlicher Abfälle ist<br />

festzuhalten, dass Sammler und Beförderer<br />

(also der Reeder bzw. Schiffseigner)<br />

sowie die Erzeuger, Besitzer und Entsorger<br />

sowohl der zuständigen Behörde gegenüber<br />

als auch untereinander die ordnungsgemäße<br />

Entsorgung dieser Abfälle<br />

nachzuweisen haben. Der Nachweis wird<br />

geführt (§ 50 Abs. 1 KrWG)<br />

• vor Beginn der Entsorgung in Form einer<br />

Erklärung des Erzeugers, Besitzers,<br />

Sammlers oder Beförderers von Abfällen<br />

zur vorgesehenen Entsorgung, einer<br />

Annahmeerklärung des Abfallentsorgers<br />

sowie der Bestätigung der<br />

Zulässigkeit der vorgesehenen Entsorgung<br />

durch die zuständige Behörde<br />

und<br />

• über die durchgeführte Entsorgung<br />

oder Teilabschnitte der Entsorgung in<br />

Form von Erklärungen der Verpflichteten<br />

über den Verbleib der entsorgten<br />

Abfälle.<br />

Als Sammler gefährlicher Abfälle wird<br />

der Nachweis über die ordnungsgemäße<br />

Entsorgung mit Hilfe von Übernahmescheinen<br />

(Formblatt nach Anlage 1 der<br />

NachwV) geführt - § 12 NachwV. Dieser<br />

besteht aus zwei Ausfertigungen, von<br />

denen eine als Beleg für das Register des<br />

Abfallerzeugers bestimmt ist, die andere<br />

dient als Nachweis für das Register des<br />

Einsammlers. Die Übernahmescheine<br />

sind spätestens bei Übernahme der Abfälle<br />

durch den Einsammler auszufüllen.<br />

Für den Beförderer (Reeder, Schiffseigner)<br />

von gefährlichen Abfällen ist von Bedeutung,<br />

dass er eine Registerpflicht nach<br />

Ein Binnenschiff, randvoll mit Metallabfällen<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 51


Schiffstechnik<br />

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Samstag, den 11. November<br />

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Einlass in das Foyer 19:00 Uhr · Einlass in den Saal 19:30 Uhr<br />

Beginn 20:00 Uhr<br />

Dresscode: Elegante Abendgarderobe (dunkler Anzug/Abendkleid o.ä.)<br />

§ 49 Abs. 3 KrWG hat. Im Wesentlichen<br />

muss er die zum jeweiligen Entsorgungsnachweis<br />

gehörenden und bei jedem<br />

Transport mitzuführenden Begleitscheine<br />

(bzw. die Informationen aus dem Begleitschein)<br />

in das Register einpflegen.<br />

Bei der Beförderung nicht gefährlicher<br />

Abfälle wird abfallrechtlich kein Begleitpapier<br />

gefordert. Da jedoch auch für diese<br />

Abfälle eine Registerpflicht besteht,<br />

kann dem durch das Abheften oder elektronische<br />

Speichern von Praxisbelegen<br />

(Transportpapiere wie Ladepapiere, Lieferscheine,<br />

Wiegescheine) Rechnung getragen<br />

werden (§ 24 Abs. 7 NachwV i. V.<br />

m. § 24 Abs. 4 S. 2 u. 5 NachwV).<br />

Soweit ein Abfalltransport lediglich<br />

innerhalb der deutschen Hoheitsgewässer<br />

erfolgt, hat der Schiffsführer<br />

neben den Lade- und Schiffspapieren<br />

sowie den erforderlichen abfallrechtlichen<br />

Begleitformularen eine Ausfertigung<br />

der Beförderungserlaubnis oder<br />

der die Genehmigung ersetzenden Zertifizierung<br />

zum Entsorgungsfachbetrieb<br />

(§ 54 KrWG) bzw. eine Kopie der Anzeigebestätigung<br />

nach § 53 KrWG bei der<br />

Beförderung mitzuführen. Auf Verlangen<br />

ist er verpflichtet, diese den zur Kontrolle<br />

und Überwachung Befugten vorzulegen.<br />

Bezüglich des Zertifikates ist dabei<br />

zu beachten, dass es nicht ausreicht, eine<br />

Kopie des reinen Zertifikats mitzuführen;<br />

es muss auch die Aufstellung beiliegen,<br />

aus der die zertifizierte Tätigkeit an<br />

sich hervorgeht (hier also die Beförderung<br />

von Abfällen) und die Abfälle genannt<br />

werden, für die die Zertifizierung<br />

erteilt wurde.<br />

Von den nationalen Abfalltransporten<br />

zu differenzieren sind die grenzüberschreitenden<br />

Abfallverbringungen nach<br />

der europäischen Abfallverbringungsverordnung.<br />

Diese Verordnung unterscheidet<br />

zwischen Verbringungen, die<br />

der vorherigen Notifizierung (Genehmigung)<br />

bedürfen und Verbringungen, die<br />

allgemeinen Informationspflichten unterliegen.<br />

Mitzuführende Unterlagen<br />

Wenn einer Verbringung durch die zuständigen<br />

Behörden zugestimmt wurde,<br />

triff den Beförderer, also den Reeder und<br />

auch den Schiffsführer selber die Pflicht,<br />

folgende Unterlagen an Bord zu haben:<br />

• Kopien der Notifizierung mit den behördlichen<br />

Zustimmungen und Auflagen,<br />

• das jedem Transport beizufügende und<br />

ausgefüllte Begleitformular und<br />

• eine Kopie der Beförderungserlaubnis,<br />

das diese ersetzende Zertifikat als Entsorgungsfachbetrieb<br />

bzw. die Kopie der<br />

Anzeigebestätigung nach § 53 KrWG.<br />

Soweit für die grenzüberschreitende Verschiffung<br />

kein Notifizierungsverfahren<br />

erforderlich ist, ist hierbei an Bord das<br />

ausgefüllte Formular nach Anhang VII<br />

der Abfallverbringungsverordnung mitzuführen.<br />

In der Regel wird es sich dann<br />

um Transporte nicht gefährlicher Abfälle<br />

von Monochargen (z. B. Verschiffung von<br />

Stahlschrott) handeln. Die Verpflichtung,<br />

dann zumindest eine Anzeigebestätigung<br />

nach § 53 KrWG mitzuführen, gilt<br />

auch für diese Transporte.<br />

Autor: Manfred Pfaff,<br />

Leiter Abfallstromkontrolle Dez. 52.3<br />

Bezirksregierung Detmold<br />

manfred.pfaff@bezreg-detmold.nrw.de<br />

Gegen_AZ 52 <strong>2017</strong>_118x188 Binnenschifffahrt mm.indd 1 – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9<br />

14.08.17 <strong>09</strong>:57


Schiffstechnik<br />

Auch Althölzer werden häufig über die Wasserstraßen transportiert<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 53


Schiffstechnik<br />

Grüne Ausflüge<br />

Deutschlands erstes Ausflugsschiff mit einem Methanol-Brennstoffzellen-Antrieb<br />

ist in Fahrt gesetzt. Die »MS innogy« wurde feierlich am Essener Baldeneysee getauft<br />

Foto: Joerg Mettlach<br />

Mittendrin: Peter Terium, Vorstandsvorsitzender<br />

der innogy, und Thomas<br />

Kufen, Oberbürgermeister von Essen.<br />

»Die neue ›MS innogy‹ ist die Energiewende<br />

zum Anfassen«, so Terium. »Wir zeigen<br />

ganz praktisch, wie die saubere Energiezukunft<br />

ohne Öl aussehen kann: leise,<br />

saubere Antriebe, die das Klima schonen.«<br />

Mit dem Projekt betrat der Essener<br />

Energiekonzern europaweit Neuland:<br />

Aus Wasser, CO2 und Öko-Strom entsteht<br />

ein klimaneutraler Energieträger.<br />

Innogy stellt dabei im Rahmen der<br />

»Grüne Hauptstadt Europas – Essen<br />

<strong>2017</strong>« erstmals die gesamte Wertschöpfungskette<br />

dar: Die Energie für den gesamten<br />

Betrieb stammt aus regenerativen<br />

Quellen. Belastung für das Klima:<br />

Ihre Werft<br />

im Fahrgast-Schiffbau<br />

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gleich Null. Das Fahrgastschiff »MS innogy«<br />

wird mit Hilfe einer Brennstoffzelle<br />

von Serenergy aus Dänemark angetrieben,<br />

die als Energieträger Methanol<br />

nutzt. Produziert wird direkt am Baldeneysee<br />

im innogy Wasserkraftwerk am<br />

Stauwehr. In einer zwei mal zwei Meter<br />

großen Anlage wird Kohlendioxid<br />

aus der Umgebungsluft gefiltert und mit<br />

Hilfe von Strom und Wasser zu Methanol<br />

umgesetzt. An Bord wird dieses wiederum<br />

zur Stromerzeugung genutzt, um<br />

einen batteriegepufferten Elektromotor<br />

zu speisen. Der Schiffsmotor setzt nur so<br />

viel CO2 frei, wie zuvor für die Herstellung<br />

des Methanols aus der Luft gefiltert<br />

worden ist. »Saubere Treibstoffe, die sogenannten<br />

›green fuels‹ sind ein wesentlicher<br />

Beitrag, um die Verkehrswende zu<br />

beschleunigen«, betonte Terium.<br />

Weil es noch kein Schiff dieser Art gab,<br />

die Bestandsschiffe der Weißen Flotte<br />

Baldeney für einen Umbau nicht in Frage<br />

kamen und ein Neubau zu teuer gewesen<br />

wäre, wurde ein älteres Fahrgastschiff<br />

(Bj. 2006) in Ratzeburg gekauft. Ab Anfang<br />

März auf der Lux Werft in Mondorf<br />

umgebaut. Die Gesamtkosten für Ankauf<br />

und Umbau beliefen sich auf rund<br />

2 Mio. €, wovon innogy mit 1,3 Mio. € den<br />

Löwenanteil übernahm. Der Rest stammt<br />

aus dem kommunalen Haushalt. Durch<br />

die Optimierung der Umbaumaßnahmen<br />

konnte das Gewicht des Schiffs konstant<br />

gehalten werden. Das Brennstoffzellensystem<br />

wiegt ca. 1,5 t, der MeOH Tank<br />

ca. 0,5 t und das Batteriesystem ca. 1,5 t.<br />

Innogy ist nach eigenen Angaben<br />

schon heute einer der führenden Anbieter<br />

im Bereich Elektromobilität. Pkw ließen<br />

sich problemlos rein elektrisch fahren.<br />

In vielen Bereichen der Logistik,<br />

etwa bei Schiffen, Lkw und Flugzeugen<br />

könne es noch lange dauern, bis sich auch<br />

diese rein elektrisch betreiben ließen.<br />

Hier könne die von innogy präsentierte<br />

Greenfuel-Lösung eine Alternative sein.<br />

Langfristige positive Effekte erwartet<br />

auch Franz-Josef Ewers, Geschäftsführer<br />

der Weißen Flotte: »Das Schiff ist<br />

wendiger und flacher als unsere anderen<br />

Fahrgastschiffe, so dass wir ruhraufwärts<br />

ein neues Einzugsgebiet erschließen und<br />

noch mehr Fahrgäste auf unseren Schiffen<br />

begrüßen können.«<br />

»Es kommt nicht alle Tage vor, dass<br />

wir ein neues Fahrgastschiff taufen, noch<br />

dazu mit einer europaweit einzigartigen<br />

Technologie. Das ist ein historischer Moment<br />

für unsere Stadt«, sagte Kufen. M<br />

54 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

Erste Elektro-Binnenautofähre gedeiht<br />

Nur mit Strom über die Mosel – bei den Stralsunder Spezialfirmen Formstaal und<br />

Ostseestaal ensteht derzeit die erste vollelektrische Autofähre für Binnengewässer<br />

Auf Kiel gelegt wurde das Schiff Anfang<br />

April, nun ist der Stahlbau so<br />

gut wie abgeschlossen. Markant sichtbar<br />

sind der Führerstand und die Bögen über<br />

der Reling auf beiden Seiten. Nun können<br />

Konservierung, Isolierung und Verkabelung<br />

der Fähre folgen sowie der Innenausbau<br />

und die Ausrüstung. Wie bei<br />

dem im letzten Monat abgelieferten Elektro-Solar-Fahrgastschiff<br />

für die Reederei<br />

Weiße Flotte (s. <strong>BS</strong> 08/<strong>2017</strong>) kommt auch<br />

bei der Moselfähre die Antriebstechnik<br />

von Kräutler, die Batterietechnologie von<br />

der niederländischen EST Floattech. FS<br />

Schiffstechnik ist für die Elektrik verantwortlich,<br />

die Firma Wessels übernimmt<br />

den Innenausbau. Entworfen wurde das<br />

Schiff von Schiffstechnik Buchloh.<br />

Der Auftraggeber für die Elektro-Solar-Autofähre<br />

ist die Gemeinde Oberbillig<br />

im Land-kreis Trier-Saarburg<br />

(Rheinland-Pfalz). Mit der Neubeschaffung<br />

der modernen, strom-betriebenen<br />

Fähre sollen jährlich rund 14.000 l Diesel<br />

eingespart und zusätzlich die Abgas-<br />

und Lärmimmissionen deutlich<br />

reduziert werden. Seit 1966 pendelt auf<br />

der Mosel eine konventionelle Autofähre<br />

zwischen Oberbillig und der luxemburgischen<br />

Gemeinde Wasserbillig. Die<br />

neue Autofähre wird pro Fahrt bis zu<br />

45 Fahrgäste und sechs Autos befördern,<br />

ist 28m lang, 8,90m breit und wird mit<br />

einer Dienstgeschwindigkeit von 7km/h<br />

fahren. An Bord sind 15 Solarmodule,<br />

die Batteriekapazität beträgt 252 kWh.<br />

Gefahren wird nur tagsüber, für fünf<br />

Stunden sollen die Batterien Strom liefern,<br />

nachgeladen wird vor allem nachts<br />

am deutschen Ufer. Um Sicherheit zu gewährleisten<br />

ist der Antrieb aus vier Elektromotoren<br />

und Ruderpropellern redundant<br />

ausgelegt.<br />

Nach derzeitigem Terminplan soll die<br />

Autofähre am 20. oder 21. Oktober zu<br />

Wasser gelassen werden. Danach stehen<br />

die Erprobungsfahrten an. Die Überführung<br />

der Fähre an die Mosel erfolgt durch<br />

Verladung auf ein Binnenschiff. Die Elektro-Solar-Autofähre<br />

soll am 6. November<br />

an den Auftraggeber, die Gemeinde<br />

Oberbillig, übergeben werden.<br />

Formstaal/Ostseestaal verfügen bereits<br />

über einschlägige Erfahrungen beim<br />

Bau von Elektro-Solarschiffen. In jüngerer<br />

Vergangenheit haben die Stralsunder<br />

Spezialfirmen mehrere Fahrgastschiffe<br />

und Fähren gebaut, die für die Beförderung<br />

von bis zu 60 Personen ausgelegt<br />

sind und unter anderem auf Berliner Gewässern<br />

unterwegs sind. Mit der Autofähre<br />

erweitern die Unternehmen aus<br />

Stralsund das Anwendungsfeld für ihre<br />

Elektro-Solarschiffe. Neben dem Schiff<br />

für die Reederei Weiße Flotte wurde Anfang<br />

August auch das klimaneutrale Seminarschiff<br />

»Orca ten Broke« abgeliefert<br />

(s. <strong>BS</strong> 08/<strong>2017</strong>). Weitere Projekte befinden<br />

sich in Planung.<br />

Um die Solarschiffe wirtschaftlich betreiben<br />

zu können, zeichnet diese eine<br />

extreme Leichtbauweise und der Einsatz<br />

von energieverbrauchsoptimierten Komponenten<br />

aus. Die Stralsunder Konstrukteure<br />

setzen vorrangig Aluminium ein,<br />

optimieren die Schiffskörper und reduzieren<br />

den Energieverbrauch zum Beispiel<br />

durch den Einbau von LED-Leuchten.<br />

Dadurch benötigen die Schiffe im<br />

Vergleich zu konventionellen Schiffen für<br />

die gleiche Leistung lediglich ein Viertel<br />

der Antriebsleistung.<br />

Umgesetzt werden die Elektro-Solarschiff-Projekte<br />

von Formstaal in Kooperation<br />

mit Ostseestaal. Die Unternehmen<br />

gehören zur niederländischen Central Industry<br />

Group (CIG).<br />

fs<br />

Foto: Thomas Schwandt<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 55


Schiffstechnik<br />

CNC-Datenbank für die Auftragssuche<br />

Die digitale Vernetzung untereinander ist heutzutage unverzichtbar, wenn man im<br />

Wettbewerb Schritt halten will. Orderfox.com bietet ein globales Netzwerk für ein größeres<br />

Geschäftspotenzial und wertvolles Branchen-Know-how<br />

An CNC-Teile für den Schiffau werden<br />

höchste Anforderungen gestellt,<br />

verschiedenste Komponenten wie<br />

Pumpen, Antriebswellen, Kiele, Schiffsschrauben<br />

oder kleinere Bauteile wie Beschläge<br />

benötigt und unterschiedlichste<br />

Materialien wie Grauguss, Edelstahl,<br />

Aluminium verarbeitet. Auftraggeber aus<br />

der Schiffau-Branche brauchen CNC-<br />

Fertiger, die mit speziellen Maschinen<br />

und Technologien solche CNC-Teile sicher<br />

und präzise herstellen können.<br />

Oderfox.com unterstützt Einkäufer<br />

aus dem Schiffau, da die Plattform<br />

nur CNC-Fertigungsunternehmen vorschlägt,<br />

die solche Technologien oder<br />

das nachgefragte Know-how in ihrem<br />

Firmenprofil angeben und die gewünschten<br />

CNC-Teile fertigen können. Die Auswahl<br />

von qualifizierten CNC-Lieferanten<br />

für den Schiffau sei also schnell, präzise,<br />

einfach und zielgerichtet möglich.<br />

Zu den einzelnen Unternehmen gibt es kurze Firmenprofile<br />

Quelle: Orderfox.com<br />

Auftragssuche leicht gemacht<br />

Getriebeservice<br />

» Instandsetzung aller Typen und Fabrikate<br />

» Vor-Ort-Inspektionen und Diagnose<br />

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CNC-Fertiger könnten bei zu geringer<br />

Auslastung neue CNC-Aufträge suchen<br />

oder bei zu hoher Auslastung bzw.<br />

einem Maschinenausfall Aufträge auslagern,<br />

heißt es. Zahlreiche Filterfunktionen<br />

und Features machten die Auftragssuche<br />

schnell und effzient. Man<br />

erhalte daher nur perfekt auf das jeweilige<br />

Unternehmen zugeschnittene Aufträge.<br />

Durch einen Mouseclick lassen sich<br />

detaillierte Informationen zum Auftraggeber<br />

und über dessen Firmenprofil abrufen.<br />

Nach eigenen Angaben informiert<br />

Orderfox.com über alle Geschäftstätigkeiten<br />

seine Nutzer mit Reports und E-<br />

Mail-Benachrichtigungen. Einkäufern<br />

bietet die Plattform lokal & global qualifizierte<br />

Lieferanten – von Serienfertigern<br />

bis zu hochspezialisierten Unternehmen<br />

mit Nischen-Know-how. Die Auftragsplatzierung<br />

erfolge mit zeitsparenden<br />

Multiple-Choice- und clickbaren Auswahlfelder,<br />

Dies soll Zeit sparen und die<br />

Effzienz erhöhen. Mit intelligenten Filtern,<br />

Funktionen für Exklusive-Partner<br />

und Firmen-Blacklists werde zudem die<br />

Zielgruppe eingegrenzt.<br />

Der Anbieter kombiniert den Trend<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 mit<br />

Marketing und Vertrieb. Über Anzeigenkampagnen,<br />

Adwords, Banner, Social<br />

Media, Messen und TV-Spots, usw. werden<br />

neue Mitglieder und CNC-Aufträge<br />

generiert. Darüber hinaus würden Vertriebsmitarbeiter<br />

für zusätzliche CNC-<br />

Aufträge und starken Support über eine<br />

Chatfunktion sorgen.<br />

Weiterentwicklungen geplant<br />

Orderfox.com soll künftig sukzessive<br />

weiter ausgebaut werden. In Planung sei<br />

ein Jobportal, Partnerprogramme, ein<br />

Gebrauchtmaschinenmarkt uvm. Auf<br />

diesem Level sei die Plattform dann ein<br />

täglich zu nutzendes Instrument, wie<br />

Google & Co.<br />

M<br />

56 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

Innovative und umweltgerechte Lösungen<br />

Die Firma Fischer Abgastechnik beschäftigt sich seit vielen Jahren mit sauberen<br />

Technologien für die Schifffahrt. Hausintern werden Lösungen entwickelt, um Partikel<br />

und Stickoxide zu reduzieren<br />

Aktuelle und zukünftige Emissionsgrenzwerte<br />

erforderten eine individuelle<br />

Zusammenstellung der Abgasnachbehandlungsanlage,<br />

um die Systeme<br />

bestmöglich in neue oder bestehende<br />

Schiffsdesigns zu integrieren, so das Unternehmen.<br />

Der Firma stehen verschiedene<br />

Konzepte für die Kombination von<br />

Partikelfiltern und SCR zur Verfügung.<br />

Passend für die Bereiche Mining, Schiene,<br />

Marine und Industrie richtet sich die<br />

SCRsmartline mit einer energiereduzierten<br />

Niederdruckluft-Eindüsung an Motorenanwendungen<br />

mit einer Leistung von<br />

bis zu 1MW. Mit dem neu entwickelten<br />

Fischer Helios FFB Vollstrombrenner sei<br />

eine Abgasnachbehandlung auch bei Teillast<br />

und Betriebsbedingungen mit niedrigen<br />

Abgastemperaturen möglich, so der<br />

Hersteller. Die Steuerung und Überwachung<br />

der Anlage erfolgt mittels intelligenter<br />

Mess- und Regelungstechnik.<br />

Im Juli dieses Jahres hat Fischer<br />

das Team im Bereich Service mit<br />

eine ehemaligen Mitarbeiter von<br />

Yara Environmental Technologies<br />

/ H+H Umwelt- und Industrietechnik<br />

erweitert. Mit fast einem Jahrzehnt<br />

lang an Erfahrung im Bereich<br />

der Stickoxidreduktion im Sektor Marine<br />

und Industrie übernimmt der er die<br />

Konzeptionierung von DeNO x -Anlagen<br />

für Produktionen und Motorenanlagen<br />

mit einer Leistung von mehr als 1 MW. In<br />

Kürze werde somit ein weiterer Fischer-<br />

Standort in Bingen am Rhein entstehen,<br />

um die Betreuung und den Service auf<br />

der Rheinschiene auszubauen.<br />

Neben der stetigen Entwicklung bilde<br />

sich der Erfolg über langjährige Geschäftspartner,<br />

unterstreicht das in Emsdetten<br />

beheimatete Unternehmen. In<br />

den Niederlanden vertraut Fischer deshalb<br />

auf die Kompetenzen von Berger<br />

Maritiem Sales & Service V.O.F. Dessen<br />

Eigentümer Kees Berger gilt als Spezialist<br />

auf dem Gebiet Greenenergy und<br />

der Optimierung von Schiffskörpern. In<br />

den letzten Kooperationen hätten die mit<br />

Technik aus dem Hause Fischer ausgestatteten<br />

Schiffe »Empressa« und »Rival«<br />

Werte erzielt, die deutlich unter den von<br />

der EU geforderten Grenzwerten der<br />

Stufe 5 (EU 2016/1628) gelegen hätten,<br />

so der Spezialist für Abgastechnik.<br />

Um die Einheit Abgastechnik zu komplettieren,<br />

arbeitet das Unternehmen eng<br />

mit der Firma Weihe aus Altenholz zusammen.<br />

Weihe sei Experte im Schalldämpferbau<br />

und unterstütze in den<br />

Bereichen internationaler Vertrieb, Projektmanagement<br />

und Fertigung. Zudem<br />

hat das Thema Service bei Fischer Abgastechnik<br />

einen hohen Stellenwert. Kunden<br />

würden von der Anfrage bis zur Wartung<br />

sowie vom Motoraustrittsflansch bis zur<br />

Abgashaube betreut.<br />

Auf der Messe STL in Kalkar (Halle D/<br />

Stand 180) stellt Fischer Abgastechnik eines<br />

seiner Kombiprodukte aus Partikelfilter<br />

und SCR-Anlage vor.<br />

M<br />

Das Baggerschiff »Empressa«<br />

wurde mit einem Dieselpartikelfilter<br />

samt Brenner und SCR nachgerüstet<br />

Foto: Fischer Abgastechnik<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 57


