Gesundsitzen Ausgabe 2012/2013
Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2012/2013
Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2012/2013
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.gesundsitzen.ch<br />
Schweizer Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />
. . . sesshaft !<br />
Promitalk mit der Schlangenfrau<br />
Nina Burri & Stefan Schwitter<br />
Medizin & Rücken<br />
Triggerpunkte – klein, gemein und schmerzhaft !<br />
Trends & Wissen<br />
«Fürsprache für ein gesundes Älterwerden»<br />
Exemplar<br />
zum Mitnehmen<br />
Report<br />
Seine Mitte finden und behalten
Genießen Sie das ultimative Gefühl aktiven Sitzens: Setzen Sie sich ans Steuer. Egal, ob Sie E-Mails in der Küche empfangen<br />
oder sich während des Frühstücks am Telefon dem Multitasking widmen: Der wendige, höhenverstellbare Move<br />
gibt Ihrem Körper die Bewegungsfreiheit, die er braucht.<br />
Move ist nicht nur wegen seiner Vielseitigkeit die ideale Stehhilfe für<br />
Erwachsene und Kinder:<br />
• die Wirbelsäule bleibt gesund und beweglich;<br />
• die Rückenmuskulatur wird gestärkt;<br />
• Verspannungen wird vorgebeugt;<br />
• die Atmung und somit die Sauerstoffversorgung werden verbessert.<br />
Move bietet 360° Bewegungsfreiheit beim Sitzen, bewahrt die natürliche<br />
Aktivität des Körpers und steigert so die Konzentration und Leistungsfähigkeit.<br />
www.varierfurniture.com
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
16<br />
Lifestyle<br />
Plädoyer für ein gesundes Älterwerden<br />
25<br />
Richtig sitzen<br />
Der Ratgeber für richtiges Sitzen<br />
64<br />
Medizin & Rücken<br />
Eine Therapie – wie Ferien!<br />
IMPRESSUM – gesundsitzen<br />
• CH-Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause<br />
• Erscheint 1x jährlich • <strong>Ausgabe</strong> 9 • Auflage 150 000 Exemplare<br />
• Erscheinung: Sommer <strong>2012</strong><br />
• Herausgeber/Anzeigenverkauf: Arbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen (AGeS),<br />
Kurt Schneider (Ergonomische Beratungen), Postfach 252,<br />
CH-3612 Steffisburg, Mobile 079 651 67 61 • kurt.schneider@anatom.ch<br />
• Mitarbeiter Redaktion: Kurt Schneider, Steffisburg / Kurt Mürset, Basel /<br />
René Buri, Bern / Miriam Lenz, Bern / Urs Geiger, Basel<br />
• Grafische Gestaltung: Schnittstelle PrePress Buri & Ulrich, Bern<br />
• Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
5 Editorial<br />
7 Glosse<br />
Sitzen, sass, gesessen . . .<br />
8 Firmenporträt<br />
Moving People<br />
9 Fitness<br />
Power Plate – auch ein effektives Rückentraining!<br />
11 Promitalk<br />
Nina Burri – die Schlangenfrau wird sesshaft<br />
14 Trends & Wissen<br />
Velocittà – mehr als ein Wortspiel<br />
16 L i f e s t y l e<br />
Plädoyer für ein gesundes Älterwerden<br />
18 Medizin & Rücken<br />
Lassen Sie sich ruhig wieder einmal einwickeln!<br />
20 Report<br />
Hohmad – ein Spital erfindet sich neu...<br />
22 Medizin & Praxis<br />
Triggerpunkte – klein, gemein und schmerzhaft!<br />
24 Trends & Wissen<br />
Gestützte Dynamik<br />
25 Richtig sitzen<br />
Der Ratgeber für richtiges Sitzen<br />
53 Medizin & Rücken<br />
Kinder und Jugendliche brauchen motorische<br />
Kompetenzen<br />
56 Report<br />
Die Klinik Barmelweid hat SWiNG!<br />
5 8 Fit fürs Büro, fit im Büro . . .<br />
6 0 Seine Mitte finden und behalten<br />
62 Lifestyle<br />
Aglaja – Griechische Grazie und Schweizer Erfindung<br />
64 Medizin & Rücken<br />
Eine Therapie – wie Ferien!<br />
66 Firmenporträt<br />
Der Stuhl mit «Sitzfleisch»<br />
68 Fitness<br />
Vibrationen als effizientes Kraft- und Fitnesstraining<br />
70 Trends & Wissen<br />
xenium-duo back – Wellness für Ihren Rücken<br />
71 Exma Vision – Verschaffen Sie sich Selbständigkeit<br />
und Mobilität!<br />
Gewinner des Leserwettbewerbs – 11/12<br />
1 Silya standard – Irma Gerber, Endingen<br />
1 Silya aktiv – Martin Hainz, Münchenstein<br />
1 Paar Joya Schuhe – Bernadette Peter-Amberg, Schötz<br />
1 Einkaufsgutschein CHF 200.– Hanni Fotsch, Bern<br />
1 Einkaufsgutschein CHF 100.– Silvan Andres, Lyss<br />
Inhalt<br />
3
frisches design<br />
und höchste ansprüche<br />
an komfort und ökologie.<br />
Der neue giroflex 353<br />
www.giroflex.com<br />
Swiss made<br />
SILVER<br />
Cradle to Cradle
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Liebe Leserinnen<br />
Liebe Leser<br />
Diese <strong>Ausgabe</strong> könnte für Sie gefährlich werden! – Haben Sie<br />
jetzt keine Angst, aber beherzigen Sie unbedingt meinen Rat:<br />
Versuchen Sie bitte nicht unsere Titelfrau nachzuahmen. Nicht<br />
jedermann ist zum Schlangenmenschen geboren. Es steckt<br />
enorm viel Trainingsarbeit dahinter. Uns ist das beim Treffen<br />
mit Nina Buri klar geworden. Das war im Januar dieses Jahres.<br />
Seither ist sie eine gefragte Interview-Partnerin geworden. Aber<br />
diese Art von Nachahmung ist wenigstens nicht gefährlich.<br />
Eines scheint mir doch wichtig zu sein. Ob Schlangenfrau<br />
oder Normalo – es lohnt sich auf seinen Körper zu hören. Wenn<br />
es uns irgendwo zwickt, dann will er uns etwas sagen. Spätestens<br />
dann, aber lieber noch vorher, sollten wir aktiv werden und<br />
ihm etwas Gutes tun. Bei der Lektüre unseres Magazins werden<br />
Sie feststellen, dass Ihnen dafür viele verschiedene Möglichkeiten<br />
zur Verfügung stehen. Vielleicht kennen Sie die eine oder<br />
andere. Sicher stossen Sie auch auf Neues und Interessantes.<br />
Und ganz bestimmt findet sich etwas darunter, das sich lohnt<br />
auszuprobieren. Aber ich möchte Ihrer Lektüre nicht vorgreifen.<br />
Nun haben wir uns ja das gesunde Sitzen auf die Fahnen<br />
geschrieben. Auch wenn manch ein scharfer Denker darin<br />
einen Widerspruch sieht. Schliesslich ist der Mensch von seiner<br />
Anatomie her fürs längere Sitzen denkbar ungeeignet. Aber<br />
genau dort liegt für uns die Herausforderung. Alle Stühle, Sitzgelegenheiten,<br />
Sitzmöbel, die Sie in unserem Magazin finden,<br />
haben eines gemeinsam: sie sind nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />
entwickelt, produziert und schliesslich von uns ausgesucht<br />
worden. Das gibt Ihnen die Sicherheit, dass Sie das<br />
gesunde Sitzen immer mitgeliefert erhalten. Ob Sie nun einen<br />
Arbeitsplatz einrichten oder den häuslichen Wohnbereich<br />
optimieren.<br />
Wir leben in einer Welt, die sich andauernd verändert. Das<br />
mögen wir manchmal bedauern, manchmal dürfen wir aber<br />
auch ganz froh sein darüber. Ein Beispiel? Wenn Sie früher einen<br />
bequemen und gesunden Schuh suchten, dann war das meist<br />
ein so hässliches Modell, dass Sie es lieber bleiben liessen,<br />
gesunde Füsse hin oder her. Nun, mit den Stühlen war das auch<br />
so eine Sache . . . Aber jetzt sehen Sie sich mal in diesem Heft ein<br />
bisschen um. Sie finden da Formen, Farben und Materialien, die<br />
sich nirgendwo zu verstecken brauchen. Im Gegenteil. Heute<br />
sind es die Top-Designer, die sich der Ergonomie und auch in der<br />
Produktion dem Umweltgedanken verschrieben haben. Und was<br />
das Auge entzückt, freut auch den Rücken.<br />
In diesem Sinne viel Spass bei der Lektüre. Es grüsst Sie<br />
herzlich<br />
Kurt Schneider<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Gesundes Sitzen (AGeS)<br />
Editorial<br />
5
starker Rücken<br />
- im Sitzen<br />
Einzigartiges Sitzen auf dem Back App garantiert optimales Rückentraining, eine bessere<br />
Haltung und mehr Entspannung, als bei normalem Sitzen. Den ganzen Tag bequem sitzen.<br />
Die Effekte sind in unabhängigen, klinischen Studien dokumentiert. Back App ist weltweit<br />
der einzige Stuhl, der Ihnen eine Stärkung der Rückmuskulatur durch Sitzen garantiert.<br />
www.backapp.eu/ch<br />
www.moving-people.ch<br />
Warum harmoniert der<br />
norwegische Bürostuhl<br />
HÅG Capisco so schön mit<br />
den Schweizer Alpen?<br />
Weil HÅG Natur- und Umweltschutz verinnerlicht hat<br />
und über das “cradle to cradle” Konzept hinaus geht!<br />
Schliesslich erben wir die Welt nicht von unseren Eltern, wir leihen sie von<br />
unseren Kindern. HÅG’s Philosophie basiert auf fünf nachhaltigen Prinzipien:<br />
• Leichtbauweise<br />
• lange Lebensdauer<br />
• wenige Teile<br />
• „von der Wiege zur Wiege“<br />
• umweltfreundliche Materialien (cradle to cradle)<br />
Das Ergebnis sind Produkte mit einer ausgezeichneten CO 2<br />
Bilanz<br />
und geringem Energieaufwand. Ein gutes Umweltgewissen dank<br />
HÅG Capisco!<br />
Interesse an einem Gratis-Test? Tel. 062 885 06 60<br />
Gewinnen Sie einen HÅG Capisco PULS im Wert von<br />
Fr. 970.–. Senden Sie bis 15.06.<strong>2013</strong> Ihre E-Mail mit<br />
Betreff «gs13» an info@momoll.ch<br />
MO MOLL GmbH<br />
CH 5504 Othmarsingen www.hag-global.com/ch, www.facebook.com/HAGchairs A Brand of Scandinavian Business Seating
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Sitzen, sass, gesessen . . .<br />
Haben Sie den Herrn X eigentlich mal gesehen in letzter Zeit? – Nein, natürlich<br />
nicht, wussten Sie es denn nicht, der sitzt! Drei Monate hat er bekommen. Er hatte<br />
einen sitzen und ist trotzdem gefahren. Jetzt sitzt die Frau da mit dem Buben. Der<br />
ist übrigens sitzen geblieben. In der Schule. Ich habe ihr gesagt, das kommt davon.<br />
Das hat dann gesessen!<br />
Text Kurt Mürset, Basel / Bild zvg<br />
Bitte nehmen Sie diese schreckliche Geschichte<br />
nicht allzu ernst. Aber nehmen Sie<br />
sie wörtlich. Sie sehen, das Wort «sitzen»<br />
hat höchst unterschiedliche Bedeutungen.<br />
Sie werden bestimmt noch einige mehr<br />
finden.<br />
Mit dem Sitzen ist es überhaupt so eine<br />
Sache. Wir setzen uns ja auf Stühle oder<br />
Bänke – manchmal sogar dazwischen. Wir<br />
setzen uns an einen Ess- oder Arbeitstisch.<br />
Manchmal ist der Stuhl etwas tiefer, weicher<br />
und grösser, dann sagen wir Fauteuil<br />
dazu. Manchmal ist er härter, die Lehne<br />
bohrt sich in den Rücken, nach einer Weile<br />
tut uns Letzterer weh, dann sagen wir, es<br />
ist ein Erbstück, Louis Philippe oder so.<br />
Kirchenbänke sind hart, Chefsessel bequem,<br />
Kindersitze sicher und Alterssitze<br />
etwas ganz anderes.<br />
Man könnte durchaus auch sagen: Andere<br />
Länder, anderes Sitzen, äh, andere<br />
Sitten. Ein guter Freund war mal an ein<br />
Hochzeitsfest eingeladen, als er in Ägypten<br />
weilte. Es war auf dem Land, bei einfachen<br />
Leuten, man sass auf dem Boden,<br />
rund um die grossen Platten mit Reis und<br />
Fleisch und Gemüse. Man sitzt da im<br />
Schneidersitz. Das heisst die Füsse, respektive<br />
die Fusssohlen, werden schön unter<br />
den Körper gepackt. So gehört sich das<br />
dort, alles andere ist eher unanständig.<br />
Nun war das für meinen Freund ein<br />
kleines Problem. Er ist erstens Europäer<br />
und sitzt als solcher meist auf Stühlen. Er<br />
ist zweitens nicht mehr der Jüngste und<br />
somit auch nicht der Beweglichste. Er<br />
würde das drittens alles nicht gelten<br />
lassen, sondern sich auf eine Knieverletzung<br />
berufen, die er vor hundert Jahren<br />
beim Eishockey spielen erlitten hatte. Und<br />
siehe, genau das tat er. Er erzählte allen<br />
rundum, ob sie es hören wollten oder nicht,<br />
dass er das Knie nicht mehr beugen könne<br />
und darum gezwungen sei, eines seiner<br />
Beine den Menschen vis-à-vis entgegenzustrecken.<br />
Er wurde daraufhin rund um<br />
bedauert, man erkundigte sich, ob er denn<br />
Schmerzen habe, ob es keine guten Ärzte<br />
gebe in der Schweiz und ob er eventuell<br />
noch ein Kissen benötige.<br />
Da fiel es dann im Verlaufe des Festes<br />
auch nicht mehr gross auf, dass es sich bei<br />
der alten Verletzung mal ums linke, mal<br />
ums rechte Bein handelte . . .<br />
Szenenwechsel. Sehen Sie sich mal Bilder<br />
aus Asien oder auch aus Afrika genauer<br />
an. Bilder mit Menschen drauf, meine ich.<br />
Sie werden feststellen, Menschen sitzen.<br />
Wenn sich das Stehen irgendwie vermeiden<br />
lässt, sitzen sie. Und sie sitzen meist<br />
auf den eigenen Fersen. Das ist anscheinend<br />
eine äusserst bequeme Form des<br />
Sitzens. Mindestens sieht es so aus, so<br />
wie die Menschen auf den Bildern meistens<br />
lächeln. Es könnte aber auch sein,<br />
dass sie uns Betrachter auslachen. Zumindest<br />
in meinem Falle wäre das durchaus<br />
denkbar. Denn wenn ich versuche, auf den<br />
Fersen zu sitzen, machen sich die langen<br />
Jahre auf Stühlen aller Art bemerkbar. Das<br />
Sitzen sieht da etwas gequält aus und noch<br />
schlimmer wird es beim Aufstehen.<br />
Ich war mal in Vietnam. Dort hat man<br />
so was wie einen Kompromiss gefunden.<br />
Überall auf den Strassen finden sich diese<br />
kleinen Garküchen. Der Standard ist sehr<br />
unterschiedlich. Da gibt’s die Mini-Küche,<br />
die ein einziges einfaches Gericht anbietet.<br />
Da setzt man sich dann einfach daneben<br />
auf die Fersen – siehe oben! Dann gibt es<br />
aber auch die etwas grösseren Unternehmen<br />
bis hin zum regelrechten Strassen-<br />
Restaurant mit Beleuchtung und Musik aus<br />
dem Radio. Ihnen allen gemeinsam ist die<br />
Möblierung. Diese besteht nämlich aus<br />
bunten Plastikstühlen und -tischen. Gerne<br />
in Rot oder Rosa, aber auch alle andern<br />
Farben können vorkommen. Einheitlich ist<br />
die Grösse. Bei uns würden die Möbel<br />
allesamt dem Kinderzimmer zugeordnet.<br />
Da sitzt man dann also nicht schwer<br />
gepeinigt auf den eigenen Fersen, sondern<br />
nur leicht gequält in einer Art aufrechter<br />
Embryostellung mit den Knien vor der<br />
Nase auf einem Stühlchen fürs Vorschulalter.<br />
Und die Asiaten haben einen weiteren<br />
Grund zum Lächeln . . .<br />
Halten wir fest: Wir Europäer stehen<br />
meist herum und uns dabei die Beine in<br />
den Bauch. Die Asiaten hingegen setzen<br />
sich hin, wo und wann immer sie können.<br />
– Ich persönlich nehme mir da lieber die<br />
alten Römer zum Vorbild. Die haben sich ja<br />
bekanntlich nicht erst zum Schlafen, sondern<br />
bereits zum Essen hingelegt. Also<br />
lautet mein Motto: mehr liegen!<br />
Glosse<br />
7
Moving People<br />
steht für Menschen richtig bewegen – ergonomisch richtig!<br />
Machen Sie mal die Probe aufs Exempel. Finden Sie heraus, wie viele Stunden pro Tag<br />
Sie sitzend verbringen. Sie werden staunen! – Und dann wird Ihnen klar, welcher<br />
Stellenwert einem gesunden Sitzen zukommt. «Moving People» ist ein Unternehmen,<br />
das sich mit seinen Produkten und der kompetenten Beratung konsequent einem ergonomischen<br />
Denken verpflichtet hat.<br />
Firmenporträt<br />
8<br />
Um die Antwort gleich vorneweg zu<br />
geben: Wir sitzen im Schnitt rund 13,7<br />
Stunden pro Tag. Dafür sind wir natürlich<br />
nicht gebaut. Das wird von jeder Fachperson<br />
gerne bestätigt. Ausserdem reicht<br />
es, einfach auf unseren Körper zu hören,<br />
um das festzustellen. Denn dieser reagiert<br />
– mit Verspannungen und Schmerzen. Und<br />
so kommt es, dass gegen 90% aller Menschen<br />
in irgendeiner Form an Rückenschmerzen<br />
leiden.<br />
Hinter dem Begriff «moving-people»<br />
steckt eine Firma, die in ihrem ganzen<br />
Denken und Handeln auf Ergonomie und<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz ausgerichtet<br />
ist. Sie bietet eine Reihe von ausgesuchten<br />
Produkten an, die dieser Philosophie entsprechen:<br />
die EXBYDO Sitz- und Stehtische,<br />
das Matting, ergonomisches<br />
Computerzubehör und – das aktive<br />
Sitzen mit den Stühlen von Back App.<br />
Es bleibt aber nicht bei den Produkten.<br />
Dazu kommen ergonomische Beratungen,<br />
die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden<br />
eingehen und bei denen der reiche<br />
Fundus an Erfahrungen in diesem weiten<br />
Feld ein entscheidendes Plus ist. «Moving<br />
People» deckt so wesentliche Bereiche eines<br />
aktiven und gesunden Arbeitens ab.<br />
Zu den Kunden von Moving People gehören<br />
Einrichtungshäuser genauso wie<br />
Institutionen im Gesundheitswesen und<br />
Fachleute wie die Physiotherapeuten.<br />
Richard Robert-Tissot von «Moving<br />
People» bringt es so auf den Punkt: «Wenn<br />
der Mensch sich nicht mehr dem Möbel<br />
anpasst, sondern sich die Möbel dem<br />
Menschen anpassen, ist ein gutes Stück<br />
Arbeit in Richtung Wohlbefinden und Gesundheit<br />
getan. Dafür setzen wir uns ein!»<br />
Rund 200 Physiotherapeuten in der<br />
Schweiz benützen einen Back App – und<br />
sie empfehlen diesen fürs Büro und fürs<br />
Zuhause. Mit gutem Grund. Der Back App<br />
verändert alles. Auf diesem Stuhl sitzen<br />
bedeutet in ständiger Bewegung sein.<br />
Sitzen wird so zum Training. Dafür sorgt<br />
die dauernde Dysbalance, das Ungleichgewicht,<br />
dem der Körper ausgesetzt ist.<br />
Aus diesem Grund hat der Back App auch<br />
keine Rückenlehne.<br />
Mit seiner innovativen Technologie unterstützt<br />
der Back App dieses aktive Sitzen<br />
in idealer Weise. Der Stuhl ist bequem<br />
höhenverstellbar. Das Balance-Level lässt<br />
sich stufenlos einstellen. Und die in ihrer<br />
Art einzige Fussauflage sorgt für optimale<br />