Schiffstechnik<br />

In der Schiffauhalle: links der Aalschocker, dahinter<br />

die drei Arbeitsschiffe, rechts die beiden Konrollboote<br />

Werft Malz: Alle Hände voll zu tun<br />

Mehr als 30 Schiffe wurden seit dem Winter auf der Werft Malz bei Oranienburg aus- und<br />

umgebaut oder repariert. Auch sieben Fahrgastschiffe wurden pünktlich zum Saisonstart<br />

abgeliefert. Und das Auftragsbuch bleibt gut gefüllt<br />

Von Christian Knoll<br />

Derzeit sind etwa 20 weitere Schiffe<br />

in Arbeit. Fünf davon liegen in der<br />

Schiffauhalle, vier auf der Verfahranlage,<br />

zwei auf der Slipanlage und der Rest<br />

am Ausrüstungskai. »Die Aufträge sorgen<br />

bis ins kommende Jahr hinein für Arbeit<br />

bei der Werft Malz«, sagt Geschäftsführer<br />

Ralf Loerke.<br />

Natürlich weiß er, auch ohne in die<br />

Auftragsliste schauen zu müssen, bei jedem<br />

einzelen Projekt genau, wer Auftraggeber<br />

ist und welche Arbeiten im Einzelnen<br />

von seiner Werft auszuführen sind.<br />

Zu den wichtigsten Kunden zählen die<br />

Wasser- und Schifffahrtsämter östlich<br />

von Haldensleben. Sie nutzen die Werft,<br />

um ältere Schubboote, Haveleisbrecher<br />

oder die Arbeitsschiffe aus der ersten Generation<br />

der von der Schiffswerft Barthel<br />

gelieferten »Spatz«-Baureihe neu zu motorisieren<br />

und zu modernisieren. Dazu<br />

gehöre oft auch ein neuer Innenausbau,<br />

»die sind ja schon zum Teil fast 25 Jahre<br />

alt«, sagt Loerke.<br />

Das betreffe zum Beispiel das Arbeitsschiff<br />

»Bacherelle« des WSA Brandenburg.<br />

Es liegt in der Halle und ist außenbords<br />

bereits gestrahlt. Es erhalte eine<br />

Neumotorisierung mit Volvo-Motoren<br />

vom Typ D7 und eine Ruderhausverlängerung.<br />

Das daneben liegende Arbeitsschiff<br />

»Magdeburg« erhält die gleichen<br />

Motoren, außerdem stehen die Landrevision<br />

und diverse schiffauliche Arbeiten<br />

an. Das gilt auch für das Arbeitsschiff<br />

»Havel« aus Brandenburg.<br />

Das Förderprogramm des Bundes zur<br />

umweltfreundlichen Neumotorisierung<br />

von Schiffsantrieben nutzten viele Unternehmen,<br />

berichtet Loerke. Das verschaff<br />

seiner Werft ein gutes Geschäft,<br />

da die Arbeiten weitgehend standardisiert<br />

abliefen. Sonderwünsche würden<br />

natürlich berücksichtigt.<br />

In der Schiffauhalle liegt zudem noch<br />

das Kontrollboot KB 12 »Charlottenburg«<br />

des WSA Berlin für Modernisierungsarbeiten<br />

einschließlich eines neuen<br />

Innenausbaus. Diese 12 m langen Boote<br />

waren in den 1970er und 1980er Jahren<br />

in Großserie auf der Schiffswerft Königstein,<br />

die heute nicht mehr existiert, gebaut<br />

worden. Abnehmer waren die DDR-<br />

Wasserstraßenämter sowie die deutsche<br />

Binnenreederei und weitere behördliche<br />

Einrichtungen.<br />

Am Ausrüstungskai liegen die Schiffe<br />

Diese Boote sind im Schiffskörper heute<br />

aber noch so robust, dass sie nicht nur<br />

als Behördenboote, sondern auch von<br />

privaten Eignern noch heute erfolgreich<br />

genutzt werden. Und wenn sie modernisiert<br />

oder neu motorisiert werden müssen,<br />

kommen sie in der Regel nach Oranienburg.<br />

In der Auftragsliste der Werft<br />

Malz standen bislang bereits 15 dieser<br />

KB-12-Boote.<br />

Auf der Verfahranlage liegen der Eisbrecher<br />

»Seeotter« des WSA Berlin zur<br />

Vorbereitung der anstehenden Landrevision,<br />

dazu das 22er-Schubboot »Ralle«,<br />

ebenfalls aus Berlin, das unter anderem<br />

eine neue Ruderanlage erhalten soll. Ein<br />

nostalgisches Hausboot eines privaten<br />

Eigners wird ebenfalls neu hergerichtet.<br />

Am Ausrüstungskai wartet der Eisbrecher<br />

»Eisfuchs« des WSA Eberswalde auf<br />

allgemeine Instandsetzungsarbeiten vor<br />

dem langsam nahenden Wintereinsatz.<br />

Daneben liegen ein offener Schubprahm<br />

des Wasserbauunternehmens Streicher,<br />

sowie der Prahm OP 2814 des WSA Berlin,<br />

der einen neuen Innenausbau der Kajüte<br />

und eine Neuelektrifizierung erhalten<br />

soll sowie ein Baggerschubprahm, an dem<br />

Instandsetzungsarbeiten vorgesehen sind.<br />

Auch für Fahrgastschiffe ist die Werft<br />

eine gern genutzte Adresse. Hier lassen<br />

die Reedereien ihre Einheiten nicht nur<br />

für die neue Saison vorbereiten. Auf der<br />

Helling liegt MS »Pinguin« der Fahrgastschiffsreederei<br />

Grimm & Lindecke«<br />

58 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Schiffstechnik<br />

Das Arbeitsschiff »Leopold« des WSA Berlin, mit einem auf der Büttner-Werft<br />

in Marienwerder neugebauten Schubprahm, hat gerade die Malzer Werft verlassen<br />

aus Hennigsdorf bei Berlin, die mit ihren<br />

Schiffen in Berlin wie im Gebiet von<br />

Nordbrandenburg unterwegs ist. Auch<br />

dieses Schiff wird in Malz auf die Landrevision<br />

vorbereitet und plant einige<br />

Schiffsreparaturen.<br />

Für die Fahrgastschiffsreederei Halbeck<br />

in Rheinsberg ist Malz so etwas<br />

wie eine Hauswerft. Eberhard Halbeck<br />

gründete seine Reederei 1991, nachdem<br />

er sich ein Jahr zuvor als Taxiunternehmer<br />

selbstständig gemacht hatte und sich<br />

mit der Fahrgastschifffahrt ein zweites<br />

Standbein aufbauen wollte. Mit dem Typ-<br />

3-Schiff »Remus« ging es los, und weil<br />

die Geschäfte liefen, ließ sich der Reeder<br />

1993 bei der Werft Malz ein zweites Fahrgastschiff,<br />

die »Rheinsberg«, bauen. Es<br />

folgte die »Rhinperle« als drittes Schiff,<br />

ebenfalls in Oranienburg gebaut.<br />

Als sich Halbeck der Brandenburger<br />

Tourismusinitiative »Brandenburg barrierefrei«<br />

anschloss, ließ er bei Malz die »Remus«<br />

umbauen. Es wurden ein Lift für den<br />

barrierefreien Zugang vom Hauptdeck zum<br />

Oberdeck installiert sowie der komplette<br />

Sanitärbereich behindertengerecht umgerüstet.<br />

Die »Remus« ist das bislang einzige<br />

Fahrgastschiff im Raum Mecklenburg, das<br />

diese Ausstattung aufweisen kann.<br />

Zu den Kunden zählen genauso zahllose<br />

private Eigner, die oftmals historische<br />

Schiffe in ihrem Originalzustand erhalten<br />

oder ihn wieder herrichten lassen<br />

wollen. Der gut erhaltene ehemalige Binnenreederei-Dampfschlepper<br />

»Seima«<br />

wartet derzeit auf einen Käufer. Ein weiterer<br />

Kanaldampfer liegt im Tarnanstrich<br />

an der Werft, zuletzt war er bei Dreharbeiten<br />

für einen Kriegsfilm im Einsatz.<br />

Nun hat die Werft mit weiteren Partnern<br />

den Auftrag erhalten, einen so genannten<br />

»Aalschokker« in seinen Ursprungsstand<br />

zurückzuversetzen. Die<br />

Stadt Monheim hat das Boot, das früher<br />

auch auf dem Rhein zum Fischfang eingesetzt<br />

wurde, in den Niederlanden gekauft<br />

und will es als begehbares Museumsschiff<br />

ans Rheinufer legen.<br />

Von der Werft Malz ist kein Gründungsdatum<br />

bekannt. Nachforschungen<br />

des Stadtmuseums Oranienburg ergaben,<br />

dass 1690 der Teerschweler Martin Lindenberg<br />

wohl den Anfang machte. Mit<br />

der Eröffnung des zweiten Finowkanals<br />

am 16. Juni 1746, der Verbindung von<br />

der Havel zur Oder, entwickelte sich die<br />

Schifffahrt so rasant, dass die Havel von<br />

Malz nach Liebenwalde kanalisiert wurde.<br />

Dies geschah mit dem Bau des Malzer<br />

Kanals von 1827 bis 1828. Dazu wurde<br />

in Malz eine Schleuse errichtet, am<br />

linken Kanalufer enstand eine Schiffbauerei,<br />

1836 erstmals erwähnt. Um<br />

1960 entstand eine Slipanlage für fünf<br />

Schiffslagen bis Groß-Plauer Maß. Mit<br />

der Einführung der Schubschifffahrt in<br />

der DDR erhielt die Werft Malz 1987 eine<br />

vollelektronisch gesteuerte Schiffsaushub-<br />

und –verfahranlage, die bis heute<br />

störungsfrei funktioniert.<br />

Ralf Loerke blickt optimistisch in die<br />

Zukunft. Man sei, wie andere Werften<br />

auch, in der Nische erfolgreich. »Vom<br />

Holzkahn bis zum modernsten Stahlund<br />

Aluminiumschiffau können wir<br />

alles und haben dafür die wichtigen Gewerke<br />

wie Maschinenbau und Tischlerei<br />

selbst in der Hand«, sagt Loerke. Für andere<br />

Gewerke gebe es zuverlässige Partner<br />

wie Hilmar Bergmann für Malerei und<br />

Korrosionsschutz sowie Mohrs + Hoppe<br />

für Elektrik und Elektronik.<br />

Der nächste bedeutende Auftrag sei das<br />

vor 20 Jahren in Aken gebaute Magdeburger<br />

Fahrgastschiff »Sachsen-Anhalt«,<br />

das einen vollständig neuen Innenausbau<br />

und eine Klimaanlage erhalten werde.<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 59


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60 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


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62 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 63


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64 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Buyer’s Guide<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 65


Jobbörse<br />

ELSFLETH<br />

Jade Hochschule plant neues Dualstudium<br />

Ab dem Sommer kommenden Jahres will<br />

die Jade Hochschule in Elsfleth im Fachbereich<br />

Seefahrt und Logistik den neuen<br />

dualen Studiengang »Schiffs- und Hafenbetrieb«<br />

ins Programm nehmen Das<br />

Studium ist verbunden mit einer Berufsausbildung<br />

im Bereich Binnenschifffahrt<br />

oder Hafenlogistik.<br />

Es seien schon Kooperationen mit Berufsschulen<br />

und ausbildenden Unternehmen<br />

vereinbart worden, teilte die Jade<br />

Hochschule mit. Das niedersächsische<br />

Wissenschaftsministerium habe der Einrichtung<br />

des Bachelor-Studiengangs im<br />

Sommer dieses Jahres nun zugestimmt,<br />

heißt es.<br />

Der Studiengang, der bereits vor zwei<br />

Jahren in enger Abstimmung mit dem<br />

Schiffer-Berufskolleg RHEIN und den<br />

Berufsschulen des Landkreises Wesermarsch/Maritimes<br />

Kompetenzzentrum<br />

und in Rücksprache mit interessierten<br />

Unternehmen sowie der IHK Duisburg<br />

geplant worden ist, soll planmäßig zum<br />

Wintersemester 2018/19 mit Ausbildungsbeginn<br />

im Sommer 2018 starten.<br />

Der Akkreditierungsantrag sei schon<br />

weitestgehend vorbereitet, sodass die Jade<br />

Hochschule nach eigenen Angaben keine<br />

Verzögerung beim geplanten Studienbeginn<br />

erwartet.<br />

Das Angebot richtet sich an Schüler<br />

und Quereinsteiger, die sich parallel<br />

zu einer Ausbildung als Binnenschiffer,<br />

Fachkraft für Hafenlogistik oder Kaufmann<br />

für Spedition und Logistikdienstleistungen<br />

für Führungspositionen in<br />

Reedereien, Hafenbetrieben oder in der<br />

Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />

(WSV) interessieren.<br />

Beim Studium soll es keine Zugangsbeschränkung<br />

im Sinne einer Abschlussnote<br />

(NC) geben. Einzig über die Modalitäten<br />

für Bewerber, die die Ausbildung<br />

schon abgeschlossen hätten, müsse noch<br />

diskutiert werden, sagt Christoph Wand,<br />

der als Studiendekan die Planung übernommen<br />

hat.<br />

Im Herbst will Wand noch einmal mit<br />

Klaus Paulus von Schiffer-Berufskolleg<br />

RHEIN zusammenkommen. Je nach<br />

Gesprächsverlauf soll evtl. noch eine Tagung<br />

für Unternehmen in Duisburg oder<br />

im süddeutschen Raum angeboten werden.<br />

Termine dafür stünden aber noch<br />

nicht fest, da Paulus gerade erst die kommissarische<br />

Schulleitung übernommen<br />

habe. Bei dem Treffen soll es Wand zufolge<br />

auch schon um die Berücksichtigung<br />

der Änderungen bei der Berufsausbildung<br />

bei den Binnenschiffern gehen. Nähere<br />

Auskünfte erteilt Christoph Wand:<br />

christoph.wand@jade-hs.de<br />

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66 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Jobbörse<br />

WILHELMSHAVEN<br />

Eurogate stockt Personal auf<br />

Der Terminal-Betreiber Eurogate vermeldet Wachstum<br />

an Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen in<br />

Wilhelmshaven. Jetzt wird die Mitarbeiterzahl deutlich<br />

erhöht.<br />

Seit Mai dieses Jahres hat sich der monatliche Containerumschlag<br />

im Linienverkehr in Wilhelmshaven<br />

laut Eurogate verdoppelt. Seit knapp vier Monaten laufen<br />

die Großallianzen Ocean Alliance und 2M das Containerterminal<br />

in Wilhelmshaven an. Feederverbindungen<br />

und neue Bahnangebote ergänzten das Spektrum.<br />

Damit hat sich der Umschlag in Wilhelmshaven wieder<br />

deutlich erholt. Denn im 1. Halbjahr war er gegenüber<br />

dem Vorjahr um knapp 8% auf 232.220 TEU abgesackt.<br />

Im vergangenen Jahr waren insgesamt 481.720 TEU abgefertigt<br />

worden. Das Neueinstellungsprogramm sieht<br />

nun vor, die aktuelle Zahl der Beschäftigten am Standort<br />

von derzeit 400 auf bis zu 600 Mitarbeiter zu erhöhen.<br />

Der Personalaufbau soll so schnell wie möglich erfolgen,<br />

gekoppelt allerdings an die weitere Entwicklung<br />

beim Umschlag. Die Suche nach geeigneten Bewerbern<br />

richte sich an den gesamten Arbeitsmarkt, vorzugsweise<br />

aus der Region um Wilhelmshaven, und schließe Arbeitssuchende,<br />

die aktuell ohne Beschäftigung sind, ausdrücklich<br />

mit ein.<br />

»Bewerber sollten sich grundsätzlich für jede gewerbliche<br />

Aufgabe im Hafen eignen. Dazu gehört das Bedienen<br />

der großen Umschlaggeräte genauso wie das<br />

körperlich anspruchsvolle Laschen«, so der Terminalbetreiber.<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 67


Logistik<br />

NVG feiert die 100<br />

Die Niedersächsische Verfrachtungsgesellschaft hat in Hannover ihr 100-jähriges Bestehen<br />

gefeiert. Das Unternehmen steht für die Binnenschifffahrt in Norddeutschland. In<br />

Zunkunft sollen mehr logistische und speditionelle Dienstleistungen angeboten werden<br />

Aushängeschild eines zunkunftsträchtigen<br />

Verkehrsträgers ist die<br />

NVG für Ingelore Hering, Abteilungsleiterin<br />

für Industrie und maritime Wirtschaft<br />

im niedersächsischen Wirtschaftsund<br />

Verkehrsministerium. »Mit der NVG<br />

ehren wir ein Unternehmen, das in Norddeutschland<br />

Binnenschifffahrt verkörpert«,<br />

sagte sie im Beisein von 100 Gästen<br />

bei der Jubiläumsfeier Ende August<br />

in Hannover. Die Binnenschifffahrtsexpertin<br />

wies in ihrer Festansprache darauf<br />

hin, dass dieser Verkehrsträger vor dem<br />

Hintergrund enger werdender Spielräume<br />

für Verkehrsinfrastruktur noch großes<br />

nutzbares Potenzial für die Bewältigung<br />

der wachsenden Gütermengen<br />

habe. »Diese Möglichkeiten müssen wir<br />

im Logistik-Mix effektiv nutzen.«<br />

Die mehrheitlich zu Imperial Logistics<br />

International gehörende NVG ist auf die<br />

Ver- und Entsorgung von Kraftwerken,<br />

den Transport von Baustoffen und Agrarprodukten<br />

sowie Projektladung spezialisiert.<br />

Zu den Schwerpunkten zählen das<br />

Befrachtungsgeschäft für Kohle, Düngemittel,<br />

Futtermittel, Getreide, Baustoffe,<br />

Mineralien sowie Anlagentransporte<br />

auf allen europäischen Wasserstraßen.<br />

Zum Portfolio gehören außerdem Umschlag<br />

und Lagerung. NVG-Geschäftsführer<br />

Uwe Öhlmann kündigte an, die<br />

NVG werde zukünftig mehr logistische<br />

und speditionelle Dienstleistungen anbieten.<br />

Konkret sollen auch Verbundgeschäfte<br />

im gebrochenen Verkehr Schiff/<br />

Lager/Transport per Lkw oder Bahn ausgebaut<br />

werden. Im europäischen Landverkehr<br />

soll es zudem einen Ausbau der<br />

Lkw-Landverkehre geben.<br />

Stabile Mengen, neue Ideen<br />

Zur Flotte gehören derzeit zwei Koppelgelenkverbände<br />

sowie acht Motorgüterschiffe<br />

der »Niedersachsen«-Reihe. Vom<br />

Hauptsitz Hannover aus disponiert die<br />

NVG außerdem 18 Partikulierschiffe.<br />

Haupteinsatzgebiete sind die Seehäfen<br />

an der deutschen Nordseeküste, das gesamte<br />

Kanalgebiet sowie Wechselverkehre<br />

nach Belgien und in die Niederlande.<br />

Von den Veränderungen im Markt ist<br />

auch die NVG betroffen. Insgesamt sind<br />

die Transportmengen in den letzten Jahren<br />

stabil geblieben, zwischen 3,3 und<br />

3,5 Mio. t werden jedes Jahr befördert.<br />

Während die Mengen bei den Baustoffen,<br />

Mineralien und Getreidetransporten<br />

sich auf stabilem Niveau halten, gibt<br />

es aber einen leichten Rückgang bei den<br />

Brennstoffen wie Kohle, weil Kraftwerke<br />

außer Betrieb gehen. Dafür gebe es aber<br />

verstärkt Anlagentransporte, die sich aber<br />

mengenmäßig nicht auswirkten, so Öhlmann.<br />

Durch den Rückgang der Kohletransporte<br />

komme es außerdem zu einer<br />

Verlagerung des eigenen Schiffsraumes<br />

auf andere Transportrelationen und zur<br />

Bildung neuer paariger Verkehre.<br />

»Die NVG ist durch die eigenen Schiffe<br />

und durch die Partikuliere im Kanalgebiet<br />

gut aufgestellt. Wir werden versuchen<br />

die Mengen zu halten und neben<br />

der Kohle noch andere Transportgüter<br />

wie Baustoffe, Mineralien, Stahlprodukte<br />

und Getreide mengenmäßig auszubauen«,<br />

erklärt Uwe Öhlmann, wie es in<br />

Zukunft weitergehen soll.<br />

Gegründet wurde die Niedersächsische<br />

Verfrachtungsgesellschaft im Zuge<br />

Zur Flotte gehören acht Schiffe der<br />

»Niedersachsen«-Reihe und zwei<br />

Koppelgelenkverbände<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

68 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Logistik<br />

der Entstehung des Mittellandkanals, der<br />

ab 1916 Minden und 1928 Hannover anschloss.<br />

Über den Mittellandkanal und<br />

den Dortmund-Ems-Kanal erhielt der<br />

Wirtschaftsraum Hannover Anschluss<br />

an das Rheinstromgebiet. Zu den Gesellschaftern<br />

der ersten Stunde zählte die<br />

Franz Haniel GmbH, deren Know-how<br />

aus der Binnenschifffahrt bei den weiteren<br />

34 Gründungsgesellschaftern gefragt<br />

war.<br />

Zu Imperial kam das Unternehmen,<br />

nachdem Franz Haniel nach der Jahrtausendwende<br />

seine Binnenschifffahrtsaktivitäten<br />

an das südafrikanische Logistikunternehmen<br />

veräußert hatte. Neben<br />

Imperial, die 82,8% an der NVG halten,<br />

zählt die Reederei heute vier weitere<br />

Gesellschafter: die Stadtwerke Hannover<br />

AG, die Braunschweiger Versorgungs<br />

AG, den Zuckerproduzenten Pfeifer &<br />

Langen sowie die GB Verwaltungs AG<br />

aus Hannover.<br />

fs<br />

v.l.: Uwe Öhlmann, Geschäftsführer der NVG, Ingelore Hering, Verkehrsministerium NdS, Steffen<br />

Bauer, Geschäftsführer NVG und COO Shipping bei Imperial<br />

Foto: Imperial<br />

POSITIVER JAHRESA<strong>BS</strong>CHLUSS<br />

Imperial steigert Umsatz und Gewinn deutlich<br />

Imperial Logistics meldet für das am 30.<br />

Juni abgeschlossene Geschäftsjahr deutlichen<br />

Zuwachs bei Umsatz und Gewinn.<br />

Die außerafrikanischen Aktivitäten bescherten<br />

ein Plus von 19% beim EBIT.<br />

Das Logistikunternehmen, bestehend<br />

aus den drei Sub-Divisionen South Africa,<br />

African Regions und International,<br />

hat das am 30. Juni <strong>2017</strong> zu Ende gegangene<br />

Geschäftsjahr 2016/17 mit einem im<br />

Vergleich zum Vorjahr gestiegenen EBIT<br />

in Höhe von 2,8 Mrd. Südafrikanischen<br />

Rand (ZAR, ca. 191 Mio. €) abgeschlossen.<br />

Das entspricht einem Anstieg von 9%. Der<br />

Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 6% auf 50,7 Mrd. ZAR (3,46 Mrd. €).<br />