Balance. So bringt dieser Stuhl den Körper<br />
in eine nachweislich bessere Haltung, denn<br />
die tiefer liegenden Muskeln, welche die<br />
Wirbelsäule stützen, und auch die Bauchmuskeln<br />
werden so aktiviert. Das Balancetraining<br />
selbst wird als angenehm empfunden.<br />
Auch wenn die Technologie dahinter die<br />
gleiche bleibt, der Back App selbst kommt<br />
in unterschiedlichen Formen daher: Mit<br />
und ohne Rollen, in vielen Farben und Bezugsstoffen.<br />
Damit eignet er sich für jede<br />
Umgebung. Also zuhause genauso wie am<br />
Arbeitsplatz.<br />
Der Back App ist wie gesagt Stuhl und<br />
Trainingsgerät in einem. Entsprechend<br />
wird ein Benutzer anfangs vom Sitzen<br />
müde werden, wie bei jedem Training. Und<br />
wie jedes Trainingsgerät kann auch der<br />
Back App der Kondition des Trainierenden<br />
angepasst werden. Anfänglich wird das<br />
Balance-Level so eingestellt, dass das Ungleichgewicht<br />
nicht allzu stark spürbar<br />
wird. Mit der Zeit lässt sich das ändern.<br />
Man sollte auch nicht gleich den ganzen<br />
Tag darauf verbringen. Die Sitzzeiten auf<br />
dem Back App können von Tag zu Tag<br />
etwas gesteigert werden. Das Balance-<br />
Level wird erhöht. Nach einem Monat etwa<br />
macht sich dann die Kräftigung der<br />
Muskulatur positiv bemerkbar.<br />
Füsse auf dem Ring, nur der rote Ball liegt am Boden<br />
auf, jetzt bewegt sich der ganze Körper in alle<br />
Richtungen: das Training hat begonnen –<br />
beim Sitzen!<br />
Mehr Informationen:<br />
www.moving-people.ch und<br />
www.backapp.eu
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Power Plate – auch ein<br />
effektives Rückentraining!<br />
Besseres Aussehen, bessere Fitness, möglichst ohne ein zeitraubendes Training –<br />
das wäre ja wohl das höchste der Gefühle. Die Vibrationstechnologie führt auf diesen<br />
Weg. Von russischen Ballerinas über amerikanische Astronauten, von Supermodels zu<br />
Fabian Cancellara, Raphael Nadal, dem FC Chelsea bis zur Schulthess Klinik reichen die<br />
Anwender. Seit 1999 hat diese Technologie einen Namen und eine Form: «Power Plate».<br />
Text: René Buri; Photo: zvg<br />
Schon 1806 wurden Vibrationen gegen<br />
zip der Superkompensation. Die starken<br />
Muskeleigenschaften der Lendenwirbel-<br />
Parkinson und zur Rehabilitation von Ex-<br />
Reize auf den Körper bis zum Mehrfachen<br />
säule eine besondere Steigerung der<br />
tremitäten erfolgreich eingesetzt. Physio-<br />
des eigenen Körpergewichts werden über<br />
Muskeldichte beobachtet. «Ein 10-minüti-<br />
therapeuten rund um den Globus nutzen<br />
ca. 72 Stunden verarbeitet und erhöhen<br />
ges Power Plate-Training kann so zwei<br />
deshalb seit Erscheinen der Power Plate<br />
dabei den Stoffwechsel, der Körper re-<br />
einstündige konventionelle medizinische<br />
1999 Vibrationen im Rahmen von Rehabi-<br />
agiert mit Verstärkung.<br />
Rückentrainings wirksam ersetzen», so<br />
litationsmassnahmen. Dabei geht es um<br />
Muskelzwangskontraktionen, und diese<br />
Die Effekte in der Therapie<br />
Dr. Marx, Kantonsspital Aarau.<br />
Power Plate verbessert Muskel-, Kno-<br />
sind ideal für Menschen, die keine harten<br />
Die Natur gibt uns ein praktisches Bei-<br />
chen- und Knorpelaufbau, Fett-, Cellulite-<br />
Reize mehr auf ihren Körper geben können,<br />
sei es aus physischen, psychischen<br />
oder degenerativen Gründen, aufgrund<br />
spiel: Bären im Winterschlaf lassen ihren<br />
Körper alle 15 Minuten vibrieren, so verliert<br />
dieser weniger schnell Muskelmasse<br />
und Stressabbau, starke Durchblutungs-,<br />
Beweglichkeits- und Koordinationsverbesserung,<br />
Reduktion von Gelenk-Rücken-<br />
Fitness<br />
von Verletzungen oder nach Operationen.<br />
Power Plate verstärkt und beschleunigt<br />
und Knochendichte während der langen<br />
Inaktivität. Auch Katzen heilen sich selber<br />
schmerzen und Leistungssteigerung in<br />
Sport und Vitalität.<br />
9<br />
alle bekannten Behandlungsmethoden,<br />
mit ihrem Schnurren bei Frequenzen zwi-<br />
Diese enorme Wirkungsbreite verdankt<br />
durch zusätzliche Muskelzwangskontrak-<br />
schen 27 und 44 Hertz.<br />
dieses Training den unterschiedlichen<br />
tionen sowohl neuronal, rezeptorisch, sen-<br />
In vielen wissenschaftlichen Studien<br />
Anwendungsmöglichkeiten. Grundsätzlich<br />
somotorisch, vaskulär und gewebebildend.<br />
wurden die positiven Effekte von Power<br />
lassen sich drei verschiedene Arten unter-<br />
Das medizinisch zertifizierte Gerät steht<br />
Plate festgestellt. So wurde beispielsweise<br />
scheiden. Wer die Übungen auf der Power<br />
mittlerweile in unzähligen Rehabilita-<br />
im Vergleich mit einem physiotherapeuti-<br />
Plate mit angespannten Muskeln ausführt,<br />
tions- und Medizinleistungszentren.<br />
schen Rückentraining in Bezug auf die<br />
absolviert ein Krafttraining, das Muskeln<br />
Das Wirkprinzip<br />
Die Power Plate ist eine multidimensional<br />
vibrierende Platte, die sogenannte<br />
G-Beschleunigungen auf den Körper überträgt.<br />
Dabei wird ein Reflex ausgelöst, wie<br />
wir es vom Knietest mit dem Hämmerchen<br />
beim Doktor kennen. Diese Zwangskontraktionen<br />
lassen alle Muskeln, inklusive<br />
die konventionell nicht trainierbare Tiefenmuskulatur,<br />
zwischen 25 und 50 Mal<br />
pro Sekunde zusätzlich zucken.<br />
Der grösste Gewinn sind die empfohlenen<br />
Anwendungszeiten von nur 2 x 10 Minuten<br />
pro Woche für ein Ganzkörpertraining.<br />
Bei Power Plate geht es um das Prin-<br />
Stimmen zu Power Plate<br />
Dr. med. Roland Ballier (Arzt für Allgemeinmedizin, Präventivmedizin und Anti-Aging):<br />
«Dank Power Plate habe ich im rechten Bein keine Lähmungserscheinungen mehr und konnte<br />
meine geplante Rückenoperation vermeiden und erfreue mich wieder am Wasserski fahren.»<br />
Ottmar Hitzfeld, Fussballtrainer: «Soll ich Ihnen die Entdeckung der letzten 10 Jahre<br />
verraten? Wer Power Plate heute nicht einsetzt, ist selber schuld.»<br />
Dr. med. Simon Feldhaus (Facharzt für Allgemeinmedizin und dipl. Naturheilpraktiker):<br />
Power Plate gehört zu den erfolgreichsten Therapiemassnahmen in der Komplementärmedizin.<br />
Vor allem bei Rückenschmerzen hilft das Beschleunigungstraining sehr.»<br />
Dr. med. Nadin Ochsenbein-Imhof (Fachärztin Gynäkologie und Geburtshilfe): «Schlagwörter<br />
wie Anti-Aging, Ernährung, Metabolische Balance, Fitness gehören für mich zur modernen<br />
Gesundheitsförderung. Nach der fertilen Phase beginnen bei der Frau spezifische<br />
Probleme wie Beckenbodenschwäche, Rückenprobleme, Cellulite und auch fehlendes Bodyforming.<br />
Mit Power Plate habe ich ein Instrument, um den Frauen eine konservative Lösung<br />
anzubieten, die wenig Zeit nimmt und eine grosse Effizienz verspricht.»
Ob auswärts oder zu Hause: 2 x 10 Minuten pro Woche genügen, um das Wohlbefinden zu steigern, sogar Rücken- und Gelenkschmerzen sowie<br />
Verspannungen werden reduziert oder verschwinden ganz.<br />
aufbaut. Sind umgekehrt die Muskeln in<br />
Trend kann man nun wirklich nicht mehr<br />
verstellbaren Zugapparaten pro-motion.<br />
die Länge gezogen, bewirken die Übungen<br />
sprechen, dann eher von einer zwölfjähri-<br />
Diese ermöglichen sogar zusätzliche Be-<br />
ein intensives Stretching. Die direkte Auf-<br />
gen Erfolgsgeschichte.<br />
schleunigungen bei funktionellen schnel-<br />
lage auf der Platte hingegen wirkt bei ent-<br />
len Bewegungen mit den Armen. Ein inte-<br />
Fitness<br />
spannter Muskulatur wie eine Massage.<br />
Die Beschleunigungen können dabei stehend,<br />
sitzend, liegend oder über Bänder<br />
Vom Einsteiger-Modell bis zur Professional<br />
High-Tech Ausführung im Swiss Design<br />
gibt es für jedes Budget die richtige<br />
grierter Personal Trainer, ein grosses<br />
LCD-Display mit Videos von 1000 Übungen<br />
und 250 Programmen für Rücken, Osteo-<br />
10<br />
übertragen werden.<br />
Die Anwendungen<br />
Power Plate. Dazu Bernhard Huber von<br />
Power Plate Schweiz: «Das Modell my3<br />
verfügt über die wichtigsten Grundfunkti-<br />
porose, Fettabbau, Golf usw. begeistert<br />
durch Motivation und optimale Zielerreichung.<br />
Im professionellen Bereich gibt es<br />
Power Plates finden sich auch immer<br />
onen. Unser meistverkauftes Privatgerät<br />
drei Modelle, die sich durch ein selbst<br />
häufiger an Arbeitsplätzen, an denen ein<br />
ist neu die my7 mit 2 Motoren, Amplitude,<br />
kalibrierendes adaptives Luftdämpfungs-<br />
Kontrastprogramm dringend gefordert ist.<br />
Frequenzverstellung und dynamischen,<br />
system sowie ein dynamisches Frequenz-<br />
So in Büros, wo lang dauernde sitzende<br />
programm und noch höhere G-Beschleu-<br />
Tätigkeiten die Regel sind. Bei solchen Ar-<br />
nigungen auszeichnen.»<br />
beiten verkümmert die Rumpfmuskulatur,<br />
Nacken und Rücken verspannen sich. Zwei<br />
Tester gesucht!<br />
Es gibt viele gute Gründe, sich mit dem<br />
Minuten Power Plate Übungen in einer<br />
kurzen Arbeitspause können da schon<br />
beinahe Wunder wirken.<br />
Geräte und Technik<br />
Power Plate Geräte stehen bei vielen<br />
Menschen zuhause – bei manchen sogar<br />
im Schlafzimmer – als selbstverständliches<br />
Trainingsgerät. Mehr Lebensqualität<br />
gesundsitzen und Power Plate<br />
Schweiz ermöglichen 30 Insti-<br />
tutionen (Firmen, Schulen, Altersheimen<br />
usw.) für 1 Monat ein<br />
Power Plate Relax Back Point<br />
kostenlos zu erhalten, um an<br />
einer schweizweiten<br />
Studie für Rücken- und<br />
Prinzip der Power Plate auseinanderzusetzen:<br />
Wohlbefinden, Schönheit, Leistungsfähigkeit,<br />
Kraft, Lebensqualität – letztendlich<br />
geht es immer um Gesundheit.<br />
Hier wird diese erreichbar in einer perfekt<br />
auf die Bedürfnisse unserer Zeit abgestimmten<br />
Form.<br />
bis ins hohe Alter – auch dafür steht die<br />
Platte. Hunderte von Weltstars – aus dem<br />
Sport, aber auch aus allen anderen Bereichen<br />
– schwören darauf. Das mag mit<br />
Mode und einem Lifestyle-Gefühl zusammenhängen,<br />
aber von einem kurzlebigen<br />
Nackenverspannungen teilzunehmen:<br />
Aufwand 3 x 2 Minuten<br />
pro Woche und teilnehmenden<br />
Mitarbeiter.<br />
Bewerben Sie sich bitte direkt bei<br />
Mehr Informationen und eine interessante<br />
Rückenbroschüre stehen hier zum Download<br />
bereit: www.fit3.ch, oder können per<br />
Telefon 058 580 02 02 bestellt werden.<br />
Auch ein Informationsschreiben für Ärzte<br />
kann hier heruntergeladen werden.<br />
Bernhard Huber – berny@fit3.ch
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Die Schlangenfrau<br />
wird sesshaft<br />
Zu Besuch bei Kontorsionistin Nina Burri<br />
und deren Freund Stefan Schwitter.<br />
Promitalk<br />
11<br />
2011 war ihr Erfolgsjahr: Nina Burri, Kontorsionistin und «Schweizer Talent» der Herzen,<br />
legte eine kometenhafte Karriere hin und fand ganz zufällig, bei einer Tasse Kaffee, ihre<br />
grosse Liebe Stefan Schwitter. Zuhause auf dem gemütlichen Sofa plauderten die beiden<br />
nun über ihre Liebe, das Staubsaugen und den Zirkus Knie.<br />
Interview/Text: Miriam Lenz; Fotos: Lea Moser
Promitalk<br />
12<br />
Würde Nina Burri ihre Gesprächspartner<br />
nicht sekundenschnell in die lebhafteste<br />
Diskussion verwickeln, so würden diese<br />
wohl einfach mit offenem Mund dasitzen<br />
und staunen. Die Berner Kontorsionistin,<br />
die 2011 als Zweitplatzierte in der Castingshow<br />
«Die grössten Schweizer Talente»<br />
höchste Anerkennung gewann, besitzt<br />
alles, was einen in den Bann zieht. Das<br />
Aussehen eines Models, den Körper einer<br />
Spitzensportlerin und den Humor einer<br />
Komödiantin. Wenn sie spricht, dann sprudelt<br />
es, und wenn sie lacht, dann steckt<br />
das an.<br />
Stefan Schwitter, mit dem Nina Burri<br />
seit April 2011 liiert ist, kann von der<br />
gewinnenden Art seiner Freundin nur<br />
schwärmen: «Mein Tag kann noch so zermürbend<br />
gewesen sein, wenn ich zur Tür<br />
hereinkomme, dann muss ich grinsen»,<br />
sagt der ehemalige Profi-Wrestler. «Nina<br />
ist die ganze Zeit am Singen.» Das klinge<br />
zwar nicht gut, sei aber auf jeden Fall «cool<br />
und sehr erfrischend». Nina dagegen<br />
schmunzelt vor allem, wenn Stefan den<br />
Staubsauger hervorholt. «Er ist so pingelig»,<br />
lacht sie, «er saugt sicher mindestens<br />
ebenso oft wie ich singe.»<br />
Nina und der ruhige Pol<br />
Das junge Paar wohnt seit ein paar<br />
Monaten zusammen. Für das gemeinsame<br />
Liebesnest – eine topmoderne Wohnung<br />
mit Trainingsraum und Blick<br />
auf den Zürichsee – hat die<br />
Bernerin ihre sieben Sachen<br />
von Wabern nach Au gezügelt.<br />
«Ich brauche Bern nicht<br />
unbedingt, eigentlich war es<br />
mir dort schon immer ein<br />
bisschen zu eng», so Nina.<br />
Ausserdem sei sie während<br />
ihrer Jahre als Tänzerin in der<br />
ganzen Welt herumgetingelt<br />
und nie richtig sesshaft geworden.<br />
«Umso mehr freu ich<br />
mich, dass das hier endlich mal<br />
meine Wohnung ist», sagt sie.<br />
«Hier stehen meine Sachen, und<br />
hier habe ich nicht mehr das Gefühl,<br />
nur Gast zu sein.»<br />
Stefan Schwitter stammt<br />
aus der Gegend, seine Eltern<br />
wohnen ganz in der Nähe, und<br />
er führt einen Katzensprung<br />
entfernt, in Zug, ein Fitnesscenter.<br />
Auch er geniesst das<br />
Zusammenleben. Oder besser<br />
gesagt, die spärliche Zeit, die<br />
ihnen zwischen Ninas Shows, Shootings<br />
und Presseterminen vergönnt ist. Wie für<br />
Nina hat es auch für ihn nie einen Grund<br />
gegeben, mit dem Zusammenziehen aufzuwarten.<br />
«Gewisse Leute haben nach fünf<br />
Jahren noch nicht herausgefunden, ob sie<br />
wirklich füreinander bestimmt sind oder<br />
nicht», sagt der 28-Jährige. Bei ihnen sei<br />
das anders gewesen: «Wir hatten das grosse<br />
Glück, dass wir uns dieser Sache beide<br />
sofort sicher waren.» Und wahrlich, es ist<br />
sowohl zu sehen wie auch zu spüren: Die
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
als andere», sagt er. «Wir sind im Alltag so<br />
oft unter Leuten, dass wir die Menschenmassen<br />
in der Freizeit lieber meiden.»<br />
Trotzdem ist zumindest Nina mittlerweile<br />
der ganzen Schweiz bekannt geworden.<br />
Stefan Schwitter: «Die meisten Leute<br />
kennen aber eben nicht die ganze Nina.»<br />
Jene zum Beispiel, die sich vor lauter Terminen<br />
manchmal selber überfordert, sei<br />
wohl kaum jemandem bekannt. Ebensowenig<br />
die, die ihren Job so gewissenhaft<br />
ausübt, dass sie sich kaum Zeit nimmt, um<br />
den Erfolg zu geniessen. «Es stimmt», gibt<br />
Nina zu, «das Abschalten macht mir zuweilen<br />
Mühe.» Sie sei sehr dankbar, dass<br />
Stefan für die nötige Balance sorge.<br />
beiden ergänzen sich ganz einfach perfekt.<br />
Nina, die Quirlige, die Redseelige, die<br />
Spontane. Und Stefan, der Ruhige, der<br />
Überlegte, die starke Schulter zum Anlehnen.<br />
Zusammen bilden sie ein attraktives<br />
Paar, das sich gegenseitig viel Freiraum<br />
gibt und gleichzeitig die traute Zweisamkeit<br />
als das höchste Gut pflegt.<br />
Liebe auf den ersten Blick<br />
Wie die beiden zusammenfanden, ist<br />
schnell erzählt. Begegneten sie sich doch<br />
in einer der wenigen ruhigen Minuten in<br />
Ninas Alltag – während einer Kaffepause –<br />
in einem überfüllten Zürcher Lokal. «Stefan<br />
fragte, ob der Stuhl neben mir noch frei<br />
wäre, und so kamen wir ins Gespräch.» Ein<br />
vereinbartes Date folgte und der Rest ist<br />
Geschichte.<br />
Dass er eine Freundin hat, nach der sich<br />
alle zweimal umdrehen, ist für Stefan<br />
Schwitter kein Problem. Ebenso wenig stören<br />
ihn Sprüche einiger Männer zu Ninas<br />
Sexyness und deren Gelenkigkeit. «Alle<br />
Kommentare, die ich bisher zu hören bekam,<br />
basieren auf Respekt», sagt er. «Allfällige<br />
Hintergedanken sind mir egal.»<br />
Auch das öffentliche Interesse, dem er an<br />
der Seite des angesagtesten Schweizer<br />
Showgirls ausgesetzt ist, nimmt der Muskelmann<br />
gelassen. «Es ist mir schliesslich<br />
nicht ganz unbekannt», begründet er. «Als<br />
Wrestler stand ich selber das eine oder<br />
andere Mal in der Öffentlichkeit.»<br />
Obwohl das Paar die Journalisten ohne<br />
zu zögern ins heimische Wohnzimmer einlädt,<br />
zieht es klare Grenzen zwischen das<br />
Promisein und das Privatleben. Zum Beispiel,<br />
indem es nicht an jeder Gala oder<br />
Party aufkreuzt. «Wenn wir schon mal Zeit<br />
füreinander haben, gehen wir lieber schön<br />
zusammen essen oder ins Kino», so Nina.<br />
«Oder aber wir bleiben einfach zu Hause.»<br />
Stefan bestätigt: «Wir sind da sicher anders<br />
Ab in die Manege<br />
Die Frage, ob die beiden an Kinder denken,<br />
liegt auf der Hand, und Nina Burri<br />
bejaht sie ganz klar. Bloss sei der ideale<br />
Zeitpunkt noch nicht gekommen. «Im Jahr<br />
<strong>2013</strong> bin ich mit dem Zirkus Knie unterwegs»,<br />
so die Schlangenfrau. Bis dahin<br />
heisst es die Nummer einstudieren und<br />
hart trainieren. «Dieses Engagement ist<br />
ein Höhepunkt in meiner Karriere, den ich<br />