Imperial Logistics International, darin<br />

zusammengefasst sind alle außerafrikanischen<br />

Logistikaktivitäten von Imperial,<br />

steigerte den Umsatz um 26% auf<br />

1,638 Mrd. € und den Gewinn vor Zinsen<br />

und Steuern (EBIT) um 19% auf<br />

75,4 Mio. € bei einer operativen Marge<br />

von 4,6%.<br />

»Der signifikante Umsatz- und Gewinnanstieg<br />

bei Imperial Logistics International<br />

ist auf die positive Entwicklung<br />

des Mitte 2016 übernommenen Expressfrachtdienstleisters<br />

Palletways sowie auf<br />

positives organisches Wachstum durch<br />

neue Projekte im angestammten Geschäft<br />

zurückzuführen«, kommentiert<br />

CEO Carsten Taucke. Als Beispiel nennt<br />

er den Ausbau des Geschäfts bei Imperial<br />

Shipping Paraguay und Neugeschäfte in<br />

der Automobilindustrie wie zum Beispiel<br />

für die Audi AG in Ingolstadt, die BMW<br />

Group in Wallersdorf sowie für Volkswagen<br />

und Audi in Polen und Ungarn. M<br />

WESTHÄFEN<br />

Contargo übernimmt Transbox United komplett<br />

In den Westhäfen stärkt Contargo stärkt<br />

sein Geschäft. Das Unternehmen hat<br />

25 % der Anteile von United Container<br />

Transport am Joint Venture Transbox<br />

United übernommen. Damit gehört es<br />

nun komplett zu Contargo.<br />

Die übrigen 75 % hält Transbox, eine<br />

Marke der Contargo Waterway Logistics<br />

in den Benelux-Staaten. »Mit diesem<br />

Schritt bauen wir unsere Marktposition<br />

im Bereich der Containertransporte zwischen<br />

und in den Westhäfen weiter aus«,<br />

sagt Marcel Hulsker, Co-Geschäftsführer<br />

Contargo Waterway Logistics. Außerdem<br />

wolle man die Dienstleistungen<br />

hier weiterentwickeln und die Aktivitäten<br />

von Transbox stärker in das Netzwerk<br />

des Unternehmens integrieren.<br />

Contargo Waterway Logistics ist seit<br />

2010 unter dem Markennamen Transbox<br />

auf dem Benelux-Markt aktiv. 2014 gründete<br />

das Unternehmen zusammen mit<br />

United Container Transport das Joint<br />

Venture Transbox United, das verschiedene<br />

Dienstleistungen im Bereich der<br />

Containertransporte per Binnenschiff<br />

anbietet. Dazu gehören tägliche Abfahrten<br />

zwischen Rotterdam und Antwerpen<br />

von und zu allen großen Terminals, dreimal<br />

wöchentlich die Strecke Rotterdam<br />

– Moerdijk bzw. Antwerpen – Moerdijk<br />

sowie die Verbindung zwischen verschiedenen<br />

Terminals innerhalb der Häfen<br />

von Rotterdam und Antwerpen. Transbox<br />

bietet außerdem Dienste nach Terneuzen<br />

und Wielsbeke in den Niederlanden,<br />

Genk in Belgien sowie Valenciennes<br />

in Frankreich an. Zum Produktportfolio<br />

gehört auch der Handel mit Übersee-<br />

Containern.<br />

Mit einem Transportvolumen von<br />

2,3 Mio. TEU p.a. gehört Contargo zu<br />

den großen Container-Logistik-Netzwerken<br />

in Europa, aktiv im Containerverkehr<br />

zwischen Westhäfen, deutschen<br />

Nordseehäfen und europäischem Hinterland.<br />

2016 wurde ein Jahresumsatz von<br />

415 Mio. € erwirtschaftet. M<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 69


Logistik<br />

Rheintalbahn bleibt bis Oktober gesperrt<br />

Der Einsturz der Tunnelbaustelle unter der Rheintalbahn zeigt, wie wichtig die Strecke für<br />

den Güterverkehr ist. Die Binnenschifffahrt profitiert aber von der Situation<br />

Seit dem 12. August ist die Rheintalbahnstrecke<br />

bei Rastatt unterbrochen.<br />

Für die Güterverkehre per Bahn<br />

hat das einschneidende Kapazitätsengpässe<br />

entlang des wichtigsten europäischen<br />

Güterverkehrskorridors Rotterdam-Basel-Genua<br />

zur Folge. Im Rahmen<br />

von Tunnelbauarbeiten am neuen Rastatter<br />

Tunnel war es zu Gleisabsenkungen<br />

südlich von Rastatt gekommen. Die Bahn<br />

sperrte die Strecke sowohl für den Güter-<br />

als auch den Personentransport bis<br />

auf Weiteres.<br />

Mittlerweile ist die Einsturzstelle gesichert,<br />

die Verfüllung des beschädigten<br />

Tunnels konnte abgeschlossen werden.<br />

Insgesamt 10.500 m3 Beton sind dazu in<br />

die Tunnelröhre gepumpt worden und<br />

sichern jetzt den Tunnel und die darüber<br />

liegende Strecke gegen weitere Bewegungen.<br />

Am 23. September begannen<br />

laut DB auch die vorbereitenden Arbeiten<br />

für die Errichtung einer massiven Betonplatte,<br />

die als Grundlage für die Wiederherstellung<br />

der Gleise im betroffenen<br />

Abschnitt der Rheintalbahn dienen soll.<br />

Dazu wurden in den folgenden Tagen die<br />

durch die Absenkung verbogenen Gleise<br />

zurückgebaut und rund 400 Schwellen<br />

entfernt. Anschließend wurden in dem<br />

Abschnitt rund 2.500 t Schotter und der<br />

darunterliegende Erdboden abgetragen,<br />

der Boden unterhalb des Gleisbereiches<br />

ausgehoben und für die Herstellung der<br />

Betonplatte vorbereitet. Das anschließende<br />

Einbringen der Schalung, der Stahlbewehrung<br />

und des Betons für die rund<br />

100 m lange und 1 m dicke Betonplatte<br />

dauert inklusive Aushärten etwa drei<br />

Wochen. Anschließend können neue<br />

Schienen, Schwellen und Schotter wieder<br />

eingebaut werden. Bis zum 7. Oktober<br />

soll auf der Rheintalbahn der Betrieb<br />

wieder aufgenommen werden.<br />

Schweizer Häfen profitieren<br />

Die Verlader, Spediteure und Logistiker<br />

mussten schnell Alternativen für den sicheren<br />

und effzienten Transport der Güter<br />

organisieren. In den Tagen nach der<br />

Sperrung der Strecke registrierten die<br />

Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) für<br />

die Binnenschifffahrt auf dem Rhein viele<br />

Anfragen für Transportleistungen, die<br />

sonst über andere Verkehrsträger abgewickelt<br />

werden. Die Rheinschifffahrt verfüge<br />

über genügend Kapazitäten, um die<br />

Mehrverkehre aufzunehmen, so die SRH.<br />

Das Unglück verdeutliche, dass es aller<br />

Transportarten und einer effzienten trimodalen<br />

Infrastruktur bedürfe, um die<br />

Versorgungssicherheit zu gewährleisten.<br />

Kapazitäten könnten innerhalb weniger<br />

Tage aufgebaut und mehr Schiffe in Einsatz<br />

gebracht werden. Zudem seien in den<br />

Rheinhäfen die Lade- und Löschkapazitäten<br />

für den Umschlag vorhanden und<br />

könnten auch längerfristig gewährleistet<br />

werden. Die für die Jahreszeit günstigen<br />

Wasserstände unterstützen die Binnenschifffahrt<br />

zusätzlich.<br />

Die Gelegenheit nutzen die SRH außerdem,<br />

um auf ein eigenes Anliegen hinzuweisen.<br />

So verschärfe sich trotz aller Leistungsfähigkeit<br />

der Binnenschiffahrt und<br />

Häfen beim Containertransport nun die<br />

Kapazitätsfrage, weshalb Investitionen in<br />

diesem Bereich mit einem neuen trimodalen<br />

Containerterminal dringend notwendig<br />

seien.<br />

Alternative für Güterzüge<br />

Neben der Verlagerung aufs Schiff werden<br />

auch Bahnverkehre umgeleitet. Beispielsweise<br />

erhält der Schweizerzug, ein<br />

Produkt der in Frenkendorf ansässigen<br />

Swissterminal AG, während der Bahnsperrung<br />

zwischen Rastatt und Baden-<br />

Baden die Genehmigung für die Nutzung<br />

einer Alternativstrecke auf der<br />

Relation Frenkendorf/Basel und den Häfen<br />

Rotterdam und Antwerpen über den<br />

Hub Neuss. Die Anbindung erfolgt bis<br />

auf Weiteres über Singen und Stuttgart.<br />

Durch die Umleitung ist die Länge des<br />

Zugs auf 550 m beschränkt.<br />

Zusätzlich zum Schienengüterverkehr<br />

bietet die Swissterminal AG mit dem<br />

Transport per Binnenschiff eine weitere<br />

Alternative für die Strecke zwischen den<br />

Westhäfen und Basel. Diese Option ist<br />

ebenfalls direkt über den Schweizerzug<br />

buchbar.<br />

fs<br />

Foto: DB AG<br />

70 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Logistik<br />

Fahrtaufnahme nach schwachem Start<br />

Nach einem schwachen ersten und einem verbesserten zweiten Quartal hoffen die<br />

Schweizerischen Rheinhäfen auf ein starkes zweites Halbjahr. Begünstigt wird der<br />

Umschlag bis Jahresende durch die Verlagerung von der Bahn auf den Rhein<br />

Die Bilanz nach sechs Monaten ist ernüchternd.<br />

Um 17,5% blieb der Umschlag<br />

unter dem Ergebnis des Vorjahres.<br />

Knapp 2,7 Mio. t wurden in den Häfen<br />

hlag in den Kleinhüningen, Schweizerischen Birsfelden Rheinhäfen und Muttenz-Auhafen<br />

und <strong>2017</strong> umgeschlagen – gegen-<br />

hr 2016<br />

über 3,2 Mio. t es in der Vergleichszeit<br />

2015. Am deutlichsten war der Rückgang<br />

in Birsfelden mit –21%.<br />

Der Import- oder Bergverkehr – mit<br />

gut 2,2 Mio. t der wichtigere der beiden<br />

Sektoren – nahm gegenüber dem ersten<br />

Halbjahr des Vorjahres um 16% ab. Der<br />

Export- oder Talverkehr blieb bei gut<br />

450.000 t sogar 23,5% unter dem Vorjahresergebnis.<br />

Auch im Containerumschlag wurde<br />

nach deutlichen Steigerungen in den vergangenen<br />

drei Jahren erstmals ein Dämp-<br />

ai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

fer zu Zufuhr verzeichnen. <strong>2017</strong> 50.089 TEU wurden<br />

wasserseitig verladen, das entspricht einem<br />

Schweizerischen Minus von 11%. Rheinhäfen<br />

hlag in den<br />

hr 2016 und Der <strong>2017</strong> Containerverkehr litt ebenso wie<br />

die anderen Segmente unter den niedrigen<br />

Wasserständen. Erst im April habe<br />

sich eine Besserung eingestellt, was sich<br />

allerdings erst mit Verspätung in den<br />

Umschlagszahlen niederschlug. Im Mai<br />

übertraf man erstmals den Vergleichsmonat<br />

des Vorjahres, im Juni des Berichtsjahres<br />

konnte dann eine Steigerung<br />

um über 30% gegenüber Juni 2016 registriert<br />

werden.<br />

Diese Entwicklung dürfte sich in der<br />

i Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Grund<br />

sind die Arbeiten an der Bahnstrecke fen und der Schweiz verhindern und<br />

zwischen Rastatt und Baden-Baden, Schiffsumschlag für eine Verlagerung nach Warengattung erheblicher in Mengen<br />

auf das Binnenschiff zur Folge hat-<br />

Tonnen<br />

die den durchgehenden Güterverkehr<br />

auf der Schiene zwischen den Nordhäte<br />

und hat.<br />

M<br />

Wasserseitiger Güterumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen<br />

2015 - <strong>2017</strong> monatlich<br />

700'000<br />

600'000<br />

500'000<br />

400'000<br />

300'000<br />

200'000<br />

100'000<br />

0<br />

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

2015 2016 <strong>2017</strong><br />

Durchschnitt 2012 bis 2016<br />

2015 Wasserseitiger kumuliert Güterumschlag 2016 kumuliert in den Schweizerischen <strong>2017</strong> Rheinhäfen kumuliert 2015 - <strong>2017</strong> monatlich<br />

Quelle: Vogelbacher Foto: SRH<br />

Abfuhr <strong>2017</strong><br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 71<br />

Seite 2 von 6


Logistik<br />

Multimodalität im Kommen<br />

Im Bereich multimodale Logistik hinkt Europa noch dem<br />

US-Markt hinterher, es werden jedoch kontinuierlich Fortschritte<br />

gemacht. Analysten sehen viele Wachstumstreiber für den Sektor<br />

In einem aktuellen Marktbericht des Beratungsunternehmens<br />

Colliers International<br />

für die Region EMEA werden mehrere Beispiele<br />

für etablierte und aufstrebende Multimodalplattformen<br />

in Europa aufgezeigt und<br />

die Wachstumstreiber und Aussichten für den<br />

multimodalen Logistikmarkt in der Region<br />

analysiert. Ein entscheidender Faktor bei der<br />

Effektivitätssteigerung und Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit des multimodalen Güterverkehrs<br />

im Vergleich zum reinen Straßentransport<br />

sei der Ausbau der Infrastruktur. Bei<br />

den meisten laufenden Infrastrukturprojekten<br />

in Europa handele es sich um die Verbesserung<br />

bestehender Transportwege und Plattformen,<br />

wie unter anderem Häfen.<br />

Viele europäische Häfen streben dem Bericht<br />

zufolge ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />

den Transportwegen an und setzen ehrgeizige<br />

Infrastrukturprojekte um, um dieses<br />

Ziel zu erreichen. Aufgrund der Bedeutung des<br />

Seehandels spielten Häfen eine wichtige Rolle<br />

für den multimodalen Transport. Umgekehrt<br />

ist die Anbindung auch für die Häfen<br />

essentiell. In Frankreich hoffen beispielsweise<br />

die Nordseehäfen auf das Kanalprojekt »Seine<br />

Nord«, das die Regierung kürzlich jedoch aus<br />

Kostengründen pausiert hat.<br />

Chance Alpentraversale<br />

»Das wohl größte Infrastrukturprojekt in Europa<br />

ist die Alpentransversale zwischen der<br />

Schweiz und Italien – einer der wichtigsten<br />

Warenkorridore in Europa. Sie soll die Seehäfen<br />

Nordeuropas über Deutschland mit Norditalien<br />

verbinden«, sagt Peter Kunz, Head of Industrial<br />

& Logistics bei Colliers International.<br />

Der Gotthard-Basistunnel wurde 2016 eröffnet.<br />

Auf der gleichen Strecke entsteht derzeit<br />

ein zweiter Tunnel, der 2019 eröffnet werden<br />

und zu einer Steigerung des Schienenverkehrs<br />

um 60 % von 160 auf 260 Züge pro Tag führen<br />

soll. »Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten<br />

für den multimodalen Logistiksektor und<br />

wir stellen bereits jetzt fest, dass einige Betreiber<br />

verstärkt in neue Anlagen und Warenumschlagsplattformen<br />

entlang dieses Korridors<br />

investieren«, so Kunz.<br />

Echte Alternativen zum Lkw<br />

Auch in den Städten existieren laut der Marktstudie<br />

gute Aussichten für den multimodalen<br />

Güterverkehr. Zwar dominierten Lastkraftund<br />

Lieferwagen den Gütertransport der<br />

letzten Meile aufgrund ihrer Verfügbarkeit/<br />

Geschwindigkeit, doch durch geplante Fahrverbote<br />

für Kraftfahrzeuge in europäischen<br />

Innenstädten könnte der Straßentransport<br />

bald an Bedeutung verlieren. Der Schienenund<br />

Wasserverkehr stelle eine Alternative dar<br />

und werde neben umweltfreundlichen Fahrzeugen<br />

in der Last-Mile-Logistik eine zunehmend<br />

wichtigere Rolle spielen.<br />

Spediteure profitierten vom vorteilhaften<br />

politischen Klima, Infrastrukturverbesserungen<br />

und neu entstehenden Warenkorridoren,<br />

so Collier International. Der Schienenverkehr<br />

bzw. die Binnenschifffahrt seien hier<br />

besonders attraktiv hinsichtlich Kosten und<br />

Geschwindigkeit. Dazu gehörten u.a. Transportverbindungen<br />

in die Türkei und nach<br />

Fernost. Erst im Januar wurde mit Großbritannien<br />

ein weiteres europäisches Land an den<br />

Schienengüterverkehr aus China angeschlossen.<br />

In Großbritannien sind erst kürzlich einige<br />

Logistikparks mit direkter Anbindung an<br />

den Schienenverkehr entstanden. Die Region<br />

weist hinter Deutschland und Italien den drittgrößten<br />

Markt für multimodale Transportwege<br />

(Straße-Schiene) auf. Die Transportroute<br />

zwischen den beiden am weitesten industrialisierten<br />

Ländern Westeuropas, Deutschland<br />

und Italien, ist die meist genutzte. Dahinter<br />

folgen die Binnenstraßen abgehend von den<br />

Nordseehäfen (Rotterdam/Antwerpen) und<br />

die Verbindungen zwischen Deutschland und<br />

den jeweiligen Zuliefererstandorten.<br />

Obwohl das Augenmerk eher auf den<br />

Schienenverkehr und Wasserstraßen gerichtet<br />

ist, modernisieren Transportunternehmen<br />

ihre Fuhrparks und nutzen zunehmend verbrauchsarme<br />

Fahrzeuge.<br />

M<br />

Foto: Hafen Hamburg<br />

72 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Logistik<br />

Kunst und Kommerz auf der Seidenstraße<br />

Mit einer bedeutenden Ausstellung zeitgenössischer deutscher Künstler in China lenkt<br />

duisport-Chef Erich Staake den Blick einmal mehr auf die wichtige Transportverbindung<br />

zwischen dem Land der Mitte und Europas größtem Binnenhafen<br />

Von Martin Heying<br />

Zwei bedeutende Kunstwerke, die<br />

Skulptur »Uranus« von Markus<br />

Lüpertz und die Arbeit »Brenner 05«<br />

von Michael Sailstorfer, fuhren über<br />

11.000 km auf der Nord-Route der neuen<br />

Seidenstraße per Zug nach Peking.<br />

Der weiße Container, der die Kunstwerke<br />

beherbergte, trug deutlich sichtbar<br />

das Logo der Ausstellung »Deutschland<br />

8«. Dieser Kunst-Transport war<br />

der symbolische Auftakt zu dieser bislang<br />

umfangreichsten Präsentation moderner<br />

und zeitgenössischer deutscher<br />

Kunst in China. »Deutschland« versteht<br />

sich als Antwort auf »China 8«, einer entsprechenden<br />

Schau chinesischer Gegenwartskunst<br />

in acht Städten des Ruhrgebiets<br />

im Jahr 2015.<br />

Von den 320 Arbeiten der 55 deutschen<br />

Künstler aus den letzten 70 Jahren, fuhren<br />

allerdings nur die beiden erwähnten<br />

Werke per Bahn nach China. Alle anderen<br />

nahmen den Luftweg mithilfe eines<br />

der Hauptsponsoren der Ausstellung, der<br />

Air China.<br />

Der Hintergrund der Transportentscheidung<br />

ist gut nach zu vollziehen: Allein<br />

die Tatsache, dass der Zug auf seinem<br />

rund zwanzigtägigen Weg vier Klimazonen<br />

durchquerte, schloss schon die empfindlichsten<br />

Kunstwerke vom Transport<br />

aus. Hier hätten Kühlcontainer durchaus<br />

Abhilfe schaffen können, doch hinzu<br />

kommen noch weitere Empfindlichkeiten,<br />

nämlich die der Kunstwerk-Besitzer<br />

und nicht zuletzt die der Künstler.<br />

So nahmen letztlich nur die beiden<br />

robustesten und sperrigsten Werke den<br />

Weg, den üblicherweise im deutlich größeren<br />

Import Zulieferteile für die Autoindustrie,<br />

Textilien oder Elektronikgeräte<br />

nehmen und im Export Produkte wie<br />

Babynahrung oder ganze Autos.<br />

Mittlerweile verkehren 25 Züge wöchentlich<br />

zwischen China und Duisburg,<br />

die Fahrzeit beträgt im Schnitt zwölf<br />

Tage. Die Auslastung steigt nach Auskunft<br />

des Hafens stetig, so wie auch die<br />

Zahl der angefahrenen Städte in China.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit Chengdu<br />

Railways und die strategische Kooperation<br />

mit der Logistik-Division der China<br />

Merchants Group (CMG) verdeutliche<br />

die zunehmende Bedeutung der Route,<br />

heißt es.<br />

Auch die Beteiligungen und Investitionen<br />

an den Routen der NSR (New Silk<br />

Road) zeigen, dass Staake hohe Erwartungen<br />

an die Handelswege in den fernen<br />

Osten hat. So ist man am Ausbau<br />

des Logistik-Hubs in der Millionenstadt<br />

Urumqi beteiligt, man möchte dort auf<br />

700 ha einen Knotenpunkt für Kunden<br />

und Partner aufbauen. »Die Zahl der<br />

Züge aus China nach Duisburg wird sich<br />

in den kommenden zwei Jahren verdoppeln«,<br />

prophezeit Staake.<br />

Investitionen in Minsk und Triest<br />

Markus Lüpertz<br />

Foto: Heying<br />

Bei der Entwicklung eines 91 km² großen<br />

Industrie- und Logistikparks 25 km<br />

vor Minsk durch die weißrussische Regierung<br />

und die China Merchants Holding,<br />

hat man die duisport-Gruppe gebeten,<br />

sich an einer geschlossenen Aktiengesellschaft<br />

zu beteiligen. Der Park soll als<br />

Sonderwirtschaftszone bis 2030 fertiggestellt<br />

sein und eine zehnjährige Steuerfreiheit<br />

genießen.<br />

Seit 2016 ist duisport in einem Joint<br />

Venture mit der Arkas Holding S.A. an<br />

einem Logistik Hub bei Istanbul beteiligt,<br />

in diesem Jahr wurde eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Seehafen Triest vereinbart.<br />

Im Mai des Jahres hatte die chinesische<br />

Führung 100 Staaten zu einer Seidenstraßen-Konferenz<br />

nach Peking eingeladen<br />

und aus diesem Anlass Großes angekündigt.<br />

Man werde vierstellige Milliardenbeträge<br />

investieren, um die historischen<br />

Handelswege neu zu beleben.<br />

Duisport sieht sich mit seiner Seidenstraßen-Strategie<br />

in diesem Planungsspiel<br />

gut aufgestellt. Man habe die eingeübte<br />

Bedenkenmentalität der »Alten<br />

Welt« beiseite gelassen und gestalte nun<br />

von Anfang an den Ausbau dieses Generationenprojekt<br />

mit zwischen Asien und<br />

Europa aktiv mit.<br />

Als Antwort auf die städteübergreifende<br />

Ausstellung »China 8 – Zeitgenössische<br />

Kunst aus China an Rhein und<br />

Ruhr« wird sich ab dem 17.September<br />

<strong>2017</strong> die aktuelle Kunstszene Deutschlands<br />

an acht musealen Orten in Peking<br />

präsentieren. Die Stiftung für Kunst und<br />

Kultur e.V. und die Central Academy of<br />

Fine Art in Beijing organisieren dieses<br />

Projekt.<br />

M<br />

Abtransport der Kunstwerke in Duisburg<br />

Foto: Daniel Biskup<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 73


Seehäfen | Shortsea<br />

Cuxhaven<br />

Wilhelmshaven<br />

Stade<br />

Nordenham<br />

Emden<br />

Leer<br />

Papenburg<br />

Oldenburg<br />

Brake<br />

Karte: Binnenschifffahrt<br />

Niedersachsen will Häfen weiter stärken<br />

Die 25,8 Mio. t umgeschlagener Güter im ersten Halbjahr <strong>2017</strong> ermutigen die<br />

Verantwortlichen, weiter in die dortigen Standorte zu investieren. Dies kündigten<br />

Branchenexperten auf dem 27. Niedersächischen Hafentag an<br />

Von Thomas Wägener<br />

Wirtschafts- und Verkehrsminister<br />

Olaf Lies war erfreut über die<br />

Umschlagsteigerung der niedersächsischen<br />

Häfen in Höhe von 8% gegenüber<br />

dem ersten Halbjahr 2016. Dies bestätige<br />

den Erfolg gezielter Investitionen in<br />

deren Ausbau. »Diesen Weg werden wir<br />

fortsetzen und damit auch künftig die<br />

Wettbewerbsfähigkeit aller Standorte<br />

stärken«, kündigte Lies vor den mehr als<br />

300 Gästen in Cuxhaven an. In diesem<br />

Jahr will er dafür insgesamt 52 Mio. €<br />

bereitstellen und 2018 die Hafengesellschaft<br />

Niedersachsen Ports (NPorts)<br />

mit zusätzlichen 10 Mio. €. für zukünftige<br />

Projekte ausstatten. Insgesamt sieht<br />

er glänzende Perspektiven für die neun<br />

Standorte.<br />

Entscheidende Faktoren für eine Fortsetzung<br />

der positiven Entwicklung seien<br />

aber vor allem die Fahrrinnenanpassung<br />

von Ems und Weser sowie leistungsfähige<br />

Hinterlandanbindungen. Der Bundesverkehrswegeplan<br />

(BVWP) 2030 setze<br />

für Niedersachsens Häfen die richtigen<br />

14,17<br />

12,64<br />

2016<br />

<strong>2017</strong><br />

3,25<br />

2,75<br />

2,59<br />

2,03<br />

2,9 2,9<br />

1,42 1,36<br />

1,61<br />

1,31<br />

0,14 0,2<br />

0,51 0,48<br />

0,3 0,4<br />

Brake Cuxhaven Emden Leer Nordenham Oldenburg Papenburg Stade Wilhelmshaven<br />