innerhalb der Landesgrenzen sicherlich<br />
nicht mehr toppen kann.» In diese Tournee<br />
wolle sie nun ihre ganze Körperkraft investieren.<br />
Derweil steht auch Stefan jede<br />
Menge Arbeit bevor. Er will sein unlängst<br />
eröffnetes Fitnessstudio erst einmal weiter<br />
etablieren. Und denkt aber wie Nina, dass<br />
«danach vielleicht der richtige Zeitpunkt<br />
für eine Familie kommen wird».<br />
www.ninaburri.com<br />
www.mountaintraining.ch<br />
Kontorsion (lat.: «contortio» = Drehung, Windung)<br />
beschreibt eine Form von Akrobatik-Vorführungen,<br />
bei welcher der Artist seinen Körper in Positionen verdreht<br />
oder verbiegt, die für die meisten Menschen unerreichbar<br />
zu sein scheinen.<br />
Ein Kontorsionistin, auch Schlangenmensch genannt,<br />
ist somit eine Akrobatin, die ihren Körper aufgrund<br />
von jahrelangem Training extrem biegen kann. Im<br />
Allgemeinen haben Kontorsionistinnen bereits eine<br />
ungewöhnlich hohe natürliche Beweglichkeit, die dann<br />
noch durch spezielle Turnübungen gesteigert wird.<br />
Promitalk<br />
13
Velocittà – mehr als ein Wortspiel<br />
Die Velo-Stadt und die Geschwindigkeit. Beides steckt drin. Aber der Name «Velocittà»<br />
steht für eine ganze Welt. Eine Welt auf Rädern. Seit 1989 sorgt Markus Kretz mit seinem<br />
Team dafür, dass diese Welt sich dreht. Wie man auf dem Velo sitzt, so fährt man.<br />
Ob Sportler oder Gelegenheitsfahrer – gesund sitzen ist auch auf dem Velo entscheidend.<br />
Text: René Buri, Kurt Mürset; Photo: zvg<br />
Trends & Wissen<br />
14<br />
Wer die Räume von Velocittà in Bern<br />
betritt, steigt ein in eine Atmosphäre, die<br />
Professionalität atmet. Das liegt sicher an<br />
den Rädern, die da im Showroom auf ihre<br />
Fahrerinnen und Fahrer warten, es liegt<br />
aber auch ganz besonders an Markus, Brigitte,<br />
Sarah und Jonas, die eindeutig mehr<br />
machen, als einfach Velos verkaufen.<br />
Natürlich finden sich hier die Modelle<br />
der besten Marken, darunter auch die des<br />
renommierten Schweizer Hersteller Aarios.<br />
Dazu jede Art von Zubehör, das die Individualisierung<br />
erst so richtig möglich macht.<br />
Und es finden sich auch immer wieder<br />
Radbegeisterte zum Fachsimpeln ein. Da<br />
wird dann beispielsweise über den Stahlrahmen<br />
diskutiert. Ein Material, das nur<br />
noch von wenigen Herstellern verwendet<br />
wird, obwohl seine Vorteile gerade bei<br />
Tourenrädern, man denke an die Flexibilität,<br />
unbestritten sind.<br />
Spitzenathleten wie Fabian Cancellara,<br />
der Duathlon-Weltmeister Urs Dellsperger<br />
oder der Triathlon-Weltmeister Daniel<br />
Schori sind bei Velocittà schon ein- und<br />
ausgegangen. Da staunt man doch ein<br />
bisschen, wenn man hört, dass auch jemand,<br />
der einfach mal mit dem Velo zum<br />
Einkaufen fahren will, hier die gleiche<br />
fachkundige Beratung erhält.<br />
Die Ergonomie des Fahrradfahrens ist<br />
etwas, das die Fachleute bei Velocittà<br />
schon immer beschäftigt hat. Sie kennen<br />
Die Standard Vermessung.<br />
die Probleme, die sich aus einer schlechten<br />
Haltung, aus einem schlecht angepassten<br />
Velo oder schlicht aus einer falsch verstandenen<br />
«Coolness» heraus entwickeln können.<br />
Schliesslich beklagen sich fast alle<br />
ambitionierten Fahrer irgendwann einmal<br />
über Gesäss-, Rücken-, Schulter-, Nackenund<br />
Knieschmerzen oder auch über<br />
Schmerzen in den Handgelenken. Eine<br />
Sie wird für Sportler und Tourenfahrer eingesetzt, welche das Fahrrad intensiver nutzen und höhere Ansprüche in Bezug<br />
auf die Sitzposition haben. Mit Hilfe der Vermessstation werden 8 Körpermasse des Radfahrers bestimmt:<br />
o Körpergröße<br />
o Fusslänge (links und rechts)<br />
o Schrittlänge<br />
o Oberkörperlänge<br />
o Armlänge (links und rechts)<br />
o Schulterbreite<br />
Zusätzlich werden Schuhtyp, Pedaltyp und Satteltyp berücksichtigt. Die bestimmten Körpermasse werden in das BFC<br />
Online Computerprogramm ausgewertet. Diese Zeichnung dient zum Einstellen der optimalen Sitzposition eines<br />
bestehenden Fahrrades oder als Vorlage für den Bau eines Massrahmens.<br />
RAHMEN<br />
TOURING ATB-REISERAD<br />
POSITION<br />
TOURING ATB-REISERAD<br />
optimierte Ergonomie beim Radfahren<br />
schützt vor gesundheitlichen Schäden,<br />
bringt mehr Komfort beim Fahren und verbessert<br />
so die Leistung. Oder wie es Markus<br />
Kretz umschreibt: «Mehr Kilometer mit<br />
mehr Spass».<br />
Wie findet man nun zu einem ergonomisch<br />
optimierten Sportgerät, sprich: Velo,<br />
und zu einer adäquaten Fahrweise? – Die<br />
Grundidee dabei: die Wirbelsäule soll ihre<br />
natürliche S-Form auch beim Velo fahren<br />
beibehalten können. Die Idealvorstellung<br />
dafür findet sich in der sogenannten «Holland-Rad-Position»,<br />
also dem nahezu aufrechten<br />
Sitzen auf dem Velo. Umgekehrt<br />
macht ein Katzenbuckel noch keinen Rennfahrer,<br />
er ist eher ein Hinweis auf einen zu<br />
kurzen Rahmen. Rahmenhöhe, Rahmenlänge,<br />
Art des Lenkers, Wahl des Sattels,<br />
Position des Sattels über dem Tretlager,<br />
Sattelhöhe und vieles mehr sind die Einzelteile,<br />
aus deren Summe am Schluss ein<br />
Velo entsteht, das individuell auf seinen<br />
Benutzer oder seine Benutzerin abgestimmt<br />
ist.<br />
Einen grossen Stellenwert wird dem «Alltagsvelo»<br />
eingeräumt bei Velocittà.<br />
RAHMEN<br />
STRASSE HYBRID SPORT<br />
POSITION<br />
STRASSE HYBRID SPORT
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Die geschlechtsspezifische Unterscheidung<br />
ist nicht ganz unwichtig. Männliche<br />
und weibliche Anatomie zeigen unterschiedliche<br />
Bedürfnisse, die oft zu wenig<br />
beachtet werden. Männer haben meist<br />
längere Oberkörper, Frauen längere Beine,<br />
entsprechend werden sich die Rahmen bemessen.<br />
Beim Sattel zeigen sich unterschiedliche<br />
Auflagepunkte und Druckverteilungen.<br />
Es geht bei alldem um Komfort<br />
und Wohlbefinden, zudem auch – gerade<br />
bei sportlichen Fahrern und Fahrerinnen –<br />
darum, gesundheitliche Schädigungen zu<br />
vermeiden. Aber auch wer selten fährt,<br />
oder nur über kurze Strecken, bleibt von<br />
diesen Problemen nicht verschont, sie manifestieren<br />
sich einfach nicht so deutlich.<br />
Diese Überlegungen finden ihre Form<br />
im sogenannten «Bike-Fitting», dem Anpassen<br />
des Velos. Eigentlich greift der Begriff<br />
schon etwas vor. Was erst einmal ver-<br />
Das Velocittà-Team, die kompetenten «Radgeber» rund um die Velowelt,<br />
egal ob für Weltmeister, Citybiker oder Kinder . . .<br />
messen wird, ist der Mensch – zum richtigen<br />
Rad findet man anschliessend aufgrund<br />
dieser ermittelten Masse. Also<br />
werden Körpergrösse, Oberkörper-, Fussund<br />
Arm- und Schrittlänge und die Schulterbreite<br />
genau festgehalten. Anschliessend<br />
werden dann diese Daten auf das<br />
gewünschte Velo übertragen: Rennrad,<br />
Tourenrad, Mountain-, City-, Elektro-Bike<br />
oder Velo fürs Zeitfahren.<br />
So findet man schliesslich zu «seinem»<br />
Velo. Aber auch das ist bei Velocittà nichts<br />
Endgültiges. Das neue Fahrrad will erst<br />
einmal «erfahren» werden. Da zeigt sich<br />
dann möglicherweise erst nach etlichen<br />
Kilometern eine Schwachstelle, die es zu<br />
beheben gilt. Aber nicht immer liegt diese<br />
im technischen Bereich. Wie Markus Kretz<br />
sagt: «Die Haltungsmuskulatur muss man<br />
schon mitbringen». Damit wird klar, dass<br />
sich ohne Training auch mit einem perfekten<br />
Gerät keine Leistungen verbessern<br />
lassen.<br />
Velo fahren ist und bleibt eine grosse<br />
Herausforderung, ganz gleich welcher Art<br />
von Velo fahren man sich verschrieben hat.<br />
Aber – und das kommt im Gespräch mit<br />
den Fachleuten deutlich zum Ausdruck –<br />
Velo fahren vermag auch alte Hasen immer<br />
wieder neu zu begeistern. Und wer in<br />
jüngeren Jahren der Ergonomie beim Velo<br />
fahren ihren verdienten Stellenwert beimisst,<br />
wird später sicher nicht für seine<br />
Begeisterung büssen müssen.<br />
Trends & Wissen<br />
15<br />
www.velocitta.ch<br />
Fahrräder für‘s Abenteuer<br />
Unterer Unterer Schachen Schachen 2 · 5014 2 · 5014 Gretzenbach Gretzenbach<br />
Tel. 062 Tel. 849 06251 84941 51 · 41 Fax · 062 Fax 849 06226 84944<br />
26 44<br />
www.aarios.ch · · aarios@aarios.ch<br />
seit seit<br />
1930 1930<br />
Aarios Aarios bietet bietet verschiedene Modelle Modelle individuell individuell gefertigter gefertigter Touren- Touren- und und Reiseräder Reiseräder<br />
an, die an, mit die mit Rohloffnaben ausgerüstet sind. sind. «Swiss «Swiss handmade handmade by Aarios» by Aarios» heisst, heisst, dass dass<br />
hochwertige Räder Räder gebaut gebaut werden, werden, die punkto die punkto Grösse, Grösse, Ausrüstung, Farbe Farbe und Preis und Preis<br />
dem dem Bedürfnis Bedürfnis des des Abenteurers entsprechen.<br />
Räder Räder die die komfortabel und und langlebig langlebig sind sind und und dank dank ihrer ihrer Zuverlässigkeit den den<br />
Reisenden Reisenden ohne ohne Panne Panne und Frust und Frust ans Ziel ans bringen! Ziel bringen!<br />
Geben Geben Sie dem Sie dem Fahrrad Fahrrad Ihre Ihre eigene eigene Identität. Identität.<br />
Fabrik Fabrik für für handgebaute Fahrräder<br />
aariosinserat_170_63_d_e.indd 1 1<br />
15.07.09 15.07.09 11:17:04 11:17:04 Uhr Uhr
«Plädoyer für ein gesundes<br />
Älterwerden»<br />
Adelheid Kuhlmey (55) ist Gerontologin, Professorin und Direktorin des Instituts<br />
für Medizinische Soziologie an der Berliner Charité. Sie plädiert für ein gesundes,<br />
aberrealistisches Altern. In ihrem Buch «Alter, Gesundheit und Krankheit» fasst eine<br />
der renommiertesten Altersforscherinnen Europas die wichtigsten gesellschaftlichen<br />
Probleme rund ums Thema Altern zusammen.<br />
Text: Kurt Mürset; Photo: zvg<br />
Lifestyle<br />
16<br />
Adelheid Kuhlmey ist Mitte 50 und sie<br />
macht sich – auch von Berufs wegen – Gedanken<br />
darüber, was im Alter auf sie zukommen<br />
wird. Nicht nur weil dies für sie<br />
selber neu sein wird, sondern vor allem,<br />
weil die Situation für unsere Gesellschaft<br />
eine völlig neue sein wird: zum ersten<br />
Mal erleben wir, dass ganze Generationen<br />
quasi geschlossen alt werden. Die sogenannten<br />
Babyboomer, die geburtenstarken<br />
Jahrgänge der Fünfziger Jahre, gehen zusammen<br />
ins sechste, siebte und gar achte<br />
Lebensjahrzehnt. Neu ist auch, dass man<br />
mit 60 oder 70 Jahren nicht mehr zu den<br />
Ältesten zählt. Denn da sind immer noch<br />
die 80- und 90-Jährigen.<br />
Hier stellt sich die Gerontologin entscheidende<br />
Fragen: Wie gestaltet sich das<br />
Leben im Alter? Was können wir tun, um<br />
uns präventiv auf diesen Lebensabschnitt<br />
einzustellen? Heute ist dieses lange Altersleben<br />
völlig unserer privaten Initiative<br />
überlassen. Erst langsam müht sich die<br />
Gesellschaft, das Rentenalter nach oben<br />
zu verschieben – und stösst dabei auf<br />
Widerstand. Die jungen Alten zwischen<br />
60 und 80 sind ein neues Phänomen, Vorbilder<br />
haben sie noch keine.<br />
Die ganzen Anti-Aging-Kampagnen –<br />
also die krampfhaften Bemühungen jung<br />
zu erscheinen – sind dabei ihrer Meinung<br />
nach auch nicht sehr hilfreich, wenn man<br />
mal vom präventiven Charakter absieht.<br />
Viel besser wäre die Idee einer Pro-Aging-<br />
Kampagne, die mithilft, die Menschen<br />
stärker zu machen, das Altern zu akzeptieren<br />
und gut damit umzugehen.<br />
Dabei ist gerade dieses Umgehen mit<br />
dem Alter eine Herausforderung, die wir –<br />
individuell und gesellschaftlich – annehmen<br />
müssen. Schliesslich ist heute Wirklichkeit<br />
geworden, was die Menschen<br />
schon immer anstrebten: lange zu leben,<br />
alt zu werden. Adelheid Kuhlmey betont,<br />
dass wir immer noch nicht wissen, was wir<br />
mit der ganzen Zeit anfangen sollen. Wir<br />
sind immer noch in den drei Lebensabschnitten<br />
Kindheit und Jugend, Arbeitsleben<br />
und Pensionsalter gefangen. Früher<br />
lebte ein Rentner nach der Pensionierung<br />
durchschnittlich vielleicht noch fünf bis<br />
zehn Jahre, heute sind es zwanzig. Was<br />
sollen wir mit dieser gewonnenen Lebenszeit<br />
tun? Ältere Menschen stellen ein<br />
Die Berliner Gerontologin Adelheid Kuhlmey<br />
plädiert für ein gesundes, aber realistisches<br />
Altern – ohne das krampfhafte Bemühen jung<br />
erscheinen zu wollen.<br />
In unserer Gesellschaft leben wir nicht nur<br />
länger, sondern bleiben auch über das<br />
Rentenalter hinaus aktiv – wie beispielsweise<br />
die Rolling Stones.<br />
grosses soziales Reservoir dar. Ihre Teilhabe<br />
an der Gesellschaft zu gestalten, das<br />
ist eines der wichtigsten Themen der<br />
nächsten 30 Jahre. Wir können es uns gar<br />
nicht leisten, auf die Reserven, das Wissen<br />
und Potential der alten Leute zu verzichten.<br />
Hier ist Kreativität gefragt. Denkbar<br />
wäre ein Sozialjahr für Senioren oder Teilzeitarbeit<br />
im Alter. Das Erwerbssystem<br />
muss flexibler werden. Schliesslich gibt es<br />
nichts Individuelleres als das Alter. Wir<br />
kennen heute die kalendarischen Altersgrenzen,<br />
nach dem Austritt aus dem Berufsleben<br />
fängt ein junges Alter an und das<br />
alte Alter nach dem 80.Lebensjahr. Wir<br />
wissen aber, dass es 60-Jährige gibt, die<br />
funktional zehn Jahre jünger sind, aber<br />
auch das Umgekehrte gilt. Dieses individuelle<br />
Alter wird viel zu wenig berücksichtigt,<br />
um beispielsweise Entscheidungen zu treffen,<br />
wer wann aus dem Erwerbsleben ausscheiden<br />
sollte.
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Wissenschaftlich belegt ist, dass ein<br />
heute 70-Jähriger in einem Zustand ist wie<br />
vor 30 Jahren ein 65-Jähriger. Wir gewinnen<br />
mit der Lebenslänge also durchaus<br />
auch gesunde Lebenszeit. Wir müssen aber<br />
auch einen Preis zahlen für das längere<br />
Leben: mit der Zunahme von Demenzerkrankungen,<br />
chronischen Erkrankungen<br />
Elektro-Fahrräder können<br />
älteren Menschen zu einem<br />
neuen Mobilitätsgefühl auf<br />
zwei Rädern verhelfen.<br />
Längere Strecken und<br />
Steigungen sind kein<br />
Hindernis mehr und die<br />
Gesundheit profitiert<br />
von der körperlichen<br />
Betätigung.<br />
und Mehrfacherkrankungen sowie der<br />
Pflegebedürftigkeit in sehr hohen Lebensjahren.<br />
Denn die Grundlagen für ein langes,<br />
gesundes Leben werden früh gelegt.<br />
Ein Beispiel: Häufige Erkrankungen im<br />
Alter sind Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Übergewicht ist dabei<br />
ein grosses Problem, unsere Bevölkerung<br />
ist einfach zu fett. Noch nie hatten wir so<br />
viele fette Kinder in den Industriestaaten<br />
jetzt noch? Was bringt das noch? Rehabili-<br />
kürzeren Pflegephase. Wer mit 65 nicht an<br />
wie heute. Und das ist schon eine Weichen-<br />
tation ist für die Berufstätigen, die sollen<br />
einem Herzinfarkt stirbt, für den steigt<br />
stellung für ein gesundes oder krankes<br />
wieder zurück zur Arbeit. Dabei könnte mit<br />
natürlich das Risiko, mit 80 an Demenz zu<br />
Alter. Auch im mittleren und im höheren<br />
entsprechenden Massnahmen so viel Au-<br />
erkranken. Werden Klippen des Sterbens<br />
Alter ist die Mehrzahl der Menschen über-<br />
tonomie im Alter erhalten und die Pflege-<br />
in früheren Lebensjahren eingeschränkt,<br />
gewichtig. Wenn es uns gelingen würde,<br />
bedürftigkeit hinausgezögert werden.<br />
dann werden Horizonte für andere, spätere<br />
solche Risikofaktoren wie Übergewicht,<br />
Rauchen und Bewegungsmangel frühzeitig<br />
zu reduzieren, würden wir auch gesün-<br />
Dass Gesundheit ein hohes Gut ist, fällt<br />
uns erst auf, wenn Krankheitsprozesse<br />
massiv einsetzen. Und das kumuliert sich<br />
Erkrankungen eröffnet, und die kosten<br />
dann auch. Aber wir gewinnen so natürlich<br />
Räume für gesunde Lebenszeit. Wir Men-<br />
Lifestyle<br />
der alt werden. Durch körperliche Bewegung<br />
werden übrigens auch geistige Fä-<br />
im Altersprozess. In jungen Lebensjahren<br />
sind Ausbildung, Familie und Beruf die<br />
schen sterben – noch – an Krankheiten<br />
und nicht am Alter. Zurzeit herrscht noch<br />
17<br />
higkeiten länger erhalten, das zeigen neue<br />
wichtigsten Determinanten. Gesundheit<br />
die Idealvorstellung, dass man auch im<br />
Studien eindeutig. Es gibt viele Belege da-<br />
wird mit zunehmendem Alter immer<br />
Alter keinerlei Einbussen haben darf. Man<br />
für, dass die Ressourcen im Alter nicht voll<br />
wichtiger. Die frischen Ruheständler müss-<br />
muss aber lernen, auch mit Einschränkun-<br />
ausgeschöpft werden. In Experimenten, in<br />
ten zu mehr Sport motiviert werden, die<br />
gen umgehen zu können. Gesundheit ist<br />
denen 70-Jährige täglich trainieren, sehen<br />
haben Zeit und brachliegende Ressourcen.<br />
sehr relativ. Studien zeigen, dass Men-<br />
wir, dass sie eine Muskelleistungs- und<br />
Sportvereine müssten niederschwellige<br />
schen, die ihre Gesundheit als positiv ein-<br />
Lauffähigkeit erreichen können wie untrai-<br />
Angebote für Senioren anbieten, da brau-<br />
schätzen, auch die langlebigeren sind und<br />
nierte 40-Jährige!<br />
chen wir mutige Kampagnen. Wie die Vita-<br />
mehr Lebensqualität haben. Dafür muss<br />
Parcours-Anlagen der 1970er-Jahre zum<br />
man aber selber auch in den Alterungspro-<br />
Adelheid Kuhlmey moniert am Gesund-<br />
Beispiel.<br />
zess einwilligen.<br />
heitswesen, dass es viel zu wenig auf Rehabilitation<br />
im Alter setzt, da das immer<br />
noch einen negativen Touch hat: Wieso<br />
Nun entspricht mehr Prävention nicht<br />
einfach einem gesünderen Alter und einer<br />
Nach einem Interview mit Adelheid Kuhlmey,<br />
«Beobachter», <strong>Ausgabe</strong> 14, Juli 2011<br />
Die mit dem guten Service.<br />
Wylerfeldstrasse 7 • 3114 Bern • Tel 031 331 94 24 • Fax 031 331 94 20<br />
info@velocitta.ch • www.velocitta.ch
Medizin & Rücken<br />
18<br />
Lassen Sie sich ruhig wieder<br />
einmal einwickeln!<br />
Wohltuende Wickel und Kompressen – uralte Hausmittel, Rezepte aus der Naturheilkunde<br />
und Anwendungen in der Schulmedizin – sind trotz der Verfügbarkeit von Tabletten<br />
und Salben aller Art nie ganz in Vergessenheit geraten. Heute feiern sie ein eigentliches<br />
Comeback. Heilpflanzen und Zutaten aus der Küche verhelfen – richtig angewendet – sanft<br />
zur Gesundheit.<br />
Text: Kurt Mürset, René Buri; Bilder: zvg<br />
Wenn es um wohltuende Wickel in der<br />
Kranken- und Gesundheitspflege geht, ist<br />
Maya Thüler wohl die erste Ansprechperson.<br />
Seit vielen Jahren ist sie Dozentin,<br />
Seminarleiterin und Buchautorin für Kompressen<br />
oder eben – Wickel. Wer unter<br />
Kopfschmerzen oder auch unter verspannten<br />
Schultermuskeln leidet, sollte sich an<br />
ihre einfachen Ratschläge und Tipps<br />
halten. Ein schneller Wickel bringt oft Linderung,<br />
sollte einen jedoch nicht davon<br />
abhalten, wiederkehrende oder anhaltende<br />
Schmerzen ärztlich abzuklären.<br />
Nicht selten ist eine verspannte Schultermuskulatur<br />
Ursache von Kopfschmerzen.<br />
Nun treten Schmerzen vielfach in Verbindung<br />
mit übermässiger Spannung, also<br />
Ver-Spannung, auf. Verspannungen ihrerseits<br />
finden auf verschiedenen Ebenen<br />
statt – nicht nur auf muskulärer Ebene. Sie<br />
alle gilt es zu lösen! Der Wickel ist da nur<br />
der Anfang.<br />
Bei Schmerzen ist es hilfreich, wenn wir<br />
unsere Aufmerksamkeit vom Schmerz ablenken.<br />
Eine Kompresse ist dafür ideal. Die<br />
wohlige Wärme einer Nackenkompresse,<br />
das erfrischende Prickeln einer Zitronenkompresse<br />
oder der intensive Reiz eines<br />
Meerrettich-Wickels lenken die Aufmerksamkeit<br />
auf die Haut, auf den Körper – und<br />
der Schmerz klingt ab.<br />
Der Grund dafür liegt in der Durchblutung,<br />
die von der Kompresse beeinflusst<br />
wird. Die verwendeten Substanzen wie<br />
eben Lavendelöl, Zitrone oder Meerrettich<br />
wirken ausgleichend. Sie unterstützen die<br />
Entspannung. Eine weitere wichtige Komponente<br />
ist die Zeit, die für einen Wickel<br />
aufgewendet wird: Sie ist ein Moment des<br />
Innehaltens, eine Ruhepause, die mitverantwortlich<br />
ist für die Besserung.<br />
Nehmen wir uns also bei Kopfschmerzen<br />
und Schulterverspannungen eine Viertelstunde<br />
Zeit. Wer auf Wärme, Ruhe und<br />
Geborgenheit anspricht, macht sich eine
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
heisse Nackenkompresse mit Lavendel.<br />
Dazu benötigt man einen Stuhl, ein Kissen<br />
und einen Tisch. Man füllt eine kleine<br />
Schüssel mit sehr heissem Wasser und fügt<br />
einen Teelöffel Lavendelbademilch oder<br />
auch Lavendeltee bei. Man setzt sich an<br />
den Tisch, tränkt einen Waschlappen mit<br />
diesem Wasser, wringt ihn gut aus, legt ihn<br />
auf den Nacken und entspannt sich, indem<br />
man an Stuhl und Tisch sein Gewicht abgibt.<br />
Nach ein paar Minuten kühlt die Kompresse<br />
aus, man fühlt sich erfrischt – oder<br />
wiederholt den Wickel ganz einfach.<br />
Die intensivere Variante dazu: vor dem<br />
Auflegen des Wickels 1 TL Lavendelöl<br />
5 – 10 % oder 1 – 2 Tropfen Lavendelessenz<br />
unverdünnt auf die Haut auftragen.<br />
Aber bitte immer natürliche Essenzen<br />
verwenden.<br />
Wer auf erfrischenden Duft und kühlende<br />
Temperatur anspricht, sollte eine<br />
Zitronenkompresse anwenden. Dazu verwendet<br />
man eine gewaschene, ungespritzte<br />
Zitrone, schneidet diese in Scheiben und<br />
legt sie auf ein Baumwolltüchlein, z.B. ein<br />
Taschentuch, faltet dieses, drückt jetzt mit<br />
der Faust auf jede Zitronenscheibe bis der<br />
Saft austritt, dann legt man sich hin und<br />
platziert die Kompresse auf Stirn oder Nacken.<br />
Jetzt braucht man sich nur noch entspannt<br />
auf die prickelnde Kühle zu konzentrieren.<br />
Diese Kompresse lässt sich auch heiss<br />
anwenden. Man gibt Zitronensaft in heis-<br />
Das Buch «Wohltuende Wickel» von<br />
Maya Thüler erscheint dieses Jahr<br />
bereits in der 10. Auflage. Das Buch<br />
enthält theoretische Grundlagen,<br />
praktische Anleitungen für 40 verschiedene<br />
Wickel und 127 Illustrationen.<br />
Ein Verzeichnis «Wann eignet sich<br />
welcher Wickel?» ermöglicht das<br />
rasche Auffinden des geeigneten<br />
Wickels bei verschiedenen gesundheitlichen<br />
Störungen.<br />
Mütter und Väter finden Hinweise für<br />
die Anwendung bei Kindern.<br />
Das Buch enthält Angaben, wann der<br />
Arzt zu benachrichtigen ist und<br />
wurde von Hans-Peter Häderli anschaulich<br />
illustriert. Es ist in einer<br />
auch für Laien gut verständlichen<br />
Sprache geschrieben.<br />
Buchversand Maya Thüler<br />
E-Mail: zth@bluewin.ch<br />
www.wickel.ch<br />
ses Wasser und verfährt wie bei der Lavendelkompresse.<br />
Wer es gerne schärfer mag, kann seinen<br />
Beschwerden etwas Kräftiges entgegenhalten:<br />
den Meerrettich-Wickel. Also raffelt<br />
man mit einer Reibe Meerrettich-Wurzel<br />
und verteilt das 2 – 3 mm dick auf ein<br />
Taschentuch. Dieses wird dann umgeschlagen<br />
und die Packung auf den Nacken gelegt.<br />
Vorher stellt man den Küchen wecker<br />
auf zwei Minuten ein. Erst passiert gar<br />
nichts. Dann sticht es. Oder es brennt. Es<br />
ist heiss oder auch kalt . . . Die Hautdurchblutung<br />
wird intensiviert, die Nervenbahnen<br />
der Kopfregion werden belebt, der<br />
Schmerz klingt ab.<br />
Nach zwei Minuten sollte man die behandelte<br />
Hautfläche kontrollieren. Denn<br />
Meerrettich ist für Menschen mit empfindlicher<br />
Haut nicht geeignet. Eine leichte<br />
Rötung ist aber üblich. Normalerweise kann<br />
man die Kompresse zehn Minuten einwirken<br />
lassen und die Haut anschliessend mit<br />
etwas Johannisöl oder Körperöl pflegen.<br />
Maya Thüler empfiehlt die hier vorgestellten<br />
Arten von «schnellem Wickel»<br />
als Kurzanwendung. Wenn Beschwerden<br />
wiederkehren, lohnt es sich, Wickel mit<br />
längerer Anwendungszeit vor der Nachtruhe<br />
einzusetzen. Wer dies regelmässig<br />
macht, beispielsweise eine Woche lang<br />
Abend für Abend, wird schon bald mit<br />
mehr Wohlbefinden und neuer Energie<br />
rechnen können.<br />
Medizin & Rücken<br />
19
Hohmad – ein Spital erfindet<br />
sich neu...<br />
Unser Gesundheitswesen ist ständigen Veränderungen unterworfen. Wer sich da nicht mitbewegt,<br />
hat meist seine Zukunft schon hinter sich. Was früher einmal eine Geburtsklinik war<br />
und später ein Übergangsheim für ältere Menschen präsentiert sich heute als ein modernes<br />
Gesundheitszentrum in Thun mit Spezialisierungen, die weit über das Berner Oberland hinaus<br />
nachgefragt werden. Unser Hauptaugenmerk galt beim Besuch dem wegweisenden Orthosport-Trainings-<br />
und Therapiezentrum.<br />
Text: Kurt Mürset; Bilder: zvg<br />
Report<br />
20<br />
. . . immer auf der Suche nach neuen und<br />
innovativen Lösungen – die Devise von Herr<br />
Sanavi und der Hohmad-Crew.<br />
Eine entspannte Umgebung – die man in einem Spital so<br />
nicht erwarten würde – trägt auch ihren Teil bei zur<br />
Genesung von Patienten.<br />
Die Privatklinik Hohmad ist ein wichtiger<br />
Standort in der Spitallandschaft Region<br />
Berner Oberland. Denn hier wird eine ganze<br />
Reihe von medizinischen Leistungen<br />
unterschiedlicher Disziplinen angeboten.<br />
Darunter zu erwähnen sind Augenheilkunde,<br />
Urologie und Orthopädie. Letztere mit<br />
einem äusserst umfangreichen Therapieangebot.<br />
Das im zweiten Stock stationierte<br />
ORTHOSPORT-Team besteht aus drei Orthopäden,<br />
einem Handchirurgen, einem<br />
Ergotherapeuten, fünf MPAs, vier dipl. und<br />
einer Physiotherapeutin in Ausbildung.<br />
Viele dieser Leistungen ergänzen die Angebote<br />
anderer Spitäler, sodass die Privatklinik<br />
nicht eigentlich eine Konkurrenz,<br />
sondern eine Bereicherung darstellt. Die<br />
an der Klinik Hohmad zugelassenen Beleg-<br />
Ärzte der angebotenen Fachrichtungen<br />
führen eine eigene Praxis. Sie arbeiten eng<br />
mit der Klinik zusammen. Jeder Patient<br />
kommt mit dem Arzt seiner Wahl, welcher<br />
ihn persönlich betreut, hierher. Gleich im<br />
Eingangsbereich der Klinik findet sich auch<br />
eine Hausarztpraxis mit der Reisemedizin<br />
als Spezialität. Interdisziplinäres Arbeiten<br />
ist hier selbstverständlich. Eine enge Zusammenarbeit<br />
und ständiger fachlicher<br />
Austausch zwischen den Teammitgliedern<br />
haben einen hohen Stellenwert, wovon die<br />
Patienten optimal profitieren können. Und<br />
wer Herkunft und Werdegang der hier<br />
Tätigen studiert, kann sich ihre grosse<br />
Kompetenz gut vorstellen.<br />
Viele Behandlungen und Operationen<br />
können heute ambulant vorgenommen<br />
werden, aber für die stationäre Behandlung<br />
stehen im ersten Stock helle, freundliche<br />
Zimmer bereit. Überhaupt herrscht<br />
im ganzen Haus eine familiäre Atmosphäre,<br />
die den Besucher sofort spüren<br />
lässt, dass ihm hier jederzeit eine diskrete<br />
Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.<br />
Das hängt ganz offensichtlich auch mit der<br />
Grösse dieser Privatklinik zusammen. Sie<br />
ist gross genug, um eine ganze Reihe medizinischer<br />
Leistungen auf absolut hohem<br />
Qualitätsniveau zu erbringen, andererseits<br />
ist sie klein genug, um den einzelnen Pati-
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Moderne Geräte heilen die «Bräschten» nicht von alleine<br />
– erst die richtige Betreuung und Anweisungen durch<br />
Fachpersonen bringen den gewünschten Erfolg.<br />
Im Trainingsraum integrierter, offener<br />
Behandlungsbereich mit modernsten<br />
Behandlungsliegen.<br />
Die Klinik Hohmad in Thun und ihre Leistungen:<br />
Chirurgische Disziplinen:<br />
Orthopädische Chirurgie<br />
Ophthalmologie<br />
Allgemeine Chirurgie inkl. Venenchirurgie<br />
Urologie<br />
Handchirurgie<br />
Plastische Chirurgie und Wiederherstellungschirurgie<br />
Medizinische Disziplinen und Diagnostik:<br />
Anästhesie<br />
Hausarzt: Praxis Dr. Lars Heine, inkl. Reisemedizin<br />
Physiotherapie<br />
Ernährungsberatung<br />
www.klinikhohmad.ch<br />
Report<br />
21<br />
enten als Individuum zu begreifen. Letzteres<br />
gilt durchaus auch für die Patienten in<br />
ihrem Verhältnis zu Ärzten, Therapeuten<br />
und Pflegepersonal.<br />
Wer im zweiten Stock der Klinik ankommt,<br />
findet hier das Ärzte- und Therapeutenteam<br />
von «Orthosport». Der Name<br />
sagt es bereits aus: Hier entwickelt man<br />
individuelle Therapien, um bei Verletzungen<br />
und Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
einen optimalen Behandlungserfolg<br />
sicherzustellen, nicht nur bei Sportverletzungen.<br />
Eine kompetente Ergotherapie<br />
erweitert das Behandlungsspektrum.<br />
In diesem Trainings- und Therapiezentrum<br />
kümmert man sich nicht nur mit neuester<br />
Technik um die Genesung der Patienten,<br />
diese profitieren von der langjährigen Erfahrung<br />
und dem universitären Wissen der<br />
Mediziner und Therapeuten genauso wie<br />
von der persönlichen und individuellen<br />
Betreuung und Begleitung. Im Gespräch<br />
mit Herrn Sanavi, dem Leiter des Trainingsund<br />
Therapiezentrums, wurde gerade dies<br />
besonders deutlich.<br />
Herr Sanavi ist ein ausgewiesener Fachmann,<br />
der sich als Physio-, Sport-Physiound<br />
Manualtherapeut auf Sportverletzungen,<br />
aber auch auf Prävention und Rehabilitation<br />
von Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
spezialisiert hat.<br />
Im Zentrum selber imponiert der Trainingsraum:<br />
Auf rund 130 m 2 können Gesundheitsbewusste<br />
präventiv einiges für<br />
ihren Körper tun. Hier findet man optimale<br />
Therapie- und Trainingsmöglichkeiten vor.<br />
Die hier geübte Form von medizinischer<br />
Trainingstherapie zeichnet sich aus durch<br />
den Einsatz modernster computergestützter<br />
Geräte – ergänzt durch die fachkundige<br />
physiotherapeutische Betreuung.<br />
Wenn wir den Ausführungen von Herrn<br />
Sanavi folgen, dann ist offensichtlich, wie<br />
sehr auch ein Profi wie er auf die aktive<br />
Mitarbeit des Patienten angewiesen ist,<br />
soll sich ein Erfolg einstellen. In einer ersten<br />
Phase ist es sein Anliegen, Schmerzen<br />
zu reduzieren. Aber schon bald ist sein Angebot<br />
Hilfe zur Selbsthilfe. Es geht darum,<br />
Mobilität zu erhöhen und Funktionen wieder<br />
voll zu nutzen, um den Alltag meistern<br />
zu können. Dazu braucht es auch auf der<br />
Patientenseite das nötige Bewusstsein.<br />
Schliesslich ist das ein langer Prozess. Und<br />
eine andauernde Herausforderung, die sich<br />
auch nach Abschluss einer Therapie Tag für<br />
Tag wieder stellt. Nicht zuletzt deshalb<br />
wird hier im Trainings- und Therapiezentrum<br />
der Prävention so grosse Beachtung<br />
geschenkt. Denn nicht nur eine Klinik muss<br />
sich immer wieder neu erfinden, auch an<br />
der individuellen Gesundheit muss immer<br />
von neuem gearbeitet werden, um sie<br />
sicherzustellen.
Triggerpunkte – klein, gemein<br />
und schmerzhaft!<br />
Sie haben einen nahe liegenden Namen, die kleinen, «giftigen» Punkte in der Muskulatur:<br />
Triggerpunkte nennt man sie, abgeleitet vom englischen Begriff für einen Auslöser. Triggerpunkte<br />
sind kleine, lokale, schmerzhafte Muskelverkrampfungen, die Schmerzen auch an<br />
entfernten Körperteilen auslösen können – nicht nur, wenn man sich bewegt, sondern auch<br />
in Ruhestellung. Weil der menschliche Körper zu etwa zwei Fünfteln aus Muskelmasse besteht,<br />
spielen Triggerpunkte bei vielen Schmerzen des Bewegungsapparates eine unerfreulich<br />
bedeutende Rolle.<br />
Text: Dr. Marco Vogelsang, Chiropraktor, Zürich<br />
Medizin & Praxis<br />
22<br />
Wie Triggerpunkte entstehen<br />
Was die Muskulatur für ihre Arbeit<br />
braucht, bezieht sie über die Blutversorgung.<br />
Dazu gehören Energiestoffe, etwa<br />
Glucose oder Glykogen. Diese werden beispielsweise<br />
aus Kartoffeln, Teigwaren oder<br />
Zucker gewonnen und anschliessend zur<br />
Muskelzelle transportiert, dort aufgenommen<br />
und zu Adenosintriphosphat (ATP)<br />
umgewandelt. ATP braucht es zur Entspannung<br />
der Muskelzellen. Ist eine Muskelgruppe<br />
längere Zeit am Arbeiten – ist sie<br />
also gespannt –, vermindert dies den<br />
Transport der Glucose zur Muskelzelle oder<br />
verhindert ihn gar, denn der Muskel engt<br />
mit seinem Druck die zuführenden Blutgefässe<br />
ein. So stört der Muskel seine eigene<br />
ATP-Versorgung. Die Konsequenz: Der zusammengezogene<br />
Muskel bleibt verspannt<br />
– es entsteht ein so genannter Triggerpunkt.<br />
Logischerweise kann auch Fehlernährung<br />
die Entstehung von Triggerpunkten<br />
fördern: Zu wenig Kohlenhydrate bedeuten<br />
eine zu geringe Menge an Glucose, und<br />
das wiederum schmälert die Versorgung<br />
mit ATP für die Entspannung der Muskeln.<br />
Auch an einem Mangel an Training kanns<br />
liegen: Werden die Muskelzellen nicht mit<br />
ausreichend Blut versorgt, hat das Folgen<br />
für die Zufuhr aller Stoffe, die benötigt<br />
werden.<br />
Des Weiteren können Triggerpunkte eine<br />
schmerzhafte Erinnerung an Verletzungen<br />
sein: Ein Nervensignal löst das Zusammenziehen<br />
des Muskels aus – aus einer Nervenendigung<br />
wird ein chemischer Stoff ausgeschieden<br />
und sofort wieder aufgenommen.<br />
Auf diese Weise<br />
erfährt die Muskelzelle, die<br />
das Signal empfängt, dass sie<br />
sich zusammenziehen und<br />
wieder entspannen muss.<br />
Ist nun eine Nervenendigung<br />
wegen einer Verletzung<br />
beschädigt, vermag sie<br />
den Signalstoff freizusetzen,<br />
aber nicht mehr aufzunehmen.<br />
So kommt es zu einer<br />
Dauerkontraktion der<br />
Muskelzellen, und ein<br />
Triggerpunkt entsteht.<br />
Auch Wirbelsäulenbeschwerden,<br />
Blockierungen,<br />
Diskushernien<br />
und damit verbundene<br />
Entzündungen reizen<br />
die benachbarten<br />
Nervensegmente, was<br />
einen erhöhten Informationsfluss<br />
zum Muskel<br />
zur Folge hat und zu<br />
Verspannungen und<br />
Triggerpunkten führt.