Umschlagentwicklung in den niedersächsischen Seehäfen im 1. Halbjahr 2016 und <strong>2017</strong> in Mio. t<br />

Foto: Hero Lang<br />

74 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Seehäfen | Shortsea<br />

Schwerpunkte, so der Minister. Um die<br />

Seehäfen in Brake und Nordenham sowie<br />

in Emden, Leer und Papenburg weiterzuentwickeln<br />

und deren Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhalten, seien die Fahrrinnenanpassungen<br />

der beiden Flüsse von<br />

allerhöchster Bedeutung, betonte auch<br />

Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin<br />

von Seaports of Niedersachsen, und hatte<br />

dabei vor allem die wachsenden Schiffsgrößen<br />

im Blick.<br />

Auch bezüglich der Binnenschifffahrt<br />

und der übrigen Verkehrsträger sehen<br />

die Niedersachsen für ihr Land positive<br />

Signale, denn auch hier seien wichtige<br />

Projekte in den BVWP 2030 aufgenommen<br />

worden. Im Bereich Schiene werde<br />

die dringend benötigte Alpha-E-Variante<br />

realisiert, und hinsichtlich der Wasserstraßen<br />

sei neben der Fahrrinnenanpassung<br />

von Außen- und Unterweser auch<br />

die Vertiefung der Außenems sowie der<br />

Bau der Schleuse Lüneburg in den Vordringlichen<br />

Bedarf eingestuft worden.<br />

Darüber hinaus gilt die für Niedersachsen<br />

und seine Wirtschaftsstandorte an<br />

der Küste wichtige Anpassung der Mittelweser<br />

als fest disponiert. Ferner unterstrich<br />

Lies die Bedeutung der Autobahnprojekte<br />

A20 und A39, die er zügig<br />

vorantreiben wolle.<br />

Dialog von Häfen und Politik<br />

Als wichtig für die künftige Hafenentwicklung<br />

stuft der Minister vor allem einen<br />

engen Austausch zwischen der Hafenwirtschaft<br />

und der Politik ein. Der<br />

Seehafendialog habe sich etabliert. Da<br />

aber auch die Inseln ein elemantarer Bestandteil<br />

der deutschen Küstenlandschaft<br />

seien, soll es künftig auch einen Inseldialog<br />

geben.<br />

Positiv bewertete Lies auch die 200 zusätzlichen<br />

Arbeitsplätze, die der Terminalbetreiber<br />

Eurogate am JadeWeserPort<br />

in Wilhelmshaven schaffen will sowie die<br />

Aufnahme von Deutschlands einzigem<br />

Tiefwasserhafen in die Fahrpläne der neu<br />

formierten Allianzen der Containerlinienreedereien.<br />

Der Containerumschlag<br />

in Wilhelmshaven habe sich daraufhin<br />

seit Mai dieses Jahres bereits verdoppelt.<br />

Mittlerweile würden acht Reedereien mit<br />

insgesamt zehn Liniendiensten den Hafen<br />

anlaufen. Zudem verbänden zahlreiche<br />

neue Bahnlinien den Tiefwasserhafen<br />

mit dem Seehafenhinterland. Kurzum: Es<br />

sei gelungen, dass der Standort nicht nur<br />

weltweit wahrgenommen, sondern auch<br />

genutzt werde. Dazu passe auch die Aussage,<br />

dass Eurogate Wilhelmshaven als<br />

»First-Class-Containerterminal« etablieren<br />

wolle. Lies bezeichnet es daher als realistisches<br />

Ziel, im kommenden Jahr dort<br />

1 Mio. TEU umzuschlagen. Deshalb müsse<br />

man schon jetzt einen Ausbau des Terminals<br />

diskutieren.<br />

Zusammenarbeit vorantreiben<br />

Eine Botschaft richtete der Minister diesbezüglich<br />

auch an die Stadt Hamburg: Es<br />

sei falsch gewesen von den Hanseaten,<br />

im Jahr 2002 aus dem Projekt auszusteigen.<br />

Gleichwohl wäre es richtig, im Jahr<br />

2018 wieder einzusteigen und die zweite<br />

Ausbaustufe gemeinsam anzugehen.<br />

Es gelte, ein Bewusstsein für die Wichtigkeit<br />

einer norddeutschen Kooperation<br />

zu schaffen. Dabei ginge es nicht darum,<br />

einem Hafen etwas zu nehmen und<br />

es einem anderen zuzuführen, sondern<br />

vielmehr darum, gemeinsame Stärken<br />

in den Vordergrund zu stellen, betonte<br />

Lies. »Mit Eitelkeiten kommen wir nicht<br />

weiter«, so sein Apell.<br />

Ein zentraler Bestandteil für die Zusammenarbeit<br />

ist für den Minister die<br />

Digitalisierung, denn auf diese Weise<br />

könnten die Häfen miteinander vernetzt<br />

werden.<br />

Gleichzeitig übte Lies Kritik an dem<br />

angekündigten Arbeitskräfteabbau bei<br />

ThyssenKrupp Marine System (TKMS)<br />

in Emden. Das Unternehmen will den<br />

Standort schließen. Davon wären dann<br />

rund 220 Mitarbeiter betroffen, die aber<br />

an anderen Standorten Arbeitsplatzangebote<br />

bekommen sollen. Dennoch<br />

wäre es, so Lies, »eine kluge Entscheidung<br />

gewesen, die Fachkräfte in Emden<br />

zu sichern.«<br />

Ungeachtet dessen rechnet Inke Onnen-Lübben<br />

auch künftig mit weiteren<br />

Umschlagzuwächsen in den niedersächsischen<br />

Häfen. Daher gelte es, weiter in<br />

den Erhalt und den bedarfsgerechten<br />

Ausbau der Hafeninfrastruktur zu investieren.<br />

Immerhin werde ein Volumen<br />

von 81 Mio.t Güter im Jahr 2030 prognostiziert.<br />

Dies würde steigende Anforderungen<br />

an logitische Abläufe erfordern.<br />

Man freue sich daher, dass für das<br />

kommende Jahr die Investitionsmittel für<br />

die Häfen aufgestockt worden seien und<br />

würde es sehr begrüßen, wenn dieses Niveau<br />

auch von der zukünftigen Landesregierung<br />

verstetigt werden würde. M<br />

Ihr Einsatz ist<br />

unbezahlbar.<br />

Deshalb braucht<br />

sie Ihre Spende.<br />

www.seenotretter.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 75


Seehäfen | Shortsea<br />

Bei der Umfuhr im Hafen rückt<br />

das Binnenschiff vermehrt<br />

ins Blickfeld der HHLA<br />

Hamburg verstärkt »nasse Umfuhren«<br />

Der Hamburger Terminalbetreiber HHLA setzt für Umfuhren zwischen Terminals<br />

und Depots zunehmend auf Binnenschiffe<br />

Foto: HHLA<br />

Ein großer Teil davon wird im Hamburger<br />

Hafen vom Unternehmen<br />

Container-Transport-Dienst (CTD), einer<br />

Tochter der Hamburger Hafen und<br />

Logistik AG (HHLA), durchgeführt.<br />

Wie die HHLA jetzt mitteilte, wurden<br />

im Mai von insgesamt 14.469 Boxen<br />

1.058 mit dem Binnenschiff transportiert.<br />

Dies entsprach einem Anteil von<br />

7,2% und stellte den Angaben zufolge<br />

den bisherigen Höchstwert dar. Der<br />

durchschnittliche Anteil an allen Umfuhren<br />

lag im ersten Halbjahr bei 6,4 %<br />

und damit vier Prozentpunkte höher als<br />

im ersten Halbjahr 2016.<br />

Die Mehrzahl der Umfuhren erfolgt<br />

nach wie vor per Lkw. Dennoch ist für<br />

CTD-Geschäftsführer Ralph Frankenstein<br />

der Wasserweg eine zukunftsfähige<br />

Alternative: »Als Containertrucker sind<br />

wir auf eine gut funktionierende Infrastruktur<br />

im Hafen angewiesen. Deshalb<br />

versuchen wir, Straßen und Brücken zu<br />

entlasten, indem wir zunehmend auf die<br />

sogenannte »Nasse Umfuhr« setzen. Gemeinsam<br />

mit unseren Kunden und unserem<br />

Partner, der Deutschen Binnenreederei<br />

(DBR), suchen wir aktiv nach<br />

geeigneten Containern. Dazu zählen<br />

sehr schwere 20-Fuß-Container oder<br />

mehrere Container mit einem ähnlichen<br />

Transportweg.«<br />

Laut der HHLA sind Container, die<br />

auf dem Wasserweg transportiert werden,<br />

meist mit besonders schweren Gütern<br />

wie Aluminium-Vorprodukten oder<br />

Kartoffeln beladen. Ein Beispiel für eine<br />

typische Umfuhr mit der DBR sei es, leere<br />

Container vom Container Terminal<br />

Altenwerder (CTA) zum Mehrzweckterminal<br />

O’Swaldkai zu bringen, wo sie mit<br />

Autos beladen und anschließend wieder<br />

zum CTA zurück gefahren werden. Die<br />

Reederei setzt dafür sogenannte Leichter<br />

ein – Binnenschiffe ohne eigenen Antrieb,<br />

die an der Kaikante beladen werden<br />

und dort warten, bis sie von einem<br />

Schubschiff aufgenommen und im Verband<br />

transportiert werden.<br />

Exklusive Kooperation mit DBR<br />

Die HHLA-Tochter CTD Container-<br />

Transport-Dienst und die DBR arbeiten<br />

seit über zehn Jahren bei Containerumfuhren<br />

im Hamburger Hafen eng zusammen.<br />

Im Mai dieses Jahres beschlossen<br />

die Partner eine exklusive Kooperation.<br />

Der Einsatz von Binnenschiffen ergänzt<br />

das Leistungsangebot von CTD, das auf<br />

Containertrucking spezialisiert ist, insbesondere<br />

beim Transport von großvolumigen<br />

Projektladungen sowie großen<br />

Containermengen. Zum Einsatz kommen<br />

Schubleichter sowie Schubverbände<br />

von DBR, letztere können in drei Lagen<br />

und zwei gekoppelten Einheiten bis<br />

zu 210 Standardcontainer (TEU) aufnehmen.<br />

Die Disposition der Aufträge erfolgt<br />

über CTD.<br />

Neben der Wirtschaftlichkeit spielt<br />

auch der Umweltgedanke bei der Zusammenarbeit<br />

beider Unternehmen eine<br />

große Rolle. Optimal beladen mache das<br />

Binnenschiff bis zu 100 Lkw-Fahrten<br />

überflüssig, so CTD. Weitere Vorteile<br />

gegenüber dem Lkw seien der wesentlich<br />

geringere Kraftstoffverbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß.<br />

»Mit der DBR haben wir einen kompetenten<br />

und zuverlässigen Partner an unserer<br />

Seite. Durch den Einsatz der Binnenschiffsflotte<br />

der DBR können wir<br />

noch flexibler auf Kundenanfragen reagieren<br />

und vor allem Transporte unter<br />

ökologischen Gesichtspunkten durchführen«,<br />

sagt Frankenstein. Durch den<br />

Einsatz von Binnenschiffen würden zudem<br />

die Straßen im Hamburger Hafen<br />

entlastet.<br />

M<br />

76 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Seehäfen | Shortsea<br />

Westhäfen legen bei Containern erneut zu<br />

Die Häfen Rotterdam und Antwerpen konnten im ersten Halbjahr den Containerumschlag<br />

erneut steigern. Während dieser in Hamburg stagnierte, ging er in den bremischen Häfen<br />

deutlich zurück<br />

6,66<br />

Von Thomas Wägener<br />

Die Containerbranche scheint die<br />

Talsohle endgültig durchschritten<br />

zu haben. Darauf deuten die Zahlen<br />

der in den Nordrange-Häfen in den<br />

ersten sechs Monaten dieses Jahres umgeschlagenen<br />

Boxen hin. In Rotterdam,<br />

dem größten Seehafen Europas, gingen<br />

von Januar bis Juni 6,7 Mio.TEU über<br />

die Kaikanten. Das entspricht einem<br />

Zuwachs von 9,3% gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />

2016. Auch in Antwerpen,<br />

der Nummer zwei im europäischen<br />

Containerumschlag, stehen die Zeichen<br />

weiter auf Wachstum. Der größte belgischen<br />

Hafen erzielte nach einem außergewöhnlich<br />

starken Jahr 2016 im ersten<br />

Halbjahr <strong>2017</strong> ein Plus von 1,9% auf<br />

gut 5,14 Mio.TEU. Gründe für die positive<br />

Entwicklung in den beiden Westhäfen<br />

sind die neuen Containerallianzen,<br />

für die die beiden Westhäfen einen hohen<br />

Stellenwert haben, wie an den neuen<br />

Fahrplänen abzulesen ist.<br />

In den deutschen Häfen sieht die<br />

Halbjahresbilanz hingegen nicht ganz<br />

so vielversprechend aus. Während in<br />

Hamburg die Zahl umgeschlagener Boxen<br />

nach den ersten beiden Quartalen<br />

mit 4,45 Mio.TEU in etwa auf dem<br />

Stand des Vorjahres lag, wurden in Bremerhaven<br />

im selben Zeitraum nur noch<br />

2,7 Mio.TEU bewegt. Dies bedeutet einen<br />

Rückgang von 5%. In reinen Stückzahlen<br />

lag das Minus sogar bei 7%. Der<br />

JadeWeserPort in Wilhelmshaven konnte<br />

das Ergebnis des ersten Halbjahres<br />

2016 ebenfalls nicht bestätigen. Von<br />

Januar bis Ende Juni <strong>2017</strong> meldete das<br />

Eurogate Containerterminal Wilhelmshaven<br />

(CTW) 232.220 umgeschlagene<br />

Standardbehälter – 7,6% weniger als im<br />

Vergleichszeitraum 2016.<br />

Beim Gesamtumschlag ist eine ähnliche<br />

Entwicklung festzustellen. Auch hier<br />

machte Rotterdam den größten Sprung.<br />

Im Hafen an der Maasmündung wurden<br />

in den ersten sechs Monaten dieses<br />

Jahres insgesamt 238 Mio.t Güter<br />

umgeschlagen, 3,9% mehr als im Vergleichszeitraum<br />

2016. Der Umschlag in<br />

6,<strong>09</strong><br />

5,05<br />

5,14<br />

4,45<br />

Rotterdam Antwerpen Hamburg Bremerhaven Wilhelmshaven<br />

4,45<br />

Entwicklung der Umschlagzahlen der Nordrange-Häfen im 1. Halbjahr 2016 und <strong>2017</strong> in Mio.t<br />

2,84<br />

2,7<br />

Antwerpens Hafen verbesserte sich um<br />

2,8% auf gut 111 Mio.t Güter. In Hamburg<br />

lag der gesamte Seegüterumschlag<br />

bei 70 Mio.t. Damit fiel er nur geringfügig<br />

schwächer aus (-0,2%) als im ersten<br />

Halbjahr 2016.<br />

Ähnlich wie im Containerumschlag<br />

sind die bremischen Häfen auch im Gesamtwarenhandel<br />

die Verlierer in den<br />

Nordrange-Häfen. Während in Rotterdam,<br />

Antwerpen und Hamburg der<br />

Umschlag bis zur Jahreshälfte wuchs<br />

bzw. unverändert blieb, ging er in den<br />

bremischen Häfen während dieser Zeitspanne<br />

um 2,4% auf knapp 37 Mio.t<br />

Güter zurück.<br />

M<br />

Unsere Hafenfirmen sind im weltweiten Güterverkehr<br />

zu Wasser, zu Land, auf der Schiene<br />

bestens vernetzt. Für Sie ganz einfach zu erreichen:<br />

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Neue Inhalte<br />

Neue Rubriken<br />

Neue Aufmachung<br />

… Hafen Stuttgart besser für den Güterumschlag<br />

0,25<br />

0,23<br />

www.hafenstuttgart.de<br />

2016<br />

<strong>2017</strong><br />

Quelle: Hafen Hamburg<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 77


Wasserstraßen | Häfen<br />

Ein zweiter Castor auf dem Wasser<br />

Begleitet von Protesten ist ein zweiter Castor-Transport von Neckarwestheim zum<br />

stillgelegten Atomkraftwerk in Obrigheim transportiert worden. Die Strecke von 50 km<br />

wurde mit einem Schubverband zurückgelegt<br />

Ende Juni hatte der Energieversorger<br />

EnBW den bundesweit ersten Transport<br />

auf einem Fluss mit hoch radioaktivem<br />

Müll von Obrigheim nach Neckarwestheim<br />

auf die Reise geschickt.<br />

Insgesamt sind fünf Transporte mit je<br />

drei Castoren geplant. Zusammen sollen<br />

damit 342 ausgediente Brennelemente<br />

nach Neckarwestheim gebracht werden.<br />

Die EnBW hatte den vom Bundesamt<br />

für kerntechnische Entsorgungssicherheit<br />

genehmigten zweiten Transport<br />

Ca. 107 t wiegt ein beladener Castor, drei werden pro Fahrt transportiert<br />

bis Ende August aussetzen müssen, um<br />

eine Gerichtsentscheidung über eine Beschwerde<br />

der Gemeinde Neckarwestheim<br />

abzuwarten. Doch das Oberverwaltungsgericht<br />

Berlin-Brandenburg hatte den<br />

Antrag der Gemeinde abgelehnt.<br />

Unter starken Sicherheitsvorkehrungen<br />

war der Schubverband auf dem Neckar<br />

mit insgesamt drei Castor-Behältern<br />

unterwegs. Aktivisten protestierten<br />

friedlich entlang der Strecke gegen die<br />

aus ihrer Sicht riskante Beförderung<br />

Foto: Archiv<br />

auf dem Fluss. Die Polizei bewachte den<br />

Schubverband unter anderem mit Booten,<br />

einem Hubschrauber und mit Einsatzkräften<br />

am Ufer - auch auf Pferden<br />

und auf Fahrrädern. Größere Zwischenfälle<br />

blieben aus.<br />

EnBW hält die Verwendung eines<br />

Schiffs trotz scharfer Kritik von Umweltschützern<br />

für eine sichere Lösung. Das<br />

Unternehmen argumentiert, der Transport<br />

von Atommüll nach Neckarwestheim<br />

mache den Bau eines Lagers in Obrigheim<br />

überflüssig.<br />

Das Spezialschiff erreichte nach rund<br />

zehneinhalb Stunden Fahrt sein Ziel. Bei<br />

der Erstfahrt Ende Juni hatten sich noch<br />

Aktivisten von Neckar-Brücken abgeseilt<br />

und den Transport damit etwa eine Stunde<br />

lang blockiert.<br />

In den Castoren, von denen einer beladen<br />

etwa 107 t wiegt, befindet sich Berichten<br />

zufolge auch Plutonium. EnBW<br />

teilte mit, während des Transports seien<br />

– wie bei der Erstfahrt auch – radiologische<br />

Messungen unternommen worden.<br />

Den Termin des nächsten Transports teilte<br />

EnBW nicht mit, wie schon bei der ersten<br />

Fahrt.<br />

M<br />

78 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Wasserstraßen | Häfen<br />

Foto: EnBW<br />

Anfang März <strong>2017</strong> gab es einen Testlauf mit drei leeren Castoren, alles lief nach Plan<br />

WASSER, SCHIENE, STRASSE<br />

www.hafenstuttgart.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 79


Neckar<br />

Wasserstraßen | Häfen<br />

Hafen Stuttgart plant Ausbau<br />

Mit einem Umschlag von knapp 3,9 Mio. t hat der Hafen Stuttgart im vergangenen Jahr<br />

seinen Höhenflug fortgesetzt. Weil Kapazitäten mehr als knapp sind, wird das<br />

Containerterminal jetzt ausgebaut<br />

Von Krischan Förster<br />

Hafengeschäftsführer Carsten Strähle<br />

blickt zufrieden auf das vergangene<br />

Jahr zurück. Nicht nur der Umschlag<br />

hat erneut kräftig angezogen. Der Umsatz<br />

kletterte auf 11,5 Mio. € (2014: 9 Mio. €),<br />

der Überschuss des kommunalen Betriebs<br />

lag bei fast 6 Mio. €. »Das war ein<br />

gutes Jahr«, sagt Strähle.<br />

Ursprünglich war der Hafen, malerisch<br />

gelegen zu Füßen der Burg Württemberg,<br />

für Massengüter wie Kohle, Kies, Sand<br />

oder Bims konzipiert worden und wies<br />

zu Spitzenzeiten einen jährlichen Umschlag<br />

von rund 8 Mio.t aus. Inzwischen<br />

hat sich Stuttgart zu einer führenden trimodalen<br />

Verladeplattform für die Metropolregion<br />

entwickelt.<br />

Der Neckarhafen, die Nr. 2 in Baden-<br />

Württemberg, profitiert von den starken<br />

Industriekunden im Ländle. Seit zehn<br />

Jahren unterhält der Automobilkonzern<br />

Daimler sein zentrales Versandlager auf<br />

dem Areal. Etwa ein Drittel der aus den<br />

Mercedes-Werken eintreffenden Motoren,<br />

Getrieben und Achsen werden von<br />

dort per Binnenschiff und Bahn in die<br />

Seehäfen Rotterdam, Antwerpen oder<br />

Bremerhaven transportiert.<br />

Insgesamt haben sich im rund 100 ha<br />

großen Hafengebiet mehr als 50 Unternehmen<br />

niedergelassen, die insgesamt<br />

rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigen.<br />

Die städtische Hafengesellschaft betreibt<br />

dabei keine einzige Umschlaganlage,<br />

sondern ist als »Landlord« Verwalter<br />

der Infrastruktur – also der Flächen,<br />

der Kais und der Bahngleise. Die Flächen<br />

sind allesamt verpachtet. »Wir tun<br />

alles, damit unsere Kunden die besten<br />

Voraussetzungen vorfinden und die Betriebsabläufe<br />

erleichtert werden«, sagt<br />

Strähle.<br />

So wurden auch im vergangenen Jahr<br />

wieder rund 3,2 Mio. € in die Instandhaltung<br />

und Erneuerung der Infrastruktur<br />

ausgegeben. In ähnlicher Größenordnung<br />

soll auch in diesem Jahr investiert<br />

werden. Die Anstrengungen machen<br />

sich bezahlt. Der Gesamtumschlag stieg<br />

im vergangenen Jahr auf 3,9 Mio. t (2014:<br />

3,1 Mio. t). Dabei wuchs die per Binnenschiff<br />

transportierte Gütermenge um<br />

3,8% auf 1,1 Mio. t, bei der Bahn gab<br />

es sogar einen Zuwachs um 11,7% auf<br />

knapp 2,8 Mio. t.<br />

Hafen Stuttgart<br />

Betreiber: ....Hafen Stuttgart GmbH<br />

Umsatz: .......................11,5 Mio. €<br />

Überschuss: . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5,9 Mio. €<br />

Zahl Mitarbeiter: .....................13<br />

Hafenunternehmen: ..................50<br />

Güterumschlag: .............3,9 Mio. t<br />

Bahn: ...........................2,8 Mio. t<br />

Schiff: ...........................1,1 Mio. t<br />

Hauptgüter: ..........Baustoffe, Eisen,<br />

Stahl, Schrott, Kohle,<br />

Mineralöl, Container<br />

Containerumschlag: ........seit 1992,<br />

zuletzt 80.000 TEU<br />

Schiffsanläufe: .....................1.129<br />

Gesamtfläche: ....................100 ha<br />

Kai-/Uferlänge: .................4900 m<br />

Lagerfläche: ................360.000 m²,<br />

82.000 t Silo, 55.000 m3 Tanks<br />

Hafenbecken: ............................3<br />

Terminals: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />

Germersheim<br />

Queich<br />

Rhein<br />

Murg<br />

BADEN-<br />

BADEN<br />

Rhein<br />

MANNHEIM<br />

KARLSRUHE<br />

HEIDELBERG<br />

PFORZHEIM<br />

Neckar<br />

HEILBRONN<br />

LUDWIGSBURG<br />

Jagst<br />

STUTTGART<br />

Neckar<br />

Kocher<br />

Rems<br />

Plochingen<br />

80 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Wasserstraßen | Häfen<br />

Einer der Wachstumstreiber war ein<br />

ortsansässiges Unternehmen mit Steigerungen<br />

beim Umschlag von Sand und<br />

Kies. Über modifizierte Open-top-Container<br />

von 20 Fuß wurden erhebliche<br />

Mengen auf die Bahn verlagert. Dazu kamen<br />

Container, Rohstoffe und Fertigprodukte,<br />

ebenso Eisen, Stahl, Schrott, Kohle<br />

und Mineralölerzeugnisse.<br />

Eine weitaus größere Investition als der<br />

Hafen selbst plant demnächst DP World.<br />

Das arabische Unternehmen (Dubai), einer<br />

der größten Terminalbetreiber der<br />

Welt, hatte im Herbst vergangenen Jahres<br />

die Containerterminals in Stuttgart und<br />

Mannheim von der Firma Götz übernommen.<br />

Germersheim war bereits vorher<br />

Teil des Netzwerks. Im kommenden<br />

Jahr soll die trimodale Anlage CTS ausgebaut<br />

werden.<br />

Geplant sei eine Verdopplung der Fläche,<br />

berichtet Strähle. Bislang werden<br />

jährlich rund 86.000 Container verladen.<br />

Das Potenzial sei jedoch nach allen Verkehrsprognosen<br />

und dem anhaltenden<br />

Trend zur Containerisierung deutlich<br />

größer. Nicht nur bei den Hinterlandverkehren<br />

zwischen See- und Binnenhäfen,<br />

sondern zunehmend auch bei Interkontinentalverbindungen.<br />

Der Umschlag in<br />

Stuttgart könnte um Faktor vier gesteigert<br />

werden, »der Neckar hat die Kapazität allemal«,<br />

sagt Strähle. Da sei es gut, wenn<br />

ein finanzstarker Partner wie DP World<br />

mit im Boot sei.<br />

Das enge Neckartal ächzt längst unter<br />

ständigen Staus auf den Straßen. Der<br />

Pragsattel, ein wichtiger Verkehrsknoten,<br />

ist chronisch verstopft. Doch wie viele<br />

andere deutsche Wasserstraßen auch<br />

ist der Neckar als Schifffahrtsstraße und<br />

Alternative zum Straßenverkehr bislang<br />

nur eingeschränkt nutzbar.<br />

Die bestehenden Schleusen limitieren<br />

die Schiffsgröße auf eine Länge von<br />

maximal 105 m. Der Ausbau für 110 m<br />

oder sogar 135 m lange Schiffe bezieht<br />

sich nach den bisherigen Planungen<br />

nur auf die Strecke vom Rhein bis Heilbronn.<br />

Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan<br />

sind dafür zwar 650 Mio. € eingeplant,<br />

doch die Fertigstellung könnte<br />

sich nach jüngsten Einschätzungen aus<br />

dem Berliner Verkehrsministerium bis<br />

2043 hinziehen.<br />

Zudem drohen die Kosten zu explodieren.<br />

Neustes Schätzungen gehen<br />

von einem Investitionsbedarf von etwa<br />

1,2 Mrd. € aus. Hinzu käme eine ähnliche<br />

Summe für die Sanierung der Wehre.<br />

Für Strähle angesichts der zunehmenden<br />

Staus auf der Straße und den drohenden<br />

Engpässen auf der Schiene alternativlos.<br />

»Die Transportkapazität auf dem Wasser<br />

würde bei annähernd gleichen Kosten<br />

um 40% steigen.« Das Gewerbe sei allerdings<br />

gefordert, für attraktive Angebote<br />

zu sorgen. Er appelliere daher an die Bundesregierung,<br />

mehr Geld in die Wasserstraßen<br />

zu investieren. Nicht nur am Neckar,<br />

sondern auch am Rhein. »Wir sind<br />

hier bei uns nur für die letzte Meile zuständig.«<br />

Auch deshalb kooperiere Stuttgart mit<br />

den Nachbarhäfen Plochingen und Heilbronn.<br />

Gemeinsames Ziel sei es, Umschlag<br />

an den Oberlauf des Neckar zu<br />

holen. »Wenn wir Ladung nicht abnehmen<br />

können, dann vielleicht einer der<br />

Partner«, sagt der Hafenchef. Gleichzeitig<br />

würden die einzelnen Häfen ihr Profil<br />

entwickeln und schärfen. Plochingen<br />

sei besonders für Schwergutverschiffungen<br />

geeignet, Stuttgart sehe seine Stärken<br />

eher im Containerumschlag. Immer<br />

dann, wenn es sinnvoll sei, könne man<br />

zusammenarbeiten.<br />

M<br />

Foto: Hafen Stuttgart<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 81


Wasserstraßen | Häfen<br />

Bohmte darf auf Millionen hoffen<br />

Der neue Containerhafen in Bohmte am Mittellandkanal lässt zwar weiter auf sich warten,<br />

doch für den geplanten Ausbau gibt es bereits die Zusage für eine finanzielle Förderung<br />

Von Thomas Wägener<br />

Der Landkreis Osnabrück und die<br />

drei Gemeinden Ostercappeln,<br />

Bohmte und Bad Essen planen seit längerer<br />

Zeit im Bohmter Ortsteil Stirpe-Oel<br />

den Bau eines Containerhafens. Allerdings<br />

geht es bei dem Projekt nicht richtig<br />

voran, auch weil sich massiver Widerstand<br />

dagegen regt.<br />

Der Hafen Bohmte sei weiter auf Kurs,<br />

teilten Siegfried Averhage und Klaus<br />

Goedejohann jüngst mit. Beide sind Geschäftsführer<br />

des Unternehmens Hafen<br />

Wittlager Land (HWL), der Investitionsund<br />

Entwicklungsgesellschaft über die der<br />

Hafen finanziert werden soll. Sie betonten<br />

zudem den Unweltaspekt, denn das Projekt<br />

sei ein Paradebeispiel, um Güter von<br />

der Straße auf das Wasser zu verlagern.<br />

Zwar gebe es noch keinen formalen<br />

Bescheid, aber die gesicherte Information,<br />

von zuständiger Stelle einen Zuschuss<br />

in Höhe von 6,4 Mio. € für den<br />

rund 11,3 Mio. € teuren Ausbau zu erhalten.<br />

Dies entspreche einer Förderung von<br />

56%. Es ginge nun weiter darum, eine<br />

Baugenehmigung für den Containerhafen<br />

zu bekommen, informiert der HWL.<br />

Gleichzeitig soll der zu klein gewordene<br />

Bohmter Schüttguthafen modernisiert<br />

werden. Deshalb soll es einen<br />

neuen Bebauungsplan geben,<br />

sagt Goedejohann. »Wir<br />

sind auch hier in Gesprächen<br />

mit Interessenten,<br />

die tätig werden<br />

wollen«, ergänzt<br />

Averhage. Die Förderanträge<br />

für den Bestandshafen seien in<br />

Vorbereitung und die Verbesserung der<br />

Infrastruktur solle in den kommenden<br />

Wochen auf den Weg gebracht werden.<br />

Mit einem Containerhafen erhoff man<br />

sich im Osnabrücker Land, an dem aufstrebenden<br />

Wirtschaftssektor des Containertransports<br />

teilzuhaben, der in den<br />

vergangenen Jahren stete Steigerungsraten<br />

vorweisen konnte. Zudem solle sich<br />

dadurch hafenaffnes Gewerbe in der<br />

Nähe ansiedeln und für Arbeitsplätze<br />

und Steuereinnahmen sorgen.<br />

Unter regionalen Unternehmen hat es<br />

bereits 2014 eine Befragung gegeben, woraus<br />

sich eine Bereitschaft zur Nutzung<br />

des Hafens ableiten lasse, heißt es. Demnach<br />

hätten von 29 angeschriebenen Firmen<br />

zwölf Verlagerungspotenziale von<br />

der Straße auf die Wasserstraße bekundet.<br />

Widerstand gegen Containerhafen<br />

In Bohmte soll ein neuer<br />

Containerhafen entstehen<br />

Wie heutzutage bei Infrastrukturprojekten<br />

in Deutschland fast schon üblich, hat<br />

aber auch ein möglicher neuer Containerhafen<br />

in Bohmte einige Kritiker auf<br />

den Plan gerufen. Aufgrund zu geringer<br />

Brückendurchfahrtshöhen auf dem Mittellandkanal<br />

sei das Projekt schlicht<br />

»unsinnig«. Ferner müsste sich<br />

der Standort erst etablieren und<br />

stehe in Konkurrenz zu bestehenden<br />

Häfen wie Minden oder<br />

Braunschweig, in denen bereits<br />

Ausbaumaßnahmen geplant<br />

seien, um dem prognostizierten<br />

Warenwachstum gerecht zu<br />

werden. Ein Beispiel ist der RegioPort<br />

Weser in Minden, der ebenfalls<br />

Klagen hervorgerufen hat.<br />

Die Gegner des Containerhafens<br />

Bohmte berufen sich zudem auf ein Gutachten<br />

von Planco Consulting. Die Beraterfirma<br />

kam in ihrem 2013 erstellten<br />

»Gutachten zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Binnenhäfen« zu dem<br />

Ergebnis, dass ein Binnenhafen der Kategorie<br />

B, in die der Hafen Minden fällt, ein<br />

Einzugsgebiet von bis zu 200 km hat. Die<br />

Studie rät nach Angaben der Kritiker davon<br />

ab, zwei Häfen mit stark überlappendem<br />

Hinterland« zu fördern. Da Bohmte<br />

nur etwa 50 km von Minden entfernt ist,<br />

könne der Ort auch über Minden bedient<br />

werden, so ihre Argumentation.<br />

Bei den Gegnern drängt sich darüber<br />

hinaus der Verdacht auf, dass der Containerhafen<br />

nur vorgeschoben werde, um<br />

einen Ersatzhafen für den Osnabrücker<br />

Hafen zu planen. Die Kritiker bezeichnen<br />

es gar als Täuschungsversuch, mit<br />

dem versucht werde, ein großes Warenumschlagzentrum<br />

durch die Hintertür<br />

in Bohmte zu etablieren, das in der Lage<br />

wäre und die Aufgabe habe, die Verkehre<br />

des Osnabrücker Hafens zu übernehmen.<br />

Man befürchtet, dass eine Erweiterung<br />

hin zu einem Gesamtprojekt viel leichter<br />

zu realisieren wäre, wenn der Containerhafen<br />

erst einmal etabliert sei. M<br />

Über den Hafen Wittlager Land<br />

Das Unternehmen Hafen Wittlager<br />

Land (HWL) ist im Jahr 2012 von<br />

den drei Gemeinden Bohmte<br />

(37,5%), Bad Essen (6,25%) und Ostercappeln<br />

(6,25%) gemeinsam mit<br />

dem Landkreis Osnabrück (50%)<br />

gegründet worden. Zweck der Gesellschaft<br />

ist der Aufbau, Ausbau<br />

sowie der Betrieb eines Güter- und<br />

Containerhafens an der Schnittstelle<br />

der drei Bundesstraßen B65, B51 und<br />

B218 und des Mittellandkanals in<br />

der Gemeinde Bohmte. Während der<br />

Containerhafen neu errichtet werden<br />

soll, soll der übernommene Schüttguthafen<br />

modernisiert und zukunftsfähig<br />

gestaltet werden.<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

82 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Wasserstraßen | Häfen<br />

Innovation im Hinterland<br />

Mehr Kooperationen und integrierte Logistiklösungen<br />

auf euro päischer Ebene – dazu will die diesjährige<br />

Inland Terminals & Ports Conference in Rouen beitragen<br />

Supply-Chain-Futurist Alex van Breedam<br />

sagte auf der letztjährigen Inland<br />

Terminals & Ports Conference in<br />

Basel den Satz: »Nutzen Sie Integration<br />

und Kooperation, um neue Standards<br />

in der Logistik zu etablieren.« Auch die<br />

kommende Ausgabe der Konferenz soll<br />

das Publikum wieder für eine neue Art<br />

des Denkens hinsichtlich logistischer<br />

Herausforderungen begeistern.<br />

Management Productions organisiert<br />

die zwölfte Auflage der Veranstaltung<br />

am 9. Und 10. November im Hafen von<br />

Rouen nahe Paris. Keynote-Speaker verschiedener<br />

europäischer Unternehmen<br />

und Länder sowie der EU werden ihre<br />

Sicht zur Veränderung der Logistiklandschaft<br />

teilen.<br />

Hinterlandlogistik 3.0<br />

Die EU möchte 2,7 Mrd. € in 152 Schlüsselprojekte<br />

im Transport investieren, die<br />

wettbewerbsfähige, saubere und vernetzte<br />

Mobilität in Europa fördern. Wie<br />

kann eine integrierte, intermodale Single<br />

European Transport Area in Europa<br />

umgesetzt werden? Der Frage wird Daniala<br />

Rosca, Leiterin der EU-Abteilung<br />

für Häfen und Binnenschifffahrt, nachgehen.<br />

Über das Thema Hinterlandlogistik<br />

3.0 sprechen Sergio Barbarino (Procter<br />

& Gamble und Chairman der ALICE<br />

Executive Group), Professor Eric Ballot<br />

(Mines ParisTech) und Alexandre Berger<br />

(Carrefour). In ihren Vorträgen soll es<br />

um die Planung und Steuerung einer effizienten<br />

Kollaboration zwischen Spediteuren<br />

und Logistikdienstleistern gehen,<br />

um physische Werkzeuge, die Umfuhren<br />

zwischen Terminalbetreibern und ihren<br />

nahen Umfeld erleichtern, sowie um IT-<br />

Lösungen, um mehr Ladung für multimodale<br />

Angebote zu generieren.<br />

CEOs von europäischen Häfen und<br />

großen Logistikanbietern werden ihre<br />

Strategien und Perspektiven erläutern,<br />

darunter Hervé Martel (Präsident von<br />

HAROPA), Nicolae Dan Tivilichi (CEO<br />

Hafen Constanta) und Heinrich Kerstgens<br />

(Managing Director bei Contargo).<br />

Binnenhäfen und Hubs 3.0<br />

Der zweite Tag startet mit dem Vortrag<br />

von Professor Theo Notteboom, der die<br />

Faktoren anspricht, die die Hafenwahl<br />

beeinflussen. Die Ansprüche von Industrieunternehmen<br />

und Speditionen<br />

an Häfen und Logistik-Hubs unterliegen<br />

Veränderungen. Was kann ein Logistikstandort<br />

von Kunden wie Alain<br />

Verna lernen, dem Präsidenten von Toshiba<br />

Tec Europe?<br />

Wichtiges Thema der Konferenz ist<br />

die Kooperation von Häfen und Logistikhubs,<br />

um den Kundenwünschen von<br />

heute gerecht zu werden. Das wollen die<br />

CEOs der Häfen von Mannheim und<br />

Straßburg am Beispiel ihrer erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit zeigen. Mathieu<br />

Friedberg, Vice President Agency Network<br />

bei CMA CGM erklärt, was die<br />

Leistungskennzahlen (KPIs) des Terminals<br />

der Zukunft sind. Die Rolle des Hafens<br />

als Hub und Energiestandort bildet<br />

den letzten Schwerpunkt der Konferenz,<br />

die mit einer Bootstour durch<br />

den Hafen.<br />

Der Hafen von Rouen ist Teil der<br />

HAROPA, einem Joint Venture der Binnenhäfen<br />

von Rouen und Paris und des<br />

Seehafens Le Havre, und kann so sein<br />

Transportnetzwerk und Indermodalangebot<br />

optimieren.<br />

Erwartet werden zur Konferenz rund<br />

150 Teilnehmer aus ganz Europa – Geschäftsführer<br />

und andere leitende Mitarbeiter<br />

von See- und Binnenhäfen sowie<br />

von Terminals, Speditionen, Reedereien,<br />

Transportunternehmen und Vertreter<br />

von Regierungseinrichtungen.<br />

Die Inland Terminals & Ports Conference<br />

wird unterstützt vom Europäischen<br />

Verband der Binnenhäfen, dem<br />

französischen Verband Logistique Seine-Normandie<br />

sowie dem Gastgeber<br />

HAROPA. Wie immer ist die »Binnenschifffahrt«<br />

als Medienpartner der Konferenz<br />

präsent. Weitere Informationen<br />

gibt es unter www.inlandterminals.com.<br />

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Foto: Patrick Boulen<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 83


Wasserstraßen | Häfen<br />

Westtrog in Scharnebeck ist 2018 dran<br />

Am Elbe-Seitenkanal (ESK) drohen wieder einmal Engpässe. Grund sind Reparaturarbeiten<br />

am Westtrog des Schiffshebewerks Scharnebeck. Ab dem kommenden Frühjahr<br />

kann das Abstiegsbauwerk von der Schifffahrt deshalb nur eingeschränkt genutzt werden<br />

Von Thomas Wägener<br />

Der Schwerpunkt der Maßnahmen<br />

ist die Sanierung des Westtrogs. Die<br />

konkreten Aufgaben befindet sich nach<br />

Angaben des Wasserstraßen und Schifffahrtsamts<br />

(WSA) Uelzen derzeit noch in<br />

der fachlichen Abstimmung. Wenn der<br />

genaue Umfang feststeht, soll die Schifffahrt<br />

entsprechend informiert werden.<br />

Die Arbeiten sollen in jedem Fall bis ins<br />

Jahr 2019 andauern.<br />

Seit dem Jahr 2010 werden die beiden<br />

Schiffslifte mit Unterbrechungen überholt.<br />

Der Osttrog wurde bereits umfangreich<br />

saniert und Ende Mai 2012 für die<br />

Schifffahrt wieder freigegeben. Zuvor<br />

führten reparaturbedingte Ausfälle des<br />

100 m langen Troges, in den die Schiffe<br />

hineinfahren müssen, um die 38 m Höhenunterschied<br />

zu überbrücken, zu Abfertigungsengpässen<br />

mit entsprechenden<br />

Wartezeiten für die Berufsschifffahrt.<br />

Diese zogen sich teilweise über mehr als<br />

einen Tag hin.<br />

Die Sanierung des Westtrog hätte eigentlich<br />

bereits vollzogen sein sollen,<br />

doch wurden die Arbeiten aus unterschiedlichen<br />

Gründen aufgeschoben.<br />

Der rund 115 km lange ESK hat eine<br />

unverändert hohe Bedeutung für den<br />

Hamburger Hafen. Über das Schiffshebewerk<br />

Scharnebeck wurden im ersten<br />

Halbjahr <strong>2017</strong> 4,5 Mio.t Güter bewegt.<br />

Das waren allerdings 12% weniger als im<br />

selben Zeitraum des Vorjahres. Hauptsächlich<br />

wurden Öl- und Mineralölerzeugnisse<br />

transportiert, gefolgt von mineralischen<br />

Brennstoffen, hier vor allem<br />

Kohle.<br />

Beim Containeraufkommen von Januar<br />

bis Juni dieses Jahres gab es auf<br />

dem ESK entgegen dem Trend hingegen<br />

einen Zuwachs von gut 6% auf<br />

56.500 TEU. Im Gesamtjahr 2016 wurden<br />

112.000 Standardbehälter über die<br />

künstliche Wasserstraße befördert, was<br />

einen Zuwachs von 12% in Vergleich<br />

zum Jahr 2015 entsprach. Der Transport<br />

der Boxen ist auf dem gesamten Kanal<br />

zweilagig möglich.<br />

M<br />

Im kommenden Jahr wird der Westtrog<br />

des Schiffshebewerks Scharnebeck saniert<br />

Foto: Thomas Wägener<br />

84 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Wasserstraßen | Häfen<br />

Freie Fahrt für Freizeitkapitäne<br />

Die Schleuse Meuschau an der Saale bei Merseburg ist instandgesetzt. Die Sanierung<br />

des fast 200 Jahre alten Bauwerks erfolgte seit April im laufenden Betrieb. Das marode<br />

Mauerwerk wurde mit Zement-Injektionen wieder verfestigt und abgedichtet<br />

Die Schleuse Meuschau ist fast<br />

200 Jahre alt. Gebaut in den Jahren<br />

1820 bis 1822 bei Saalekilometer 113,6 für<br />

das Regelschiff »Groß-Finowmaßkahn«,<br />

dient sie heute fast ausschließlich dem<br />

Freizeit- und Personenverkehr. Überwiegend<br />

in den Monaten Mai bis Oktober<br />

erfolgen bis zu 800 Schleusungen. Nun<br />

wurde das 72 m lange und 5,50 m breite<br />

Bauwerk erfolgreich saniert.<br />

Wie das Wasser- und Schifffahrtsamt<br />

(WSA) Magdeburg jetzt mitteilte,<br />

ist die nötige Reparatur mittels Bindemittelinjektionen<br />

in die Kammerwände<br />

und Häupter der Schleuse erfolgt und<br />

sei erfolgreich und termingerecht abgeschlossen<br />

worden. Das Bauwerk ist aus<br />

massiven Gewichtsmauern aus Sandstein-<br />

und Bruchsteinmauerwerk errichtet<br />

worden.<br />

Die Bauausführung habe witterungsabhängig<br />

im April begonnen, als die erforderlichen<br />

Mindestbauteiltemperaturen<br />

von 5°C dauerhaft erreicht worden<br />

seien. Seitdem wurden mit zwei Bohrgeräten<br />

insgesamt 90 vertikale Bohrungen<br />

und weitere 90 Schräg-Bohrungen<br />

von 5 bis 6 mm Länge und einem Bohrdurchmesser<br />

von 76 mm gesetzt.<br />

Diese Bohrungen seien dann schrittweise<br />

mit Zementleim und Zementsuspension<br />

mit Drücken von 2,5 bis 4 bar<br />

Ein Fahrgastschiff wird während der Bohrarbeiten an den Schleusenkammerwänden geschleust<br />

verpresst worden, um offene Fugen,<br />

Hohlräume und Risse zu verschließen<br />

und die Mauerwerksstruktur so wieder<br />

zu verfestigen und abzudichten. Nach<br />

Fertigstellung der Verpressarbeiten erfolgte<br />

ein Wasser-Druckversuch, um das<br />

Ergebnis zu überprüfen.<br />

Die Leistungen wurden durch den<br />

Auftragnehmer W+S Bau-Instandsetzung<br />

mit Sitz in Kassel vollständig ohne<br />

Sperrungen der Schleuse erbracht, teilte<br />

das WSA Magdeburg mit. Die Gesamtkosten<br />

für das Projekt belaufen sich auf<br />

rund 430.000 €.<br />

ck<br />

Foto: WSA Magdeburg<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 85


Wasserstraßen | Häfen<br />

In Zerben entsteht Neu neben Alt<br />

Während die alte Schleuse Zerben dem Schiffsverkehr auf den Elbe-<br />

Havel-Kanal weiterhin zur Verfügung steht, geht parallel zu ihr<br />

der Bau der neuen Schleuse Zerben zügig voran<br />

Von Christian Knoll<br />

Seit vier Jahren wird mittlerweile<br />

geklotzt. Der Neubau einer zweiten<br />

Schleuse Zerben ist nötig, weil die<br />

Wassertiefe des alten Bauwerks von<br />

1938 nicht mehr ausreichte. Denn auf<br />

dem Elbe-Havel- Kanal sollen sich<br />

künftig 110 m lange Großmotorschiffe<br />

sowie 185 m lange Schubverbände mit<br />

zwei Leichtern uneingeschränkt begegnen<br />

können. Nun nähert sich das<br />

rund 60 Mio. € teure Bauwerk als Teil<br />

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86 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Wasserstraßen | Häfen<br />

des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr.<br />

17 langsam der Vollendung. Eigentlich sollte<br />

sie im Frühjahr <strong>2017</strong> in Betrieb gehen.<br />

Ein konkreter Eröffnungstermin steht derzeit<br />

noch nicht fest. Ein Großteil der Arbeiten<br />

ist aber inzwischen abgeschlossen.<br />

Die beiden Schleusenvorhäfen stehen unmittelbar<br />

vor der Fertigstellung. Die Schleusentore,<br />

gefertigt von der Stahlbau firma SI-<br />

BAU aus Genthin, sind bereits eingehängt.<br />

Derzeit werden mit Hilfe eines Mobilkrans<br />

die Teile der Umlaufschütze über einen<br />

Schacht neben dem Schleusentor abgesenkt<br />

sowie an Ort und Stelle montiert.<br />

Sichtbar ist von der Straßenbrücke zwischen<br />

Zerben und Güsen das Einfahrtsbauwerk<br />

Unterwasser mit dem bereits gesetzten<br />

Revisionsverschluss Unterhaupt,<br />

den Untertoren sowie dem Prallbalken.<br />

Die Scheuerkanten am Einlaufbauwerk<br />

sind montiert. Die Firma AWAS rüstet den<br />

Pumpenschacht am Unterhaupt aus. Geleitet<br />

wird das Projekt von GP Ingenieurbau<br />

Papenburg aus Hannover.<br />

Die Firma Sibau ist als Nachauftragnehmer<br />

der Arge »Neubau<br />

Zweite Schleuse Zerben« für den Leistungsteil<br />

Stahlwasserbau gebunden. Sie<br />

stellt die Stahlwasserbauteile her, liefert sie<br />

auf die Baustelle und führt die Montage sowie<br />

erforderliche Einstellarbeiten aus. auch<br />

der Korrosionsschutz erfolgt in Regie von<br />

Sibau. »Wir sind mit der Qualität der Arbeiten<br />

sehr zufrieden«, sagte der Leiter des<br />

Magdeburger Wasserstraßenneubauamtes<br />

(WNA), Burkhard Knuth, im Gespräch mit<br />

der »Binnenschifffahrt«.<br />

In der gesamten Bauzeit sei der Schiffsverkehr<br />

störungsfrei über die alte Schleuse<br />

Zerben abgewickelt worden. Auch dort, wo<br />

noch an Verbreiterungen und Vertiefungen<br />

des Elbe-Havel-Kanals gearbeitet wird, wie<br />

zum Beispiel zwischen der Schleuse Wusterwitz<br />

und der Ausfahrt zur Unteren Havelwasserstraße,<br />

habe es keine Beeinträchtigungen<br />

gegeben, so Knuth.<br />

M<br />

Foto: Knoll<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 87


Wasserstraßen | Häfen<br />

Verjüngungskur für das Wehr Calbe<br />

Auch wenn zurzeit wegen des Niedrigwassers auf der Saale nur Schifffahrt im<br />

staugeregelten Bereich stattfinden kann, werden wichtige Bauwerke instandgesetzt<br />