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Andere äussere Einflüsse, die das Nervensystem<br />
ständig reizen, führen ebenso<br />
zu vermehrtem Informationsfluss vom<br />
Nervensystem zum Muskel. So wird die<br />
Grundspannung des Muskels, der Tonus,<br />
erhöht, und die Wahrscheinlichkeit einer<br />
Dauerkontraktion steigt. Stress zum Beispiel<br />
erregt das Nervensystem und kann zu<br />
Triggerpunktbildung führen.<br />
Die Folgen der Triggerpunkte<br />
Die Praxisadressen der Schweizer<br />
Chiropraktoren sind erhältlich<br />
bei der:<br />
Schweizerischen Chiropraktoren-<br />
Gesellschaft ChiroSuisse<br />
Telefon 031 371 03 01<br />
mail@chirosuisse.ch<br />
www.chirosuisse.info<br />
(Adressen und Praxen)<br />
die Akupunktur des Triggerpunktes und –<br />
in schwereren Fällen – die Injektion von<br />
Lokalanästhetika.<br />
Werden Triggerpunkte nicht behandelt,<br />
kann das langfristige Folgen haben: Der<br />
Patient belastet wegen der Schmerzen seine<br />
Gelenke falsch, oder er bewegt sie nicht.<br />
Fehlbelastungen aber können schon nach<br />
ziemlich kurzer Zeit zu anderen Beschwerden,<br />
wie zum Beispiel Arthrose, führen.<br />
Das zeigt, dass es sinnvoll ist, Schmerzen<br />
Manchmal sind Triggerpunktbeschwer-<br />
des Bewegungsapparates in jedem Fall<br />
den ausschliesslich lokal. Oft aber schmer-<br />
Die Triggerpunkttherapie soll die dau-<br />
frühzeitig abklären zu lassen.<br />
zen sie weit entfernt, vor allem bei Druck<br />
erhaft kontrahierten, also zusammenge-<br />
Oft scheut man sich in der Praxis, Trig-<br />
auf den Triggerpunkt selbst. Häufig täuscht<br />
zogenen Muskelfasern entspannen. Übli-<br />
gerpunkte anzurühren, weil deren Be-<br />
ein Triggerpunkt in der Gesässmuskulatur<br />
cherweise werden die Triggerpunkte be-<br />
handlung nicht angenehm ist und man<br />
einen Ischiasschmerz vor, das typische,<br />
handelt, indem der betreffende Punkt im<br />
dem Patienten keine Schmerzen bereiten<br />
sehr heftige Ziehen entlang dem hinteren<br />
Muskel stark und präzise gedrückt bezie-<br />
will. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die<br />
Teil des Beines bis zum Fuss. Ein Trigger-<br />
hungsweise massiert wird. Damit wird der<br />
Patienten diese Therapie gut ertragen –<br />
punkt im Schulterbereich löst Schmerzen<br />
oft chronisch zusammengezogene Muskel<br />
besonders mit der Aussicht auf Besserung<br />
in den Schläfen oder in den Armen bis in<br />
auseinandergezogen, was eine verbesserte<br />
nach in vielen Fällen monatelangen Be-<br />
die Finger aus. Manchmal überraschen in<br />
der Praxis auch erstaunliche Symptome<br />
wegen Triggerpunkten – etwa Doppelsichtigkeit<br />
und Zahnschmerzen.<br />
Wie werden Triggerpunkte<br />
behandelt?<br />
Triggerpunkte sind gut therapierbar,<br />
auch wenn sie den Patienten schon seit<br />
Jahren quälen. Doch gilt natürlich auch für<br />
sie: Je eher sie behandelt werden, desto<br />
Durchblutung ermöglicht und damit die<br />
ATP-Versorgung wiederherstellt.<br />
Dieser Druck ist nicht besonders angenehm,<br />
aber sehr wirksam. Oft kühlt der<br />
Chiropraktor die Region, die er behandelt,<br />
mit einer Kältepackung oder mit Eisspray,<br />
um die Schmerzempfindung des Patienten<br />
zu mindern. Vitamin C beeinflusst die Reaktion<br />
auf die Behandlung positiv, weil es<br />
zur Gewebefestigkeit beiträgt.<br />
schwerden.<br />
Mit seinen diagnostischen Kenntnissen<br />
ist der Chiropraktor imstande, Triggerpunkte<br />
von ausstrahlenden Wirbelsäulenbeschwerden<br />
zu unterscheiden – und er<br />
kann dem Patienten zeigen, wie Triggerpunkte<br />
mit gezielter Vorbeugung, – mit<br />
regelmässiger Bewegung, mit Massagen –<br />
am Arbeitsplatz, beim Sport, im Haushalt,<br />
langfristig vermieden werden können.<br />
Medizin & Praxis<br />
23<br />
einfacher und schneller sind Linderung<br />
Weitere bewährte Techniken sind das<br />
und Heilung.<br />
Kühlen und das anschliessende Stretching,<br />
Wenns zwickt ...eins draufgeklebt!<br />
Titan Power Tapes (70 Stk.) nur CHF 19.90 Art. Nr. XEPT6100 Pharmacode: 4414804<br />
Phiten‘s Pflaster wirken energetisch, sanft<br />
und natürlich - ohne chemische Zusatzstoffe<br />
In Asien seit 30 Jahren erfolgreich im<br />
Handel, weltweit beliebt und für Sie in<br />
Ihrer Apotheke/Drogerie erhältlich<br />
Cizen Inc. sports & health, Monbijoustrasse 22 (Phiten Shop), CH-3011 Bern<br />
www.phiten.ch, info@phiten.ch, Tel. 031 371 46 24
Gestützte Dynamik<br />
Ergonomie beim Schweizer Sitzmöbelhersteller Giroflex – Wer richtig sitzt,<br />
fühlt sich wohler, ist motivierter und leistet mehr. In der eigenen Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung in Koblenz, Schweiz, entwirft Giroflex massgebende Konzepte,<br />
die das Sitzen aktiv unterstützen. Jedes einzelne Sitzmöbel zeichnet sich durch<br />
Innovation, Funktionalität und Ästhetik aus und beweist, wie profund sich Giroflex<br />
mit Ergonomie und Arbeitsphysiologie auskennt.<br />
Text Kurt Mürset, Basel / Bild zvg<br />
Trends & Wissen<br />
24<br />
Alles ist Bewegung<br />
Büroangestellte verbringen in<br />
ihrem Leben im Durchschnitt rund<br />
80 000 Stunden im Sitzen. Und auch<br />
wer sitzt, bewegt sich laufend. Ein<br />
Bürostuhl ist deshalb erst dann ein<br />
guter Bürostuhl, wenn er diese Dynamik<br />
mitmacht. Er ermöglicht Bewegung,<br />
ohne die Unterstützung,<br />
die er gewährleisten soll, preiszugeben.<br />
Das ist die Grundlage.<br />
Für den richtigen Halt<br />
In Bürostühlen von Giroflex werden<br />
Erkenntnisse aus der Ergonomieforschung<br />
alltagstauglich verwertet.<br />
Dazu gehören etwa Zweizonensitzprofile,<br />
Lordosenstützen für<br />
entspannte Körperhaltung und Entlastung<br />
des Rückgrats, Synchronmechanik,<br />
dank der sich die Neigung<br />
der Rückenlehne stärker verändert<br />
als die der Sitzfläche, oder die so<br />
genannte Free-float-Funktion, bei<br />
der Rückenlehne und Sitz den Bewegungen<br />
der Be-Sitzer unabhängig<br />
voneinander folgen. Armlehnen<br />
sowie Kopf- und Nackenstützen sind längstens etabliert und<br />
serienmässig erhältlich.<br />
Individuell eingestellt<br />
Wesentlich für neuere Entwicklungen ist die Anpassungsfähigkeit.<br />
Ein guter Bürostuhl korrespondiert mit jedem Körperbau und<br />
lässt sich innerhalb grosser Spannweiten auf Grösse und Gewicht<br />
regulieren. Dieser Adaptionsfähigkeit kommt mit Blick auf Arbeitsformen,<br />
bei denen sich mehrere Personen einen Arbeitsplatz<br />
teilen, ganz besondere Bedeutung zu. Im Übrigen sorgt der Fachhandel<br />
mit kompetenter Beratung dafür, dass die Unterstützung,<br />
Ein perfekter Stuhl muss vor allem eines sein:<br />
so flexibel wie sein Besitzer und jederzeit<br />
unterstützend. Genau das war auch beim<br />
Design des giroflex 656 entscheidend.<br />
die ein Giroflex-Sitzmöbel leisten<br />
kann, weltweit tatsächlich genutzt<br />
wird.<br />
Mehr als eine<br />
Sitzgelegenheit<br />
Ergonomie geht für Giroflex<br />
über das reine Sitzen hinaus. Sie<br />
erstreckt sich auch auf die verwendeten<br />
Materialien und das Design<br />
der Stühle. Ein Bürostuhl von<br />
Giroflex ist demnach optisch überzeugend,<br />
unbedingt funktional<br />
und langlebig.<br />
Eine lange Tradition<br />
Das Thema «gesund Sitzen»<br />
war stets ein persönliches Anliegen<br />
der Firmeninhaber des Unternehmens<br />
Giroflex. Schon Albert<br />
Stoll II, Sohn des Gründers und<br />
Geschäftsführer in der ersten Hälfte<br />
des letzten Jahrhunderts, wollte<br />
langes Sitzen erträglich machen.<br />
Dazu wurde unter seiner Ägide<br />
1928 der erste Drehstuhl mit<br />
einer Abfederung entwickelt: Sein<br />
«Federdreh» revolutionierte in der Folge den Bürostuhlmarkt<br />
weit über die Schweizer Grenzen hinaus.<br />
Seit 1962 hat sich die Zusammenarbeit mit Fachleuten auf den<br />
Gebieten Ergonomie, Arbeitsmedizin und Arbeitswissenschaft bei<br />
Stoll Giroflex AG etabliert. So werden etwa die Bedürfnisse von<br />
Langzeitsitzenden erforscht und den jeweils aktuellen Produktentwicklungen<br />
zugrunde gelegt.<br />
www.giroflex.com
SITZRATGEBER<br />
SitzeN<br />
sie richtig!<br />
Richtig sitzen<br />
gesund sitzen<br />
ergonomisch sitzen<br />
Das Geheimnis<br />
ist die Gute WahL<br />
Ihre Ergonomiepartner:<br />
Rückenzentrum Basel, www.rueckenzentrumbasel.ch<br />
Rückenzentrum Bern, www.rueckenzentrum.ch<br />
sitzentrum Pfeiffer Chur, www.pfeiffer-chur.ch<br />
Rückenzentrum Lenzburg, www.kieser-wohnen.ch<br />
Sitzgalerie Luzern, www.spaeti-bueromoebel.ch<br />
Rückenzentrum Neuhausen, www.eckertwohnen.ch<br />
Rücken-Möbel-Center, Zürich, www.rueckencenter.ch
Fibre –<br />
bringt Abwechslung in den Arbeitsalltag<br />
system entstanden, dessen schlichte Formensprache<br />
Stilos Anspruch an zeitloses<br />
Büromöbeldesign widerspiegelt. Stilo legt<br />
Wert auf hochwertige Materia lien und eine<br />
umweltschonende Verarbeitung. Die pulverbeschichteten<br />
Tischfüsse sind aus Stahl<br />
gefertigt, was eine hohe Standfestigkeit<br />
und Belastbarkeit garantiert.<br />
Mit Fibre schafft Stilo neuen Bewegungsfreiraum<br />
und fördert individuelles<br />
Mit Fibre wird Stilo dem Wunsch vieler<br />
tage des T-Fusses wird sogar das Arbeiten<br />
Arbeiten: Weniger statische Einschränkun-<br />
Kunden nach einem anpassungsfähigen<br />
im Stehen möglich. Der in die Tischsäule<br />
gen, dafür mehr dynamischer Freiraum.<br />
Tischsystem gerecht, welches eine indivi-<br />
integrierte Elektromotor sorgt für eine ra-<br />
duelle Arbeitsweise und eine gesunde Kör-<br />
sche, stufenlose und genau anpassbare<br />
perhaltung erlaubt. Fibre bietet drei ver-<br />
Höhenverstellung von 680 bis 1260 mm.<br />
Stilo ist ein führendes Schweizer Un-<br />
schiedene Fusstypen, die sich mit wenigen<br />
So lässt sich Fibre bequem vom klassischen<br />
ternehmen in der Büromöbelherstellung<br />
Handgriffen austauschen lassen. Ob klas-<br />
Schreibtisch in ein Stehpult verwandeln<br />
mit Sitz in Bühler im Appenzellerland. Die<br />
sischer 4-Fuss-Tisch oder mit elegantem<br />
und passt sich damit jeder Körpergrösse<br />
Kernkompetenzen von Stilo liegen in der<br />
Kufenfuss, die simple Adaption an die<br />
an. Eine entspannte Körperhaltung ist Vor-<br />
Entwicklung und der Vermarktung hoch-<br />
Publireportage<br />
Tischplatte und die werkzeuglose Höhenverstellung<br />
sorgen für eine einfache Handhabung<br />
im Arbeitsalltag.<br />
Durch zusätzliche Erweiterungs- und<br />
Organisationsmöglichkeiten kann der Ar-<br />
aussetzung für das eigene Wohlbefinden<br />
und fördert Gesundheit und Produktivität.<br />
Gleichzeitig bringt das Tischsystem Abwechslung,<br />
Flexibilität und Bewegung in<br />
den Büroalltag.<br />
wertiger Büromöbel und im eigenständigen,<br />
unverwechselbaren Design der Produkte.<br />
Stilo hat mit jahrzehntelanger<br />
Erfahrung ihren Ruf als Hersteller hochwertiger,<br />
ergonomisch angepasster und<br />
52<br />
beitsplatz ganz an die individuellen Bedürfnisse<br />
angepasst werden. Bei der Mon-<br />
In Zusammenarbeit mit dem Designbüro<br />
B4K ist ein multifunktionelles Tisch-<br />
ökologisch einwandfreier Büromöbel mit<br />
innovativem, zeitlosem Design gefestigt.<br />
Fibre<br />
Ergonomie mit Stil<br />
Stilo AG Büromöbel, 9055 Bühler, Switzerland, www.stilo.ch
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Kinder und Jugendliche brauchen<br />
motorische Kompetenzen<br />
Erinnern wir uns! Vor dreissig Jahren waren motorische Defizite, Haltungsprobleme oder gar<br />
Rückenschmerzen bei Kindern – echte Pathologien ausgeschlossen – weitgehend unbekannt.<br />
Dennoch wurde ich als Primarschüler vom Schularzt ausgemustert und aufgrund meiner erblich<br />
erworbenen Hyperkyphose dem unbeliebten «Buggeliturnen» zugewiesen.<br />
Text: Urs Geiger, GYM medico Basel<br />
Das Auswahlkriterium basierte auf der<br />
misches Hüpfen, Stehen auf einem Bein<br />
einzelnen Stufen scheint die Entwicklung<br />
Zuordnung der aktuellen Haltung zu einer<br />
oder gar ein «Purzelbaum» stellen für<br />
zum aufrechten motorischen Verhalten<br />
«pathologischen Rückenform». Weil dar-<br />
diese Kinder eine unlösbare Aufgabe dar.<br />
gefährdet.<br />
aus auf eine ungenügende Haltungsleistung<br />
geschlossen wurde, erfolgte die Se-<br />
In diesem Falle könnte schon im Bébé- und<br />
Kleinkindalter ein «bewegungserzieheri-<br />
Was ist geschehen?<br />
lektion nach optisch-subjektiver Einschät-<br />
scher» Fehler geschehen sein.<br />
Mit dem vorzeitigen Einsatz der belieb-<br />
zung. Unberücksichtigt blieb die Qualität<br />
ten Babyschale werden die wichtigen Ent-<br />
reflektorisch-segmentaler Stabilisationsfähigkeit.<br />
Die Form meiner Wirbelsäule hat keine<br />
«Verbesserung» erfahren, dennoch kenne<br />
ich auch heute als Jungsenior keine Rückenschmerzen.<br />
Ich bin überzeugt, dass<br />
Posturale Ontogenese beschreibt<br />
die Entwicklung des aufrechten<br />
motorischen Verhaltens gegen die<br />
Schwerkraft nach der Geburt. Sensomotorische<br />
Defizite innerhalb des<br />
artspezifischgenetischen Rahmen-<br />
wicklungsschritte bis zum freien Sitzen nur<br />
ungenügend durchlaufen. Die halbsitzende<br />
Position zwingt nicht mehr zu einem<br />
trainingswirksamen Aktivieren der Bauchmuskulatur.<br />
Als ausgesprochen wichtige Entwick-<br />
Medizin & Rücken<br />
dies dem glücklichen Umstand zu verdanken<br />
ist, dass sich meine Kindheit (Vorschul-<br />
programms führen zu einer Beeinträchtigung<br />
der Abstimmung von Stütz-<br />
lungsphase sind das Liegen auf dem Bauch<br />
(vgl. Abb. 2) und das nachfolgende Robben<br />
53<br />
und Schulkindalter) weitgehend draussen<br />
und Zielmotorik.<br />
und Krabbeln anzusehen. Ein wichtiger<br />
in der Natur abgespielt hat. Die Quartier-<br />
Grundstein für gute motorische Fähigkei-<br />
strasse war multifunktionaler Sportplatz,<br />
Die motorischen Entwicklungsstufen<br />
ten wird also durch ausgiebigen Einsatz<br />
die angrenzende Wiese idealer Untergrund<br />
vom Neugeborenen zum aufrecht gehen-<br />
der Krabbeldecke gelegt.<br />
für «Bodenturnen» und Ringkämpfe und<br />
den Individuum bauen aufeinander auf. Sie<br />
Repetitive<br />
rhythmisch-dynamische<br />
Bäume das ideale Fitnessgerät für riskante<br />
beinhalten in chronologisch idealer Abfol-<br />
Übungs folgen wie Wippen, Schaukeln,<br />
Kletterkunststücke.<br />
ge das Erwerben und Festigen der nötigen<br />
Federn und Rollen sind typische Elemente<br />
Immer häufiger wird berichtet, dass<br />
Haltungskompetenz in der Auseinander-<br />
zum Aufbau neuronaler Verbindungen und<br />
Kinder bereits mit einem motorischen De-<br />
setzung mit der Schwerkraft. Ohne die<br />
zum Erwerben der verschiedensten For-<br />
fizit in den Kindergarten eintreten. Rhyth-<br />
quantitative und qualitative Festigung der<br />
men des Gleichgewichts.<br />
Abb. 1: spielerisches Messen der eigenen Geschicklichkeit und gleichzeitiges<br />
Trainieren der Rumpfstabilisation und Stützfunktion.<br />
Abb. 2: in der Bauchlage (1) entwickelt sich das elementare Bedürfnis, durch<br />
Anheben des Kopfes an der nahen Umwelt sozial und motorisch teilzuhaben;<br />
dadurch wird die Rückenmuskulatur gestärkt und die Krümmung der Halswirbelsäule<br />
mitgeformt.
Medizin & Rücken<br />
54<br />
Kämpfen, Raufen<br />
Werfen, Fangen<br />
Schaukeln, Schwingen<br />
Heute erhalten Bewegungsprogramme<br />
für Kinder und Jugendliche grosse Beachtung.<br />
Immer neue Konzepte zielen darauf<br />
ab, das Krankheitspotential offensichtlicher<br />
motorischer Defizite aufzufangen.<br />
Motorische Leistung und<br />
Unfallhäufigkeit<br />
Es konnte belegt werden, dass in 77<br />
Prozent der Unfälle bei Kindern im Vorschulalter<br />
motorische Defizite eine entscheidende<br />
Rolle spielen. Unfälle lassen<br />
sich also nicht durch Bewegungsverbote<br />
vermeiden, sondern durch altersgerechte<br />
Herausforderungen mit entsprechender<br />
Anforderung an die Geschicklichkeit. Differenzierung,<br />
Reaktion, Gleichgewicht, Orientierung<br />
und Rhythmisierung sind dabei<br />
die Kernelemente der zu schulenden koordinativen<br />
Fähigkeiten.<br />
Laufen, Springen, Balancieren<br />
Rollen, Drehen<br />
Klettern, Stützen<br />
Abb. 3: Das Diagramm soll aufzeigen, dass die sechs Grundbewegungsformen in der<br />
motorischen Entwicklung eine Berücksichtigung finden sollten.<br />
Motorische Schulfähigkeit<br />
Bei genügender biologischer Funktionsreife<br />
bestimmt die Funktionsbeanspruchung<br />
durch vielseitige, gezielte Umweltreize<br />
und Erziehungseinflüsse die Fähigkeit<br />
eines Kindes, sich in einem bestimmten Alter<br />
den Anforderungen der Schule gewachsen<br />
zu zeigen (Kiphard).<br />
Gemäss Abb. 3 schlägt KIPHARD eine<br />
Bewegungsbestandesaufnahme vor (gültig<br />
ab 6. Lebensjahr). Die folgende Aufstellung<br />
beinhaltet Testelemente aus den motorischen<br />
Hauptteilen Kraft, Schnelligkeit und<br />
Gewandtheit, Gleichgewicht, Werfen und<br />
Fangen, Hand- und Fingergeschick. Weil<br />
hier die Testbeispiele bei weitem nicht<br />
vollständig sind, eignet sich dieser Vorschlag<br />
nicht für eine zuverlässige Leistungsüberprüfung.<br />
Es geht vielmehr darum,<br />
zu einer Groborientierung bezüglich<br />
motorischer Schulreife anzuregen.<br />
.<br />
1. Kraft, Schnelligkeit und Gewandtheit<br />
– 20 m in 5 Sekunden laufen<br />
– aus dem Anlauf 1,5 Meter weit springen<br />
– auf jedem Bein 5 Hüpfer rückwärts ausführen<br />
2. Gleichgewicht<br />
– aus 30 cm Höhe zum sicheren Fussballenstand<br />
niederspringen<br />
– Fuss hinter Fuss mit angelegten Armen<br />
und geschlossenen Augen 10 Sekunden<br />
stehen<br />
– über eine 3 Meter lange und 5 cm breite<br />
Latte ohne Bodenberührung vorwärtsgehen<br />
3. Werfen und Fangen<br />
– einen Ball dreimal nacheinander gegen<br />
den Boden prellen<br />
– einen aus 2 Meter Abstand in Brusthöhe<br />
zugeprellten Ball sicher auffangen<br />
– Schlagballweitwurf: Jungen 10 Meter;<br />
Mädchen 5 Meter<br />
4. Hand- und Fingergeschicklichkeit<br />
– 2 Spielkarten dachförmig gegeneinander<br />
legen<br />
– einen randvoll gefüllten Becher ohne<br />
Verschütten 5 Meter weit tragen<br />
– die erhobenen Hände im Handgelenk<br />
während 5 Sekunden zehnmal zügig<br />
hin- und herdrehen<br />
Bewegung fördert Mut und<br />
Selbst-Vertrauen!<br />
In diesem motorischen Kontext wird<br />
verständlich, dass nicht die Kraft per se,<br />
sondern die Bewegungskoordination und<br />
damit die Körperkontrolle eine entscheidende<br />
Rolle spielen. «Motorisches Selbstvertrauen»<br />
führt zu aktiver und damit<br />
zweckmässiger Haltung. Begünstigt wird<br />
diese durch das Wissen, wie die Körperabschnitte<br />
idealerweise übereinander angeordnet<br />
werden können.<br />
Abb. 4: Hohe Ausprägung der Beherrschung des «Ungleichgewichts» bei multifunktionaler<br />
Bewegungsaufgabe – zum Beispiel gehen und balancieren.
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
physioswiss, der Schweizer Physiotherapie<br />
Verband, vertritt die Interessen<br />
von 8000 selbständig erwerbenden<br />
und angestellten PhysiotherapeutInnen.<br />
Schlussfolgerung<br />
Es liegt in der Verantwortung der Gesellschaft<br />
und der Erziehenden, möglichst<br />
allen Kindern eine breite und vielseitige<br />
motorische Grundausbildung zu ermöglichen.<br />
Das Aneignen eines breiten Erfahrungsschatzes<br />
an motorischen Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten ist Voraussetzung für das<br />
Beherrschen der Bewegungsgrundformen.<br />
Je besser die Ausprägung der Bewegungsgrundformen,<br />
desto günstiger ist die<br />
Ausgangslage für ein nachfolgend sportliches<br />
Training. Durch vielseitige Bewegungserfahrung<br />
wird der Trainingsprozess<br />
optimiert und die Lernzeit verkürzt.<br />
Krafttraining bei Jugendlichen<br />
Bei diesem Thema besteht noch immer<br />
Unsicherheit in Bezug auf mögliche Schädigung<br />
oder negative Beeinflussung des<br />
Wachstums durch Krafttraining. In diesem<br />
Altersabschnitt kommen noch keine spezifischen<br />
Kraft-Übungen zur Anwendung.<br />
Anzustreben ist vielmehr eine grosse Variabilität<br />
der Trainingsinhalte. Unter diesen<br />
Voraussetzungen können schädliche Überlastungen<br />
weitgehend ausgeschlossen<br />
werden. Auch eine negative Beeinflussung<br />
des Körperwachstums oder der Skelettreife<br />
ist nicht zu befürchten.<br />
Die Empfindlichkeit der Gewebe verhält<br />
sich proportional zur Wachstumsgeschwindigkeit<br />
(Mark-Jansen-Gesetz). Submaximale<br />
Belastungsreize, die den Gesamtkomplex<br />
des passiven Bewegungsapparates<br />
vielfältig beanspruchen, haben einen biopositiven<br />
Effekt auf Wachstum und Strukturverbesserung.<br />
Wachstum und Muskulatur<br />
Während der Pubertät steigt der prozentuale<br />
Muskelanteil bei Jungen auf etwa<br />
42% und bei Mädchen auf etwa 36%. Aufgrund<br />
des gleichzeitig beschleunigten,<br />
aber ungleichen Längenwachstums von<br />
Extremitäten und Rumpf kommt es häufig<br />
zu einer Verschlechterung der Last-Kraft-<br />
Verhältnisse. Die damit häufig verbundene<br />
Abnahme der koordinativen Leistungsfähigkeit<br />
(dyskoordinierte Bewegungsabläufe)<br />
sollte nicht zu demotivierender Kritik<br />
führen.<br />
Das Kindes- und Jugendalter weist<br />
sensitive Phasen auf, in denen die motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen optimal<br />
entwickelt werden können.<br />
Basierend auf der Bewegungspyramide des BASPO<br />
Fazit<br />
Aufgrund der aussergewöhnlich raschen<br />
Entwicklung des Zentralen Nervensystems<br />
im Kindesalter ist der Schulung der koordinativen<br />
Fähigkeiten besondere Bedeutung<br />
beizumessen.<br />
Weil Kinder Allrounder sind, sollte aus<br />
ihnen noch keine Spezialisten gemacht<br />
werden!<br />
Bewegungs- und Belastungsreize stellen<br />
für Kinder und Jugendliche eine physiologische<br />
Notwendigkeit für die optimale<br />
Entwicklung der psycho-physischen Leistungsfähigkeit<br />
dar.<br />
Krafttraining sollte immer nach Gesichtspunkten<br />
der aktiven Unterstützung<br />
von körperlicher Entwicklung und globaler<br />
Verbesserung von Bewegungs- und Haltungskompetenz<br />
aufgebaut werden.<br />
Weil die intermuskuläre Koordination<br />
das zentrale Element der Trainingsübungen<br />
darstellt, muss in jeder Belastungsstufe<br />
der Festigung und Sicherung der<br />
stabilisierten Gelenkführung besondere<br />
Beachtung geschenkt werden.<br />
Literatur<br />
Kiphard Ernst J. Motopädagogik (10. Auflage),<br />
Verlag modernes Lernen, Dortmund 2009<br />
Weineck, J. Optimales Training, Spitta Verlag<br />
2004<br />
Gentsch, N. mobile praxis 60, Baspo und SVSS<br />
Sakobielski, J.Sicherheit bfu, mobile 4/07 & 36<br />
Medizin & Rücken<br />
55<br />
www.fit3.ch
Die Klinik Barmelweid hat SWiNG!<br />
SWiNG lässt sich mit Stressmanagement, Wirkung und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung<br />
übersetzen. Dieses Projekt wurde von der Gesundheitsförderung Schweiz und dem<br />
Schweizerischen Versicherungsverband 2008 initiiert. Es untersucht Stressursachen und die<br />
negativen Folgen von Stress und bekämpft sie mit geeigneten Präventionsmassnahmen; auch<br />
werden die Wirkungsweise und der ökonomische Nutzen dieser Massnahmen analysiert.<br />
Text: René Buri; Photo: zvg<br />
Dafür wurde SWiNG in acht Testbetrieben<br />
mit 300 bis 1200 Mitarbeitenden aus<br />
unterschiedlichen Branchen in der ganzen<br />
Schweiz über einen Zeitraum von zweieinhalb<br />
Jahren umgesetzt und evaluiert.<br />
und Angeboten für Management, Personal<br />
und Patienten. Mit der Teilnahme am Projekt<br />
SWiNG konnten nun die Problemkreise<br />
Stress und Burnout gezielt angegangen<br />
werden.<br />
Report<br />
56<br />
Einer dieser Testbetriebe ist die Barmelweid.<br />
Zur Barmelweid gehören Klinik,<br />
Pflegezentrum und das Hotel Geissflue. Sie<br />
alle liegen in einzigartiger Umgebung auf<br />
der Salhöhe oberhalb von Aarau mit Blick<br />
über das Aaretal zu den Alpen. Auf den<br />
Jurahöhen nordwestlich von Erlinsbach ist<br />
das mehrstöckige moderne Gebäude nicht<br />
zu übersehen. Gegründet wurde die Klinik<br />
1912 als Heilstätte für Tuberkulosekranke,<br />
heute ist die Akut- und Rehabilitationsklinik<br />
spezialisiert auf Pneumologie,<br />
Schlafmedizin, Kardiologie/Medizin und<br />
Psychosomatik. Mit 480 Mitarbeitenden ist<br />
sie ein Grossbetrieb.<br />
Die Ansprüche sind hoch – an die Qualität<br />
der medizinischen Versorgung und an<br />
die Dienstleistungen. Dazu kommen die<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkte, an denen<br />
sich letztlich die Leistungen zu orientieren<br />
haben. Da wundert es nicht, wenn trotz<br />
der Ruhe, die das Gebäude, die ganze Anlage<br />
und auch die Mitarbeitenden ausstrahlen,<br />
genügend potenzielle Stressfaktoren<br />
vorhanden sind. Schliesslich sorgen<br />
hier Mitarbeitende aus 25 Nationen in den<br />
verschiedensten Bereichen für das Wohl<br />
der Gäste und Patientinnen und Patienten.<br />
Hier ist Kompetenz auf allen Ebenen gefragt.<br />
Und trotz Terminplänen und nahezu<br />
perfekter Organisation ist nie alles<br />
planbar.<br />
Die Klinik Barmelweid schreibt die<br />
betriebliche Gesundheitsförderung schon<br />
seit längerem gross. Sie ist als «Health<br />
Promoting Hospital» zertifiziert. Das beinhaltet<br />
eine ganze Reihe von Massnahmen<br />
. . . trotz der Ruhe,<br />
die das Gebäude, die<br />
ganze Anlage und<br />
auch die Mitarbeitenden<br />
ausstrahlen,<br />
genügend potenzielle<br />
Stressfaktoren vorhanden<br />
sind.<br />
Frau Hillevi Zimmerli ist die Leiterin des<br />
Pflegedienstes und die Qualitätsverantwortliche<br />
der Klinik. SWiNG brachte ihr<br />
keine grossen Überraschungen, denn «die<br />
Schwachstellen kannten wir schon vorher.<br />
Aber dass diese in der Befragung so deutlich<br />
herauskommen würden, hat uns doch<br />
ein wenig erstaunt». Es zeigte sich, dass<br />
die Wertschätzung ein Problembereich<br />
ist. Und zwar weniger die Wertschätzung<br />
zwischen Führung und Mitarbeitenden,<br />
sondern die gegenseitige Wertschätzung<br />
unter den Mitarbeitenden. «In den verschiedenen<br />
Bereichen gibt es auch ganz<br />
unterschiedliche Hierarchien. Neben dem<br />
traditionellen Führungsverständnis gibt es<br />
auch ein eher moderneres oder freieres<br />
Führungsverständnis. In einem Spital muss<br />
das alles Platz haben.» Denn die Organisationsform,<br />
so Hillevi Zimmerli, hänge zu<br />
einem grossen Teil von der Aufgabe ab, die<br />
sie zu erfüllen habe. Im ärztlichen Dienst<br />
oder in der Küche herrscht eine ganz klare<br />
Hierarchie, während in der Pflege die Hierarchien<br />
eher flach sind. Grosse Unterschiede<br />
gibt es auch in der Wahrnehmung der<br />
Bereiche. Gewisse Tätigkeiten verschwinden<br />
fast im Hintergrund, die Menschen, die<br />
diese Arbeiten ausführen, gehen leicht<br />
vergessen.<br />
Auf diesen Erkenntnissen basierte die<br />
Kampagne «Gegenseitiges Kennenlernen».<br />
Damit wird der Austausch auf einer per-
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
einem Projekt dranzubleiben. Gewisse Veränderungen<br />
sind erst nach zwei Jahren<br />
wirklich ins Rollen geraten, aber jetzt läuft<br />
sehr viel.»<br />
Die Abteilung «Wäscherei, Näherei»<br />
wollte mit ihrer Präsentation nicht zurückstehen.<br />
Die Mitarbeitenden präsentierten<br />
sich auf bedruckten T-Shirts, die sie an<br />
einer Wäscheleine aufhängten. Weiter be-<br />
sönlichen Ebene gefördert. Alle Abteilungen<br />
bereiten eine Präsentation vor. Fixpunkte<br />
sind ein Heft, mit dem sich die<br />
Abteilung schriftlich vorstellt, und ein<br />
Posterstand. Den eigentlichen Aktionstag<br />
führt jede Abteilung nach eigenen Vorstellungen<br />
durch.<br />
In dieser Kampagne haben sich jene<br />
Bereiche, die sonst wenig wahrgenommen<br />
werden, sehr stark engagiert. So richtete<br />
Eine Aktion der<br />
Wäscherei: Welche<br />
Abteilung näht am<br />
meisten Stoffstücke<br />
aneinander?<br />
Kolleginnen und<br />
Kollegen lassen<br />
sich vom Pflegeteam<br />
den Blutdruck<br />
messen.<br />
Eine Aktion des<br />
Facility Managements:<br />
Wer wechselt<br />
am schnellsten<br />
einen Wasserstrahl-Regler?<br />
die Abteilung «Reinigung» in der Turnhalle<br />
einen Parcours für die fahrbare Putzmaschine<br />
ein. Es galt, eine mit Hindernissen<br />
gespickte Strecke in möglichst kurzer Zeit<br />
zurückzulegen. Vom Direktor bis zu den<br />
Praktikanten nahmen alle mit grosser Begeisterung<br />
an dem Wettrennen teil.<br />
«Das Projekt SWiNG war ein sehr spannender<br />
Prozess. Zudem hat sich einmal<br />
mehr gezeigt, wie wichtig es ist, länger an<br />
reiteten sie einen Tisch mit zugeschnittenen<br />
Stoffresten vor. Dazu stellten sie<br />
Nähzeug und Faden zur Verfügung.<br />
Abteilungsweise konnte man sich am<br />
Wettbewerb beteiligen: Welche Abteilung<br />
würde am meisten Plätzchen zusammennähen?<br />
Die Aktion hatte einen ungeahnten<br />
Erfolg. Alle legten sich mächtig ins Zeug.<br />
Am meisten Ehrgeiz entwickelten die<br />
Abteilung Verwaltung und die Abteilung<br />
Reinigung. Unter ihnen kam es zu einem<br />
richtigen Wettbewerb, den schliesslich die<br />
Abteilung Verwaltung für sich entschied.<br />
«Interessant ist», sagt Hillevi Zimmerli,<br />
«dass dabei die Abteilung Verwaltung, die<br />
sonst eher für ihren Individualismus bekannt<br />
ist, zu einem echten Team wurde.»<br />
Es ist Frau Zimmerli ein Anliegen, dass das<br />
Projekt nicht einfach als abgeschlossen<br />
betrachtet wird, sondern dass es weitergeht.<br />
Sie kann dabei auf innovative Führungskräfte<br />
in der Klinik zählen, die neue<br />
Ideen vorbehaltlos unterstützen. «Unsere<br />
Klinik ist grundsätzlich offen für Neuerungen.»<br />
Bereits gibt es Ideen für weitere<br />
Aktionstage, die das Begonnene vertiefen<br />
und ausbauen. So soll an einem Aktionstag<br />
zur Gesundheitsförderung ein multikultureller<br />
Ansatz zum Tragen kommen: Mitarbeitende<br />
aus Asien, Südamerika, Afrika<br />
und natürlich auch aus Europa beleuchten<br />
das Thema Gesundheit aus dem Blickwinkel<br />
ihrer jeweiligen Kultur. Die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung fällt in der Barmelweid<br />
jedenfalls auf fruchtbaren Boden.<br />
www.barmelweid.ch<br />
www.gesundheitsfoerderung.ch<br />
Report<br />
57
Fit fürs Büro, fit im Büro . . .<br />
Für Bernhard Amlinger und Roland Noth ist der Arbeitsplatz Büro aus unterschiedlicher Warte<br />
Gegenstand einer dauernden intensiven Auseinandersetzung. Der eine stellt die Ergonomie ins<br />
Zentrum seiner Überlegungen, der andere sieht in der Reorganisation Chancen zum Stress-<br />
Abbau. Beide arbeiten von Fall zu Fall zusammen, so sind Erfolg und Gesundheit garantiert.<br />
Text: Kurt Mürset; Photo: zvg<br />
Report<br />
58<br />
Der bekannteste Ausspruch von Roland<br />
Noth heisst: «Nur ein Genie beherrscht<br />
sein Chaos». Und er wird gehört. An<br />
Vorträgen, Seminaren und bei seiner<br />
Coaching-Arbeit. Viele Menschen leiden<br />
darunter, dass sie ihre ganz persönliche<br />
Organisation nicht im Griff haben. Wenn<br />
Aktenberge wachsen – ob real oder virtuell,<br />
wenn Unterlagen einfach nicht zu<br />
finden sind, wenn Termine verpasst und<br />
Sitzungen verschoben werden, dann ist sozusagen<br />
«Noth» am Mann. Er bietet Hilfe<br />
zur Selbsthilfe, seine Philosophie der<br />
«Fitness am Arbeitsplatz» leuchtet nicht<br />
nur ein, sie lässt sich nachvollziehen und –<br />
was wohl das Wichtigste ist – sie will angewendet<br />
werden.<br />
Dabei hört sich vieles ganz unspektakulär<br />
an. Da wird aufgeräumt, der Arbeitsplatz<br />
organisiert, Prozesse geplant, Termine<br />
und Pendenzen verwaltet und für<br />
Aufträge, Personal, Kunden und Projekte<br />
werden entsprechende Dossiers angelegt.<br />
Der Unterschied liegt in der bewusst<br />
schlanken und übersichtlichen Organisation,<br />
verlangt wird ein ganzheitliches Denken,<br />
eine Vorgehensweise, die Prioritäten<br />
setzt, Disziplin und nicht zuletzt Geduld.<br />
Roland Noth setzt bei seinen Überlegungen<br />
auf langjährige Beobachtungen<br />
Fit ins Büro. Fit zurück vom Büro. Stress ist schwer verdaulich. Da sorgt ein organisatorischer<br />
Neuanfang oder ein ergonomisches Konzept für bekömmliche Kost.<br />
und eigene Erfahrung, entsprechend konkret<br />
und praxisorientiert sind denn auch<br />
seine Ratschläge. Für ihn gibt es keinen<br />
Neuanfang, ohne dass vorher aufgeräumt<br />
wird. Dieses Aufräumen darf man sowohl<br />
wörtlich als auch im übertragenen Sinne<br />
verstehen. Wer aufgeräumt hat und ist,<br />
kann daran gehen, sich Regeln zu geben<br />
und so nachhaltige Veränderungen zu<br />
erzielen. Dazu sind nicht unbedingt neue<br />
Infrastrukturen nötig, vielmehr geht es darum,<br />
ihre tägliche Nutzung zu optimieren.<br />
Geeignete Hilfsmittel können da Unterstützung<br />
bieten, aber mindestens so hilfreich<br />
ist es, Aufgaben bildlich darzustellen,<br />
sich einen Überblick zu verschaffen, seine<br />
Zeit gestalten zu können, um so auch Engpässe<br />
und Konflikte auszuschalten – und<br />
letztlich Stress zu vermeiden.<br />
Ergonomie am Arbeitsplatz ist eine der<br />
tragenden Säulen dieser Konzepte. Erst so<br />
wird ein gesundes und motiviertes Arbeiten<br />
möglich. Und hier kommt Bernhard<br />
Befreien Sie sich von Papierstapeln, vergessenen Terminen<br />
und verlorenen Pendenzen. Gewinnen Sie 20% Zeit,<br />
Übersicht und die Gewissheit, Ihre Unterlagen in<br />
einem Griff zu finden. Melden Sie sich heute zu einem<br />
Tagesseminar an. Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />
Bern | Aarau | Wil/SG | Brig | Winterthur | Chur | Vaduz | Samedan | Thun | Olten<br />
www.fit-at-office.ch | info@fit-at-office.ch<br />
re_inserat_170x42mm.indd 1 20.06.12 11:28
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Mehr Informationen<br />
über Bernhard Amlinger:<br />
www.ergolife.ch<br />
Mehr Informationen<br />
über Roland Noth:<br />
www.fit-at-office.ch<br />
Amlinger ins Spiel. Wenn Roland Noth das Thema von der organisatorischen<br />
Seite her angeht, dann setzt Bernhard Amlinger bei der Ergonomie<br />
an. Mit seiner Firma «ergolife» bietet er kompetente Beratung<br />
und Schulung, aber auch konkrete Kurse, Workshops und ein<br />
praktisches Coaching. Dabei geht es auch um die Ergonomie am Büroarbeitsplatz<br />
mit allem, was dazu gehört. Von der Arbeitsplatzanalyse<br />
bis zur Planung neuer Räume, der Evaluation von Mobiliar, das<br />
diesen Anforderungen entspricht und der Suche nach geeigneten<br />
Hilfsmitteln. Bernhard Amlinger sagt dazu: «Die Löhne sind der<br />
grösste Kostenfaktor in einem Unternehmen. Jede Firma ist darauf<br />
angewiesen, fähige, motivierte und gesunde Mitarbeitende zu haben.<br />
Es kann also nicht angehen, gesunde Mitarbeitende einzustellen<br />
und dann ihre Leistungen nur wegen mangelnder Ergonomie<br />
negativ zu beeinflussen.»<br />
Hier setzen seine ergonomischen Unternehmensprogramme an.<br />
Bei optimaler Arbeitsplatzergonomie erbringen Mitarbeitende 100%<br />
Leistung. Bei mangelhafter Ergonomie zwischen 30% und 50% weniger.<br />
Damit wird deutlich, dass Ergonomie mehr spart als sie kostet.<br />
Von betrieblicher Gesundheitsförderung profitiert aber jedermann<br />
auch im Privatleben. Schliesslich erholt man sich schneller<br />
vom Arbeitsalltag, wenn dort die Voraussetzungen für ein gesundes<br />
Arbeiten erfüllt sind.<br />
freework ®<br />
xenium-freework ® - So bleiben Sie bei<br />
der Arbeit länger fit. Mit einer duo back ®<br />
Rückenlehne, entlasten Sie Ihre<br />
Wirbelsäule zusätzlich um bis zu 50%.<br />
Wir nennen das: working well.<br />
www.rohde-grahl.com<br />
Report<br />
59<br />
Dank ergonomischer Beratung – Top am Arbeitsplatz!<br />
Ergonomie am Büroarbeitsplatz mit kompetenter<br />
Beratung, denn Ihre Mitarbeitenden sind Ihr höchstes<br />
Gut! Wenn nicht jetzt – wann dann? Melden Sie sich heute<br />
noch zu einem Tagesseminar «Büroorganisation» an!<br />
Bern | Aarau | Wil/SG | Brig | Winterthur | Chur | Vaduz | Samedan | Thun | Olten<br />
www.ergolife.ch | bernhard.amlinger@ergolife.ch<br />
re_inserat_170x42mm.indd 1 20.06.12 11:28
Seine Mitte finden und behalten<br />
Die chinesischen Künste der Meditation in Bewegung sind bewährte<br />
Übungssysteme zur Erhaltung und Wiedergewinnung von körperlicher<br />
und geistiger Gesundheit.<br />
Text: Kurt Mürset; Fotos: zvg<br />
Report<br />
60<br />
Fernöstlicher Kampfsport, asiatische<br />
Weisheit, Heilkunst und vieles andere – wir<br />
erfahren immer mehr über die grossen<br />
Kulturen eines bedeutenden Teils unserer<br />
Erde – und wir sind fasziniert. Noch nie<br />
hatten wir so viele Möglichkeiten, uns mit<br />
diesen Gedanken und Praktiken auseinanderzusetzen.<br />
Intensive Auseinandersetzung ist unabdingbar.<br />
Im Falle von Alexis Heimann, der<br />
in Basel entsprechende Kurse, Seminare<br />
und Lehrgänge anbietet, dauert diese Auseinandersetzung<br />
seit seiner Jugend an. Am<br />
Anfang standen die Kampfkünste im Mittelpunkt<br />
seines Interesses. Als Karatelehrer<br />
unterrichtete Alexis Heimann unter anderem<br />
im Hochschulsport an der Uni Basel.<br />
Körperarbeit blieb sein Thema. Er unterrichtete<br />
5–7-Jährige in Akrobatik, Kinder,<br />
Jugendliche und Studenten in Karate und<br />
auch angehende Gymnastiklehrerinnen.<br />
Ein weiteres Feld betraf die Arbeit mit älteren<br />
Menschen in der Rehabilitation nach<br />
Hüftoperationen. Wenn er heute Tai-Chi<br />
und Qi-Gong unterrichtet, dann hat sich<br />
in seinem Selbstverständnis und seiner<br />
Haltung nichts verändert. Was sich früher<br />
gegen aussen orientierte, beispielsweise<br />
beim Karate, richtet sich heute nach innen.<br />
Nicht von ungefähr bezeichnet Alexis<br />
Heimann denn auch Ta-Chi und Qi-Gong<br />
als «innere Kampfkünste». Ihnen widmet<br />
er seine Zeit. Sein Wissen und seine Erfahrung<br />