Mit einem ersten Rammschlag hat die<br />

Grundinstandsetzung des Wehres<br />

Calbe bei Saale-km 20,1 begonnen. Das<br />

teilte jetzt das Wasser- und Schifffahrtsamt<br />

Magdeburg (WSA) mit.<br />

»Die Grundinstandsetzung des Wehres<br />

aufgrund des schlechten Bauwerkszustandes<br />

ist deshalb erforderlich, weil<br />

Unterspülungen und Risse vornehmlich<br />

an der Betonplatte des Wehrrückens der<br />

höchsten Schadensklasse das Wehr wesentlich<br />

geschädigt haben«, heißt es.<br />

Das öffentliche Vergabeverfahren nach<br />

VOB vom 8. März sei mit der Auftragsvergabe<br />

am 19. Mai verzögerungsfrei abgeschlossen<br />

worden. Zur Optimierung<br />

der Baukosten wurde das Vergabeverfahren<br />

gemeinsam mit einer Sicherungsmaßnahme<br />

am Rathaus der Stadt Calbe<br />

durchgeführt.<br />

Auftragnehmer der beiden Baulose im<br />

Auftrag der Stadt Calbe und des WSA<br />

Magdeburg ist die Firma Streicher Tiefund<br />

Ingenieurbau aus Jena, Niederlassung<br />

Königs Wusterhausen.<br />

Direkt mit der Beauftragung war die<br />

vorlaufende technische Planung für die<br />

Grundinstandsetzung des Wehres begonnen<br />

worden. Und nachdem ab Mitte<br />

Juli die Baustelle eingerichtet wurde und<br />

die schwimmenden Einheiten bereit stehen,<br />

sei die eigentliche Bauausführung<br />

mit dem ersten Rammschlag angelaufen.<br />

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Die Spundwandarbeiten erfolgen von einem Ponton aus im Oberwasser des Wehres<br />

Um während der Baumaßnahme den<br />

Wasserabfluss aufrechtzuerhalten, erfolgt<br />

die Grundinstandsetzung in zwei Bauabschnitten<br />

entsprechend der Einteilung<br />

der beiden rund 72 m breiten Wehrfelder.<br />

Im ersten, nun begonnenem Bauabschnitt,<br />

werde am nördlichen Wehrfeld<br />

jeweils eine ober- und eine unterwasserseitige<br />

Spundwand als Baugrubenspundwand<br />

eingebracht. Im Schutz der Spundwandbaugrube<br />

werden die Wehrkrone<br />

und der Wehrrücken anteilig und abschnittsweise<br />

angebrochen und neu betoniert.<br />

Während die oberwasserseitigen<br />

Spundwände vom schwimmenden Gerät<br />

(Ponton) aus eingebracht werden, wird<br />

für die unterwasserseitigen Spundwände<br />

und die Andienung der Baustelle im<br />

Unterwasser ein Fahrdamm achsparallel<br />

zum Wehr geschüttet.<br />

Die Grundinstandsetzung des zweiten<br />

Wehrfeldes soll ab Mitte 2018 erfolgen.<br />

Mit der Maßnahme werden rund<br />

2,8 Mio. € in den Erhalt dieser verkehrlichen<br />

Infrastruktur investiert.<br />

Die Wehranlage liegt in einer Saaleschleife<br />

bei Calbe am Saale-km 20,1 und<br />

besteht aus einem beweglichen Wehr<br />

(Fischbauchklappe) mit einer Breite von<br />

rund 26 m und einem festen Streichwehr,<br />

das mit zwei Aufsatzklappen ausgestattet<br />

ist und auf eine Breite von rund 145 m<br />

kommt. Am westlichen Flussufer grenzt<br />

die Bebauung der Stadt Calbe an. Parallel<br />

wird auch das Rathaus gesichert: Auf einer<br />

Länge von 42 m werden neue Spundwände<br />

gesetzt und der Zwischenruam<br />

von 1 m anschließend mit Beton verfüllt.<br />

Die Wasserstandsregelung der Stauhaltung<br />

Calbe-Bernburg erfolge durch ein<br />

Überfallwehr und das Fischbauchklappenwehr<br />

und dient der Schifffahrt und<br />

der Wasserkraftnutzung.<br />

Das Überfallwehr wurde um 1870 errichtet.<br />

Zwischen 1938 und 1954 wurde<br />

das Wehr umgebaut und die Krone auf<br />

55,50 mNHN erhöht. ck<br />

Foto: WSA Magdeburg<br />

88 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 89


Wasserstraßen | Häfen<br />

Der RSV 1847 bildete die Spitze des Festumzuges – vornweg der Vereinsvorsitzende Gunter Wolf mit Gattin Gabriela<br />

Schifferstadt Roßlau feiert fünf Tage lang<br />

Das traditionelle Heimat- und Schifferfest von Roßlau fiel dieses Mal mit dem<br />

802. Jahrestag der urkundlichen Ersterwähnung der Stadt und dem 10. Jahrestag der<br />

Fusion von Dessau und Roßlau zusammen – viele Gründe, um ordentlich zu feiern<br />

Von Christian Knoll<br />

Fünf Tage lang wurde gefeiert, teilweise<br />

mit mehreren Veranstaltungen am<br />

Tag. Das Schifffahrtsmuseum des Roßlauer<br />

Schiffervereins von 1847 (RSV) auf<br />

dem Gelände der Roßlauer Schiffswerft<br />

hatte zahlreiche Besucher und zeigte eine<br />

Leih ausstellung des Salzlandmuseums<br />

Schönebeck-Salzelmen über das Schaffen<br />

des Magdeburger Schiffsfotografen<br />

A. Karl Müller.<br />

Höhepunkt war der Große Festumzug,<br />

den der RSV anführte, in seinem Gefolge<br />

Delegationen von Schiffervereinen aus<br />

Grieth am Rhein, Alsleben, Breitenhagen<br />

und Magdeburg. Daran schlossen sich die<br />

Honoratioren der Doppelstadt Dessau-<br />

Roßlau und die zahlreichen in Roßlau<br />

tätigen Unternehmen und Gewerke an,<br />

unter ihnen die Schiffswerft Roßlau, der<br />

Industriehafen Roßlau und das Wissenschaftlich-Technische<br />

Zentrum.<br />

Am Ortseingang aus Richtung Dessau<br />

hatte der RSV eine »Allee der Elbestädte<br />

– von der Quall bis zur Mündung« errichtet.<br />

87 Flaggen aller Anrainer-Städte<br />

wehten an den Masten.<br />

Politik bestimmt Tischgespräche<br />

In den zahlreichen Gesprächen, die unter<br />

den Mitgliedern der Schiffervereine<br />

im Festzelt geführt wurden, kamen auch<br />

die Probleme des seit Ende Mai währenden<br />

Niedrigwassers der Elbe zur Sprache.<br />

Verschiedentlich wurden Zweifel<br />

laut, ob die Verkehrspolitiker in Berlin<br />

gewillt sind, Lösungen herbeizuführen.<br />

Ingo Klinder, Mitglied des Magdeburger<br />

Elbeschiffervereins und ehrenamtlich für<br />

das Elbegebiet beim Bundesverband der<br />

Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) ak-<br />

87 Fahnen aller Städte an der schiffaren Elbe<br />

bildeten eine eindrucksvolle Kulisse<br />

90 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Wasserstraßen | Häfen<br />

tiv, gab etwas sarkastisch zu bedenken:<br />

»Alle Bemühungen zur Verbesserung der<br />

Schifffahrtsbedingungen reichen bis in<br />

die 90er Jahre zurück und brachten doch<br />

keine Ergebnisse. Das Ende Januar verabschiedete<br />

Gesamtkonzept Elbe ist nun<br />

auch bereits älter als ein halbes Jahr, ohne<br />

dass sich da etwas tut. Dann sind wohl<br />

solche Zweifel nicht unangebracht.«<br />

Theo Grötschel jun. aus Breitenhagen<br />

pflichtete Klinder bei und meinte: »Wir<br />

widmen uns dann mal lieber der Traditionsarbeit<br />

und arbeiten die Geschichte<br />

der Elbschifffahrt auf.«<br />

In rühriger Arbeit der zahlreichen Mitglieder<br />

des RSV 1847 werden das Schiffer-<br />

und Heimatfest alljährlich organisiert<br />

und das ganze Programm erstellt.<br />

Dazu kommt das Schifffahrtsmuseum<br />

auf dem Gelände der Roßlauer Schiffswerft.<br />

Sein Leiter Dieter Hermann sagte<br />

uns: »Neben Einzelbesuchern besuchen<br />

uns auch zahlreiche Gruppen, meist mit<br />

Bussen. Diese Woche allein drei.«<br />

Das Museum ist in drei Abteilungen<br />

gegliedert. Die erste zeigt die Werft und<br />

die Geschichte der Gebrüder Sachsenberg<br />

mit ihren Innovationen wie dem<br />

Dietzschen Schaufellrad und der Erfindung<br />

der Tragfügelboote und –schiffe.<br />

Noch fahrende Roßlauer Schiffer sind<br />

dagegen an einer Hand abzuzählen. Unter<br />

den Unternehmen ragt besonders die<br />

Schiffswerft Roßlau heraus, die vergangenes<br />

Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum feiern<br />

konnte. »Derzeit bauen wir viele Sektionen<br />

für Schiffe, die auf anderen Werften<br />

gebaut werden oder für den Stahlbau<br />

Dessau. Darunter sind große Sektionen<br />

für eine Mega-Yacht«, berichtet Geschäftsführer<br />

Peter Talaska. In Aken<br />

würden Reparaturen erledigt, für die<br />

Über 1.000 Glasplattennegative haben Erben<br />

des Fotografen A. Carl Müller dem Salzlandmuseum<br />

übereignet, jetzt in Roßlau zu sehen<br />

Sammeln für den Festumzug<br />

eine Slipanlage benötigt werde. Dies betraf<br />

unter anderem die Fähren von Aken<br />

und Elster sowie Motorgüterschiffe.<br />

Vielleicht könne die Werft künftig wieder<br />

ins Neubaugeschäft einsteigen, wenn<br />

im Rahmen des Gesamtkonzeptes Elbe<br />

flachgehende selbstfahrende Güterschiffe<br />

benötig würden. »Den Schiffau haben<br />

wir jedenfalls nicht verlernt.«<br />

Nicht weit entfernt von der Werft liegt<br />

der Industriehafen Roßlau, der in diesem<br />

Jahr unter dem Niedrigwasser zu leiden<br />

hatte. Lag der Umschlag in guten Zeiten<br />

bei 600.000 t, gab es in diesem Jahr seit<br />

Ende Mai keinen einzigen Schiffsanlauf<br />

mehr. »Dafür laufen aber die Grundinstandsetzung<br />

der Gleiszuführung zum<br />

Hafen«, sagt Betriebsleiter Lutz Wiesel.<br />

Am 19. September begeht der Hafen sein<br />

80-jähriges Jubiläum, es wird aber keine<br />

öffentliche Feier geben. Über den Heimatverein<br />

wird jedoch ein Rundgang<br />

zur Geschichte und Gegenwart des Hafens<br />

angeboten.<br />

Und dann gibt es noch die private Forschungseinrichtung<br />

»Wissenschaftlich-<br />

Technisches Zentrum Roßlau«, auch<br />

kurz WTZ genannt, das im Gefolge des<br />

Sachsenbergschen Maschinenbaus entstanden<br />

war. Es ist heute spezialisiert auf<br />

Themen im Bereich der Energieumwandlung,<br />

entwickelt und testet Produkte und<br />

Verfahren in der Motoren-, Energie- sowie<br />

in der Maschinen- und Gerätetechnik.<br />

Unter anderem ist das WTZ auf die<br />

Entwicklung von Gasmotoren spezialisiert,<br />

die auch in der Schifffahrt verwendet<br />

werden können.<br />

So gesehen darf sich Roßlau bis heute<br />

berechtigt eine Schifferstadt nennen,<br />

auch wenn nur noch selten Schiffe vorbeifahren.<br />

M<br />

Fotos: Knoll<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 91


Wasserstraßen | Häfen<br />

BÜCHERMARKT<br />

WALTER KIEFL<br />

Personenschifffahrt in Thüringen<br />

Walter Kiefl aus München, hat viele Jahre<br />

als wissenschaftlicher Mitarbeiter an<br />

Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

gewirkt. Im Eigenverlag »Menta-<br />

Libre« gibt er die Buchreihe »Personenschifffahrt<br />

in Mitteleuropa« in 24 Bänden<br />

heraus. Erschienen sind bisher Titel über<br />

die Personenschifffahrt in Oberbayern,<br />

Schwaben, Tirol und Vorarlberg sowie im<br />

Salzburger Land. Neu hinzugekommen<br />

ist die Personenschifffahrt in Thüringen.<br />

Auf 100 Seiten plus vierfarbigem Umschlag<br />

berichtet Kiefl über die Personenschifffahrt<br />

auf dem Bleilochstausee, dem<br />

Hohenwartestausee und die Flößerei auf<br />

dem zu Thüringen gehörenden Teil der<br />

Saale.<br />

Auf beiden Stauseen verkehren heute<br />

insgesamt zehn Schiffe verschiedener<br />

Reedereien, die Kiefl alle beschreibt.<br />

Es sind überwiegend sogenannte Typ-<br />

3-Schiffe, ehemals auf der Yachtwerft<br />

Berlin gebaut, aber auch historische oder<br />

exotische wie ein Wikingerboot oder<br />

die Mühlenfähre und die Autofähre auf<br />

dem Hohenwartestausee.<br />

Eingeführt wird der Leser<br />

mit einem Abriss zur<br />

Geschichte und Geographie<br />

Thüringens und der<br />

oberen Saale. Die Flößerei<br />

auf der oberen Saale<br />

wurde urkundlich<br />

1258 erstmalig nachgewiesen.<br />

Deshalb werden<br />

in Uhlstädt und Camburg<br />

auch heute noch<br />

von April bis Oktober<br />

Floßfahrten angeboten mit Besichtigungen<br />

in Flößereimuseen.<br />

Das Buch ist auffallend reich bebildert,<br />

sowohl in Farbe als auch mit Schwarz-<br />

Weiß-Aufnahmen bei älteren Schiffen.<br />

Auch der Abbruch einzelner außer<br />

Dienst gegangener Schiffe ist bildlich aufgezeigt<br />

und technisch erklärt.<br />

Geplant sind weitere Bänder über die<br />

Personenschifffahrt in Franken, Niederbayern/Oberpfalz,<br />

Oberösterreich,<br />

Niederösterreich/Burgenland, Kärnten/<br />

Steiermark, Baden-Württemberg, Oberitalien,<br />

Ungarn/Slowenien, Tschechien,<br />

Schweiz. Reihenfolge und Erscheinungsdatum<br />

stehen aber noch nicht fest. ck<br />

Alle Titel der Reihe sind versandkostenfrei<br />

zu beziehen bei: MeantaLibre Verlag W.<br />

Kiefl, Schönstr. 26, 81543 München, Tel./<br />

Fax: 089 658766 oder über E-Mail: Mena-<br />

Libre@gmx.de. ISBN 978-3-940223-31-9,<br />

Preis: 10,00 €<br />

Allianz Esa EuroShip GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Titel<br />

ATLAS Schiffahrt GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />

August Storm GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39, 66<br />

Ball der Schiffahrt e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

BRAUER Maschinentechnik AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

BUSS DATA GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Cuneus Duisburg GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Drews Marine GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

Fischer Abgastechnik GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Friedrich Marx GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Hafen Stuttgart GmbH (HSG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77, 79<br />

HAMANN AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Hegemann GmbH – Werft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

HTAG Häfen und Transport AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

in-innovative Navigation GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

INOSYS GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2<br />

Johann Bunte<br />

Bauunternehmung GmbH & Co.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Kadlec & Brödlin GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Koehlers Verlagsgesellschaft im Maximilian Verlag GmbH & Co KG . .100<br />

KRAL AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />

L. Kluth & Co. Schiffsmakler GmbH & CoKG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Lux-Werft und Schifffahrt GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

MARIKO GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Martin Membrane Systems AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Mohrs & Hoppe GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

NESKA Schiffahrts- und . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

OrderFox AG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Pantaenius Versicherungsmakler GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Podszuck GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

promarin<br />

Propeller & Marinetechnik GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

RheinCargo GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Rheinfähre Königswinter GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Rotterdam Ahoy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

ScanDiesel GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Schiffswerft Bolle GmbH Derben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

schwarz technik<br />

Gesellschaft für Kommunikation und Navigation mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

Sibau Genthin GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

SpecTec GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

STREICHER Tief- und Ingenieurbau Jena GmbH & Co. KG. . . . . . . . . . . . 89<br />

TEHAG AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Transportwerk Magdeburger Hafen GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Trauthoff Infrarot- & Sicherheitstechnik GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Trimodal Logistik GmbH &<br />

NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Uwe Held - Bootsfenster & Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Virtus GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Volvo Penta Central Europe GmbH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

VSV Vereinigte Schiffs-Versicherung V.a.G.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Werft Malz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />

Wessels GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Wittig GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung. Es ist kein Bestandteil des An zeigen auftrags. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

92 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


»HTG-Kongress«<br />

Neues Diskussionsformat<br />

Forum HTG - Impulse und Netzwerke<br />

Unter dieser Überschrift fanden <strong>2017</strong> bereits<br />

zwei erfolgreiche Veranstaltungen<br />

statt, auf denen zukünftig wichtige Themen<br />

wie das Building Information Modeling<br />

und das Befestigen von Großcontainerschiffen<br />

im Hamburger Hafen<br />

erörtert wurden.<br />

Auf dem HTG Kongress soll daher einem<br />

neuen spannenden Thema Raum gegeben<br />

werden:<br />

»Generation Y –<br />

(zu hohe Ansprüche an Firma,<br />

Führung und Familie???«<br />

Die Generation Y erobert wissenshungrig<br />

und mit modernsten Ansichten den<br />

Arbeitsmarkt. Eine hervorragend ausgebildete<br />

und gut situierte Generation von<br />

jungen Frauen und Männern, die hohe<br />

Ansprüche an den Arbeitgeber stellen,<br />

was Arbeitsplatzgestaltung, Führungsakzeptanz<br />

und Familienplanung angeht.<br />

Die Unternehmen stellen sich auf diese<br />

Generation ein und befinden sich im<br />

Spannungsfeld zwischen der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

auf der einen und dem reibungslosen<br />

Betrieb des Unternehmens auf<br />

der anderen Seite. Denn die stets fragende<br />

und Sinn suchende Generation »why?« gilt<br />

als eine Generation der Egotaktiker, als<br />

nicht resilient und beruflich sprunghaft.<br />

Firmen und Führungskräfte müssen<br />

sich auf die junge Generation einstellen<br />

und für sich folgende Fragen beantworten:<br />

• Wie stellt sich eine Firma den hohen<br />

Ansprüchen dieser jungen Menschen?<br />

Sind diese Ansprüche gerechtfertigt<br />

und erfüllbar?<br />

• Wie kann man Menschen, die hierarchische<br />

Strukturen hinterfragen, zur<br />

Veranstaltungsübersicht <strong>2017</strong><br />

13.-15.<strong>09</strong>. HTG-Kongress <strong>2017</strong><br />

und Mitgliederversammlung<br />

in Duisburg<br />

10.10. Junge HTG Working<br />

Group in Hamburg<br />

07.11. HTG-Workshop<br />

Korrosionsschutz<br />

in Hamburg<br />

23.11. Forum HTG<br />

Weitere interessante Veranstaltungen<br />

(wie z.B. PIANC, BfG, BAW etc.) welche<br />

die Aufgabenfelder der HTG berühren,<br />

finden Sie auf unserer Internetseite unter<br />

www.htg-online.de/Veranstaltungen<br />

i<br />

Leistung führen? Wie kann sich die<br />

neue Generation den bestehenden<br />

Strukturen anpassen?<br />

• Wie können Generationen produktiv<br />

zusammenarbeiten? Sind Work-Life-<br />

Balance, Lifelong-Learning und agiles<br />

Projektmanagement mögliche Antworten<br />

auf diese Fragen?<br />

In einem Key-Note-Statement und einer<br />

moderierten Podiumsdiskussion<br />

unter Beteiligung des Auditoriums erörtern<br />

die folgenden Podiumsteilnehmer<br />

den Wertewandel, den die Generation Y<br />

einfordert:<br />

• Arno Schirmacher<br />

(Leiter des Bereichs Personalmanagement<br />

der HHLA)<br />

• Peter Bahnsen<br />

(Gründer von BBI, Präsident der<br />

Ingenieurkammer Bau Hamburg)<br />

• Dirk Lesemann<br />

(Bereichsleiter Wasserbau bei<br />

Fichtner Water & Transportation)<br />

• Frederik Treuel<br />

(Wissenschaftler an der TUHH,<br />

Vorsitzender der Jungen HTG)<br />

Die Podiumsdiskussion wird moderiert<br />

von Verena Fritzsche (CEO des Northern<br />

Institute of Technology Management<br />

Hamburg).<br />

Wo finde ich das FORUM<br />

auf dem Kongress:<br />

Das HTG FORUM findet am<br />

Donnerstag, 14.<strong>09</strong>.17 um 15:45 Uhr<br />

in BLOCK 3C, Tagungsraum 4/5 statt.<br />

Die Junge HTG freut sich auf Ihre Teilnahme<br />

und lädt im Anschluss an das<br />

fachliche Programm zum persönlichen<br />

Netzwerken bei Getränken ein.<br />

Eine gesonderte Anmeldung ist im<br />

Rahmen des Kongresses für beide Veranstaltungsteile<br />

nicht erforderlich.<br />

Freie Plätze!<br />

Jetzt anmelden<br />

zum 07.11.<strong>2017</strong><br />

HTG-Workshop »Korrosionsschutz<br />

für Meerwasserbauwerke« in Hamburg,<br />

Elbkuppelsaal, Hotel Hafen Hamburg<br />

Veranstaltet vom Fachausschuss<br />

für Korrosionsfragen<br />

Der Fachausschuss für Korrosionsfragen<br />

(FA KOR) der HTG führt auch<br />

in diesem Jahr wieder seine Workshop-<br />

Thematik zur Korrosion und zum Korrosionsschutz<br />

von Meerwasserbauwerken<br />

unter besonderen korrosiven Bedingungen<br />

weiter.<br />

Die Gäste erwartet ein vielseitiges<br />

Programm, das zunächst mit dem Korrosionsschutz<br />

im Bereich von Binnenwasserstraßen<br />

beginnt. Im Folgenden<br />

werden Schadensfälle an Chrom-Nickel-Stahl<br />

Bauteilen erläutert, aus denen<br />

korrekte Anwendungen abgeleitet<br />

werden können. Ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt dieses Workshops sind<br />

die elektrochemischen Korrosions-<br />

Anmeldemodalitäten<br />

Die angegebenen Preise gelten bei Onlineanmeldung. Bei schriftlicher Anmeldung über die HTG-Geschäftsstelle wird eine<br />

Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede Anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche Abmeldungen sind kostenfrei möglich<br />

bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach Anmeldung<br />

eine Rechnung die gleichzeitig Anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer Rechnung.<br />

Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das Anmeldeportal automatisch. Für<br />

HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die HTG-<br />

Geschäftsstelle angefordert werden. Ansprechpartner: Bettina Blaume, Telefon: 040/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 93


schutzmaßnahmen. Ein Straßentunnel<br />

und dessen Sanierung des Stahlbetons<br />

mit Hilfe des Kathodischen Korrosionsschutzes<br />

(KKS), als auch der viel diskutierte<br />

KKS innerhalb von »abgeschlossenen«<br />

Offshore-Bauwerken stehen im<br />

Fokus.<br />

Der FA KOR wagt auf seinem Workshop<br />

einen Blick über die Korrosion und<br />

dem Korrosionsschutz von Metallen hinweg<br />

und wird sich in zwei Vorträgen mit<br />

den Einsatzmöglichkeiten von Verbundwerkstoffen<br />

und deren Einsatzgrenzen<br />

beschäftigen. Welches Risiko sich hinter<br />

dem Sammelbegriff der Mikrobiell Induzierten<br />

Korrosion (MIC) für Meeresbauwerke<br />

verbirgt, soll in einem weiteren<br />

Beitrag ebenfalls geklärt werden. Inspektion<br />

und Prüfungen von Bauwerken vor<br />

Ort stellen ein wichtiges Element der geforderten<br />

Standsicherheit der Anlagen<br />

dar. Dazu werden Inspektionssysteme<br />

und deren Möglichkeiten im Unterwasserbereich<br />

vorgestellt. Durch die Errichtung<br />

von Offshore-Windenergieanlagen<br />

(OWEA) in der »ausschließlichen Wirtschaftszone<br />

von Nord- und Ostsee« sind<br />

zusätzliche Herausforderungen bezüglicher<br />

der Instandhaltung und Reparatur<br />

des maritimen Korrosionsschutzes gestellt<br />

worden. Hierzu wird ein innovatives<br />

Reinigungssystem von Unterwasserflächen<br />

und dessen Möglichkeiten<br />

erläutert. Aus dem breiten Erfahrungsschatz<br />

seines jahrzehntelangen Wirkens<br />

möchte der FA KOR und seine Gastreferenten<br />

hierzu fachlich basierte und umfassende<br />

Beiträge für Erbauer und Betreiber<br />

von Windenergieanlagen, wie auch<br />

für Bauwerke des küstennahen Wasserbaus<br />

liefern.<br />

Zielgruppen: Bauherren, Ingenieurbüros,<br />

Planer, Baufirmen, Baustoffersteller,<br />

Ausführende, Stahl(wasser)bauer, Korrosionsschutzsachverständige,<br />

OWEA-<br />

Hersteller und -Betreiber, Behörden und<br />

Lehrende.<br />

Programm<br />

08:30 Anmeldung – Kaffee<br />

<strong>09</strong>:00 Begrüßung – Einführung<br />

<strong>09</strong>:15 Hilmar Drabon, WNA Berlin<br />

Korrosionsschutz für das neue<br />

Schiffshebewerk Niederfinow<br />

<strong>09</strong>:45 Dr. Matthias Graff, Danfoss A/S<br />

Schadensfälle an Bauteilen aus<br />

Chrom-Nickel-Stahl<br />

10:15 Kaffeepause<br />

10:45 Michael Bruns, Ing.-Büro<br />

Raupach / Bruns / Wolff<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

(KKSB) am Tunnel Rendsburg<br />

11:15 Oliver Heins, EnBW AG<br />

Austausch von galvanischen<br />

Anoden gegen eine Fremdstrom<br />

KKS-Anlage in bestehenden<br />

Monopiles<br />

11:45 Torsten Krebs, GCP GmbH<br />

Physikochemische Veränderungen<br />

im Inneren von Monopiles<br />

12:05 Mittagspause<br />

13:30 Markus Daldrup, Lichtgitter GFK<br />

GmbH & Co.KG<br />

Verwendung und Vorteile<br />

von GFK-Produkten im Offshore-<br />

Bereich<br />

14:00 Sven Albers, Fakon Wind GmbH<br />

Erosion an Rotorblättern<br />

14:30 Kaffeepause<br />

15:00 Prof. Stefan Wittke, Hochschule<br />

Bremerhaven<br />

Mikrobiell verstärkte Korrosion<br />

an Gründungen von OWEA<br />

15:30 Carola Buchner<br />

Unterwasserinspektionen an<br />

Offshore-Bauwerken<br />

16:00 Dr.-Ing. Thomas Hassel, UWT<br />

Hannover / Zoran Kovarcek,<br />

Monti GmbH<br />

Mechanische Reinigung an<br />

Unterwasserflächen<br />

16:30 Abschlussdiskussion<br />

Teilnahmegebühr bei Online-<br />

Anmeldung unter<br />

http://com.htg-online.de<br />

HTG-Mitglieder: 90,- €<br />

HTG-Nichtmitglieder: 120,- €<br />

Anmeldeschluss: 28.10.<strong>2017</strong><br />

Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de<br />

Vorsitzender: Reinhard Klingen, service@htg-online.de Geschäfts führung:<br />

Felix Scholz, Tel. 040/428 47-21 73, Meike Schubert, - 27 <strong>09</strong> Schriftleitung:<br />

Dr.-Ing. Manuela Oster thun, General direktion Wasserstraßen u. Schifffahrt –<br />

Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88, manuela.osterthun@wsv.bund.de<br />

Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />

Junge HTG berichtet über Fachexkursion<br />

nach Bremen und Bremerhaven<br />

Im Rahmen von Besichtigungen verschiedener<br />

Baustellen und Bauwerken,<br />

die Einblicke in die Planung und<br />

Durchführung von Wasserbauprojekten<br />

geben, bietet die jährliche Exkursion<br />

eine Plattform für den fachlichen<br />

Austausch und stellt eine hervorragende<br />

Möglichkeit zur Vernetzung<br />

von Mitgliedern innerhalb HTG dar.<br />

Die diesjährige Fachexkursion am<br />

17.-18.08.<strong>2017</strong> führte eine Gruppe von<br />

Vertretern von Boskalis Hirdes, WTM<br />

Engineers, Ramboll IMS, iwb Ingenieurgesellschaft,<br />

Ingenieurbüro Lenk<br />

& Rauchfuß sowie der Hochschule<br />

Bremen und der TUHH nach Bremen<br />

und Bremerhaven. Übergeordnetes<br />

Thema der Exkursion war dabei die<br />

ethische und moralisch prägende Verantwortung<br />

des Ingenieurs in der Gesellschaft.<br />

Die erste Station ist Teil der Bauvorhaben<br />

Containerterminal 3, 3a und 4,<br />

befindet sich aber in über 9 km Entfernung<br />

zu den Großschiffiegeplätzen.<br />

Die Luneplate sowie die südlich<br />

davon gelegene Tegeler Plate stellen<br />

Kompensationsflächen für die oben<br />

genannten Bauvorhaben dar, auf denen<br />

Maßnahmen des Naturschutzes<br />

und der Landschaftspflege durchgeführt<br />

werden. Herr Wieland von<br />

bremenports erläuterte die Herausforderungen<br />

der technischen Planung<br />

sowie der Einhaltung der ökologischen<br />

Zielvorgaben einer solchen<br />

Kompensationsmaßnahme. Zu diesen<br />

zählt vor allem eine Unterhaltung<br />

die sicherstellt, dass ein Landschaftsbild<br />

erhalten wird, welches den Anforderungen<br />

von bestimmten Vogelarten<br />

entspricht. Dabei soll nicht unerwähnt<br />

bleiben, dass Bremenports für die Beweidung<br />

sogar diverse Wasserbüffel<br />

sein Eigen nennt. Das auf den ersten<br />

Blick als Weideland erscheinende Gelände<br />

eröffnete sich bei der Begehung<br />

durch die Erklärungen aus Sicht der<br />

Umweltplanung als ein weitläufiges<br />

Gebiet mit hoher ökologischer Wertigkeit<br />

und als Lebens- und Rückzugsraum<br />

für Brut- und Rastvögel.<br />

Am Nachmittag wurde der Denkort<br />

Bunker Valentin in Bremen Farge<br />

besichtigt. Mit den Arbeiten an dem<br />

Bunker, der eine U-Boot-Werft beherbergen<br />

sollte, wurde 1943 begonnen.<br />

94 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


Bei dem Bau wurden Zwangsarbeiter<br />

aus ganz Europa eingesetzt, von denen<br />

Tausende ums Leben kamen. Anlass der<br />

Besichtigung war, dass Erich Lackner<br />

hier bauleitender Ingenieur des Bauvorhabens<br />

war. Schwerpunkt der Besichtigung<br />

war daher nicht die technische Seite<br />

des Bauwerks, sondern die kritische<br />

Auseinandersetzung mit der Vergangenheit<br />

einer der zentralen Persönlichkeiten<br />

der Hafentechnischen Gesellschaft.<br />

Die historische Führung durch<br />

den Denkort Bunker Valentin hatte die<br />

Situation auf der Großbaustelle, die Geschichte<br />

der Zwangsarbeiter sowie das<br />

Wirken der am Bau beteiligten Personen<br />

als inhaltliche Schwerpunkte und<br />

hinterließ bei jedem Teilnehmer einen<br />

ganz individuell prägenden Eindruck.<br />

In stillen Momenten und in gemeinsamen<br />

Gesprächen in der Gruppe wurde<br />

deutlich, dass der Bauingenieur neben<br />

seiner technischen Funktion auch eine<br />

ethisch und moralisch prägende Rolle<br />

in der Gesellschaft einnimmt. Die gemeinschaftliche<br />

Besichtigung des Denkorts<br />

war daher ein kleiner aber wichtiger<br />

Schritt, um sich mit der Historie<br />

kritisch auseinanderzusetzen, daraus<br />

zu lernen und das Gelernte proaktiv auf<br />

die heutige Zeit zu übertragen.<br />

Eine weitere Facette der Verantwortung<br />

als Bauingenieur wurde bei der<br />

Einleitung zum Bauvorhaben des Bremer<br />

Weserwehrs erläutert. Durch Beiträge<br />

der Herren Oltmanns, Serr und<br />

Fischer (WSA Bremen), Frerichs (BAV)<br />

und Waßmuth (Boskalis Hirdes) wurde<br />

deutlich, wie das Arbeiten und das Verhalten<br />

im Team eines Bauvorhabens sowie<br />

das Wechselspiel mit dem Umfeld<br />

Einfluss auf eine erfolgreiche Umsetzung<br />

haben. Nach Erläuterungen zum<br />

Bauablauf wurde das fertige Bauwerk<br />

besichtigt. Dabei standen bauliche Gegebenheiten<br />

und technische Besonderheiten<br />

im Mittelpunkt. Ein besonderer<br />

Einblick ergab sich bei der Besichtigung<br />

des Wehrfeldes 1, was zu diesem<br />

Zeitpunkt wegen Revisionsarbeiten<br />

trocken gelegt war.<br />

Die Junge HTG bedankt sich bei Bremenports,<br />

dem Denkort Bunker Valentin<br />

sowie dem WSA Bremen, dem BAV<br />

sowie Boskalis Hirdes für die Durchführung<br />

der Führungen und die Offenheit<br />

bei Fragen und Diskussionen.<br />

Durch die unterschiedlichen Professionen<br />

und damit verbundenen Blickwinkel<br />

der Vortragenden ergab sich<br />

eine Exkursion, die den so oft benötigten<br />

»Blick über den Tellerrand« ermöglichte.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 95


Recht<br />

Löschpflicht des<br />

Absenders?<br />

»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK<br />

Eine Grundberührung mit einhergehender Beschädigung des Schiffes und der beförderten Ware ist dem Risikobereich des Frachtführers<br />

zuzurechnen und steht einem Anspruch auf Liegegeld im Sinne des § 412 III HGB entgegen. Ein »Warten« im Sinne des § 412 III HGB<br />

setzt voraus, dass der Frachtführer es wegen des Wartens unterlässt, sich mit den Beförderungsmitteln an einen anderen Ort zu begeben,<br />

um anderweitige Einnahmen zu erzielen. Kann der Frachtführer aus andern Gründen nicht tätig werden und nichts transportieren,<br />

so wartet er nicht im Sinne dieser Vorschrift.<br />

Mit der Verfügungsbefugnis des Absenders nach § 418 II Satz 1 HGB endet auch die Löschverpflichtung des Absenders nach § 412 I Satz<br />

1 HGB. Ein Absender ist jedenfalls dann zur Abnahme des Transportgutes oder zu einer Mitwirkung am Verkauf der beschädigten Ware<br />

nicht verpflichtet, wenn er nicht zugleich Eigentümer des Transportgutes ist und deshalb auch nicht darüber verfügen kann.<br />

Ob ein Frachtführer, der eine wegen des Übergangs des Weisungsrechtes auf den Empfänger nach § 418 II Satz 1 HGB unwirksame Weisung<br />

des Absenders befolgt, Anspruch auf eine angemessene Vergütung im Sinne des § 418 I Satz 4 HGB hat, erscheint fraglich.<br />

Urteil des Schiffahrtsobergerichtes Karlsruhe<br />

vom 15. Mai <strong>2017</strong>, Az.: 22 U 5/16<br />

<strong>BS</strong>ch (Schiffahrtsgericht Mainz, Az.: 76 C<br />

5/15 <strong>BS</strong>ch), rechtskräftig.<br />

Aus den Gründen:<br />

Die Klägerin macht Ansprüche auf Zahlung<br />

eines Liegegeldes gegen die Beklagte<br />

geltend…<br />

Bei der Übernahme der Ware durch die<br />

Klägerin war diese ordnungsgemäß und<br />

sauber. Auf der Fahrt von Wesseling nach<br />

Hanau hatte das von der Beklagten eingesetzte<br />

TMS »A« am 20.11.2014 eine Grundberührung<br />

mit der Folge, dass Wasser in<br />

den Ladetank 2 eingedrungen war. Die Annahme<br />

dieser Ware wurde deshalb verweigert,<br />

diese verblieb im Schiff; im Übrigen<br />

wurde die Ladung gelöscht.<br />

Die Klägerin holte daraufhin bei der Beklagten<br />

eine Weisung, wie mit der im<br />

Schiff verbliebenen Ware zu verfahren sei,<br />

ein. Die Beklagte ordnete an, nach Frankfurt<br />

zu fahren und dort an der Löschstelle<br />

der Streithelferin zu 1 der Beklagten die<br />

Ware zu löschen. In Frankfurt angekommen<br />

unternahm die Klägerin den Versuch,<br />

durch Umpumpen den Dieselkraftstoff<br />

vom eingedrungenen Wasser zu trennen.<br />

Am 15.12.2014 entnommene Proben ergaben<br />

»yellow, very hazy with black sediments,<br />

no separated water« und einen<br />

Wassergehalt von 125 mg/kg für den Inhalt<br />

des Backbordtankes 3 und »yellow,<br />

clear, bright« und einen Wassergehalt<br />

von 50 mg/kg für den Inhalt des Steuerbordtankes<br />

4. Aufgrund dieses Untersuchungsergebnisses<br />

fragte die Klägerin<br />

mit Schreiben vom 15.12.2014 bei der Firma<br />

»S GmbH« an, ob die Ware vor Ort in<br />

Frankfurt bei der Firma R übernommen<br />

werde. Als Antwort darauf teilte der Prozessbevollmächtigte<br />

der Beklagten mit E­<br />

Mail vom 16.12.2014 mit, dass die Beklagte<br />

selbstverständlich bei der Firma R als<br />

frühere Wareneigentümerin anfragen könne,<br />

ob diese die Ware zu einem verhandelten<br />

Tagespreis übernehme. Zugleich<br />

wurde in diesem Schreiben darauf hingewiesen,<br />

dass die Weisung des Auftraggebers<br />

R, der Streithelferin zu 1 der Beklagten,<br />

unter dem 10.12.2014 an die Klägerin<br />

weitergegeben worden sei …<br />

Nach den als Anlagenkonvolut B 33 vorgelegten<br />

Unterlagen hat die Klägerin Ende<br />

Januar/Anfang Februar 2015 1<strong>09</strong>.739 kg<br />

des nicht abgenommenen Dieselkraftstoffs<br />

als »beschadigd Dieselolie« (sic.)<br />

auf eigene Rechnung für netto 27.434,75<br />

€ in die Niederlande veräußert und den<br />

Rest entsorgt …<br />

Durch Urteil des Amtsgerichts­Schifffahrtsgericht­Mainz<br />

vom 04.07.2016, auf<br />

das wegen der näheren Einzelheiten zum<br />

Vortrag der Parteien im ersten Rechtszug,<br />

den dort getroffenen Feststellungen und<br />

den gestellten Anträgen verwiesen wird,<br />

wurde die Klage abgewiesen. Der Klägerin<br />

stehe kein Anspruch gemäß §§ 419 Abs. 1 S.<br />

3, 418 Abs. 1 S. 4 HGB auf Ersatz des Liegegeldes<br />

zu, denn der Empfänger der Ware<br />

habe die Annahme zu Recht verweigert und<br />

der gemäß § 419 Abs. 1 S. 2 HGB verfügungsberechtigte<br />

Absender, die Streithelferin<br />

zu 2 der Beklagten, habe die Weisung<br />

zum Verkauf bzw. zur Vernichtung gegebenen<br />

und Eigentumsverzicht erklärt …<br />

Die fristgerechte und auch im Übrigen<br />

zulässige Berufung der Klägerin hat keinen<br />

Erfolg. Der Klägerin steht aus keiner<br />

der von ihr angeführten Rechtsgrundlagen<br />

(§§ 412, 418, 419 und 421 HGB; 127)<br />

der geltend gemachte Anspruch zu; auch<br />

sonstige Anspruchsgrundlagen sind nicht<br />

erkennbar.<br />

Ein Anspruch der Klägerin auf Zahlung<br />

von Liegegeld für den geltend gemachten<br />

Zeitraum vom 18.12.2014 bis zum<br />

29.01.2015 besteht nicht, denn die Voraussetzungen<br />

der nach § 26 BinSchG auf den<br />

Transport des Dieselkraftstoff auf Binnengewässer<br />

anwendbaren Regelungen des<br />

Vierten Abschnittes des Vierten Buches<br />

des Handelsgesetzbuches (§§ 407 ff. HGB)<br />

sind nicht gegeben.<br />

1. Die Voraussetzungen eines Anspruchs<br />

aus § 412 Abs. 3 HGB sind nicht gegeben.<br />

a) Ein Anspruch aus § 412 Abs. 3 HGB<br />

scheitert zunächst daran, dass – in der<br />

hier allein in Betracht kommenden Variante<br />

ohne vertragliche Vereinbarung – das<br />

Warten aus Gründen er­folgte, die dem Risikobereich<br />

der Klägerin zuzuordnen sind,<br />

denn sie allein war dafür verantwortlich,<br />

dass während des von ihr durchgeführten<br />

Transportes eine Grundberührung und damit<br />

auch eine Beschädigung des Schiffs<br />

und der beförderten Ware stattfand …<br />

Zudem war die Beklagte unstreitig nicht<br />

Empfängerin der Ware und damit auch<br />

nicht zur Abnahme bzw. Annahme der<br />

Ware verpflichtet. Allein aus der Stellung<br />

der Beklagten als Vertragspartnerin lässt<br />

sich eine solche Verpflichtung nicht herleiten.<br />

Die Verfügungsbefugnis der Beklagten<br />

über das Transportgut aus dem<br />

Frachtvertrag endete mit der Ankunft an<br />

der Löschstelle. Die berechtigte Verweigerung<br />

der Annahme durch die Empfängerin<br />

aufgrund der Beschädigung der Ware<br />

durch die Klägerin führte nicht zu einer<br />

Verlängerung (vergl. § 418 Abs. 2 HGB) …<br />

c) Der geltend gemachte Anspruch der Klägerin<br />

scheitert zudem daran, dass in dem<br />

fraglichen Zeitraum vom 18.12.2014 bis<br />

zum 29.01.2014 die Voraussetzungen eines<br />

Wartens im Sinne von § 412 Abs. 3 HGB<br />

nicht vorlagen. Denn Warten im Sinne dieser<br />

Vergütungsregelung setzt voraus, dass<br />

der Frachtführer es wegen des Wartens<br />

unterlässt, sich mit dem Beförderungsmittel<br />

an einen anderen Ort zu begeben,<br />

um anderweitige Einnahmen zu erzielen,<br />

so dass er nicht wartet, wenn er aus anderen<br />

Gründen nicht hätte tätig werden und<br />

nicht etwas hätte transportieren können<br />

(Koller, Transportrecht, 9. Aufl., § 412 Rn.<br />

51a; Schmidt in: Staub, HGB, 5. Aufl., § 412,<br />

Rn. 49). Dies gilt jedenfalls dann, wenn wie<br />

hier das Entladen aufgrund von Umständen<br />

aus dem Risikobereich der Klägerin<br />

unterblieben ist und es deshalb allein deren<br />

Risikosphäre zuzurechnen ist (vgl. zu<br />

diesem Gesichtspunkt Schmidt in: Staub,<br />

HGB, 5. Aufl., § 412, Rn. 49), dass das Schiff<br />

nicht anderweitig zur Erzielung von Einnahmen<br />

eingesetzt werden konnte …<br />

a) Zwar steht nach den Feststellungen<br />

des Schifffahrtsgerichts im unstreitigen<br />

Teil des Tat­bestandes mit der Bindungs­<br />

96 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9<br />

(Sammlung Seite 2485)


Recht<br />

wirkung des § 314 ZPO fest, dass die Beklagte<br />

der Klägerin die Weisung erteilte,<br />

nach Frankfurt zu fahren und an der Löschstelle<br />

der Streithelferin zu 1 der Beklagten<br />

die Ware zu löschen, nachdem Anträge<br />

auf Berichtigung des Tatbestandes nicht<br />

gestellt wurden. Allerdings bestand zum<br />

Zeitpunkt der Erteilung der Weisung das<br />

Weisungsrecht der Beklagten als Absenderin<br />

aus § 418 Abs. 1 S. 2 HGB nicht mehr,<br />

denn diese Weisung ist schon nach dem<br />

Vortrag der Klägerin erst nach der Ankunft<br />

an der Ablieferungsstelle erfolgt, so<br />

dass zu diesem Zeitpunkt das Verfügungsrecht<br />

des Absenders bereits erloschen war<br />

(§ 418 Abs. 2 S. 1 HGB). Deshalb erscheint<br />

es fraglich, ob die Klägerin aus einer unberechtigten<br />

Weisung die Ansprüche aus<br />

§ 418 Abs. 1 S. 4 HGB auf angemessene<br />

Vergütung geltend machen kann.<br />

b) Ein Anspruch gegen die Beklagte besteht<br />

jedenfalls deshalb nicht, weil Aufwendungen<br />

und eine angemessene Vergütung<br />

für die Fahrt nicht geltend gemacht<br />

werden, denn die Klägerin macht Ansprüche<br />

nur für einen lange danach liegenden<br />

Zeitraum und auch nicht für konkrete Aufwendungen<br />

in dem geltend gemachten<br />

Zeitraum geltend …<br />

Sonstige Ansprüche sind ebenfalls nicht<br />

ersichtlich. Darlegungen zu eventuellen<br />

Ansprüchen aus unerlaubter Handlung<br />

oder ungerechtfertigter Bereicherung<br />

fehlen vollständig, die Sach­verhaltsschilderung<br />

der Klägerin ergibt auch keine<br />

Anhaltspunkte für solche Ansprüche. Allgemeine<br />

Schadensersatzansprüche z.B.<br />

aus § 280 BGB sind, selbst wenn man neben<br />

den frachtvertraglichen Ansprüchen<br />

auch das allgemeine Schadensersatzrecht<br />

zur Anwendung bringen wollte, ebenfalls<br />

nicht ersichtlich, denn jeder Schadensersatzanspruch<br />

setzt eine Pflichtverletzung<br />

voraus, die im Verhältnis zwischen der Klägerin<br />

und der Beklagten weder dargelegt<br />

noch ersichtlich ist. Die Beklagte als Absenderin<br />

und Partnerin des Frachtvertrags<br />

war weder zur Abnahme des Transportgutes<br />

verpflichtet noch war sie verpflichtet,<br />

den Verkauf der beschädigten Ware<br />

durchzuführen oder daran mitzuwirken.<br />

Dies schon deshalb nicht, weil die Beklagte<br />

unstreitig nicht Eigentümerin des Transportgutes<br />

war und deshalb darüber auch<br />

nicht verfügen konnte …<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Der rechtliche Schwerpunkt der vorliegenden<br />