darin gibt er in seinen Kursen weiter.<br />
Der Faktor «Zeit» spielt dabei eine nicht<br />
unwesentliche Rolle. Selbsterfahrung und<br />
inneres Gleichgewicht sind nicht einfach<br />
«instant» einzukaufen. Wer bereits über<br />
ein gewisses Mass an Körperbewusstsein<br />
verfügt, vermag mit den 12 Lektionen für<br />
das Tai-Chi in der Kurzform bereits Erkenntnisse<br />
erhalten, für die Langform<br />
muss man mit vier Jahren rechnen.<br />
Die Balance zwischen Anspannung und<br />
Entspannung, die Zentrierung auf die eigene<br />
Mitte und das Erlangen eines neuen<br />
Körperverständnisses sind die positiven<br />
Wirkungen, die man durch regelmässige<br />
Übung dieser Bewegungskünste erzielt.<br />
Dann wird es auch möglich, den eigenen<br />
Körper so zu spüren, dass man körperliche,<br />
emotionale oder auch mentale Ungleichgewichte<br />
erkennen und ausgleichen kann,<br />
bevor diese gesundheitliche Belastungen<br />
erzeugen. Man lernt den Körper Schicht für<br />
Schicht zu «scannen» und kann so Verletzungen<br />
auf die Spur kommen und ein tieferes<br />
Bewusstsein entwickeln.<br />
Wenn man Alexis Heimann befragt, wer<br />
denn seine Kurse besucht, dann findet man<br />
schnell heraus, dass er damit eigentlich<br />
alle Menschen anspricht. Die meisten beginnen,<br />
weil sie sich was Gutes tun wollen<br />
und weil sie nach Möglichkeiten suchen,<br />
um ihren täglichen Stress zu reduzieren.<br />
Dabei sind oft auch Personen, die eh schon<br />
mit ihrem Körper arbeiten, wie beispielsweise<br />
Tänzerinnen und Tänzer, auch<br />
Kampfsportler sind dabei, die sich hier<br />
«gegen innen» vervollkommnen wollen.<br />
Es gibt die Gruppe der Musiker, denen die<br />
Übungen helfen, durch ihr Instrument<br />
bedingte Überbeanspruchungen auszugleichen.<br />
Viele Menschen klagen über Rückenoder<br />
Knieprobleme; auch für sie erweisen<br />
sich die Übungen als hilfreich. Diese sind<br />
alles andere als spektakulär, auch wenn da<br />
von Drachen und Tigern die Rede ist.<br />
Alexis Heimann bietet auch Ausbildungen<br />
zum Body-Mind-Trainer an. Dieser Weg<br />
Auf dem Weg zu einem neuen Körperbewusstsein – gerade auch bei Verspannungen und Rückenproblemen haben<br />
sich diese Übungen schon als hilfreich erwiesen. Dabei gibt es keine Altersgrenzen und die Durchführung ist an keinen Ort gebunden.<br />
www. qigong-schweiz.ch<br />
www.taichi-schweiz.ch
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
zum Body-Mind-Trainer führt über drei Stufen<br />
– Körper bewegen und fühlen, Energie<br />
fühlen und bewegen, Geist beobachten und<br />
zur Energielenkung einsetzen. Dabei wird<br />
der Mensch als Einheit aufgefasst. Ein fache,<br />
jederzeit praktizierbare Übungen stehen<br />
auch hier – wie in allen angebo tenen Formen<br />
– im Zentrum: Die Haltung wird verbessert,<br />
der Bewegungsfluss optimiert, die<br />
Atmung vertieft, das Energie niveau gesteigert,<br />
die Gesundheit und mentalen Fähigkeiten<br />
gestärkt. Am Ende steht als positives<br />
Resultat ein bewussteres Leben.<br />
Tai-Chi und Qi-Gong –<br />
zwei Begriffe kurz erklärt:<br />
Tai-Chi ist eine jahrtausendealte Kunst,<br />
mit fliessend-weich und harmonisch ausgeführten<br />
Bewegungen. Tai-Chi ist eine<br />
innere Kampf- und Heilkunst zugleich, die<br />
auf den Prinzipien des Qi-Gong beruht.<br />
Von aussen sind die Kampftechniken, die<br />
ihre Kraft aus dem Qi-Gong beziehen, nur<br />
schwer erkennbar. Tai-Chi ist eine komplexe<br />
Form des Qi-Gong mit Selbstverteidigungskomponenten.<br />
<br />
Qi-Gong bedeutet wörtlich übersetzt:<br />
Energie-Arbeit. Man bedient sich der geistigen<br />
oder mentalen Kraft, um die Energie<br />
im Körper zu lenken und positiv zu beeinflussen.<br />
Durch die beständige Übung wird<br />
die Kontrolle über den inneren Fluss der<br />
Lebensenergie erlangt. Diese Energieübungen<br />
werden im Sitzen, Stehen, Liegen<br />
und in Bewegung ausgeführt.<br />
Tai-Chi und Qi-Gong – ganz konkret<br />
Tai-Chi in der Kurzform des WU-Stils<br />
nach B. K. Frantzis <br />
Diese Form vermittelt Beweglichkeit, Körperbeherrschung,<br />
Leistungsfähigkeit, Leichtigkeit<br />
und Eleganz. Sie besteht aus sechzehn fliessenden<br />
Bewegungsteilen, die langsam und in<br />
meditativer Achtsamkeit geübt werden.<br />
Tai-Chi Langform des WU-Stils nach<br />
Bruce Frantzis<br />
Die 108 Bewegungsfolgen der Langform bringen<br />
Energien so richtig zum Fliessen. Gegliedert<br />
ist die Langform in drei Teile. Der kurze<br />
erste Teil stimmt ein und wärmt auf, im zweiten<br />
kann dann der Körper geöffnet und gedehnt<br />
werden, damit im dritten Teil die sehr<br />
viel intensiveren Spiralbewegungen aktiviert<br />
werden können.<br />
Drachen und Tiger<br />
Ein Medizinisches Qi Gong Set. Sieben kleine<br />
Bewegungsabläufe, mit denen die wichtigsten<br />
Energiebahnen des Meridiansystems aktiviert<br />
werden. Jede der Übungen hat eine spezifische<br />
Wirkung, wie zunächst Energie in Fluss<br />
bringen, stagnierte oder gestaute Energie lösen.<br />
Energietore des Körpers öffnen<br />
Basis dieser Übung ist die Körperwahrnehmung<br />
bis in tiefere Schichten und ein Loslassen<br />
nach unten bei einem gut ausgerichteten<br />
Stand. Wolkenhandübung, Pumpbewegungen<br />
aus der Leiste, Wirbelsäulendehnung und drei<br />
Schwünge sind die weiteren Elemente.Eine<br />
optimale Körperausrichtung im Stehen und in<br />
Bewegung ermöglicht einen freien, verlustlosen<br />
Energiefluss durch den ganzen Körper. Der<br />
Bewegungsapparat wird entlastet, Verspannungen<br />
lösen sich und Bewegungen werden<br />
müheloser, kraftvoller und schneller. <br />
Alexis Heimann bietet die nebenstehenden<br />
Kurse an. Er lehrt Qi-Gong und Tai-Chi in<br />
Basel.<br />
Mehr Informationen: www.taichibasel.ch<br />
Die Vereinigung von Himmel und Erde<br />
Qi Gong Set mit zwei kurzen Bewegungsabläufen,<br />
die den grossen und kleinen Energiekreislauf<br />
verkörpern. Muskeln, Bänder und<br />
Gewebe werden gedehnt, Gelenke und Körperhohlräume<br />
geöffnet, so dass der ganze<br />
Körper pulsieren kann. Wichtigste Erfahrung<br />
in diesem Set ist das Ausdehnen und Zusammenziehen,<br />
die Grundbewegung des Universums.Vor<br />
allem in diesem Set wird zur gegenseitigen<br />
Verstärkung bewusst die Atmung mit<br />
der Bewegung koordiniert.<br />
Die Götter spielen in den Wolken<br />
Kreise von innen nach aussen und von aussen<br />
nach innen, das ist kurz gesagt, was wir in<br />
diesem Set tun. Obwohl die äusseren Bewegungen<br />
einfach sind, beinhaltet diese Übung<br />
das ge- samte komplexe Nei Gong-System mit<br />
allen inneren Prinzipien. Der Körper wird bis<br />
in die tiefsten Schichten geöffnet und bewegt.<br />
Ver- einigt werden hier alle Schwerpunkte der<br />
anderen Qi-Gong Sets.<br />
Langlebensatmung<br />
Eine einfache Methode, um wirklich Zugang<br />
zum Innern zu bekommen und bewusster zu<br />
sein. Eine vertiefte Atmung massiert alle inneren<br />
Organe, verbessert deren Durchblutung<br />
und unterstützt sie damit in ihrer Funktion.<br />
Report<br />
61
Aglaja – Griechische Grazie<br />
und Schweizer Erfindung<br />
Duschen dient der Sauberkeit. Daran soll sich auch nichts ändern. Was sich hingegen<br />
geändert hat, sind die Zusatznutzen, die aus der Dusche eine eigentliche Wellness-Oase<br />
machen. Der Name dieses innovativen Duschsystems ist aus der griechischen Mythologie<br />
entlehnt. Er steht für Schönheit und Wohlbefinden.<br />
Text Kurt Mürset, Basel / Bild zvg<br />
Lifestyle<br />
Das rotierende Aglaja ® Duschsystem ist<br />
eine ebenso einfache wie perfekte Entwicklung<br />
und lässt sich einfach in jeden<br />
Duschbereich integrieren. Sie stellen sich<br />
in die Duschkabine, lehnen sich an die integrierte<br />
Bürste und – diese beginnt sich<br />
zu drehen. Die Massage beginnt!<br />
Die Wirkung einer solchen Aglaja-Massage<br />
ist vielfältig: sie pflegt die Haut sanft<br />
und macht sie geschmeidig. Die Durchblutung<br />
wird angeregt, die Spannkraft der<br />
Haut verbessert und der Stoffwechsel unterstützt.<br />
Ausserdem öffnen sich die Poren,<br />
und die Haut kann besser atmen. Die regelmässigen<br />
Anwendungen im Schulterund<br />
Rückenbereich wirken verspannungslösend.<br />
Die Bürste hat auch einen Peeling-<br />
Effekt, und dank der abgerundeten Borsten<br />
wird die Haut dabei überhaupt nicht strapaziert.<br />
Das System lässt sich in der Höhe<br />
verstellen, damit vor allem schwer erreichbare<br />
Körperpartien wie der Rücken – aber<br />
auch Arme und Beine – in den Genuss einer<br />
Massage kommen. Einer Massage –<br />
nota bene – deren Intensität der Benutzer<br />
selber bestimmen kann, einfach indem er<br />
sich stärker oder leichter an die rotierende<br />
Bürste anlehnt.<br />
Die regelmässige Anwendung hilft auch<br />
mit, Cellulite zu reduzieren. Das Bindegewebe<br />
wird gestärkt und die Haut besser<br />
durchblutet. Durch die bequeme Anwendung<br />
wird die Aglaja ® Hautpflege schnell<br />
zum Teil der alltäglichen Körperpflege.<br />
Bei allen Vorteilen sollte aber nicht verschwiegen<br />
werden, dass das Aglaja-System<br />
auch schlicht und einfach Spass macht. Das<br />
tägliche Duschen wird so zum Kurzausflug<br />
in die Wellnesszone.<br />
62<br />
Die Bedienung ist ganz leicht,<br />
die Montage ohne Umbau im<br />
Badebereich möglich.<br />
Das Austauschen der verschiedenen<br />
Hautpflegebürsten –<br />
je nach Hauttyp und gewünschter<br />
Massagestärke – ist mit einem<br />
Handgriff erledigt.<br />
www.aglaja.ch
Warum harmoniert der<br />
norwegische Bürostuhl<br />
HÅG Capisco so schön mit<br />
den Schweizer Alpen?<br />
Weil HÅG Natur- und Umweltschutz verinnerlicht hat<br />
und über das “cradle to cradle” Konzept hinaus geht!<br />
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Schliesslich erben wir die Welt nicht von unseren Eltern, wir leihen sie von<br />
unseren Kindern. HÅG’s Philosophie basiert auf fünf nachhaltigen Prinzipien:<br />
• Leichtbauweise<br />
• lange Lebensdauer<br />
• wenige Teile<br />
• „von der Wiege zur Wiege“<br />
• umweltfreundliche Materialien (cradle to cradle)<br />
Das Ergebnis sind Produkte mit einer ausgezeichneten CO 2<br />
Bilanz<br />
und geringem Energieaufwand. Ein gutes Umweltgewissen dank<br />
HÅG Capisco!<br />
Interesse an einem Gratis-Test? Tel. 062 885 06 60<br />
Gewinnen Sie einen HÅG Capisco PULS im Wert von<br />
Fr. 970.–. Senden Sie bis 15.06.<strong>2013</strong> Ihre E-Mail mit<br />
Betreff «gs13» an info@momoll.ch<br />
MO MOLL GmbH<br />
CH 5504 Othmarsingen www.hag-global.com/ch, www.facebook.com/HAGchairs A Brand of Scandinavian Business Seating<br />
gesundsitzen Wettbewerb<br />
Mit etwas Glück und Wissen können Sie einen Silya Standard-Bürostuhl gewinnen.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spass und das nötige Glück!<br />
63<br />
Frage:<br />
Wie heisst dieser Stuhl und auf<br />
welcher Seite ist er abgebildet?<br />
Name:<br />
<br />
gesehen auf Seite:<br />
Einsendeschluss: 15. Juni <strong>2013</strong><br />
Bitte ausfüllen:<br />
Name:<br />
Strasse:<br />
PLZ:<br />
Tel. Nr.:<br />
E-Mail:<br />
Ort:<br />
Vorname:<br />
Nr.:<br />
Talon ausschneiden und einsenden an:<br />
Redaktion «gesundsitzen», Postfach 252, 3612 Steffisburg<br />
Die Gewinner werden ausgelost. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Medizin & Rücken<br />
64<br />
Eine Therapie – wie Ferien!<br />
Eine Klientin gleitet sanft durch 35° Grad warmes Wasser.<br />
Die Schwerkraft scheint aufgehoben. Die Therapeutin unterstützt, gibt Sicherheit.<br />
WATA und WATSU – was nach polynesischen Inseln tönt, sind zwei Formen von<br />
aquatischer Körperarbeit mit ganz besonderen Wirkungen.<br />
Text: René Buri; Photo: zvg<br />
Die aquatische Körperarbeit ist in den<br />
1980er-Jahren entstanden. Der Begriff<br />
steht für zwei Therapieformen, die beide<br />
die Vorzüge des Wassers benützen. Die<br />
eine Form ist das WATSU, eine Zusammensetzung<br />
aus Wasser-Shiatsu. Hier werden<br />
Elemente aus Massage, Gelenkmobilisation<br />
und Meridianarbeit zusammengeführt.<br />
Die Therapie findet in 35 °C warmem<br />
Wasser statt. Dabei wird der Zustand der<br />
Schwerelosigkeit genutzt. Muskeln können<br />
sich entspannen, die Atmung wird<br />
tiefer, die Wirbelsäule beweglicher.<br />
Schwimmen muss man dazu nicht können,<br />
der Kopf bleibt immer an der Wasseroberfläche.<br />
Kreiert wurde diese Form durch den<br />
kalifornischen Shiatsu-Therapeuten Harald<br />
Dull. Heute gibt es auch in Europa Ausbildungen<br />
in dieser Therapie. Die neuesten<br />
Forschungsergebnisse aus der Bewegungspädagogik<br />
fliessen dabei in die Schulung<br />
ein.<br />
Was geschieht nun konkret? Durch<br />
sanfte Dehnungen, Streckungen und Meridianbehandlungen<br />
werden Organe reflektorisch<br />
gestärkt und der Energiehaushalt<br />
harmonisiert. Mobilisationen und Massagen<br />
können Bewegungseinschränkungen<br />
gezielt auflösen. Überdies schaffen Wasser<br />
und Wärme einen Ort der Geborgenheit,<br />
der häufig mit der pränatalen Lebensphase<br />
verbunden wird und so eine Art von<br />
Urve trauen entstehen lässt. So können<br />
Einschränkungen aufgehoben und neue<br />
Lebenssituationen gestaltet werden.<br />
WATA – das Wasser-Tanzen wird ebenfalls<br />
in körperwarmem Wasser durchgeführt.<br />
Entwickelt wurde es in der Schweiz<br />
von Peter Schröter und Arjana Brunschwiler.<br />
Den Anstoss gab ein Kurs in «Gentle<br />
Dance» von John Graham, wo der spielerische<br />
Umgang im und unter Wasser geübt<br />
wurde. Beim WATA tauchen nun die KlientInnen<br />
auch ganz unter. Die schwerelose
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
chen Schmerzreduktion. Die<br />
Kombination von Tiefenentspannung,<br />
vegetativer Regulation<br />
und häufig auch<br />
profunder Erfahrung von<br />
Urvertrauen ergibt einen<br />
Dreidimensionalität wird so noch deutlicher.<br />
Die Therapie erfordert von den Praktizierenden<br />
ein sehr gutes Gespür für den<br />
Atemrhythmus der KlientIn, um diese beim<br />
Loslassen und Entspannen optimal zu<br />
unterstützen. Dafür bietet dann die dreidimensionale<br />
Freiheit unter Wasser enorme<br />
Möglichkeiten an Bewegungen, Griffen<br />
und Mobilisationen.<br />
Beim WATA lösen sich Über- und Unterwasserbehandlungen<br />
ab. Das geschieht<br />
rhythmisch und individuell. Die<br />
Atmung wird so angeregt, vertieft und in<br />
einen differenzierten Rhythmus geführt.<br />
Der Wechsel von intensivierter Atmung<br />
und Atmungsstopp verbessert die Körperwahrnehmung.<br />
Unter Wasser ist es möglich,<br />
in tiefe meditative Entspannungszustände<br />
einzutauchen. Eine Verschiebung<br />
des Raum-Zeit-Gefühls wird erlebbar. Alte<br />
Verletzungen können aufgedeckt, unge-<br />
Weiterführende Informationen<br />
Wer sich weitergehend über diese<br />
Therapieformen und entsprechende Angebote<br />
informieren möchte, findet wertvolle<br />
Hinweise auf der Website von Agnes<br />
Schitter – www.healingarts.ch. Sie ist<br />
Präsidentin des Netzwerks für Aquatische<br />
Körperarbeit. Oder auf der Website des<br />
Netzwerks selbst – www.iaka.ch.<br />
nutzte Ressourcen wahrgenommen werden.<br />
Im Gespräch erfolgt dann eine Aufarbeitung.<br />
Beide Formen – WATSU und WATA –<br />
nutzen die Schwerelosigkeit des Schwebens<br />
im Wasser. Dieses Schweben schafft<br />
Bewegungsspielraum und ermöglicht eine<br />
Vielfalt von Wahrnehmungen des eigenen<br />
Körpers. Das führt zu einer oft beträchtli-<br />
nachhaltigen Regenerationseffekt.<br />
Generell verändert<br />
sich der Fokus. Die<br />
Aufmerksamkeit geht weg<br />
von Beschwerden, Schmerzen<br />
und Einschränkungen, vielmehr wird<br />
die Wahrnehmung der heilen Aspekte<br />
durch diese Art der Körperarbeit gestärkt.<br />
Sie hilft entscheidend mit, dass man sich<br />
auf die positiven Körper erlebnisse konzentrieren<br />
kann. Viele KlientInnen erleben das<br />
kurzfristig wie eine Art von Wellness-Erlebnis.<br />
Allerdings dürfen auch die Langzeit-Aspekte<br />
dieser Therapien nicht unterschätzt<br />
werden. Ihre Wirkungen bei chronischen<br />
Verspannungen und Schmerzen,<br />
bei Schlafstörungen oder auch bei Stress –<br />
von Burnout bis Chronic Fatigue Syndrom<br />
– sind eindrücklich.<br />
Sportler nützen WATSU und WATA auch<br />
zur Ergänzung ihres Trainings und unterstützend<br />
werden diese Therapien auch in<br />
der Psychotherapie (bei Ernährungsauffälligkeiten,<br />
Depressionen, Persönlichkeitsstörungen,<br />
Drogenentzug u.a.) erfolgreich<br />
eingesetzt.<br />
Medizin & Rücken<br />
65
Der Stuhl mit «Sitzfleisch»<br />
Wenn man von einer «sitzenden Tätigkeit» spricht, denkt man normalerweise<br />
an eine Arbeit, die man bequem im Sitzen erledigen kann. Man denkt weniger an<br />
eine Tätigkeit, bei der man sitzen «muss». Wer über mehrere Stunden in sitzender<br />
Position arbeiten muss, braucht einen Stuhl, der einen das nicht spüren lässt.<br />
Text: Kurt Mürset, René Buri; Foto: Fox Press<br />
Firmenporträt<br />
66<br />
Die Drehstühle der Serie RECARO<br />
GUARD 24/7 sind speziell konzipiert worden<br />
für den Einsatz an Orten, an denen<br />
Menschen über viele Stunden in sitzender<br />
Position verbringen und dabei in ihrer Aufmerksamkeit,<br />
Konzentration und physischen<br />
Fitness nicht nachlassen dürfen. Ein<br />
gutes Beispiel dafür sind Kontrollräume in<br />
technischen Anlagen oder Überwachungszentren<br />
wie zum Beispiel die Einsatzzentralen<br />
von Polizei und Feuerwehr. Die Zahlen<br />
24/7 hinter der Bezeichnung stehen<br />
dabei für die 24 Stunden des Tages und die<br />
7 Tage der Woche.<br />
Unsere menschliche Anatomie ist sehr<br />
sinnvoll eingerichtet: Im Stehen hat unsere<br />
Wirbelsäule eine leichte S-Form. So lassen<br />
sich Belastungen gut kompensieren. Fürs<br />
Sitzen sind wir von der Natur her eher schlecht ausgestattet. Hier<br />
neigt unsere Wirbelsäule zu einer absolut unnatürlichen C-Form. Das<br />
Becken kippt nach hinten und die Wirbel werden ungleichmässig belastet.<br />
Um diese schlechte Sitzhaltung zu kompensieren, spannen<br />
wir die unteren Rückenmuskeln verstärkt an. Die Folge sind statische<br />
Verspannungen. Diese wiederum sind der Anfang von Schmerzen<br />
und Beschwerden. Das heisst also: je länger die sitzende Stellung<br />
beibehalten wird, desto wichtiger wird es, ergonomisch richtige Sitzmöbel<br />
einzusetzen. Durch ihren bewussten Gebrauch lassen sich<br />
Überlastungen sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden insbesondere<br />
im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich vorbeugen.<br />
Diese Überlegungen sind eine kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse,<br />
die schliesslich zur Entwicklung des RECARO Guard geführt<br />
haben. So ist ein Stuhl entstanden, der sich der jeweiligen Sitzposition<br />
anpasst.<br />
Der Recaro Guard – ideal für den 24-Stunden-Einsatz zum Beispiel in<br />
Leit- und Überwachungsräumen. Konzipiert für Menschen, die mehrere<br />
Stunden in einer sitzenden Position verbringen und trotzdem physisch<br />
und psychisch fit bleiben müssen.