Entscheidung liegt auf der Auslegung<br />

des § 412 III HGB und zwar insbesondere<br />

der Tatbestandsmerkmale »wartet« und<br />

»Risikobereich«. Die Ausführungen des<br />

Schiffahrtsobergerichtes geben Veranlassung,<br />

Folgendes anzumerken:<br />

An sich ist der Anspruch auf Liegegeld<br />

beim Überschreiten der Lade- oder Löschzeit<br />

ein gesetzlicher Anspruch, der kein<br />

Schadenersatzanspruch ist, sondern ein<br />

Nebenanspruch aus Frachtvertrag. An<br />

sich ist dieser Anspruch – anders als zum<br />

Beispiel ein Anspruch auf Nutzungsverlust<br />

im Falle einer Havarie – unabhängig<br />

von konkreten Einnahmeausfällen, er wird<br />

in der Praxis auch abstrakt (nämlich nach<br />

BinSchLV respektive Vereinbarung) und<br />

nicht konkret berechnet. Deshalb entsteht<br />

ein Liegegeldanspruch zum Beispiel auch<br />

dann, wenn die Frachtensituation sehr<br />

schlecht ist und das Schiff froh sein kann,<br />

dass es in Überliegezeit liegt. Die Tatsache,<br />

dass der Markt so schlecht ist, dass<br />

das Schiff nicht sicher mit Folgeaufträgen<br />

rechnen kann, steht einem gesetzlich<br />

und vertraglich vereinbarten Liegegeldanspruch<br />

nicht entgegen. Der Liegegeldanspruch<br />

ist kein Ersatzanspruch für entgangene<br />

Einnahmen, sondern lediglich<br />

ein Entgelt dafür, dass der Absender den<br />

Schiffsraum länger nutzt, als vertraglich<br />

vereinbart. Deshalb ist die vorliegende<br />

Auslegung des Begriffes »warten« wenig<br />

überzeugend.<br />

Auch hinsichtlich der Definition des »Risikobereiches«<br />

im Sinne des § 412 III HGB<br />

könnte man zu einer anderen Auffassung<br />

gelangen. Grund für die Verzögerungen<br />

beim Löschen war prima facie zunächst<br />

die Tatsache, dass das zu befördernde Gut<br />

beschädigt war. Für Güterschäden gibt es<br />

die Vorschriften über die Obhutshaftung<br />

und den Wertersatz. Vorliegend war die<br />

Wartezeit auch nicht auf die Verzögerung<br />

zurückzuführen, die durch die Festfahrung<br />

selbst entstanden war, sondern letztendlich<br />

nur auf die Tatsache, dass das Gut<br />

verunreinigt war. Das schifffahrtspezifische<br />

Transportrisiko von Grundberührungen<br />

wird im Schifffahrtsrecht traditionell<br />

durchaus auf Schiff und Ladung verteilt<br />

und schon allein deshalb nicht ausschließlich<br />

als Risikobereich des Schiffes<br />

begriffen. Die Vorschrift über die Havarie-grosse<br />

zeigen, dass das Risiko einer<br />

Gefährdung von Schiff und Ladung zum<br />

Beispiel durch eine Grundberührung von<br />

Ladung und Schiff gleichermaßen getragen<br />

werden soll. Im Übrigen wird das Risiko<br />

von nautischen Fehlentscheidungen,<br />

die in der Regel Grund für eine Grundberührung<br />

sind, auch für die transportierten<br />

Güter traditionell durch den Haftungsausschluss<br />

für Navigationsfehler nicht dem<br />

Schiff auferlegt, sondern letztendlich der<br />

Ladung. Deshalb könnte man durchaus<br />

die Auffassung vertreten, dass Verzögerungen<br />

durch Grundberührung oder Gefahr<br />

für Schiff und Ladung nicht zum Risikobereich<br />

des Schiffes, sondern in die<br />

sogenannte neutrale Sphäre gehören.<br />

Verzögerungen, die durch eine Ladungsverunreinigung<br />

im Obhutszeitraum entstanden<br />

sind, dagegen, gehören nach Auffassung<br />

des Unterzeichners dogmatisch<br />

zur Obhutshaftung für Güterschäden. Die<br />

Frage, ob Schadenersatz zu leisten ist und<br />

was mit der beschädigten Ladung zu geschehen<br />

hat, richtet sich dogmatisch wohl<br />

ausschließlich nach dem Recht über die<br />

Güterschadenhaftung.<br />

Die vorliegende Entscheidung enthält<br />

auch Ausführungen zur Löschverpflichtung<br />

des Absenders. Das Schiffahrtsobergericht<br />

führt aus, dass mit der Ankunft an<br />

der Löschstelle das Weisungsrecht auf den<br />

Empfänger übergeht. Diese Regelung erfasst<br />

aber zunächst nur § 418 HGB und damit<br />

das Weisungsrecht einerseits und den<br />

Anspruch des Frachtführers auf Kostenersatz<br />

andererseits. Der durch das Schifffahrtsobergericht<br />

gezogene Schluss, dass<br />

mit dem Ende des Weisungsrechtes des<br />

Absenders auch die Löschverpflichtung<br />

nach § 412 I HGB (im Gesetz für das allgemeine<br />

Frachtrecht mit »Entladen« bezeichnet)<br />

entfalle, ist nicht zwingend. Der<br />

Frachtführer und damit letztendlich auch<br />

das Schiff haben nur einen Vertrag mit<br />

dem Absender und keinen Vertrag mit<br />

dem Empfänger. Der Absender hat das<br />

Recht und die Pflicht, die zu transportierenden<br />

Güter in das ladebereit vorgelegte<br />

Schiff zu laden und dieses zu löschen.<br />

Würde die Löschverpflichtung tatsächlich<br />

mit der Ankunft an der Löschstelle enden,<br />

dann würde der Frachtführer vertragliche<br />

Ansprüche gegen seinen einzigen Vertragspartner<br />

verlieren, nämlich gegen den<br />

Absender. Ist der Empfänger also zum Löschen<br />

nicht bereit oder nicht in der Lage,<br />

dann hätte – wenn man die Auffassung des<br />

Schiffahrtsobergerichtes konsequent weiterdenkt<br />

– der Frachtführer, also das Schiff,<br />

keinen vertraglichen Anspruch mehr darauf,<br />

dass sein Schiff gelöscht, also von der<br />

Ladung befreit und damit wieder einsatzfähig<br />

wird. Angesichts der klaren Entscheidung<br />

des Gesetzgebers, dass § 412 I Satz<br />

1 HGB die Lade- und Löschverpflichtung<br />

dem Absender auferlegt, ist dies eine sehr<br />

zweifelhafte Auslegung dieser Vorschrift.<br />

Es kann nicht sein, dass man gesetzlich bestehende<br />

und vertraglich vereinbarte Ansprüche<br />

(Löschpflicht) gegen seinen Vertragspartner<br />

(Absender) verliert, nur weil<br />

das Schiff am vertraglich bestimmten<br />

Löschort zum Löschen vorgelegt wird. Die<br />

gesetzliche Löschverpflichtung des Empfängers<br />

kann nach Auffassung des Unterzeichners<br />

die originär vertragliche Verpflichtung<br />

des Absenders nicht ersetzen,<br />

sondern allenfalls ergänzen.<br />

Dies zeigt sich auch anhand der häufigen<br />

Fälle von Belade- oder Löschschäden am<br />

Schiff, verursacht durch den Umschlagsbetrieb.<br />

Nach ständiger und richtiger<br />

Rechtsprechung haftet der Absender für<br />

das Verschulden des Umschlagsbetriebes,<br />

da der Umschlagsbetrieb Erfüllungsgehilfe<br />

des Absenders ist.<br />

Die vom Schiffahrtsobergericht offengelassene<br />

Frage, ob mit dem Ende des<br />

Weisungsrechtes auch die Verpflichtung,<br />

im Falle einer unberechtigten Weisung<br />

Kostenersatz und eine angemessene<br />

Vergütung zu zahlen, entfällt, kann nach<br />

Auffassung des Unterzeichners nur so beantwortet<br />

werden, dass derjenige, der eine<br />

Weisung erteilt, ob zu Recht oder zu Unrecht,<br />

demjenigen, der grundsätzlich verpflichtet<br />

ist, Weisungen Folge zu leisten,<br />

auch eine Vergütung zu zahlen hat. In der<br />

vorliegenden Entscheidung ist diese Frage<br />

allerdings offen geblieben, da es der<br />

Klägerin offensichtlich nicht gelungen war,<br />

konkrete Schäden oder Kosten im Sinne<br />

des § 418 II Satz 2 HGB darzulegen und zu<br />

beweisen.<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,<br />

Frankfurt am Main<br />

(Sammlung Seite 2486)– Fortsetzung unter www.binnenschifffahrt-online.de bis Sammlung S. 2490<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 97


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen • Abteilung Binnenschiffahrt e.V.<br />

Vertreten durch: Torsten Stuntz, Vorsitzender; Nikolaus Hohenbild, stellv. Vorsitzender, MS »Catharina«;<br />

Detlef Maiwald, stellv. Vorsitzender, TMS »Cascade«; Klaus Wolz, stellv. Vorsitzender<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat: Birgit Kühn<br />

August-Bier-Straße 18 • 53129 Bonn • Tel. 0228/746377 • Fax 0228/746569 • zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Modernisierung der Berufsbildung in der Binnenschifffahrt erforderlich<br />

Korrekturen bei EU-Richtlinie<br />

Die bevorstehende Verabschiedung der<br />

Europäischen Richtlinie über die Anerkennung<br />

von Berufsqualifikationen stellt<br />

uns vor die Herausforderung, die Binnenschifferausbildung<br />

in Deutschland<br />

zu überarbeiten. Die Richtlinie regelt u.a.,<br />

unter welchen Voraussetzungen Zeugnisse<br />

über Berufsqualifikationen ausgestellt<br />

und Befähigungen in den Mitgliedstaaten<br />

anerkannt werden können.<br />

Alle Mitglieder einer Decksmannschaft,<br />

die die Binnenwasserstraßen der<br />

Union befahren, müssen künftig über<br />

eines sogenannten Unionsbefähigungszeugnis<br />

verfügen, das im Einklang mit<br />

der Richtlinie ausgestellt wurde. Hiervon<br />

ausgenommen werden können Personen,<br />

die auf solchen nationalen Binnenwasserstraßen<br />

tätig sind, die nicht<br />

mit dem Schifffahrtsnetz eines anderen<br />

Mitgliedstaates verbunden sind.<br />

Man braucht also ein Unionsbefähigungszeugnis,<br />

weshalb sich die Vorgaben<br />

der Richtlinie für die jeweiligen Qualifikationen<br />

der Besatzung in der beruflichen<br />

Ausbildung wiederfinden müssen.<br />

Im Großen und Ganzen wird dies sicher<br />

kein Problem sein, denn die duale Ausbildung<br />

zum Binnenschiffer in Deutschland<br />

ist bekanntermaßen gut und kann insbesondere<br />

mit den vorgesehenen Kompetenzstandards<br />

nicht nur mithalten, sondern<br />

übertriff diese auf dem Operational<br />

Level sicher heute schon.<br />

Ausbildungsberuf Schiffsführer?<br />

Angesichts der unterschiedlichen Möglichkeiten,<br />

die in der Richtlinie für den<br />

Erwerb der verschiedenen Qualifikationsstufen<br />

als Mindestanforderungen<br />

vorgegeben werden, wird es aber notwendig,<br />

die Ausbildung zu erweitern, möglicherweise<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Abschlüssen zu differenzieren und ggf.<br />

die Ausbildung anders zu strukturieren<br />

sowie Inhalte anzupassen.<br />

Ein Beispiel: Für die Qualifikation<br />

Schiffsführer sieht die Richtlinie als eine<br />

Variante ein dreijähriges Ausbildungsprogramm<br />

auf dem Management Level<br />

einschließlich 360 Tagen Fahrzeit vor.<br />

Die Qualifikation Schiffsführer kann in<br />

Deutschland derzeit nur über Fahrzeit<br />

mit anschließender Patentprüfung erworben<br />

werden. Einen Ausbildungsgang<br />

zum Schiffsführer, wie in der Richtlinie<br />

vorgesehen, gibt es nicht.<br />

Auch unabhängig von der Richtlinie<br />

könnte man darüber nachdenken, ob es<br />

nicht sinnvoll wäre, die Berufsausbildung<br />

so zu gestalten, dass sie über den Bootsmann<br />

hinaus zur Qualifikation Schiffsführer<br />

führen kann und damit eine anerkannte<br />

Berufsausbildung darstellen<br />

würde. Derzeit ist der Schiffsführer kein<br />

staatlich anerkannter Berufsabschluss<br />

nach dem Berufsbildungsgesetz. Der<br />

höchste staatlich anerkannte Abschluss<br />

ist der Binnenschiffer, besatzungsrechtlich<br />

der Bootsmann.<br />

Eine durchgehende Ausbildung zum<br />

Schiffsführer könnte sich positiv auf die<br />

Attraktivität des Berufsbildes auswirken.<br />

Genauso sollte es weiter möglich bleiben,<br />

beim Bootsmann oder vielleicht beim<br />

Steuermann die Ausbildung abzuschließen<br />

und die Voraussetzungen für eine Patentprüfung<br />

über Fahrzeit zu erwerben.<br />

Überarbeitete Ausbildungsordnung<br />

Den Ordnungsrahmen bildet die »Verordnung<br />

über die Ausbildung zum Binnenschiffer/zur<br />

Binnenschifferin« vom<br />

20.01.2005. Sie ist eine Ausbildungsordnung<br />

im Sinne des Berufsbildungsgesetzes.<br />

Wenn ein Ausbildungsberuf modernisiert<br />

werden soll, geschieht dies in<br />

einem geregelten Verfahren unter Beteiligung<br />

von Bund, Ländern, Arbeitgebern,<br />

Arbeitnehmern und der Berufsbildungsforschung.<br />

Eine Veränderung der Ausbildungsordnung<br />

erfolgt also unter Einbeziehung<br />

der Sozialpartner. Diese müssen<br />

gemeinsam einen Antrag auf Neuordnung<br />

der Ausbildung beim BMVI stellen.<br />

Zunächst werden Eckwerte für die<br />

Ausbildung festgelegt, die dann gemeinsam<br />

erarbeitet und abgestimmt werden.<br />

Zum Abschluss entscheidet das zuständige<br />

Bundesministerium in Abstimmung<br />

mit den Ländern. So ist es auch für die<br />

Binnenschifffahrt geplant.<br />

Erstes Gespräch im BMWI<br />

Anfang August fand im BMWI ein Gespräch<br />

mit allen Beteiligten statt, das<br />

dazu dienen sollte, die Auswirkungen der<br />

neuen Richtlinie auf die Binnenschifferausbildung<br />

in Deutschland zu erörtern.<br />

Vertreten waren neben dem BMWI als<br />

Gastgeber die Binnenschifffahrtsverbände<br />

BDS und BDB, Verdi, der DGB,<br />

die IHK Niederrhein und Magdeburg,<br />

das Schifferberufskolleg, das BMBF, das<br />

BMVI, die WSV, die KMK der Länder<br />

und das KWB. Ein weiteres Gespräch,<br />

das vor allem den Inhalt der neuen Richtlinie<br />

beleuchten soll, wird am 30. November<br />

folgen. Erst dann wird man sehen, ob<br />

es gelingen kann, gemeinsam Eckpunkte<br />

zu erarbeiten.<br />

Unsere Position<br />

Das BMWI stellte auf der Besprechung<br />

klar, dass die Mitgliedstaaten der EU für<br />

die Berufsausbildung zuständig sind und<br />

dass deshalb die Regelungen der Ausbildungsordnung<br />

zum Binnenschiffer Vorrang<br />

vor den Regelungen der Richtlinie<br />

haben. Das ist richtig. Wir können auch<br />

unter Geltung der Richtlinie unser Niveau<br />

beibehalten. Andererseits gibt die<br />

Richtlinie vor, unter welchen Voraussetzungen<br />

Befähigungszeugnisse erteilt<br />

werden dürfen, die auf den Unionswasserstraßen<br />

gelten. Insoweit muss eine<br />

Ausbildungsordnung natürlich darauf<br />

Rücksicht nehmen.<br />

Der BDS befürwortet deren Überarbeitung,<br />

gerade weil wir unser duales System<br />

für gut erachten. Es muss konkurrenzfähig<br />

bleiben, für junge Leute attraktiv sein<br />

und das gewohnte Niveau sichern. Dazu<br />

gehören ein qualitativ guter Schulunterricht<br />

genauso wie angemessene Fahrzeiten.<br />

Die Ausbildung sollte in einer ersten<br />

Stufe zum Bootsmann oder Steuermann<br />

führen und in einer zweiten Stufe zum<br />

Schiffsführer, der zum Berufsabschluss<br />

werden sollte.<br />

M<br />

98 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9


TV-Programm<br />

Impressum<br />

Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

Reinhard Klingen (1. Vorsitzender),<br />

Hafentechnische Gesellschaft e.V.,<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm, Thomas Bantle<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-206 | k_foerster@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-210 | f_selzer@hansa-online.de<br />

Redakteur: Thomas Wägener (TWG)<br />

Tel. +49 (0)40-70 70 80-2<strong>09</strong> | t_waegener@hansa-online.de<br />

Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)<br />

Christian Knoll (ck, Berlin, Ostdeutschland)<br />

Martin Heying (hey, Nieder- u. Mittelrhein)<br />

Lars Eggers (egg, Oberrhein, Mosel, Saar, Neckar)<br />

Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />

Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />

Josef Müller (jom, Österreich)<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />

Redaktionsbeirat<br />

Heinz-Josef Joeris, Präsident des Vereins für europäische<br />

Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />

Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe;<br />

Reinhard Klingen, 1. Vorsitzender der Hafentechnischen<br />

Gesellschaft e.V., Hamburg;<br />

Dr.-Ing. Manuela Osterthun, Hafentechnische Gesellschaft e.V.;<br />

Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.;<br />

Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Fachbereichsleiter, Entwicklungszentrum<br />

für Schiffstechnik und Transport systeme e.V. Duisburg<br />

(DST), Duisburg.<br />

Redaktionsvorbehalt<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

sowie der Übersetzung vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift<br />

darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder<br />

ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert<br />

werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung von Herausgeber, Redaktion oder Verlag<br />

wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />

vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt<br />

eingesandtes Material (Manuskripte, Fotos, Grafiken etc.) ab.<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />

Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, Trier<br />

Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg)<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG,<br />

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Verlag von je der Lie fe rungs ver pflich tung. Er fül lungs ort und<br />

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Norderstedt<br />

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kontrolliert<br />

Ausgewählte Programm-Tipps für Oktober <strong>2017</strong><br />

7 Tage … Kreuzfahrt auf der Donau<br />

NDR Fernsehen, Samstag, 30. September, 13.30–14.00 Uhr<br />

Schwertransportschiff MV Fairplayer<br />

N24, Sonntag, 1. Oktober, 12.15–13.00 Uhr<br />

Die Ostsee von oben<br />

3sat, Montag, 2. Oktober, 20.15–21.45 Uhr<br />

Flussgeschichten – Die Ruhr<br />

WDR Fernsehen, Dienstag, 3. Oktober, 12.10–13.40 Uhr<br />

Thema: Grenztour Ostsee<br />

Phoenix, Dienstag, 3. Oktober, 12.45–14.00 Uhr<br />

Die Nordsee von oben<br />

Phoenix, Dienstag, 3. Oktober, 16.15–17.45 Uhr<br />

Wem gehört die Mosel? Wo die deutsch-luxemburgische Grenze verläuft<br />

SR Fernsehen, Dienstag, 3. Oktober, 18.45–19.15 Uhr<br />

Die Ostsee von oben<br />

Phoenix, Dienstag, 3. Oktober, 20.15–21.45 Uhr<br />

Die riskantesten Wasserwege<br />

N24, Dienstag, 3. Oktober, 23.05–0.00 Uhr<br />

Wie geht das? Überleben auf See – In der Schleswig-Holsteinischen<br />

Seemannsschule Priwall wird gelehrt, wie man sich im Unglücksfall im<br />

Wasser verhalten sollte.<br />

NDR Fernsehen, Mittwoch, 4. Oktober, 18.15–18.45 Uhr<br />

Raffinerieschiff CLOV – Öl aus der Tiefsee<br />

N24, Samstag, 7. Oktober, 8.05–9.00 Uhr<br />

Rhein, Wein und harte Arbeit. Alltag auf Deutschlands<br />

längstem Fluss<br />

ZDF, Sonntag, 8. Oktober, 18.00–18.30 Uhr<br />

Geniale Technik – Die Panama-Kanal-Erweiterung<br />

Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.<br />

n-tv, Sonntag, 8. Oktober, 22.05–23.00 Uhr<br />

360° Geo Reportage. An den Ufern der Loire<br />

arte, Montag, 9. Oktober, 10.45–11.30 Uhr<br />

Die Donau (6 Folgen)<br />

3sat, Dienstag, 10. Oktober, 14.15–18.30 Uhr<br />

Erlebnis Hessen: Leben mit der Fulda<br />

hr-fernsehen, Dienstag, 10. Oktober, 21.00–21.45 Uhr<br />

mare TV – Hollands Nordseeinseln<br />

3sat, Mittwoch, 11. Oktober, 17.40–18.30 Uhr<br />

Typisch! Frauen im Hafen – Etwa zehn Prozent der Arbeitsplätze im<br />

Hafen sind mit Frauen besetzt, deutlich weniger in Führungspositionen<br />

NDR Fernsehen, Donnerstag, 12. Oktober, 18.15–18.45 Uhr<br />

Nordsee – Das Meer verändert sich<br />

arte, Freitag, 13. Oktober, 16.45–17.10 Uhr<br />

Streifzug durch die Lübecker Bucht<br />

hr-fernsehen, Freitag, 13. Oktober, 20.15–21.00 Uhr<br />

Made in Norddeutschland Hapag-Lloyd: Aus Hamburg in die Welt<br />

NDR Fernsehen, Samstag, 14. Oktober, 11.30–12.15 Uhr<br />

Oberitaliens vergessene Wasserwege<br />

3sat, Montag, 16. Oktober, 21.05–22.00 Uhr<br />

Die Nordsee. Von Friesland zu den Fjorden<br />

NDR Fernsehen, Mittwoch, 18. Oktober, 14.15–15.00 Uhr<br />

Die Nordsee. Von Schottland zu den Halligen<br />

NDR Fernsehen, Freitag, 20. Oktober, 14.15–15.00 Uhr<br />

die nordstory – Kapitäne auf kleinen und auf großen Pötten<br />

NDR Fernsehen, Freitag, 20. Oktober, 20.15–21.15 Uhr<br />

360° Geo Reportage – Die Dhaus, Arabiens legendäre Schiffe<br />

arte, Montag, 23. Oktober, 10.20–11.15 Uhr<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 9 99


KOEHLER KALENDER 2018<br />

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POSTKARTEN-<br />

KALENDER<br />

12 Karten<br />

plus Titel<br />

12 perforierte Postkarten plus Titel • 23,5 x 18 cm<br />

R (D) 12,95 • R (A) 13,35 • SFr* 18,10<br />

ISBN 978-3-7822-1296-0<br />

12 farbige Monatsblätter plus Titel • 56 x 41,5 cm<br />

R (D) 24,90 • R (A) 25,60 • SFr* 34,80<br />

ISBN 978-3-7822-1272-4<br />

WAND-<br />

KALENDER<br />

12 farbige<br />

Monatsblätter<br />

12 farbige Monatsblätter plus Titel • 56 x 41,5 cm<br />

R (D) 24,90 • R (A) 25,60 • SFr* 34,80<br />

ISBN 978-3-7822-1281-6<br />

12 farbige Monatsblätter plus Titel • 56 x 41,5 cm<br />

R (D) 24,90 • R (A) 25,60 • SFr* 34,80<br />

ISBN 978-3-7822-1282-3<br />

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