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Er ist top ergonomisch geformt, vielseitig verstellbar und kann<br />
auf praktisch alle persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.<br />
Besonders die exakt einstellbare Lendenstütze – RECARO Airmatic ®<br />
– wird diesem Anspruch an Individualität gerecht. Aber auch die in<br />
Höhe und Neigung einstellbare Kopfstütze und die in ihrer Neigung<br />
einstellbare Rückenlehne tragen zum Wohlbefinden des<br />
Nutzers bei. Als zusätzlichen Nutzen verfügt der Guard über eine<br />
in der Neigung einstellbare Sitzfläche. Verbunden mit der direkt<br />
ansprechenden Freischwingfunktion der Mechanik, die auf das jeweilige<br />
Körpergewicht einstellbar und in verschiedenen Positionen<br />
arretierbar ist, ermöglicht der Stuhl in jeder Haltung konzentriertes<br />
und entspanntes Arbeiten.<br />
Ein speziell kippstabiles Fusskreuz verhindert das Kippen des<br />
Stuhles auch in extremen Neigungseinstellungen der Rückenlehne.<br />
Der RECARO Guard steht so, dank seinen hervorragenden ergonomischen<br />
Eigenschaften, für deutlich mehr Gesundheit beim<br />
Arbeiten. Gleichzeitig verspricht er aber auch mehr Freude: Materialien,<br />
Bezüge, Armlehnen, Sitzflächenverlängerung und vieles<br />
mehr lassen keine Wünsche offen. So wird aus einem perfekten<br />
Stuhl mit hervorragenden Eigenschaften ein Sitzmöbel nach Mass,<br />
das auch allen Designansprüchen genügt. Und zwar 24 Stunden<br />
am Tag. Während 7 Tagen die Woche.<br />
www.erny.ch<br />
w w w . e r n y . c h<br />
Kindersitze /<br />
Systèmes de sécurité<br />
pour enfants<br />
Office Line<br />
Bezugsquellennachweis / Distributeur:<br />
Alte Frauenfelderstrasse 9<br />
CH-8542 Wiesendangen<br />
Ergonomie /<br />
Sièges ergonomiques<br />
Tel. 052 337 21 21<br />
Fax 052 337 35 30<br />
info@erny.ch<br />
www.erny.ch<br />
Erhältlich im Fachhandel! / Disponible dans le commerce spécialisé!<br />
Firmenporträt<br />
67<br />
Kreaktiv<br />
maximale<br />
Verstellbereiche<br />
in der Höhe<br />
und Breite<br />
Eine innovative Büroeinrichtung, basierend auf dem<br />
variablen ergon Steh-Sitz-Tischsystem und den<br />
mobilen Stehpulten rolls drive hat viele Vorteile.<br />
Die innovativen Gestellmodelle und Stehpulte<br />
bieten eine kostengünstige Nachrüstung<br />
der bestehenden Arbeitsumgebung<br />
in Ihr individuelles, mobiles und<br />
gesundheitsförderndes office.<br />
Fordern Sie die kompletten<br />
Dokumentationen an!<br />
mobile<br />
Arbeitsstation,<br />
Besprechungsund<br />
Rednerpult<br />
stromlose<br />
oder energieeffiziente<br />
Höhenverstellung<br />
Birkenstr. 47 · CH-6343 Rotkreuz · Tel. +41 41 250 83 83<br />
info@glm-novitas.ch · www.glm-novitas.ch<br />
-Generalvertretung für die Schweiz
Vibrationen als effizientes<br />
Kraft- und Fitnesstraining<br />
Ist es einfach nur eine Modeerscheinung oder doch mehr? Schliesslich gibt es<br />
Power Plate seit 12 Jahren. Für eine Vielzahl von Anwendern und Anwenderinnen ist<br />
PP eine innovative Form von Kraft- und Fitnesstraining, wie unser Besuch bei<br />
Tinu Leuenberger gezeigt hat.<br />
Text: Kurt Mürset; Photo: zvg<br />
Fitness<br />
68<br />
Der einstige Bodybuilder und heutige<br />
Fitnesstrainer, medizinische Masseur, Power-<br />
Plate-Spezialist Tinu Leuenberger steckt<br />
mit seiner Frohnatur alle an. Seine Kundschaft<br />
lässt sich das gerne gefallen. Wer<br />
hier ins Bodywell-Studio in Gümligen bei<br />
Bern kommt, wird vom Chef persönlich betreut.<br />
Mit ihm zusammen füllt der Neuling<br />
den Fragebogen aus, der Auskunft gibt<br />
über eventuelle gesundheitliche Probleme,<br />
den allgemeinen Zustand und die zu<br />
erreichenden persönlichen Ziele. Frauen<br />
und Männer gehören gleichermassen zur<br />
Klientel, altersmässig liegen sie zwischen<br />
16 und 94. Die Gründe für ihr Power-Plate-<br />
Training sind unterschiedlich. Steht bei den<br />
einen straffere Haut und eine schlankere<br />
Figur im Vordergrund, ist es grössere Leistungsfähigkeit<br />
und mehr Kraft bei den<br />
andern, körperliches Wohlbefinden und<br />
mehr allgemeine Beweglichkeit kommen<br />
bei allen dazu.<br />
Mit dem Hochgeschwindigkeitstraining<br />
auf der Power-Plate werden alle Muskelfasern<br />
in allen Muskelgruppen trainiert.<br />
In viel kürzerer Zeit als üblich. Die Vibrationen<br />
der Power-Plate wirken zudem<br />
wie Massagen. So können Problemzonen<br />
gezielt abgebaut und lästige Hautunebenheiten<br />
wie Cellulite reduziert werden.<br />
Dank dem erhöhten Stoffwechsel wird der<br />
Fettverbrennungsprozess verbessert, was<br />
zu einem erhöhten Grundumsatz und<br />
schliesslich zu einer Reduzierung der Fettgewebeschichten<br />
führt.<br />
Neben einer besseren Körperkontrolle<br />
wird mit regelmässigem Power-Plate-Training<br />
auch die Kondition gesteigert. Das<br />
Herz sowie alle anderen Zuliefersysteme<br />
werden durch die verbesserte Muskulatur<br />
stärker aktiviert und somit auch leistungsfähiger.<br />
Bei Gelenkbeschwerden, Arthrose<br />
oder künstlichen Gelenken kann gezieltes<br />
massgeschneidertes PP-Training nach einer<br />
genauen Abklärung zu Linderung führen.<br />
In solchen Fällen arbeitet Tinu Leuenberger<br />
eng mit Physiotherapeuten, Orthopäden<br />
und anderen Fachleuten zusammen.<br />
Das tut er übrigens generell, wenn er während<br />
des ersten Gesprächs oder beim ersten<br />
Training Auffälligkeiten beobachtet.<br />
Bei all der Anstrengung kommt aber auch<br />
die Entspannung nicht zu kurz. Verspannungen<br />
werden gelöst, Disbalancen gleichen<br />
sich aus und optimale Stretchingresultate<br />
werden erzielt. Das ganzheitliche<br />
Training auf der Power Plate hilft zugleich,<br />
Stress abzubauen und sorgt für ein intensives<br />
Wohlbefinden.<br />
Für Tinu Leuenberger ist klar: Regelmässiges<br />
Power-Plate-Training führt zu<br />
Ob in der Gruppe oder alleine wie Monika Erb,<br />
unser Interviewgast aus der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />
von «gesund sitzen», auch im Training mit der<br />
PP sind Regelmässigkeit und ein gewisses<br />
Mass an Disziplin der Schlüssel zum Erfolg.
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
B1<br />
dynamisch<br />
dynamisch<br />
2<br />
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
moduliert werden können. Durch diese<br />
Vibrationen können Dehnreflexe ausgelöst<br />
dynamisch<br />
3<br />
dynamisch<br />
4 5 6<br />
7<br />
8<br />
und reflektorische Muskelkontraktionen<br />
hervorgerufen werden, welche die Leistungsfähigkeit<br />
der Muskulatur steigern.<br />
dynamisch<br />
9<br />
2<br />
Damit das Training nie langweilig wird und auch wirklich ganzheitlich wirkt, sind eine<br />
Vielzahl von Übungen und Abläufen möglich.<br />
einer schnellen und vor allem auch nach- Ergänzung – nicht vergebens setzen auch<br />
dynamisch<br />
haltigen Figuroptimierung und einer besseren<br />
Gesundheit. Die Schmähreden vom<br />
dynamisch<br />
links - rechts<br />
7<br />
etwas lieber bleiben. Ich war skeptisch, als<br />
ich das erste Mal auf dieser Platte stand.<br />
Ich möchte von mir selber durchaus behaupten,<br />
dass ich gut trainiert bin, und als<br />
man mir sagte, ich solle maximal eine<br />
Viertelstunde 1 auf der Platte 2bleiben, habe<br />
10 11 12 C1<br />
4<br />
Spitzensportler auf die PP.»<br />
«Schwachstrom-Training» lässt Leuenberger<br />
Nun gibt es Power-Plate-Idee schon seit<br />
nicht gelten: «Wenn ich nicht voll und geraumer Zeit. Astro- und Kosmonauten<br />
ganz dahinterstehen kann, dann lasse ich trainierten schon ganz ähnlich, um dem<br />
massageübungen<br />
3<br />
8<br />
5<br />
9<br />
Muskel- und Knochenschwund 10<br />
11<br />
im schwerelosen<br />
Zustand entgegenzuwirken. Auf<br />
der Basis solcher Vibrationstechnologien<br />
entstand Power-Plate. Mittlerweile wird<br />
die Power-Plate erfolgreich bei Spitzensportlern,<br />
aber auch bei untrainierten, 5<br />
3 4<br />
dynamisch<br />
links - rechts<br />
ich schon ein bisschen gelächelt. Aber tags<br />
darauf hatte ich Muskelkater. Also aktiviert<br />
Power-Plate eben Muskelgruppen, die bei<br />
übergewichtigen Menschen und im medizinischen<br />
Bereich eingesetzt. Die Power-<br />
Plate generiert multidimensionale, mechaandern<br />
Trainings nicht beansprucht werden.<br />
Mir war das Beweis genug für die<br />
Wirksamkeit von Power-Plate.» Gleichzeitig<br />
führt Tinu aber auch an: «Wer glaubt,<br />
mit ‹PP-Geschüttel› allein lasse sich nun<br />
der GP von Bern oder ein New York Marathon<br />
gewinnen oder man werde ein Boxkämpfer<br />
wie einst der legendäre Ali, liegt<br />
falsch. Bei allem, was man erreichen will,<br />
sind auch immer noch die ‹normalen› Trainingsabläufe<br />
nische dreidimensionale Schwingungen,<br />
gefragt und auch notwendig.<br />
Aber für alle Sportler ist die PP die ideale<br />
die in einem Frequenzspektrum von 25 bis<br />
40 Hz und unterschiedlichen Amplituden<br />
6<br />
Tinu Leuenberger ist von den Vorteilen<br />
und der Wirksamkeit dieser Trainingsform<br />
überzeugt. Er betont auch, dass die Trainierenden<br />
in seinem Studio betreut und<br />
überwacht werden, dass die Trainings nach<br />
einem ausgeklügelten Schema ablaufen<br />
und dass er ergänzende Massnahmen vorschlägt,<br />
wo sie angezeigt sind.<br />
Nun ist sein Studio und die Power-<br />
Plate-Maschine allein noch kein Jungbrunnen<br />
oder eine Garantie für den Sieg am<br />
nächsten Schönheitswettbewerb, aber<br />
wenn man so jung ist, wie man sich fühlt,<br />
und wenn man überzeugt ist, dass Schönheit<br />
erst einmal von innen kommt, dann<br />
ist man hier – gut geschüttelt – auf dem<br />
richtigen Weg.<br />
www.body-well.ch<br />
www.power-plate.ch<br />
Fitness<br />
69<br />
Vereinbaren Sie noch heute ein Probetraining !<br />
www.powertrainingseetal.ch<br />
Powertraining Seetal I Daniela Häusermann<br />
Schulstrasse 3 I CH-5707 Seengen I Telefon 079 915 52 43
xenium-duo back – Wellness<br />
für Ihren Rücken<br />
Die Unternehmensgruppe ROHDE GROUP gibt es seit mehr<br />
als dreissig Jahren. Ihren norddeutschen Standorten ist<br />
die Unternehmung treu geblieben. Hier werden die Stühle<br />
der xenium-Reihe gefertigt, die in der Schweiz bei den<br />
gesund sitzen Partnern zu finden sind.<br />
Text: Kurt Mürset; Photo: zvg<br />
Trends & Wissen<br />
70<br />
Der Produktionsstandort Deutschland<br />
ist nur eines der Bekenntnisse dieser modernen<br />
Unternehmensgruppe. Büroeinrichtung,<br />
Büromöbel- und Bürositzmöbelherstellung:<br />
von der Idee bis zur Montage,<br />
alles aus einer Hand – dafür steht Rohde &<br />
Grahl genauso. Die hohe Wertigkeit der<br />
hergestellten Produkte versteht sich dabei<br />
beinahe von selbst. Wie auch das Ausmass<br />
an Individualität in der Produktpalette und<br />
die Ansprüche ans Design. Von Anfang bis<br />
Ende wird hier alles mit eigenem Personal<br />
realisiert.Ziel ist es, etablierte und auch<br />
neu aufstrebende Märkte zu prägen. Dazu<br />
braucht es Flexibilität und Unternehmergeist.<br />
Wodurch sich ROHDE & GRAHL seine<br />
Position in der Entwicklung und Fertigung<br />
inspirierender Arbeitswelten geschaffen hat.<br />
In diesen individuellen Arbeitswelten<br />
liegt die grosse Herausforderung. In Kooperation<br />
mit Architekten und Designern<br />
werden Einrichtungskonzepte erarbeitet,<br />
die überzeugen. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
der Mensch – die optimale Symbiose<br />
aus Ergonomie und Design bedingt massgeschneiderte<br />
Lösungen – ob Einzelmöbel<br />
oder komplexe Raumplanung.<br />
Die zertifizierten Büroberater (MBA)<br />
und Konstrukteure haben schon viele herausfordernde<br />
Aufgabestellungen zur vollen<br />
Kundenzufriedenheit gelöst. Für ganzheitliche<br />
Raumkonzepte und Planung<br />
grösserer Objekte wird zusätzlich der Innenarchitekt<br />
beigezogen. Schliesslich geht<br />
es darum, Kunden-Ideen ergonomisch und<br />
ökonomisch in ein Gesamtbild zu integrieren.<br />
In diesem unternehmerischen und konzeptionellen<br />
Rahmen ist der xenium-duo<br />
back entstanden. Sein Geheimnis liegt in<br />
der optimalen Balance zwischen Sitzen<br />
und Bewegung. Dies bei einem bislang unerreichten<br />
Sitzkomfort. Der xenium-duo<br />
back ist nur ein Drehstuhlmodell aus der<br />
grossen xenium Stuhlfamilie. Dieses Baukastensystem<br />
bietet mit verschiedenen<br />
Rückenlehnen, Sitzmechaniken und Anbauzubehör,<br />
ein System für alle ergonomischen<br />
und ökonomischen Anforderungen<br />
der modernen Arbeitswelt. Passend zum<br />
Erscheinungsbild ist auch ein vielfältiges<br />
Ausstattung & Funktionen<br />
Synchronmechanik mit individuell einstellbarer<br />
Komfortfunktion<br />
Schiebesitz, Neigesitz<br />
einzigartige zweigeteilte Rückenlehne<br />
mit flexibel gelagerten Rückenflügeln<br />
höhenverstellbarer Rückenrahmen<br />
Entlastung der Wirbelsäule um ca. 50%<br />
lastabhängig gebremste harte Doppelrollen,<br />
nach DIN 68131<br />
Zertifizierung<br />
DIN EN 1335 NPR 1813<br />
schadstoffarm Ergonomie geprüft<br />
Besucherstuhl- und Sitzbanksortiment verfügbar.<br />
Dank der geteilten Rückenlehne, deren<br />
beide Elemente sich unabhängig voneinander<br />
flexibel bewegen, setzt dieses<br />
weltweit bekannte System ergonomische<br />
Massstäbe.Für alle Menschen, die lange<br />
im Sitzen arbeiten, bietet der xenium-duo<br />
back eine erhebliche Entlastung. Das Zusammenspiel<br />
von Ergonomie und Wellness<br />
ermöglicht ein motiviertes und effizientes<br />
Arbeiten. Durch die unabhängige Anpassung<br />
der Rückenlehnenflügel wird die Beweglichkeit<br />
der Rückenmuskulatur unterstützt<br />
und somit die Bandscheiben um bis<br />
zu 50 % entlastet. Dieses Sitzprinzip beugt<br />
Rückenschäden vor und ist ein von Orthopäden<br />
anerkanntes Hilfsmittel bei vorhandenen<br />
Rückenproblemen.<br />
«Wir müssen uns bewegen, um uns fit<br />
zu fühlen.» Diese Maxime steht hinter der<br />
Entwicklung des xenium-duo back. Der<br />
xenium ist die Symbiose aus Ergonomie<br />
und Design, basierend auf einem grossen<br />
Erfahrungsschatz und eine neue Vision<br />
über Ergonomie, Betriebsprozesse und<br />
menschliche Bedürfnisse. Dieser Stuhl erfüllt<br />
die neuesten und zukunftweisenden<br />
Normen und geht noch weiter als diese<br />
Anforderungen, durch die einzigartige Lösung<br />
zur Rückenunterstützung.Die Wirkung<br />
gleicht einer Rückenmassage – man<br />
fühlt sich deutlich wohler und sitzt gesund.<br />
www.rohde-grahl.com
Exma Vision Verschaffen Sie sich<br />
Die Exma VISION ist die grösste und umfangreichste permanente Hilfsmittelausstellung<br />
für Behinderte, Betagte und Senioren. Aber vor allem ist sie<br />
eine Ausstellung für Selbständigkeit, Mobilität und hindernisfreies Wohnen.<br />
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Selbständigkeit und Mobilität!<br />
Jeder Mensch war wohl schon einmal<br />
behindert. Vielleicht nur vorübergehend<br />
nach einem Misstritt oder einer Sportverletzung.<br />
Da wir Menschen heute älter<br />
werden, müssen wir auch damit rechnen,<br />
mit Einschränkungen und Beeinträchtigungen<br />
zu leben, die wir in unserer<br />
Jugend nicht kannten. Möglicherweise<br />
sind wir auch auf einen Rollstuhl angewiesen.<br />
– In allen Fällen ist es wichtig zu<br />
wissen, wie unser Leben zu gestalten ist,<br />
damit wir nicht auf Annehmlich keiten<br />
verzichten müssen, damit wir trotz körperlicher<br />
Einschränkung mobil und selbständig<br />
bleiben, beziehungsweise es<br />
wieder werden.<br />
Hilfsmittel aller Art – zum Beispiel auch ein<br />
Sessel mit Aufstehhilfe – die mithelfen, den<br />
Alltag zu bewältigen, finden Sie in unserer<br />
Ausstellung.<br />
zu Hause wie auch zur grösstmöglichen<br />
Selbständigkeit. Präsentiert werden praktische,<br />
moderne Badezimmerausstattungen<br />
und ergonomische Kücheneinrichtungen.<br />
Sie erhalten Hinweise und Tipps zur<br />
Vermeidung von Hindernissen bei der Planung,<br />
Gestaltung und Einrichtungen von<br />
Wohnräumen. Sogar zu Fragen rund ums<br />
Auto können Sie sich beraten lassen: bei<br />
Umbauten für Selbstfahrer wie bei Anpassungen<br />
für den Transport von Rollstühlen.<br />
In jedem Fall erhalten Sie wertvolle<br />
Antworten und Informationen zu allen<br />
wichtigen Fragen rund um Mobilität und<br />
Selbständigkeit.<br />
Trends & Wissen<br />
71<br />
Ein körperliches Defizit lässt sich heute<br />
vielfach mit etwas Technik kompensieren.<br />
Die Ideen dafür sind vorhanden, die Techniken<br />
sind erprobt, die Geräte und Hilfsmittel<br />
verfügbar. Mehr noch: Sie sind in<br />
solcher Zahl verfügbar, dass einem oft die<br />
Transparenz fehlt. Die Exma VISION vermittelt<br />
diese in konzentrierter Form. Da in<br />
der Ausstellung kein Verkauf stattfindet,<br />
erfolgt die individuelle Beratung völlig unabhängig<br />
und neutral. Dazu sind diese<br />
Beratungen auch kostenlos.<br />
Hier finden sich Hunderte von Produkten<br />
und Ideen wie Gehhilfen, manuelle<br />
und elektrische Rollstühle, Treppenlifte<br />
und Treppensteighilfen, aber auch kleine,<br />
wichtige Hilfsmittel zur Bewältigung<br />
täglicher Tätigkeiten im Haushalt. Dazu<br />
kommen vielfältige Ideen für die Pflege<br />
Exma VISION – Schweizerische Hilfsmittelausstellung<br />
Industrie Süd, Dünnernstrasse 32, 4702 Oensingen<br />
Tel: 062 388 20 20, www.exma.ch / exma@sahb.ch<br />
Montag – Freitag, 9.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr.<br />
Für eine umfangreiche Beratung empfehlen wir Ihnen die<br />
vorherige Verein barung eines Termins.